DE2324809A1 - Verfahren zur bildung eines reaktivgefaerbten hydroxysubstituierten organischen polymeren substrates sowie das gefaerbte substrat und das zum reaktiv-faerben verwendete mittel - Google Patents
Verfahren zur bildung eines reaktivgefaerbten hydroxysubstituierten organischen polymeren substrates sowie das gefaerbte substrat und das zum reaktiv-faerben verwendete mittelInfo
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Description
Patentanwalt*
Dr. E. I.·- "'"-="
Dr. E. I.·- "'"-="
Dipl.-I·^· H.-J. Mullet
Dr.Th-Bc-raudt
D 8 München 80.
Lucüe-Grahn-SU. 38, Tel. «
D 8 München 80.
Lucüe-Grahn-SU. 38, Tel. «
Stanford Research Institute, 333 Ravenswood Avenue,
Menlo Park, Californien 94025 (V.St.A.)
Verfahren zur Bildung eines reaktiv-gefärbten hydroxysubstituierten
organischen polymeren Substrates sowie das gefärbte Substrat und das zum Reaktiv-Färben verwendete
Mittel
Die vorliegende Erfindung betrifft das Färben von Fasern
und insbesondere reaktiv-gefärbte Fasern, bei denen ein Chromophor über einen Kondensationsrest an Stellen
im.Molekül der Faser gebunden ist.
Farbstoffe werden auf der Faser festgehalten entweder durch physikalische Adsorption, durch Salz- oder Metallkomplex-Bildung,
Lösung, mechanisches Festhalten oder Ausbildung von covalenten chemischen Bindungen.
Die physikalische Adsorption und Lösung, bei welcher der Farbstoff zwischen der Faser und der umgebenden
wäßrigen Phase verteilt ist, stellen Gleichgewichtsreaktionen dar, und man kann nur durch eine sehr sorgfältige
Auswahl der verwendeten Farbstoffe eine gute Waschechtheit der Färbungen erreichen. Die Salz- und
309851/1QgQ
Metallkomplex-Bildung sind ebenfalls Gleichgewichtsreaktionen,
und obwohl bei diesen das Festhalten des Farbstoffes im allgemeinen
mehr begünstigt ist als bei der physikalischen Adsorption, kann die Waschechtheit der Färbungen immer noch
ein schwieriges Problem darstellen. Die Farbstoffe, die durch mechanisches Festhalten zurückgehalten werden (Azofarbstoffe,.
Küpenfarbstoffe und Schwefelfarbstoffe), sind tatsächlich in Wasser unlöslich und weisen eine ausgezeichnete
Wasche^htheit auf, besitzen aber andere Nachteile. Sie sind beispielsweise nur schwierig und unter beträchtlichem
Kostenaufwand aufzubringen; es können nur oberflächlich haftende Farbstoffe, die nicht leicht durch Waschen zu
entfernen sind, auf der Oberfläche abgeschieden werden, was eine geringe Reibechtheit (Abfärbeechtheit) zur Folge
hat, und der endgültige Farbton der Färbung entwickelt sich erst nach Vollendung des gesamten Färbezyklus und
den Nachbehandlungen.
Mit dem Problem der chemischen Bindung des Farbstoffes an die Faser zwecks Fixierung des Farbstoffes haben sic-h
die Fachleute bereits seit I895 beschäftigt. Die Reaktivfarbstoff-Systeme,
über welche die Färbereitechnik heutzutage verfügt, erfordern, daß die Farbstoffe eine funktionelle
Gruppe aufweisen, die eine covalente chemische Bindung mit der Faser bildet.
Faser-Reaktivfarbstoffe werden in großem Umfang zum Färben von Cellulose- und Proteinfasern verwendet. Sie weisen
selbstverständlich eine ausgezeichnete Waschechtheit und Reibechtheit und ferner ein starkes Aufziehvermögen
auf, sind leicht aufzubringen und zu egalisieren. Die letztgenannte Eigenschaft ist ein Maß für die Gleichmäßigkeit,
und sie ist äußerst wichtig bei langen Färbeversuchen und
a 0 9 8 51 /1 ο β 0
für das nuancengerechte Färben. Soweit faser-substantive
.oder -nicht-substantive Farbstoffe herstellbar sind3 wird
das direkte Aufbringen bis zum Präzisionsdruck eine bequeme und gut funktionierende betriebstechnische Operation.
Die Reaktion des Farbstoffes mit den Cellulosefasern beruht
auf einer Veratherungsreaktion, und sie kann als Schemagleichung
wie folgt formuliert werden:
Farbstoff-VV-^Ov-Cl + Cellulose-OH
-► Farbstoff -v^-—CV-O-Cellulose
Farbstoff-SO2CH2CH2OH + Cellulose-OH
Farbstoff-SOgCHgC^O-Cellulose
Die reaktive Triazingruppe verleiht dem hochmolekularen Farbstoff die Eigenschaft der Öllöslichkeit, was eine
wasserlöslichmachende Gruppe, wie die -SO-zH-Gruppe, beeinträchtigt
bzw. stört. Diese Farbstoffe sind unstabil
0 9 8 51/10 5
und schwierig zu handhaben. Die meisten Reaktivfarbstoff-Systeme beruhen auf einem Chemismus, bei dem die Umsetzung
in alkalischen Lösungen erfolgt. Es gibt zur Zeit kein Reaktivfarbstoff-System, das wirksam in einem sauren
PH-Bereich angewendet werden kann. Ein solches System ist jedoch für das Färben von Mischgeweben, z.B. von
Gemischen aus Baumwolle mit Polyesterfasern, Wolle oder
Nylonfasern, wobei die letztgenannten Pasern durch saure farbstoffe anfärbbar sind, äußerst erwünscht. Die sauren
Farbstoffe weisen im allgemeinen hinwiederum keine Affinität
zu Cellulosefasern auf, und sie werden für gewöhnlich nur zum Färben von Proteinfasern verwendet. Da ferner der
Farbstoff und das Fasersubstrat co-reaktiv sind, tritt eine völlige Färbung des Gewebes ein, sofern nicht spezielle
Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden, um den Farbstoff vermittels Druck-, Schablonier- oder einer andersartigen
grafischen Arbeitstechnik auf bestimmte Flächenteile des Gewebes zu lokalisieren.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist nun ein Farbstoffsystem zum Färben von hydroxy-substituierten Substraten
entwickelt worden, bei dem die Umsetzung in sauren bis schwach alkalischen Lösungen durchgeführt
werden kann. Das Farbstoffsystem nach der Lehre der vorliegenden
Erfindung ist ein Reaktiv-System, bei dem die reaktive Funktion im Farbstoffmolekül nicht selbst enthalten
ist. Da der Farbstoff und die Faser die Anwesenheit eines Kondensationsmittels für die Reaktion erfordern,
können gewisse Farbstoffe, wie z.B. Azofarbstoffe, bei denen der Farbstoff durch eine einfache Kupplungsreaktion gebildet wird, über ein Zwischenprodukt auf dem
Gewebe gebildet werden, welches selektiv an diskreten
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Stellen zwecks Bildung^ eines Musters f arb-entwickelt werden
kann. Die Flächen des Untergrundes können fixiert werden, um die auf den verbleibenden Flächen vorhandenen Vorstufen
zu exponieren oder zu zersetzen. Das erfindungsgemäße Farbstoffsystem ist ferner dadurch recht einfach gestaltet-,
daß eine einzige Gruppe sowohl als wasserlöslichmachende Gruppe als auch als potentiell reaktive Kupplungsstelle
der Faser gegenüber dient, und hierdurch ein stärker vereinfachtes Syntheseverfahren und ein weniger
komplexes und stabileres Farbstoffmolekül und gefärbtes
Gewebe geschaffen wird«,
Bei dem Farbstoffsystem der vorliegenden Erfindung gelangt
man zu den reaktiv-gefärbten Geweben durch Immobilisierung eines Farbstoffes als Celluloseester einer
Säure des Phosphors gemäß der nachstehenden Schemagleichung :
■ (Q)1
(Q) Il
-Lr.
(OH) + R1OH + CDI
+ CDIX
(0R)q (OR)q
In dieser Gleichung bedeutet R eine chromophore Gruppe,
R1OH stelle die Cellulose dar* CDI steht für ein Carbodiimid,
CDIX stellt einen GDI-Rest bzw. ein Nebenprodukt dar, m ist gleich 0, 1 oder 2, η ist gleich 0 oder 1,
ρ ist gleich 1 oder 2, q ist gleich 0 oder 1 und ζ ist
gleich p-T. '
Es färbt so eine chromophore Gruppierung (R), die chemisch
an eine Säure des Phosphors, wie die Phosphonsäure, phosphonige Säure, Phosphinsäure oder Phosphorsäure, gebunden
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■ ist, die Cellulose (R*OH) nach Art eines Reaktivfarbstoffes
mit Hilfe eines_Carbodiimid"-Kondensationsmittels (CDI). Cyanami,d ist ein geeignetes Carbodiimid und
ermöglicht die rasche Veresterung der Säuren des Phosphors mit Alkoholen. Das Nebenprodukt, oben als CDIX
bezeichnet, besteht .in diesem Falle aus Harnstoff« Bedeutet also R das Chromophor und R*0H die Cellulose, so
wird eine mit der Faser umgesetzte Farbstoffverbindung mit Cellulose gebildet. Hierdurch entsteht eine substantive
und waschechte Färbung auf Baumwolle und anderen Cellulosematerialien oder hydroxygruppenhaltigen Substraten. Die
Celluloseester der Phosphonsäurefarbstoffe haben sich am stabilsten gegenüber den alkalischen Hochleistungs-Detergentien
erwiesen. Die Umsetzung der Phosphonsäurefarbstoffe würde in folgender Weise ablaufen!
R-;»-0H + R1OH + CDI— ^R-P-OR* + CDIX
OH OH
Zu dem Gewebe- oder Faser-System der vorliegenden Erfindung
gelangt man dadurch, daß man zunächst eine wäßrige Lösung eines Chromophors oder einer Vorstufe eines solchen
bildet, die chemisch an eine phosphorhaltige Säure gebunden
ist. Die Lösung enthält im allgemeinen wenigstens 0,1 Gewichtsprozent Farbstoff und in der Regel nicht mehr
als 10 Gewichtsprozent Farbstoff, was von der Stärke des Chromophors und der Tiefe des gewünschten Farbtons abhängt.
Die Farbstoff-Konzentration liegt im allgemeinen zwischen 0,1 und 5 Gewichtsprozent, und die Konzentration
des umgesetzten Farbstoffes auf dem Gewebe liegt, wie man annehmen kann, in der Größenordnung von 0,01 bis 0,05 Ge-
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_4 _p . . Wichtsprozent bzw. 10 bis 10 Mol-%.
Das p„ der Lösung liegt in der'Regel bei etwa 5 bis K,
kann'aber zwischen etwa 1,5 und 9 variiert werden. Es
können auch tieferliegende pH-Werte vorgesehen werden,
indem man das Imprägnierbäd mit 1 bis 5 % einer Säure
versetzt, die bei der Fixier-Temperatur nicht flüchtig ist "und die auch keinen über Gebühr starken Abbau des
Substrates verursacht, wie z.B. eine Phosphorsäure, eine niedermolekulare Alkylphosphonsäure oder Chloressigsäure. ·
Dies scheint die Wirksamkeit der Farbstoff-Immobilisierung zu verbessern, da nach dem Fixieren (eure), wie festgestellt
wurde, weniger Farbstoff ausgewaschen wird. Die Menge des Carbodiimide wird für gewöhnlich in einem Bad,
dem eine Säure zugesetzt worden ist, erhöht. Es können
auch Bäder von höherem pH benutzt werden, dii5 Salze enthalten,
welche während der Fixierung in die Säureform umgewandelt werden, wie z.B. flüchtige Aminsalze oder
Ammoniumsalze des Chromophors der Säure des Phosphors. Bäder mit höherem ρΗ können erforderlich sein in gewissen Situationen, die Korrosionsschwierigkeiten bieten,
oder bei Mischfaser-Systemen oder Fasern, die bei tiefem p
übermäßig stark abgebaut werden.
Im allgemeinen beträgt das A'quivalentverhältnis des Diimids
zur Phosphono-Funktion im Bad wenigstens etwa 2:1.
Das Fixieren wird in der Regel bei einer .Temperatur von mindestens 93°C (2000F) und im allgemeinen unter 2040C
(400oF) durchgeführt. Gegebenenfalls kann das Gewebe vor
dem Fixieren bei einer Temperatur unter 93°C (20O0F) vorgetrocknet
werden. Die Fixier- bzw. Härtungszeit kann vari iert werden von Sekunden bis zu Stunden, was von der Temperatur,
der Farbstoffkonzentration und der zu färbenden Faser abhängt.
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Das Reaktivfarbstoff-System der vorliegenden Erfindung i'st allgemein, anwendbar auf Substrate, die verfügbare Hydroxylgruppen
enthalten, wie"Cellulose, besonders Baumwolle,
und es kann auf Fasern, Filme, Garne, Cords, Fäden, Papier, Gewebe, nicht-gewebte oder gewebte Stoffe oder
Wirkwaren oder andere Typen aufgebracht werden," wozu auch Polgewebe, Samt, Strickwaren, gerippte Gewebe oder Bahnen
aus Vliesware gehören.
Das wasserlösliche Kondensationsmittel unterstützt die Ausbildung der Esterb'indung zwischen dem Chromophor R
und dem Cellulosesubstrat R*0H. Das Mittel besteht vorzugsweise
aus einem wasserlöslichen Carbodiimide wie Cyanamid oder Dicyandiamid.
Das Imprägnierbad kann auch geringe Mengen von konventionellen Zusatzstoffen oder Färbererhilfsmitteln enthalten,,
wie Antimigrationsmittel, z.B. Glaubersalz, oder' Netzmittel. Es können auch'verträgliche Verdickungsmittel
vorhanden sein.
Die Farbstoffe, die für den erfindungsgemäßen Farbstoff-Immobilisierungsprozeß
Anwendung finden können, können · den verschiedenen Farbstofftypen und -strukturen angehören.
So kann der Farbstoff beispielsweise zum Typ der Änthrachinon-, Phthalocyanin-, Monoazo-, Polyazo-, Benzanthron-,
Pyrazolon-, Naphthachinon-, Triarylmethan- oder Cyanin-Farbstoffe gehören, der dadurch modifiziert ist,
daß er eine Säure des Phosphors enthält, um ihm Wasserlöslichkeit zu verleihen, und um ihm eine reaktionsfähige
Molekülstelle für die Verkettung mit den Hydroxylgruppen auf dem Substrat zu verschaffen. Die Farbstoffe können
auch andere wasserlöslichmachende Gruppen, z.B. SuIfonat-
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gruppen, enthalten, und sie können andere Substituenten
aufweisen, welche die Eigenschaft der Wasserlöslichkeit oder die Veresterungsreaktion zur Immobilisierung des
Farbstoffes nicht beeinträchtigen.
Viele der durch die Säuren des Phosphors substituierten
Farbstoffe, die beim erfindungsgemäßen Verfahren zur Anwendung gelangen, sind bekannte Materialien, die im Handel
leicht erhältlich sind, und sie sind zum Direktfärben
von Wolle und anderen Proteinfasern bereits verwendet worden. Geeignete Farbstoffe sind angeführt in der
belgischen Patentschrift 570 326, der britischen Patentschrift
455 092 und den USA-Patentschriften 2 596 66O und
2 799 701, und der Inhalt dieser Patentschriften soll durch die Bezugnahme auf s.ie in diese Erfindungsbeschreibung
einbezogen sein» Die Analogen der.sulfonierten Farbstoffe
können leicht in Phosphono-Form synthetisiert wer« ! den, indem man während der Synthese das Phösphono-Analoge
für die sulfono-haltige Verbindung einsetzt.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann leicht so angepaßt werden, daß es in den technisch verfügbaren Apparaturen,
wie sie für Textildruck- und -färbereiprozesse sowie für
kontinuierliche oder nicht-kontinuierliche Abwandlungen dieser Prozesse angewendet werden. Das Faserstoff- oder
Bahn-Material kann mit der Farbstofflösung imprägniert
und dann durch Erhitzen fixiert werden, beispielsweise in einem Abgas-Trocknerj einem Ofen oder einem Heißlufttrockner.
Die Imprägnierung kann z.B. durch Klotzen des Materials mit einer wäßrigen Lösung erfolgen, die den
Farbstoff und das Härtungs- bzw. Fixiermittel enthält. Die Behandlung mit dem Farbstoff kann auch unter Anwendung
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- IO -
von Textildruckverfahren durchgeführt werden, z.B. in
der Weise, daß man den JTextilstoff örtlich mit einer
Lösung, die den Farbstoff und das Kondensationsmittel enthält, behandelt und danach das bedruckte Material zur
Fixierung auf eine erhöhte Temperatur erhitzt. Abweichend hiervon kann auch ein phosphono-substituiertes
Grundierungsmittel an die Cellulose gekuppelt und danach mit einer Azochromophor-Komponente weitergekuppelt werden.
Die praktische Durchführung der Erfindung soll nun anhand
der nachfolgenden detaillierten Beschreibung in Verbindung mit den Beispielen näher erläutert werden. Selbstverständlich
dienen diese Beispiele nur dazu, die Erfindung zu veranschaulichen, sollen sie aber in keiner Weise
einschränken, und es können leicht abgewandelte Materialien anstelle der genannten Materialien eingesetzt
werden, ohne daß hierdurch vom Prinzip der erfinderischen Lehre abgewichen wird.
Das folgende Beispiel veranschaulicht die Synthese eines Phosphono-Analogen des "Gelb Nr. 1", eines Pyrazoloriaz-of
arbstof f es.
8,7 g 3-Phosphanilsäure (3-phosphanilic acid) und 5*3 g
Na2GO-, wurden in 100 ml H2O gegeben, und das Ganze wurde
auf 15°C abgekühlt. Dann wurden 3,7 g NaNO2 in 10 ml H3O
zugesetzt, und man erhielt eine braune Lösung, die allmählich unter Rühren auf 21 ml konzentrierte HCl, die
60 g Eis enthielten, gegossen wurde. Das Gemisch wurde 15 Minuten gerührt, und es sprach auf den Jodkalistärke-Test
positiv an.
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Die Diazotierungsmethode beruht auf den Angaben in •Vogel "Practical Organic Chemistry" (I95I), Seite 59β,
und diese Veröffentlichung soll durch die Bezugnahme auf sie in diese Erfindungsbeschreibung einbezogen sein;
die Diazotierungsmethode verläuft nach dem Schema:
N-NCl
+ NaNO0 + HCl —^2^3
PO(OH)0 * LN-^—PO(OH),
III
Das Kuppeln des diazotierten Zwischenproduktes (III)
erfolgt analog zu den Angaben in der britischen Patentschrift 755 771. Die das Zwischenprodukt (III) enthaltende
Lösung wurde zu einer Lösung gegeben, die 12,7 g (1/20 Mol) 3-Methyl-1-(p-sulfophenyl)-2-pyrazolin-5-on
und 10 g Natriumacetat in 100 ml HpO enthielt. Das Pn
der zweiten Lösung war von 5.» 3 mit NaOH auf 7,0 einge-.
stellt worden. Nach 15 Minuten langem Rühren betrug das
Ptj 2,0 , und es war keine Ausfällung zu beobachten. Durch
Zusatz von Isopropanol wurde ein gelbes Pulver abgeschieden, welches nach dem Abtrennen und Trocknen im Vakuumtrockenschrank
in einer Ausbeute von I3 g erhalten wurde. Die Kupplung erfolgt nach dem folgenden Reaktionsschema:
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-- 12 -
N=NCl
CH
PO(OH).
PO(OH)2
CH-
N = N-
Das folgende Beispiel veranschaulicht die Synthese eines Bis-phdsphono-bis-azofarbstoffs.
3-Pho sphanil säure wurde nach der in· Beispiel 1 angegebenen
Arbeitsweise diazotiert, wobei 13 ml konzentrierte
HCl verwendet wurden. 18,0 g (1/20 Mol) des Mononatriumsalzes
der S-Amino-i-hydroxynaphthalin-^jö-disulfonsäure
wurden in 50 ml HpO suspendiert, und das Pj, wurde von 2,3 mit NaOH auf 7 eingestellt. Diese Lösung
wurde zur Diazolösung gegeben, und es bildete sich eine dunkelrote Lösung, deren p„ 2,5 betrug.
Die alkalische Kupplung wurde entsprechend den Angaben in Vogel a.a.O. Seite 597 durchgeführt, und die dort ent-
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haltenen Angaben sollen durch die Bezugnahme auf sie in diese Erfindungsbeschreibung einbezogen sein.
Die rote Lösung schied beim Stehenlassen einen Niederschlag ab, und ihr pH wurde mit NaOH auf 7 eingestellt. Danach
wurden 40 ml einer 10 ^igen NaOH-Lösung zugesetzt, und
das Ganze wurde auf 5 C abgekühlt. Nun wurde eine zweite
Zubereitung der Diazolösung zugegeben, und es entstand eine blaue Lösung mit einem pH von 1,k. Nach 15 Minuten
wurde das pH mit HCl auf 2 eingestellt. Der Farbstoff
wurde mit Isopropanol ausgefällt, und man erhielt 40 g
eines schwarzen Pulvers, dessen Zusammensetzung der nachstehenden
Formel entsprach: -
PO(OH)
N=N-
NaO^S
NH,
)H '
SO^Na
PO(OH),
Der gelbe Pyrazolonazofarbstoff des Beispiels 1 wurde
zum Färben von Baumwollgeweben unter Benutzung des nachstehend angegebenen Färbeverfahrens verwendet.
Es wurde ein Klotz-Färbebad zubereitet, das 5 % des gelben Pyrazolonfarbstoffes, 3 Äquivalente Cyanamid (1,33 Gewichtsprozent)
und 0,1 % "Triton X lOO" (Octylphenoxypolyäthoxyäthanol,
ein nicht-ionisches' Netzmittel, Hersteller
r Rohm & Haas) enthielt. Das Färbebad wies ein Ρττ
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■von 2,9 auf. Dann wurden Drucktuch (print cloth fabric)-
Musterstücke bei 2,8 kg/cm (4θ psi) geklotzt und danach
5 Minuten bei 65i5°C (1500F) im Trockenschrank getrocknet,
ausgenommen eine Stoffprobe, die bei Zimmertemperatur an der Luft getrocknet wurde. Eine Stoffprobe wurde
5 Minuten bei l60°C (520°F) gehärtet bzw. fixiert. Eine im Trockenschrank getrocknete Stoffprobe wurde zum Vergleich
der Färbungen in zwei Teile zerschnitten. Alle Hälften - ausgenommen eine Hälfte - der im Trockenschrank getrockneten
Stoffproben wurden 8 Minuten mit einem Hochleistungs-Detergent gewaschen, getrocknet und dann gebügelt. Die an
der Luft getrockneten Stoffproben waren farblos, die im Trockenschrank getrockneten Stoffproben waren farblos,
wohingegen die in der Hitze fixierten Stoffproben eine leuchtend zitronengelbe Färbung aufwiesen, die im Vergleich
zu der nicht gewaschenen Stoffprobe nur wenig Farbe verlor. Die gefärbten Stoffproben wurden 1 Stunde
in 3 ^igem KpCO^, gekocht, wobei ein geringer Farbstoffverlust
eintrat. Die fertige Färbung wies den pastellartigen
gelben Ton des leuchtend gelben Ausgangsfarbstoffes auf. . ·
Da die an der Luft getrockneten Stoffproben beim Waschen ihre gesamte Färbung verloren, ist es offensichtlich,
daß der Farbstoff nicht Substantiv ist. Es ist völlig unerwartet, daß die Esterbindung des fixierten Farbstoffes
gegenüber dem heissen alkalischen Detergent-Medium stabil ist, da man hätte erwarten sollen, daß der aus
dem Phosphorsäureester bestehende Molekülteil hydrolysieren und die Verankerung des Farbstoffes brechen würde.
Der blaue Farbstoff des Beispiels 2 wurde dazu benutzt, um Baumwoll-Gewebe nach dem folgenden Färbeverfahren
zu färben.
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Es wurde ein Klotzbad hergestellt, das 5 % des blauen
Farbstoffes plus 6 Äquivalente Cyanamid (1,73 %) Q.,1 fo "Triton X 100" enthielt. Das pH des Färbebades
betrug 2,6. Nun wurden Musterstücke des Baumwollgewebes mit dem Färbebad behandelt, getrocknet und fixiert
wie in Beispiel J5. Nach dem Waschen war das an der Luft
getrocknete Musterstück nahezu farblos. Die im Trockenschrank getrocknete Stoffprobe war sehr blaßblau, wohingegen
das gehärtete bzw. fixierte Gewebe sehr stark dunkel-marineblau gefärbt war. Es trat nur ein geringer
"Verlust beim Auswasehen im Vergleich zu dem nicht gewaschenen
Gewebe ein. Das Schrumpfen in Kettrichtung betrug -3*75 f°3 wohingegen das Schrumpfen in Schußrichtung +Ο,75 % betrug. Nachdem die Stoffprobe 1 Stunde in
3 ?Siger KpCO-2-Lösung gekocht worden war, wies sie als
endgültige Färbung eine dunkle Purpurfärbung auf«
Es wurde dann versucht, den Farbstoff des Beispiels 1
auf einem Gewebe unter Anwendung von Wärme in Abwesenheit eines Carbodiimide zu fixieren.
Es wurde ein Färbebad zubereitet, das 5 Gewichtsprozent
des gelben Pyrazolonazofarbstoffes des Beispiels 1 plus O„ 1 % "Triton X lOO" enthielt. Das pH des Bades betrug 2,9.
Das Bad enthielt kein Carbodiimid und auch kein äquivalentes Material.
Musterstüeke des Baumwollgewebes wurden bei 2,8 kg/cm
(40 psi) geklotzt, 5 Minuten bei 65*5°C (1500F) getrocknet
und weitere 5 Minuten bei l60°C (3200F) fixiert, dann
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- ιό -
in einem Hochleistungs-Detergent gewaschen und- gebügelt. Die Stoffproben wiesen nur eine Spur einer gelben Färbung
auf. Eine Färbestufe und eine Erhitzungsstufe auf
Fixiertemperatur sind nicht imstande, den Farbstoff auf dem Gewebe zu fixieren.
Es wurde dann versucht, den Farbstoff des Beispiels 1 auf dem Gewebe mittels eines Färbebades, das Harnstoff
enthielt, zu fixieren.
Es wurde ein Färbebad hergestellt, das 5 Gewichtsprozent
des gelben Pyrazolonazofarbstoffes des Beispiels 1, 0,1 %
"Triton X lOO" und 1,9 % Harnstoff (3 Äquivalente) enthielt.
Der Ptr-Wert des Bades betrug 2,9·
Die Musterstücke des Baumwollgewebes wurden wie in Beispiel
5 behandelt, und die Gewebeproben erhielten nicht mehr Farbstoff zurück als- die des Beispiels 5.» was veranschaulicht,
daß bei dieser Arbeitsweise keine Farbstoff-Immobilisierung erfolgte.
Es wurde ferner versucht, den Farbstoff des Beispiels 2 auf dem Gewebe zu fixieren, wobei Hitze oder Harnstoff
in Abwesenheit eines Carbodiimids angewendet wurde.
Es wurden zwei Färbebäder hergestellt, von denen eines
5 % des blauen Farbstoffs des Beispiels 2 plus 0,1 %
"Triton X ΓΟΟ" und das andere zusätzlich 2,5 % Harnstoff
(6 Äquivalente) enthielt. Das pH des ersten Bades
3 0 9 8 5111 fl S 0
lag.bei 2,65 und das Ρττ des zweiten Bades mit Harnstoffzusatz
betrug 2,70. Musterstücke des Baumwollgewebes wurden
bei 2,8 kg/cm2 (40 psi) geklotzt, 5 Minuten bei 65,50
(1500F) getrocknet, 5 Minuten bei l60°C (3200P) fixiert,
in einem Hochleistungs-Detergent gewaschen und gebügelt. Es blieb auf den Geweben nur eine Spur einer blauen Färbung zurück.' Die Färbungen waren bei allen Geweben etwa
gleich schwach.
Das folgende Beispiel veranschaulicht die Verwendung von Polyvinylalkohol und Phosphorsäure als Begleitstoffe im
Färbebad.
Es wurde ein Klotzbad zubereitet, das 1 Gewichtsprozent des blauen Farbstoffs des Beispiels 2, 1 % EUPO2,, 1,6 %
Cyanamid und 6 ml K ^igen Polyvinylalkohol enthielt.
Es wurde kein Netzmittel zugesetzt. Das Klotzbad wurde benutzt, um darin ein aus 100 % Baumwolle bestehendes
Gewebe und ein 50 ': 50-Baumwolle/Polyester-Mischgewebe
zu färben, und zwar nach der in Beispiel J angegebenen Arbeitsweise. Die behandelten Gewebe zeigten ein gutes
Festhalten des Farbstoffes und eine gute Farbstabilität bei nur sehr geringen Verlusten beim Waschen und eine
sehr gute Farbechtheit gegenüber kochender KoCO^-Lösung.
Ein analog zubereitetes Färbebad, das 4 $iges "Cellosize"
anstelle des Polyvinylalkohols enthielt, lieferte ähnliche
Ergebnisse und verlieh auch einem Glasfasergewebe eine gewisse blaue Färbung.
Das folgende Beispiel veranschaulicht die Verwendung von
Dicyandiamid anstelle von Cyanamid.
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2324808
Es wurde ein Klotzbad—zubereitet, das 1,5 Gewichtsprozent
des gelben Farbstoffes des Beispiels 1 und 1. % Dicyandiamid1
enthielt (eine Menge von 0,8 % würde einem Verhältnis von 1 : 3 entsprechen). Musterstücke eines Baumwollgewebes
wurden nach der Arbeitsweise des Beispiels 3 mit dem Eärbebad behandelt. Nach dem Waschen war die Farbstoff-Immobilisierung
im wesentlichen die gleiche wie bei den cyanamid-behandelten Geweben des Beispiels 3·
Das folgende Beispiel veranschaulicht die Herstellung des Benzylphosphonsäure-Analogen des Farbstoffes des
Beispiels 1.
p-Aminobenzylphosphonsäure wurde-mit dem in Beispiel 1
verwendeten Sulfophenylpyrazolon gekuppelt, wobei 9*4· £
des Benzylphosphonsäureabkömmlings (entsprechend 0,1 Mol)
anstelle der 8,7 g des Phenylpho sphonsäur eabkömml ings· zur Anwendung kamen. Das p^ wurde letztlich mit HCl auf 3,0
eingestellt und der Feststoff mit Isopropanol ausgefällt, und zwar vermutlich als das Mono-Natriumsalz, dem die folgende
Strukturformel zukommt:
-M=N
1-
OH
SO^Na
309851/1050
Der Farbstoff zeigte ein analoges färberisches Verhalten, wenn er zum Färben von Baumwollgeweben nach der in
Beispiel 3 beschriebenen Arbeitsweise benutzt wurde.
Der im nachstehenden Beispiel beschriebene Versuch veranschaulicht
die Herstellung und die Verwendung des
S"
Ammoniumsalzes des Farbstoffs des Beispiels 1 bei höherem Pjj.
Es wurde ein Ammoniumsalz des gelben Farbstoffes des
Beispiels 1 in der Weise hergestellt, daß man den Farbstoff in einer wäßrigen NHhOH-Lösung löste und die Lösung
zur Trockne eindampfte.
Dann wurde ein Klotzbad zubereitet, das 1 % des Ammoniumsalzes
des Farbstoffs, 0,3 % Cyanamid und 0,25 % "Alipal
CO 436" (das NH1J+-SaIz des sulfatiert en Nonylphenoxypolyäthoxyäthanols)
enthielt. Das p„ des Bades betrug 5,8. Das Bad wurde auf das Gewebe aufgebracht und der
Farbstoff wie in Beispiel 3 fixiert. Die Immobilisierung des Farbstoffs war im wesentlichen die gleiche wie im
Beispiel 3·
Es wurde ein saures Klotzbad zubereitet, das 1 % des Natriumsalzes des als Phenylphosphonsäureabkömrnllng
vorliegenden Farbstoffs des Beispiels 1, 0,25 % "Alipal" und 3 % H^PO^ sowie 4,5 % Cyanamid enthielt, was einem
Äquivalentverhältnis von (1 : 3) des Cyanamide zum Farbstoff
und zur Säure entsprach. Das p„ des Klotzbades betrug
1,8.
3 0 3 8 5 1/10 50
Die Musterstücke des nach der Arbeitsweise des Beispiels imprägnierten, fixierten und gewaschenen Gewebes zeigten
sehr geringe Farbstoffverluste beim Waschen. Die UV-Analyse des gefärbten Gewebes ergab eine Farbstoff-Fixierung
von etwa 75 %·
Es wurde Methylphosphonsaure (MPA) anstelle der H^POj.
des Beispiels 12 verwendet und der Cyanamid-Gehalt um 1,3 % reduzierte um das MPA/Cyanamid-A'quiv'alentverhältnis
auf 1 : 2 einzustellen. Das p„ des Färbebades betrug 1/8. Das nach der Arbeitsweise des Beispiels 3 imprägnierte,
fixierte und gewaschene Gewebe zeigte abermals einen nur sehr geringen Farbstoffverlust beim Waschtest. Eine gefärbte
Gewebeprobe, die vor dem Fixieren an der Luft getrocknet worden war, um die Migration so gering wie möglich
zu machen, zeigte ein etwas verbessertes Festhalten des Farbstoffes.
Der in dem folgenden Beispiel beschriebene Versuch veranschaulicht
die Notwendigkeit des Vorhandenseins der Gruppe der Säure des Phosphors im Färbstoffmolekül.
Es wurde ein Pyrazolonfarbstoff hergestellt, wobei m-Sulfanilsäure anstelle der m-Phosphanilsäure des .
Beispiels 1 verwendet wurde.. Dann wurde ein Färbebad zubereitet, das 1 % des sulfonierten Farbstoffs, 3 % Ή. PO^,
0,25 % "Alipal" und 4,5 % Cyanamid enthielt. Das p„ des
Bades betrug 1,75. Die nach der Arbeitsweise des Beispiels imprägnierten, fixierten und gewaschenen Gewebemuster zeig-
309851 /1050
ten ein extrem starkes Auswaschen des Farbstoffes, was
belegt., daß kein Farbstoff oder eine nur sehr geringe
Menge Farbstoff fixiert worden war.
Die Fixierung und Immobilisierung' des Farbstoffes durch
Bildung einer Phosphorsäureester-Bindung wird durch den im nachstehenden Beispiel beschriebenen Versuch veranschaulicht.
Es wurde eine Losung von 5 % m-Phosphanilsäure, die
drei Äquivalente Cyanamid enthielt, zum Imprägnieren von Baumwollstoff verwendet. Der Stoff wurde 5 Minuten
bei l6o°C (3200F) behandelt, um die Aminbase über die
Phosphono-Bindungan die Cellulose zu kuppeln.
Die an die Cellulose gekuppelte Aminbase würde dann mit
der NaNO2-HCl-Lösung des Beispiels 1 diazotiert, um das
Diazoniumsalz zu bilden. Ein Teil des Baumwollstoffes wurde dann belichtet, um das Diazoniumsalz zu zersetzen.
Der Stoff wurde dann in eine Lösung des in Beispiel 1
verwendeten Sulfophenylpyrazolons getaucht, dann getrocknet
und gewaschen. Der Farbstoff war nur an den nicht der Belichtung ausgesetzten Stofiflächen aufgezogen, was die
Phosphono-Ester-Bindung als den Immobilisierungs-Mechanismus bestätigt.
Es wurde ein durch Phosphonsäuregruppen und Sulfonsäuregruppen
substituiertes Kupfer-Phthalocyanin in der Weise hergestellt, daß man ein inniges Gemisch aus dem Tri-
3 0 9 8 5 1/10 5 0
ammoniumsalz der 4-Sulfophthalsäure (11 g), Harnstoff
(20 g), dem Mono-Kaliumsalz der 4-Phosphonophthaisäure
(11 g), Cuprichlorid-dihydrat (3 g) und Ammoniummolybdat
(0,25 g) auf 2500C erhitzte. Das Produkt wurde durch Auswaschen
mit Salzsäure und Trocknen im Vakuumtrockenschrank bei 600C gereinigt..
Es wurde ein Färbebad zubereitet, das 1 % des eben beschriebenen
Produktes, 1 % H^P(X, 4, 4 % Cyanamid und
0,25 % "Alipal" enthielt. Das p„ des Bades wurde mit
rl
Triäthanolamin auf 2,5 eingestellt. Stoffmuster, die
nach der Arbeitsweise des Beispiels 3 mit diesem Bad
imprägniert, dann fixiert und gewaschen worden waren, wiesen eine grünstichig-blaue Färbung auf.
Mit der vorliegenden Erfindung wird ein neues saures System zum Echtfärben von hydroxygruppenhaltigen Fasern
verfügbar gemacht. Die reaktiv-gefärbten Fasern weisen eine tiefe Färbung auf und sind in einem heissen basischen
Medium beständig. Das erfindungsgemäße Farbstoff-System weist einen weiteren Vorteil insoweit auf, als der
Farbstoff aus dem Bad durch Abscheidung auf einem Calciumsubstrat,
wie Calciumoxid, CaCO, oder Marmor, gewonnen und durch Säure regeneriert werden kann.
Im Rahmen der Erfindungsbeschreibung sind nur bevorzugte
Ausgestaltungen der Erfindung veranschaulicht worden, und es können selbstverständlich zahlreiche Abwandlungen, Substituierungen
und Modifizierungen vorgenommen werden, ohne daß hierdurch vom Prinzip der Erfindung und ihrem Umfang
abgewichen wird, wie er in den nachstehenden Ansprüchen definiert ist.
309851/1050
Claims (1)
- Patentansprüche1. Verfahren zur Bildung eines reaktiv-gefärbten, hydroxysubstituierten, organischen, polymeren Substrates,
dadurch gekennzeichnet, daß man ein Substrat der Formel R OH, in der R die Kette des Polymerisates darstellt
und OH irgendeine an die Kette gebundene Hydroxylgruppe bedeutet, in Gegenwart eines Carbodiimide in Kontakt
bringt mit einer chromophor-substituierten Säure des
Phosphors der Formel(0R)qin der R das Chromophor bedeutet, m gleich 0, 1 oder 2
ist, η gleich 0 oder 1 ist, ρ gleich 1 oder 2 ist und
q gleich 0 oder 1 ist, und man dann das mit dem genannten Phosphorderivat in Kontakt gebrachte Substrat auf
eine Temperatur von mindestens 93°C (2000F) eine solche Zeit lang erhitzt, die ausreicht, um den Eintritt einer Reaktion zwischen der genannten Säure und der genannten Hydroxylgruppe unter Bildung eines gefärbten Substrats
herbeizuführen, das ein aus einem Ester einer Säure des Phosphors bestehendes Brückenglied zwischen dem genannten Chromophor und der Kette aufweist und der FormelOR1Rm ?■(M), (0H)z•1entspricht, in der m, η, q, R und R die oben angegebenen Bedeutungen haben und ζ gleich p-1 ist.309851/10S02. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das genannte Substrat in Form eines Fasermaterials vorliegt.3. "Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,1
daß das Substrat der Formel R OH aus Cellulose besteht.k. Verfahren gemäß Anspruch J>, dadurch gekennzeichnet, daß das Inkontaktbringen des Substrats in der Weise erfolgt, daß man das Material mit einer wäßrigen Lösung imprägniert, die wenigstens 0,1 Gewichtsprozent einer wasserlöslichen, chromophor-substituierten Säure des Phosphors enthält.5· Verfahren gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Säure in der Losung in einer Menge von 0,1
bis 5 Gewichtsprozent vorhanden 1st und aus einem"
Vertreter der Gruppe der chromophor-substituierten Phosphonsäuren, Phosphinsäuren, phosphonigen Säuren und Phosphorsäuren besteht.6. Verfahren gemäß Anspruch 5> dadurch gekennzeichnet, daß die Säure eine Phosphonsäure der FormelR P OHOHist und das gefärbte Substrat aus einem Material der FormelR P OR1- OH
besteht.3 0 9 8 5 "! / T D S Π"7· Verfahren gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Carbodiimid aus einem wasserlöslichen Carbodiimid besteht und das Äquivalentverhältnis des Carbodiimids zur chromophor-substituierten Säure wenigstens etwa 2:1 beträgt.8. Verfahren gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das ρ™ der Lösung etwa 1,5 bis etwa 9 beträgt.9. Verfahren gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Ρττ der Lösung durch Zusatz von etwa 1 bis 5 Gewichtsprozent einer Säure zur Lösung auf einen Wert von unter etwa 3 eingestellt wird.10. Verfahren gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das pH der Lösung mehr als etwa 2 beträgt und die chromophor-substituierte Säure in Form eines Salzes mit einem flüchtigen Amin oder eines 'Ammoniumsalzes derselben vorliegt.11. Verfahren gemäß Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Chromophor aus einem Vertreter der Anthrachinon-, Phthalocyanin-, Azo-, Benzanthron-, Pyrazolon-, Naphthaehinon-, Triarylmethan- oder Cyanin-Reihe besteht,12. Reaktiv-gefärbtes, hydroxy-substituiertes, organisches, polymeres Substrat der Formelin der R eine chromophore Gruppe bedeutet, R die Kette des Polymerisates darstellt, m gleich 0, 1 oder 2,309851/105Gη gleich O oder 1, q gleich 0 oder 1 und,ζ gleich 0 oder 1 ist. _13. Gefärbtes Substrat gemäß Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß in der dort angegebenen allgemeinen Formel das S;
küls ist.mel das Symbol R der Rest der Kette des Cellulosemole-14. Gefärbtes Substrat gemäß Anspruch I3, dadurch gekennzeichnet, daß in der allgemeinen Formel des Anspruchs m gleich 1, η gleich 1, ζ gleich 1 und q gleich 0 ist und das Chromophor aus einem Vertreter der Anthrachinon-, Phthalocyanin-, Azo-, Benzanthron-, Pyrazoloh-, Naphthachinon-, Triarylmethan- oder Cyanin-Reihe besteht.15. Mittel zum Reaktiv-Färben von hydroxy-substituierten, organischen, polymeren Substraten, dadurch gekennzeichnet, daß es aus einer wäßrigen Lösung besteht, die wenigstens O,1 Gewichtsprozent einer Substanz, die aus einer chromophor-substituierten Säure des Phosphors oder einem Amin- oder Ammoniumsalz derselben besteht, und ferner ein wasserlösliches Carbodiimid enthält, wobei das Äquivalent-Verhältnis des Carbodiimids zur Säure wenigstens etwa 2 : 1 beträgt.16. Mittel gemäß Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Säure aus einem Material der Formelbesteht, in der R ein Chromophor bedeutet, m gleich309851/1050O, 1 oder 2 ist, η gleich 0 oder 1 ist, ρ gleich oder 2 ist, und q gleich 0 oder 1 ist.17. Mittel gemäß Anspruch l6, dadurch gekennzeichnet, daß die Säure aus einer Phosphonsäure der FormelR—— P OHbesteht.18. Mittel gemäß Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß es weiter 1 bis 5 Gewichtsprozent einer Säure enthält, die aus einem Vertreter der Stoffgruppe Phosphorsäure, Alkylphosphonsäure und Chloressigsäure besteht.309851/10-5 (l·
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