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Sägeblatt Die Erfindung/Neuerung betrifft ein Sägeblatt, vorzugsweise
ein zum Sägen von Holz oder ähnlichem bestimmtes Sägeblatt für Handsägen, bei dem
Sägezähne Ränder bzw.
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Kanten aufweisen, die durch Feilphasen als schneidende Kanten mit
einer Zahnbrust an der Sägezahnspitze abwechselnd nach links und nach rechts ausgeformt
sind.
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Die Erfindung/Neuerung ist vor allem für Sägeblätter von Bogensägen
bestimmt.
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Die Zähne an einer Holzsäge haben drei Arbeitsaufgaben, nämlich, die
Fasern des Holzes abzuschneiden, die abgeschnittenen Fasern loszubrechen, so daß
lose Späne gebildet werden, sowie die los gemachten Späne aus der Sägespur zu entfernen.
ür Bogensägen macht man die Zähnung symmetrisch, so daß die Säge bei vorwärts- als
auch rückwärtsgehender Bewegung des Bogens sägen kann. Bei der "Reißzähnung", welche
der ursprüngliche und nach wie vor übliche Zähnungstyp ist, führt
jeder
Zahn in mehr oder weniger wirksamem Grade die drei obenerwähnten Arbeitsaufgaben
aus, Die Zähne haben die Form gleichschenkliger Dreiecke, wobei das Schneiden mit
den Vorwärtskanten, den Vorwärtsphasen, geschieht, Die Zähne schneiden dabei mit
einem negativen Neigungswinkel, was vom Gesichtspunkt des Schneidens aus betrachtet
ein Nachteil ist. Ferner sind die Zähne abwechselnd nach rechts und nach links geschränkt,
was bedeutet, daß jeder Zahn nur höchstens über die halbe Breite des Sägeschnittes
schneiden kann.
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Das Losbrechen der Späne geschieht auf-einem Reißzahn mit der Zahnbrust,
d.h., dem Grat zwischen den Vorwärts- und Rückwärtsphasen.
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Es sind auch verschiedene Zähnungen bekannt, bei denen zwischen den
verschiedenen Kanten oder zwischen verschiedenen Zähnen eine Arbeitsteilung durchgeführt
wird, Ein Beispiel für den letztgenannten Fall ist die sogenannte Hobeleeahnung,
Mehr oder weniger konventionell ausgeformte Schneidezähne, die wechselweise nach
rechts und nach links geschränkt sind, schneiden dabei die Fasern des Holzes ab,
während andere Zähne, die sogen. Hobelzähne die Späne losmachen und entfernen. Die
Hobelzähne, die (von der Seite gesehen) fischschwanzförmig sind (diese Zahnform
nennt man mitunter X-Form), haben gewöhnlich einen ganz flachen Querschnitt, doch
ist es auch bekannt, sie doppelseitig zu stauchen, um das Spanbrechvermögen zu steigern,
d.h. nach wie vor mit ganz symmetrischem Querschnitt.
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Die Sägeform wurde hauptsächlich bei Klobensägen und Fuchsschwanzsägen
angewandt, doh S Sägetypen , die jetzt
in sehr geringem Umfange
vorkommen, Ein wesentlicher Nachteil der Sägeform ist, daß nur eine verhältnismäßig
kleine Anzahl Sägezähne, nicht einmal die Hälfte, zur Sagearbeit selbst in jeder
Sägerichtung ausgenutzt werden kann, uerdem haben die schneidenden Zähne einen negativen
Neigungswinkel, was das Schneidevermögen der Säge noch obendrein herabsetzt Die
Aufgabe der Brfindung/Neuerung besteht darin, durch eine spezielle Zahnform eine
Sägebezahnung mit im ganzen gesehen besseren unktionseigenschaften als bisher zu
ermöglichen.
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folie Erfindung/Neuerung besteht darin, daß die Zahnspitzen (0, ,1)
der genannten Sägezähne (2, a, 4,5) an den Seiten über Grundlinien (32, 33), die
mit der Längsrichtung des Sägeblattes (1) parallel sind, hinaus mit der Maßgabe
ausgetauscht sind, daß mindestens für gewisse der mit Feilphasen versehenen ausgestauchten
bägezähne (2, 3, 4,5) folgende Beziehung gilt: B # A (Xt ist die Zahnbrusttiefe,
d.h. die Ausdehnung der Zahnbrust (21, 22) in vertikaler Richtung und B ist die
Stauchtiefe, d h. der vertikale Abstand zwischen den äußersten Zahnspitzen und der
Grundlinie) (32, Die Erfindung/
soll nun durch eine bevorzugte Ausführungsform näher beschrieben werden.
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In der Zeichnung zeigen: Fig. 1 ein Sägeblatt von der Seite gesehen;
Fig. 2 ein Paar Sägezähne in Vergrößerung; Fig. 3 die gleichen Zähne, von links
in Abb. 2 gesehen, und Fig. 4 die Sägezähne gemäß Abb. 2, von oben betrachtet.
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Gemäß Fig. 1 weist das Sägeblatt 1 eine Anzahl aufeinanderfolgender
Sägezähne 2, 3, 4, 5 auf, die einander paarweise spiegelbildlich zugewandt sind,
d.h.
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die Sägezähne 2,3 sind im Verhältnis zueinander spiegelbildlich ebenso
die Sägezähne 3, 4 u.s.w.
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Das bedeutet auch, daß die Sägezähne 2 und 4 identisch gleich sind,
ebenso die Sägezähne 3 und 5 u.s.w.
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Die Sägezähne 2,3,4,5 haben, von der Breitseite aus gesehen, eine
fixsternähnliche Firm (X-Form), dkh., prinzipiell eine gleiche Form wie die Hobelzähne
auf einer hobelgezähnten Säge.
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In Fig. 2 sind die Sägezähne 2 und 3 mehr im Detail gezeigt. Unter
einer gedachten Sägerichtung gemäß dem Pfeil weist der Sägezahn 2 folgende Teile
auf: Der Vorderteil ist dann der Stoßteil 10 und der Hinterteil der Leeteil 11.
Der Stoßteil 10 und der Leeteil 11 sind im wesentlichen durch eine halbkreisförmige
Zahnlücke 12 getrennt. Der Stoßteil 10 hat einen vorderen Rand 13 und einen rückwärtigen
Rand 14. Auch der Leeteil 11 hat einen vorderen Rand 15 und einen riickwärtigen
Rand 16.
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Der vordere und der hintere Rand (13,14) des Stoßteiles 10 weisen
Feilenphasen 17 und 18 auf. Am Leeteil 11 befinden sich die Vorderphase 19 und die
Hinterphase 20, zwischen denen sich jeweils ein Grat oder eine Brust 21 (am Stoßteil
10) und 22 (am Leeteil 11)-befinden. Der vordere Rand 13 am Stoßteil 10 neigt sich
etwas nach vorn. Der Neigungswinkel i1 wird dann als positiv bezeichnet. In entsprechender
Weise nennt man den Neigungswinkel i2 bei der aktuellen Sägerichtung als zum Leeteil
11 negativ.
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Die Spitze 30 des Stoßteiles 10 ist über einer Grundlinie 32 herausgestaucht,
die mit der Längsrichtung der Säge parallel ist. (Die Grundlinie ist in Fig. 2 undeutlich).
In entsprechender Weise ist die Spitze 31 des Leeteiles 11 über einer Grundlinie
33 auf der anderen Seite des Sägeblattes 1 nach der anderen Seite herausgestaucht.
Die Grundlinien 32, 33 erstrecken sich über die ganze Länge der Säge hin.
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Die Winkel ß in Fig. 3 sind gleich groß und werden "Spitzenwinkel"
genannt. Ferner gelten folgende Definitionen: A = Brusttiefe oder Ausdehnung der
Brust 21 in vertikaler Richtung; B = Stauchtiefe oder vertikaler Abstand zwischen
den äußersten Zahnspitzen und den Grundlinien 32, 33.
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Bei einem gemäß der Erfindung > uerune hergestellten Sägeblatt
1 für Bogensägen war die Brusttiefe A ungefähr
1,5 mm und die Stauchtiefe
8 ungefähr 1,3 mm Beim Sägen in der gedachten Richtung schneidet die ausgestauchte
Spitze 30 auf dem Stoßteil 10 des Sägezahnes 2 in eine Seite des Bodens der Sägespur
einen Schnitt, Die Spitze 30' des Sägezahnes 4 schneidet in entsprechender Weise
einen Schnitt in die andere Seite des Bodens der Sägespur. Im gleichen Schnitt,
wenn auch wegen des negativen Neigungswinkels nicht ganz so wirkungsvoll, schneidet
auch die Spitze 31 mit ihrem vorderen Rand 15. Die Späne in der auf diese Weise
ausgeschnittenen Spur werden von den Brüsten 21, 22 losgebrochen. Dadurch, daß man
den Brüsten 21, 22 gemäß der Erfindung/Nouo-rung eine lange Streckung (B zuA) verleiht,
während die Spitzen zugleich ausgestaucht sind, wird der Spitzenwinkel ß relativ
klein, was ein gutes Eindringen der Spitzen in das Holz ermöglicht.
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Gleichzeitig erstreckt sich jede Brust 21, 22 über wesentlich mehr
als die halbe Breite der Sägespur, wodurch man auch eine gute spanbrechende Wirkung
er--zielt Auch das Problem des Entfernens der Späne ist gemäß dem Ausführungsbeispiel
durch die Zahnform ideal gelöst. Dadurch, daß jeder Sägezahn 2,3,4,5 nach beiden
Seiten ausgestaucht ist, wird die Krafteinwirkung innerhalb des Zahnes auf jeden
Zahn ausbalanciert und wirkt auf das Sägeblatt 1 als Ganzes nicht ein, was einen
gleichmäßigen Lauf im Holz ergibt.
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Beim Sägen in der entgegengesetzten Richtung sind die
Bedingungen
natürlich analog. Der Teil 11 wird nun auf dem Sägezahn 2 zum Stoßteil und der Teil
10 wird zum Leeteil u.sw.
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Bei der Herstellung von Sägeblättern 1 gemäß der Erfindung/B;cuorung
geht man zweckmäßigerweise von gemäß der SW-PS 339 902 gestauchtem Sägematerial
aus. In Fig. 3 jener Patentschrift ist ein Sägematerial vor dem Schneiden und Stanzen
gezeigt. Bei der Herstellung eines Sägeblattes aus einem gestauchten Sägematerial
gemäß der Erfindung/Neuerung stanze man zuerst die Zähne aus, worauf die Feilphasen
herausgefeilt und anschließend die Spitzen 30, 31 gehärtet werden. Das Sägeblatt
1 ist dann fertig, Ein Schränken ist nicht erforderlich.
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Selbstverständlich kann man die Ausnutzung der Erfindung/Neuerung
variieren, indem beispielsweise bei einer Sägenbezahnung mit der Hauptform gemäß
Fig. 1 das Verhältnis B CA A nur bei gewissen Sägezähnen angewendet wird, während
das Verhältnis B>A nur gelten darf, um die Spanbrechfähigkeit zu steigern. Um
das Reinigen der Spur besonders wirkungsvoll zu gestalten, kann man sich sogar denken,
gewisse Zähne ganz ungefeilt zu belassen, d.h., den Charakter normaler Hobelzähne
zu geben.
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Durch positive Neigungswinkel des Stoßteiles 10 (Stoß stellung) erhält
man einen kräftigen Vorschub. Es ist möglich, daß bei gewissen Holzarten oder Anwendungen
ein gröberer Vorschub entsteht als wünschenswert ist.
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Um den Vorschub zu verringern, kann man sich deshalb denken, den Zähnen
eine M-Form (Neigungswinkel = O) oder sogar einen negativen Neigungswinlcel zu geben.
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Die letztgenannte Zahnform nennt man häufig Form.
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Die Vorteile der Erfindung/Neuerung kann man zu einem wesentlichen
Teil auch bei den traditionellen Bezahnungen ausnutzen, wie bei Reißbezahnung und
Hobelbezahnung.
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Bei Sägen mit Reißbezahnung erhält man durch die Erfindung/Neuerung
sehr gute Schneidewirkung, wenn mindestens für gewisse Zähne B # A gilt, wobei B
und A in gleicher Weise wie bisher definiert werden. Dadurch, daß sich jede Zahnbrust
über den größeren Teil der Breite der Sägespur erstreckt, erzielt man eine gute
Spanbrechung, die dadurch zusätzlich verbessert werden kann, daß die Zahnbrusthöhe
gewisser Zähne vermindert wird oder daß diese Zähne ganz ungefeilt belassen werden,
so daß sie als modifizierte Hobelzähne fungiereh.
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Bei Sägen mit Hobelbezahnung kann man gemäß der Erfindung/ neuerung
bei Hobelzähnen die nach dem Stanzen erhaltene Form beibehalten, während die Schneidezähne
geschliffen werden, so daß das Verhältnis Bei gilt. Die Säge erhält als Ganzes hierdurch
sowohl ein gutes Schneidevermögen als auch ein Spanbrechungsvermögen.
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- Patentansprüche -