DE231812C

DE231812C -

Info

Publication number: DE231812C
Application number: DE1907231812D
Authority: DE
Priority date: 1907-02-10
Filing date: 1907-02-10
Publication date: 1911-03-02

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVl 231812 -KLASSE 37d. GRUPPE

RICHARD BIEL in ITZEHOE.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 10. Februar 1907 ab.

Die bisher bekannten Schiebefenster mit umlegbaren Flügeln, bei denen letztere sich in Nuten mittels Stifte führen und für die oberen Führungsstifte beim Niederlegen der Flügel eine besondere, abwärts gerichtete Quernut vorgesehen ist, haben den Übelstand, daß sich infolge der Quellung des Holzes die Stifte häufig am oberen Nutenrande festklemmen und hierdurch die Ausschwingung der Flügel

ίο erschweren.

Bei den ferner bekannten Fenstern, bei denen an Stelle der genannten Quernut obere Riegelstifte baskülartig einziehbar vorgesehen sind, macht das Einführen der Stifte in die Führungsnut Schwierigkeit. Bei den nutenlosen Schiebefenstern pendeln die Flügel mangels zwangläufiger Führung hin und her.

Durch das nach der Erfindung ausgeführte Fenster sollen die genannten Mängel beseitigt werden.

Fig. ι der Zeichnung stellt eine Ansicht der rechten Zarge mit den Führungsnuten sowie den Führungsleisten dar und Fig. 2 diese Zargenansicht mit verschlossenem Ober- und Unterfenster; Fig. 3 zeigt eine teilweise aufgedeckte rechte Zargenkante und Fig. 4 einen wagerechten Schnitt durch die rechte Zarge; Fig. 5 ist ein senkrechter Schnitt durch die Riegelhülse mit Riegel und Fig. 6 eine Hinteransieht des Riegels.

In die Oberfläche des rechten und linken Futterrahmenschenkels Z ist je eine senkrechte Nut ι und 2 eingefräst, von denen die letztere in bekannter Weise in die Nut 1 einmündet.

Die Nut ι dient den unten aus dem Oberflügel O wagerecht herausstehenden zylindrischen Stiften 5 zur Führung, während ebensolche Stifte 6 des Unterflügels U. sich in der Nut 2 führen. Von den Stiften 5 aus führen Drahtseile 14 über die Rollen n zu den an 14 hängenden Gegengewichten C, während die Stifte 6 durch die in Nut 2 gleitenden Drahtseile 15 über die Rollen 10 hinweg mit den Gegengewichten C¹ verbunden sind.

Auf den Futterrahmen Z ist in ganzer oder teilweiser Höhe des Oberflügels eine Leiste 3 aufgesetzt, zu der parallel der obere Teil 4^a der Leiste 4 über die Rahmenober-' fläche vorsteht oder an dieser Stelle eine besondere Leiste auf Z oder auf 4 befestigt ist.

Zwecks Öffnens des Fensters wird der Unterflügel, nachdem die auf letzterem vorgesehenen Einreiber 8 aus den in Z passend vorgesehenen Riegelschlitzen zurückgedreht sind, zimmerwärts bis an den aus Z herausstehenden Riegel 9 umgelegt und dann hochgeschoben, wobei der Unterflügel, sobald dessen unterer Teil die Kurve der Nuten 2 durchgleitet, oben am Stift 9 eine solche Richtung annimmt, daß er zwischen die Leisten 3 und 4^a eintreten muß und darin hochgleitet. Alsdann läßt sich der Oberflügel 0, oben zwischen der Leiste 3 und dem Wetterrahmen W geführt, hinabziehen und an die Stelle des Unterflügels bringen.

Der vorn mit einer Schräge g^a versehene Riegel 9 ist in der an der Kante von Z angeschraubten Schelle g^b mittels Griffes 0/ gegen

eine in 9* auf 9 angeordnete Schraubenfeder g^c rückschiebbar, was durch einen in 9* eingeschnittenen Schlitz g^d ermöglicht ist und wobei der in 9* vorgesehene Querstift 9/ dem Riegel die Führung gibt. Nach erfolgtem Rückschub des Riegels 9 läßt sich jeder der beiden Flügel U oder O aus der in Fig. 1 durch Strichelung dargestellten Schrägstellung zimmerwärts behufs Reinigung der Außenseiten bis zur wagerechten Lage niederlegen, während beim Wiederhochlegen die bezügliche, mit der Riegelschrägung g^a in Berührung kommende Flügelkante infolge dieser Abschrägung den Riegel 9 selbsttätig zurückdrückt, wonach letzterer hinter dem zurückgeschlagenen Flügel wieder in die Hemmungsstellung durch Federdruck vorspringt und das Umfallen der Flügel ins Zimmer verhütet. Um ein mutwilliges Zurückschieben des Riegels 9 zu erschweren, wird unterhalb 9* eine Bandfeder y^a angeordnet, deren lose gekröpftes Ende den Rückschub des Riegels 9 hemmt (Fig. 5) und erst dann gestattet, nachdem mittels eines durch 9* eingeführten Schlüssels 7 die Feder η^α zurückgedrückt ist. Damit der Schlüssel 7 selbsttätig die Feder j^a in der Rückschubstellung halte, trägt er einen beiderseits herausragenden Querstift 7*, welcher nach Herumdrehung des Schlüssels diesen im Schlüsselloch 9S" festhält.

Anstatt der Bandfeder η^α ließe sich nach bekannter Weise auch ein kleiner Fallriegel oder ein ähnliches Hemmurigsmittel verwenden. Zwischen A und B lassen sich die Nuten ι und 2 durch Einleimung oder Einschraubung der bis zur Drahtseiltiefe reichenden Leisten 16, wie in Fig. 4 dargestellt ist, verdecken.

Claims

Patent-Anspruch:

Schiebefenster mit in einer Ebene liegenden und in parallelen, sich unten vereinigenden Führungsnuten des Futterrahmens verschieb- und umlegbaren Flügeln, dadurch gekennzeichnet, daß die Flügel nur mit unteren Stiften versehen sind, mittels deren sie im unteren Rahmenteil in den Nuten sich führen, im oberen Rahmenteil dagegen zwischen den üblichen Leistenstücken gleiten, wobei ein aus dem Rahmen federnd vorstehender Riegelstift (9) den Unterflügel in die obere Gleitbahn einführt, beide Flügel in ihrer unteren Stellung vor dem unbeabsichtigten Umkippen sichert und nach erfolgtem Rückzug das Umkippen der Flügel ermöglicht.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.