DE2306851B2

DE2306851B2 - Verfahren und Vorrichtung zum Fördern von Fahrzeugkarosserien oder ahnlich bemessenen Werkstücken zur Durchführung eines Beschichtens derselben

Info

Publication number: DE2306851B2
Application number: DE2306851A
Authority: DE
Inventors: Heinz 7000 Stuttgart Duerr; Klaus 7251 Hemmingen Gaefgen
Original assignee: Otto Duerr and Co 7000 Stuttgart GmbH
Current assignee: Otto Duerr and Co 7000 Stuttgart GmbH
Priority date: 1973-02-12
Filing date: 1973-02-12
Publication date: 1978-07-20
Also published as: DE2306851C3; US3952699A; BR7401011D0; DE2306851A1

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Fördern von Fahrzeugkarosserien oder ähnlich bemessenen Werkstücken zur Durchführung eines Beschichtens derselben im Spritzverfahren, insbesondere eines elektrostatischen Pulverbeschichtens mit unterschiedlichen Farbpulvern.

Die Anwendung der Pulverbeschichtung, als Verfahren bereits langer bekannt, wird auch im Kraftfahrzeugbau angestrebt. Vor allem kommen zwei Verfahren der Pulverbeschichtung von Karosserien in Betracht:

Nach dem einen Verfahren werden nach entsprechender Vorbehandlung (z. B. Reinigen, Spülen, Phosphatieren) die äußeren Flächen der Karosserie mit einem neutralen Pulverlack (Grundlack) durch Aufspritzen beschichtet. Hierauf erfolgt eine Innenlackierung auf elektrophoretischem Wege und anschließend die Decklackierung durch Aufspritzen flüssigen Lackes in der gewünschten Farbe. Das Decklackieren auf unterschiedlicher Färbung kann hierbei in der gleichen Kabine erfolgen, indem den Spritzdüsen die jeweils betreffende Farbe zugeführt wird. Doch lassen sich Farbverluste, die durch Verspritzen und Abtropfen verursacht werden, praktisch nicht rückgewinnen.
Ein zweites Verfahren besteht darin, daß nach entsprechender Vorbehandlung sofort eine Grundlackierung der inneren und äußeren Flächen, vorzugsweise nach dem elektrophoretischen Verfahren, vorgenommen wird und anschließend die Fertiglackierung auf der Außenseite der Karosserie durch Pulverbeschichtung mittels aufzuspritzenden Pulvers stattfindet. Dieses Verfahren hat den Vorzug größerer Wirtschaftlichkeit. Während jedoch, wie erwähnt, bei den üblichen mit flüssigem Lack arbeitenden Lackierverfahren die Karosserien ohne weiteres auch bei einem Wechsel der Lackfarben in kontinuierlichem Vorschub nacheinander durch die Spritzkabine gefördert werden können, bereitet bei der Pulverbeschichtung der geförderte Farbwechsel insofern Schwierigkeiten, als das Verarbeiten von Kunststoffpulver unter-

go schiedlicher Farben in der gleichen Kabine praktisch nicht durchführbar ist. Die einzelnen Farben würden sich, insbesondere auch infolge der schwebenden Farbteilchen, miteinander mischen, so daß für jeden Farbton getrennte Spritzkabinen erforderlich sind.

Die in den bisherigen Verfahren der Karosserielakkierung übliche Reihenschaltung der einzelnen Verfahrensstufen hätte äußerst lange Anlagen zur Folge. Außerdem wären auch in diesem Falle Verschleppun-

gen von Pulver von Kabine zu Kabine unvermeidbar. F,s ist daher, sofern, wie dieses in der Regel im Karosseriebau der Fall ist, Karosserien unterschiedlicher Farbe gewünscht werden, für jede Farbe eine gesonderte Spritzkabine notwendig.

Der Erfindung Hegt die Aufgabe zugrunde, in der Oberflächenbehandlung von Fahrzeugkarossieren oder ähnlichen Gegenständen bei Gewährleistung ei nes einwandfreien Behandlungsergebnisses ein Verschleppen und Mischen der einzelnen Pulversorten zu vermeiden, gleichzeitig jedoch trotz der gioßen und verhältnismäßig komplizierten Werkstücke und trotz der Notwendigkeit verschiedener Spritzkabinen für das Aufspritzen von Lackpulver unterschiedlicher Färbung eine Anlage zu erhalten, die mit möglichst geringem Raumbedarf und insbesondere möglichst geringer Baulänge auskommt.

Die Erfindung besteht demgemäß in der Kombination folgender an sich im wesentlichen bekannter Merkmale:

a) Die Karosserien oder ähnliche Werkstücke werden dem Beschichtungsvorgang in hängender Lage zugeführt;

b) sie werden zunächst auf einem ersten Längsförderstrang bis zu einem von mehreren parallelgeschalteten Querführungssträngen gefördert, von diesem übernommen, auf diesem beschichtet und — nach Beschichtung - zu einem zweiten Längsförderstrang gefördert, von diesem übernommen und auf diesem weitergeführt;

c) zum Beschichten der Karosserien oder ähnlichen Werkstücken im Spritzverfahren werden Spritzstrahlen und Werkstücke mit einer der Förderbewegung überlagerten Bewegung relativ zueinander bewegt.

Durch die DE-AS 1151452 ist eine Vorrichtung zum Überziehen von Werkstücken bekannt, bei denen die Werkstücke in hängener Lage auf einer Schraubenlinie um eine Achse herumgeführt werden, die im wesentlichen mit dem Zentrum eines Sprühnebels zusammenfällt, und denen auf ihrer Bahn auf der Schraubenlinie eine Drehung um ihre Aufhängung erteilt wird. Bei dieser bekannten Vorrichtung findet jedoch keine Verteilung der Werkstücke auf parallelgeschaltete Querführungsstränge zwischen einem zulaufenden und einem ablaufenden Längsförderstrang statt. Auch ist eine Behandlung in Kabinen, insbesondere eine Oberflächenbehandlung von Karosserien oder ähnlichen Werkstücken in solchen Kabinen, nicht vorgesehen.

Es ist zwar des weiteren durch die DE-PS 522596 bekannt, in Gießereien Formkästen von der Gießstelle und Entleerungstelle über ein Sammelgleis auf einzelne parallelgeschaltete Abzweiggleise mit verschiedenen Formmaschinen zu verteilen und hierauf wieder über ein gemeinsames Sammelgleis der Gießstelle zuzuführen. Diese bekannte Vorrichtung ist jedoch nicht geeignet, eine Anregung für die Oberflächenbehandlung von Karosserien oder ähnlichen großen bzw. ähnlich geformten Werkstücken, unter Berücksichtigung der bei solchen Werkstücken sich ergebenden Aufgabenstellung, zu vermitteln.

Entsprechendes gilt auch für eine andere bekannte Anlage nach der DE-AS 1138 632, bei der die Werkstücke, z. B. Motorgehäuse auf Förderern, z. B. Rollenförderern, verschiedenen parallelgeschalteten Bearbeitungsmaschinen durch Wendearme zugeführt bzw. von diesen entnommen und auf den Abförderer abgegeben werden, sowie für eine Maschine nach der DE-PS 661799 zum Füllen und Schließen von Verpackungshüllen, bei der die N achfüll vorrichtungen parallel zueinander zwischen einem mit Vorfüllvorrichtungen ausgestatteten Förderweg und einem die gefüllten Verpackungshüllen aufnehmenden Abförderweg in Querförderstrecken zwischengeschaltet sind.

Durch die Erfindung werden folgende Vorteile erzielt:

Durch den Transport und die Behandlung der Karosserien oder der ähnlichen Werkstücke in lotrecht hängender Lage kann die Baulänge für die gesamte Anlage trotz der Parallelschaltung einer Vielzahl von Kabinen auf ein geringstes Maß beschränkt werden, da der von den Kabinen beanspruchte Grundriß nur jeweils einen Bruchteil desjenigen Grundrisses beträgt, der beim Spritzen der Karosserien oder der entsprechenden Werkstücke in normaler liegender Lage erforderlich ist.

Die hängende Lage der Karosserien oder sonstigen Werkstücke ist ferner auch insofern von Vorteil, als sie ein besonders vollständiges und qualitativ einwandfreies Bespritzen mit Pulver ermöglicht, da alle äußeren Teile des Werkstückes für die Spritzdüsen besonders gut zugänglich sind. Insbesondere können durch die der Förderbewegung überlagerte Bewegung, z. B. durch Drehen der Werkstücke um die vertikale Achse, die einzelnen Stellen der Werkstückoberfläche den Spritzstrahlen zur intensiven und vollständigen Besprühung zugeleitet werden.

Das erfindungsgemäße Verfahren ist für eine Arbeitsweise mit taktweisem Vorschub besonders geeignet. Auch kann es mit besonderem Vorteil ganz oder teilweise, etwa im Rahmen einer automatischen Programmwahl der Pulverbeschichtung mit nacheinander wechselnden, unterschiedlichen Farbtönen, automatisiert werden. Die besondere Transportart auf Z-förmigem Wege gestattet es, die eigentliche Behandlung (Pulverbeschichtung) in absolut dichten Spritzkabinen durchzuführen, auch wenn während der Behandlungszeit in einer oder mehreren Kabinen gleichzeitig ein Transport anderer Karosserien oder Werkstücke stattfindet.

Die vertikale Lage der Karosserien oder ähnlich bemessenen Werkstücke (die nachfolgend jeweils bei der Nennung von Karossieren mit eingeschlossen sind) erlaubt außerdem eine besonders günstige geometrische Form der Sprühkabine in der Weise, daß

so durch entsprechende Ausbildung der Kabinenwände eine zwangsweise, kreisförmige Führung der Luft und damit der schwebenden Pulverteilchen erzielt werden kann. Die Luft kann hierbei in Spiralen um die Karosserie herumgeführt werden. Aufgeladene Teilchen setzen sich dabei an der Karosserie ab. Auch braucht nur wenig Abluft zur Vermeidung von Pulveraustritt abgeführt zu werden. Es kann mit Umluft gefahren werden, wobei die umzuwälzende Luftmenge von der versprühten Pulvermenge und der aus Sicherheitsgründen maximal zulässigen Pulverkonzentration bestimmt wird.

Die Erfindung sieht des weiteren eine zur Ausübung des beschriebenen Verfahrens vorteilhafte Vorrichtung in der Weise vor, daß etwa zueinander parallele, die Längsförderstränge bildende Längsführungsschienen zur Aufnahme von die Karosserien tragenden Längsförderwagen vorgesehen sind, die Längsführungsschienen im Bereich der etwa zueinan-

der parallelen Querführungsstränge je unterbrochen und je durch ein bewegliches Teilschienenstück überbrückt sind, daß ferner die Teilschienenstücke Teile von Querförderwagen sind, welche auf die Querführungsstränge bildenden, die Längsführungsschienen oberhalb kreuzenden Querführungsschienen geführt sind, derart, daß die Karosserien in hängender Lage von den sie zuleitenden Längsführungsschienen zusammen mit den Längsförderwagen dem betreffenden Querförderwagen übergeben werden, wobei sie mittels der Längsförderwagen in hängender Lage unter den Querführungsschienen hindurchgeführt werden, daß sie in dieser Lage von den Querförderwagen einer Spritzkabine zugeführt und weiter an die weiterleitenden Längsführungsschienen abgegeben werden, und daß eine Vorrichtung vorgesehen ist, durch welche eine Relativbewegung zwischen der Karosserie und der Spritzvorrichtung während des Spritzvorganges erzeugt wird.

Weitere Einzelheiten des erfindungsgemäßen Verfahrens und der zur Ausübung desselben dienenden Vorrichtung sind der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen zu entnehmen. Es zeigt

Fig. 1 eine Schemadraufsicht auf zwei parallelliegende Längsförderstränge mit zwischen diesen liegenden Pulverspritzkabinen, wobei Fig. 1 zwei Ausführungsformen derselben nebeneinander zeigt,

Fig. 2 die Vorrichtung im Schnitt durch eine der beiden in Fig. 1 gezeigten Ausführungsfonmen der Pulverspritzkabinen,

Fig. 3 einen Querschnitt durch die andere der beiden Ausführungsformen der Pulverspritzkabinen und

Fig. 4 eine schematische Draufsicht entsprechend Fig. 1 in vereinfachter Darstellung, jedoch mit einer weiteren Ausführungsform des Spritzkabinenein- bzw. -ausgangs.

Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 sind zwei Längsförderstränge I und II, und zwar ein zuleitender Längsförderstrang I und ein ableitender Längsförderstrang II sowie vier zueinander parallele, die beiden Längsförderstränge verbindende Querführungsstränge A, B, C und D -z.B. entsprechend vier vorgesehenen Farbtönen des aufzuspritzenden Lackpulvers — vorgesehen. In jeder der Querführungen ist eine Spritzkabine A₁, B_v C₁ und D₁ angeordnet. Die Anlage ist prinzipiell nach dem sogenannten »Powerand-Free «-System ausgebildet. Die Längsförderstränge weisen als Führungsbahnen für die Werkstücke^. B.Karosserien K, je zwei Führungsschienen 10 bzw. 11 mit U-Profil auf, auf denen die Längsförderwagen 12 und 13 mit den daran in lotrechter Lage hängenden Karosserie K laufen.

An jeder der Querführungen A bis D sind die Führungsschienen 10 bzw. 11 unterbrochen und in an sich bekannter Weise durch Teilschienenstücke 10a bzw. 11a überbrückt, die von Querförderwagen 14 bzw. 15 getragen werden, die auf Führungsschienen 16 der Querführungsbahnen A bis D laufen. Die Führungsschienen 16 sind an ihren Enden über die Längsförderstränge I und II verlängert, so daß sie an ihren Enden jeweils einen zusätzlichen Querförderwagen 17 mit Längsschienenstücken 10b (Fig. 1) oder einen Querförderwagen 18 mit Längsschienenstücken 11b (Fig. 2) außerhalb der Längsförderstränge 1 bzw. II aufnehmen können.

In Fig. 1 sind die beiden Ausführungsformen der Anlagenteile, wie sie in Fig. 2 und Fig. 3 dargestellt sind, im Grundriß nebeneinander gezeigt, indem die Ausführung der Spritzkammer A₁ derjenigen der Fig. 2 und die Spritzkammer B₁ derjenigen der Fig. 3 entspricht. In der Regel wird man jedoch die Spritzkammern einer Anlage jeweils in gleicher Weise ausbilden.

Die Spritzkammer A₁ wird von den Querführungsschienen 16 der Querführung A ungeteilt durchsetzt. Beiderseits der Spritzkammer A₁ — und ebenso der Spritzkammern B₁, C₁ und D₁ — sind im Zuge der

ίο betreffenden Querführung A bis D Schiebetüren 19 und 20 auf der Einfahrseite bzw. Ausfahrseite der Werkstücke angeordnet, um ein Einfahren der Karosserien in die Spritzkammer bzw. ein Ausfahren derselben in Pfeilrichtung Jc₁ zu ermöglichen. Zur Pulverbeschichtung der in der Spritzkammer A_x am Querförderwagen 14 in dessen Stellung 14' lotrecht hängenden Karosserie K (in deren Lage K') ist eine Sprüh- oder Spritzeinrichtung 21 angeordnet, die an vier Führungssäulen 22 in Pfeilrichtung y,, y₂ innerhalb der Kammer auf- und abwärtsgeführt bewegbar ist. Den einzelnen Spritzdüsen 23 wird das zum Besprühen der Karosserie auf elektrostatischem Wege dienende Pulver über eine Leitung 24 einschließlich Schlauch 24a von einem Pulverförderaggregat 25 zugeführt, dem das frische Pulver aus einer Leitung 26 zugeleitet wird. Durch ein Umluftsystem wird Umluft durch die Spritzkabine von oben durch die Leitung

27 derart zugeführt, daß sie sich über einzelne Düsen

28 möglichst gleichmäßig-vorzugsweise in einem spiralförmigen Strom - auf die Spritzkabine verteilen kann. Der unten abgeführte Abluftstrom, der mit Pulverteilchen angereichert ist, wird durch eine Leitung 27a und eine Pumpe 29 einer Rückgewinnungsanlage 30 zugeleitet, aus der das ausgeschiedene Pulver übei

J5 eine Leitung 31 dem Pulverförderaggregat 25 wiedei zugeleitet wird, so daß es von neuem über die Leitung 24, 24 a den Sprüh- oder Spritzdüsen 23 zugelieferl wird. Die in der Rückgewinnungsanlage 30 von der Pulverteilchen gereinigte Luft kann alsdann wieder als Umluft über die Leitung 27 verwendet werden. Gewünschtenfalls kann die gereinigte Lüfte auch als Abluft über die Leitung 31 in die Außenatmosphäre abgeblasen werden.

Die zu beschichtende Karosserie (oder das sonstige ähnliche Werkstück) wird, nachdem sie z. B. insgesamt in einem Tauchbad der elektrophoretischen Lakkierung unterworfen worden ist, in Pfeilrichtung α aul dem Längsförderstrang I bis zu der gewünschten, ζ. Β durch die Farbe der Pulverbeschichtung bestimmter Querführung A, B, C oder D auf den Längsführungs schienen 10 transportiert, derart, daß der die Karosserie tragende Längsförderwagen 12 auf das Schienen stück 10a des »Power-and-Free«-Fördersystem! aufgefahren ist, welches von dem der Querführung Λ zugeordneten Querförderwagen 14 getragen wird Dieser wird nunmehr in Pfeilrichtung X₁ nach öffnei der Schiebetür 19 in die Kabine A₁ eingefahren. Di< Karosserie K bleibt in dieser in der hängenden Lagt K', während sich zum Pulverbeschichten der Karosse rie die Spritz- oder Sprühanlage 21 in Pfeilrichtuni y_v y₂ auf- und abwärtsbewegt. Nach Beendigung de Spritzvorganges wird die Schiebetür 20 geöffnet unc der Wagen aus der Lage 14' weiter in Querführungs richtung *, verschoben, bis der Querförderwagen 1' sich im Zuge des zweiten Längsförderstranges II be findet. Von hier kann der Längsförderwagen 12 au die Längsführungsschienen 11 übergeschoben und ii Längsführungsrichtung b (Fig. 1) auf dem Längsför

derstrang II, beispielsweise zu einem Pulvertrockner, weitergefördert werden.

Die in Fig. 2 am Längsförderwagen 13 im Längsförderstrang II hängende eingezeichnete Karosserie K muß natürlich vorher bereits weitergefördert sein, sofern sie nicht mit dem Querförderwagen 15 (entsprechend dem Wagen 18 in Fig. 2) auf dem verlängerten Abstellende der Querführungsschienen 16 abgestellt ist.

Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 mit der Spritzkammer ß, (Fig. 1) unterscheidet sich von dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel dadurch, daß die Querführungsschienen 16 innerhalb der Spritzkammer S₁ unterbrochen sind und das die Unterbrechung überbrückende Schienenstück 16a um die Mit- ^|5 telachse m an einem oberen Drehlager 33 drehbar gelagert ist. Die an dem Querförderwagen 14 der Querführung B hängende Karosserie K kann daher um ihre Längsachse innerhalb der Kammer gedreht werden, wie dieses beispielsweise in Fig. 1 durch die um 45° gedrehte Lage K" und in Fig. 3 durch die um 90° gedrehte Lage K'" angedeutet ist. Anstelle der auf- und abbeweglichen Spritzdüsen sind in der Kammer stationäre Düsen 35 vorgesehen. Diese sind jedoch vorzugsweise in radialer Richtung verschieb- 2i bar gelagert und vorteilhaft derart gesteuert, daß sie der Karosserie entsprechend dem sich vorbeidrehenden Umriß folgen und dadurch zu jedem Zeitpunkt einen möglichst gleichmäßigen Abstand von der Karosserieoberfläche haben. Hierdurch kann eine sehr gleichmäßige Pulverbeschichtung erreicht werden. Im übrigen ist die Arbeitsweise der Vorrichtung die gleiche wie beim ersten Ausführungsbeispiel. Zum horizontalen Transport der Karosserien oder sonstigen Werkstücke kann gegebenenfalls die Spritz- oder i"> Sprühvorrichtung so weit gesenkt werden, daß ein unbehindertes Ein- und Ausfahren ermöglicht wird.

Selbstverständlich kann auch bei der Ausführungsform nach Fig. 2 eine radiale Verschiebbarkeit und Steuerbarkeit der Düsen wie bei der Ausführungsform nach Fig. 3 oder bei sonstigen Ausführungsmöglichkeiten der Erfindung vorgesehen sein.

Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 unterscheidet sich von den vorherigen dadurch, daß den Spritzkabinen der Querführungen A bis D, z. B. A_}, eine Einlaufschleuse 36 vorgeschaltet bzw. eine Auslaufschleuse 37 nachgeschaltet ist. Die Schleusen können jeweils mit Schiebetüren oder auch in einfacherer Weise mit entsprechenden Vorhängen versehen sein, durch die die Querführungswagen mit den daran hängenden Karosserien oder sonstigen Werkstücken hindurchtreten können, wie auch sonst der Eintritt oder der Austritt in die Schleusen bzw. in die Spritzkammern in geeigneter Weise ausgebildet sein kann.

Diese zusätzlichen Schleusen verringern die Gefahr von Pulveraustritt aus der Spritzkabine beim öffnen der Spritzkabinentüren, vor allem in den Fällen, in denen nur wenig Zeit zwischen Beendigung des Sprühvorgangesund öffnen der Türen zur Verfügung steht. Sie können auch durch geeignete Luftführung so gestaltet werden, daß mechanische Türen nicht mehr benötigt werden. Nach Bedarf können sie auch als Stationen für manuelle Nacharbeiten ausgebildet sein.

Die Erfindung ist ferner nicht auf eine Pulverbeschichtung von Karosserien oder ähnlichen Werkstükken beschränkt. Vielmehr kann die Erfindung auch auf eine Lackierung oder sonstige Oberflächenbehandlung von Karosserien oder ähnlichen Teilen angewandt werden, bei denen die Oberflächenbeschichtung durch Aufspritzen flüssigen Lackes od. dgl. vorgenommen wird, insbesondere dann, wenn auch in diesen Fällen eine Behandlung in mehreren Kammern nebeneinander erforderlich ist.

Falls ausreichend, kann auf jeder Querführungsbahn statt zweier Querförderwagen (14, 17 bzw. 14, 18) auch nur ein einziger Querführungswagen vorgesehen sein. Doch können auch drei oder mehr Querförderwagen pro Querführung verwendet werden; in diesem Falle müßten die Querführungsschienen 16 entsprechend verlängert werden, damit während der Übernahme oder Abgabe eines Werkstückes durch den jeweils hierfür tätigen Querförderwagen die übrigen Querförderwagen auf den verlängerten Querführungsschienen abgestellt werden können.

Hierzu 4 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Verfahren zum Fördern von Fabrzeugkarosserien oder ähnlich bemessenen Werkstücken zur Durchführung eines Beschichtens derselben im Spritzverfahren, insbesondere eines elektrostatischen Pulverbeschichtens mit unterschiedlichen Farbpulvern, gekennzeichnet durch die Kombination folgender, an sich im wesentlichen bekannter Merkmale:

a) Die Karosserien (K) oder ähnliche Werkstücke werden dem Beschichtungsvorgang in hängender Lage zugeführt;

b) sie werden zunächst auf einem ersten Längsförderstrang (I) bis zu einem von mehreren einander parallelgeschalteten Queriührungssträngen (A bis D) gefördert, von diesem übernommen, auf diesem beschichtet und - nach Beschichtung - zu einem zweiten Längsförderstrang (II) gefördert, von diesem übernommen und auf diesem weitergeführt;

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fahrzeugkarosserie (K) oder das entsprechende Werkstück im Spritzverfahren in hängender Lage um ihre vertikale Achse gedreht wird.

3. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1 der 2, dadurch gekennzeichnet, daß etwa zueinander parallele, die Längsförderstränge (I, II) bildende Längsführungsschienen (10, 11) zur Aufnahme von die Karosserien (K) tragenden Längsförderwagen (12,13) vorgesehen sind, die Längsführungsschienen im Bereich der etwa zueinander parallelen Querführungsstränge (A bis D) je unterbrochen und je durch ein bewegliches Teilschienenstück (10a, lic) überbrückt sind, daß ferner die Teilschienenstücke Teile von Querförderwagen (14,15) sind, welche auf die Querführungsstränge bildenden, die Längsführungsschienen (10, 11) oberhalb kreuzenden Querführungsschienen (16) geführt sind, derart, daß die Karosserien (K) in hängender Lage von den sie zuleitenden Längsführungsschienen (10) zusammen mit den Längsförderwagen (12, 13) dem betreffenden Querförderwagen (14, 15, 17,18) übergeben werden, wobei sie mittels der Längsförderwagen (12, 13) in hängender Lage unter den Querführungsschienen hindurchgeführt werden, daß sie in dieser Lage von den Querförderwagen (14,15) einer Spritzkabine (A₁ bis D₁) zugeführt und weiter an die weiterleitenden Längsführungsschienen (11) abgegeben werden, und daß eine Vorrichtung vorgesehen ist, durch welche eine Relativbewegung zwischen der Karosserie (K) und der Spritzvorrichtung (23, 35) während des Spritzvorganges erzeugt wird.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß Teile (16a) der Querführungsschienen (16) innerhalb der in den Querführungssträngen (z. B. B) jeweils angeordneten Spritzkabinen (z. B. S₁) in Drehrichtung etwa um die lotrechten Achsen (m) der Spritzkabinen inner-

halb des von den Spritzdüsen (23) bestrichenen Raumes antreibbar sind.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Spritzkabinen (A₁ bis D₁) mit dem Umriß der Karosserien (K) in hängender Lage angepaßten Schiebetüren (19, 20) beiderseits der Spritzkammern versehen sind.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis S, dadurch gekennzeichnet, daß in Querführungsrichtung vor und/oder hinter den Spritzkabinen (A₁ bis D₁) eine von der Karosserie (K) zu durchlaufende Schleuse (36, 37) angeordnet ist.