DE2324165A1 - Herstellung von dicarbonsaeurediestern - Google Patents
Herstellung von dicarbonsaeurediesternInfo
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Description
Badische Anilin- & Soda-Fabrik AG .......
lolk \ ob
Unser Zeichens O.Z. 29 873 Hee/St
6700 Ludwigshafen, 9«5·1973
Dicarbonsäurediester aus aliphatischen oder aromatischen Dicarbonsäuren
und höheren aliphatischen Alkoholen finden in der Kunststoffindustrie als PVC-Weichmacher ausgedehnte Verwendung und
werden in der Technik in grossen K^ngen hergestellt.
Bekanntlich kann man Dicarbonsäurediester aus aliphatischen oder
aromatischen Dicarbonsäuren und höheren Alkoholen durch Umsetzung der Dicarbonsäuren bzwο deren Anhydriden mit den Alkoholen bei
höheren Temperaturen in Gegenwart oder Abwesenheit von Veresterungskatalysatoren
und/oder Schleppmitteln herstellen.
Nach einem besonders vorteilhaften grosstechnischen Verfahren werden die als Weichmacher in grossem Umfang benötigten Phthalsäurediester
aus Phthalsäureanhydrid und den Alkoholen unter Rückführung des im Überschuss eingesetzten Alkohols und in Abwesenheit
von Veresterungskatalysatoren und Schleppmitteln bei Temperaturen von 180 bis 25O0C hergestellt. Bei diesen in Chemie-Ing,-Technik
4l (1969), Seite 971, beschriebenen kontinuierlichen
Verfahren wie auch bei anderen Verfahren/fallen Fabrikationsabwässer
an, die durch ihre Mengen wie auch durch ihre Beladung mit organischen und anorganischen Begleitstoffen ein erhebliches Abwasser-
bzw» Umweltproblem darstellen,,
So fallen z.B. bei der Produktion von 100 kg Di-2-äthylhexylphthalat
nach dem oben genannten Verfahren in angegebener Reihenfolge an fünf verschiedenen Stellen Schmutzabwasserströme mit folgenden
Mengen an;
a) Bei der Veresterung, die unter Abscheidung von Veresterungswasser vor sich geht, wobei das Reaktionswasser mit überschüssigem
Alkohol durch Destillation entfernt und der Alkohol in
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den Kreislauf zurückgeführt wird, 4,6 1 Veresterungswasser.
b) Bei der Ansäuerung der bei der Rohesterneutralisation anfallenden
wässrigen Monoestersalzlösung zur Rückgewinnung des Monoesters 35 1 saures Abwasser»
c) Beim Nachwaschen des nach b gewonnenen Monoesters zum Zweck der restlosen Entfernung von Schwefelsäure 10 1 Waschabwasser.
d) Bei der Diesterwaschung nach der Neutralisation zur restlosen Entfernung von Natronlauge bO 1 Waschabwasserο
e) Bei der Wasserdampfbehandlung des neutralen gewaschenen Diesters
zur Entfernung von Wasser- und Alkoholresten 14 1 Abwasser als sogenanntes Stripkordensat.
Insgesamt fällt somit bei der Herstellung von 100 kg Di-2-äthyl-·
hexylphthalat eine Abwassermenge von etwa l40 1 an.
Die Abwasser aus den Schritten a und e sind mit Alkohol gesättigt,
während die Abwasser der restlichen drei Verfahrensschritte neben dem Alkohol u.a. Reste an Dicarbonsaure, Monoester und
Diester enthaltene Der durchschnittliche BSB^-Wert (= biochemischer
Sauerstoffbedarf nach "Deutsche Einheitswerte zur Wasser-Abwasser-Schaumauf bereitung'', 3„ Auflage) dieser vereinigten
Schmutzabwässer beträgt eao 20 000 mg/l. Die stärkste Beladung
mit organischer Substanz führen die unter b, c und d angeführten Abwasser« Da diese anfallenden Fabrikationsabwässer entweder unbehandelt
abgeleitet werden oder durch biologische Klärung oder andere Verfahren aufgearbeitet werden müssen, war zum Zweck des
Umweltschutzes nach einem kontinuierlichen Verfahren zu suchen, das es gestattet, diese wichtigen Dicarbonsäureester unter weitgehender
Abwasserreduzierung technisch vorteilhaft herzustellen.
Es wurde nun gefunden, dass man bei der kontinuierlichen Herstellung
von Dicarbonsäurediestern aus aliphatischen und aromatischen Dicarbonsäuren oder deren Anhydriden und Alkoholen mit
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3 bis 15 Kohlenstoffatomen, bei der man die Veresterung unter
Rückführung des im Überschuss eingesetzten Alkohols und in Abwesenheit von Veresterungskatalysatoren bei Temperaturen von
150 bis 2500C vornimmt und bei der man dem Reaktionsgemisch
nach Abscheidung des Veresterungswassers zur Abtrennung des Monoesters vom Diester wässriges Alkali bis zur Neutralisation
zugibt, die dabei sich abscheidende wässrige Monoestersalzlösung
zur Rückgewinnung des Monoesters mit Schwefelsäure ansäuert, den Diester zur Entfernung von Aikaliresten mit Wasser wäscht
und den neutral gewaschenen Diester mit Wasserdampf behandelt, die genannten Abwasserschwierigkeiten weitgehend vermeidet, wenn
man zu der wässrigen Monoestersalzlösung vor, während oder nach dem Ansäuern die halbe bis einfache Gewichtsmenge, bezogen auf
wässrige Monoestersalzlösung, von dem Alkohol gibt, der auch zur Esterherstellung dient, die Diesterwäsche in zwei Stufen
durchführt, das Veresterungswasser und das bei der abschliessenden Wasserdampfbehandlung erhaltene wässrige Kondensat gemeinsam
oder getrennt für die nun zweistufige Diesterwaschung heranzieht und das bei der Diesterwaschung anfallende Abwasser vollständig
für die Herstellung des wässrigen Alkalis verwendet.
Nach dem neuen Verfahren lässt sich der Abwasseranfall gegenüber der herkömmlichen Methode um etwa 75/^ der ursprünglichen
Menge verringern, Ausserdem wird durch den Verzicht auf eine Nachwaschung des Monoesters der oben unter c erwähnte Abwasseranfall
vermieden. Dieses vorteilhafte Ergebnis ist überraschend, da die gründliche Durchführung der beiden unter c und d erwähnten
Waschschritte bei der bisherigen Arbeitsweise für die Herstellung qualitativ hochwertiger Weichmacherester von ausschlaggebender
Bedeutung war. Eine Nachwäsche des Monoesters zur restlosen Entfernung der Säurereste galt als eine wichtige Maßnahme,
um eine Beeinträchtigung der Qualität des Weichmacheresters wie eine Verfärbung zu vermeiden. Bei dem erfindungsgemässen Verfahren
verbleibt als Abwasser nur noch der unter b genannte Abwasserstrome
Er beträgt für 100 kg Diester 35 1 und weist einen c-Wert von etwa 28 000 mg/1 auf.
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- 4 - ο.ζ. 29
Als aliphatische und aromatische Dicarbonsäuren oder deren Anhydride
kommen z.B. Adipinsäure, Phthalsäureanhydrid, Maleinsäureanhydrid, Fumarsäure, Malonsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure,
Pimelinsäure, Korksäure, Azelainsäure, Sebazinsäure, insbesondere aber Phthalsäureanhydrid und Adipinsäure in Betracht.
Als Alkohole mit 3 bis 15 Kohlenstoffatomen seien z.B. Butanol, n-0ctanol-(1), n-0etanol-(2), 2-A'thylhexanol-(l),
n-Nonylalkohol, iso-Nonylalkohol, Decanol oder iso-Decanol genannt
ο
Die Veresterung der Ausgangsstoffe nimmt man auf an sich üblichem Weg in Abwesenheit von Veresterungskatalysatoren und vorzugsweise
in Abwesenheit von Schleppmitteln unter Rückführung des im Überschuss eingesetzten Alkohols vor, wobei der überschuss etwa bis
zu 2 Mol, vorzugsweise bis zu 1 Mol Alkohol je Mol Dicarbonsäuren bzw. Anhydrid beträgt.
Die erfindungsgemässe Ausführung des Verfahrens wird in einer
beispielsweisen Ausführungsform anhand der Figur näher erläutert:
Nach diesem Beispiel wird in einer Veresterungsapparatur Phthalsäure-di-2-äthylhexylester
nach der in der DAS 1 225 164 beschrie benen Methode hergestellt. Dementsprechend sind mit Alkohol
2-Ä"thylhexanol, mit Monoester Phthalsäuremono-2-äthylhexylester
und mit Diester Phthalsäurediäthylhexylester gemeint.
In einem Abscheider 1 wird das aus der Veresterungsapparatur durch Destillation abdestillierte Gemisch aus Reaktionswasser
und Alkohol gesammelt. Der Alkohol wird durch Leitung 2 in die
Veresterungsapparatur zurückgtführt und das Reaktionswasser durch
Leitung 3 in das Sammelgefäss 4 abgeleitet. Der neutralisierte
gewaschene Diester wird durch Ausdampfen bei vermindertem Druck von z.B. 10 bis 100 Torr und Temperaturen von z.B. 100 bis 1500C
von überschüssigem Alkohol und Wasser befreit. Das abgetriebene Gemisch aus Alkohol und Wasser wird nach der Kondensation im
Abscheider 5 gesammelt und die Phasen getrennt. Die alkoholische Phase gelangt über Leitung 6 zurück in die Veresterungsapparatur,
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während das Abwasser durch Leitung 7 ebenfalls in das Sammelgefäß 4 abgeleitet wird,,
Der Rohester wird, z.B. in einem Rührgefäß 9, mit wässrigem Alkali, zweckmässigerweise mit verdünnter, vorzugsweise 2- bis
7^iger Natronlauge bei Temperaturen von 50 bis 95 °C neutralisiert,
Das Gemisch wird dann zur Phasentrennung über Leitung 10 in den Abscheider 11 abgeleitet. Die Diesterphase wird über Leitung 12
in die erste Waschstufe 13 geleitet.» Als Waschwasser werden die
gesammelten Abwasser der Veresterungs- und der Ausdämpfstufe eingesetzt. Sie gelangen über Leitung 8 vom Sammelgefäß 4 nach
13„ Die Waschung erfolgt bei 60 bis 1000C. Die Abwasserphase
dieser Waschstufe wird über Leitung 16 in das Sammelgefäß 17 abgeleitet» Die Esterphase wird über Leitung 18 der zweiten Waschstufe
19 zugeführt und z.B. mit Kondensat oder vollentsalztem Wasser über Leitung 14 bei 60 bis 1000C im Verhältnis Ester zu
Wasser von ca. 10 % 1 gewaschen. Das Abwasser der zweiten Waschstufe wird über Leitung 20 ebenfalls im Sammelgefäß 17 gesammelt
und zusammen mit dem Waschabwasser der ersten Waschstufe über Leitung 21 zur Verdünnung von z.B. 25^iger Natronlauge auf
den gewünschten Verdünnungsgrad von z.B. 2 bis 7f. in die Mischeinrichtung
22 eingespeiste Die Zuführung der Natronlauge erfolgt über Leitung 15.
Die wässrige alkalische Phase aus Abscheider 11, die den Monoester
in Form seines Natriumsalzes gelöst enthält, wird über Leitung 23 zur Monoesteraufarbeitung 24 geleitet und mit Schwefelsäure
von z.B. 50 bis 98 Gewichtsprozent angesäuert. Vor,
während oder nach dem Ansäuern gibt man z.B. bei Temperaturen bis 1000C, vorteilhaft bei 70 bis 950C, die halbe bis einfache
Gewichtsmenge, bezogen auf die wäßrige Monoestersalzlosung, von dem Alkohol zu, der auch zur Esterherstellung dient. Die Zuführung
der Schwefelsäure erfolgt über Leitung 29, die des Alkohols über Leitung J50. Das erhaltene Gemisch wird durch die Leitung 25
zum Abscheider 26 geleitet und in die wäßrige und. alkoholische Phase aufgetrennt. Die alkoholische Phase, die den Monoester gelöst
enthält, wird über Leitung 27 in den Veresterungsteil zurückgeleitet.
Die wässrige Phase verlässt schliesslich als einzig verbleibender Abwasserstrom über Leitung 28 den Prozess.
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-D-
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Über die Einspeisung des vollentsalzten Wassers bei I^ kann die
Menge des Verdünnungswassers gegebenenfalls den durch Änderung der Säurezahl des Rohesters hervorgerufenen Schwankungen des
Natronlaugenbedarfs angepasst werden.
Der verbleibende Äbwasserstrom beträgt nur noch ein Viertel des
herkömmlichen Abwasseranfalls.
Wie dieses Beispiel zeigt, vermindert das erfindungsgemässe Verfahren
die Belastung der Umwelt bzw. der Abwasseraufbereitungsanlagen mit organischen Begleitstoffen. Darüber hinaus ist der
Waschwasserbedarf erheblich geringer als bei den herkömmlichen Verfahren zur Herstellung dieser Weichmacherester.
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-7-
Claims (1)
- - 7 - O.Z. 29 873PatentanspruchVerfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Dicarbonsäurediestern aus aliphatischen und aromatischen Dicarbonsäuren oder deren Anhydriden und Alkoholen mit 3 bis 15 Kohlenstoffatomen unter Rückführung des im Überschuss eingesetzten Alkohols und in Abwesenheit von Veresterungskatalysatoren bei Temperaturen von 150 bis 25O0C, bei der man dem Reaktionsgemisch nach Abscheidung des Veresterungswassers zur Abtrennung des Monoesters vom Diester wässriges Alkali bis zur Neutralisation zugibt, die dabei sich abscheidende wässrige Monoestersalzlösung zur Rückgewinnung des Monoesters mit Schwefelsäure ansäuert, den Diester zur Entfernung von Alkaliresten mit Wasser wäscht und den neutralen gewaschenen Diester mit Wasserdampf behandelt, dadurch gekennzeichnet, dass man zu der wässrigen Monoestersalzlösung vor, während oder nach dem Ansäuern die halbe bis einfache Gewichtsmenge, bezogen auf wässrige Monoestersalzlösung, von dem Alkohol gibt, der auch zur Esterherstellung dient, die Diesterwäsche in zwei Stufen durchführt, das Veresterungswasser und das bei der abschliessenden Wasserdampfbehandlung erhaltene wässrige Kondensat gemeinsam oder getrennt für die Diesterwaschungen heranzieht und das bei der Diesterwaschung anfallende Abwasser vollständig für die Herstellung des wässrigen Alkalis verwendet.Badische Anilin- & Soda-Fabrik AGZeichnung409847/1165Leerse i t e
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
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