DE232639C - - Google Patents

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DE232639C
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  • Non-Silver Salt Photosensitive Materials And Non-Silver Salt Photography (AREA)
  • Silver Salt Photography Or Processing Solution Therefor (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
■- M 232639 KLASSE 57b. GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 28. April 1908 ab.
Alle bekannten Papiere und Films, auf denen durch Auskopieren Bilder herzustellen sind, gehören zu der Gruppe der relativ wenig lichtempfindlichen Papiere, d. h. zu der Klasse von Papieren, in welcher das Bild durch die Wirkung des Lichts' vollkommen hervorgerufen wird, ohne daß eine nachfolgende Behandlung mit einem Entwickler zum Sichtbarmachen des Bildes erforderlich ist (Auskopieren von Films
ίο oder Papieren). Es ist aber auch möglich, solche Papiere nach kurzer Belichtung in einem sauren Bad zu entwickeln.
Vorliegende Erfindung bezweckt nun, eine Halogen-Silberschicht z. B. auf Papier herzustellen, die auskopierbar ist, aber bei kürzester Belichtung auch entwickelbar und gegen Überbelichtung wenig empfindlich ist. Derartige Papiere konnten bisher nicht auskopiert werden, sondern mußten nach kurzer Belichtung mit
ao einem Entwickler, z. B. Hydrochinon und p-Amidophenol, in alkalischer Lösung zwecks Hervorrufung des Bildes behandelt werden.
Die nach vorliegender Erfindung hergestellten lichtempfindlichen Schichten sind in den Tropen außerdem außerordentlich haltbar und können in viel kürzerer Zeit als bisher auskopiert werden. Die Übergänge von Licht zum Schatten erscheinen weich und natürlich. '
In der französischen Patentschrift 361720 sind zu der Gruppe der wenig lichtempfindlichen gehörende Papiere beschrieben worden, deren lichtempfindliche Schicht Phenol, Resorcin, Brenzkatechin, Pyrogallussäure, Natriumarsenite oder -nitrite, mangansaure Salze enthält.
Die Schichten nach dem Lumiere sehen Patent müssen aber ganz besonders dick sein, weil das Kopieren sonst sehr flau und unvollkommen vor sich geht. ■
Die nach der vorliegenden Erfindung benutzten Zusätze wirken als Sensibilisatoren in den trockenen Schichten und zugleich mit Alkali auch als Entwickler im Gegensatz zu den bei dem Verfahren von Bayer (Patent 141584), wo sie nur Entwickler, aber nicht Sensibilisatoren in trockenen Platten sind.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Beobachtung zugrunde, daß Salze oder Derivate des Hydrazins (NH2 N H2) und des Hydroxylamins (N H2 ■ O H) Bromsilberschichten die oben erwähnten Eigenschaften verleihen. Geeignet sind u. a. neutrale Salze des Hydrazins und Hydroxylamins, z. B. Sulfate, Citrate, Benzoate, Phtalate des Hydrazins oder Hydroxylamins oder saure Salze, z.B. saures Hydrazin bzw. Hydroxylamincitrat oder ähnliche Salze der primären Alkylhydrazine, z. B. Methylhydrazin und auch ähnliche Salze von Hydroxylamin oder deren Alkylderivaten. Ferner auch Säurederivate von Hydrazin und Hydroxylamin, ζ. B.- Acetylhydrazid, Benzoylhydrazid und Semicarbazid.
Nach der vorliegenden Erfindung erhält man eine lichtempfindliche Oberfläche mit den oben erwähnten Eigenschaften in folgender Weise. Der fertiggestellten Bromsilberemulsion, deren Lichtempfindlichkeit durch Erhitzen oder in anderer bekannter Weise geregelt ist, wird die erforderliche Menge eines Hydrazinsalzes, z. B.
ein neutrales schwefelsaures Hydrazinsalz, zugeführt. Man kann aber auch das Salz einer leicht oxydierbaren Säure, wie phosphoriger oder schwefliger Säure benutzen. Diese Salze können hergestellt, werden, indem man eine Lösung der Säure zu Hydrazinhydrat hinzufügt unter Verwendung von Methylorange als Indikator.
Die Menge des bei der Herstellung der Emulsioh zu verwendenden Salzes wird unter Berücksichtigung der reduzierenden Wirkung des Hydrazins bestimmt, unter der Annahme, daß . jedes Molekül Hydrazinhydrat imstande ist, vier Moleküle Halogensilber zu reduzieren.
Bei Emulsionen, bei denen der colloide Träger aus Äther-Alkohol-Collodium besteht, ist es erforderlich, ein Hydrazinsalz oder eine Hydrazinverbindung zu verwenden, die selbst in Äther-Alkohol löslich ist. Als Beispiel für derartige Stoffe sei hier das Formyl-Hydrazin (H C O ■ N H ■ N H J angeführt.
Aus so hergestellten Emulsionen werden lichtempfindliche Oberflächen auf dem gewöhnlichen Wege erzeugt.
Statt die Emulsion für sich mit den genannten Stoffen zu sensibilisieren, kann man auch fertige Schichten auf Glas, Papier oder anderen Unterlagen in einer Lösung eines Hydrazin- oder Hydroxylaminsalzes oder -derivates baden.
In der beschriebenen Weise hergestellte Oberflächen können in der Kamera länger, als die kürzeste erforderliche Expositionszeit beträgt, bis zum vollkommenen »Ausdrucken« belichtet werden, oder sie können nur kurze Zeit exponiert und darauf mit einem geeigneten Entwickler behandelt werden.
Der Entwickler muß so gewählt werden, daß er langsam oder schnell wirkt, je nachdem die lichtempfindliche Oberfläche langer oder kürzer exponiert wurde, dergestalt, daß er alle Teile des Films, auf die Licht eingewirkt hat, durchdringt.
Die Wirkung des vorliegenden Verfahrens mag an folgenden Beispielen erläutert werden.
i. Papier, hergestellt mit Hilfe von Bromsilberemulsion und neutralem phtalsaurem Hydrazin, zeigte sich schon in 1 Minute durchkopiert ; es wurde aus dem Kopierrahmen aber nach 3 Minuten herausgenommen und fixiert.
Eine schädliche Wirkung der Überlichtung war nicht zu sehen. Das Bild war gut durchkopiert, ohne daß ein Entwickler angewendet worden war.
2. Bromsilbergelatinepapier wurde angefeuchtet und dann mit alkoholischer Lösung von neutralem phtalsaurem Hydrazin getränkt, getrocknet, im Kopierrahmen 1 Sekunde belichtet, dann in zwei Teile geteilt, die eine Hälfte in barytalkalischem Hydrazin entwickelt und dann fixiert. Es war ein gutes Bild entstanden. Die andere Hälfte wurde 3 Minuten exponiert und ergab, ohne Entwicklung, ein gut auskopiertes Bild, welches einfach fixiert wurde.
3. Es wurde ein Blatt Bromsilbergelatinepapier in zwei Teile geteilt, ein Teil bleibt trocken und wird im Kopierrahmen etwa 14 Minuten belichtet. Der andere Teil wird nach Anfeuchten und Tränken mit phtalsaurem Hydrazin mit darauffolgendem Trocknen mit dem ersten Teil zusammen in den Kopierrahmen die erwähnten 14 Minuten exponiert. Es zeigte sich, daß das Bromsilber auf ersterem weiß geblieben war, während die mit Hydrazinsalz getränkte Probe gut auskopiert war.

Claims (4)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung lichtempfindlicher, auskopierbarer und entwickelbarer photographischer Halogen-Silberschichten, dadurch gekennzeichnet, daß ein Salz des Hydrazins oder Hydroxylamins oder eines Derivats zu der Emulsion, aus der die lichtempfindlichen Flächen hergestellt werden sollen oder hergestellt sind, zugegeben wird.
2. Ausführungsweise des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Hydrazinverbindung ein neutrales Hydrazinsalz Verwendung findet, das mit Schwefelsäure oder mit einer leicht oxydierbaren Säure, wie phosphorige Säure (H3P O3) oder schweflige Säure . (H2 S O3) hergestellt ist.
3. Ausführungsweise ■ des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Hydrazin- oder Hydroxylaminverbindung eine aliphatische Hydrazinverbindung,
z. B. Methylhydrazin oder eine aliphatische Hydroxylaminverbindung zur Verwendung gelangt. ,
4. Ausführungsweise des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß einer Kollodiumemulsion eine in Äther-Alkohol lösliche Hydrazin- oder Hydroxylaminverbindung, wie Forrriylhydrazin, hinzugesetzt wird.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1155326B (de) * 1961-07-18 1963-10-03 Eastman Kodak Co Photographische, als Sensibilisierungsmittel eine Hydraziniumverbindung enthaltende Halogensilberemulsion

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