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Gerät zum Auf nehmen des Kots von Haustieren, wie Hunden oder Katzen
Eine Begleiterscheinung der zunehmenden Haltung von Haustieren, wie Hunden oder
Katzen, ist eine unvermeidlich erscheinende zunehmende Umweltverschmutzung, insbesondere
Verschmutzung öffentlicher Straßen, Plätze und Anlagen, durch die Fäkalien der Tiere.
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Um hier für Abhilie zu sorgen, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Gerät zum Auf nehmen des Kots derartiger Haustiere zu schaffen, das einfach
im Auibau sowie leicht und hygienisch zu handhaben ist.
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Nach der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß ein Behälter
an einem Ende eines Stiels befestigt und in zwei hintereinander angeordnete Kammern
unterteilt ist, die durch eine von außen verschließbare Durchtrittsöffnung verbunden
sind und von denen die eine Kammer in der Außenwand eine an den Boden des Behälters
grenzende Aufnahmeöffnung aufweist, zu der hin sich der Boden verJüngt.
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Zur Aufnahme des Kots kann der Behälter mit Hilfe des Stiels ähnlich
wie eine Schauiel derart gehandhabt werden, daß der
Kot zunächst
in die sich eL an Aufnahmeöffnung anschliessende vordere Kammer und dann durch die
geöffnete Durchtrittsöffnung in die hintere Kammer gelangt. Nach Schließen der Durchtrittsöffnung
verbleibt der Kot in der hinteren Kammer, so daß er bei einer erneuten Handhabung
des Geräts zur Aufnahme von Kot nicht wieder aus dem Behälter gleitet. Der Behälter
ist mithin, bevor er auf dem gleichen Wege entleert wird, zur mehrmaligen Aufnahme
von Eot geeignet. Bei der Handhabung des Geräts kommt der Benutzer nicht mit dem
Kot in Berührung. Gleichzeitig kann das derart als Spazierstock benutzt werden.
Zu diesem Zweck kann der Boden des Behälters aus verschleiß- und bruchfestem Material
ausgebildet sein.
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Um die Aufnahme des Kot zu erleichtern, kann am anderen Ende des Stiels
eine Sprühdose' befestigt sein; die ein Kothärtungsmittel enthält. Vor der Aufnahme
wird dann der Kot mit dem Härtungsmittel besprüht. Das Gerät dient hierbei gleichzeitig
als Halter für die Sprühdose, so daß sie nicht getrennt untergebracht zu werden
braucht. DLe Anbringung der Sprühdose am anderen, dem Behälter abgewandten Ende
erleichtert die Betätigung der Sprühdose, da sie sich dann in der Nähe der den Stiel
an diesem Ende haltenden Hand befindet.
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Vorzugsweise ist dafür gesorgt, daß die Sprühdose in Achsrichtung
des Stiels in diesen so weit einsetzbar ist, daß der Sprühkopf mit dem radialen
Sprühventil in Achsrichtung des Stiels aus diesem herausragt. Hierbei liegt der
zu betätigende Sprthkopf in unmittelbarer Nähe des Daumens der den Stiel haltenden
Hand, wobei die Sprührichtung des Sprühventils etwa senkrecht zur Stielachse gerichtet
ist, so daß durch ein Neigen des Stiels mit der Hand und Betätigen des Sprühkopf
es mit dem Daumen derselben Hand das Besprühen des Kots erfolgen kann, ohne daß
die andere Hand zu Hilfe genommen werden muß.
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Die Durchtrittsöffnung kann sich über die gesamte Breite des Behälterinnenraums
in einer zum Stiel parallelen Trennwand zwischen den Kammern bis zu der dem Boden
gegenüberliegenden Wand erstrecken, an der der Stiel befestigt ist. Bei aufrechter
Haltung des Stiels liegt dann die Durchtrittsöffnung höher als der Boden des Behälters,
so daß trotz aufrechter Haltung des Stiels beim öffnen der Durchtrittsöffnung nicht
die Gefahr besteht, daß der in der hinteren Kammer gesammelte Kot durch die geöffnete
Durchtrittsöffnung in die vordere Kammer austritt.
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Vorzugsweise ist dafür gesorgt, daß die Durchtrittsöffnung durch eine
Klappe verschließbar ist, die gegen die Kraft einer Feder durch einen von außen
in den Behälter geführten, an der Klappe angreifenden Seilzug in die geöffnete Stellung
schwenkbar ist. Bei dieser Ausbildung des Verschlusses der Durchtrittsöffnung läßt
sich diese durch einfaches Ziehen am Seilzug von außen öffnen, während das Schließen
durch einfaches Loslassen des Seilzugs erfolgt.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung besteht darin, daß die Klappe an der
mit der Aufnahmeöffnung versehenen Außenwand oder an der des Boden gegenüberliegenden
Wand angelenkt und der Seilzug mittels des Stiels bis zu einem Seilzug-Betätigungsgriff
am anderen Ende des Stiels geführt ist. Auf diese Weise läßt sich die Klappe mit
derselben Hand öffnen und schließen, die auch den Stiel hält. Bei Anlenkung der
Klappe an der vorderen Außenwand kann auch der Raum oberhalb der Klappe zur Kotauf
nahe herangezogen werden.
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Besonders günstig ist die Verwendung eines Bowdenzugs als Seilzug.
gin Bowdenzug bedarf keiner besonderen Führungsschienen oder -rollen.
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Der Stiel kann hohl und der Seilzug im Inneren des Stiels entlanggeführt
sein. Gegenüber einer Führung des Seilzugs auf der Außenseite des Stiels ist dann
der Seilzug außen nicht hinderlich oder sichtbar.
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Der Stiel kann ferner einen abgewinkelten Handgriff am anderen Ende
aufweisen, an dem der Seilzug-Betätigungsgriff vorgesehen ist. Die Ausbildung des
Stiels mit einem Handgriff erleichtert die Handhabung des Seilzug-Betätigungsgriffes,
insbesondere eines solchen in Form eines Abzuges oder eines längs des Griffes verschiebbaren
Hakens, an dem das Seil des Seilzugs befestigt ist.
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Vorzugsweise ist die Aufnahmeöffnung verschließbar. Auf diese Weise
wird der Austritt von Gasen, insbesondere übel riechender Gase, beim Transport des
Geräts mit gefülltem Behälter vermieden.
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Eine besonders sweckm§ßige Ausführung besteht darin, daß die Aufnahmeöffnung
durch das in seitlich der Aufnahmeöffnung in Schienen herausnehmbar gefAhrte Blatt
einer Schaufel verschließbar ist. Die Schaufel kann auf diese Weise einen doppelten
Zweck erfüllen: Zum einen das Verschließen des Behälters und zum anderen eine Unterstützung
der Kotaufnahme.
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Vorzugsweise weist die in bezug auf die Aufnahmeöffnung hintere Kammer
mehr als die Hälfte des BehEltervolumens auf.
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Dies ergibt einen großen effektiven Nutzraum bezogen auf das Gesamtvolumen
des Behälters.
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Hierbei kann die rJöhe der Trennwand bis zur Durchtrittsöffnung etwa
ein Fünftel der Gesamthöhe des Behälters betragen und der obere Rand der Trennwand
tiefer als der obere Rand
der Aufnahmeöffnung liegen. Dadurch wird
einerseits der durch das Verhältnis des Volumens der hinteren Kammer zum Gesamtvolumen
des Behälters bestimmte effektive Nutzraum günstig gehalten und andererseits das
Reinigen der hinteren Kammer durch die Aufnahmeöffnung und die Durchtrittsöffnung
hindurch erleichtert.
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Schließlich ist es günstig, wenn die Höhe der Trennwand bis zur Durchtrittsöffnung
etwa sieben Zehntel der Gesamthöhe des Behälters beträgt und die in bezug auf die
Aufnahmeöffnung hintere Kammer ein die Verwesung förderndes Mittel enthält. Bei
diesem Mittel kann es sich um Aeroben in einer Flüssigkeit handeln, die unter Sauerstoffzutritt
für einen Abbau der organischen Stofie sorgen, d.h. bis zu den Endprodukten wie
Wasser, CO2 und Ammoniak. Auf diese Weise wird die Bildung übelriechender Gase vermieden.
In dieser Flüssigkeit sollten auch Krankheitserreger abtötende Mittel enthalten
sein. Die höhere Ausbildung der Trennwand verhindert dann ein unbeabsichtigtes Austreten
der Flüssigkeit über die Durchtrittsöffnung aus der hinteren Kammer.
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Vorzugsweise ist dann die in bezug auf die Aufnahmeöffnung hintere
Kammer mittels eines Deckels verschließbar. Dieser Deckel erleichtert das Reinigen
der hinteren Kammer und das Einfüllen der aeroben und/oder antiseptischen Flüssigkeit.
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Die Erfindung und ihre Weiterbildungen werden in folgenden anhand
von Zeichnungen bevorzugter Ausführungsbeispiele näher beschrieben.
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Fig, 1 stellt ein nach der Erfindung ausgebildetes Gerät per spektivisch
dar.
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Fig. 2 stellt einen Querschnitt durch das Gerät nach Fig. 1 dar.
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Fig. 3 zeigt in größerem Maßstab den unteren Teil eines weiteren Ausführungsbeispiels,
bei dem der Stiel des Geräts nur teilweise dargestellt und die Schaufel weggelassen
ist.
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Bei dem Gerät nach den Fig. 1 und 2 ist am einen Ende eines hohlen
Stiels 1 ein Behälter 2 beSestigtJ Der Behälter 2 ist durch eine Trennwand 3 und
eine Klappe 4, die in der Ruhelage eine sich an die Trennwand 3 anschließende und
sich über die gesamte Breite des Behälters 2 erstreckende Durchtrittsöffnung verschließt,
in eine hintere Kammer 5 und eine vordere Kammer 6 unterteilt. Die Trennwand 3 befindet
sich etwa in der Mitte zwischen der hinteren Außenwand 7 und der vorderen Außenwand
8, an der die Klappe 4 gegen die Kraft einer Torsionsfeder 9 nach oben schwenkbar
angelenkt ist und die in ihrem unteren Teil eine sich über die gesamte Breite und
bis zum Boden 10 des Behälters erstreckende Aufnahmeöffnung 11 freiläßt. An den
seitlichen Rändern der vorderen Außenwand 8 sind Führungsschienen 12 vorgesehen,
in denen das Blatt 13 einer Schaufel mit Stiel 14 herausnehmbar verschiebbar ist.
Das Blatt 13 verschließt in der unteren Lage die Aufnahmeöffnung 11. Wenn lediglich
die Auinahmeöffnung 11 geöffnet werden soll, ohne die Schaufel 13, 14 völlig vom
Gerät zu trennen, kann der Stiel 14 in der oberen Lage, in der das Blatt 13 die
Aufnahmeöffnung 11 freigibt, auf nicht dargestellte Weise arretierbar sein.
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An der Klappe 4 ist das Seil 15 eines Seilzugs befestigt. Das Seil
ist durch den hohlen Stiel 1 über eine Führungsrolle 16 geführt und an einem im
abgewinkelten Handgriff 17 des Stiels 1 verschiebbar geführten Seilzug-Betätigungsgriff.in
Form eines Hakens 18 befestigt. Durch Verschieben des Hakens 18 mittels eines Fingers
der den Handgriff 17 umfassenden Hand in die gestrichelt
dargestellte
Lage läßt sich die Klappe 4 in Richtung des Pfeils hochklappen und die Durchtrittsöffnung
öffnen.
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Anstelle des Hakens 18 kann auch ein schwenkbarer Abzug in Fori eines
Hebels im Handgriff 17 gelagert sein. Vorzugsweise ist der Seilzug jedoch als Bowdenzug
ausgebildet.
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An oberen Ende des Stiels 1 ist in einer Ausnehmung des Stiels 1 eine
Sprühdose 19 in Form einer sogenannten Aerosolbombe derart einsetzbar, daß die Längsachse
des Stiels 1 und der Sprühdose 19 etwa parallel sind und der Sprühkopf mit dem Sprühventil
aus dem Stiel 1 herausragt, und zwar so, daß der Sprühkegel etwa senkrecht zur Längsachse
des Stiels 1 in Nicht tung des Handgriffs 17 gerichtet ist. Die Sprühdose 19 enthält
neben dem unter Druck stehenden Treibmittel ein Kothärtungsmittel, z.B. ein Vereisungsmittel.
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Bei der Benutzung des Geräts zur Aufnahme von Kot - erforderlichenialls
nach Besprühen des Kots mit dem Härtungsmittel aus der Sprühdose 19 - wird die Schaufel
13, 14 hochgezogen und entweder in der oberen Lage arretiert oder ganz aus den Führungsschienen
12 gezogen, so daß die Aufnahmeöffnung 11 freiliegt. Dann wird der Behälter 2 mit
dem sich zur Aufnahmeöffnung 11 hin verjüngenden Teil des Bodens 10 voran - erforderlichenfalls
unter Zuhilfenahme der Schaufel 13, 14 - unter den Kot geführt, so daß der Kot zunächst
in die vordere Kammer 6 gelangt. Schließlich wird der Kot nach Öffnen der Klappe
4 und - ggfs. nach Schließen der Aufnahmeöffnung 11 mittels der Schauiel - durch
Schwenken des Geräts (entgegen dem Uhrzeigersinn in Fig. 2) in die hintere Kammer
5 geleitet. Das Entleeren der Kammer 6 erfolgt auf umgekehrtem Wege, z.B. in ein
WC.
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Aufgrund der Anlenkung der Klappe 4 an der vorderen Außenwand 8 in
der Nähe des oberen Randes der Aufnahmeöffnung 11 und der Ausbildung der Trennwand
3 mit einer verhältnismäßig geringen
Höhe, die nur etwa ein Fünftel
der Gesamthöhe des Behälters 2 beträgt, kann auch der über der Klappe 4 liegende
Raum weitgehend zur Aufnahme von Kot ausgenutzt werden. Besonders günstig ist es
dabei, wenn der obere Rand der Trennwand 4 niedriger, etwa halb so niedrig wie der
obere Rand der Aufnahmeöffnung 11 liegt. Dies erleichtert die Reinigung der hinteren
Kammer 6 durch die Aufnahmeöffnung 11 hindurch.
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Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 unterscheidet sich von dem nach
den Fig. 1 und 2 nur index Ausbildung des Behälters 2', und dieser im Prinzip nur
insofern, als in der oberen Wand eine Öffnung vorgesehen ist, die durch einen am
vorderen Rand angelenkten und am hinteren Rand lösbar befestigten Deckel 20 mit
Griff 21 verschließbar ist. Der Deckel 20 liegt in einer Fassung über einen Dichtring
22 auf einem umlaufenden Flansch auf.
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Ferner beträgt die Höhe der Trennwand 3' etwa sieben Zehntel der Gesamthöhe
des Behälters 2' während sich der Abstand der Trennwand 3' von der hinteren Außenwand
7' zum Abstand der Trennwand 3t zur vorderen Außenwand 8 wie etwa 2 : 1 verhält.
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Die Klappe 4 ist entsprechend höher an der vorderen Außenwand 8 angelenkt.
Sie kann jedoch auch an der oberen Wand angelenkt sein, wie es durch gestrichelte
Linien dargestellt ist.
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Bei diesem Ausführungsbeispiel ist in der hinteren Kammer 5' ein die
Verwesung des Kots förderndes Mittel enthalten, bei dem es sich um eine Flüssigkeit
handeln kann, die Aeroben enthält.
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Zusätzlich oder stattdessen kann ein antiseptisches Mittel in der
Flüssigkeit enthalten sein. Auf diese Weise ist es möglich, den Kot längere Zeit
im Behälter 2' ohne übermäßige Bildung übelriechender Gase auf zubewahren und für
eine beschleunigte aerobe Zersetzung des Kots zu sorgen. Das antiseptische Mittel
würde Krankheitserreger abtöten. Der Deckel 20 erleichtert das Entleeren des Kots
und das Einfüllen der Flüssigkeit.
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Die Anordnung der Trennwand 3' mehr zur vorderen Außenwand 8 hin ergibt
trotz der größeren Höhe der Trennwand 3' als der Trennwand 3 ein verhältnismäßig
großes Volumen der Kammer 5', das au9 Kosten des Volumens der Kammer 6' wesentlich
größer als die Hälfte des Gesamtvolumens des Behälters 2' ist.
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Der Behälter 2 oder 2' ist zweckmäßigerweise aus einem sAurefesten
Kunststoff hergestellt. Insbesondere die innere Oberfläche des Behälters sollte
eine geringe Rauhigkeit aufweisen, um das Reinigen des Behälters zu erleichtern.
Das Material des Geräts, insbesondere des Bodens 10 des Behälters, sollte ferner
verschleiß- und bruchfest sein, so daß das Gerät auch als Spazierstock benutzbar
ist. Zur leichteren Reinigung ist es zweckmäßig, die inneren Kanten und Ecken der
Kammern, mit Ausnahme der Ecken der Aufnahmeöffnung 11, abzurunden. Dies erleichtert
ebenfalls die Reinigung.
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Die natürliche Größe des Behälters entspricht etwa dem 0,5- bis 2fachen
der Darstellung nach Fig. 3, während der Stiel 1 etwa Spazierstocklänge aufweist.
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Abweichungen von den dargestellten Ausführungsbeispielen liegen im
Rahmen des Schutzumfangs.