DE230754C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 230754 KLASSE 63 b. GRUPPE

JOHANN KASPER in CHEMNITZ.

Lenk- und Bremsvorrichtung für Rodelschlitten.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 29. Dezember 1908 ab.

Die Erfindung betrifft eine Lenk- und Bremsvorrichtung für Rodelschlitten, welche aus je "einem am hinteren Teil des Schlittens zu jeder Seite drehbar befestigten, durch einen Handhebel bewegbaren, unter Wirkung einer Schraubenfeder stehenden Bremskörper besteht.

Gegenüber bekannten ähnlichen Einrichtungen hat die auf der Zeichnung in
ίο Fig. ι im Schnitt nach A-B, in

Fig. 2 im Grundriß am Schlitten angeordnet dargestellte, in

Fig. 3 und 4 in größerem Maßstab in zwei Ansichten veranschaulichte Vorrichtung den Vorteil, daß der Bremskörper an der Unterseite zur Ausführung der Lenkbewegung mit einer wellenförmigen Erhöhung und zum Gebrauch als Bremssporn in einer dahinter liegenden scharfen Nase versehen ist.
Ein besonders geformter Bremskörper a, der " seiner Form nach als vorn angeordneter Lenkschuh, also als großer Bügel ähnlieh bekannt ist, ist um Bolzen δ an beiden Schlittenkufen innen drehbar angeordnet. An diesem Bremskörper α ist eine verstellbare Zugstange c angelenkt und diese führt nach oben, wo sie am freien Ende d eines zweiarmigen Hebels d, e drehbar befestigt ist. Der Arm e des doppelarmigen Hebels d, e endigt in einem Handgriff f, und der Hebel selbst ist um Bolzen g drehbar so weit vom Schlittensitz entfernt am Gestell befestigt, daß die Hände, welche auf den seitlichen Latten des Schlittensitzes ruhen, die Griffe bequem erfassen können, um sie nach oben zu drücken und so 35 ■ zu lenken bzw. zu bremsen.

Der Bremskörper α ist mit einer Rundung h versehen derart, daß diese beim Bewegen des Körpers α zuerst unter der Kufenunterkante i vortritt, um bei einseitiger Bewegung zu lenken, bei beiderseitiger Bewegung der Bremskörper α ein geringes. Bremsen zu erzielen. Nach dem freien Ende zu läuft der Bremskörper α in eine scharfe Nase k aus; mit dieser wird durch völliges Tiefstellen des Körpers α in die punktierte Lage nach Fig. 3 der Schlitten stark gebremst, also zum Stillstand gebracht. Um einen zu plötzlichen Stoß auf die Hand und einen Bruch der Bremsteile zu vermeiden, ist an der Zugstange c zwischen einem am Schlittengestell befestigten Anschlag und einem Stift der Zugstange eine Feder I angeordnet. Diese hat weiter den Zweck, den Bremskörper bei Nichtgebrauch außer Berührung mit der Fahrbahn zu bringen.

Claims (1)

1. Patent- Anspruch :

   Lenk- und Bremsvorrichtung für Rodelschlitten, bestehend aus je einem am hinteren Teil des Schlittens zu jeder Seite drehbar befestigten, durch einen Handhebel bewegbaren, unter Wirkung einer Schraubenfeder stehenden Bremskörper, dadurch gekennzeichnet, daß der Brems-

   körper (α) an seiner Unterseite mit einer wellenförmigen Erhöhung (h) und mit einer nach hinten ragenden scharfen Nase (k) versehen ist, so daß durch Niederdrücken des Bremskörpers infolge Berührung der wellenförmigen Erhöhung mit der Fahrbahn der Schlitten gelenkt wird, während bei weiterem^ Niederdrücken und beiderseitiger Bewegung der Bremskörper (a) die Nase (k) zum Eingriff mit . der Bahn kommt und somit den Schlitten bremst und zum Stillstand bringt.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.