DE2750249A1 - Verfahren zur herstellung von isomerengemischen von methylenbruecken aufweisenden polycyclohexylpolyaminen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von isomerengemischen von methylenbruecken aufweisenden polycyclohexylpolyaminenInfo
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DR. GERHARD SCHUPFNER
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U.S.A.
Verfahren zur Herstellung von Isomerengemischen von Methylenbrücken aufweisenden Polycyclohexylpolyaminen
809822/0628
Die Erfindung betrifft die Herstellung von Isomerengemischen von Methylenbrücken aufweisenden Polycyclohexylpolyaminen.
Isomerengemische von Methylenbrücken aufweisenden Polycyclohexylpolyaminen
finden zur Herstellung von Polyamiden, Polyisocyanaten und dergleichen Verwendung und haben sich als Härter
für Epoxiharze aus vicinalen Epoxiden hervorragend bewährt. Die Polyisocyanate stellen ferner eine Komponente in Urethan-Systemen
usw. dar.
Es ist bekannt, daß bestimmte Methylenbrücken aufweisende Polycyclohexylpolyamine - die Dimeren davon werden auch als
Di- oder Bis-(aminocyclohexyl)-methane bezeichnet - durch Hydrierung von bestimmten Methylenbrücken aufweisenden PoIyphenylpolyaminen
in Gegenwart von Edelmetall-Katalysatoren erhalten werden können. ( Siehe US-PS 2 606 927).
Die Benutzung von Katalysatoren, die metallisches Ruthenium enthalten, w^ird in Hydrierungsverfahren bevorzugt, wie sie
z. B. in den US-PS'en 2 606 924, 2 606 925, 2 494 563,
3 347 917, 3 676 495 beschrieben sind. Aus den US-PS'en 2 606 924 und 2 494 563 sind Verfahren zur Herstellung von
bestimmten stereoisomeren Bis-(4-aminocyclohexyl)-methanen
durch Hydrierung von Bis-(4-aminophenyl)-methan in Gegenwart
eines Ru-Metall-Katalysators in Gegenwart oder Abwesenheit
eines flüssigen organischen Lösungsmittels bekannt. Die US-PS'en 2 606 925 und 3 347 917 beschreiben die Herstellung
von stereoisomerem Di-(p-aminocyclohexyl)-methan, das reich an
trans,trans-Stereoisomerem ist, in Gegenwart eines Ru-Katalysators
und Ammoniak.
Der US-PS 3 676 495 ist die Herstellung von Triamin-2,4-bis-(aminocyclohexylmethyl)-cyclohexylamin
durch Hydrierung von 2,4-Bis-(p-aminobenzyl)-anilin in Gegenwart eines Ru-Metall-Katalysators
und Ammoniak (wie in der vorstehend erwähnten US-PS 2 606 925 beschrieben) zu entnehmen.
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Wie der vorstehend angegebene Stand der Technik zeigt, macht die Hydrierung von Methylenbrücken aufweisenden Polyaminen in
Gegenwart von Ru-Katalysatoren den Einsatz von weitgehenst
reinem Ausgangsmaterial erforderlich, z. B. von 4,A·-Methylendianilin,
das weitgehend frei von anderen Isomeren wie 2,4'- und 2,2f-Methylendianilin ist. Methylenbrücken aufweisende
Polyphenylpolyamine werden durch die bekannte Kondensationsreaktion von Anilin und Formaldehyd in Gegenwart einer starken
Mineralsäure, wie Chlorwasserstoffsäure, als Katalysator oder
eines Siliciumdioxid-Aluminiumoxid-Katalysators hergestellt. Bei dieser Kondensationsreaktion entsteht ein Kondensationsprodukt,
das Methylendianilin-Isomere und höher funktionelle Polyphenyl-Polyamine und ihre Isomeren enthält. Es ist jedoch
bekannt, daß die Anwesenheit von isomeren Verunreinigungen in der Beschickung bisher zur Desaktivierung des Ru-Katalysators
und zur schnellen Abnahme der Hydrierwirksamkeit führt. Anscheinend vergiften Polyamin-Isomeren-Gemische den Ru-Katalysator.
In kontinuierlichen Hydrierungssystemen führt die rasche Desaktivierung des Ru-Katalysators zu teilweisem oder eventuell
völligem Aufhören des Hydriervorganges, was eine geringe Ausbeute an Hydrierungsprodukt zur Folge hat.
Die Katalysator-Desaktivierung macht es erforderlich, daß der
Katalysator häufig durch frischen aktiven Katalysator ersetzt werden muß. Darüber hinaus führt die Desaktivierung zu Verlusten
an Ru-Metall oder Katalysator-Aktivität. Ru-haltige Hydrierungskatalysatoren sind sehr teuer und im Hinblick auf
diesen Nachteil ist es wirtschaftlicher, weitgehend reine Polyamine als Ausgangsmaterial bei Ru-katalysierten Hydrierungen
einzusetzen.
Die Menge besonderer Isomerer und höher funktioneller Polyphenylpolyamine
kann in gewissem Umfang durch Kontrolle der Bedingungen, unter denen die Kondensationsreaktion durchgeführt
wird, gesteuert werden. Die reinen Ausgangsmaterialien, die bisher eingesetzt wurden, wurden jedoch durch weitere
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Isolierung eines besonders gewünschten Isomeren aus dem Kondensationsprodukt ,z. B. durch fraktionierte Destillation, erhalten.
Aus dem Vorstehenden ist zu ersehen, daß es vom wirtschaftlichen
Standpunkt aus wünschenswert wäre, Methylenbrücken aufweisende Polycyclohexylpolyanine durch Hydrierung voa isomeren Kondensationsprodukten herstellen zu können, ohne daß ein besonders
reines Produkt als Ausgangsmaterial isoliert werden müßte.
Vor kurzem hat man gefunden, daß durch Anwendung einer speziellen Vorbehandlung Polyphenylpolyamin-Gemische an einem Ru-haltigen Hydrierungskatalysator ohne Katalysator-Desaktivierung
oder andere Katalysatorschädigungen hydriert werden können
(siehe US-PS 3 959 374). Bei diesem Verfahren wird ein PoIyphenylpolyamin-Isomerengemisch durch In-Kontakt-bringen mit
einem Ni-haltigen Hydrierungskatalysator vorbehandelt. Die Vorbehandlung bewirkt die Entfernung des Katalysatorgiftes im
Isomerengemisch oder verhindert die Desaktivierung des Ru-Katalysators auf andere Weise. Das Ergebnis ist die Erzeugung
eines Isomerengemisches von Methylenbrücken aufweisenden PoIycyclohexylpolyaminen in sehr hoher Ausbeute, z. B. über 90
Gew.-%, bezogen auf die Ausgangs-Polyamine. Nachteilig bei diesem Verfahren ist natürlich, daß eine Vorbehandlung des
Ausgangs-Isomerengemisches vor der Hydrierung erforderlich ist.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Herstellung von Isomerengemischen von Methylenbrücken aufweisenden Polycyclohexylpolyaminen zu schaffen, bei welchem ein
Katalysator zum Einsatz kommt, der gleichzeitig das Ausgangsgemisch "entgiftet" und hydriert.
Die Aufgabe wird durch ein Verfahren entsprechend den vorstehenden Patentansprüchen gelöst.
Es ist überraschend gefunden worden, daß die Verwendung bestimmter Aluminiumoxide als Träger für den Ru-Katalysator zu dem er-
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wünschten Ergebnis führt. Darüber hinaus wird die Aktivität des Katalysators durch den erfindungsgemäßen Träger hinsichtlich
der Hydrierung des eingesetzten Isomerengemisches im Vergleich zu dem besten bekannten Ru-Träger-Katalysator, der in
Verbindung mit der Vorbehandlungsstufe eingesetzt wird, erhöht.
Außer der Tatsache, daß der erfindungsgemäße Aluminiumoxid-Katalysator
nicht desaktiviert wird, führt der Träger auch noch zu einer Erhöhung der Selektivität des Katalysators.
Obwohl Aluminiumoxid schon als Träger für Ru-Katalysatoren für
die Hydrierung von Isomerengemischen, die einen hohen Gehalt an dem 4,A'-Isomeren aufwiesen, verwendet wurde, war sein Einsatz
zur Verhütung der Desaktivierung in Isomerengemischen bisher nicht bekannt.
Es folgt nun eine ausführliche Beschreibung der Erfindung.
Im weitesten Sinn ist Gegenstand der Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von Methylenbrücken aufweisenden Polycyclahexylpolyamin-Isomerengemischen
in hohen Ausbeuten direkt aus Methylenbrücken aufweisenden Polyphenylpolyamin-Isomerengemischen
in einer einzigen Stufe an einem Ru-Hydrierungskatalysator,
welcher keine Desaktivierung erfährt. Das Verfahren umfaßt das In-Kontakt-bringen eines Beschickungsstroms aus einem Methylenbrücken
aufweisenden Polyphenylpolyamin-Isomerengemisch mit Wasserstoff und vorzugsweise Ammoniak.in Gegenwart eines
Ru-Al20_-Trägerkatalysators bei Hydrierungs-Temperaturen und
-Drucken.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird das Verfahren kontinuierlich durchgeführt, in—-dem ein Strom des Polyphenylpolyamin-Beschickungsgemisches
mit einem Wasserstoffstrom zusammen mit einem Ammoniakstrom durch eine Reakticnszone einer
Temperatur im Bereich von etwa 150 bis 250 0C und etwa 35 bis
1050 bar überdruck geleitet werden, wobei sich in der Zone ein
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Ru-Al - O^-Trägerkatalysator befindet. Die Ströme werden in der
Zone mit dem Katalysator in engen Kontakt gebracht, so daß die Hydrierung des Polyphenylpolyamin-Isomerengemisches bewirkt
wird. Das resultierende Isomerengemisch von Methylenbrücken aufweisenden Polycyclohexylpolyaminen kann aus dem Produktstrom
nach irgendeiner der bekannten Methoden abgetrennt werden.
Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird das Verfahren
in Gegenwart oder Abwesenheit eines flüssigen organischen Lösungsmittels, das gegenüber den Hydrierungsbedingungen unempfindlich
ist, durchgeführt.
Schließlich kann das Methylenbrücken aufweisende Polyphenylpolyamin-Isomerengemisch
auch an einem Ni-Hydrierungskatalysator bei etwa 25 bis 250 0C und 35 bis 1050 bar Überdruck vorbehandelt
werden. Diese Vorbehandlung kann in Gegenwart oder Abwesenheit von Ammoniak durchgeführt werden. Um hohe Ausbeuten zu
erhalten,ist es jedoch wesentlich, daß Ammoniak bei der Hydrierung
am Ru-Träger-Katalysator anwesend ist.
Wie weiter vorn schon kurz beschrieben, werden Isomerengemische von Methylenbrücken aufweisenden Polyphenylpolyaminen durch die
bekannte Kondensationsreaktion von Formaldehyd und Anilin in Gegenwart einer starken Mineralsäure, wie Salzsäure, oder Katalysatoren,
wie Siliciumoxid-Aluminiumoxid, hergestellt. Die Kondensationsreaktionsprodukte enthalten im allgemeinen Gemische
von isomeren Diaminen, z. B. 2,2·-, 2,4·- und 4,4'-Methylendianilinen
und höher funktionellen Isomeren Polyaminen, wie Tri-, Tetra-Aminen und dergleichen. Bekanntlich kann die bestimmte
Menge an Diaminen, höher funktionellen Polyaminen und das Isomerenverhältnis davon für ein gegebenes Kondensationsprodukt stark variiert werden, z. B. durch Änderung des Verhältnisses
der Reaktanten, des Katalysators und der Reaktionsbedingungen sowie durch Anwendung besonderer Reinigungs- und/
oder Abtrennmethoden. Solche Methoden sind bekannt und brauchen hier nicht näher beschrieben werden. Im allgemeinen haben die
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Methylenbrücken aufweisenden Polyphenylpolyamin-Kondensationsprodukte
eine durchschnittliche Funktionalität von etwa 2,0 im Falle eines weitgehend reinen Methylendianilins bis zu höherer
Funktionalität, abhängig von der Anwesenheit höher funktioneller Polyamine. Methoden zur Bestimmung der durchschnittlichen
Funktionalität eines solchen Gemisches sind bekannt und brauchen ebenfalls hier nicht beschrieben zu werden.
Die Erfindung ist für die Herstellung von Isomerengemischen von Methylenbrücken aufweisenden Polycyclohexylpolyaminen aus
irgendwelchen Isomerengemischen von Methylenbrücken aufweisenden Polyphenylpolyaminen, welche durch bekannte Kondensationsreaktionen erhaltbar sind, geeignet. Bevorzugt werden jedoch
Einsatzgemische, die durchschnittliche Funktionalitäten im Bereich von 2,0 bis etwa 3,3, vorzugsweise von etwa 2,0 bis etwa
2,7 haben.
Das gewöhnlich benutzte Einsatz- oder Beschickungs-Gemisch enthält
mindestens etwa 25,0 % isomere Methylendianiline, bezogen auf das Gesamtgewicht der Beachickung. Diese Menge ist jedoch
nicht kritisch. Ferner enthalten die Beschickungsgemische die Methylendianilin-Isomeren im Verhältnis von etwa 1 bis 10 %
2,2'-; 10 bis 70 % 2,A'-; 20 bis 90 % 4,4'-Isomeres, bezogen
auf das Gesamtgewicht des vorliegenden Methylendianilins. Selbst· verständlich können reine Methylenbrücken aufweisende PoIyphenylpolyamin-Beschickungen,
z. B. Bis-(4-aminophenyl)-methan, das auch bekannte Ru-Katalysatoren nicht vergiftet, ebenfalls
eingesetzt werden, doch ist das Verfahren mit Vorteil für Ausgangsgemische anzuwenden, die die bekannten Ru-Katalysatoren
vergiften.
Ein Beispiel eines besonders geeigneten Isomerengemisches von Methylenbrücken aufweisenden Polyphenylpolyaminen ist eines
mit einer durchschnittlichen Funktionalität von etwa 2,0, das aus etwa 96,1 Gew.-% Methylendianilin, 3,7 Gew.-% höher funktioneller
Polyamine und dem Rest Verunreinigungen besteht,
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wobei das Methylendianilin-Isoeerenverhältnis von 2,2'- : 2,4·-
: 4,4»-Isomeren etwa 4,4 ι 23,9 : 7V,-6 beträgt (ermittelt nach
der Gaschromatographie in Area-%}. Beispiele für andere besonders geeignete Polyphenylpaiyamin-Isomerengemische sind die
einer durchschnittlichen Funktion«litlt zwischen etwa 2,2 und
2,7, hergestellt nach den Verfahren der OS-PS 3 362 979.
Der beim erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzte Katalysator
kann allgemein als Ru auf einen AIJD.-Träger beschrieben werden.
Besondere Anforderungen an die physikalischen Eigenschaften des Al9O.-Trägers scheint es nicht zu geben. Es wird jedoch bevorzugt,
3 daß das Al9O. ein Porenvolumen ton etwa 0,3 bis 0,5 cm /g und
2 eine Oberfläche von etwa 90 bis 110 m /g hat. Bevorzugt wird ein Katalysator, der etwa 0,01 bis 10, insbesondere 0,5 Gew.-%
Ru-Metall auf Al2O. enthält. Verfahren zur Herstellung solcher
Katalysatoren sind z. B. aus der US-PS 3 34? 917 bekannt. Darüber
hinaus kann der Katalysator in Form einer Aufschlämmung oder in Form eines Festbettes eingesetzt werden. Bevorzugt wird ein Festbettkatalysator aus Katalysator-Tabletten, die etwa 0,5 Gew.-%
2 3 ■
100 m /g, einem Porenvolumen von 0,4 cm /g und eines Schüttgewichtes
von 0,992 g/cm bestehen.
Die synergistische Aktivität des Katalysators nach der Erfindung
ist nicht vollständig geklärt. Man weiß jedoch, daß das Ruthenium auf dem beschriebenen A1.0.-Träger aufgebracht sein
muß, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Wenn man nichtimprägniertes A1.0- in einer Vorbehandlungsstufe einsetzt, kommt
man zu keinem befriedigenden Ergebnis. Andererseits wird ein Ru-Katalysator, der auf einem anderen Träger, z. B. einem
Carbonat, aufgebracht ist, rasch vergiftet.
Die Erfindung umfaßt aber die Kombination von Al2O- und Ru in
einer üblichen Hydrierungsreaktionszone. So kann das Ru auf einem anderen,nicht schädlichen Träger aufgebracht sein und
die Hydrierung mit diesem Katalysator in Gegenwart von Al-O-,
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der entweder Ru oder ein anderes Edelmetall trägt, durchgeführt werden.
Erfindungsgemäß wird das Beschickungsgemisch durch Erhitzen des Isomerengemisches, des Wasserstoffs und des Ammoniaks in Gegenwart
des oben beschriebenen Ru-haltigen Katalysators bei einer Temperatur von etwa 170 bis 225 C, vorzugsweise etwa 190 bis
210 0C unter einem Druck von etwa 35 bis 1050 bar, der ausreicht,
die Flüssigkeiten in flüssiger Phase zu halten, vorzugsweise bei etwa 105 bis 211 bar überdruck durchgeführt.
Das Isomerengemisch von Methylenbrücken aufweisenden Polyphenylpolyaminen
wird zu Beginn in Gegenwart von Wasserstoff und Ammoniak mit dem Hydrierungskatalysator nach irgendeiner bekannten
Methode in Kontakt gebracht. So können die isomeren Polyamine, Wasserstoff und Ammoniak als Gemisch über oder durch
ein stationäres Katalysatorbett geleitet werden, wie weiter unten noch näher beschrieben wird, oder in einem geeigneten
Druckgefäß vermischt werden. Vorzugsweise wird das Isomeren-Beschickungsgemisch,
der Wasserstoff und der Ammoniak mit dem Katalysator bei etwa 190 bis 210 0C in engen Kontakt gebracht.
Obwohl noch höhere Drücke als hier angegeben angewendet werden können, ist dies unwirtschaftlich und führt zu keinem besseren
Ergebnis. Vorzugsweise wird mit einem Druck gearbeitet, durch den die Flüssigkeiten in flüssigem Zustand bleiben, z. B. bei
etwa 105 bis 211 bar überdruck.
Die Hydrierung der Polyarain-Beschickung in Gegenwart eines Ru-AlpO.-Trägerkatalysators muß in Gegenwart von Ammoniak durchgeführt
werden, um hohe Ausbeuten an dem gewünschten Produkt zu erhalten. Die Anwesenheit von Ammoniak während der Hydrierung
setzt die Neigung zur Bildung höher molekularer Polyamine herab. Das Ammoniak kann vor oder während des In-Kontakt-bringens der
Polyamine mit dem Katalysator eingeleitet werden. Vorzugsweise wird wasserfreies Ammoniak im Molverhältnis von Ammoniak zu
eingesetzten isomeren Polyaminen von etwa 3 : 1 bis etwa 30 : 1,
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vorzugsweise 6 : 1 bis 10 : 1 eingesetzt. Man kann auch mit größeren Amnociakmengen arbeiten, doch bringt dies keinen Vorteil und ist unwirtschaftlich.
if
Die Beschickung wird in Gegenwart des Katalysators solange erhitzt, bis eine möglichst 100%ige Hydrierung der isomeren Polyamine stattgefunden hat. Die Analysen des Hydrierungsproduktstromes zeigen, daß besondere Hydrierungszeiten nicht kritisch
sind. Gewöhnlich wird bein Chargenverfahren praktisch 10C%ige
Hydrierung in etwa 15 bis 120 Minuten erreicht. Beim kontinuierlichen Arbeiten empfiehlt es sich, mit Raumgeschwindigkeiten
von etwa 0,5 bis 2,0 g des flüssigen Beschickungsgemisches pro ml Katalysator pro Stunde zu arbeiten.
Das Verfahren kann auch in Gegenwart eines organischen flüssigen
Lösungsmittels durchgeführt werden. Geeignete Lösungsmittel sind die gesättigten aliphatischen und alizyklischen Kohlenwasserstoffe, Äther, Alkohole, Alkylamine und dergleichen. Beispiele
für solche Lösungsmittel sind Dioxan, n-Heptan, Cyclohexan, Butyläther, Isopropanol und Butanol. Besonders bevorzugt werden
Isopropanol und tertiär-Butanol. Bekanntlich unterliegen gewisse Alkohole, z. B. Isopropanol, mindestens einer partiellen Aminierung unter den Hydrierungsbedingungen. Henn dies tatsächlich
eintritt, so sind diese Hebenreaktionen bei dem erfindungsgemäßen Verfahren so unbedeutend, daß sie die Verwendung des Alkanols nicht verbieten. Henn es zweckmäßig ist, können auch Gemische von Lösungsmitteln eingesetzt werden. Die Lösungsmittel
können in jeder gewünschten Menge eingesetzt werden; bevorzugt wird in einer Konzentration zwischen etwa 70 bis etwa 90 %, be- -zogen auf das Polyamin-Lösungsmittel-Gemisch, zu arbeiten. Besonders bevorzugt wird z. B. tertiär-Butanol.
Wenn auch nicht erforderlich, so kann beim erfindungsgemäßen Verfahren eine Vorbehandlung, wie sie in der US-PS 3 959 374
beschrieben ist, angewendet werden. Ruthenium ist ein sehr teures Metall. Insbesondere rohe Beschickungsströme gemischter Isomerer
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Polyamine, die zu hydrieren sind, können eventuell den Katalysator
nach langer Betriebsdauer desaktivieren. So ist es vorteilhaft, den Beschickungsstrom durch eine erste Zone zu leiten,
die einen Standard-Hydrierungskatalysator enthält und auf eine Temperatur unter der Hydrierungstemperatur gehalten wird. Da
diese Stufe an sich nicht notwendig ist, können die Raumströmungsgeschwindigkeit
und die Temperatur so festgelegt werden, daß der Durchsatz zur Hydrierungsstufe so hoch wie möglich ist.
In der Vorbehandlungsstufe wird ein mindestens 100 Mol-%iger
Überschuß an Wasserstoff, bezogen auf das Polyamingemisch, angewendet. Die Wasserstoffmenge ist nicht kritisch. Der Wasserstoff
kann mit der Polyamin-Beschickung vor oder während des Kontaktes mit dem Ni-Katalysator vermischt werden und kann auch
im Gemisch mit einem inerten Gas, wie Stickstoff, eingesetzt werden.
Die Vorbehandlung der Polyamin-Beschickung kann in An- oder Abwesenheit von Ammoniak erfolgen.
Die Dauer der Vorbehandlungszeit ist nicht kritisch. Inniger Kontakt des Polyamin-Isomerengemisches mit dem Ni-haltigen
Hydrierungskatalysator ist die einzige Notwendigkeit. Beim Arbeiten in Chargen reicht eine Zeit von etwa 15 Minuten bis
1 Stunde aus. Beim kontinuierlichen Arbeiten wird die Vorbehandlung mit einer Raumströmungsgeschwindigkeit von etwa 0,5
bis 2,0 g flüssiger Beschickung/ml Katalysator/h vorgenommen.
Es kann irgendein bekannter Ni-haltiger Hydrierungskatalysator
in der Vorbehandlungsstufe eingesetzt werden. Nickel-Hydrierungskatalysatoren sind bekannt und schließen solche ein,
die als aktive Komponente elementares Nickel, Raney-Nickel, Nickeloxide, Nickelsalze und dergleichen enthalten. Diese
Katalysatoren können auch auf einem Träger, der bei den Verfahrensbedingungen inert ist, eingesetzt werden.Geeignete
Träger sind z. B. feuerfeste Materialien, wie Silicium-Dioxid,
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Aluminiumoxid. Derartige Trägerkatalysatoren und Verfahren zu ihrer Herstellung sind allgemein bekannt.
Gleichgültig, ob eine Vorbehandlung vorgenommen worden ist oder
nicht, der hydrierte Verfahrensabstrom kann nach irgendeinem bekannten Trennungsverfahren, z. B. durch fraktionierte Destillation, aufgearbeitet werden, um das gewünschte Isomerengemisch
von Methylenbrücken aufweisenden Polycyclohexylpolyaminen zu erhalten. Wenn gewünscht, können die hydrierten isomeren Dimeren
voneinander und/oder von höher funktioneilen Methylenbrücken aufweisenden Polycyclohexylpolyaminen z. B. durch fraktionierte
Destillation abgetrennt werden. Die Analysen der Prozeßabströme zeigen, daß praktisch 100%ige Umsetzung der gemischten Isomeren
Methylendianiline und höher funktioneller Polyphenylpolyamine erreicht werden, was zu entsprechend hohen Ausbeuten an den gewünschten Isomerengemischen von Methylenbrücken aufweisenden
Polycyclohexylpolyaminen führt. Diese Ergebnisse werden ohne merkliche Desaktivierung oder Verminderung der Hydrierfähigkeit
des Ru-AlpO.-Trägerkatalysators erhalten, was die Wiederverwendung des Katalysators ohne Reaktivierung oder die kontinuierliche
Weiterverwendung frischen Katalysators möglich macht.
Aus diesen Gründen ist aas erfindungsgemäße Verfahren besonders
für die kontinuierliche Arbeitsweise unter Verwendung der konventionellen Systeme und Anlagen geeignet. Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden Methylenbrücken aufweisende Polycyclohexylpolyamin-Isomerengemische kontinuierlich
durch kontinuierliches Einspritzen der Ströme von der Polyphenylpolyamin-Beschickung, des Wasserstoffs und des Ammoniaks in die
Hydrierzone, die eine Temperatur von etwa 190 bis 210 0C hat,
unter einem überdruck von etwa 105 bis 2110 bar steht und den erfindungsgemäßen Ru-Al^O.-Katalysator enthält, erzeugt. Es
kann jede bekannte Vorrichtung, die die angewandten Temperaturen und Drücke aushält, benutzt werden. Bevorzugt wird die Benutzung
üblicher kontinuierlicher Druckreaktoren. Der Katalysator wird in der ersten Zone in üblicher Weise, z. B, durch einen Träger
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auf einem stationären Bett gehalten, wodurch die Entfernung des Katalysators durch die Reaktantenströme verhindert wird.
Die Ströme der oben beschriebenen Reaktanten können vor dem
Einspritzen oder durch gleichzeitiges Einspritzen in die Reaktionszone
miteinander vermischt werden. Vorzugsweise enthält der Polyaminstrom das Polyamin-Isomerengemisch in einem organischen
Lösungsmittel gelöst, insbesondere 70 bis 90 % Lösungsmittel, bezogen auf das Gewicht des Polyamin-Lösungsmittel-Stroms.
Die Ströme werden in solchen Geschwindigkeiten eingespritzt, daß ein Molverhältnis von etwa 6 bis 10 Mol Ammoniak
pro Mol Polyamin-Beschickung resultiert. Wenn Wasserstoff eingeleitet wird, so enthält der Strom vorzugsweise außer Wasserstoff
ein inertes Gas, wie Stickstoff. Ammoniak wird vorzugsweise in wasserfreier Form eingesetzt.
Die Ströme passieren die Reaktionszone mit Raumströmungsgeschwin· digkeiten, so daß eine praktisch vollständige Hydrierung der
Beschickung erreicht wird. Bevorzugte Raumströmungsgeschwindigkeiten liegen im Bereich von etwa 0,5 bis 2,0, vorzugsweise
1,5 g Gesamtflüssigkeit/ml Katalysator/h, wodurch inniger Kontakt der Polyamin-Beschickung mit dem Katalysator erreicht wird.
Beispiele haben gezeigt, daß die kontinuierliche Arbeitsweise über lange Zeiträume durchgeführt werden kann, ohne daß der
Katalysator desaktiviert wird. Es kann irgendein Isomerengemisch von Methylenbrücken aufweisenden Polyphenylpolyaminen eingesetzt
werden, was einen wirtschaftlichen Vorteil gegenüber den bekannten
Verfahren, die reines Ausgangsmaterial erforderlich machen, bringt.
Die Erfindung und die Vorteile, zu denen sie führt, wird aus den nun folgenden Beispielen noch deutlicher werden.
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Beispiel 1 , .
In diesem Beispiel wurde ein 500 ml durchgebend vertikaler
Rohrreaktor aus rostfreiem Stahl (Stahl-Nr, 316, Innendurchmesser
31,75 mm, Länge 73,70 cm) verwendet, in welchem ein Katalysatorbett 475 ml stationär angeordnet war. Der. Katalysator war
ein tablettenförmiger Ru-Al90_-Trägerkatalysator (Tablettengröße
3,175 mm, Ru-Gehalt 0,5 Gew.-%). Der Reaktor war mit
Einlaß- und Auslaß-Systemen zum kontinuierlichen Einleiten und Entfernen der Prozeßströme versehen. Das Einlaßsystem enthielt
Mittel zum kontinuierlichen Einleiten von wasserfreiem Ammoniak, Wasserstoff, einem Lösungsmittel und dem. Isomerengemisch aus
Methylenbrücken aufweisendem Polyphenylpolyamin. Der Reaktor war elektrisch beheizbar; die Temperatur wurde durch Thermoelemente
an verschiedenen Stellen des Reaktors abgefühlt. Die Temperatur des Reaktors wurde durch einen automatischen Vorsatz-Temperaturregler
gesteuert. Der Reaktor wurde auf 185 bis 200 0C
erhitzt. Isopropylalkohol, auf etwa 50 bis 60 0C vorgewärmt,
wurde durch dampfbeheizte Zuführleitungen in den Reaktor eingeleitet, der 2 Stunden kontinuierlich damit bei etwa der vorstehend
angegebenen Temperatur durchgespült wurde, während ein überdruck von etwa 184 bis 192 bar erzeugt wurde. Ein Beschikkungsgemisch,
bestehend aus 20 Gew.-% isomerem Methylendianilin, 63,9 Gew.-% Methylendianilin (MDA), und 35,4 Gew.-% PoIy-MDA und
einem Gewichtsprozentverhältnis, ermittelt durch Gas- Flüssig-Chromatographieyder
Isomeren 2,2·- : 2,4·- : 4,4·- von 3,8 :
24.0 : 71.4, und 80 Gew.-% Isopropanol, der auf etwa 60 0C vorgewärmt
war, wurde durch die dampfbeheizten Zuführleitungen als ein Strom in den Reaktor mit einer Geschwindigkeit von
0,454 kg/h gepumpt. Gleichzeitig wurde wasserfreies Ammoniak als ein zweiter Strom in den Reaktor mit einer Geschwindigkeit
von 0,09 kg/h gepumpt, während 290 l/h Wasserstoff mittels eines kalibrierten Rotometers als ein dritter Strom eingeführt wurde.
Die drei Ströme wurden vermischt und direkt durch den Reaktor geleitet. Die Reaktionsbedingungen und die Ergebnisse gibt die
nun folgende Tabelle I wieder.
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Versuch Temp. C Druck, bar (Mole) Raumströmungs-
ΝΗ-,/Amin geschwindigkeit (g/ml Katal./h)
1 | 209 | ,8 | 189 | ,00 | 11 | ,2 | 1 | ,52 |
2 | 225 | ,8 | 130 | ,69 | 27 | ,7 | 2 | ,50 |
Abströme, GFC-A-% (Leichtes, Ammoniak, Lösungsmittelbeschickung)
1 4,4 79,1 0,1 0,0 16,4
2 3,8 71,7 9,5 0,9 14,1
Die NMR-Spektren der konzentrierten Abströme bestätigten einen sehr hohen Aromatenumsatz.
Diese Beispiele zeigen die außerordentlich gute katalytische Aktivität des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Dieses Beispiel wurde wie Beispiel 1 durchgeführt. Ein frischer
Ru-Al_0_-Katalysator, der 0,5 % Ru enthielt, wurde in den Reaktor
eingefüllt. Die Reaktionsbedingungen und die Ergebnisse dieses Beispiels sind der Tabelle II zu entnehmen.
Temp. 0C | Tabelle | II | (Mole) NH_/Amin |
Raumströmungs geschwindigkeit (g/ml Katal./h) |
|
Versuch | 211,1 | Druck, bar | 10,9 | 1,55 | |
1 | 210,8 | 160,58 | 9,4 | 1,37 | |
2 | 211,9 | 187,67 | 7,3 | 1,49 | |
3 | 210,9 | 182,00 | 1 1 ,0 | 1 ,38 | |
4 | 208,3 | 181,16 | 8,6 | 1,42 | |
5 | 189,00 | ||||
809822/0628
77 | , A | 0,0 | 0 | ,0 | 16,7 | - | - |
79 | ,3 | 0,0 | 0 | ,5 | 15,2 | 0 | ,1 |
78 | ,6 | 0,2 - | 0 | ,5 | 15,7 | 0 | ,1 |
77 | ,2 | 0,0 | 0 | ,1 | 17,9 | 0 | ,0 |
27502A9
Fortsetzung Tabelle II Abströme, GFC-A-% (Leichtes, Ammoniak, lösungsmittelfrei):
1 5,1 69,1 0,0 0,0 25,8
2 5,9
3 A,9
4 A,9
5 4,8
sein)
ABCHA = Aminobenzylcyclohexylamin (halb hydriertes Produkt) MDA = Methylendianilin
Hvys. = Schweres Unk. = Unbekanntes
Dieses Beispiel wurde wie Beispiel 1 durchgeführt, doch wurde anstelle von Isopropanol tert.-Butanol als Lösungsmittel eingesetzt. Die Reaktionsbedingungen und die Ergebnisse sind in
Tabelle III zusammengestellt.
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Temp. 0C | Tabelle III | (Mole) NH3/Amin |
Raumströmungs geschwindigkeit (g/ml Katal./h) |
|
Versuch | 206,7 | Druck, bar | 9,1 | 1,38 |
1 | 210,1 | 185,15 | 12,9 | 1,53 |
2 | 210,8 | 181 ,65 | 15,5 | 1,55 |
3 | 203,3 | 182,00 | 11,5 | 1,52 |
4 | 205,3 | 180,60 | 20,5 | 1,49 |
5 | 212,8 | 177,66 | 11,A | 1 ,44 |
6 | 182,00 | |||
Abströme, GFC-A-% (Leichtes, Ammoniak, Lösungsmittel-Beschickung):
Versuch | CMCHA | MBCHA | ABCHA | MDA | Hvys. | Unk. |
1 | 4,5 | 79,2 | 0,4 | 0,3 | 15,5 | 0,1 |
2 | 4,9 | 78,2 | Spuren | Spuren | 16,9 | 0,0 |
3 | 5,5 | 80,9 | 0,0 | 0,1 | 13,5 | 0,0 |
4 | 3,8 | 77,0 | 4,2 | 0,0 | 15,0 | 0,0 |
5 | 3,9 | 70,7 | 11,8 | 0,5 | 13,1 | 0,0 |
6 | 4,9 | 80,9 | 1,6 | 0,3 | 12,3 | 0,0 |
Die Verbesserung der Produktqualität zeigt, daß tert.-Butanol
ein bevorzugtes Lösungsmittel ist. Die Verbesserung der Produktqualität wurde durch Titration des gestrippten Produkts nachgewiesen
.
In diesem Beispiel wurde der in Beispiel 1 beschriebene Reaktor mit 475 ml frischem Ru-Carbonat-Katalysator, Ru-Gehalt 0,5 Gew.-%,
beschickt, auf etwa 200 0C erhitzt und ein überdruck von etwa
184 bis 192 bar erzeugt, während mit auf 50 bis 60 0C vorgewärmtem
Isopropanol durchgespült wurde. Nach dem Spülen wurde ein Gemisch von 30 Gew.-% reinem 4,4'-Methylendianilin und 70 Gew.-%
Isopropanol, auf 60 0C erwärmt, kontinuierlich als ein Strom in
809822/0628
den Reaktor ait einer Geschwindigkeit von 0,454 kg/h eingeleitet.
Gleichzeitig wurden 90 g/h wasserfreies Ammoniak und 385 l/h eines Gemisches von 75 Vol.-% Wasserstoff und 25 Vol.-% Stickstoff kontinuierlich in den Reaktor eingeführt. Die Zuführgeschwindigkeiten der Beschickungsströme entsprachen einer Raumströmungsgeschwindigkeit durch den Reaktor von 1,0 bis 1,25.
Die Betriebszeit war 100-11/12 Stunden, wobei versucht wurde, die Reaktionsbedingungen praktisch konstant zu halten. Vom Reaktionsprodukt-Abstrom wurden zu den angegebenen Zeiten Proben
gezogen und diese analysiert. Die Ergebnisse sind in Tabelle IV zusammengestellt.
Stunden | TabeIlβ IV | CMCHA | GFC-Area-% | ABCHA | Abstrom | |
Temp. | Stunden | HDCHA | 3,7 | 4,4'-MDA | ||
0C | 17-5/6 | gesamt | 2,8 | 93,3 | 2,9 | 0,0 |
199 | 36-2/3 | 17-5/6 | 2,4 | 94,6 | 6,7 | 0,0 |
195 | 7 | 36-2/3 | 2,3 | 90,6 | 21,0 | 0,0 |
200 | 15-3/4* | 43-1/3 | t»i | 76,4 | 2,9 | 0,0 |
202 | 19 | 59-5/12 | 2,1 | 92,3 | 4,7 | 0,0 |
201 | 5-1/2 | 78-5/12 | 1,9 | 91,4 | 10,7 | 0,0 |
194 | 17++ | 83-11/12 | t,5 | 86,7 | 0,0 | |
193 | 100-11/12 | |||||
Während des Versuchs versagte die Ammoniak-Pumpe und es wurde nur ein Drittel der oben angegebenen Ammoniak-Menge eingeführt.
Während des Versuchs sank die Wasserstoff-Stickstoff-Einleitgeschwindigkeit unter den oben angegebenen Wert.
Die Ergebnisse der Tabelle IV zeigen, daß die Hydrierung des reinen 4,4'-Methylendianilins an einem Ru-Katalysator glatt ohne
Katalysatordesaktivierung verläuft. Eine Vorbehandlung der reinen Beschickung ist für eine erfolgreiche Hydrierung nicht erforder-
309822/8628
lieh. Tabelle IV zeigt auch, daß die Hydrierung in Gegenwart
von Ammoniak vorgenommen werden muß; die Ausbeute an MDCHA war geringer als die Menge Ammoniak auf ein Drittel reduziert wurde,
Beispiel 4 wurde wiederholt, wobei der gleiche Reaktor und der gleiche Katalysator benutzt und unter den gleichen Bedingungen
wie in Beispiel 1.
gearbeitet wurde, ausgenommen, daß als Beschickung ein Gemisch
gearbeitet wurde, ausgenommen, daß als Beschickung ein Gemisch
von isomerem Methylendianilin und Lösungsmittel eingesetzt wurde
Die Hydrierung wurde über eine Gesamtbetriebszeit von 81 Stunden durchgeführt, wobei zwischendurch Proben gezogen wurden. Nach
40 1/2 Stunden Betriebszeit wurde die Beschickung auf Isopropanol
umgeschaltet und der Katalysator 2 Stunden gewaschen, wobei die Reaktortemperatur auf 195 bis 213 0C gehalten wurde. Nach
61 Stunden Betriebszeit wurde die Temperatur erhöht und 4 Stunden bei etwa 225 0C gehalten, dann wurde die Temperatur auf
etwa 221 0C für weitere 16 Stunden Betriebszeit gesenkt. Die
Analysenergebnisse der gezogenen Proben sind der Tabelle V zu entnehmen.
Stunden | Tabelle V | GFC-Area-% | MDCHA | Abstrom | MDA | |
Temp. | Gesamt | CMCHA | 75, 1 | ABCHA | 1,2 | |
0C | 7 | zeit/h | 3,2 | 72,1 | 19,9 | 0,9 |
200 | 7 | 7 | 3,1 | 69,2 | 23,5 | 0,5 |
201 | 7 | 14 | 3,0 | 58, 1 | 26,8 | 2,4 |
202 | 7 | 21 | 2,1 | 45,5 | 37,0 | 6,6 |
198 | 6-3/4 | 28 | 1,4 | 48, 1 | 46,2 | 5,1 |
197 | 5-3/4 | 34-3/4 | 1,7 | 58,5 | 44,8 | 1,9 |
197 | 5-1/4 | 40-1/2 | 2,3 | 40,6 | 36,8 | 9,0 |
210 | 15-1/4 | 45-3/4+ | 1,5 | 49,2 | 48,5 | 4,2 |
209 | 4 | 61 | 1,5 | 45,6 | 44,5 | 6,5 |
225 | 16 | 65 | 1,3 | 45,9 | ||
221 | 81 | |||||
mit Isopropylalkohol 2 Stunden gewaschen
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Wie die Tabelle V zeigt, nimmt die Ausbeute an MDCHA und der Umsatz an MDA laufend während der kontinuierlichen Hydrierung
über dem gleichen Ru-Katalysator ab. Die Daten zeigen, daß der
Ru-Katalysator laufend partiell desaktiviert wird. Das Waschen
des Katalysators mit Lösungsmittel und die höheren Temperaturen verbessern die Katalysatoraktivität nicht wesentlich, insbesondere nicht für längere Zeit.
In diesem Beispiel wurden 2 500 ml vertikale Rohrreaktoren
(wie der in Beispiel 1 beschriebene) durch geeignete Leitungen in Reihe geschaltet. Der erste Reaktor enthielt ein Festbett
aus 475 ml eines Ni-Katalysators (3,175 mm Pellets eines
Girdler T-1647C-RS Nickel-Katalysators). Der Katalysator enthielt etwa 53,5 % Ni-Metall auf einem feuerfesten Träger. Der
erste Reaktor war mit Einlaßsystemen zum kontinuierlichen Einleiten von wasserfreiem Ammoniak, Wasserstoff und einem Gemisch
aus isomeren Methylenbrücken aufweisenden Polyphenylpolyaminen und Lösungsmittel sowie einem Auslaßsystem zum kontinuierlichen
Entfernen des vorbehandelten Abstroms versehen. Der zweite Reaktor enthielt ein Festbett aus 475 ml eines Ru-Katalysators
(1,587 mm Pellets), der 0,5 Gew.-% metallisches Ru auf einem
Carbonatträger enthielt. Auch dieser Reaktor war mit Einlaß- und Auslaß-Systemen versehen. Die Reaktoren wurden elektrisch
beheizt, wobei die Temperatur an mehreren Stellen in den Reaktoren mittels Thermoelementen abgefühlt wurden. Die Temperatur
jedes Reaktors wurde durch automatische Soll-Temperatur-Regler geregelt. Der erste Reaktor wurde auf etwa 150 0C erhitzt, der
zweite auf etwa 185 bis 200 0C. Auf 50 bis 60 0C vorbehandelter
Isopropanol wurde durch dampfbeheizte Zuführleitungen in das Reaktorsystem eingeleitet, das 2 Stunden bei etwa der vorgenannten Temperatur mit dem Alkohol durchgespült wurde, wobei ein
Überdruck von etwa 184 bis 191 bar erzeugt wurde. Die Beschickung bestand aus 30 Gew.-% isomerem Methylendianilin (96,1 Gew.-%
Methylendianilin, 37 Gew.-% PoIy-MDA; Prozentverhältnis, ermittelt
809822/0628
2 / 5 U14
durch Gas-Flüssig-Chromatographie der 2,2'-:2,4f-:4,A'-Isomeren
betrug 4,4:23,9:71,6) und 70 Gew.-% Isopropanol, vorgewärmt auf
etwa 50 bis 60 C. Das Gemisch wurde durch die dampfbeheizten
Zuführleitungen während des Betriebs in den ersten Reaktor mit
einer Geschwindigkeit von 0,454 kg/h eingeleitet. Wasserfreies Ammoniak wurde gleichzeitig als zweiter Strom in den Reaktor mit
einer Geschwindigkeit von 90 g/h gepumpt, während 175 l/h eines Gemisches von Wasserstoff und Stickstoff (75 : 25 Vol.-%) durch
ein kalibriertes Rotometer als dritter Strom eingeleitet wurde. Die drei Ströme wurden durch den ersten Reaktor und direkt in
den zweiten Reaktor geleitet. Die drei Ströme passierten jeden Reaktor mit einer Raumströmungsgeschwindigkeit von 1,0 bis
1,25 g flüssiger Beschickung/ml Katalysator/h mit einer angestrebten Raumströmungsgeschwindigkeit von 1,15 und einem Molverhältnis
von Ammoniak zu Polyamin von 8,0 : 1,0. Nach einer kurzen Anlaufzeit wurde die Reaktion für 5 1/2, 7 1/2 und 7
Stunden Betriebszeit über eine Zeitdauer von 3 Tagen (insgesamt 19 7/12 Stunden)durchgeführt. Zwischen erstem und zweitem
Reaktor wurden 6 Muster des Abstroms des ersten Reaktors gezogen. Die Analysenergebnisse zeigen, daß im ersten Reaktor eine Hydrierung
von unter 1 % stattgefunden hatte und daß keine weitere chemische Reaktion abgelaufen war. Der Abstrom des zweiten Reaktors
war eine farblose Flüssigkeit, die nach der Gas-Flüssig-Chromatographie
durchschnittlich 0,7 % Methylendianilin
u 4 4'-
(2,4r"Isomeres), 0,2 % Aminobenzylcyclohexylamin (halbhydriertes
Produkt), 89,2 % Methylen-bi-cyclohexylamin, 6,4 % Cyclohexylmethylcyclohexylamin
(ein Hydrolyseprodukt; Acridan,
stammend vom 2,2'-MDA, kann ebenfalls anwesend sein), und 3,5 %
enthielt Unbekanntes (möglicherweise MDCHA-Isomeres). Das NMR-Spektrum
des konzentrierten Abstroms zeigte keine aromatischen Protonen und bestätigte das Vorhandensein von Methylen-di-cyclohexylamin.
Das kontinuierliche Verfahren wurde unter den gleichen Reaktionsbedingungen mit demselben Katalysator insgesamt 205 3/4 Stunden
durchgeführt. Proben des Hydrierungsabstroms wurden zu den an-
809822/0628
gegebenen Zeiten gezogen und analysiert. Die Ergebnisse sind
der Tabelle VI zu entnehmen.
der Tabelle VI zu entnehmen.
Stunden | Tabelle VI | CMCHA | Durchschn. GFC-Area-% Reaktor Nr. 2, Abstrom |
Unbek. | ABCHA | MDA | |
Reaktor Nr. 2 Temp. |
Gesamt zeit Stunden |
6,2 | MBCHA | 2,9 | 0,2 | 0,0 | |
0C | 20-1/4 | 5,6 | 90,7 | 1,1 | 0,3 | 0,0 | |
200 | 19 | 39-10/12 | 6,2 | 92,9 | 1,5 | 1,0 | 0,1 |
195 | 21-3/4 | 58-10/12 | 5,6 | 91,1 | 1,2 | 1,9 | 0,0 |
195 | 19-1/12 | 80-3/12 | 5,4 | 91,3 | 1,0 | 2,6 | 0,3 |
190 | 22 | 99-2/3 | 5,7 | 90,6 | 1,2 | 0,9 | 0,4 |
185 | 22-7/12 | 121-2/3 | 6,0 | 91,3 | 1,1 | 0,6 | 0,0 |
190 | 22-3/4 | 144-1/4 | 6,6 | 92,4 | 1,8 | 1,0 | 0,0 |
195 | 20-3/3 | 167 | 5,8 | 90,5 | 1,0 | 5,0 | 0,0 |
200 | 18 | 187-3/4 | 88,0 | ||||
200 | 205-3/4 | ||||||
Wie die Tabelle VI zeigt, hat ein 100%iger Umsatz des MDA stattgefunden,
die Ausbeute an Methylen-di-cyclohexylamin betrug etwa
90 %. Die Daten in der Tabelle VI zeigen ferner, daß die Ausbeute an MBCHA über die ganze Betriebszeit aufrecht erhalten blieb,
was bestätigt, daß der Katalysator seine Aktivität behielt.
809822/0628
Claims (12)
- Patentansprüche\ .· Verfahren zur Herstellung von Isomerengemischen von Methylen- ^^ brücken aufweisenden Polycyclohexylpolyaminen durch Hydrieren eines Isomerengemisches von Methylenbrücken aufweisenden
Polyphenylpolyaminen bei erhöhter Temperatur in Gegenwart
von Ammoniak und Ruthenium als Katalysator, dadurch gekennzeichnet, daß man das Polyphenylpolyamin-Isomerengemisch an einem Katalysator, der aus etwa
0,01 bis 10,0 Gew.-% Ruthenium auf einem Tonerdeträger eines Porenvolumens von etwa 0,3 bis 0,5 cm /g und einer Ober-2
fläche von etwa 90 bis 110 m /g besteht, bei etwa 150 bis250 0C und 35 bis 1050 bar Überdruck hydriert. - 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Katalysator eines Schüttgewichtes von etwa 0,992 g/cm einsetzt.
- 3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Hydrierung bei etwa 180 bis 210 0C und etwa 105 bis 246 bar überdruck vornimmt. - 4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Hydrierung in einem organischen Lösungsmittel, insbesondere Isopropanol oder tertiär Butanol vornimmt. - 5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß man ein Gemisch von 2,2'-, 2,4'- und 4,4f-Methylendianilin und
Polyphenylpolyaminen höherer Funktionalität, wobei das
Gemisch eine durchschnittliche Funktionalität von etwa2,0 bis 3,3 hat, als Ausgangsmaterial einsetzt.809822/0628«ο - 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß man ein Methylenbrücken aufweisendes Gemisch von Polyphenylpolyaminen einsetzt, das
mindestens etwa 25 Gew.-% Methylendianilin-Isomere enthält. - 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß man ein Gemisch von
Methylendianilin-Isomeren einsetzt, das etwa 1 bis 10 % des 2,2·-, 10 bis 70 % des 2,4'- und 20 bis 90 % des 4,4·-
Isomeren, bezogen auf das Gewicht der Methylendianilin-Isomeren, enthält. - 8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet , daß man ein Isomerengemisch von Methylenbrücken aufweisenden Polyphenylpolyaminen einer Funktionalität von etwa 2,2 bis 2,7 einsetzt.
- 9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Polyphenylpolyamine einer Vorbehandlung durch Hydrieren an
einem Ni-Katalysator in einem organischen Lösungsmittel
unterwirft. - 10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet , daß man die Vorbehandlung in Gegenwart
von etwa 3 bis 30 Mol pro McI Pclyphenylpolyamin Ammoniak
vornimmt. - 11. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 und 11, dadurch gekennzeichnet , daß man die Vorbehandlung bei etwa 150 bis 210 0C und etwa 105 bis 246 bar Überdruck vornimmt .
- 12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß man das Polyphenylpolyamin-Isomerengemisch, den Wasserstoff und das809822/0628Ammoniak durch eine Reaktionszone, in welcher eine Temperatur von etwa 150 bis 250 0C und etwa 35 bis 1050 bar Überdruck herrschen und der Ru-Trägerkatalysator angeordnet ist, strömen läßt, und dabei das Ammoniak mit solcher Geschwindigkeit hindurchleitet, daß ein Verhältnis von 3 bis 30 Mol Ammoniak pro Mol Polyamin gewährleistet ist.8038??/0ß?8
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