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11Anlage zur Herstellung von Doppelscheibenisolierglas" Die Erfindung
betrifft eine Anlage zur Herstellung von Doppelscheibenisolierglas, bei der zusammengehörende
Scheiben nach dem Waschen in horizontaler Lage gefördert werden und eine der Scheiben
gekippt sowie nach dem Auflegen von Abstands haltern mit der anderen Scheibe zusammengelegt
wird. Bei betrieblich genutzten Anlagen werden die zusammengehörenden Glasscheiben
von der oder den Waschvorrichtungen auf Förderbahnen zu der Zusammenlegestation
transportiert, wobei die Sörderbahnen zwischen Waschvorrichtung und Zusammenlegestation
als Stau- und Wartestrecke ausgebildet sind Das ist erforderlich, weil die Waschvorrichtung
in Verhältnis zur Zusammenlegestation eine cehr große Kapazität besitzt. Auf der
Zusammenlegestation inüssen nämlich die Scheiben ausgerichtet, mit Abstandshaltern
belegt, zusammengelegt und vorgepreßt werden, bevor sie an die Presse weitergegeben
werden können. Da die Abstandshalter von dem Ende der Fcrtigungsstrecke
für
die Abstandshalter durch Bedienungspersonen abgeholt und von Hand auf die Scheiben
aufgelegt werden müssen, bleiben die Scheiben verhältnismäßig lange im Bereich der
Zusammenlegestation, so daß regelmäßig ein Stau vor der Zusammenlegestation entsteht,
der von der Stau- und Warte strecke aufgenommen wird.
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Analysen der einzelnen Arbeitsvorgänge haben ergeben, daß für das
Aufrichten und Schrägstellen der Scheiben im Bereich der Zusammenlegestation ca.
10 %, für das Holen der Abstandshalter ca. 10 %, für das Auflegen und Ausrichten
der Rahmen ca. 40 % und für das eigentliche Zusammenlegen und Vorpressen ca. 40
% der Gesamtzeit, die sich die Scheiben auf der Zusammenlegestation befinden, benötigt
werden. Das ist unrationell, weil die Zusammenlegestation über ihre eigentliche
Funktion hinaus, nämlich das Zusammenlegen der zusammengehörenden Scheiben, auch
für Arbeitsvorgänge eingesetzt wird, die den Fluß der Scheiben durch die Zusammenlegestation
blockieren.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine Anlage der eingangs beschriebenen Art anzugeben, die eine höhere
Kapazität besitzt, und bei der insbesondere die Kapazitäten von Waschvorrichtung
und Presse besser genutzt werden können.
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Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß für die eine Scheibe
ein Kipptisch und in Förderrichtung der Scheibe hinter diesem eine Station zum Auflegen
der Abstandshalter vor einer Zusammenlegestation angeordnet sind.
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Mit der Aufteilung der bisher an der Zusammenlegestation durchgeführten
Arbeitsvorgänge auf verschiedene Stationen läßt sich der Durchsatz dieser Anlage
erheblich steigern, denn für den Durchlauf der jeweiligen Scheiben durch die Zusammenlegestation
werden nur noch 40 % der bisherigen Zeiten benötigt. Hinzu koinint, daß die Kapazitäten
von Waschvorrichtung und Presse voll genutzt werden können, womit eine weitere Steigerung
des Durchsatzes verbunden ist.
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Für die weitere Ausgestaltung der Erfindung bestehen mehrere Möglichkeiten.
Als besonders vorteilhaft im Hinblick auf den Transport der Glasscheiben empfiehlt
sich eine Anordnung, bei der die Auflegestation und der der einen Scheibe zugeordnete
Teil der Zusammenlegestation aus zur Förderbahn der anderen Scheibe schräg gestellten
Tischen bestehen, wobei an der unteren Kante. der Tische sowie des Kipptisches Transportrollen
angeordnet sind.
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Die von der Waschvorrichtung kommenden Scheiben werden mit dem Kipptisch
in eine Schräglage von ca. 800 angehoben, bis sie auf den Transportrollen aufliegen.
Diese Schräglage des Kipptisches entspricht auch der Schräglage der Tische von Auflegestation
und Zusammenlegestation, so daß die Scheiben nunmehr auf den Transportrollen geführt
und transportiert werden können.
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Die weitere Bearbeitung dieser Scheiben erfolgt in der Schräglage,
was insbesondere für das Auflegen der Abstandshalter zweckmäßig ist, denn diese
lassen sich dann sehr einfach justieren, wenn den Transportrollen im Bereich von
Auflegestation und Zusammenlegestation Führullt,srollen für die A')standshalter
zugeordnet sind. Diese Führungsrollen dienen der Justage der Abstandshalter, die
von
den Bedienungspersonen mit leichtem Druck gegen die schräg gestellten Scheiben gepreßt
werden und dort haften. Sie dienen insbesondere auch für die Führung der Abstandshalter
auf dem Transport von Auflegestation zur Zusammenlegestation. Zusätzliche Justierelemente,
die an der Oberkante des Tisches für die Auflegestation angebracht sind, können
vorgesehen werden.
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Um einen möglichst reibungslosen und weitgehend automatisierbaren
Betrieb zu ermöglichen, empfiehlt es sich, die Transportrollen gruppenweise anzutreiben
und die jeweiligen Antriebe von an den Tischen angebrachten, durch die Scheiben
betätigten Rastern zu steuern. Damit läßt sich auf einfache Weise verhindern, daß
die aufeinanderfolgenden Scheiben gegeneinander stoßen. Im übrigen kann der Vorschub
der einzelnen Scheiben in Abhängigkeit von der Größe der jeweiligen Scheibe oder
auch in Abhängigkeit von der Funktion der Zusammenlegestation gesteuert werden.
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Da bei der beschriebenen Anlage die Station für das Auflegen der Abstandshalter
sich nicht am Ende, sondern in der Mitte der Transportkette befindet, empfiehlt
es sich, die Fertigungsstrecke für die Abstandshalter so anzuordnen, daß sie gegenüber
der Auflegestation endet, wobei die Förderbahn für die in horizontaler Lage transportierten
Scheiben in diesem Bereich abzudecken ist.
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Die Bedienungsper#onen, die im Bereich der Auflegestation tätig sind,
brauchen dann keine weiten Wege zurückzulegen, um die Abstandshalter jeweils heranzuholen,
sie werden
ihnen vielmehr fertig zum Auflegen und mit Kleber bestrichen,
zugeliefert. Die Bedienungspersonen brauchen diese Abstandshalter lediglich zu nehmen,
sie auf die Scheibe und gegen die Führungsrollen bzw. Justierelemente zu legen und
gegen die Scheibe anzudrücken.
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Die mit der Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin
zu sehen, daß die beschriebene Anlage eine erheblich größere Durchsatzleistung besitzt,
wodurch ins besondere zugeordnete Vorrichtungen, wie Waschvorr#ichtung und Pressen,
in ihrer Kapazität voll ausgelastet werden können.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung ausfübrlicher erläutert; es zeigt die einzige Figur eine
Anlage zur Herstellung von Doppelscheibenisolierglas.
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Die in der Figur dargestellte Anlage zur Herstellung von ioppelscheibenisolierglas
besitzt eine Waschvorrichtung 1, in der die Scheiben in horizontaler Lage gewaschen
werden, und zwar lediglich auf ihrer Oberseite, die nach dem Zusammenlegen von einander
zugeordneten Scheiben zu Doppelt scheibenisolierglas die Innenseite des Doppelscheibenisolierglases
bildet. An die Waschvorrichtung 1 angeschlossen ist eine Förderbahn 2, auf der die
gewaschenen Scheiben in horizontaler Lage transportiert werden. Diese Förderbahn
2 erstreckt sich bis zu einer Zusammenlege station 3.
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Unmittelbar hinter der Waschvorrichtung zweigt von der
Förderbahn
2 ein Querförderer 4 ab, der zu einem Kipptisch 5 führt, der die in horizontaler
Lage herantransportierten Glasscheiben aufnimmt und sie in eine Schräglage von ca.
800 gegenüber der Horizontalen kippt. An der Unterkante des Kipptisches sind Transportrollen
6 angeordnet, auf denen die gekippte und schräg gestellte Scheibe aufliegt.
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In Förderrichtung hinter dem Kipptisch befindet sich eine Station
7 zum Auflegen der Abstandshalter Diese besteht aus einem schräg gestellten Tisch,
dessen Schräglage der Schräglage des ausgefahrenen Kipptisches 5 entspricht, so
daß die von dem Kipptisch 5 schräg gestellten Glasscheiben auf den Transportrollen
6 in unveränderter Lage von dem Kipptisch 5 zur Station zum Auflegen der Abstandshalter
bewegt werden können.
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An die Station 7 zum Auflegen der Abstandshalter schließt sich ein
weiterer, schräg gestellter Tisch 8 an, der ebenfalls die gleiche Schräglage besitzt,
wie der Kipptisch 5, und der einen Teil der Zusammenlegestation 3 bildet, in der
jeweils zusammengehörende Scheiben zusammengelegt und vorverpreßt werden.
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Wie man aus der Figur entnimmt, sind die Transportrollen 6 auch im
Bereich der Station 7 zum Auflegen der Abstandshalter und im Bereich der Zusammenlegestation
3 angeordnet. Hier sind den Transportrollen 6 Führungsrollen 9 zugeordnet, die der
Justage und der Führung der Abstandshalter dienen.
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Die Transportrollen 6 sind angetrieben, und zwar gruppenweise. Die
im einzelnen nicht dargestellten Antriebe für die Transportrollen 6 werden gesteuert
von Tastern 10, die sich in bestimmten Abständen auf dem Kipptisch 5 sowie auf der
Station 7 zum Auflegen der Abstandshalter und dem Tisch 8 der Zusammenlegestation
3 befinden. Die Abstände der Taster sind bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
so gewählt, daß sie größer sind als die größte Länge der mit dieser Anlage herzustellenden
Doppelscheibenisoliergläser.
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Neben der Förderbahn 2 und gegenüber der Station 7 zum Auflegen der
Abstandshalter endet eine Fertigungsllnle 11 für die Fertigung von Abstandshaltern,
die beispielsweise aus Abstandsrahmen bestehen können. Die Abstandshalter werden
an dem Ende der Fertigungslinle 11 einbaufertig angeliefert, d. h. sie sind auf
den den Glasscheiben sugewandten Seiten bereits mit Kleber bestrichen, so daß sie
von den Bedienungspersonen lediglich von dem Ende der Fertigungslinle 11 abgenommen
und auf die sich auf der Station 7 befindende Glasscheibe aufgelegt zu werden brauchen.
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Um zu verhindern, daß die gewaschenen Oberflächen der auf der Förderbahn
2 in horizontaler Lage transportierten Glasscheiben beschmutzt werden, befindet
sich über der Förderbahn 2 eine Abdeckung 12, die bei dem dagestcllten Ausführungsbeispiel
aus Glas besteht.
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Die beschriebene Anlage arbeitet wie folgt: Jeweils zusainmengeliörende
Glasscheiben verlassen aufeinanderfolgend
die Waschvorrichtung 1.
Hinter der Wasolivorrichtung wird die erste Glasscheibe ezltlang der Förderbahn
2 zur Zusammenlegestation 3 transportiert. Die dazugehörende zweite Glasscheibe
wird dem Querförderer 4 übergeben und auf dem ti.pptisch 5 abgelegt. Sie wird dann
mit Hilfe des Kipptisches 5 in eine Schräglage gebracht, bis sie auf den Transportrollen
6 aufliegt.
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Der Antrieb der Transportrollen 6 wird entweder manuell oder in Abhängigkeit
von dem Arbeiten der Zusammenlegestation 3 betätigt. Nach dem Betätigen des Antriebs
der Transportrollen 6 wird die von den Kipptisch 5 schräg gestellte Glasscheibe
auf den Transportrollen 6 zur Station 7 für das Auflegen der Abstandshalter transportiert.
Die Bewegung der Glasscheibe bzw. der Antrieb der Transportrollen 6 wird von den
Tastern 10 gesteuert, die sich im Bereich von Kipptisch 5 und Station 7 befinden.
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Die vor der Station 7 stehende Bedienungsperson übernimmt von dem
Ende der fertigl1ngslinie 11 für die Abstandshalter einen oder mehrere Abstandshalter
und legt sie unter gleichzeitiger JustIerung der Abstandshalter auf die Glasscheibe
auf Da die Abstandshalter bereits mit Klebern bestrichen sind, haften die Abstandahalter
nach kurzem Andrücken auf der Glasscheibe.
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Das Andrücken der Äbstandshalter erfolgt mit Hilfe von Elektromagneten
14, die in horizontalen und vertikalen Reihen auf dem Tisch der Wuflegestation 7
angeordnet sind. Diese Elektromagneten 14 sind so angeordnet, daß bei einer auf
dem Tisch der Station 7 sich befindenden
Scheibe sich jeweils vier
der Elektromagneten 14 an den vier Ecken der Scheibe befinden. Bementsprechend ist
das Raster der Elektroinagneten 14 so ausgebildet, daß es den Abmessungen der auf
der Anlage hergestellten Doppelscheibenisoliergläser entspricht. Die Steuerung der
Transportrollen 6 ist so eingerichtet, daß eine Scheibe jeweils in einer solchen
Stellung abgebremst wird, daß ihre vier Ecken über Elektromagneten 14 liegen.
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Dazu können auch nicht dargestellte Anschlage, gegen die die Scheibe
fährt, vorgesehen sein.
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Die Elektromagneten 14 arbeiten mit ferromagnetischen Teilen der Abstandshalter
zusammen. Insbesondere bei rahmenförmigen Abstandshaltern bestehen die Ecken der
Abstandshalter aus ferromagnetischem material, das bei Annäherung an die Elektromagneten
14 diese aktiviert, so daß über eine geeignete elektrische Schaltung die Elektromagneten
14 mit Strom versorgt werden und die ferromagnetischen Teile der Abstandshalter
anziehen.
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Die damit erzeugte elektromagnetische Kraft reicht aus um die Abstandshalter
so fest gegen die Glasscheibe zu drücken, daß sie dort haften.
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Die Glasscheibe kann auf den Transportrollen 6 nunmehr weitertransportiert
werden bis in den Bereich des Tisches 8 der Zusammenlegestation, wo sie mit ihrer
zugehörenden Scheibe, die inzwischen die gleiche Position an der Zusammenlegestation
erreicht hat, zusammengelegt wird. Nachdem die beiden Scheiben in der Zusammenlegestation
zusammengelegt und vorgepreßt worden sind, werden sie in horizontaler Lage auf der
bis zur Presse 13 führenden Förderbahn 2 weitertransportiert.
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Patente;;sprtiehe