DE2324809B2 - Verfahren zur bildung eines reaktivgefaerbten hydroxysubstituierten organischen polymeren substrates sowie das zum reaktiv-faerben verwendete mittel - Google Patents
Verfahren zur bildung eines reaktivgefaerbten hydroxysubstituierten organischen polymeren substrates sowie das zum reaktiv-faerben verwendete mittelInfo
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Description
R1n-P-(OH),
(OR),
in der R das Chromophor bedeutet, m gleich 0, 1 ©der 2 ist, η gleich 0 oder 1 ist, ρ gleich 1 oder 2 ist
lind q gleich 0 oder 1 ist, wobei das Äquivalentverliältnis
des Carbodiimid zur chromophor-substituierlen Phosphorsäure wenigstens 2:1 beträgt, bei
einem pH-Wert der Lösung von 1,5 bis 9 in Kontakt bringt, und man dann das mit der Phosphorsäure in
Kontakt gebrachte Substrat auf eine Temperatur von mindestens 93°C so lange erhitzt, bis die
Phosphorsäure mit der Hydroxylgruppe des Sub-Strats unter Bildung eines gefärbten Substrats, das
ein aus einem Ester einer Säure des Phosphors bestehendes Brückenglied zwischen dem genannten
Chromophor und der Kette aufweis; und der Formel
35
(O)n
OR1
(OH).
(OR),
entspricht, in der /7), n, q, R und R1 die oben
ungegebenen Bedeutungen haben und ζ gleich p- 1 ist. reagiert hat.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Substrat der Formel R1OH
faserige Cellulose ist.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Säure in der Lösung in einer
Menge von 0,1 bis 5 Gewichtsprozent vorhanden ist und aus einem Vertreter der Gruppe der chromophor-substituierten
Phosphonsäuren, Phosphinsäuren, phosphonigen Säuren und Phosphorsäuren besteht.
4. Verfahren gemäß Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Säure eine Phosphonsäure
der Formel
Il
R-P--OH
OH
OH
im und das gefärbte Substrat aus einem Material der
45
2
O
Il
R—P—OR1
OH
besteht, in denen R und R1 die in Anspruch 1 genannte Bedeutung haben.
5. Verfahren gemäß Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Wert der Lösung durch
Zusatz von 1 bis 5 Gewichtsprozent einer Säure zur Lösung auf einen Wert von unter 3 eingestellt wird.
6. Verfahren gemäß Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Wert der Lösung mehr
als etwa 2 beträgt und die chromophor-substituiene
Säure in Form eines Salzes mit einem flüchtigen Amin oder in Form eines Ammoniumsalzes vorliegt.
7. Verfahren gemäß Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Chromophor aus einem
Vertreter der Anthrachinon-, Phthalocyanin-, Azo-, Benzanthron-, Pyrazolon-, Naphthachinon-, Triarylmethan-
oder Cyanin-Reihe besteht.
8. Mittel zur Verwendung in dem Verfahren zur Bildung eines organischen, polymeren Substrats
nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß es aus einer wäßrigen Lösung besteht, die
wenigstens 0,1 Gewichtsprozent einer chromophorsubstituierten Säure des Phosphors der Formel
Rm-P-(OH)r
(OR),
(OR),
in der R ein Chromophor bedeutet, m gleich 0,1 oder
2 ist, η gleich O oder 1 ist, ρ gleich 1 oder 2 ist, und q
gleich O oder 1 ist, oder einem Amin- oder Ammoniumsalz derselben besteht, und ferner ein
wasserlösliches Carbodiimid enthält, wobei das Äquivalent-Verhältnis des Carbodiimids zur Säure
wenigstens etwa 2 :1 beträgt und der pH-Wert der Lösung 1,5 bis 9 ist.
9. Mittel gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß es außerdem 1 bis 5 Gewichtsprozent
einer Säure enthält, die aus einem Vertreter der Stoffgruppe Phosphorsäure, Alkylphosphonsäure
und Chloressigsäure besteht.
Die vorliegende Erfindung betrifft das Färben von Fasern und insbesondere reaktiv-gefärbte Fasern, bei
denen ein Chromophor über einen Kondensationsrest an Stellen im Molekül der Faser gebunden ist.
Farbstoffe werden auf der Faser festgehalten entweder durch physikalische Adsorption, durch Salzoder
Metallkomplex-Bildiing, Lösung, mechanisches Festhalten oder Ausbildung von covalenten chemischen
Bindungen. Die physikalische Adsorption und Lösung, bei welcher der Farbstoff /wischen der Faser und der
umgebenden wäßrigen Phase verteilt ist. stellen Gleichgewichtsreaktionen dar, und man kann nur durch
eine sehr sorgfaltige Auswahl der verwendeten
Farbstoffe eine gute Waschechtheit der Färbungen erreichen. Die Salz- und Metallkomplex-Bildung sind
ebenfalls Gleichgewichtsreaktionen, und obwohl bei diesen das Festhalten des Farbstoffes im allgemeinen
mehr begünstigt ist als bei der physikalischen Adsorption, kann die Waschechtheit der Färbungen immer
noch ein schwieriges Problem darstellen. Die Farbstoffe, die durch mechanisches Festhalten zunickgehalten
werden (Azofarbstoffe, Küpenfarbstoffe und Schwefelfarbstoffe), sind tatsächlich in Wasser unlöslich und
weisen eine ausgezeichnete Waschechtheit auf, besitzen aber andere Nachteile. Sie sind beispielsweise nur
schwierig und unter beträchtlichem Kostenaufwand aufzubringen; es können nur oberflächlich haftende
Farbstoffe, die nicht leicht durch Waschen zu entfernen sind, auf der Oberfläche abgeschieden werden, was eine
geringe Reibechtheit (Abfärbeechtheit) zur Folge hat, und der endgültige Farbton der Färbung entwickelt sich
erst nach Vollendung des gesamten Färbezyklus und den Nachbehandlungen.
Mit dem Problem der chemischen Bindung des Farbstoffes an die Faser zwecks Fixierung des
Farbstoffes haben sich die Fachleute bereits seit 1895 beschäftigt. Die Reaktivfarbstoff-Systeme, über welche
die Färbereitechnik heutzutage verfügt, erfordern, daß die Farbstoffe eine funktionell Gruppe aufweisen, die
eine covalente chemische Bindung mit der Faser bildet.
Faser-Reaktivfarbstoffe werden in großem Umfang zum Färben von Cellulose- und Proteinfasern verwendet.
Sie weisen selbstverständlich eine ausgezeichnete jo Waschechtheit und Reibechtheit und ferner ein starkes
Aufziehvermögen auf, sind leicht aufzubringen und zu egalisieren. Die letztgenannte Eigenschaft ist ein Maß
für die Gleichmäßigkeit, und sie ist äußerst wichtig bei langen Färbeversuchen und für das nuancengerechte
Färben. Soweit faser-substantive oder -nicht-substantive Farbstoffe herstellbar sind, wird >das direkte
Aufbringen bis zum Präzisionsdruck eine bequeme und gut funktionierende betriebstechnische Operation. Die
Reaktion des Farbstoffes mit den Cellulosefasern beruht auf einer Verätherungsreaktion, und sie kann als
Schemagleichung wie folgt formuliert werden:
N N
Farbstoff- Q VCl + Cellulose-- OH
45
U)
Farbstoff-
Cl
N N
Gruppe, beeinträchtigt bzw. stört. Diese Farbstoffe sind
unstabil und schwierig zu handhaben. Die meisten Reaktivfarbstoff-Systeme beruhen auf einem Chemismus,
bei dem die Umsetzung in alkalischen Lösungen erfolgt. Es gibt zur Zeit kein Reaktivfarbstoff-System,
das wirksam in einem sauren pH-Bereich angewendet werden kann. Ein solches System ist jedoch für das
Färben von Mischgeweben, z. B. von Gemischen aus Baumwolle mit Polyesterfasern, Wolle oder Nylonfasern,
wobei die letztgenannten Fasern durch saure Farbstoffe anfärbbar sind, äußerst erwünscht. Die
sauren Farbstoffe weisen im allgemeinen hinwiederum keine Affinität zu Cellulosefasern auf, und sie werden für
gewöhnlich nur zum Färben von Proteinfasern verwendet. Da ferner der Farbstoff und das Fasersubstrat
co-reaktiv sind, tritt eine völlige Färbung des Gewebes ein, sofern nicht spezielle Vorsichtsmaßnahmen ergriffen
werden, um den Farbstoff vermittels Druck-, Schablonier- oder einer andersartigen grafischen
Arbeitstechnik auf bestimmte Flächenteile des Gewebes zu lokalisieren.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist nun ein Farbstoffsystem zum Färben von hydroxy-substituierten
Substraten entwickelt worden, bei dem die Umsetzung in sauren bis schwach alkalischen Losungen
durchgeführt werden kann. Das Farbstoffsystem nach der Lehre der vorliegenden Erfindung ist ein Reaktiv-System,
bei dem die reaktive Funktion im Farbstolfmolekül nicht selbst enthalten ist. Da der Farbstoff und die
Faser die Anwesenheit eines Kondensationshilfsmittels für die Reaktion erfordern, können gewisse Farbstoffe,
wie z. B. Azofarbstoffe, bei denen der Farbstoff durch eine einfache Kupplungsreaktion gebildet wird, über ein
Zwischenprodukt auf dem Gewebe gebildet weiden. welches selektiv an diskreten Stellen zwecks Bildung
eines Musters farb-entwickelt werden kann. Die Flächen des Untergrundes können fixiert werden, um
die auf den verbleibenden Flächen vorhandenen Vorstufen zu exponieren oder zu /ersetzen. Das
erfindungsgemäße Farbstoffsystem ist ferner dadurch . recht einfach gestaltet, daß eine einzige Gruppe sowohl
als wasserlöslichmachende Gruppe als auch als potentiell reaktive Kupplungsstelle der Faser gegenüber
dient, und hierdurch ein stärker vereinfachtes Syntheseverfahren und ein weniger komplexes und stabileres
Farbstoffmolekül und gefärbtes Gewebe geschaffen wird.
Bei dem Farbstoffsystem der vorliegenden Erfindung gelangt man zu den reaktiv-gefärbten Geweben durch
Immobilisierung eines Farbstoffes als Celluloseester einer Säure des Phosphors gemäß der nachstehenden
Schemagleichung:
-O -Cellulose (OL
55 OR'
Rm-P (OHL, +ROH+ CD! -»R
+ CDlX
C!
(ORL
(OHl-
(X)
Farbstoff- SO2CH2CH2OH + Cellulose OH
Farbstoff-SO2CH2CH2O Cellulose
(II)
Die reaktive Triazingruppe verleiht dem hochmolekularen Farbstoff die Eigenschaft der Öllöslichkeit, was
rinr wasserlöslichmachcnde Gruppe, wie die -SOi-In
dieser Gleichung bedeutet R eine chromophore Gruppe, ROH stelle die Cellulose dar, CDI steht für ein
Carbodiimid, CDIX stellt einen CDl-Rest bzw. ein Nebenprodukt dar, m ist gleich O, 1 oder 2, η ist gleich
oder 1, ρ ist gleich 1 oder 2, q ist gleich O oder 1 und /ist
gleich p— 1.
Es färbt so eine chromophore Gruppierung (R), die
chemisch an eine Säure des Phosphors, wie die Phosphonsäure, phosphonige Säure, Phosphinsäure
oder Phosphorsäure, gebunden ist, die Cellulose (ROH)
nach Art eines Reaktivfarbstoffes mit Hilfe eines Carbodiimid-Kondensationshilfsmittels (CDI) Cyanamid
ist ein geeignetes Carbodiimid und ermöglicht die rasche Veresterung der Säuren des Phosphors mit
Alkoholen. Das Nebenprodukt, oben als CDIX bezeichnet, besteht in diesem Fall aus Harnstoff. Bedeutet also ι ο
R das Chromophor und ROH die Cellulose, so wird eine mit der Faser umgesetzte Farbstoffverbindung mit
Cellulose gebildet. Hierdurch entsteht eine substantive und waschechte Färbung auf Baumwolle und anderen
Cellulosematerialien oder hydroxygruppenhaltigen Substanzen. Die Celluloseester der Phosphonsäurefarbstoffe
haben sich am stabilsten gegenüber den alkalischen Hochieistungs-Detergentien erwiesen. Die
Umsetzung der Phosphonsäurefarbstoffe würde in folgender Weise ablaufen:
R-P-OH +ROH +CDI—R-P-OR +CDIX
OH
OH
Erfindungsgegenstand ist daher ein Verfahren, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man ein Substrat der
Formel R1OH. in der R1 die Kette des Polymerisates
darstellt und OH irgendeine an die Kette gebundene Hydroxylgruppe bedeutet, in Gegenwart eines wasserlöslichen
Carbodiimids in wäßriger Lösung mit einer chromophor-substitiuerten Phosphorsäure der Formel
,0,
Rm-P-(OHL
(OR)0
in der R das Chromophor bedeutet, m gleich 0,1 oder 2
ist. η gleich O oder 1 ist, pgleich 1 oder2isiund ggleichO
oder 1 ist, wobei das Äquivalentverhältnis des Carbodiimid zur chromophor-substituierten Phosphorsäure
wenigstens 2 : 1 beträgt, bei einem pH-Wert der Lösung von 1,5 bis 9 in Kontakt bringt, und man dar:n
das mit der Phosphorsäure in Kontakt gebrachte Substrat auf eine Temperatur von mindestens 93°C so
lange erhitzt, bis die Phosphorsäure mit der Hydroxylgruppe des Substrats unter Bildung eines gefärbten
Substrats das ein aus einem Ester einer Säure des Phosphors bestehendes Brückenglied zwischen dem
genannten Chromophor und der Kette aufweist und der Formel
(O)n
OR1
/
/
R„ —P
(OH) to
(OR),
entspricht, in der m, n, q, R und R' die oben angegebenen
Bedeutungen haben und / gleich p— 1 ist, reagiert hat, und ferner ein Mittel /ur Verwendung in dem 6s
Verlahrcn. welches dadurch gekennzeichnet ist, daß es
aus einer wäßrigen Lösung besteht, die wenigstens DJ Gewichtsprozent einer chromophor-substituierten
Säure des Phosphors der Formel
(OH)P
(OR),
in der R ein Chromophor bedeutet, m gleich O, 1 oder 2
ist, π gleich O oder 1 ist, ρ gleich 1 oder 2 ist, und q gleich
O oder 1 ist oder einem Amin- oder Ammoniumsalz
derselben besteht, und ferner ein wasserlösliches Carbodiimid enthält, wobei das Äquivalent-Verhältnis
des Carbodiimids zur Säure wenigstens etwa 2: 1 beträgt und der pH-Wert der Lösung 1,5 bis 9 ist.
Zur Färbung gelangt man dadurch, daß man zunächst eine wäßrige Lösung eines Chromophors oder einer
Vorstufe eines solchen bildet, die chemisch an eine phosphorhaltigc Säure gebunden ist. Die Lösung enthält
im allgemeinen wenigstens 0.1 Gewichtsprozent Färb stoff und in der Regel nicht mehr als 10 Gewichtsprozent
Farbstoff, was von der Stärke des Chromophors und der Tiefe des gewünschten Farbtons abhängt. Die
Farbstoff-Konzentration liegt im allgemeinen zwischen 0,1 und 5 Gewichtsprozent, und die Konzentration des
umgesetzten Farbstoffs auf dem Gewebe liegt, wie man annehmen kann, in der Gößenordnung von 0,01 bis
0,05 Gewichtsprozent bzw. 10 " bis 10 ~2 MoL-0Zb.
Das pH der Lösung liegt in der Regel bei etwa 3 bis 4. kann aber zwischen etwa 1,5 und 9 variiert werden. Es
können auch tieferliegende pH-Werte vorgesehen werden, indem man das Imprägnierbad mit 1 bis 5%
einer Säure versetzt, die bei der Fixier-Temperatur nicht flüchtig ist und die auch keinen über Gebühr starken
Abbau des Substrates verursacht, wie z. B. eine Phosphorsäure, eine niedermolekulare Alkylphosphonsäure
oder Chloressigsäure. Dies scheint die Wirksamkeit der Farbstoff-Immobilisierung zu verbessern, da
nach dem Fixieren wie festgestellt wurde, weniger Farbstoff ausgewaschen wird. Die Menge des Carbodiimids
wird für gewöhnlich in einem Bad, dem eine Säure zugesetzt worden ist, erhöht. Es können auch Bäder von
höherem pH benutzt werden, die Salze enthalten, welche während der Fixierung in die Säureform
umgewandelt werden, wie z. B. flüchtige Aminsalze oder Ammoniumsalze des Chromophors der Säure des
Phosphors. Bäder mit höherem pH können erforderlich sein in gewissen Situationen, die Korrosionsschwierigkeiten
bieten, oder bei Mischfaser-Systemen oder Fasern, die bei tiefem pH übermäßig stark abgebaut
werden.
Im allgemeinen beträgt das Äquivalentverhaltnis des Diimids zur Phosphono-Funktion im Bad wenigstens
etwa 2:1. Das Fixieren wird in der Regel bei einer Temperatur von mindestens 93°C unc! im allgemeinen
unter 2040C durchgeführt. Gegebenenfalls kann das Gewebe vor dem Fixieren bei einer Temperatur unter
93°C vorgetrocknet werden. Die Fixier- bzw. Härtungszeit kann variiert werden von Sekunden bis zu Stunden,
was von der Temperatur, der Farbstoffkonzentration und der zu fiirbenden Faser abhängt.
Das Reaktivfarbstoff-System der vorliegenden Erfindung ist allgemein anwendbar auf Substrate, die
verfügbare Hydroxylgruppen enthalten, wie Cellulose, besonders Baumwolle, und es kann auf Fasern. Filme,
Garne, Cords, Fäden, Papier, Gewebe, nichtgeweble oder gewebte Stoffe oder Wirkwaren oder andere
Typen aufgebracht werden, wozu auch Polgewebe, Samt, Strickwaren, gerippte Gewebe oder Bahnen aus
Vliesware gehören.
Das wasserlösliche Kondensationshilfsmittel unterstützt die Ausbildung der Esterbindung zwischen dem
Chromophor R und dem Cellulosesubstrat ROH. Das Mittel besteht vorzugsweise aus einem wasserlöslichen
Carbodiimid. wie Cyanamid oder Dicyandiamid. s
Das Imprägnierbad kann auch geringe Mengen von konventionellen Zusatzstoffen oder Färbereihilfsmitteln
enthalten, wie Antimigrationsmittel, z. B. Glaubersalz,
oder Netzmittel. Es können auch verträgliche Verdikkungsmittel
vorhanden sein.
Die Farbstoffe, die für den erfindungsgemaßen
Farbstoff-Immobilisierungsprozeß Anwendung finden können, können den verschiedenen Farbstofftypen und
-strukturen angehören. So kann der Farbstoff beispielsweise zum Typ der Anlhrachinon-, Phthalocyanin-, is
Monoazo-, Polyazo-, Benzanthron-, Pyrazoion-. Naphthachinon-, Triarylmethan- oder Cyanin-Farbstoffc
gehören, der dadurch modifiziert ist, daß er eine Säure des Phosphors enthält, um ihm Wasserlöslichkeit zu
verleihen, und um ihm eine reaktionsfähige Molekülstel-Ie für die Verkettung mit den Hydroxylgruppen auf dem
Substrat zu verschaffen. Die Farbstoffe können auch andere wasserlöslichmachende Gruppen, z. B. Sulfonatgruppen,
enthalten, und sie können andere Substituenten aufweisen, welche die Eigenschaft der Wasserlös- ;s
lithkeit oder die Veresterungsreaktion zur Immobilisierung des Farbstoffes nicht beeinträchtigen.
Viele der durch die Säuren des Phosphors substituieren
Farbstoffe, die beim erfindungsgemäßen Verfahren .'ur Anwendung gelangen, sind bekannte Materialien, ,,,-,
iic im Handel leicht erhältlich sind, und sie sind zum
Direktfärben von Wolle und anderen Proteinfasern bereits verwendet worden. Geeignete Farbstoffe sind
angeführt in der belgischen Patentschrift 5 70 326, der britischen Patentschrift 4 55 092 und den USA-Patent-Schriften
25 96 660 und 27 99 701, und der Inhalt dieser Patentschriften soll durch die Bezugnahme auf sie in
diese Erfindungsbeschreibung einbezogen sein. Die Analogen der sulfonierten Farbstoffe können leicht in
Phosphono-Form synthetisiert werden, indem man während der Synthese das Phosphono-Analoge für die
sulfonohaltige Verbindung einsetzt.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann leicht so angepaßt werden, daß es in den technisch verfügbaren
Apparaturen, wie sie für Textildruck- und -färbereiprozesse
sowie für kontinuierliche oder nicht-kontinuierliche Abwandlungen dieser Prozesse angewendet werden.
Das Faserstoff- oder Bahn-Material kann mit der Farbstofflösung imprägniert und dann durch Erhitzen
fuiert werden, beispielsweise in einem Abgas-Trockner, einem Ofen oder einem Heißlufttrockner. Die Imprägnierung
kann z. B. durch Klotzen des Materials mit einer wäßrigen Lösung erfolgen, die den Farbstoff und
das Fixier- bzw. Kondensationshilfsmittel enthält. Die Behandlung mit dem Farbstoff kann auch unter
Anwendung von Textildruckverfahren durchgeführt werden, z. B. in der Weise, daß man den Textilstoff
örtlich mit einer Lösung, die den Farbstoff und das Kondensationshilfsmittel enthält, behandelt und danach
das bedruckte Material zur Fixierung auf eine erhöhte Temperatur erhitzt Abweichend hiervon kann auch ein
phosphono-substituiertes Grundierungsmittel an die Cellulose gekuppelt und danach mit einer Azochromophor-Komponente
weitergekuppelt werden.
Die praktische Durchführung der Erfindung soll nun anhand der nachfolgenden detaillierten Beschreibung in
Verbindung mit den Beispielen näher erläutert werden. Selbstverständlich dienen diese Beispiele nur dazu, die
Erfindung zu veranschaulichen, sollen sie aber in keiner Weise einschränken, und es können leicht abgewandelte
Materialien anstelle der genannten Materialien eingesetzt werden, ohne daß hierdurch vom Prinzip der
erfinderischen Lehre abgewichen wird.
Das folgende Beispiel veranschaulicht die Synthese eines Phosphono-Analogen des »Gelb Nr. 1«. eines
Pyrazolonazofarbstoffes.
8,7 g 3-Phosphanilsäuie und 5,3 g Na2COj wurden in
100 ml H2O gegeben, und das Ganze wurde auf 15JC
abgekühlt. Dann wurden 3,7 g NaNO2 in 10 ml H2O
zugesetzt, und man erhielt eine braune Lösung, die allmählich unter Rühren auf 21 ml konzentrierte HCI,
die 60 g Eis enthielten, gegossen wurde. Das Gemisch wurde 15 Minuten gerührt, und es sprach auf den
Jodkalistärke-Test positiv an.
Die Diazoüerungsmethode beruht auf den Angaben in Vogel »Practical Organic Chemistry« (1951), S. 596,
und diese Veröffentlichung soll durch die Bezugnahme auf sie in diese Erfindungsbeschreibung einbezogen
sein; die Diazotierungsmethode verläuft nach dem Schema:
NH,
5O(OH),
NaNO, + HCl
Na,CO,
N = NCl
Uli)
Das Kuppeln des diazotierten Zwischenproduktes (III) erfolgt analog zu den Angaben in der britischen
Patentschrift 7 53 771. Die das Zwischenprodukt (111)
enthaltende Lösung wurde zu einer Lösung gegeben, die 12,7 g ('/jo Mol) 3-Methyl-l-(p-sulfophenyl)-2-pyrazolin-5-on
und 10 g Nairiumacetat in 100 ml H2O enthielt.
Der pH-Wert der zweiten Lösung war von 5.3 mit NaOH auf 7.0 eingestellt worden. Nach 15 Minuten
langem Rühren betrug der pH-Wert 2.0, und es war keine Ausfällung zu beobachten. Durch Zusatz von
Isopropanol wurde ein gelbes Pulver abgeschieden, welches nach dem Abtrennen und Trocknen im
Vakuumtrockenschrank in einer Ausbeute von 13 g erhalten wurde. Die Kupplung erfolgt nach dem
folgenden Reaktionsschema:
N=NCl
CH3
ί O
PO(OH),+
N-C11H4SO3Na
PO(OH),
-N=N
N-C6H4SO3Na
Das Beispiel veranschaulicht die Synthese eines Bis-phosphono-bis-azofarbstoffs.
3-Phosphanilsäure wurde nach der in Beispiel 1
angegebenen Arbeitsweise diazotiert, wobei 13 ml konzentrierte HCI verwendet wurden. 18,0 g ('/20 Mol)
des Mononatriumsalzes der 8-Amino-l-hydroxynaphthalin-J,b-disulfonsäure
wurden in 50 ml H2O suspendiert,
und der pH-Wert wurde von 2,3 mit NaOII auf 7 eingestellt. Diese Lösung wurde zur Diazolösung
gegeben, und es bildete sich eine dunkelrote Lösung, deren pH 2.5 betrug.
Die alkalische Kupplung wurde entsprechend den Angaben in Vogel a.a.O. S. 597 durchgeführt, und die
dort enthaltenen Angaben sollen durch die Bezugnahme auf sie in diese Erfindungsbeschreibung einbezogen sein.
Die rote Lösung schied beim Stehenlassen einen Niederschlag ab. und ihr pH-Wert wurde mit NaOH auf
7 eingestellt. Danach wurden 40ml einer IO%igen
NaOH-Lösung zugesetzt, und das Ganze wurde auf 5 C ■abgekühlt. Nun wurde eine zweite Zubereitung der
Diazolösung zugegeben, und es entstand eine blaue Lösung mit einem pH von 7.4. Nach 15 Minuten wurde
der pH-Wert mit HCI auf 2 eingestellt. Der Farbstoff wurde mit Isopropanol ausgefällt, und man erhielt 40g
eines schwarzen Pulvers, dessen Zusammensetzung der nachstehenden Formel entsprach:
OH
NH, j
.oVn=n1oVoVn=n
NaO1S
5OiOH),
5OiOH),
S O, Na
PO(OHi,
Der gelbe Pyrazolonazofarbstoff des Beispiels 1 wurde zum Färben von Baumwollgeweben unter
Benutzung des nachstehend angegebenen Färbeverfahrens
verwendet.
Es wurde ein Klotz-Färbebad zubereitet, das 5% des gelben Pyrazolonfarbstoffes. 3 Äquivalente Cyanamid
(1.33 Gewichtsprozent) und 0,1% Octylphenoxypolyithoxyäthanol
(ein nichtionisches Netzmittel) enthielt. D^s Färbebad wies einen pH-Wert von 2,9 auf. Dann
wurden Drucktuch Musterstücke bei 2,8 kg/cm2 geklotzt und danach 5 Minuten bei 65,5°C im Trockenschrank
getrocknet, ausgenommen eine Stoffprobe, die bei Zimmertemperatur an der Luft getrocknet wurde.
Eine Stoffprobe wurde 5 Minuten bei 1600C gehärtet
bzw. fixiert. Eine im Trockenschrank getrocknete Stoffprobe wurde zum Vergleich der Färbungen in zwei
Teile zerschnitten. Alle Hälften — ausgenommen eine Hälfte — der im Trockenschrank getrockneten
Stoffproben wurden 8 Minuten mit einem Hochlei-Stungs-Detergent gewaschen, getrocknet und dann
gebügelt. Die an de Luft getrockneten Stoffproben waren farblos, die im Trockenschrank getrockneten
Stoffproben waren farblos, wohingegen die in der Hitze fixierten Stoffproben eine leuchtend zitronengelbe
Färbung aufwiesen, die im Vergleich zu der nicht gewaschenen Stoffprobe nur wenig Farbe verlor. Die
gefärbten Stoffproben wurden 1 Stunde in 3°/oigem K1CO3 gekocht, wobei ein geringer Farbstoffverlus
eintrat. Die fertige Färbung wies den pastellartige! gelben Ton des leuchtend gelben Ausgangsfarbstoffe:
auf.
Da die an der Luft getrockneten Stol'lproben bein
Waschen ihre gesamte Färbung verloren, is! e: offensichtlich, daß der Farbstoff nicht Substantiv ist. E;
ist völlig unerwartet, daß die Esterbindung des fixierter Farbstoffes gegenüber dem heißen alkalischen Deter
ίο gent-Medium stabil ist, da man hätte erwarten sollen
daß der aus dem Phosphorsäureester bestehend* Molekülteil hydrolysieren und die Verankerung de;
Farbstoffes brechen würde.
Der blaue Farbstoff des Beispiels 2 wurde da/L benutzt, um Baumwoll-Gewebe nach dem folgender
Färbeverfahren zu färben:
Es wurde ein Klotzbad hergestellt, das 5% des blauen Farbstoffes plus 6 Äquivalente Cyanamid (1.7 31Vb) und
0,1% Octylphenoxypolyäthoxyäthanol (als Netzmittel] enthielt. Der pH-Wert des Färbebades betrutr 2.Ό. Nun
wurden Musterstücke des Baumwollgewebes mit dem
Färbebad behandelt, getrocknet und fixiert wie in Beispiel 3. Nach dem Waschen war das an der Lufi
getrocknete Musterstück nahezu farblos. Die im Trockenschrank getrocknete Stoffprobe war sehr
blaßblau, wohingegen das gehärtete bzw. fixierte
Gewebe sehr stark dunkel-marineblau gefärbt war. Fs trat nur ein geringer Verlust beim Auswaschen im
Vergleich zu dem nicht gewaschenen Gewebe ein. Das Schrumpfen in Kettrichtung betrug -3,75%, wohingegen
das Schrumpfen in Schußrichtung +0.75% betrug.
Nachdem die Stoffprobe 1 Stunde in 3%iger KjCOj-Lösung
gekocht^ worden war. wies sie als endgültige . aruung eine dunkle Purpurfärbung auf.
Es wurde versucht, den Farbstoff des Beispiels 1 auf
einem Gewebe unter Anwendung von Wärme in Abwesenheit eines Carbodiimide zu fixieren.
Es wurde ein Färbebad zubereitet, das 5 Gewichts-
■45 Prozent des gelben Pyrazolonazofarbstoffes des Beispiels
1 plus 0.1 o/o Octylphenoxypolyäthoxyäthanol (als Netzmittel) enthielt. Der pH-Wert des Bades betrug 2.9.
Das Bad enthielt kein Carbodiimid und auch kein äquivalentes Material.
Musterstücke des Baumwollgewebes wurden bei 2,8 kg/cm-1 geklotzt, 5 Minuten bei 65,5CC getrocknet
und weitere 5 Minuten bei 1600C fixiert, dann in einem
Hochleistungs-Detergent gewaschen und gebügelt. Die Stoffproben wiesen nur eine Spur einer gelben Färbung
ν auf. Eine Färbestufe und eine Erhitzungsstufe auf
Fixiertemperatur sind nicht imstande, den Farbstoff auf dem Gewebe zu fixieren.
to Beispiele
Es wurde versucht, den Farbstoff des Beispiels 1 auf dem Gewebe mittels eines Färbebades, das Harnstoff
enthielt, zu fixieren.
Es wurde ein Färbebad hergestellt, das 5 Gewichts-
h? Prozent des gelben Pyrazolonazofarbstoffes des BeiiPqo/
u 0'1% Octy1Phen°xypolyäthoxyäthancl und
l,y /o Harnstoff (3 Äquivalente) enthielt. Der pH-Wert
des Bades betrug 2.9.
Die Musterstücke des Baumwollgewebes wurden wie in Beispiel 5 behandelt, und die Gewebeproben
erhielten nicht mehr Farbstoff zurück als die des Beispiels 5, was veranschaulicht, daß bei dieser Arbeitsweise
keine Farbstoff-Immobilisierung erfolgte.
Es wurde versucht, den Farbstoff des Beispiels 2 auf dem Gewebe zu fixieren, wobei Hitze oder Harnstoff in
Abwesenheit eines Carbodiimids angewendet wurde.
Es wurden zwei Färbebäder hergestellt, von denen eines 5% des blauen Farbstoffs des Beispiels 2 plus 0,1 %
Oetylphenoxypolyäthoxyäthanol und das andere zusätzlich
2.5% Harnstoff (6 Äquivalente) enthielt. Der pH-Wert des ersten Bades lag bei 2.65 und der des
zweiten Bades mit Harnstoffzusatz betrug 2,70. Muslerstücke des Baumwollgewebes wurden bei
2.8 kg/cm2 geklotzt, 5 Minuten bei 65,5'JC getrocknet,
5 Minuten bei IbO0C fixiert, in einem Hoehleistungs-Deteigent
gewaschen und gebügelt. Es blieb auf den Geweben nur eine Spur einer blauen Färbung zurück.
Die Färbungen waren bei allen Geweben etwa gleich ichwach.
Das Beispiel veranschaulicht die Verwendung von Polyvinylalkohol und Phosphorsäure als Begleitstoffe
im Färbebad.
Es wurde ein Klotzbad zubereitet, das 1 Gewichtsprozent
des blauen Farbstoffs des Beispiels 2. 1% H3PO4, 1.6% Cyanamid und 6 ml 4%igen Polyvinylalkohol
enthielt. Es wurde kein Netzmittel zugesetzt. Das Klotzbad wurde benutzt, um darin ein aus 100%
Baumwolle bestehendes Gewebe und ein 50 : 50-Baum- »\olle/Polyester-Mischgewebe zu färben, und zwar nach
der in Beispiel 3 angegebenen Arbeitsweise. Die behandelten Gewebe zeigen ein gutes Festhalten des
Farbstoffes und eine gute Farbstabilität bei nur sehr geringen Verlusten beim Waschen und eine sehr gute
Farbechtheit gegenüber kochender K.2CO3-Lösung. Ein
analog zubereitetes Färbebad, das 4%iges »Cellosizc« anstelle des Polyvinylalkohols enthielt, lieferte ähnliche
Ergebnisse und verlieh auch einem Glasfasergewebe eine gewisse blaue Färbung.
Das Beispiel veranschaulicht die Verwendung von Dicyandiamid anstelle von Cyanamid.
Es wurde ein Klotzbad zubereitel, das 1,5 Gewichtsprozent
des gelben Farbstoffes des Beispiels 1 und 1 % Dicyandiamid enthielt (eine Menge von 0,8% würde
einem Verhältnis von 1 :3 entsprechen)^ Musterstücke
eines Baumwollgewebes wurden nach der Arbeitsweise des Beispiels 3 mit dem Färbebad behandelt. Nach dem
"Waschen war die Farbstoff-Immobilisierung im wesentlichen
die gleiche wie bei den cyanamidbehandelten Geweben des Beispiels 3.
Beispiel 10
Das Beispiel veranschaulicht die Herstellung des Benzylphosphonsäure-Analogen des Farbstoffes des
Beispiels 1.
p-Aminobenzylphosphonsäure wurde mit dem in
Beispiel 1 verwendeten Sulfophenylpyrazolon gekuppelt,
wobei 9,4 g des Benzylphosphonsäureabkömmlings (entsprechend 0,1 MoI) anstelle der 8,7 g des Phenolphosphonsäureabkömmlings
zur Anwendung kamen. Das pH wurde letztlich mit HCI auf 3,0 eingestellt un<
der Feststoff mit Isopropanol ausgefällt, und zwa vermutlich als das Mono-Natriumsalz, dem die folgcndi
Strukturformel zukommt:
O V-CH,- P-OH
OH
SO3Na
Der Farbstoff zeigte ein analoges färberische! Verhalten, wenn er zum Färben von Baumwollgeweber
nach der in Beispiel 3 beschriebenen Arbeitsweise benutzt wurde.
Beispiel 11
Der im Beispiel beschriebene Versuch veranschaulicht die Herstellung und die Verwendung dei
Ammoniumsalzes des Farbstoffs des Beispiels 1 be höhcrem pH-Wert.
Es wurde ein Ammoniumsalz des gelben Farbstoffe; des Beispiels 1 in der Weise hergestellt, daß man der
Farbstoff in einer wäßrigen NH4OH-LoSuHg löste unc
die Lösung zur Trockne eindampfte.
Dann wurde ein Klotzbad zubereitet, das 1% de< Ammoniumsalzes des Farbstoffs, 0.3% Cyanamid unc
0.25% des NH4 + -Salzes eines sulfatierten Nonylphenoxypolyäthoxyäthanols
enthielt. Der pH-Wert de^ Bades betrug 5,8. Das Bad wurde auf das Gewebe
aufgebracht und der Farbstoff wie in Beispiel 3 fixiert Die Immobilisierung des Farbstoffs war im wesentlicher
die gleiche wie im Beispiel 3.
Beispiel 12
Es wurde ein saures Klotzbad zubereitet, das 1% des Natriumsalzes des als Phenylphosphonsiureabkömmling
vorliegender, Farbstoffs des Beispiels 1. 0.25% des NH4*-Salzes eines sulfatierten Nonyiphenoxypolyathoxyäthanols
und 3% H3PO4 sowie 4.5% Cyanamid enthielt, was einem Äquivalentverhähnis von (1:3) des
Cyanamids zum Farbstoff und zur Säure entsprach. Der pH Wert des Klotzbades betrug 1.8.
Die Musterstücke des nach der Arbeitsweise des
Beispiels 3 imprägnierten, fixierten und gewaschenen Gewebes zeigten sehr geringe Farbstoffverluste beim
Waschen. Die UV-Analyse des gefärbten Gewebes ergab eine Farbstoff-Fixierung von etwa 75%.
Es wurde Methylphosphonsäure (MPA) ansteile der H3PO4 des Beispiels 12 verwendet und der Cyanamid-Gehalt
um 1,3% reduziert, um das MPA/Cyanamid-Äquivalentverhältnis auf 1 :2 einzustellen. Der
pH-Wert des Färbebades betrug 1,8. Das nach der Arbeitsweise des Beispiels 3 imprägnierte, fixierte und
gewaschene Gewebe zeigte abermals einen nur sehr geringen Farbstoffverlust beim Waschtest. Eine gefärb-
ft5 te Gewebeprobe, die vor dem Fixieren an der Luft
getrocknet worden war, um die Migration so gering wie möglich zu machen, zeigte ein etwas verbessertes
Festhalten des Farbstoffes.
Beispiel 14
Der in dem Beispiel beschriebene Versuch veranschaulicht
die Notwendigkeit des Vorhandenseins der Gruppe der Säure des Phosphors im Farbstoffmolekül. >
Es wurde ein Pyrazolonfarbstoff hergestellt, wobei m-Sulfanilsäure anstelle der m-Phosphanilsäure des
Beispiels t verwendet wurde. Dann wurde ein Färbebad zubereitet, das 1% des sulfonierten Farbstoffs, 3%
IH3PO4, 0,25% des N H4 + -Salzes eines sulfatierten
Nonylphenoxypolyäthoxyäthanols und 4,5% Cyanamid enthielt. Der pH-Wert des Bades betrug 1,75. Die nach
der Arbeitsweise des Beispiels 3 imprägnierten, fixierten und gewaschenen Gewebemuster zeigten ein
extrem starkes Auswaschen des Farbstoffes, was belegt, is
daß kein Farbstoff oder eine nur sehr geringe Menge Farbstoff fixiert worden war.
Be i s ρ i e I 15
Die Fixierung und Immobilisierung des Farbstoffes durch Bildung einer Phosphorsäureester-Bindung wird
durch den im Beispiel beschriebenen Versuch verantchaulicht.
Es wurde eine Lösung von 5% m-Phosphanilsäure. die drei Äquivalente Cyanamid enthielt, zum Imprägnieren
von Baumwollstoff verwendet. Der Stoff wurde $ Minuten bei 160"C behandelt, um die Aminbase über
die Phosphono- Bindung an die Cellulose zu kuppeln.
Die an die Cellulose gekuppelte Aminbase wurde
dann mit der NaNCh-NCI-Lösung des Beispiels 1
tfiazotiert. um das Diazoniumsalz zu bilden. Ein Teil des
Baumwollstoffes wurde dann belichtet, um das Diazoni-•msalz
zu zersetzen. Der Stoff wurde dann in eine Lösung des in Beispiel 1 verwendeten Suifophenylpyrazoions
getaucht, dann getrocknet und gewaschen. Der Farbstoff war nur an den nicht der Belichtung
ausgesetzten Stoff.'lächen aufgezogen, was die Phosphono-Estcr-Bindung
als den ImmobilisierungvMedia nismus bestätigt.
Beispiel 16
Es wurde ein durch Phosphonsäurcgruppen um Sulfonsäuregruppen .substituiertes Kupfer-Ph t ha loc>
aiiin in der Weise hergestellt, daß man ein innige
Gemisch aus dem Triammoniumsalz der 4-Sulfophthal säure (11 g). Harnstoff (20 g), dem Mono-Kaliunisal/ dei
4-Phosphonophthalsäure (!1 g), Cuprichloriii-dih>drm
(3 g) und Ammoniummolybdat (0,25 g) auf 250 C erhitzte. Das Produkt wurde durch Auswaschen mil
Salzsäure und Trocknen im Vakuumlrockcrischrank be:
60"C gereinigt.
Es wurde ein Färbebad zubereitet, das 1% des eben beschriebenen Produktes, 1% II3PO4, 4,4% Cyanamid
und 0,25% des NHj—Salzes eines sjlfatierten Non\lphenoxypolvathoxyäthanols
enthielt. Der pH-Wert des Bades wurde mit Triethanolamin auf 2.5 eingesteli'..
Stoffmuster, die nach der Arbeitsweise des Beispiels J
mit diesem Bad imprägniert, dann fixiert und gewaschen worden waren, wiesen eine grünstichigblaue Färbung
auf.
Mit der vorliegenden Erfindung wird ein neues sauren
System zum Echtfärben von hydroxygruppenhahigcr
Fasern verfügbar gemacht. Die reaktiv-gefärbte;; Fasern weisen eine liefe Färbung auf und sind in einen;
heißen basischen Medium beständig. Das erfindungsgemäße Farbstoff-System weist einen weiteren VorcH
insoweit auf. als der Farbstoff aus dem Bad dtr\>
Abscheidung auf einem Calciumsubstrat. wie Calca:':'·
oxyd, CaCOj oder Marmor, gewonnen und durch Sii-irc
regeneriert werden kann.
Im Rahmen der Erfindungsbeschreibung sind nur bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung veranschaulicht
worden, und es können selbstverständlich zahlreiche Abwandlungen. Substituierungen und Modifizierungen
vorgenommen werden, ohne daß hierdurch vom Prinzip der Erfindung und ihrem Umfang abgewichen
wird, wie er in den Ansprüchen definiert ist
Claims (1)
1. Verfahren zur Bildung eines reaktiv-gefärbten, hydroxy-substituierten, organischen, polymeren
Substrates, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Substrat der Formel R1OH, in der R1 die
Kette des Polymerisates darstellt und OH irgendeine an die Kette gebundene Hydroxylgruppe bedeutet,
in Gegenwart eines wasserlöslichen Carbodiimids in wäßriger Lösung mit einer chromophor-substituierten
Phosphorsäure der Formel
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