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Transporteinrichtung für flaches Fördergut Die Erfindung bezieht
sich auf eine Transporteinrichtung für flaches Fördergut, wie Platten, Folien, Karten,
Papierbogen, Bänder u. dgl..
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Es ist eine Vielzahl von derartigen Transporteinrichtungen bekannt
geworden, bei denen das Fördergut entweder hochkant oder flach befördert wird. Hierbei
werden entweder Reibrollen oder Transportbänder verwendet, zwischen denen das Fördergut
eingeklemmt ist.
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Nachteilig ist bei Transportsystemen mit Reibrollen, daß die Vorschubkraft
durch Reibung zwischen dem Fördergut und dem Transportmittel erzeugt wird, welche
nur mittels einer bestimmten Druckkraft erreichbar ist. Außerdem benötigt man viele
Reibrollen bzw. bei Riemensystemen viele Stützrollen. Letztere sind auch nötig,
um ein Schwingen der Riemen zu vermeiden. Es ergibt sich somit ein sehr
aufwendiger
Aufbau mit vielen demVerschleiß unterworfenen Teilen.
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Ganz allgemein ist bei allen bekannten Transportsystemen . nachteilig,
daß große Massen in Bewegung gesetzt werden müssen, um kleine Massen zu transportieren,
und daß es sehr schwierig ist, die Einwirkung von Zug- und Scherkräften auf das
Fördergut zu vermeiden.
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Ungünstig ist auch bei den bekannten Transportsystemen, daß bis zum
Erreichen der vollen Transportgeschwindigkeit ein großer Schlupf und damit auch
großer Verschleiß vorhanden ist.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein möglichst verschleißfreies
Transportsystem zu schaffen.
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Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin, die Vorschubkraft durch
ein gasförmiges Mittel zu erzeugen und dabei von dem sogenannten hydrodynamischen
Paradoxon Gebrauch zu machen.
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Gemäß der Erfindung besteht daher die Transporteinrichtung für flaches
Fördergut, wie Platten, Folien, Papier u. dgl., aus einer Gleitbahn, auf welcher
das Transportgut hochkant gefördert wird, sowie einer längs des Transportweges angeordneten
Leitplatte mit in Transportrichtung in regelmäßigem Abstand aufeinanderfolgenden
und gegen das Fördergut gerichteten Düsen, die in Transportrichtung geneigt sind
und durch die das gasförmige Mittel, z. B. Luft, gegen das Fördert gut geblasen
wird. Mit dieser Einrichtung kann das Fördergut praktisch reibungsfrei transportiert
werden. Strömt nämlich die Luft aus den Düsen mit hoher Geschwindigkeit aus, so
wird das Fördergut, das die betreffende Düse abdeckt, aufgrund des hydrodynamischen
Paradoxons von dem Luftstrom der Düse angesaugt. Da sich der Luftstrom nach dem
Austritt aus der Düse nach allen Seiten ausbreitet, ist seine.Geschwindigkeit an
der Düsenöffnung wesentlich größer als am Umfang eines beliebigen
Kreises
üm die Düse. Infolgedessen ist der statische Druck im Luftstrom um die Düsenöffnung
zwischen Leitplatte und Fördergut kleiner als der in der Umgebung herrschende Atmosphärendruck.
Da die Düsen aber nicht senkrecht zur Ebene des Fördergutes stehen, sondern in Transportrichtung
geneigt sind, erhält man zusätzlich eine Kraftkomponente in Transportrichtung auf
das Fördergut.
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GemäB einer Weiterbildung der Erfindung können auch zwei einander
gegenüberstehende, mit Düsen ausgerüstete Leitplatten vorgesehen sein, zwischen
denen das Fördergut transportiert wird. Diese Weiterbildung hat den Vorteil, daß
auch stark zerknittertes Papier transportiert werden kannJohne daß größere Reibungen
zwischen dem Fördergut und den Leitplatten auftreten. Wenn nämlich die Unebenheiten
des Papieres größer sind als der sich einstellende Abstand zwischen Fördergut und
Leitplatte, kommt es zur Reibung zwischen beiden. Bei der Verwendung von zwei Leitplatten
pendelt das Papier auf dem Transportwege zwischen den beiden Leitplatten, so daß
weniger Reibungsverluste auftreten.
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Eine andere Weiterbildung der Erfindung besteht darin, die Düsen auch
etwas gegen die Ebene der Gleitbahn zu neigen, so daß das Fördergut positioniert
auf der Grundplatte gleitet.
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Die Erfindung hat eine Reihe von wesentlichen Vorteilen: So werden
die starkem Verschleiß unterliegenden Teile der bekannten Systeme vermieden, so
daß die Lebensdauer der neuen Einrichtung wesentlich größer ist. Auch wird die Walkarbeit,
die in schnellumlaufenden Riemensystemen die Lebensdauer bekannter Einrichtungen
beeinträchtigt, vermieden. Da bei dem erfindungsgemäßen System das Kraftübertragungsmittel
gasförmig ist, verteilt sich die Vorschubkraft so gleichmäßig auf die Angriffsfläche,
daß die Flächenpressung
des Fördergutes sehr kleine und damit die
mechanische Beanspruchung des Fördergutes vernachlässigbar ist. Da ferner nur eine
Gasreibung am Fördergut auftritt, entsteht auch beim Beschleunigen kein Abrieb.
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Schließlich ist noch von großem Vorteil, daß mit der Einstellungdes
Luftdruckes der Düsen eine Vorschubkraft und nicht eine Vorschubgeschwindigkeit
eingestellt wird.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung beispielsweise
näher erläutert, und zwar zeigen: Fig. 1 die Transporteinrichtung gemäß der Erfindung
in Ansicht, Fig. 2 in Draufsicht und Fig. 3 in Seitenansicht.
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Fig. 1 zeigt die Ansicht auf die Längsseite der Förderstrecke mit
der einen Transporteinrichtung, wobei der ttbersichtlichkeit wegen nur eine kurze
Förderstrecke angenommen ist. Es ist angenommen, daß das Transportgut, z.B. die
Karte 1, von rechts hochkant in die Förderstrecke einläuft. Dabei gelangt die Karte
1 zwischen die beiden Leitplatten 2, die senkrecht auf der Grundplatte 3 stehen.
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In den Leitplatten 2 befinden sich in regelmäßigen Abständen Düsen
4, die über das Versorgungssystem 5 und das Luftverteilstück 6 mit dem Anschluß
7 an den Drucklufterzeuger verbunden sind. Wie Fig. 2 zeigt, sind die Düsen 4 in
Transportrichtung geneigt, während man aus Fig. 3 erkennt, daß die Düsen auch geringfügig,
z. B. um 5 gegen die Grundplatte 3 geneigt sind.
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Beim Einlaufen der Karte in die Förderstrecke wird sie von dem Luftstrom
der ersten Düse erfaßt und beschleunigt. Aufgrund des hydrodynamischen Paradoxons
stellt sich ein bestimmter Abstand
zwischen der Karte 1 und den
Leitplatten 2 ein. Da die Düsen 4 nicht in Transportrichtung, sondern auch gegen
die Grundplatte geneigt sind, gleiten die Karten mit ihrer Unterkante auf der Grundplatte
3 und sind somit positioniert.
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Mit diesem Transportsystem können mit geringem Aufwand auch weite
Wege bei relativ hoher Transportgeschwindigkeit, z. B. 10 m/s, zurückgelegt werden.
Es ist außerdem einfach, auch Kurven und Weichen vorzusehen. Schließlich kann man
das erfindungsgemäße Prinzip auch für Einrichtungen zum Abziehen von einzelnen Blättern
von einem Stapel sowie zum Ablegen von Blättern auf einen zu bildenden neuen Stapel
verwenden.
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Die Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems kann deshalb so
vielfach sein, weil das Grundprinzip der Erfindung letztlich in der Anordnung der
mit einem Druckluftsystem verbundenen Düsen längs des Transportweges besteht.