DE231057C - - Google Patents

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DE231057C
DE231057C DENDAT231057D DE231057DA DE231057C DE 231057 C DE231057 C DE 231057C DE NDAT231057 D DENDAT231057 D DE NDAT231057D DE 231057D A DE231057D A DE 231057DA DE 231057 C DE231057 C DE 231057C
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61LMETHODS OR APPARATUS FOR STERILISING MATERIALS OR OBJECTS IN GENERAL; DISINFECTION, STERILISATION OR DEODORISATION OF AIR; CHEMICAL ASPECTS OF BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES; MATERIALS FOR BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES
    • A61L2/00Methods or apparatus for disinfecting or sterilising materials or objects other than foodstuffs or contact lenses; Accessories therefor
    • A61L2/16Methods or apparatus for disinfecting or sterilising materials or objects other than foodstuffs or contact lenses; Accessories therefor using chemical substances
    • A61L2/20Gaseous substances, e.g. vapours
    • A61L2/204Formaldehyde

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  • Health & Medical Sciences (AREA)
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  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Public Health (AREA)
  • Veterinary Medicine (AREA)
  • Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVe 231057 KLASSE 30«. GRUPPE
Verfahren zur Herstellung von Desinfektionsmitteln.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 7. Mai 1909 ab.
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Desinfektionsmitteln, deren Desinfektionswirkung durch aus dem Desinfektionsmittel sich langsam entbindenden Formaldehyd sich auf einen längeren Zeitraum erstreckt.
Die Erfindung beruht auf der bekannten Tatsache, daß eine Reihe von Äthern oder deren Substitutionsprodukte die Eigenschaft
ίο besitzen, durch Einwirkung von Wasser unter Entbindung von Formaldehyd zu zerfallen. Solche Äther sind insbesondere die der Formel R - 0 · C H2 - Halogen entsprechenden, welche nach bekannten Verfahren aus Formaldehyd, Säuren und Alkoholen gewonnen werden können, und die bei der Einwirkung von Wasser in ihre Komponenten zerfallen, welcher Umsetzungsprozeß durch nachstehende Gleichung dargestellt wird:
RO-CH2- Halogen + H2 0
= H-CHO + H. Halogen + ROH. ■
Beispiele solcher Äther sind Chlormethyläther und Chloräthyläther. Gleichartige Reaktionen ergeben auch die Substitutionsprodukte der genannten Äther, die durch Austausch von Halogen gegen Säurereste entstehen wie, z. B.
R-O-CH2-COO-CH3,
welche ebenfalls durch Einwirkung von Wasser einen Zerfall erleiden. Zu diesen Substitutionsprodukten gehören z. B. Essigsäuremethyläther und Ameisensäuremethyläther.
Die genannten Äther und deren Substitutionsprodukte haben nun die Eigenschaft, sich in beliebigem Verhältnis in ölen, ζ. Β.
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in Teerölen oder Mineralölen, und auch in Fetten zu lösen und in diesem Zustand wenig dem Zerfall durch Einfluß der Feuchtigkeit ausgesetzt zu sein. Durch Auflösung der Äther und deren Substitutionsprodukte in Ölen oder Fetten erhält man somit einen Stoff, der bei Einwirkung von Wasser langsam eine Zersetzung unter Entbindung von Formaldehyd erfährt. Eine solche Ätherlösung in Öl stellt daher ein Desinfektionsmittel dar, welches zu einer gewissermaßen kontinuierlichen Desinfektion von wasserhaltigen Stoffen benutzt werden kann.
Wenn man zu desinfizierende flüssige oder feste Stoffe, die gegebenenfalls vorher durch Zufügung von Wasser befeuchtet worden sind, mit einer Ätherlösung in Öl von den vorher angegebenen Eigenschaften überzieht, so beginnt sofort die Zersetzung unter Bildung von Formaldehyd und den übrigen Zersetzungskomponenten, von denen Säuren und Alkohole ebenfalls desinfizierende Wirkung besitzen. Der entstehende Formaldehyd und die weiteren Zersetzungskomponenten lösen sich in dem Wasser der zu desinfizierenden Stoffe und kommen hierbei in innigste Berührung mit den letzteren, auf die sie somit eine desinfizierende Wirkung ausüben, welche sich so lange fortsetzt, als eine Zersetzung der in öl gelösten Äther durch das in den zu desinfizierenden Stoffen gegenwärtige Wasser vor sich geht.
Man kann auch diese Öle von porösem Material, wie Kieselgur usw., aufsaugen lassen und mit festen oder flüssigen Stoffen nach deren eventueller Befeuchtung mit
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Wasser innig mengen und sie so desinfizieren.
Die Verwendung der beschriebenen Präparate hat den Vorteil erhöhter Desinfektions- und Desodorierungswirkung gegenüber bekannten Verfahren, welche Gemische von fertigen Desinfektionsmitteln (Phenolen usw.) und ölen verwenden, da bei ihm der Formaldehyd in statu nascendi zur Wirkung gelangt, und da bei der eintretenden Umsetzung weitere desinfizierende Stoffe (Säuren) entstehen, welche zugleich durch Bindung - von Alkalien als Klärmittel für die zu desinfizierenden Flüssigkeiten dienen.
Außerdem erzielt man einen sehr sparsamen Verbrauch an Desinfektionsmitteln, da die im Öl gelösten Äther oder deren Substitutionsprodukte nur eine allmähliche Zersetzung erfahren.
Die Präparate eignen sich sowohl für Großdesinfektion (Gruben, Abwässer, Pissoirs usw.) als auch für Desinfektion im kleinen.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von Desinfektionsmitteln, deren Wirkung sich auf einen längeren Zeitraum erstreckt, gekennzeichnet durch die Auflösung von Äthern oder Substitutionsprodukten von Äthern, die bei Einwirkung von Wasser Formaldehyd entbinden, in Ölen oder Fetten.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als in öl zu lösende Äther solche von der Zusammensetzung nach der Formel R · C O · C H2- Halogen oder R · C O · C H2 · Säurerest gewählt werden, wobei R einen Alkylrest bedeutet.
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