DE2313654C3 - Dichtes Uhrgehäuse für einen Unteroder Überdruck in seinem Innenraum - Google Patents
Dichtes Uhrgehäuse für einen Unteroder Überdruck in seinem InnenraumInfo
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Description
50
Die Erfindung betrifft ein dichtes Uhrgehäuse, dessen Innenraum unter Unter- oder Überdruck setzbar ist
und welches eine Einrichtung zur Prüfung der Aufrechterhaltung eines vorbestimmten Unter oder Überdruckes
aufweift.
Es ist bekannt, die Luft aus dem Innenraum eines Uhrgehäuses zu evakuieren, um den Luftwiederstand
für die Unruh des Uhrwerkes zu verringern.
Andererseits kann es aber auch vorteilhaft sein, vor allem bei Taucheruhren, im Gehäuseinnern einen Überdruck
aufrechtzuerhalten, da hierdurch das Eindringen von Wasser in das Gehäuseinnere wirksam erschwert
wird.
Es gibt auch Einrichtungen zur Anzeige des Unteroder Überdruckes im Inneren des Uhrgehäuses, weiche
einen Druckanstieg oder -abfall gegenüber einem vorgegebenen Wert anzeigen.
Eine dieser Einrichtungen besteht aus einer Art Manometer au. zwei scheibenförmigen, elastischen Membranen
aus ι inem gummielasüschen Werkstoff, welche mit ihren Rä dem bei Atmospliärendruck zusammengelebt
sind und eine sphärische Teilkugelform annehmen, sobald das Gehäuse unter Unterdruck gesetzt
wird. Diese Kugelfläche wirkt danr, auf einen Hebel unter Zusammendrücken einer Feder, während das andere
Hebelende als Anzeigeorgan dieni.
Bei einer anderen, einfacheren Ausführung einer derartigen Anzeigeeinrichtung verschiebt sich ein Kolben
hinter einem Gl^s, wobei das Kolbenende je nach der Stellung des Kolbens mehr oder weniger durch einen
Ring sichtbar ist.
Eine weitere Möglichkeit besteht in der Verwendung einer Membran aus einem gummielasiischen Werkstoff,
welche kugelig gekrümmt ist und hierbei zwei stabile Lagen (konkav und konvex) einnehmen kann. Diese
Ausführung gestaltet eine unmittelbare Sichtbarmachung der Druckverhältnisse in dem Gehäuseinnenraum,
in dem diese Membran entweder vollständig oder nicht sichtbar ist. Bei einer Abwandlung dieser
Ausführung erfolgt die Sichtbarmachung der Mem branbewcgung dadurch, daß diese in einer stabilen
Lage an einem Glas haftet und hierdurch einen besonderen
optischen Effekt auslost.
Die Verwendung einer Membran aus einem gummielastischen
Werkstoff ist an sich sehr /weckmäßig und zuverlässig, wenn der Druck in dem Gehauseinnenraum
sich schlagartig oder zumindest schnell ander·.
Bei der praktischen Anwendung eines Gehäuses mit
Unter oder Überdruck in seinem Innenraum anden
sich iedoch dieser Innendruck verhältnismäßig langsam,
so daß dann die Durchlässigkeit des Membranmatenals
eine wichtigen Roüc spielt. Auf Cirund dieser
Durchlässigkeit erfolgt nämlich durch den ungleichen Druck beiderseits der Membran eine allmähliche Diffusion
und ein Druckausgleich unter Veränderung der Druckverhältnisse in dem Gehäuse. Auf lange Sicht gesehen
bietet daher eine Membran aus einem gummielastischen Werkstoff keine zuverlässige Abdichtung gegenüber
einer sehr langsamen Druckveränderung. Bei der Sichtbarmachung einer Druckveränderung durch
Anhaften der Membran an einem Glas /ur Überwachung eines Unterdruckes im Uhrgehäuse bleib» die
Membran in ihrer ursprünglichen I agc und haftet nicht an dem Glas, während man bei einer schnellen Druckerhöhung
das Annähen der Membran an dem Glas beobachten kann unter der Voraussetzung, daß der
Ausgangsdruck ausreichend niedrig war. Durch die erwähnte Diffusion und den Druckausgleich durch die
Membran stellt sich jedoch vcrhältnismauig «chnell ein
Druckgleichgewicht auf beiden Seiten der Membran ein und diese löst sich unter Verschwinden der Anzeige.
Der Zweck der Erfindung ist daher die Vermeidung
der vorstehend erwähnten Nachteile durch die Verwendung von Membranen aus einem organischen Material.
Hierzu ist ein dichtes Uhrgehäuse, dessen Innenraum unter Unter- oder Überdruck setzbar ist und welches
eine Einrichtung zur Prüfung der Aufrcchtcrhaltung eines vorbestimmten Unter- oder Überdruckes aufweist,
erfindungsgemäß gekennzeichnet durch eine Prüfeinrichtung aus einem hohlen Kolben in einer zylindrischen
Bohrung eines Ringes, welche an einer Seite durch ein Glas dicht verschlossen ist und an der anderen
Seite mit dem Gehäuseinnern in Verbindung steht, wobei wenigstens eine bistabile Metallmembran den
Kolbenhohlraum in zwei dicht voneinander abgetrenn-
te Kammern aufseilt, von denen die eine ein Gas ent hält, während Jie andere über ein auf der Glasseite
mündendes Loch nach außen offen und mit einer undurchsichtigen Flüssigkeit gefüllt ist, die in Abhängigkeit
von einer Erhöhung des Gehäuseinnendruckes über uder von dessen Abfall unter einen vorgegebenen
Wert entweder vollständig in die Kolbenkammer eintritt und den Kolben sichtbar macht oder zwischen
Kolbe-.i und Glas tritt und den Kolben abdeckt.
Man verwendet hierbei zweckmäßigerweise eine Meiallmembran, die an ihrem Umfangsrand am Kolben
befestigt ist.
Bei einer rbgewandellen Ausführungsform kann die
das Gas enthaltende Kammer auch aus zwei Metalimembranen bestehen, welche an ihren Umfangsrandem
miteinander verbunden sind und eine frei in der Flüssigkeit schwimmende Kapsel biWen.
Die zylindrische Bohrung zur Aufnahme des hohlen Kolbens kann in einfacher Weise konzentrisch in einen
Metallriiig eingearbeitet sein, welcher in einer Ausneh- ao
inung des Glases unter Kinhaltung eines mit der Flüssigkeit
gefüllten Zwischenraumes zwischen der Stirnfläche des Ringes und dem Glas eingeklebt ist.
Fine suche Prüfeinrichtung nach der Erfindung kann
in zweckmäßiger Weise einfach unter dem normalen as Uhrglas angeordnet werden, so daß eine besondere Bearbeitung
des Uhrgehäuses nicht notwendig ist.
Als undurchsichtige Flüssigkeit wird ein in geeigneter
Weise eingefärbles Öl verwendet.
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausfiihriingsform
der Erfindung in einem vergrößerten Teilschritt t dargestellt, wobei zeigt
F i g 1 die Lage der Teile bei einem Unterdrück im
Gehäuse und
F 1 g. 2 die gleiche Darstellung bei aufgehobenem Unterdrück.
Hiernach ist die Prüfeinrichtung im Mittelbereich eines Uhrglases 1 angeordnet, in welche eine zylindrische
Ausnehmung 2 eingearbeitet ist. In dieser zylindrischen
Ausnehmung 2 sitzt ein Metallring 3, welcher dort mit einem geeigneten Klebstoff beispielsweise
einem Epoxydharz, eingeklebt ist. Dieser Metallring 3 diciv zur Aufnahme und Führung eines Kolbens 4,
wozu die zylindrische Mittelbohrung um 0,02 mm aufgebohrt ist. Zwischen dem Boden der Ausnehmung 2
und der gegenüberliegenden Stirnfläche des Ringes 3 befindet sich ein Zwischenraum von 0,1 bis 0,2 mm. Der
Ring 3 ist außerdem mit einer Gewindebohrung 6 versehen zur Aufnahme einer Schraube 7, welche diese
Gewindebohrung mittels eines Dichtungsringes 8 dicht abschließt, der zwischen dem Schraubenkopf und einer
Ringschulter der Gewindebohrung 6 eingeklemmt wird.
Der Kolben 4 besteht seinerseits aus einer Hülse 9, in welche ein Deekel 10 eingesetzt Ut. Dieser Deckel 10
weist in seinem Mittelbereich ein Loch Il mit geringem
Durchmesser von beispielsweise 0,2 bis 0,4 mm auf. Über dieses Loch 11 ist der Innenraum des hohlen Kolbens
nach außen offen. Dieses Loch mündet zwischen dem Kolben und dem Boden der Ausnehmung 2 in den".
Uhrglas 1.
Der Kolbeninnenraum ist nun in zwei Kammern 14 und 15 aufgeteilt, weiche dicht voneinander abgetrennt
sind mittels einer Metallmembrane 12, die um ihren Umfang zwischen einer Ringschulter 9a der Hülse 9
und einem weiteren Metallring 13 gehalten wird. Die dichte Verbindung der Kolbenteile untereinander kann
ebenfalls mittels eines geeigneten Klebstoffes, beispielsweise Epoxydharz, erfolgen.
Die Metallmembran besteht vorzugsweise aus Bronze und hat eine Stärke in der Größenordnung von
0,025 mm. Sie ist leicht gewölbt ausgebildet und kann auf diese Weise zwei stabile Lagen einnehmen, wie sie
jeweils in F i g. 1 und in F i g. 2 dargestellt sind.
Die Kolbenkammer 14 ist vollständig durch die Metallmembran
12 verschlossen und enthält Luft von Atmosphärendruck, während sich die Membran in einer
konkav gekrümmten Lage befindet, wie sie in F i g. 2 dargestellt ist und ihre Lage während der Montage der
Einrichtung entspricht.
Die andere Kolbenkammer 15, das Loch 11 und der
Zwischenraum 5 sind mit einem öl gefüllt. Dieses öl hai einen niedrigen Dampfdruck, ist chemisch sehr beständig
und weist einen geringen thermischen Viskositätskoeffizienten auf. Verwendbar ist hierfür beispielsweise
ein öl, wie es in Diffusionspumpen gebraucht wird. Dieses Öl ist hierbei auffallend gefärbt mit einem
Farbstoff, welcher sich leicht und rückslandsfrei in organischen Materialien löst und dem Öl eine gegenüber
Tageslicht stabile Färbung verleiht. Eine geringe Stärke dieser ölschicht genügt, um die metallisch glänzenden
Außenflächen des Ringes 3 und des Kolbens 4 abzudekken.
Die Montage des Kolbens geht in folgender Weise vor sich:
Das öl wird zunächst sorgfältig durch Anlegen von Unterdruck in einem geeigneten Gefäß entgast. Hierauf
taucht man den Kolben 4 mit seinem Loch 11 nach oben in dieses Öl und legt wiederum Unterdruck an.
Das hat zur Folge, daß die Metallmembrane 12 in eine konvexe Lage gebracht wird, wie sie in F i g. 1 dargestellt
ist. Es wird dann wieder normaler Atmosphärendruck hergestellt, damit das Öl die Kolbenkammer 15
und das Kolbenloch vollständig ausfüllen kann, wobei die Membran 12 ihre andere konkave Lage nach F i g. 2
einnimmt. Die Ausnehmung 2 des Glases 1 mit dem Ring 3 wird gleichzeitig während desselben Vorganges
mit Öl gefüllt.
Nachdem man die beiden Teile aus dem Ölbad herausgenommen hat, setzt man den Kolben mit seinem
Loch nach unten in die zylindrische Bohrung und drückt ihn ganz ein, worauf die Schraube 7 eingeschraubt
wird. Das Öl, welches zwischen die zylindrische Bohrung und den Kolben eindringt, dient gleichzeitig
zu dessen Schmierung. In diesem Zustand erscheint unter dem Glas 1 ein der Farbe des Öles entsprechender
Ring, welcher einen hellen, metallischen Bereich umgibt, der durch den Kolben gebildet wird.
Sobald jetzt der Gehäuseinnenraum unter Unterdruck gesetzt wird, bleibt dieser Zustand so lange erhalten,
bis dieser Unterdruck einen Wert erreicht hat, welcher durch die elastischen Eigenschaften der Metallmembran
12 vorgegeben ist.
Sobald bei Erreichimg dieses Unterdruckwertes die
Metallmembran 12 in ihre andere, konvexe Stabillage nach F i g. 1 umschlägt, erscheint unter dem Glas 1
schlagartig eine gleichmäßig gefärbte Kreisfläche. Der Umschlagspunkt der Membrane kann berechnet werden
nach dem Elastizitätsmodul des verwendeten Materials und den Abmessungen der Membran.
Um eine gleichmäßige Ölschicht auf den ganzen Boden der Ausnehmung 2 des Glases 1 zu erzielen, wird
die Stärke oder Dicke des Zwischenraumes 5 zwischen dem Boden der Ausnehmung 2 und der Stirnfläche des
Ringes 3 so gewählt, wie es der Verschiebung des Kolbens 4 entspricht. Diese Kolbenverschiebung kann
eicht zumindest näherungsweise berechnet werden, da der Raum zwischen den beiden stabilen Lagen der
Membran 12 etwa zwei sphärischen Segmenten entspricht.
Wie bereits erwähnt, kann in einer abgewandelten Ausführungsform die gleiche Wirkung erhallen werden
mittels einer dichten Metallkapsel, welche freischwebend in dem den Kolbeninnenraum ausfüllenden öl erhalten
wird. Eine solche Kapsel kann aus zwei runden Bronzemembranen hergestellt werden, welche entlang
ihrer Umfangsränder miteinander verlötet sind.
Sobald der Innendruck des Uhrgehäuses in beiden
Fällen den Wert von beispielsweise etwa 0,1 atm erreicht, schlägt die Membran 12 in ihre konkave Ausgangsstellung
nach F i g. 2 um, wodurch das öl zwisehen dem Kolben und dem Glas in den Kolbenraum
eintreten kann. Gleichzeitig verschiebt sich der Kolben in Richtung des Glases 1 und seine metallische Stirnfläche
ist durch dieses Glas von außen erkennbar.
Mittels der gleichen Anordnung und Ausbildung ist es auch möglich, die Aufrechterhaltung eines Überdruckes
im Innern eines Uhrgehäuses zu überwachen. In diesem Fall kann auf den Zwischenraum 5 verzichtet
werden, so daß bei herrschendem Überdruck eine vollständige, metallische Scheibe von außen erkennbar ist.
Demgegenüber erscheint ein gefärbter Mittelbereich, sobald der Innendruck des Gehäuses unter einen vorgegebenen
Wert absinkt.
Das die Einrichtung abdeckende Glas braucht niehl
notwendigerweise das Uhrglas der Uhr zu sein, son dem kann auch besonders für diese Einrichtung vorge
sehen werden, wobei die Einrichtung dann beispiels weise an einer geeigneten Stelle des Zifferblattes an
geordnet werden kann.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Dichtes Uhrgehäuse, dessen Innennuim unter
Unter- oder Überdruck setzbar ist und welches eine Einrichtung zur Prüfung der Aufrechterhaltung
eines vorbestimmten Unter- oder Überdrucke1: aufweist,
gekennzeichnet durch eine Prüfeinrichtung
aus einem hohlen Kolben (4) in einer zylindrischen Bohrung eines Ringes (3), weiche an
einer Seite durch ein Glas (1) dicht verschlossen ist und an der anderen Seite mit dem Gehäuseinnern in
Verbindung steht, wobei wenigstens eine bistabile Xietallmembran (12) den Kolbenhohlraum in zwei
dicht voneinander abgetrennte Kammern {14, 15) aufteilt, von denen die eine (14} ein Gas enthält,
während die andere (15) über ein auf der Glasseite mündendes Loch (11) nach außen offen und mit
einer undurchsichtigen Flüssigkeit gefüllt ist, die in Abhängigkeit von einer Erhöhung des Gehäuse- ao
druckes über oder von dessen Abfall unter einen vorgegebenen Wert entweder vollständig in die
Kolbenkammer eintritt und den Kolben durch das Glas sichtbar macht oder zwischen Kolben und
Glas tritt und den Kolben abdeckt.
2 Gehäuse nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Metallmembran 12, die a;i ihrem Lmfangsrand
am Kolben (4) befestigt ist.
3. Gehäuse nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine das Gas enthaltende Kammer aus zwei
Meiallmembranen, welche an ihren Umfangsrändern miteinander verbunden sind und eine frei in
der Flüssigkeit schwimmende Kapsel bilden.
4. Gehäuse nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen eine konzentrische Mittelbohrung für
den Kolben (4) aufweisenden Metallring (3), weicher in einer Ausnehmung (2) des Glases (?) unter L'inhaltung
eines mit der Flüssigkeit gefüllten Zwischenraumes (5) zwischen seiner Stirnfläche und
dem Glas eingeklebt ist. +o
5. Gehäuse nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Anordnung der Prüfeinrichtung unter
dem Uhrglas.
b. Gehäuse nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine undurchsichtige Flüssigkeit aus einem
eingefärbten öl.
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