DE2319960B1 - Verfahren und Vorrichtung zum Dragieren von Tabletten - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Dragieren von TablettenInfo
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Description
Eine weitere Sprühmethode ist durch das Luftwirbeiverfahren entwickelt worden, wobei Kerne nicht
in einem Kessel, sondern in einem besonderen Appa-35 rat dragiert werden. Das Prinzip dieser Methode
besteht darin, daß die Kerne in einem Zylinder
Tabletten erhalten vielfach einen Überzug, um ein durch einen kräftigen, aufsteigenden Luftstrom in
gefälligeres Aussehen und einen besseren Geschmack schwebender Rotation gehalten werden, mit der
zu erreichen oder um die Zerfallbarkeit bzw. Lös- Uberzugslösung gleichzeitig besprüht und durch
lichkeit im Magen zu verzögern oder überhaupt zu 4° Warmluft getrocknet werden. Dieses Verfahren ist
verhindern, so daß die Arzneistoffresorption oder besonders zum Lackieren von Formungen geeignet,
therapeutische Wirkung im oberen Teil des Darmka- während eine Dragierung mit einer Zuckerlösung
nals sichergestellt ist. Das Überziehen der Tabletten zum Teil Schwierigkeiten bereitet,
wird als dragieren und die überzogenen Tabletten Bekannt ist ferner die trockene Dragierung von
wird als dragieren und die überzogenen Tabletten Bekannt ist ferner die trockene Dragierung von
werden als Dragees bezeichnet. Es wird in Dragier- 45 Tabletten, die darin besteht, daß die Dragierdecke
kesseln durchgeführt, indem auf die festen Dragee- nicht in mehreren Schichten mit Hilfe von Lösungen
kerne zunächst wenig Dragiermasse aufgetragen auf den Kern aufgetragen, sondern in Form eines
wird, die sich zwar auf die Kerne verteilt, sie aber Granulats trocken aufgepreßt wird. Hierfür sind jeauch
zum Teil verklebt. Daher wird die Dragier- doch aufwendige Spezialmaschinen erforderlich,
masse auf dem Kern mit einem zuckerhaltigen Puder 5° Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und abgedeckt, wodurch das Kleben aufgehoben wird eine Vorrichtung zum Dragieren von Tabletten zu und die Kerne wieder einzeln rollen können. An- schaffen, wodurch gegenüber den bisher bekannten schließend, werden die Dragees getrocknet, weil zu- Verfahren und Vorrichtungen eine weitere Einsparückbleibende Feuchtigkeit zur Veränderung des rung an Herstellungszeit und eine Qualitätsverbesse-Kerns führen kann. Das Auftragen und Abdecken 55 rung des Endproduktes, verbunden mit einer techwird sooft wiederholt, bis sich eine entsprechend feste nisch einfachen Durchführungsmöglichkeit erreicht Drageedecke von 30 bis 50 % des Kerngewichtes ge- werden soll.
masse auf dem Kern mit einem zuckerhaltigen Puder 5° Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und abgedeckt, wodurch das Kleben aufgehoben wird eine Vorrichtung zum Dragieren von Tabletten zu und die Kerne wieder einzeln rollen können. An- schaffen, wodurch gegenüber den bisher bekannten schließend, werden die Dragees getrocknet, weil zu- Verfahren und Vorrichtungen eine weitere Einsparückbleibende Feuchtigkeit zur Veränderung des rung an Herstellungszeit und eine Qualitätsverbesse-Kerns führen kann. Das Auftragen und Abdecken 55 rung des Endproduktes, verbunden mit einer techwird sooft wiederholt, bis sich eine entsprechend feste nisch einfachen Durchführungsmöglichkeit erreicht Drageedecke von 30 bis 50 % des Kerngewichtes ge- werden soll.
bildet hat, wozu bis zu 30 Schichten erforderlich sein Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß
können. Das Dragieren setzt sich daher aus einer die Überzugsmasse in einem Vakuum auf die Tablet-Vielzahl
von Argbeitsgängen zusammen. Dadurch ist 60 tenkerne aufgetragen wird. Durch eine schnellere
das Dragieren sehr zeitaufwendig und erfordert zur Trocknung im Vakuum werden wesentlich kürzere
Herstellung einer größeren Drageemenge pro Zeit- Dragierzeiten erreicht. Dadurch ergibt sich ein gröeinheit
mehrere parallellaufende Geräte. Das vorste- ßerer Durchsatz als bei dem bisher üblichen Dragierhend
geschilderte Verfahren wird seit Jahren auge- verfahren in einem Dragierkessel gleicher Größe, so
mein angewendet, wie auch aus Prof. F.Gstirner 65 daß mit wenigen Geräten auszukommen ist und ein
»Einführung in die Arzneibereitung«, 3. Auflage, geringerer Platzbedarf im Betrieb entsteht. Das AufVerlag:
Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stutt- tragen im Vakuum führt außerdem zu einer besseren
gart 1968, hervorgeht. Qualität des Endproduktes. Ein geringerer Ausschuß
3 4
infolge fehlender Zwillingsbildung und Verklebungen mäßen Verfahrens schematisch dargestellt und erläu-.
trägt zu einer weiteren Produktivität der Herstellung tert.
bei. Die bisher von Spezialisten ausgeführten Dra- Es zeigt
bei. Die bisher von Spezialisten ausgeführten Dra- Es zeigt
gierarbeiten können jetzt von jedem Laborhelfer er- Fig. 1 die Seitenansicht einer Vorrichtung mit
ledigt werden. 5 einem Verdampferkolben in einem Flüssigkeitsbad
Als besonders vorteilhafte Vorrichtung ist ein Ro- und
tationsverdampfer geeignet, dessen Verdampferkol- F i g. 2 eine Vorrichtung ohne Badanordnung,
ben als Dragierkessel, das Einleitungsrohr als Zufüh- wahlweise jedoch mit einem Wasser- oder Ölbad berung
für die Dragiermasse und der Auffangkolben nutzbar.
zum Auffangen der Lösungsmittel zwecks Wieder- io In den Verdampferkolben 1 wird über ein Einleiverwendung
für die Dragiermasse ausgebildet ist. tungsrohr 2 die Dragierlösung eingebracht. An sei-
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vor- nem hinteren Ende ist der Verdampferkolben 1 mit
geschlagen, auch die Öffnungen der bisher gebrauch- einer verschließbaren Entnahmeöffnung 3 versehen,
liehen Dragierkessel aus Metall (Stahlkessel usw.) Über die Hohlwelle 4 wird der Verdampferkolben 1
mit einem durchsichtigen vakuumdichten Verschluß 15 durch das Antriebsaggregat 5 angetrieben. Die Hohlzu
versehen und die Antriebsachse als Hohlwelle welle mündet mit ihrem vorderen Ende in einen
auszubilden. Das Außenende der Hohlwelle kann mit Kühler 6, der an seinem unteren Ende einen AufHilfe einer Schleifringdichtung mit einem Kühler und fangkolben 7 trägt. Der Auffangkolben 7 ist mit Aneinem
Auffanggefäß verbunden werden. Die Dragier- Schlüssen 8 zur Herstellung des Vakuums und 9 zur
lösung wird dann so, wie vorstehend beschrieben, 20 Entnahme des aufgefangenen Lösungsmittels verseeingebracht,
hen. Die Rotationsachse 10 des Verdampferkolbens
Durch die erfindungsgemäße Verwendung eines weist eine feste, oder bei Abänderung der Verbin-Rotationsverdampfers
wird das sehr gleichmäßige dung zum Kühler in F i g. 1 durch einen Vakuumfal·
Auftragen der Dragiersuspensionen ohne großen tenbalg eine einstellbare Neigung auf. Mit seinem unAufwand
an Sprühapparaturen erreicht, so daß kein 25 teren Teil ist der Verdampferkolben 1 in ein Flüssig-Ausschuß
durch Zusammenkleben und Zwillingsbil- keits- oder Luftbad 11 zur Erwärmung bzw. Kühlung
dung entsteht. Es können Lösungen verwendet wer- getaucht.
den, für die sonst aufwendige explosionsgeschützte Die in Fig.2 dargestellte Vorrichtung arbeitet
Apparaturen vorgeschrieben sind oder die stark ge- wahlweise mit oder ohne Wasserbad. Sein Verdampruchsbelästigende
bzw. sogar gesundheitsschädliche 30 ferkolben 21 ist von geringerem Volumen als bei der
Eigenschaften haben wie z.B. Alkohol, Chloroform, Vorrichtung nach Fig. 1. Analog zu den Einzelhei-Tetrachlorkohlenstoff
usw. ten der Vorrichtung nach F i g. 1 tragen die Teile der
Die einfache Verwendung dieser Stoffe ist dadurch Vorrichtung gemäß der F i g. 2 die weiteren Bezugsmöglich,
daß die Vorrichtung geschlossen und die ziffern 21 für den Verdampferkolben, 22 für das
Dragierung im Vakuum vorgenommen wird. Ebenso 35 Einleitrohr, 23 für die Entnahmeöffnung des Verkann
kein Staub in den Dragierraum eindringen. Fer- dampferkolbens, 24 für die Hohlwelle, 25 für das
ner besteht die Möglichkeit der Rückgewinnung von Antriebsaggregat, 26 für den Kühler, 27 für den Aufteueren
Lösungsmitteln in Spezialdragierlösungen. fangkolben, 28 für den Evakuierstutzen, 29 für den
Da keine aufwendigen Dosierpumpen nötig sind, ist Entleerungsstutzen für den Auffangbehälter 27 und
der apparative Aufwand wesentlich geringer als bis- 40 30 für die geneigte Rotationsachse,
her. Über die verschließbare Entnahmeöffnung 3 bzw.
her. Über die verschließbare Entnahmeöffnung 3 bzw.
Eine Beheizung oder Kühlung der zu dragierenden 23 werden zunächst die Tablettenkerne in den VerKerne
ist ohne großen Aufwand möglich, wie z.B. dampferkolben gebracht. Anschließend kann über
durch ein Flüssigkeitsbad (Ölbad, Heiß- oder Kalt- den Evakuierstutzen die Luft aus dem Verdampferluft
usw.), in welchem der Verdampferkolben rotiert. 45 kolben gesaugt werden. Während des Betriebes, d. h.
Hierdurch besteht auch die Möglichkeit der Dragie- der Rotation des Verdampferkolbens wird über das
rung von hitzelabilen Drageesubstanzen außerhalb Einleitungsrohr 2 bzw. 22 die Dragierlösung eingeklimatisierter
Räume. In besonders einfacher Weise bracht. Durch das Vakuum, zum Teil unterstützt
wird die in neuerer Zeit geforderte keimarme Dragie- durch eine zusätzliche Erwärmung, wird der Trockrung
ermöglicht, da der rotierende Verdampferkol- 50 nungsvorgang stark beschleunigt. Die verdampften
ben mit Einleitung und Auffangbehälter eine in sich Lösungsmittel schlagen sich im Kühler nieder und
geschlossene Apparatur darstellt. werden von dem Auffangbehälter gesammelt. Sie
In der Zeichnung sind zwei Ausfuhrungsbeispiele können über den Ableitstutzen 29 entnommen und
der Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsge- falls erforderlich, wieder verwendet werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zum Dragieren von Tabletten gung und Geschwindigkeit verstellbar sein können,
mittels flüssiger Überzugsmasse, dadurch ge- 5 Als weiterer Nachteil der bisherigen Verfahren und
kennzeichnet, daß die Überzugsmasse in der benutzten Geräte ist anzuführen, daß auch die
einem Vakuum auf die Tablettenkerne aufgetra- vorbereitenden Arbeiten sehr zeitaufwendig sind,
gen wird. Vor dem Einbringen der zu dragierenden Kerne in
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfah- den Dragierkessel wird in vielen Fällen die innere
rens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, io Metallschicht mit einem festen Zuckerbelag ausgedaß
sie aus einem Rotationsverdampfer besteht, kleidet, um ein Schwärzen der Kerne zu verhindern,
dessen Verdampferkolben (1, 21) als Dragierkes- Anschließend, durch ein mehrfaches Auftragen
sei, das zugehörige Einleitungsrohr (2, 22) zur Zu- hauchdünner Schichten von Gummisirup, wird der
führung der Überzugsmasse und der Auffangkol- Kessel ausgekleidet.
ben (7, 27) zum Ajrffangen der Lösungsmittel 15 Zur Verringerung des Zeitaufwandes sind bereits
zwecks Wiederverwendung als Überzugsmasse abgekürzte Verfahren zur Herstellung von Dragees
dienen. entwickelt und in der Praxis angewendet worden.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch ge- Hierzu gehören die Verwendung von Bindemitteln
kennzeichnet, daß der Verdampferkolben (1, 21) zur Abkürzung der Dragierzeit auf wenige Stunden
an seinem unteren Ende mit einer verschüeßba- 20 ebenso wie das Trocknen der Schichten durch Alkoren
Füll- bzw. Entnahmeöffnung (23) versehen holzusatz. Eine weitere Rationalisierung des Dragieist.
rens bietet das Aufsprühen der Dragiermasse an
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfah- Stelle des anteilweisen Auftragens. Dem Aufsprühen
rens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, eines Teiles der Sprühsuspension schließt sich eine
daß die Öffnung an sich bekannter Dragierkessel 25 Trocknung mit Warmluft an. Dann wird erneut Susaus
Metall mit einem vakuumdichten Verschluß pension oder Lösung aufgesprüht. Dieser Arbeitsversehen, die Antriebswelle als Hohlwelle ausge- gang wird bis zur gewünschten Dicke der Dragierfuhrt
und das Außenende der Hohlwelle mit hülle fortgesetzt. Es entfallen damit das Abdecken,
Hilfe einer Schleifringdichtung mit einem Kühler Trocknen in Trockenschränken und Entstaubung,
und einem Auffanggefäß verbunden ist. 30 Das zeitweilige Verkleben mit Zwillingsbildung wird
jedoch nicht verhindert.
Priority Applications (6)
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CH546874A CH571342A5 (de) | 1973-04-19 | 1974-04-19 | |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2319960A DE2319960C2 (de) | 1973-04-19 | 1973-04-19 | Verfahren und Vorrichtung zum Dragieren von Tabletten |
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Publication Number | Publication Date |
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Family
ID=5878674
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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FR (1) | FR2226117B3 (de) |
GB (1) | GB1431233A (de) |
IT (1) | IT1009927B (de) |
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Also Published As
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