DE2319973B2 - Verfahren zur Stabilisierung von Oxymethylencopolymer - Google Patents
Verfahren zur Stabilisierung von OxymethylencopolymerInfo
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Description
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Temperatur im Bereich von
1600C bis 2400C gearbeitet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Druck unterhalb von
10,5 bar gearbeitet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß nicht umgesetzter Reaktant
vom erhaltenen stabilisierten Copolymer entfernt wird, indem der Druck in der Reaktionszone auf
einen Wert im Bereich von 0,007 bis 3,5 bar erniedrigt und hierdurch der nicht umgesetzte
Reaktant verflüchtigt wird.
Die Erfindung betrifft stabilisierte Polymere, die verhältnismäßig beständig gegen Abbau sind, jedoch
aus Polymeren, die in höherem Maße diesem Abbau unterliegen, erhalten worden sind. Die Erfindung umfaßt
ferner ein Verfahren zur Stabilisierung dieser Polymere.
Gewisse Polymere bestehen aus verhältnismäßig stabilen und verhältnismäßig instabilen Monomereinheiten,
und in vielen Fällen hängt die Beständigkeit dieser Polymere gegen Abbau von der relativen
Stellung dieser stabilen und instabilen Monomereinheiten ab. Wenn beispielsweise ein Polymer dem Abbau
nach einem Mechanismus unterliegt, bei dem die Enden ί der Polymermoleküle angegriffen werden, ist festzustellen,
daß in Fällen, in denen die Enden der Moleküle dem Abbau unterliegen, das Polymer eine geringere
Stabilität hat, als wenn die Molekülenden verhältnismäßig beständig gegen Abbau sind.
ίο Die Erfindung wird im Zusammenhang mit thermisch
stabilisierten Oxymethylenpolymeren beschrieben, jedoch sind die Grundsätze der Erfindung auch auf andere
Polymere mit entsprechend stabilen und instabilen Einheiten anwendbar.
π Allgemeiner Gegenstand der Erfindung ist die Stabilisierung von Polymeren, die stabile und instabile
Einheiten in ihren Molekülen enthalten, durch Behandlung der Polymere in einer solchen Weise, daß das
Polymer selektiv abgebaut wird und instabile endständi-
2i) ge Einheiten aus seinen Molekülen entfernt werden.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform werden heterogene Polymere, die im nicht stabilisierten Zustand
einem thermischen Abbau unterliegen, weil sie gegen thermischen Abbau verhältnismäßig stark empfindliche
2j Monomereinheiten enthalten, in die andere, gegen den
thermischen Abbau verhältnismäßig stabile Monomereinheiten eingestreut sind, gegen den thermischen
Abbau nach einem Verfahren stabilisiert, bei dem die Polymere einer Behandlung unterworfen werden, durch
die die aus verhältnismäßig empfindlichen Monomereinheiten bestehenden Endteile der Moleküle des
Polymers abgebaut werden, so daß Restpolymere zurückbleiben, die die verhältnismäßig stabilen Monomereinheiten
in den Endteilen ihrer Moleküle
J-) enthalten. Bei einer Ausführungsform der Erfindung
haben wenigstens 90% der Polymerketten der Moleküle des behandelten Polymers verhältnismäßig stabile oder
wärmebeständige Einheiten in den Endstellungen.
Oxymethylenpolymere, die direkt aneinandergebun-
4(i dene wiederkehrende Einheiten der Formel —OCH2—
enthalten, sind seit vielen Jahren bekannt. Sie können durch Polymerisation von wasserfreiem Formaldehyd
oder von Trioxan, das ein cyclisches Trimeres von Formaldehyd ist, hergestellt werden. Die thermische
4i Stabilität von hochmolekularen Oxymethylenpolymeren
ist verschieden, und gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden als Polymere
Oxymethylenpolymere stabilisiert, die C-C-Einfachbindungen
in der Hauptpolymerkette enthalten.
in Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung werden als polymere Verbindungen Oxymethylencopolymere behandelt, die in der Polymerhauptkette
wenigstens eine Kette enthalten, die wiederkehrende Oxymethyleneinheiten mit eingestreu-
r)> ten Gruppen der Formel —OR— enthält, worin R ein
zweiwertiger Rest ist, der wenigstens zwei direkt miteinander verknüpfte C-Atome enthält, die in" der
Polymerkette zwischen den beiden Valenzen stehen, wobei etwaige Substituenten am Rest R inert sind, d. h.
w) keine störenden funktioneilen Gruppen enthalten und
keine unerwünschten Reaktionen auslösen. Besonders bevorzugt werden Copolymere, die 60 bis 99,6 Mol-%
wiederkehrende Oxymethylengruppen enthalten. Bei einer bevorzugten Ausführungsform kann R beispiels-
b5 weise ein Alkylenrest oder ein substituierter Aikylenrest
mit wenigstens 2 C-Atomen sein.
Zu den Copolymeren, die für diese Ausführungsform der Erfindung verwendbar sind, gehören solche mit
einer Struktur, die aus wiederkehrenden Einheiten der
Formel
|—O —CH2-
R,
IO
besteht, worin η eine ganze Zahl von O bis 5 ist und in 60
bis 99,6% der wiederkehrenden Einheiten den Wert O hat. Ri und R2 sind inerte Substituenten, d. h. von
störenden funktionellen Gruppen freie Substituenten, die keine unerwünschten Reaktionen auslösen.
Eine bevorzugte Klasse bilden Copolymere, die eine Struktur haben, die aus wiederkehrenden Oxymethyleneinheiten
und Oxyäthyleneinheiten besteht, wobei 60 bis 99,6% der wiederkehrenden Einheiten Oxymethyleneinheiten
sind.
Besonders bevorzugt werden Oxymethylenpolymere,
in die von cyclischen Äthern mit benachbarten C-Atomen abgeleitete Oxyalkyleneinheiten mit benachbarten
C-Atomen einpolymerisiert sind. Diese Copolymere können hergestellt werden durch Copolymerisa- ->r~>
tion von Trioxan mit einem cyclischer Äther der Formel
CH2
CHj-(OCII2),,
so
in der η eine ganze Zahl von 0 bis 2 ist.
Beispiele der bevorzugten Polymere sind die Copolymere von Trioxan und cyclischen Äthern, die wenigstens
zwei benachbarte C-Atome enthalten, z. B. die in der sr.
US-PS 30 27 352 beschriebenen Copolymere.
Zu den speziellen cyclischen Äthern, die verwendet werden können, gehören Äthylenoxyd, 1,3-Dioxolan,
1,3,5-Trioxepan, 1,3-Dioxan, Trimethylenoxyd, Pentamethylenoxyd,
1,2-Propylenoxyd, 1,2-Butylenoxyd, Neopentylglykolformal,
Pentaerythritdiformal, Paraldehyd, Tetrahydrofuran und Butadienmonoxyd.
Der hier gebrauchte Ausdruck »Copolymere« bezeichnet Polymere mit zwei oder mehr Monomergruppen
einschließlich der Terpolymeren und höheren 4r.
Polymei en.
Die Erfindung betrifft im einzelnen ein Verfahren zur
Stabilisierung von normalerweise festen Oxymethylencopolymeren
die oberhalb von 15O0C schmelzen, und deren Moleküle 60 bis 99,6 Mol-% verhältnismäßig so
instabile monomere Oxymethyleneinheiten mit eingestreuten, verhältnismäßig stabilen monomeren Einheiten
der Formel -O-R- enthalten, worin R ein zweiwertiger Rest ist, der wenigstens zwei direkt
miteinander verknüpfte und in der Polymerkette zwischen den beiden Valenzen stehende C-Atome
enthält, wobei etwaige Substituenten am Rest R inert sind und die endständigen Teile der Moleküle
wenigstens teilweise aus instabilen Monomereinheiten bestehen. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet,
daß man das Polymer und, bezogen auf das Polymer, 2 bis 25 Gew.-% eines Reaktionsteilnehmers aus der aus
Wasser, Alkohol, Trioxan und ihren Gemischen bestehende Gruppe in einen Reaktor gibt, das Polymer
mit dem Reaktionsteilnehmer umsetzt, indem man das t>5
Polymer und den Reaktionsteilnehmer 0,01 bis i5 Minuten einer Temperatur oberhalb des Schmelzpunktes
des Copolymers, vorzugsweise zwischen 160° und 240° C, und einem vorzugsweise unter 10,5 bar liegenden
Druck aussetzt der genügt, um das Polymer im flüssigen Zustand und den Reaktionsteilnehmer im dampfförmigen
Zustand zu halten, wobei die Temperatur und die Zeit so gewählt werden, daß die instabilen Monomereinheiten
von den endständigen Teilen der Moleküle entfernt werden und die Moleküle mit den stabilen
Monomereinheiten enden, und den nicht umgesetzten Reaktionsteilnehmer und andere Materialien, die
verflüchtigt werden können, entfernt, indem man den Druck auf einen Wert zwischen 0,007 und 3,5 bar
vermindert, bei dem diese Materialien flüchtig werden.
Als Polymere werden gemäß der Erfindung vorzugsweise thermoplastische Materialien behandelt, die einen
Schmelzpunkt von wenigstens 150°C haben und bei einer Temperatur von 2000C normalerweise knetbar
sind. Diese Polymere haben voi der Behandlung gemäß der Erfindung eine hohe thermische Stabilität, jedoch
wird diese Stabilität durch die Behandlung wesentlich verbessert. Wenn beispielsweise eine Probe des
Polymers, das gemäß der Erfindung behandelt und außerdem auf die nachstehend beschriebene Weise
chemisch stabilisiert worden ist, in einem offenen Gefäß in einem Umluftofen bei einer Temperatur von 230°C
gehalten und ihr Gewichtsverlust ohne Entfernung der Probe aus dem Ofen gemessen wird, beträgt die
Geschwindigkeit ihres thermischen Abbaues weniger als 1,0 Gew.-%/Mmute während der ersten 45 Minuten
und in bevorz'igten Fällen weniger als 0,1 Gew.-%/Minute während der gleichen Zeit.
Die bevorzugten Polymere, die gemäß der Erfindung behandelt werden, haben einen Schmelzindex von
weniger als 50, vorzugsweise von weniger als 30, gemessen gemäß ASTM D1238-62 T. Naph der
Behandlung haben die bevorzugten Copolymere eine erhebliche Alkalibeständigkeit. Wenn beispielsweise die
behandelten Copolymere für eine Zeit von 45 Minuten in einer 501Vbigen wäßrigen Natriumhydroxidlösung bei
einer Temperatur von 142° bis 145°C am Rückflußkühler
erhitzt werden, wird das Gewicht des Copolymers um weniger als 1% verringert.
Für die Herstellung der bevorzugt behandelten Copolymere werden als Katalysatoren vorzugsweise
Borfluorid und Koordinationskomplexe von Borfluorid mit organischen Verbindungen, insbesondere Komplexe,
in denen Sauerstoff oder Schwefel das Donatoratom ist, verwendet. Der Koordinationskomplex von Borfluorid
kann beispielsweise ein Komplex mit einem Phenol, einem Äther, einem Ester oder einem Dialkylsulfid sein.
3evorzugt als Koordinationskomplex wird Borfluoriddibutyiätherat,
der Koordinationskomplex von Borfluorid mit Dibutyläther. Der Komplex von Borfluorid mit
Diäthyläther ist ebenfalls sehr wirksam. Weitere geeignete Borfluoridkomplexe sind die Komplexe mit
Methylacetat, Äthylacetat, Phenylacetat, Dimethyläther, Methylphenyläther und mit Dimethylsulfid. Geeignete
Katalysatoren werden in den US-PS 29 89 505, 29 89 506, 29 89 507, 29 89 509, 29 89 510 und 29 89 511
beschrieben.
Der Koordinationskomplex von Borfluorid sollte in der Polymerisationszone in solchen Mengen vorhanden
sein, daß der Borfluoridgehalt zwischen 0,001 und 1,0 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Monomeren in
der Polymerisationszone, liegt. Vorzugsweise sollten Mengen zwischen 0,003 und 0,1 Gew.-% verwendet
werden.
Die Monomeren in der Reaktionszone sind vorzugsweise wasserfrei oder im wesentlichen wasserfrei.
Geringe Feuchtigkeitsmengen, wie sie in technischen Reaktionsteilnehmern vorhanden sein können oder
durch Kontakt mit der Umgebungsluft eingeführt werden können, verhindern die Polymerisation nicht,
sollten jedoch zur Erzielung bester Ausbeuten entfernt werden.
Zur Herstellung der bevorzugten Copolymere werden das Trioxan, der cyclische Äther und der
Katalysator in einem gemeinsamen wasserfreien Lösungsmittel, z. B. Cyclohexan, gelöst und der Reaxtion in
einer abgeschlossenen Reaktionszone überlassen. Die Temperatur in der Reaktionszone kann zwischen 0° und
120cC liegen. Die Reaktionszeit kann etwa 5 Minuten bis 72 Stunden betragen. Die Reaktion kann bei
Drücken von Unterdruck bis 100 bar oder mehr durchgeführt werden, jedoch wird Normaldruck bevorzug1·
Die chemische Konstitution des cyclischen Äthers
muß berücksichtigt werden. Beispielsweise enthält 13-Dioxolan sowohl eine Oxymethylengruppe als auch
eine Oxyäthyiengruppe. Seine Einfügung in das Copolymermolekül erhöht sowohi den Oxymethylengehalt
als auch den Oxyäthylengehalt des Polymermoleküls.
Der cyclische Äther ist im allgemeinen im Reaktionsgemisch in Mengen zwischen 0,2 und 30 Moi-%,
bezogen auf die gesamte Molmenge der Monomeren, vorhanden. Der optimale Anteil hängt ν
>m jeweils gewünschten Copolymer, der erwarteten Umsatzhöhe und der chemischen Konstitution des verwendeten
cyclischen Äthers ab.
Die aus den bevorzugten cyclischen Äthern hergestellten
Copolymere haben eine Struktur, die im wesentlichen aus Oxymethylengruppen und Oxyäthylengruppen
im Verhältnis von 250 :1 bis 1,5 :1 besteht.
Nach Beendigung der Polymerisationsreaktion ist es zweckmäßig, die Aktivität des Polymerisationskatalysators
aufzuheben, da das Polymer durch längeren Kontakt mit dem Katalysator abgebaut wird. Das
Polymerisationsprodukt kann mit einem aliphatischen Amin, z. B. Tri-n-butylamin oder Triethylamin, im
stöchiometrischen Überschuß über die im Reaktionsprodukt vorhandene Menge an freiem Katalysator und
vorzugsweise in einer organischen Waschflüssigkeit, die ein Lösungsmittel für nicht umgesetztes Trioxan ist,
behandelt werden. Gegebenenfalls kann das Reaktionsprodukt auch mit Wasser gewaschen werden, das die
Katalysatoraktivität aufhebt. Eine ausführliche Beschreibung geeigneter Verfahren zur Aufhebung der
Katalysatoraktivität findet sich in der US-PS 29 89 509.
Gemäß der Erfindung können die verhältnismäßig instabilen monomeren Teile oder Einheiten des
Polymers nach einem Verfahren entfernt werden, bei dem man das Polymer mit einem Reaktanten bei einer
solchen erhöhten Temperatur und einem solchen erhöhten Druck behandelt, daß das System aus Polymer
und Reaktant heterogen, d. h. ein Zweiphasensystem ist, bei dem das Polymer im geschmolzenen Zustand und
der Reaktant im dampfförmigen Zustand ist, und die Reaktion für eine zur Entfernung verhältnismäßig
instabiler Teile oder Einheiten von den Enden der Polymermoleküle genügende Zeit fortsetzt, so daß die
Moleküle mit verhältnismäßig stabilen Einheiten enden.
Das Polymer-Reaktant-System kann diese Zweiphasenform
nach mehreren Verfahren annehmen, z.B. 1) durch Schmelzen des Polymers und Zugabe des
Reaktanten und solchen Bedingungen, daß der Reaktant im dampfförmigen Zustand bleibt, oder 2) durch
Mischen des Polymers und des Reaktanten und anschließendes Erhitzen unter Druck, bis das Polymer
sich im schmelzflüssigen Zustand und der Reaktant im dampfförmigen Zustand befindet.
Wenn das Copolymer ein heterogenes Copolymer ist, dessen verhältnismäßig instabile Einheiten Oxymethyleneinheiten
sind, besteht die bevorzugte Behandlung aus einer »hydrolytischen« Behandlung unter alkalischen
Bedingungen. Bei einer bevorzugten Ausfüh-
Hi rungsform wird das Polymer mi: 2 bis 25 Gew.-% des
bevorzugten hydrolysierenden Reaktanten umgesetzt. Die Reaktion muß bei einer solchen erhöhten
Temperatur und einem solchen Druck stattfinden, daß das Polymer sich im schmelzflüssigen Zustand und der
Reaktant im dampfförmigen, d. h. gasförmigen Zustand befindet. Die Behandlung kann somit als eine »heterogene
Schmelzhydrolyse« im Gegensatz zu den in den US-PS 33 18 848 und 34 18 280 beschriebenen homogenen
Schmelzhydrolysen bezeichnet werden.
Als hydrolysierende Reaktanten können Wasser oder primäre, sekundäre oder tertiäre aliphatische oder
aromatische Alkohole oder Trioxan verwendet werden. In erster Linie muß bei der Wahl des Alkohols darauf
geachtet werden, daß seine thermodynamischen Eigen-
2"> schäften derart sind, daß der Alkohol und/oder das
Alkohol-Wasser-Gemisch und/oder das Alkohol-Wasser-Trioxan-Gemisch
sich unter den Verarbeitungsbedingungen im dampfförmigen Zustand befinden. Als Alkohole sind aliphatische Alkohole geeignet, wobei
«ι Methylalkohol, Äthylalkohol, n-Propylalkohol, Isopropylalkohol
usw. bevorzugt werden.
Der hier gebrauchte Ausdruck »Hydrolyse« umfaßt die Reaktion des Polymers mit Wasser oder den
vorstehend genannten Hydroxylgruppen enthaltenden
)■> Materialien oder Trioxan oder ihren Gemischen.
Die endständigen Einheiten des Oxymethylenpolymers sind häufig mit Hydroxylgruppen substituierte
Oxymethyleneinheiten der Formel
(-C-CH2-OH)
Eine Loslösung einer Oxymethylengruppe vom Polymermolekül durch die Hydrolysenreaktion bewirkt
eine Verschiebung der Wasserstoffatome der Hydroxylgruppe zu den Sauerstoffatomen der nächsten benach-
4) bartenOi-.ymethylengruppe.
Wenn beispielsweise Oxyäthyleneinheiten durch Copolymerisation in der oben beschriebenen Weise in
die Polymerkette einpolymerisiert werden, findet die fortschreitende Loslösung von Oxymethyleneinheiten
ίο statt, bis eine Oxyäthyleneinheit zur endständigen
Einheit der Kette wird. Die Oxyäthyleneinheiten, die C-C-Bindungen enthalten, sind verhältnismäßig beständig
gegen diese Löslösung und bleiben in der Endstellung an die Polymerkette gebunden und
schützen die innenständigen Oxymethyleneinheiten gegen weitere hydrolytische Entfernung. Da die
Oxyäthyleneinheiten auch der Entfernung durch Hitze widerstehen, hat das abgebaute Molekül eine bessere
thermische Anfangsstabilität als das ursprüngliche
w) Copolymer, aus dem es entstanden ist.
Es wurde gefunden, daß die Produkte der selektiven Behandlung gemäß der Erfindung, nachdem sie im
wesentlichen Gewichtskonstanz erreicht haben, auch überaus beständig gegen einen Angriff durch die
h5 Reaktionsbedingungen sind. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform wird das Polymer daher den Reaktionsbedingungen unterworfen, bis es im wesentlichen
die Gewichtskonstan7 erreicht hat. Ein Oxymethylene-
Claims (1)
1. Verfahren zur Stabilisierung von normalerweise festen Oxymethylencopolymeren, die einen
Schmelzpunkt oberhalb von etwa 1500C haben, und
deren Moleküle 60 bis 99,6 Mol-% verhältnismäßig instabile monomere Oxymethyleneinheiten mit eingestreuten,
verhältnismäßig stabilen monomeren Einheiten der Formel —OR - enthalten, in der R ein
zweiwertiger Rest ist, der wenigstens zwei direkt miteinander verbundene und in der Polymerkette
zwischen den beiden Valenzen stehende C-Atome enthält, wobei etwaige Substituenten am Rest R
inert sind und die endständigen Teile der Moleküle wenigstens teilweise aus den instabilen Monomereinheiten
bestehen, wobei man das Copolymer mit 2 bis 25 Gew.-°/o, bezogen auf das Copolymer, eines
aus der aus Wasser, Alkoholen, Trioxan und ihren Gemischen bestehenden Gruppe ausgewählten
Reaktanten in eine Reaktionszone einführt, d a durch gekennzeichnet, daß man
a) ein im wesentlichen aus geschmolzenem Copolymer und dampfförmigem Reaktanten bestehendes
heterogenes System in der Zone bildet, indem man die Reaktionszone bei einer
Temperatur oberhalb des Schmelzpunktes des Copolymers und bei einem Druck hält, der
genügt, um das Copolymer im geschmolzenen Zustand und den Reaktanten im dampfförmigen
Zustand zu halten, und
b) das geschmolzene Copolymer mit dem Reaktanten 0,i bis 15 Minuten unter den vorstehend
genannten Temperatur- und Druckbedingungen umsetzt und hierdurch instabile monomere
Oxymethyleneinheiten vom endständigen Teil der Copolymermoleküle in einem solchen
Ausmaß entfernt, daß wenigstens 90% der erhaltenen Polymerketten der Moleküle mit
den stabilen Monomereinheiten enden.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OD | Request for examination | ||
8263 | Opposition against grant of a patent | ||
8235 | Patent refused |