DE2329654A1 - Konservierungsmittel fuer einsiliertes viehfutter - Google Patents

Konservierungsmittel fuer einsiliertes viehfutter

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DE2329654A1
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    • AHUMAN NECESSITIES
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Description

DR. RUDOLF BAUER · DIPL.-ING. HELMUT HUBBUCH PATENTANWÄLTE
753PFORZHEIM. 5.6.1973 i/K
WESTLICHE 31 (AM LEOPOLD PLATZ) TEL. (O723U2429O
S.A.R.A.P. "CEDIA", B i e v r e s (FRANKREICH)
Konservierungsmittel für einsiliertes Viehfutter
Die Erfindung bezieht sich auf ein Konservierungsmittel für einsiliertes Viehfutter.
Lie Einsilierung von Lebens- und Futtermitteln entwickelt sich in ganz Europa im Hinblick auf den Markt und die ökonomische struktur der Landwirtschaft rasch. Die Züchtung von Maishybriden hat die Ausdehnung des ursprünglich auf Südfrankreich beschränkten Maisanbaus bis nach Belgien und den Niederlanden zugelassen.
Es ist aber verständlich, daß die klimatischen Bedingungen eine Ausreifung der Maiskolben am Halm nicht zulassen. Es ist deshalb erwünscht, den in üblicher Weise noch unausgemft geernteten Mais so zu lagern, daß sein Proteingehalt erhalten bleibt.
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Diese Aufgabe ist der Einsilierung gestellt. Im Hinblick auf den Hektarertrag und die maschinell einfache Ernte ist der Mais bekanntlich die bei weitem wirtschaftlichste Feldfrucht. Andererseits ist auch der Nährwert sehr hoch, so daß die Einfügung des Maisanbaus in einen langfristigen KmIturplan sich aufdrängt.
Ähnliche Betrachtungen gelten für Grünfutter. Auch hier fällt die Produktion saisonbedingt an. Der Nährwert hängt von der Erntezeit ab, er soll durch die Einsilierung nicht absinken. Obwohl dieser Punkt mangels konkreter Statistiken nicht klar ist, ergibt sich doch aus der Erfahrung, daß man unter den durchschnittlichen athmosphärischen Sommerbddingungen, viel Zeit für ein zweifelhaft bleibendes Ergebnis aufwenden muß.
Der Erfindung liegt hiernach die Aufgabe zu Grunde, Mais und Grünfutter unabhängig von den klimatischen Bedingungen mit möglichst geringem Zeitaufwand und möglichst weitgehender Erhaltung des Nährwerts einzusilieren.
Zur Lösung dieser Aufgabe muß man danach streben einerseits den Eiweißgehalt der einsilierten Masse zu erhalten bzw. zu vermehren und andererseits die Buttersäure-Fermatation zu verringern. Im einzelnen soll erreicht werden:
1. eine Erleichterung der Ernte
2. Eine lö?feefettag-4ee Einweißkonservierung
3. eine Erhöhung des Nährwerts durch Unterdrückung der Buttersäuregärung
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4. eine Verminderung der allgemeinen Erntekosten, sowohl hinsichlich der Gerätekosten als auch der Lohnkosten.
Das Problem der Konservierung der einsilierten Futtervorräte ist' vielschichtig und betrifft alle Regionen und Kulturländer. Es betrifft aber auch Futtervorräte verschiedenster Art, wie sie zur Fütterung milchgebender Kühe, von Schlachtschweinen, Mastvieh usw. verwendet werden kann.
Die Futtersilierung gehört heutzutage in das Arbeitsprogramm auch des Bauerhofes, indem sie Arbeitszeit einsparen läßt und den landwirtschaftlichen Arbeiter von früher zwangsläufigen Arbeiten befreit, deren Erfolg nicht garantiert war. In den Gegenden, in denen eingedickter pastöser Käse, wie Emmentaler, Schweizer, Comte u. ä. erzeugt wird, ist es Tradition die Kühe nicht mit einsiliertem Futter zu ernähren, um eine für die Käsebereitung schädliche Übersäuerung der Milch zu vermeiden. Auch Kühe, die Milch für Qualitätsbuttererzeugung liefern sollen, bekommen kein einsiliertes Futter, um den Buttersäuregeruch zu vermeiden, der dem Futter von der Gärung im Silo her anhaftet und auf Milch und Butter übergeht.
Die buttersäurehaltige Milch ist auch der Herstellung fennentierter Käsesorten, wie Camembert, normannischer Käse (Livarot) u. ä. schädlich, in dem sie die Fermentation stört. Andererseits ist, hauptsächlich in Gegenden mit etarker Milchproduktion, beobachtet worden, daß äie-jan^en Kühe die meiste
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Milch geben, die ganz oder zum Teil mit einsiliertem Putter ernährt wurden. Der hohe Milchertrag ist einer radikalen Änderung der Mikroflora im Pansen der Kühe zu verdanken.
Seit vielen Jahren werden Versuhe mit Konservierungsmitteln gemacht. Diese Mittel bestanden meist aus starken Säuren, welche Fermentationsvorgänge verhindern. Es ist auch vorgeschlagen worden, die Entwicklung von Buttersäurefermenten durch die Beifügung von Milchsäurefermenten zu korrigieren, d. h. schließlich ein Gleichgewicht zwischen den beiden Fermenten einzustellen.
Die Ansäuerung erfüllt ihren Zweck, macht aber das Futter durch unappetittliche Konsistenz oft unbrauchbar. Im zweiten Fall wird das Gleichgewicht oft verschoben, weil die Buttersäurefermente viel resistenter sind als die MiiiHisäurefermente,
Die gestellte Aufgabe erweitert sich also dahin, daß der Siloinhalt nicht nur seinen Einweißgehalt bewahren muß, sondern auch unmittelbar verfüttert werden kann und zwar einschließlich der im unteren Teil des Silos liegenden Masse, die bisher so stark mit Flüssigkeit, Harnstoff und Säure vermischt war, daß sie nicht verfüttert werden konnte.
Der Zusatz eines Konservierungsmittels muß gering bleiben, wenn man nicht will, daß sich die Natur des Futters verändert.
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Der Zusatz bewegt sichjdeshalb in den Grenzen von 2 bis 3
Gewichtspromille im Verhältnis zum Gewicht des einsilierten
Futters, welches nach Einschichtung ein Gewicht von etwa
1 t/m hat. Das einsilierte Futter muß für 3 bis 5 Monate
konserviert "bleiben. Das Konservierungsmittel muß also mindestens für diese Zeit wirksam bleiben und darf in seiner
Wirksamkeit nicht durch Druck (der Charge) und Wärme beeinflußt werden. Die durchschnittliche Feuchtigkeit gut eingelagerten Futters beträgt bekanntlich 25 bis 30 Gew.% und die
mittlere Temperatur im Silo liegt zwischen 40 und 50 °C.
Alle diese Forderungen erfüllt das Konservierungsmittel gemäß der Erfindung. Es ist ein festes feines Pulver. Es enthält neben bekannten Konservierungsmitteln erfindungsgemäß Spurenelemente in Form ihrer Sulfate. Auch kann Kochsalz beigefügt sein«
Das Konservierungsmittel der Erfindung setet sich vorzugsweise wie folgt zusammen:
Ameisensaures Kalzium 60 bis 90 Gew.% vorzugsw. 85 % propionsaures Kalzium 0,6 " 1 " " 1 % Kalziumacetat 0,2 n 0,5 n n 0,500%
primäres Kalziumphosphat
(pH 3,5 bis 4) 6 " 15 " " 10 %
kristallisiertes Magnesiumsulfat 2 " 30 " " 3 %
oder calviniertes Magnesium 0,5 n 10 n " 1 %
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Eisensulfat - Monohydrat 0 bis 1 Gew.% vorzugsw. 0,400
Kupfersulfat - n o,020 " 0,250 " " 0,030
Zinksulfat - n 0,010 "1,5 " " 0,020
Mangansulfat - ." 0,030 "1,0 « " 0,040
Kobaltsulfat - " 0,005 " 0,015 n " 0,010
Diese Werte gelten für einen Zusatz von 2 bis 3 %o Konservierungsmittel. Die Spurenelemente verbessern nicht unmittelbar die Konservierung, sie korrigieren vielmehr das einsilierte Futter qualitativ. Sie sind als Sulfate beigesetzt um im sauren Bereich zu
bleiben. Es können auch, je nach Art des einsilierten Futters,
auch noch andere Spurenelemente, z.B. Jod, zugeführt werden
oder andere weggelassen werden. Nachstehend ist der Spurenelementzusatz einmal für ein Konservierungsmittel für Grünfutter und ein
andermal für Hais aufgeführt.
Für Grünfutter-Konservierungsmittel für Mais-Konservierungsmittel
Magnesium 5,7 Gew. % Magnesium 2,80 Gew. c/o
Kupfer 0,025 Il Kupfer 0,080 Il
Zink 0,015 π Zink 0,550 η
Mangan 0,050 π Mangan 0,310 π
Kobalt 0,0052 π Kobalt 0,004 η
Schwefel 0,150 π Schwefel 3,00 π
Jod 0,002 η Je4 Eisen 0,200 η
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Obwohl das Konservierungsmittel der Erfindung aus an sich bekannten und einfachen Komponenten zusammengesetzt ist, unterscheidet es sich von den bekannten durch folgende Merkmale:
1. Die Verwendung von ame. is en säur em Kalzium als Konservierungsstoff. Er dient der progressiven Ansäuerung der Silocharge und verhindert die Buttecsäuregärung.
2. Die Verwendung von propionsaurem Kalzium in Verbindung mit ameisensaurem Kalziem wirkt pilzmycelvernichtend.
3· Die Verwendung von Ealziumacetat fördert die Zusammenarbeit der beigefügten Chemikalien.
4. Phosphor inForm eines primären Kalzinmphosphats (pH 3,5 -4) bewirkt eine sofortige Ansäuerung der Charge.
5. Weitere Spurenelemente dienen zur Korrktur spezifischer Abweichungen der Charge von der Norm. Diese Salze als Monohydrate beigesetzt, lösen sich erheblich leichter als die Sulfate mit 7 H2O.
Ein weiteres Kennzeichen des Konservierungsmittels gemäß der Erfindung ist, daß die Beigabe ausschließlich in Form von Kalziumsalzen und nicht von Natriumsalzen erfolgen. Kalziumsalze werden vom KörperOrganismus des mit dem Futter ernährten Viehs gebraucht, während Natriumsalze im Futter unerwünscht sind, weil größere Mengen abführend wirken und sich zu Soda umsetzen. Andererseits ist Soda schon ohne bemerkenswerte Wirkungen in Konservierungsmitteln benutzt worden.
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— σ —
Die Konservierungswirkung des Mittels der Erfindung beruht auf den drei gleichzeitig verwendeten Säuren, der Ameisensäure, der Propionsäure und der Essigsäure. Die Kalziumsälze dieser Säuren liegen in Form stabiler feiner Pulver vor, die der Charge leicht beigemengt werden können und sich langsam abbauen, wodurch sie eine lange Zeit wirksam bleiben.
Die drei genannten Säuren sind für den tierischen Organismus unschädlich, denn sie existieren schon im Körper. Sie dienen in der Charge der Vermehrung und der Gleichgewichts-Einstellung der Pansenflora und der Verdauung der Cellulose. Es bMbt zu vermerken, daß die Beseitigung gewisser Hormonstörungen während der Trächtigkeit der Tiere, im Wärmehaushalt u. dg. stark abhängig ist von der Propion- und Ameisensäuremenge und die Milchgebung beinträchtigen können. Durch die Beifügung eines Konservierungsmittels gemäß der Erfindung wird der Nähr- und biologische Wert des einsilierten Futters gesteigert, was zu einer Vermehrung und Verbesserung der Milchabgabe der mit dem einsilierten Futter ernährten Kühe führt.
Der Prozentsatz der Komponenten kann schwanken, die angegebenen Zahlen ergeben aber eine optimale Wirkung. Der optimale Prozentsatz hängt auch von dem Prozentsatz ab, mit dem das Konservierungsmittle dem einsilierten Futter beigemengt ist.
Der Prozentsatz von 85 % ameisensaurem Kalzium kann, ohne Beeinflußung der Wirkung, um einzige Prozent nach oben und unten schwanken. Der Prozentsatz an zugesetztem Propionsaurem Kalzium
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kann vergrößert werden, aber nur in Grenzen, weil die allgemeinen Vorschriften für Viehfutter beachtet werden müssen. Das Verhältnis der Essigsäure zu den beiden anderen Säuren kann gleichermaßen geändert werden,- da diese Säure mit den beiden anderen Säuren zusammenwirkt.
Es ist natärlich möglich, dem Krebs-Kreislauf Rechnung zu tragen und auch noch andere Säuren beizufügen, aber diese Substanzen werden nur in einem sehr geringen Prozentsatz gebraucht und helfen bei der Konservierung der Silocharge nicht. Man sollte nur frisch geernetets Futter einsilieren. Es ist davon aue» abzuraten, verwelktes Brünfutter bzw. Mais,der längere Zeit auf dem Erntefeld gelegen hat, zu nehmen. Die Einsilierung sollte im Sommer und am frühen Morgen stattfinden, bevor sich der Tau niedergeschlagen hat. Junge Kräuter oder sonstiges wasserreiches Futter sollte man 24 bis 48 Stunden trocknen.
Die Drainage des leeren Silos und seine Wanddichtigkeit muß vor Beginn der Arbeit überprüft sein. Luft, Luftfeuchtigkeit und die Qualität des Futters sind die Faktoren die die Qualität der einsilierten Charge schließlich bestimmen. Nach Möglichkeit sollte ein Silo in einem Arbeitsgang gefüllt werden. Wenn ein Silo bis zum Abend nicht fefüllt werden kann, sollte er mit feuchten Säcken abgedeckt werden,um eine schroffe Kondensation zu vermeiden. Aus demselben Grunde muß der hermetisch geschlossene Silo mehrere Stunden am Morgen belüftet werden, bevor die Tüllung vollendet wirdi
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Sie feuchtigkeit und die Temperaturerhöhung begünstigen die Fermentation und das Zusammenfallen der Charge. Man muß für ein gleichmäßiges Absetzen der Charge sorgen, hauptsächlich an den Seitenwänden des Silos und um dies bisser zu erreichen, muß man harte Chargen, wie Hais und Kohl, zerstückeln. Je besser die Charge geschichtet ist, umso größer ist die Chance, ihren Nährwert zu erhalten. Sie Schichtung erfolgt mittels eines Traktors.
Das Konservierungsmittel in Form eines feinen Pulvers wird für sich allein oder gemischt mit Mineralstoffen von Hand zwischen die Schichten gestreut. Bei großen Silos auch mit einem rotierenden Streugerät. Auf die erste und die letzte Schicht wird' die doppelte Menge Konservierungsmittel gestreut. Der auf diese Weise gefüllt Silo wird hermetisch dicht geschlossen und gegen Regenwasser geschützt. Es ist ratsam, nur Produkte einzulagern, die nicht durch Regen oder andere klimatische Verhältnisse leiden.
Bei Feuchtigkeit und erhöhter Temperatur im Silo lösen sich die Jormiate, Propionate und Acetate des Kalziems langsam auf, und die freien Säuren erzeugen ein Milieu, in dem die anaerobisehe Buttersäuregärungs-Fermente sich nicht entwickeln und vermehren können. Die Aktivität des Konservierungsmittels äußert sich also in einer langsam aber tonstant fortschreitenden Ansäuerung der Silocharge. Vergleichsversuche mit unbehandelten Chargen haben einen pH-Unterschied von 1 ergeben. Der pH-Wert in der mit
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Konservierungsmitteln versetzten Charge fällt von 5 auf 4,
Vergleichstabelle
Proteinge
halt
Grünfutter behandelte
Charge
Mais be
Ch
han
arg
Rübeneinheit Vergleichs-
CSh arge
3,89 Vergleichs-
Charge
3 ,36
(D Milchsäure 2,44 0,18 2,15 0 ,25
(2) Buttersäure 0,13 1,20 0,16 1 ,82
(3) 1,12 _—_ 1,55 _ ___
(3) 0,72 0,45
Der Proteingehalt (1) bezieht sich auf die trockene calvinierte Masse. Die "Rübeneinheit" (2) ist einevon Prof. Leroy vom Institut national agronomique Paris vorgeschlagene Rechengröße für den Nährwert. Eine Rübeneinheit ist die bei Verfütterung von 1 kg Gerste erzeugte Kalorienmenge, nämlich 1780 cal. (3) ist in Gewichtsprozent »sgedrückt. Die Werte sind durch die übliche Laboratoriumsanalyse erhalten.
pH-Vergleichstabelle bei einsiliertem Mais
Vergleichscharge behandelte Charge
Buttersäure 0,45
Essigsäure 0,63 0,28 - 0,35
pH-Wert 4.85 3.94 - 4T05
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Die Analyse der behandelten Charge zeigte das vollständige Fehlen von Buttersäure. Der Ausdruck "vollständiges Fehlen" bedeutet nicht, daß auch "chlostridium" (Buttersäurefermente) fehlen. Solche Fermente sind in der Charge vorhanden, ihr Wirksamwerden w wird aber verhindert. Da diese Fermente anaerobisch sind, könnte die Silocharge ihre Entwicklung nur dann begünstigen, wenn kein Konservierungsmittel vorhanden wäre.
Die freigesetzte Propionsäure setzt wie die Ameisensäure eine langsame aber kontinuierliche Aktion in Gang, veLche hauptsächlich der Entwicklung von Pilzen einschließlich Schimmel entgegenwirkt. Die antimykosische Wirkung der Propionsäure ist sicher. Sie trägt dazu bei, daa Eiweiß in der Charge zu erhalten und die Entstehung sekundärer Fermente aus den Stoffwechselprodukten der Pilze zu vermeiden mit den Ernährungsfehlern, die ihre Folge sind.
Um die Bedeutung der vorliegenden Erfindung verständlich zu machen, soll nach auf die Rolle eingegangenwerden, die der Pansen und das Euter bei der Ernährung des Rindviehs spielt. Im Pansen muß die im Futter enthaltene Cellulose aufgeschlossen werden. Dies geschieht durch im Pansen angesiedelte Bakterien. Sie verwandeln den Zucker in Glukose und diese schließlich in einfache Fettsäuren: Propionsäure, Essigsäure, Ameisensäure, Buttersäure. Diese Säuren bilden die Basis, die, absorbiert durch die Pansenwand und verarbeitet durch die Leber schließlich zur Synthese wichtiger Stoffe dient. Die Essigsäure bildet dabei die Basis für den Aufbau des Milchzuckers und des Proteins.
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Sind die Glukosen nicht im Gleichgewicht, so wird die Fettproduktion durch Bildung von Ketonen gestört. Die bereits erzeugte Säure kann durch die Alkalität des Blutes nicht neutralisiert werden, sondern geht in die Milch über.
Hieraus ergibt sich, daß das Konservierungsmittel der Erfindung die Konservierung einsilierten Futters perfekt macht, indem es den Proteingehalt erhält und die Buttersäuregärung unterdrückt. Das Konservierungsmittel der Erfindung übertrifft damit ach die bekannten, auf biologischen und ernährungswissenschaftlichen Grundlagen beruhenden Konservierungsverfahren. Es kennzeichnet sich durch die Verwendung von Salzen solcher Säuren, welche bereits im tierischen Organismus zur Verdauung des Futters vorhanden sind und zum Abbau der Stroh-Cellulose. Das Konservierungsmittel der Erfindung macht, wie gesagt, die Silocharge saunsr. Es drückt den pH-Wert von 5 auf 4 oder 3,9· Diese Säuerung beruht auf der Verwendung von primärem Kalziumphosphat.
Es ist festgestellt worden, daß man das primäre Kalziumphosphat ganz oder zum Teil durch Harnstoffphosphat ersetzen kann. Der Stoff hat dann folgende Zusammensetzung (in Gew. %), veränderlich je nach dem,ob das Produkt nach der Behandlung ff ei abfließen kann: P etwa 18 bis 19,5 %
N " 16 bis 18 %
F " 0,05 %
Ca
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Der pH-Wert liegt bei 1,7· Dieses Phosphat reagiert erächtlich stark sauer. Sein Zusatz zum Konservierungsmittel der Erfindung kann nur das Absinken des pH-Werts des einsilierten Futters erleichtern.
Angestellte Versuche sollten ermitteln
1. ob es möglich ist, dem Konserviemagsmittel der Erfindung Harnstoff-Phosphat beizumengen, das ganz oder teilweise das primäre Kalziumphosphat ersetzt,
2. ob der pH-Wert der Charge durch Beifügen des Harnstoff-Phosphats bjrfis auf 4 oder darunter (3,9) sinkt,
3. ob der Nährwert des einsilierten Futters gesteigert wird, da durch das Harnstoff-Phosphat ein Eiweiß-Bestandteil N aus dem Gesamtstickstoffgehalt des sonst eiweißfreien Harnstoff-Phosphats eingebracht wird.
Die nachstehende Tabelle zeigt rein beispielsweise und nicht beschränkend zwei Konservierungsmittel, gemäß der Erfindung mit Harnstoff-Phosphat-Zusätzen. Das Verhältnis des Harnstoff-Phosphats bzw. der Mischung des Harnstoff-Phosphats mit dem primären Kalziumphosphat kann zwischen 6 und 15 % liegen. Zwischen den beiden Stoffen and alle Mischungsverhältnisse möglich.
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Konservierungsmittel gemäß der Erfindung mit Harnstoff-Phosphat (Angaben in Gew.%)
Konservierungsmittel gemäß der Erfindung mit Zusatz einer Mischung aus Harnstoff-Phosphat und primärem Ealziumphosphat (Angaben in Gew. %)
Ameisensaures Kalzium 85,0 85,0
Essigsaures " 0,5 0,5
Propionsaures " 1,0 1,0
Calviniertes Mg 0 1,000 1,0
NaCl 2,000 2,000
Eisensulfat 0,400 0,400
Kupfersulfat 0,050 0,050
Zinksulfat 0,020 0,020
Mangansulfat 0,040 0,040
Cobaltsulfat 0,010 0,010
Harnstoff-Phosphat 10,000 5,000
Primäres
Kalziumphosphat7,000
100,000
ϊϋΟ,ΟΟΟ
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Claims (1)

  1. DR. RUDOLF BAUER · DIPL-ING. HELMUT HUBBUCH
    PATENTANWÄLTE 232965
    753 PFORZHEIM. 6.6.1973 WESTLICHE SI (AM LEOPOLD PLATZ) TEL. (O72SD2429O
    Patentansprüche:
    Konservierungsmittel für einsiliertes Viehfutter, dadurch gekennzeichnet, daß das feinkörnige Pulver ameisensaures, propionaaures und essigsaures Kalzium sowie primäres Kalzium-Phosphat und/oder Harnstoff-Phoshhat enthält.
    2. Konservierungsmittel nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch den Gehalt an Spurenelementen wie Magnesium, Eisen, Kupfer,
    Zink, Mangan, Kobalt, Schwefel, Jod, einzeln oder in Mischung.
    3. Konservierungsmittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es bei einem Gehalt der Silocharge von 2 bis
    3 Gew. °/oo (pro Mille) zusammengesetzt ist aus 60 bis 90 Gew. % ameisensaures Kalzium, 0,6 bis 1 Gew. % propionsaures Kalzium, 0,2 bis 0,5 Gew. % essigsaures Kalzium, 6 bis 15 Gew. ^Phosphate, 2 bis 30 Gew.% kristallieiertes Magnesiumsulfat, 0 bis 1 Gew. % monohydratisch.es Eisensulfat, 0,020bis 0,25 Gew. /cmonohydratisches Kupfersulfat, 0,010 bis 1,500 Gew. % monohydratisches Zinksulfat, 0,030 tie 1,0 Gew. yi> monohydratisches Mangansulfat und 0,005 bis 0,015 Gew. % Kobaltsulfat.
    AO 9881/0656
    4. Konservierungsmittel nach Anspruch 3» gekennzeichnet durch folgende Zusammensetzung: 85 Gew. % ameisensaures Kalzium,
    1 Gew. 7o propionsaures Kalzium, 0,500 Gew. % essigsaures Kalzium, 10 Gew. /ü primäres Kalziumphosphat (pH 3»5 t>is 4), 3 Gew. % kristallisiertes Magnesiumsulfat, 0,400 Gew. % monohydratisches Eisensulfat, 0,030 Gew. % monohydratisches Kupfersulfat, 0,020 Gew. yo monohydratisches Zinksulfat, 0,040 Gew. % monohydratisches Mangansulfat, und 0,010 Gew. % monohydratisches Kobaltsulfat.
    5. Konservierungsmittel nach Anspruch 3 für Grünfutter, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich folgende Spurenelemente enthält: Magnesium 5,700 Gew. %, Kupfer 0,025 Gew. %, Zink 0,015 Gew. %, Mangan 0,050 Gew. %, Kobalt 0,0052 Gew. %, Schwefel 0,150 Gew. %, Jod 0,002 Gew. %.
    6. Konservierungsmittel nach Anspruch 3 für Mais, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich folgende Spurenelemente
    enthält: Magnesium 2,800 Gew. %, Kupfer 0,080 Gew. %, Zink 0,550 Gew, %, Mangan 0,310 Gew. %, Kobalt 0,004 Gew. %, Schwefel 3,00 Gew. %, Eisen 0,200 Gew. %.
    7. Konservierungsmittel nach Anspruch 3» gekennzeichnet durch folgende Zusammensetzung: ameisensaures Kalzium 85»000 Gew. %,
    essigsaures Kalzium 0,500 Gew. %, propionsaures Kalzium 1, 000 Gew,-%, calziniertes Magnesiumoxyd 1,000 Gew. %, Kochsalz 2,000 Gew. %,
    AÜ9881/0656
    Eisensulfat 0,4000 Ge». %, Kupfersulfat 0,030 Gew. %, Zinksulfat 0,020 Gew. %, Mangansulfat 0,040 Gew. %, Kobaltsulfat 0,010 Gew. /o, Harnstoff phosphat 10,000 Gew. %.
    9. Konservierungsmittel nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch
    folgende Zusammensetzung: ameisensaures Kalzium 85,000 Gew. %, essigsaures Kalzium 0,500 Gew. %, propionsaures Kalzium 1,000 Gew. % calzxniertes Magnesiumoxyd 1,000 Gew. %, Kochsalz 2,000 Gew. >o, Eisensulfat 0,4000 Gew. %, Kupfersulfat 0,030 Gew. £, Zinksulfat 0,020 Gew. %, Mangansulfat 0,040 Gew. %, Kobaltsulfät 0,010 Gew. %, Harnstoffphosphat 3,000 Gew. %.
    4U9881/0656
DE19732329654 1971-09-01 1973-06-09 Konservierungsmittel für einsiliertes Viehfutter Expired DE2329654C3 (de)

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DE19732329654 DE2329654C3 (de) 1973-06-09 Konservierungsmittel für einsiliertes Viehfutter

Publications (3)

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DE2329654A1 true DE2329654A1 (de) 1975-01-02
DE2329654B2 DE2329654B2 (de) 1976-08-19
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0009366A1 (de) * 1978-09-14 1980-04-02 Bp Nutrition Limited Milch enthaltende Tierfutterzusammensetzungen und darauf basierende wässrige Futtermittel

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