DE2312591A1 - Herstellung von hexamethylendiamin - Google Patents
Herstellung von hexamethylendiaminInfo
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Description
Badische Anil.ii«- & Soda-Fabrik AG-
Unser Zeichen: 0„Z„29 770 Moe/L
6700 Ludwigshafen, 14.5.1973
Herstellung von Hexamethylendiamin
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung
von 1,6-Hexamethylendiamin durch katalytisch^ Hydrierung
von Adipinsäuredinitril in flüssiger Phase.
Es ist aus der deutschen Patentschrift 870 264 bekannt, Adipinsäuredinitril
in flüssiger Phase mit Wasserstoff katalytisch unter Druck in Gegenwart von Ammoniak zu 1,6-Hexamethylendiamin
zu reduzieren. Obwohl auch dort das erhaltene Reaktionsprodukt als Verdünnungsmittel für das zu hydrierende Adipinsäuredinitril
verwendet wird, befriedigt dieses Verfahren wegen der auftretenden Nebenprodukte noch nicht.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein kontinuierliches Verfahren zur Herstellung von 1,6-Hexamethylendiamin aus Adipinsäuredinitril
zur Verfügung zu stellen, das wenig Nebenprodukte liefert und bei gut zu kontrollierender Reaktion möglichst wenig Ammoniak
erfordert. Diese Aufgabe wird durch die Erfindung gelöst.
G-egenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur kontinuierlichen
Herstellung von 1,6-Hexamethylendiamin durch Hydrierung von Adipinsäuredinitril
in flüssiger Phase mit Wasserstoff mittels Katalysatoren unter Druck in einer Reaktionszone, wobei man das
nach der Reaktionszone erhaltene hydrierte Reaktionsgemisch zum überwiegenden Teil im Kreislauf wieder in die Reaktionszone rückführt.
Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man dem rückgeführten hydrierten Reaktionsgemisch Adipinsäuredinitril
und Ammoniak im Molverhältnis 1 ι 10 bis 1 ; 15 frisch zuführt
und eine solche Menge des hydrierten Reaktionsgemisches rückführt, daß das Molverhältnis von Adipinsäuredinitril zu Ammoniak
beim Eintritt in die Reaktionszone insgesamt 1 % 40 bis 1 : 55
404840/OS.4
- ?. - . O.Z. 29 770
Die Reaktionszone ist zweckmäßig langgestreckt und rohrförmig. Beispielsweise hat sich ein stehendes Rohr bewährt. In der Reaktionszone
ist der verwendete Katalysator zweckmäßig in einfacher Schüttung angeordnet. Die verwendeten Katalysatoren bestehen
zweckmäßig aus Kobalt-Verbindungen mit oder ohne Zusatz von Mangan, Chrom, Silber und Phosphorsäure. Die Katalysatoren
liegen im allgemeinen als Festbettkatalysatoren in Form von Strängen, Kugeln oder Pillen vor. Sie können sogenannte Vollkontakte
oder auf Trägern, wie Bims, Aluminiumoxiden oder Silikaten, als Salze aufgetränkt oder in Form ihrer Metalloxide mit
den genannten Trägern vermischt und verformt sein» Die ,Metalloxide
oder -salze werden zweckmäßig zur Aktivierung vor Beginn der Hydrierung, zumindest zum Teil, unter üblichen Bedingungen
mit wasserstoff reduziert»
Das erfindungsgemäße Verfahren der kontinuierlichen Hydrierung von Adipinsäuredinitril wird im allgemeinen im Druckbereich von
20 bis 300, bevorzugt zwischen 30 und 26o, atü Wasserstoffpartialdruck
durchgeführt, im allgemeinen bei Temperaturen von 40
bis 1300C, bevorzugt 50 bis 1000C, mit einer· Gesamtflüssigkeits-
3 2 belastung von zweckmäßig 30 bis 55 nr/m /b- und mit einer Gas-
■X p
belastung von zweckmäßig 10 bis 50 Nm /m /h, bezogen auf den
freien Reaktorquerschnitt der Reaktionszone.
Da die Reaktion stark exotherm ist, beziehen sich die niederen Temperaturen oder angegebenen Bereiche auf den Eingang der Reaktionszone
und die höheren Temperaturen auf den Ausgang der Reaktionszone zu.
Es hat sich bei der Hydrierung von Adipinsäuredinitril als notwendig
erwiesen, in Gegenwart von Ammoniak zu arbeiten, um die Bildung unerwünschter Nebenprodukte, wie besonders von Hexamethylenimin
und höheren Kondensaten, wie Bishexamethylentriamin,
zurückzudrängen. Es hat sich auch als notwendig erwiesen, zur Vermeidung lokaler Überhitzung während der exothermen
Hydrierung in einem Verdünnungsmittel zu* arbeiten, wobei hier das rückgeführte hydrierte Reaktionsgemisch als Verdünnungsmittel
wirkt.
- 3 409840/0994
- 3 - O.Z. 29 770
Beispielsweise hat sich folgende Durchführungsweise "bewährt: In einem senkrechten Bohr, das mit körnigem Katalysator "beschickt
ist, wird am Boden das hydrierte Reaktionsgemisch über einen Flüssigkeitsabscheider entnommen. Ein kleinerer Teil wird davon
entnommen, wie üblich von Ammoniak befreit und aufgearbeitet. Die Hauptmenge des hydrierten Reaktionsgemisches wird wieder in
den oberen Teil der Reaktionszone eingeführt, wobei ein Kreislauf entsteht. In den oberen Teil der Reaktionszone wird auch
der Wasserstoff eingeführt. In diesen Kreislauf werden frisches Adipinsäuredinitril und frischer Ammoniak jeweils in flüssiger
Form in der angegebenen Menge eingespeist. Innerhalb dieses Kreislaufes sind entsprechende Kühlvorrichtungen vorgesehen,
die - unter Berücksichtigung der Temperatur des frisch zugeführten Adipinsäuredinitrils und Ammoniaks - die zu hydrierende ReaktionsmischiMg
auf die am Eingang der Reaktionszone gewünschte Temperatur bringen. Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, das
flüssige Reaktionsgemisch von oben nach unten wie in einer Art Rieselkolonne über den Katalysator zu führen. Im allgemeinen
liegt das Volumenverhältnis von im Kreislauf geführten hydrierten Reaktionsgemiseh zu entnommenem bei etwa 8 bis 10 zu 1,
bezogen auf die Zeiteinheit. Die dem System zugeführte Menge an frischem Adipinsäuredinitril und Ammoniak entspricht natürlich
bei kontinuierlichem Verlauf der Menge des entnommenen hydrierten Reaktionsgemisches unter Berücksichtigung der bei der Reaktion
entstehenden geringen Volumenänderung.
Es hat sich gezeigt, daß die kontinuierliche Hydrierung des Adipinsäuredinitrils
nur dann optimale Ergebnisse liefert, wenn das Molverhältnis von Adipinsäuredinitril und Ammoniak im Frisch—
material 1 zu 10 bis 1 zu 15, vorteilhaft 1 zu 11 bis 1 zu 13, und am Eingang zur Reaktionszone 1 zu 40 bis 1 zu 55, vorteilhaft 1 zu 40 bis 1 zu 50, beträgt. Das im Kreis geführte 1,6-Hexamethylendiamin
unterliegt keinen unerwünschten Nebenreaktionen. Wird die angegebene Menge an Ammoniak unterschritten,
so steigt die Bildung der Nebenprodukte, wie an cyclischem Hexamethylenimin und hochsiedendem Material, besonders Bishexamethylentriamin,
exponentiell an. Eine weitere Erhöhung der Ammoniakmenge bringt keine Vorteile mehr.
- 4 409840/0994
- 4 - O.Z. 29 770
Mit den angegebenen Molverhältnissen von Adipinsäuredinitril und Ammoniak läßt sich das Adipinsäuredinitril praktisch quantitativ
in 1,6-Hexamethylendiamin umwandeln. Wenngleich auch die Zurückdrängung der Nebenprodukte hauptsächlich durch die
Anwesenheit des Ammoniaks bewirkt wird, so erfolgt dies auch in gewissem Maße durch die Verdünnung des Adipinsäuredinitrils,
weil z.B. örtliche Überhitzungen am Kontakt und überhaupt ein unkontrolliertes Ansteigen der Reaktionstemperaturen vermieden
wird. Das Verfahren erlaubt, mit relativ geringen Mengen an Frischammoniak-Zufuhr auszukommen, obwohl am Eingang der Reaktionszone
der angegebene hohe Anteil an Ammoniak zur Verfügung steht. Außerdem ist das entnommene 1,6-Hexamethylendiamin auch
nur mit der 10- bis 15-fachen Molmenge an Ammoniak belastet, was die Aufarbeitung erleichtert.
Ein weiterer großer wirtschaftlicher Vorteil ist die Ausnutzung der Katalysatoraktivität durch die optimale Flüssigkeitsverteilung
auf dem Kontakt und die damit verbundene Erhöhung des Durchsatzes.
Das 1,6-Hexamethylendiamin läßt sich wie üblich, beispielsweise
nach Destillation, als Faservorprodukt verwenden.
Die in den Beispielen angegebenen Prozente beziehen sich auf das Gewicht. Unter dem Druck ist der Wasserstoffpartialdruck zu
verstehen. Von den Abkürzungen bedeutet ADN = Adipinsäuredinitril,
HMI = Hexamethylenimin, BHT = Bi shexame thy lent riamin, Kat = Katalysator.
Durch ein mit 1 300 kg Katalysator, bestehend aus 91 $ Kobalt,
5 $ Mangan und 4 $ Phosphorsäure, gefülltes senkrecht angebrachtes
Rohr werden nach der Reduktion des Katalysators Adiponitril und Ammoniak, vermischt mit der 10-fachen Menge an hydriertem
Reaktionsgemisch, in Gegenwart von Wasserstoff bei einem Wasserstoff
partialdru ck von 200 atü und einer Eingangstemperatur im Reaktor von 500C kontinuierlich durchgeführt. Die Temperatur
steigt auf etwa 950C in Richtung des Produktflusses. Der Umsatz
- 5 409840/0994
- 5 - O.Z. 29 770
beträgt mehr als 99,9 $>. Aus den nachstehenden Werten erkennt
man, daß im Vergleichsversuch außerhalb des beanspruchten Molverhältnissee von ADN zu Ammoniak und im Versuch 1 innerhalb
des beanspruchten Bereiches gearbeitet wird. Man erreicht bei den erfindungsgemäßen Bedingungen einen höheren Durchsatz und
eine verminderte Menge an Nebenprodukten als die Kondensationsprodukte im Vergleichsversuch.
ADF
Durchsatz kg/kg·Stunde
Molverhältnis
ADN zu NH5
Im Zulauf vor Reaktor
ADN zu NH5
Im Zulauf vor Reaktor
HMI BHT im Austrag
Vergleich 1:
Versuch 1:
Versuch 1:
0,071 0,092
0,09
0,07
0,07
1,83 1,05
In einen senkrecht angebrachten rohrförmigen Hydrierreaktor werden
720 kg des oben beschriebenen Katalysators eingefüllt und reduziert. Unter einem Druck von 250 atü wird Adiponitril mit
einer Menge von 0,127 kg pro kg Kontakt und Stunde durchgesetzt. Die Eingangstemperatur im Reaktor beträgt 700C und steigt in
Richtung des Produktflusses auf 900C. Wasserstoff wird im Kreis
geführt. Durch Variation der im Kreis geführten Flüssigkeit wird das Verhältnis von Adiponitril zu Ammoniak vor dem Reaktor variiert.
Die Versuche 2 und 3 werden nach den erfindungsgemäßen Bedingungen durchgeführt. Der Vergleichsversuch 2 zeigt, daß
eine Steigerung der Ammoniakmenge vor dem Reaktor über den erfindungsgemäßen Bereich hinaus keine Veränderung der Menge der
Nebenprodukte bewirkt.
im | 1 | Molverhältnis | 5 | zu | vor | 1 | NH5 | HMI | im | Austrag | BHT | |
1 | ADN | 5 | 1 | Reaktor | ,11 | 0 | ||||||
1 | Zulauf | 5 | 1 | : 44 | 0 | ,09" | 0 | ,90 | ||||
Versuch 2: | : 50 | 0 | ,09 | 0 | ,70 | |||||||
Versuch 3: | . -in • ' ^, |
: 75 | 0 | ,70 | ||||||||
Vergleich 2: | ||||||||||||
409840/0994
O. Z. 29 770
Die Hydrierung wird - wie in Beispiel 2 "beschrieben - bei 80
atü und mit einem Durchsatz von 0,086 kg ADN/kg · Stunde durchgeführt.
Variiert wird das Adipodinitril-Ammoniakverhältnis im Frisehzulauf unterhalb und oberhalb des. beanspruchten Bereichs.
Das Ergebnis zeigt, daß ein kleinerer Anteil an "Ammoniak als
erfindungsgemäß die Nebenprodukte beträchtlich ansteigen läßt und andererseits eine Steigerung über den erfindungsgemäßen
Bereich hinaus keine Vorteile bringt.
3: | r | 4: | Molverhältnis | zu | vor | 1 | NH5 - | HMI | im | BHT | Austrag | 1 | ,7 | |
ADN | 1 | Reaktor | - | * | 1 | ,1 | ||||||||
im Zulauf | 1 | : 42 | 55 | 1 | ,0 | |||||||||
Vergleich | 1 : 8 | :' 52 | O, | 52 | ||||||||||
Versuch 4 | 1 ; 14 | : 55 | 52 | |||||||||||
Vergleich | 1 : 17 | o, | ||||||||||||
409840/0994
Claims (1)
- - 7 - O.Z. 29 770PatentanspruchVerfahren zur kontinuierlichen Herstellung von 1,6-Hexamethylendiamin durch Hydrierung von Adipinsäuredinitril in flüssiger Phase mit Wasserstoff mittels Katalysatoren unter Druck in einer Reaktionszone, wobei man das nach der Reaktionszone erhaltene hydrierte Reaktionsgemisch zum überwiegenden Teil im Kreislauf wieder in die Reaktionszone rückführt, dadurch gekennzeichnet, daß man dem rückgeführten hydrierten Reaktionsgemisch Adipinsäuredinitril und Ammoniak im Molverhältnis 1 : 10 bis 1 : 15 frisch zuführt und eine solche Menge des hydrierten Reaktionsgemisches rückführt, daß das Molverhältnis von Adipinsäuredinitril zu Ammoniak beim Eintritt in die Reaktionszone insgesamt 1 : 40 bis 1 : 55 beträgt.Badische Anilin- ft Soda-Pabrik AGfk<409840/0994
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8330 | Complete renunciation |