DE2329957C3 - Verfahren zum Reinigen von Glyoxal - Google Patents
Verfahren zum Reinigen von GlyoxalInfo
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C45/00—Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds
- C07C45/27—Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds by oxidation
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reinigen von Glyoxal und besteht in der Aufbereitung von
technischen Rohglyoxallösungen zu reinen, wäßrigen Glyoxallösungen.
Glyoxal wird technisch durch Oxydation von Acetaldehyd mit wäßriger Salpetersäure hergestellt.
Das dabei anfallende Rohprodukt enthält neben den nicht umgesetzten Einsatzstoffen Acetaldehyd und
Salpetersäure eine Reihe von Nebenprodukten, deren restlose Abtrennung erhebliche Schwierigkeiten bereitet.
Es handelt sich hier um bei erhöhter Temperatur flüchtige Säuren, nämlich Essigsäure und Ameisensäure,
um schwerflüchtige Säuren, nämlich Glyoxalsäure, Glykolsäure und Oxalsäure, sowie um anorganische
Elektrolyte und sonstige Verunreinigungen, welche eine mehr oder weniger starke Verfärbung des Produktes
verursachen.
Es gelingt zwar, den Hauptanteil der flüchtigen Säuren durch Destillation und Konzentrieren der
Lösung zu entfernen, man erhält jedoch ein Rohglyoxal, dessen Restsäure nach dieser Methode nicht entfernbar
ist.
Nach älteren Verfahren werden diese Säuren mit Carbonaten eines Metalls der II.Gruppe, insbesondere
Calciumcarbonat, neutralisiert; die Abtrennung der Calciumsalze in fester Form ist jedoch unvollständig, so
daß die Lösung zusätzlich mit Calciumionen belastet ist. Die so gereinigten Glyoxallösungen sind stark gelb
gefärbt.
Man hat weiter versucht, die nicht flüchtigen Säuren mit Anionenaustauschern zu entfernen, z. B. gemäß dem
Verfahren der DE-AS 1154 081. Der Vergleich des Säuregehalts von destillativ vorgereinigten Rohglyoxallösungen
mit den Kapazitäten eines Anionenaustauschers (~1.5val/l) ergibt, daß für die Entsäuerung
eines bestimmten Volumens einer 40%igen Rohglyoxallösung (D 1.27) das gleiche Volumen des Austauscher-
(CHO -CHO),,, ν/ιΗ,Ο + 2mROH
Die Halbacetale des Glyoxals mit den Alkoholen Methanol, Äthanol, Isopropanol und n-Propanol lassen
sich vorteilhaft für die Reinigung von saurem Rohglyoxal einsetzen, da sie sich leicht herstellen und
harzes beansprucht wird. Da für ein Anionenaustauscherharz sowohl nach der Erschöpfung zur
Entfernung der Glyoxallösung als auch nach der Regenerierung mit Natronlauge ein 6-lOfaches VoIumen
an Waschflüssigkeit benötigt wird, ist die Wirtschaftlichkeit dieses Verfahrens stark belastet
Der hohe Wasserverbrauch wird auch bei dem elektrolytischen Dialyse-Verfahren unvorteilhaft sein,
welcher gemäß DE-AS 16 18 281 beschrieben wird. Bei
ίο einer Verweilzeit von 20St& erreichen die Verfasser
eine Glyoxalausbeute von 80-90%.
Nach dem Verfahren des russischen Patents Nr. 1 68 670 stellt man aus dem Rohglyoxal und Äthanol
zunächst das Tetraacetal her, welches nach seiner destillativen Reinigung an sauren Kationenaustauschern
hydrolysiert wird. Eigenen Versuchen und Literaturangaben (J. Am. ehem. See 77 1285 [1955]) zufolge
verläuft aber die Acetalbildung selbst bei hohem Alkoholiiberschuß unbefriedigend.
Gemäß dem Verfahren der DE-OS 2159 975 der
Anmelderin wird die Herstellung und Verwendung von Glyoxalhalbacetalen und auch die Verwendung von
Glyoxalhalbacetalen als Zwischenprodukt zur Gewinnung von säurefreien, wäßrigen Glyoxallösungen
beschrieben. Man geht dabei von technischen Glyoxallösungen aus, aus denen durch Umsetzung mit in Wasser
nicht mischbaren Alkoholen die Glyoxalhalbacetale isoliert und gereinigt werden. In einer dreistufigen
Hydrolyse mit siedendem Wasser können jedoch nur
ίο 80% als Hydrat gewonnen werden. Die erhaltene
Lösung enthält noch deutlich Spuren des eingesetzten Alkohols. Der wesentliche Nachteil des beschriebenen
Verfahrens ist die nur unvollständige Abtrennung des Glyoxals aus seiner Lösung, die auch bei einem
Überschuß des eingesetzten Alkohols nicht erreicht wurde.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß sich für die Reinigung von Glyoxal vorteilhaft die Glyoxalhalbacetale
verwenden lassen, die man durch Umsetzen des Glyoxals mit Alkoholen mit 1 - 3 C-Atomen erhält
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zum Reinigen von durch Oxydation von Acetaldehyd
mittels Salpetersäure erhaltenen Glyoxallösungen durch Bildung von Glyoxalhalbacetalen oder durch
■»■> Neutralisation der von den flüchtigen Säuren befreiten
Rohglyoxallösung, dadurch gekennzeichnet, daß man die neutralisierte Rohglyoxallösung mit einem Alkohol,
der 1—3 C-Atome besitzt, unter Abtrennung des Wassers in das Glyoxalhalbacetal umwandelt und nach
"in Abtrennung der Salze und sonstigen Verunreinigungen
mit Wasser bei erhöhter Temperatur wieder hydrolysiert.
Es wurde beobachtet, daß die Reaktion von Glyoxalhydrat mit Alkoholen in den Molverhältnissen
Vi von 1 :2 in Abwesenheit von starken Säuren glatt zur
Bildung von Glyoxalhalbacetalen führt, wenn man das Wasser aus dem Reaktionsansatz entfernt.
RO
OR
• »ι CH CH + /ιΗ,Ο
HO OH
reinigen lassen und in Umkehrung der Bildungsgleichung, d. h. durch Behandlung mit Überschüssigem
Wasser in der Wärme in das Glyoxalhydrat und den eingesetzten Alkohol zurückformen lassen.
RO OR
CH-CH
HO OH
HO
OH
+ 2H2O
Die Hauptaufgabe des erfmdungsgemäßen Verfahrens
bestand in der Abtrennung der schwerflüchtigen Säuren aus der Rohglyoxallösung. Durch Neutralisation
dieser Säuren mit einer alkalischen Lösung aus Natriumcarbonat, Natriumhydrogencarbonat oder
Natronlauge sowie der entsprechenden Kaliumverbindungen werden die Salze dieser Säuren hergestellt.
Dabei ist zu beachten, daß der pH-Wert der Lösung stets im sauren Bereich bleibt, da im alkalischen Bereich
Glyoxal nach der Cannizzarro-Reaktion in Glykolsüure
umgesetzt wird. Bei der Glyoxalhalbacetalbildung fallen
die Salze aus und können nach bekannten Verfahren abgetrennt werden. Eine besondere Ausführung des
Verfahrens besteht darin, das Wasser aus der Reaktion nur so weit zu entfernen, daß die Salze gerade noch
gelöst sind und flüssig als untere Phase abgetrennt werden können.
Um die Löslichkeit der abzutrennenden Salze im Glyoxalhalbacetal weiter herabzusetzen, kann man das
Glyoxalhalbacetal mit einem in Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel, wie z. B. Benzol oder Benzin
versetzen und diese Lösung gegebenenfalls reinigen. Hierzu verwendet man vorteilhaft eine 10-40%ige
neutrale wäßrige Glyoxallösung, welche die noch vorhandenen Salze praktisch vollständig aufnimmt und
als untere Phase abgetrennt werden kann. Überraschend hat sich bei dieser Verfahrensweise zusätzlich
gezeigt, daß die die Verfärbung verursachenden unbekannten Substanzen auf diese Weise mit entfernt
werden.
Das Verfahren wird durch folgende Beispiele näher erläutert:
20Og einer Rohglyoxallösung (Glyoxalgehalt 16,2%,
SZ 176 [mgKOH/g]) wurden in einem Rotationsverdampfer (Vak. 30 Torr, Badtemp. 7O0C) bis zu einer
Restlösung von 61 g eingedampft. (Glyoxalgehalt 53%, SZ 138).
Diese Lösung wurde nach dem Abkühlen nach und nach unter Rühren mit einer Suspension von Natriumhydrogencarbonat
(ca. 11 g) in Wasser versetzt, bis ein pH-Wert von 5,1 gemessen wurde.
Die Lösung wurde im Rotationsverdampfer bis zur Trockne eingedampft und anschließend mit 100 ml
absolutem Äthanol bei 65°C unter Rühren behandelt. Die entstandene Lösung wurde nach dem Erkalten mit
200 ml trockenem Äther versetzt und nach Zugabe von etwas Kieselgur von den ausgefallenen Salzen abfiltriert.
Der Rückstand wurde erneut mit 50 ml Äthanol in der Wärme behandelt und wieder filtriert.
Die vereinigten Filtrate wurden destillativ vom Äther befreit. Unter Zutropfen von Wasser wurde nun der
Alkohol im Vakuum abgezogen, wobei als Rückstand 38,8 g Glyoxalhydrat (80,8%ig) erhalten wurden.
Das entspricht einer Ausbeute von 94,5% der Theorie.
300 g einer technischen Glyoxallösung (Glyoxaleehalt
15%, SZ 160) wurden im Rotationsverdampfer /
CH-CH
CH-CH
HO OH
2ROH
im Vakuum von ca. 30 Torr behandelt so daß eine 50%ige Glyoxallösung mit einer Säurezahl von 126
(mgKOH/g) zurückblieb. Unter Rühren wurde diese Lösung mit einer wäßrigen Suspension von Natriumhydrogencarbonat
versetzt, bis ein pH-Wert von 5,1 gemessen wurde. Anschließend wurde die Lösung
weiter eingedampft, bis die Bildung von festem Glyoxalhydrat einsetzte. Dann wurde der Rückstand mit
200 g Isopropylalkohol versetzt und zur Bildung des Bis-halbacetals 30 min bei 7O0C gerührt. Um die
Abscheidung der Salze 7.u vervollständigen, wurde unter Zutropfen von weiterem trockenen Isopropylalkohol
der Reaktionsansatz durch Azeotropdestillation so weit entwässert, bis im Destillat ein Wassergehalt
<0,l% festgestellt wurde.
Nach dem Erkalten konnte der Niederschlag durch Filtration abgetrennt werden.
Das Filtrat wurde mit ca. 50 ml H2O versetzt und im Vakuum unter weiterem Zutropfen von Wasser der Destillation unterworfen, bis im Destillat kein Isopropylalkohol mehr festzustellen war.
Das Filtrat wurde mit ca. 50 ml H2O versetzt und im Vakuum unter weiterem Zutropfen von Wasser der Destillation unterworfen, bis im Destillat kein Isopropylalkohol mehr festzustellen war.
Als Rückstand verblieben 135 g 30%ige Glyoxallösung, die noch gelblich gefärbt war und eine Säurezahl
von 3 mgKOH/g besaß.
Eine Rohglyoxallösung wurde im Rotationsverdampfer von den flüchtigen Säuren befreit und
anschließend mit 30%iger Natronlauge auf den pH-Wert 6,0 eingestellt.
Die Lösung enthielt 33,1% Glyoxal und war stark
Die Lösung enthielt 33,1% Glyoxal und war stark
4(i gelb gefärbt.
176 g (1 Mol Glyoxal) dieser Lösung wurden mit 120 g
Isopropanol und 120 g Benzol in einem 3-Halskolben gerührt und zum Sieden erhitzt. Aus den Brüden wurden
über einen Wasserabscheider 32 g Wasser abgetrennt.
Nach dem Erkalten wurde die obere Phase abgetrennt, die nur noch leicht gefärbt und etwas getrübt war. Nach
zweimaligem Waschen mit je 15 ml einer 20%igen Glyoxallösung war eine völlig klare, fast farblose
Lösung entstanden.
Die Lösung wurde mit 50 ml Wasser versetzt und im Rotationsverdampfer der Destillation im Vakuum
unterworfen, wobei stets Wasser nachgetropft wurde. Als Rückstand verblieben 172 g einer Glyoxallösung,
deren Glyoxalgehalt 28,9% betrug und die eine Säurezahl von 0,8 (mgKOH/g), hatte.
Zur Entfernung geringer Na-Spuren wurde eine Probe dieser Lösung mit trockenem Kationenaustauscher
auf Styrolbasis behandelt. Danach wurde eine Säurezahl von SZ = 1,3 (mgKOH/g) ermittelt, das
bo entspricht einer relativen Säurezahl SZr1-;=4,5
(mgKOH/g Glyoxal).
Der salzhaltige, braun gefärbte Rückstand wurde zweimal mit Isopropanol/Benzol nachbehandelt, wobei
noch insgesamt 6,3 g Glyoxal gewonnen wurden.
hi Der Rückstand wurde anschließend in Wasser gelöst.
Er enthielt noch 1,6 g Glyoxal.
Insgesamt betrug die Ausbeute 56 g Glyoxal, das sind 94,8% der Theorie.
5 6
. , Glyoxallösung erhalten, deren Säurezahl ebenfalls 0,8
BelsP'el 4 (mgKOH/g) betrug.
e Reinigung des Glyoxals wurde analog Beispiel 3 Nach dem Kationenaustausch mit einem Austauscher
hgeführt, jedoch wurde die abgetrennte obere auf Styrolbasis wurde jedoch eine relative Säurezahl
e nicht gewaschen. 5 SZrt·/=8,6 gemessen,
!i einer Ausbeute von 94% der Theorie wurde eine
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zum Rein'gen von durch Oxydation von Acetaldehyd mittels Salpetersäure erhaltenen Glyoxallösungen durch Bildung von Glyoxalhalbacetalen oder durch Neutralisation der von den flüchtigen Säuren befreiten Rchglyoxallösung, dadurch gekennzeichnet, daß man die neutralisierte Rohglyoxallösung mit einem Alkohol, der 1 — 3 C-Atome besitzt, unter Abtrennung des Wassers in das Glyoxalhalbacetal umwandelt und nach Abtrennung der Salze und sonstigen Verunreinigungen mit Wasser bei erhöhter Temperatur wieder hydrolysiert
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