DE2332554A1

DE2332554A1 - Nasen- und nasenrachentampon, formund sitzstabil, gleichzeitig fragmentstabilisator bei nasenbeinbruechen, mit atemschlauch und fuellmengenkontrolle

Info

Publication number: DE2332554A1
Application number: DE2332554A
Authority: DE
Inventors: G Prof Dr Med Schloendorff
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1973-06-27
Filing date: 1973-06-27
Publication date: 1975-01-16

Description

_{D+ + +} v, _{v Q} -₊ AK: P 23 32

Patentantspruch ab Seite 7

1

Nasen- und Nasenrac-ientaaipon, fora- ond aitzstabil,

gleichzeitig Fragmentstabiliaator bei Nasenbeinbrüchen, mit Atemschlauch and Fällmengenkontrolle.

Patentbeschreibung;

Gegenstand der Erfindung ist ein aus einem luftundurchlässigem, ela-

stischen, in bestimmter Formgebung vorverfonnten Material, vorteilhaft aus einer Kunststoff-Folie im Tiefziehverfahren oder einem dünnwandigen Kunststoffschlauch im Blasverfahren hergestellter, mit luftaufblasbarer oder mit anderen Medien unter Drnck füllbarer, Form- und sitzstabiler Nasen- und/oder Nasenrachentampon, der neben der Verwendung als Tampon auch oder gleichzeitig bei z.B. Nasenbeinbrüchen als Fragmentstabilisierung auch über längere Zeit benutzt werden kann, da der Tampon nach der Erfindung einen eingearbeiteten Atemschlauch aufweist, der die Atmung durch die Nase bei geschlossenem Mund ermöglicht. Ferner sind zu den einzelnen Tampon-Kammern Zuführungsschläuche mit Kontrollballons vorhanden, die das Aufblasen bzw. Füllen der Tampon-Kammern und die Kontrolle deren Füllmengen von außen ermöglichen. Um nach dem Einführen und Aufblasen oder Füllen des Nasen- und/oder Nasenrachen· tampons dessen gewollte Sitzstabilität zu erreichen, ist der Tampon duad plastische Vorverformung so ausgebildet, daß er nach dem Aufblasen oder Füllen die Nasenhöhle und Nasengänge ausfüllt wie auch die drei Nasenmuscheln so umschließt, daß ein Verschieben in Richtung Rachenhöhle od. Nasenausgang vermieden wird. Naben der Sitzstabilität ist ebenfalls durch die plastische Vorverforraung die Formstabilität des Tampons entsprechend des inneren der linken bzw. rechten Nasenhälfte, deren Nasenhöhlen, Nasengängen, Nasenmuscheln und Rachenhöhlen erreicht, wobei durch entsprechende Füllaengen der Tampon-Kammern Formen- und Ab»essungsunterschiede zusätzlich ausgeglichen werden können, wenn von mehreren Grundformen der Nasen- und/oder Nasenrachentampons nach der Erfindung ausgegangen wird. 409883/0667

^{AK: p} SLJ^.^^ui-,

J NAOHQSREICH7 [

Es sind mebrere, aufblasbare, innen oder außen anwendbare Tampons zur Blutstillung oder Klemmen zur Beherrschung von Blutungen aus der vorderen Nase, wie ebenso Vorrichtungen zum Ansammeln des Blutes an einer bestimmten Stelle des menschlichen Körpers, oder andere Blutader-Abbindevorrichtungen bekannt geworden, jedoch nicht solche für Blutstillung und/oder operative Eingriffe innerhalb der Nase bei gleichzeitiger Fragmentstabilisierung.

Gegenüber der bisher üblichen Nasen- oder Nasenrachentamponade durch Einstopfen von Gazestreifen oder Gaeepaketen durch das Nasenloch, bzw. bei Nasenraohentamponade durch Einführen von z.B. Bellocg-Tampons durch den Hund, weist der Nasen- und/oder Nasenrachentampon folgende Vorteile auf;

1.) Ohne zeitraubende Vorbereitung durch Hilfspersonal (wie z.B. Gazepalefce zu entsprechenden Rollen zu drehen, usw. ) ist der Nasen- und/oder Nasenrachentampon nach der Erfindung nach Entnehmen aus einer stabilen Klarsichtverpackung sofort einsatzbereit.

2.) Einführen und Aufblasen zbw. Füllen des Tampons wird entgegen der bisherigen massiven Taaponade durch Einstopfen von Gazestreifen oder Gazepakten, die extrem unangenehm und schmerzhaft ist, ohne wesentliche Schmerzen vorgenommen.

3.) Entgegen der bisherigen Tamponade, die das Atmen nur durch den Mund zuließ (Dauer bis zu einer Woche oder länger), erlaubt der eingearbeitete Atemschlauch bei den Tampons nach der Erfindung die Atmung weiterhin durch Nase bei geschlossenem Mund und auch über längere Zeit.

h. ) Entfernen des Taepons nach der Erfindung schmerzarm, Gefahr der Verklebung der glatten Oberfläche mit der Schleimhaut ist geringer

409883/0667 - ³ -

als bei Gazetampons, deren Entfernen schmerzhaft ist und zu erneuter Blutung Anlaß geben kann.

5.) Der Nasen- und/oder N#asenrachentampon nach der Erfindung macht

j. ein probeweises Vermindern des Füllvolumens der Tampon-Kammern

durch Luftablassen möglich, bei Feststellung des Fortbestehens der Blutung kann Blutstillung durch erneutes Aufblasen ohne wesentliche Schmerzen erfolgen. Bisher totale Entfernung des Tampons und bei Blutung neue, schmerzhafte Tamponade erforderlich.

6.) Zusätzlich ist mit den Tampons nach der Erfindung bei Nasenbeinbrüchen die Fragmentstabilisierung über längere Zeit ohne £wischenzeitlich schmerzhafte Eingriffe und bei dauernder Atmung durch die Nase möglich.

7. ) Ferner bringt der Nasen- und/oder Nasenrachen tampon nach der Er-". findung geringe Infektionsgefahr, da keine Keimbesiedlung wie bei blutdurchtränkter Gaze möglich.

8.) Bei Nasenrachentamponade kann der Tampon nach der Erfindung im gleichen Arbeitsgang von vorne her eingeführt und sitzstabilisiert werden, während bei der bisherigen "BelIocq-Tamponade" der Tampon

' schmerzhaft nur durch den Mund eingebracht wird und dieser zusätzlich durch Schnur oder Faden vorn außen an der Nasen fixiert werden mußte (Erstickungsgefahr).

Als einzigster Nachteil ist bei dem Nasen- und/oder Nasenrachentampon nach der Erfindung der durch das Herstellungsverfahren bedingte höhere Preis anzusehen, der jedoch allein durch die vorgenannten, wesentlichen Vorteile und insbesondere durch die wesentlich weniger schmerzhafte Behandlung gerechtfertigt ist.

409883/0667 _ _k _

IK: P 2332

In den Zeichnungen ist eine als Ausführungsbeispiel dienende Ausführung der Erfindung dargestellt. Es zeigen:

Abb. 1 Nasen- und/oder Nasenrachentampon in der Seitenansicht, Abb. 2 in der Vorderansicht
Abb. 3 io der Draufsicht und

Abb. h Nasen- und/oder Nasenrachentampon in steriler Klarsichtverpackung nihht aufgeblasen.

Abb. 1

zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Nasen- und/oder Nasenrachentampons nach der Erfindung in der Seitenansicht in aufgeblasenem Zustand, für die linke Nasenhöhle. An einem flexiblen, zum Schutz gegen Zusammendrücken vorteilhaft mit einer eingearbeiteten Metall- odgl. Spirale versehenen Atemschlauch (1), der kurz vor seinem vorderen Ende (2) zur zusätzlichen Sicherung gegen Hineingleiten des Tampons in die Nasenrachenhöhle eine Gummi- odgl. Manschette (3) aufweist, sind drei aufblasbare, entsprechend der A/usbildung der Nasenhöhle, Nasengänge und den drei Nasenmuscheln, vorverformte Gummi- oder Kunststoffballons (a, B, c) zusammenhängend über dem Atemschlauch (1) an diesem befestigt oder so angebracht, daß der Atemschlauch (1) durch diese hindurchgeführt und an deren unteren Ballonhüllen innen befestigt ist. Das hintere Ende (4) des Atemschlauches (1), hat vorteilhaft eine ballenartlge oder abgerundete äußere Schlauchkante (4) um beim Einführen Verletzungen zu vermeiden. Om das Einführen des Atemschlauches (i) mit seinen dabei nicht aufgeblasenen drei Tampon-Ballons A, B, C zu erleichtern, kann im inneren des Atemschlauches (i) ein biegsamer Stahldraht odgl. (5j[ vorgesehen sein, dessen vorderes Ende, das aus dem Atemschlauch herausragt, ein handhabungsring, Kugel odgl. (6) aufweist und dessen hinteres Ende (7) innen am hinteren Ende (4) des Atemschlauches (l) befestigt ist.

409883/0667 _ ₅ _

noch zu Abb. 1

Zum Aufblasen oder Füllen der Tampon-Ba11ons A, B, C ist entweder ein gemeinsamer oder für jeden Tampon-Ballon A, B, C je ein Zufiihrungsschlauch (8) vorgesehen, die oben an dem Atemschlauch (1) befestigt sind und in die Tampon-Ballons A, B, C einmünden, vorn etwa 2o - 3o cm herausragen und vor ihren vorderen Enden ein Kontrollballon (9) aufweisen, der nach dem Einführen dos Nasen- und/oder Nasenrachentampons und Aufblasen oder Füllen der Tampon-Ba11ons A, B, C die ständige Kontrolle der richtigen Ballon—Fülle von außen ermöglicht. Das vordere Ende (io) der Zufuhrungsschläuche (8) kann nach dem Füllen oder Abklemmen oder Verstöpseln verschlossen werden.

Abb. 2

zeigt als Ausführungs1>eispiel den Nasen- und/oder Nasenrachen tampon nach der Erfindung in der Vorderansicht, wobei insbesondere die Formen der einzelnen Tampon-Ballons A#,B, C erkennbar sind. Die linken Seiten (ii) der Tampon-Ballons A, B, C sind nicht vorverformt und eben, da diese an der Nasenscheidewand zur Anlage kommen. Der mittlere Tampon-Ballon B zeigt die Vorverformung eines Steges (12) der über die Gesamtlänge dieses Tampon-Bailones B verläuft und sich^i nach dem Einführen und Füllen in den oberen Nasengang einfügt und damit dem Nasen- und/oder Nasenrachentampon festen Sitz und Halt gibt.

Abb. 3

zei_t"-t den Erfindungsgegenstand in der Draufsicht in aufgeblasenem Zustand, wobei die Hintereinanderanordnung der Tampon-BaIIons A, B, und C erkennbar ist.

4 0 9 8 8 i/ 0 6 6 7

V-

zeigt den Nasen- und/oder Nasenrachentampon nach der Erfindung nicht aufgeblasen, in einer z.B. sterilen Klarsichtverpackung (13) mit Abreißkante (14).

Die vorstehenden Beschreibungen beziehen sich auf einen Nasen- und/ oder Nas enrachen tampon für die linke Nasenhöhle. Entsprechend dieser Ausführung, jedoch seitenverkehrt, sieht die Erfindung Nasen- und/oder Nasenrachentampons ebenso für die rechte Nasenhöhle vor, wie auch vorgesehen ist, daß mehrere Standardgrößen für die verschiedenen Altersgruppen zur Ausführung kommen.

409883/0667

Claims

_. jf _

Patentansprüche

1.) Nasen- and/oder Nasenrachentampon dadurch gekennzeichnet, daß aus Gummi oder Kunststoff vorverformte, formstabile, aufblasbare oder mit anderen Medien füllbare Ballons (A, S, C) an oder um einen Atemschlauch (1) angebracht sind und diese durch ebenfalls an dem Atemschlauch (i) befestigte Zufuhrungsschläuche (8) nach Einführen des Atemschlauches (1) mit seinen Tampon-Ballons (A, B, C) in nicht gefülltem Zustand, von außen aufgeblasen bzw· gefüllt werden können.

2.) Nasen- und/oder Nasenrachentampon dadurch gekennzeichnet, daß die aufblasbaren oder mit einem Medium füllbaren Tampon-Ballons (A, B, C) so vorverformt sind, daß sie entsprechend der Ausbildung des Innern der rechten wie linken Nasenhöhle nach dem Einführen und Aufblasen bzw. Pullen diese formgerecht ausfüllen und nicht verschiebbar festsitzen, wobei der mittlere Tampon-Ballon (B) mit einem Steg (12) versehen ist, der sich beim Aufblasen bzw. Füllen des Tampons (b) in den oberen Nasengan*} einfügt und damit ebenfalls sitzstabilisiert.

3.y Nasen- und/oder Nasenrachentampon dadurch gekennzeichnet, daß zur leichteren Einführung des Tampons im Inneren des Atemschlauches (i) ein Stahldraht odgl. (5), der mit seinem hinteren Ende (7) mit dem Ende (h) des Atemschlauches (1) lösbar verbunden ist, vorne aus dem Atemschlauch (i) herausragt und an seinem vorderen Ende einen Handhabungsring, Kugel odgl. (6) aufweist.

k.) Nasen- und/oder Nasenrachentampon dadurch gekennzeichnet, daß der Atemschlauch (1) eine flexible Stahldraht odgl. Spirale eingear-

409883/0667 - 8 -

IW; P

\CHGtIFr

noch zu k.)

beitet hat und an seinem vorderen Ende (2) eine Manschette (3) trägt.

5.) Nasen- und/oder Nasenrachentampon dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführungsschläucbe (8) an ihren vorderen Enden (io) abWemmbare oder durch Stöpsel verschließbare Schlauchenden aufweisen, hinter denen Kontroll-Ballons (9) zur Kontrolle der richtigen Füllmenge der Tampon-Ballons (A, B, C) von außen, angebracht sind.

409883/0667