DE233410C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

— M 233410 KLASSE 68 d. GRUPPE

Gegenstand der Erfindung ist ein Luftkolben für Türschlagdärapfer und Türschließer, bei denen Zylinder und Kolben voneinander getrennt an der Türfüllung und an der Tür angebracht sind und der Kolben kurz vor der Schließstellung der Tür in den Zylinder eingestoßen wird. Das Neuartige der Erfindung besteht darin, daß der Kolben mit zwei sich überlappenden Manschetten ausgestattet ist, welche durch den ihnen beim Einstoßen des Kolbens durch Bohrungen in demselben von innen zugeführten Luftdruck stärker an die Zylinderwandung angepreßt werden und dadurch die Tür selbst bei heftigstem Zuwerfen auf dem kürzesten Wege unmittelbar vor der Schließstellung bremsen. Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt, und zwar zeigt:

Fig. ι den Luftkolben nebst dem Zylinder im Längsschnitt,

Fig. 2 die Befestigungsanordnung des Luftkolbens in Rückansicht.

Der Zylinder h wird an ■ der oberen Türfüllung und der Kolben an der Tür in bekannter Weise so befestigt, daß er beim Schließen der Tür die Öffnung des Zylinders findet. Der Zylinder h ist zwecks sicheren Einmündens des Kolbens an seiner Öffnung als Trichter i ausgebogen. Die Kolbenstange k ist an einem Winkelkonsol m befestigt, welches mittels einer Schraube η an der Tür befestigt wird und sich um diese Schraube nach einer Seite um einen geringen Winkel drehen kann. Diese Drehung ist deshalb erforderlich, weil sich der Kolben kreisförmig um die Türangeln bewegt, während der Zylinder, der gerade ist, fest an der Türfüllung angebracht ist, und zwar zweckmäßig tangential zur Kreisbahn des Kolbens. Der Richtung dieser Tangente kann der Kolben infolge seiner Drehfreiheit um η auch innerhalb des Zylinders folgen. Beim Verlassen des Zylinders wird die Stellung des Kolbens, in welcher derselbe beim Schließen der Tür auf den Zylinder treffen muß, mittels einer an dem Konsol m vorgesehenen Feder 0, welche gegen einen Anschlag p wirkt, wiederhergestellt. Der gegenüberliegende Anschlag ζ begrenzt die Ausgangsstellung.

Da der Kolben infolge seiner Kreisbewegung mit der Tür bei seiner Einmündung in den Zylinder dessen Innenwandung nicht in einem Kreis, sondern anfänglich in einer Ellipse berührt, so würde ein gewöhnlicher Kolben zu mangelhaft abdichten, um den Luftstoß auszuhalten. Der Kolben ist daher gemäß der vorliegenden Erfindung mit einer neuen Einrichtung versehen, so daß er auch bei schräger Stellung im Zylinder streng abdichtet. Es werden gemäß der Erfindung zwei Ledermanschetten q, r angewendet, welche übereinandergreifen und federnd abdichten. Die Feder s ist um den Kolbenring t so gelegt, daß sie gegen die innere Manschette q

Claims (1)

1. drückt und diese stets mit der äußeren Manschette ν abschließt. Der Kolbenring i besitzt einige Winkelkanäle u, denen durch j Löcher ν im Anzugring w die Druckluft zugeführt wird. Die beim Einstoßen des Kolbens in den Zylinder plötzlich zusammengepreßte Luft dringt durch die Löcher υ und u auf die Feder s und die Manschette q, so daß letztere auseinandergetrieben wird und

   ίο die äußere Manschette r noch fester an die Zylinderwand anpreßt. Beim Entweichen der Luft aus den Luftlöchern des Zylinders gibt auch die Dichtung wieder entsprechend nach, so daß die Tür sich leicht anlehnt oder mittels einer Schließfeder ins Schloß gedrückt werden kann.

   Ρλτενϊ-Anspruch :
   Luftkolben für Türschlagdämpfer und Türschließer, bei denen Zylinder und Kolben getrennt an der Tür und Türfüllung angeordnet sind und beim Schließen der Tür zusammentreffen, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben zwei übereinandergestülpte Manschetten (q, r) besitzt, welche mittels einer unterlegten Feder (s) aneinandergepreßt und beim Einstoßen des Kolbens durch den auf sie von innen durch Bohrungen (v, u) der Kolbenringe übertragenen Druckstoß noch fester auseinandergespreizt werden und auch bei schräger Stellung des Kolbens streng abdichten.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.