-
Gehrungs-Bandsägemaschine für Werkstücke aus Metall oder Kunststoff
Die Erfindung betrifft eine Bandsägemaschine zum Ausführen von Gehrungssägeschnitten
bei der Bearbeitung eines Werkstückes aus Metall oder Kunststoff, insbesondere in
Stangenform, das in einer auf dem Werkstück-Auflagetiscb fest aufgebauten Spannvorrichtung
lösbar eingespannt ist, wobei der Träger des im Sägeoberteil endlos eingebauten
Sägebandes samt dem Sägeoberteil und samt dem schneidenden Teil des Sägebandes scherenartig,
wie etwa bei der maschinellen Metall-Bügelsäge, gegen die Oberfläche des Werkstück-Auflagetisches
und innerhalb der Sägeschnittebene kontinuierlich schwenkbar eingerichtet ist.
-
Bei der bekannten Bügelsägemaschine führt bekanntlich das Sägeblatt
eine hinund hergegende Bewegung aus, spannt.
-
aber nur in der Zugrichtung ab. Das Sägeblatt wird beim Rücklauf angeschoben
und im Umkehrpunkt wieder aufgesetzt (vgl. E. Rögnilz Abspanende Werkzeugmaschinen",
B.G.
-
Teubner Verlagsgesellschaft Stuttgart 1961 Seite 168).
-
Der Sägedruck wird dabei entweder durch ein verstellbares Gewicht
oder hydraulisch erzeugt. Nachteilig ist, daß man das Sägeblatt nach jedem Schneidzug
im Leerlauf wieder anheben muß, um die Zähne zu schonen. Der Sägedruck wird entweder
durch ein verstellbares Gewicht oder hydraulisch erzeugt. Dabei ist außerdem von
Nachteil, daß man nach jedem Hub auf ein vorsichtiges Aufsetzen des Sägeblattes
auf den Werkstoff achten muß.
-
Bekannte Bandsägemaschinen arbeiten zwar wie-eine Bugelsäge, haben
aber den Vorteil, daß kein Leer-Rückhub notwendig ist. Bei einer solchen Bauart
sind Sägeblattumleitrollen waagerecht nebeneinander angeordnet und unter etwa 450
geneigt (vgl. die Abb. 212 auf Seite 108 in dem Buch "Moderne Metallbearbeitung"
von Hermann Büchner erschienen 1956 im Carl Hanser Verlag).
-
Eine andere Bandsägemaschine dieses Typs ist im Bild 7 auf Seite 1611
der VDI-Zeitschrift, Band 109 (1967) gezeigt.
-
Das Anschneiden geschieht hier mit geringem Schnittdruck, der sich
selbsttätig auf seinen vollen Wert umschaltet, sobald das Sägeband ganz im Eingriff
steht.
-
Eine scherenartige Abschneid-Bandsägemaschine ist i st ferner durch
die am 2. Januar 1970 veröffentlichte deutsche Offenlegungsschrift 1 502 722, Klasse
49c 55/08, bekanntgeworden.
-
Hier trägt ein Maschinensockel mit Arbeitstisch einen mehr oder weniger
horizontal ausgerichteten Schneidkopf, der gegenüber dem Sockel auf- und abschwingen
kann. Zum Schneidkopf gehört ein flaches C-förmiges Gehäuse mit vergrößerten Endabschnitten,
die die auseinanderliegenden Sägebandscheiben umhüllen und drehbar lagern. Eine
der Bandscheiben wird mit einem Elektromotor angetrieben, um dem endlosen
Sägeband
eine kreisende Bewegung zu erteilen. Das eine Ende des Schneidkopfes ist schwenkbar
am Maschinengestell angeschlossen, so daß die Säge arbeit vom unteren Trum des Sägebandes
bei der scherenartigen Abwärtsbewegung des einen Endes in Richtung auf den Arbeitstisch
ausgeführt werden kann. Zwischen dem Schneidkopf und dem Maschinengestell ist ein
Rydraulikzylinder angeordnet, um das Absenken des Schneidkopfes und damit den Sägevorgang
und auch das Anheben des Kopfes nach Beendigung des Sägevorganges zu bewirken. Der
Teil des Sägebandabschnittes, der das Werkstück auf dem Tisch zersägt (Schneidabschnitt)
ist bei der bekannten Bandsägemaschine so ausgerichtet, daß seine flachen Seiten
senkrecht zum Arbeitstisch verlaufen, damit ein gerade vertikaler Schnitt durch
das Werkstück entsteht, wenn man den Schneidkopf absenkt. Um dafür das schneidende
Trum des Sägebandes etwas zu tordieren, läuft das Band in Längsrichtung zwischen
mit Abstand angeordneten Bandführungen, die starr am Schneidkopf befestigt sind.
-
Die genannten Bandsägemaschinen haben den Nachteil, daß beim Gehrungssägen
das Werkstück um den Gehrungswinkel gedreht werden muß, was beim sperrigen und stangenartigen
Werkstück, insbesondere in kleinen Werkstätten, zu Platz-und Raumschwierigkeiten
führt. Außerdem ist bei einem solchen Verfahren die Genauigkeit des Gehrungssägens
beeinträchtigt.
-
Diese Schwierigkeiten zu beheben, ist die der Erfindung zugrunde liegende
Aufgabe. Diese Aufgabe besteht insbesondere darin, scherenartig arbeitende Bandsägemaschinen
für die Bearbeitung von Metall und Kunststoff des vorstehend beschriebenen Bautyps
für das Gehrungsschneiden so zu gestalten, daß bei einem Minimum an Einrichtungs-
Handhabungen
im Gebrauch eine hohe Genauigkeit beim Gehrungssägen erzielbar ist.
-
Für eine Bandsägemaschine zum Ausführen von Gehrungssägeschnitten
bei der Bearbeitung eines Werkstückes aus Metall oder Kunststoff, insbesondere in
Stangenform, das in einer auf dem Werkstück-Auflagetisch fest aufgebauten Spannvorrichtung
lösbar eingespannt ist, wobei der Träger des im Sägeoberteil endlos eingebauten
Sägebandes samt dem Sägeoberteil und samt dem schneidenden Teil des Sägebandes scherenartig
gegen die Oberfläche des Werkstückauflagetisches und innerhalb der Sägeschnittebene
kontinuierlich schwenkbar eingerichtet ist, besteht danach die Erfindung darin,
daß der Träger der Schwenkachse zur Ausübung der scherenartigen Schwenkbewegung
innerhalb der Sägeschnitt-Ebene starr mit einem um eine vertikale Achse drehbaren
und horizontal liegenden Rundtisch verbunden ist, der mit einer lösbaren Zapfenverbindung
auf dem ortsfesten Gestell des Werkstück-Auflagetisches aufgesetzt ist und die Werkstück-Spannvorrichtung
trägt und dabei gegenüber dem in dieser Spannvorrichtung feststehenden Werkstück
nach seiner Winkelgradskala in die Gehrung bei gleichzeitiger zwangsläufiger Mitnahme
der in der Spannvorrichtung beweglichen Spannbacken eines Schraubstockes drehbar
ist.
-
Nach der Einstellung des gewünschten Gehrungswinkels ist der drehbare
Rundtisch in seiner eingestellten Gehrungslage durch Klemmhebel feststellbar. Die
Einstellung des Gehrungswinkels kann durch einen Handgriff erfolgen, der auf der
der Schwenkachse abgewandten Seite des Sägeoberteiles angebracht ist0 Im Bedarfsfalle
kann eine Grob-Fein-Einstellung des Gehrungswinkels über ein mit dem drehbaren Rundtisch
im Eingriff stehendes Spindelgetriebe vorgesehen sein.
-
Bei der Erfindung sitzen in einer vorteilhaften Ausfu~hrungsform die
Spannbacken der Spannvorrichtung auf einem Schraubstock, der mit der Einstellung
des gewünschten Gehrungswinkels um die Achse des Drehtisches zwangsläufig drehbar
ist, wobei die Spannbackenflächen bei dieser Drehung in der Werkstäck-Vorschubrichtung
bzw. in der Werkstück-Einschieberichtung bleiben.
-
Nach einer vorteilhaften Weiterbildung des Erfindungsgedankens trägt
die auf dem Schraubstock angeordnete Spannbacke in Kontakt mit dem einzuspannenden
Werkstück eine Spannplatte, die relativ zur Spannbacke auf der tragenden, bzw. führenden
Oberfläche dieser Spannbacke und in der Richtung der Längsausdehnung des in die
Maschine eingeführten Werkstücks verschiebbar ist.
-
Bei Gehrnngsschnitten braucht bei der Erfindung die Maschine oder
das Material je nach Gehrung nicht mehr gedreht bzw. geschwenkt werden. Bei der
Erfindung erfordert die Durchführung der Gehrungsschnitte weniger Zeit aufwand und
ist schneller zu erreichen, weil die Maschine sowie das Material in der normalen
Lage stehen oder liegen bleibt.
-
Bei der Erfindung wird nur das Sägeoberteil nach genauer Skala und
der gewünschten Gradzahl gedreht. Die erfindungsgemäße Maschine kann ohne großen
Zeitaufwand weiter bedient werden und weiter sägen.
-
Wenn bei der Erfindung Gehrungsschnitte weiterhin ausgeführt werden
sollen, dann sind Spannbacken und zwei Klemmhebel zu lösen, und das Sägeoberteil
läßt sich leicht in die gewünschte Gehrung drehen. Dann sind Spanabacken und Klemmhebel
anzuziehen, und die Maschine nach der Erfindung kann in dieser Neueinstellung weiter
arbeiten.
-
Die Erfindung sei nachstehend an Hand der schematischen Zeichnungen
für eine beispielsweise Ausführungsform näher erläutert. Darin zeigen: Fig. 1 die
Vorderansicht einer Gehrungs-Bandsägemaschine nach der Erfindung in der Ruhelage,
d. h. bei abgeschwenktem Sägeoberteil, bzw. Schneidkopf, und bei in die Gehrung
Null eingedrehtem Sägeoberteil, bzw.
-
Schneidkopf, Fig. 2 die Draufsicht einer Anordnung nach Fig. 1 bei
weggelassenem Sägeoberteil, Fig. 2a ein Einzelteil der Werkstück-Spannvorrichtung,
Fig. 3, 4 und 5 Draufsichten einer Gehrungsbandsägemaschine nach der Erfindung bei
verschiedenen Gehrungswinkel Fig. 6 den auf-die feste Unterlage aufgesetzten Drehtisch
und Fig. 7 die mechanische Verbindung des Drehtisches mit dem Sägeoberteil.
-
Die erfindungsgemäße Gehrungs-Bandsägemaschine nach Fig.l besteht
aus dem C-förmigen Sägeoberteil 1, auch Schneidkopf genannt, dessen verbreiterte
Endabschnitte zu beiden Seiten in der Ruhelage die Spannvorrichtung 2 samt dem stangenförmigen
Werkstück 10 umgreifen. Die Spannvorrichtung 2 ist auf einem Drehtisch 9 fest montiert,
der zugleich Auflagetisch für das Werkstück 10 ist.
-
Dieser um die Achse a drehbare Drehtisch 9 ist auf das feststehende
Unterteil 5 drehbar aufgesetzt und durch den Bolzen 12 (vgl. Fig. 6) lösbar mit
der Gleitunterlage 5 verbunden. Der Drehtisch 9 enthält eine Winkelgradskala 4,
die gegenüber einer Festmarke 11 für den eingestellten Gehrungswinkel ablesbar ist.
Der Klemmhebel 3 dient zur
Beststellung des drehbaren Rundtisches
9 in der eingestellten Gehrung.
-
In Fig. 1 ist mit 6 das Maschinen-Unterteil, mit 7 die Kühlwasserwanne
und mit 8 der Schraubstock zur Spannvorrichtung 2 bezeichnet.
-
Der rechte Teil des Gehäuseoberteiles 1 ist um die Achse b scherenartig
schwenkbar, die auf dem unteren Teil eines an der Innenfläche vorgesehenen Vorsprunges
Sitzt. Dieser Vorsprung ist nach Fig. 7 gegabelt. In den Gabelarmen 1' und 1 ist
ein Drehbolzen 17 eingebaut, dessen Achse mit b - b bezeichnet ist. Auf diesem Drehbolzen
17 ist das zum Rundtisch 9 gehörende Flanschstück 18 angesetzt. Die Teile 1 und
l# sind nach Fig. 7 um die horizontale Achse b - b gegen die horizontale Oberfläche
von 9 scherenartig schwenkbar, wobei der Tisch 9 in einer horizontalen Ebene um
die Achse a - a (Fig. 6) für die Gehrung drehbar eingerichtet ist.
-
Die auf dem Drehtisch 9 aufmontierte Spannvorrichtung für das Werkstück
10 besteht aus einem Parallel-Schraubstock 8 und den beiden Klemmbacken 14 und 16
(vgl. auch Fig. 3 bis Fig. 5). Während der Schraubstock 8 mit dem Drehtisch 9 fest
verbunden ist, sind die Klemmbacken gegenüber dem Schraubstock 8 beweglich angeordnet
und zwar derart, daß sie ihre gegenseitige parallele Lage zur Werkstück-Einführrichtung
c beim Einstellen des Rundtisches 9 in die Gehrungslage beibehalten können. Nach
der Einstellung des Gehrungswinkels sind#die Klemmbacken 14 und 16 feststellbar,
und das schereartige Sägen kann beginnen.
-
Jede der beiden Elemmbacken sind in vorteilhafter Weise bei einer
Ausführungsform der Erfindung zweiteilig. Auf
dem Klemmbackengrundkörper
14 bzw. 16 ist eine Klemmplatte 13 bzw. 15 in der Richtung c (vgl. Fig. 2a) verschiebbar
geführt. Damit läßt sich ein überstehen der Platte 13 bzw.
-
15 über den Grundkörper 14 bzw. 16 herbeiführen, so daß sich in der
Gehrungswinkellage spannende Teile (vgl. z. B.
-
Fig. 4 und 5) unmittelbar zu beiden Seiten des Werkstückes gegenüberliegen.
-
Patentansprüche