DE2238016A1 - Streubares siliermittel - Google Patents

Streubares siliermittel

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DE2238016A1
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Ernst Dr Eberius
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23KFODDER
    • A23K30/00Processes specially adapted for preservation of materials in order to produce animal feeding-stuffs
    • A23K30/10Processes specially adapted for preservation of materials in order to produce animal feeding-stuffs of green fodder
    • A23K30/15Processes specially adapted for preservation of materials in order to produce animal feeding-stuffs of green fodder using chemicals or microorganisms for ensilaging
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23KFODDER
    • A23K10/00Animal feeding-stuffs
    • A23K10/30Animal feeding-stuffs from material of plant origin, e.g. roots, seeds or hay; from material of fungal origin, e.g. mushrooms

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Description

  • Streubares Siliermittel.
  • Das Konservieren von Pflanzenfutter durch Silieren bezweckt, dem Vieh während der an Frischfutter armen Jahreszeit ein Futter bieten zu können, daß hinsichtlich des Nährwertes dem ursprünglichen Frischfutter möglichst entsprechen soll und vom Vieh trotz der durch Gärung eingetretenen Veränderung in Zusammensetzung, Struktur und Geruch bereitwillig und ohne Nebenwirkungen aufgenommen wird.
  • Der im Futterstock unter Zellwasseraustritt stattfindende Gärungsprozess soll daher so verlaufen, daß einerseits Verluste an Trockensubstanz durch oxidativen Abbau, Fehlgärung und Schimmelbildung möglichst gering sind und andererseits ein rasches Einsetzen der konservierenden Milchsäuregärung bis zum Erreichen des optimalen Milchsäuregehaltes gefördert wird.
  • Da die Milchsäurebakterien in einem anaeroben Milieu mit pH-Werten zwischen 2,5 und 4 am besten gedeihen, während die für das Verrotten einer Silage charakteristische Buttersäuregärung in einem aeroben Milieu mit pH-Werten zwischen 4,5 und 6 vorsichgeht, muss angestrebt werden, die Vermehrung der im Frischfutter mehr oder minder vorhandenen Milchsäurebakterien dadurch zu begünstigen, daß das Siliergut möglichst wenig Luftsauerstoff enthält, was bei halmigem Gut besonders schwer ist, daß der pH-Wert von vornherein niedrig eingestellt wird, und daß das Siliergut möglichst viel Zucker oder aufschließbare Kohlehydrate darbietet.- Der niedrige Eingangs-pH-Wert wird nach bekannten Verfahren durch Säuren oder durch hydrolytische Spaltung saurer Salze erzielt. Der zur Gärung nötige Zucker beschränkt sich entweder auf den arteigenen Zuckergehalt des Siliergutes oder wird durch Zusatz von Zucker oder zuckerhaltigen Substanzen ergänzt. Die Verwendung von Sauren, z.B. das als AIV-Säure bekannte Gemisch aus Salzsäure un<i Schwefelsäure, oder Ameisensäure oder Phosphorsäuremischungen, begünstigt zwar die Platolyse und das Einstellen eines niedrigen pH-Wertes, ist aber mit Schwierigkeiten bei der Verdünnung der konzentriert angelieferten Säuren und bei deren Zugabe, sowie mit der Gefährdung durch Verätzungen verbunden. Sie bedingt das Einschleppen grösserer Flüssigkeitsmengen in das möglichst trockene Siliergut, das Ausschwemmen von Nährstoffen in den Silosumpf und den Angriff auf den Beton und die Stahlarmierung der Silowände. Vor dem Verfüttern ist ein Abstumpfen der Säure durch Zuschlag von Kalk notwendig, um bei Aufnahme grösserer Mengen solcherart hergestellter Silage Knochenschäden des Viehs vorzubeugen.
  • Es ist auch bekannt, streubare Siliersalze auf Basis Formaldehyd, Formiat, Sulfat, Sulfit, Chlorid oder Nitrit mit geringen Zuckerzusätzen zur Konservierung von Grünfutter zu verwenden. Diese meist pulverförmigen Salze haben gegenüber den flüssigen Säuren den Vorteil, per Hand oder maschinell einstreubar zu sein, was aber zum Nachteil werden kann, wenn sich die Salze wegen mangelnder Feuchtigkeit im Futterstock nicht gänzlich auflösen, z.B. in vorgetrocknetem Gut oder Halbheu. Diese Reste verbleiben als Salznester in der Silage und werden entweder samt dieser vom Vieh abgelehnt oder wirken sich nach Aufnahme ungünstig auf Leistung und Befinden aus.
  • Weiterhin ist bekannt, Rohzucker, Melasse, Trockenmelasse, Molkenprodukte und rohe Zuckerrüben dem Siliergut zur Konservierung zuzusetzen.
  • Rohzucker ist zwar bei richtiger Dosierung wirkungsvoll, da aber die zur Verfügung stehende Menge von den wirtschaftlichen Verhältnissen im eigenen Lande oder von zwischenstaatlichen Abmachungen und hinsichtlich des Preises von der äeweiligen Subventionierung abhängt, ist seine Verfügbarkeit starken Bchwankungen bis zum gänzlichen Ausbleiben unterworfen.
  • Melasse, als Rückstandsprodukt der Zuckerrüben- und Zuckerrohrverarbeitung etwa 50 Gew.- Zucker enthaltend, ist zu zäh und zu klebrig, um unverdünnt verwendbar zu sein. Dies bedingt einen erheblichen Aufwand an Wasser, Transportmitteln, Rührgeräten, 3ehältern, an Arbeitsbelastung bei-kleinen und an maschineller Ausrüstung bei grossen Silos.
  • Bei der Verwendung von Trockennelasse entfällt zwar das Auflösen in Wasser, aber sie ist wegen ihrer hohen Hygroskopizität und Neigung zum Verklumpen von Hand kaum und maschinell nur mit Schwierigkeiten gleichmäßig zu verteilen. Dadurch können im Futterstock milch- und buttersäurereiche Zonen'nebeneinander entstehen, was den Wert der fertigen Silage beeinträchtigt oder sogar in Frage stellt.
  • Molkenprodukte, basierend auf Milchzucker mit und ohne Melasse oder Maismehlzusätze zur Verdickung, können sowohl als aufzulösende oder aufzuschlämmende Pasten verwendet werden. Beim Zusatz der benötigten Mengen von 10 bis 15 Gew.-% an Paste, bezogen auf das zu silierende Gut, treten die bei der Melasse als hinderlich erwähnten Schwierigkeiten auf.
  • Zuckerrüben oder Rübenköpfe mit Blattwerk können nur zerkleinert eingemischt werden. Der lagenweise Zusatz dieses grobstückigen Materials von Hand ist sowohl hinsichtlich des Arbeitsaufwandes wie der Ungleichmäßigkeit in der Verteilung der benötigten, großen Mengen von 15 bis 30 Gew.-% des Siliergutes unwirtschaftlich und zudem nur beschränkt wirksam. VorteLlhafter ist zwar die Häckselung und gleichmäßige maschinelle Zuführung zum gleichzeitig maschinell zerkleinerten Siliergut bei laufender Beschickung eines Großsilos, aber Voraussetzung hierfür ist das Vorhandensein einer geeigneten Maschinenkombination mit hohem Investitions-, Betriebs- und Wartungsaufwand. Nachteilig wirkt sich außerdem das Einbringen von etwa 70 Gew.-% Zellwasser der rohen Rüben und das unvermeidbare Einschleppen anhaftender Erde und Schmutz und damit von Erregern schädlicher Gärung aus. Ferner ist das Verfahren auf die Erntezeit der Zuckerrüben, nämlich den Spätherbst, beschränkt, womit die Verwendung bei den im Frühjahr und Sommer zu silierenden Futterarten entfällt.
  • Gegenstand der vorliegenden Erfindung istsnun ein streubares Siliermittel auf Basis zerkleinerter und getrockneter Zuckerrüben und/oder Zuckerrohr, enthaltend 0,1 bis 5 Gew.-% anorganischer oder organischer, mit dem tierischen Organismus verträglicher, fester Säuren.
  • Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Siliermittels besteht in seiner Streubarkeit. Diese ist dadurch gegeben, daß man als Ausgangsmaterial zerkleinerte und getrocknete Zuckerrüben oder Zuckerrohr verwendet. Die Zerkleinerung kann in-ühlicher Weise, z.B. durch Schnitzeln oder Häckseln erntereifer Zuckerrüben oder Zuckerrohr, und das Trocknen nach den üblichen Trocknungsverfahren erfolgen, wobei zweckmäßigerweise bis zu einem Wassergehalt von höchstens etwa 15 Gew.-%, bezogen auf die getrocknete Masse, getrocknet wird.
  • Zweckmäßigerweise werden der Masse nach der Trocknung die festen Säuren zugesetzt. Als feste Säuren kommen anorganische und organische Säuren in Betracht, die bei der Verarbeitungstemperatur im festen Aggregatzustand vorliegen, bei den zugegebenen Mengen mit dem tierischen Organismus verträglich und von zusätzlich wachstumshemmender Wirkung auf die Buttersäurebakterien und Schimmelpilze sind, z.B. Amidosulfonsäure, Pyrophosphorsäure, Aepfelsäure, Ascorbinsäure, Bernsteinsäure, Citronensäure, Dioxyweinsäure, Glykolsäure, Glutaconsäure, Lävulinsäure, Malonsäure und Weinsäure. Besonders bevorzugt sind Amidosulfonsäure, Ascorbinsäure und Citronensäure.wegen ihrer ausgesprochen spezifisch baktericiden Wirkung. Im Vergleich mit der als Siliermittel bekannten AIV-Säure, die eine starke Plasmolyse bewirkt, tritt hier keine Ausschwemmung von Nährstoffen in den Silosumpf ein.
  • Das so hergestellte Siliermittel wird zweckmäßigerweise in Kunststoffsäcke oder Behälter abgefüllt und ist in dieser Verpackung lager- und transportfähig.
  • Das Siliermittel wird in üblicher Weise in das zu konservierende Grünfutter von Hand oder maschinell eingestreut und dann das derart erhaltene Siliergut zur Garung gebracht.
  • Die Je nach Siliergut benötigten Mengen an Siliermittel sind in der folgenden, vergleichenden Tabelle dargestellt.
    Siliergut M e l a s s e Zuckerrüben Siliermittel
    unverdünnt verdünnt roh,zerkleinert gemäß
    Erfindung
    kg/t l/t kg/t kg/t
    Gras 60 70 230 25
    jung,feucht
    ca.20 Gew.-%
    Tr. -Subst.
    Gras 40 50 180 15
    lufttrocken
    ca.25 Gew.-%
    Tr.-Subst.
    Gras 25 30 80 | 8
    Halbheu
    ca.35 Gew.-iO
    Tr. -Subst.
    Mischfutter 35 40 | 120 15
    Serradella 50 60 170 20
    lee und 65 80 200 25
    Luzerne
    Von Vorteil sind beim erfindungsgemäßen Siliermittel im Vergleich zu Melasse und rohen Zuckerrüben dessen leichte Dosierbarkeit, die Streufähigkeit, die geringeren, erforderlichen Mengen, das Entfallen von Verdünnen und Auflösen, die gegebene, rasche Absenkung des pH-Wertes und die baktericide Wirkung. Zufällige Ueberdosierung, lokale Anreicherung im Futterstock oder Verbleib von Resten nach beendeter Gärung sind für das Vieh unschädlich.
  • Die in den nachstehenden Ausführungsbeispielen angeführten Teile und Prozente beziehen sich auf das Gewicht.-beispiel 1 100 Teile Zuckerrüben-Trockenschnitzel von 12 % werden mit einem Gemisch aus 1
    mit inem Wassergehalt
    Teil Citronensäure-
    und 1 Teil Weinsäure-Pulver vermischt. Einwässriger Auszug von gleichen Teilen dieses Gemisches und Wasser zeigt einen pH-Wert von 2,5 bis 3. hin Teil des auf diese Weise erhaltenen, streufähigen Siliermittels wird mit 70 Teilen Mischfutter vermischt. Im Verlauf des Silierprozesses stellt sich der. für die Milchsäuregärung optimale pH-Wert von,4 bis 3,8 ein, wobei zusätzlich das Vorhandensein von Qitronensäure eine bakteriostatische wirkung auf die Buttersäurebakterien ausübt.
  • Beispiel 2 1 Teil' Zuckerrohr-Trockenschnitzel mit einem Wassergehalt von 15 % wird mit 0,01 Teilen Amidosulfonsäure-Pulver vermischt und zur Silierung in 50 Teile gehäckselter Seradella eingestreut.
  • Man erhält nach beendeter Gärung eine Silage mit einem pH-Wert von ,5 bis 4,0 unter vorzüglicher Erhaltung des in diesem eiweißreichen Grünfutter vorhandenen Rohproteins-.
  • zie VerN-endung der Erfindung kann durch gesetzliche Bestimmungen, insbesondare durch das Futtermittelgesetz beschränkt sein.

Claims (4)

  1. Patentansprüche.
    Streubares Siliermittel auf Basis zerkleinerter und getroclneter Zuckerrüben und/oder Zuckerrohr, enthaltend 0,1 bis 5 Gew.-% anorganischer oder organischer, mit dem tierischen Organismus verträglicher, fester Säuren.
  2. 2) Streubares Siliermittel nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Amidosulfonsäure und/oder Ascorbinsäure, Citronensäure, Dioxyweinsäure, Weinsäure.
  3. 3) Verfahren zur herstellung eines streubaren Siliermittels, dadurch gekennzeichnet, daß man rohe Zuckerrüben und/oder rohes Zuckerrohr zerkleinert, trocknet und mit 0,1 bis Gew.-% fester Säuren, bezogen auf das Siliermittel, vermischt.
  4. 4) Verwendung eines streubaren Siliermittels gemaß Anspruch 1 zum Konservieren von Grünfutter.
DE2238016A 1972-08-02 1972-08-02 Streubares siliermittel Pending DE2238016A1 (de)

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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4795653A (en) * 1986-06-16 1989-01-03 Bommarito Alexander A Dietary fiber and method of making
US4882190A (en) * 1987-12-08 1989-11-21 American Crystal Sugar Company Method of producing sulfite-free sugarbeet pulp
DE4112866A1 (de) * 1991-04-19 1992-10-22 Sanofi Ceva Gmbh Verfahren zur unterdrueckung von listerien im gaerfutter

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE4112866A1 (de) * 1991-04-19 1992-10-22 Sanofi Ceva Gmbh Verfahren zur unterdrueckung von listerien im gaerfutter

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