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Warenspeicher an Bearbeitungslagen für Textil- und Folienbahnen Die
Erfindung betrifft einen Warenspeicher an Bearbei tungsanlagen für Textil- und Folienbahnen
zur Erzielung eines stetigen Warenzulaufes von einem Wickelbaum. Üblicherweise sind
derartige Warenspeicher zwischen im voneinander installierten Leitwalzen angeordnet,
über welche die Warenband der Bearbeitungsanlage zuläuft. Als Bearbeitungsanlagen
sind alle Maschinen und Apparate sowie deren Zusammenstellungen zu versteben, die
zum Waschen, Bleichen, Färben, Bedrucken, Merceriesieren, Dämpfen, Befeuchten, Trocknen,
Glätten, Prägen und Satinieren der Warend und für ähnliche Bearbeitungen bzw. Behandlungen
dienen. In allen Fällen handelt es sich darum, daß die kontinuierliche Anlage ohne
Stillstand weiter arbeiten kann, wenn die von einem Wickelbaum oder dergl. ablaufende
Warenbahn zu Ende geht und der leere Wickelbaum durch einen vollen, nit einer neuen
Warenbahn bewickelten Baum ersetzt werden muß.
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Aus der DBP 1 080 959 ist ein Warenspeicher bekannt, der nur bei
einen Wickelbaumwechsel in Tätigkeit tritt und nit einer Willkürlich zu wählenden
Vorratsmenge an Bahnlänge zu füllen ist
Hierbei sind zur Warenspeicherung
zwischen ii Abstand voneinander angeordneten Isitwalzen eine Gummiwalze, die nit
einer llhnlichen Gegenwalze zusammenarbeitet. Unterhalb dieser Gummiwalze und außerhalb
des normalen Wahrenbahnweges sind zwischen den Leitwalzen Gleitstäbe vorgesehen,
die zu einer flachen rostartigen Rutsche zusammengefaßt sind. Die an ihren oberen
Enden kreisförmig abgebogenen Gleitstäbe greifen in Ringnuten der Gummiwalzen. An
die Rutsche schließt eine Bürstenwalze, die ii vorgegebenen Drehzahlverhältnis zu
der mit regelbarer Drehzahl antreibbaren Gummiwalze umläuft. An die Bürstenwalze
schließt weiter ein aus schwach gekrümmten und an ihren unteren Enden nach oben
abgebogenen Gleitstäben bestehender flacher Rost. Dabei reichen die unteren Enden
der ersten Gleitstab und die oberen Enden der Schrägroststäbe zwischen die Borsten
der Bürstenwalze.
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Als nachteilig hat sich bei derartigen Warenspeichern erwiesen, daß
die auf der Rutsche gespeicherte Warenbahn in losen Schleifen neben- und übereinander
liegt. Dadurch entsteht eine unerwünschte Faltenbildung an der Warenbahn, die sich
vorwiegend bei großer Kapazität der Jarenspeicherung ungünstig ilir die Weiterverarbeitung
der Ware auswirkt. Außerdem ist durch die Schleifenbildung ein "Festkleben" der
Warenbahnschichten bzw. der einzelnen Schleifen untereinander verbunden, was einen
raschen Warenablauf hinderlich ist.
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Aus der Praxis sind sind ferner Abwickelvorrichtung bekannt, die
nicht nur den Wickel der Wickelbäume s selbsttätig vornehmen,
sondern
auch da Vorderende der neuen Warenbahn an den hinteren Ende der abgelaufenen Warenbahn
befestigen. Derartige Vorrlchtungen sind naturgenaa sehr verwickelt und daher ziemlich
störanfällig sowie hostspielig und beanspruchen erheblichen Platz.
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Üblicherweise wird der nahezu leere Wickelbaum abgebremst, das hintere
Ende der abgelaufenen Warenbahn vollstädig abgewickel an dieses Ende das Vorderende
einer neuen Warenbahn befestigt, der leere Wickelbaum von seinen Lagerbock gehoben,
der die neue Warenbahn tragende volle Wickelbaum auf den Lagerbock aufgelegt und
in Umdrehungen versetzt. Während der ganzen Zeitdauer eines solchen Wickelbaumwechsels
ist an sich der Warenzulauf zur kontinuierlichen Bearbeitungsanlage unterbrochen.
In der Regel wird die Anlage während dieser Zeitdauer stillgesetzt, was mancherlei
Nachteile ait sich bringen kann. Vor allen erhöht sich dadurch die Verweilzeit des
gerade in der Anlage befindlichen Teilstückes der Warenbahn, das beispielsweise
in einer Bleichanlage dann zu lange den meist sehr aggressiven Bleimitteln ausgesetzt
oder in einer Trockenanlage zu stark getrocknet wird.
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Un diese Nachteile zu wriden, hat man zwischen Wickelbaum und Bearbeitungsanlage
Warenspeicher in Gestalt von Warenbahnschlaufen nit eingehängten Tänzernlzen vorgesehen.
Solche Einrichtungen haben aber einen relativ großen Platzbedarf und versetzen außerdem
die durchlaufende Warenbahn in eine den Gewicht der Tänzerwalze entsprechende Spannung,
die sich bei eipfindliobei Warengut nachteilig auswirken kann. Es ist auch bekannt,
zwischen
zwei Diapfern zun Suchen oder Bleichen einer stetig zu
laufenden Gewebebahn einen rutschenartigen Ablegetrog vorzusehen. Die Gewebebahn
läuft diesem Ablegetrog von einer hochgelegenen LFitwalze aus zu, bildet auf dem
gekrümmten Trogboden eine Reihe hintereinander liegender Querfalten und wird aus
den Trog einer zweiten hochgelegenen leitwalze zugeführt. Die Leltwslzen sind als
nicht angetriebene Schleppwalzen ausgebildet. Eine Xnderung der Warenspeicherung
im Ablegetrog durch einen schnelleren oder langsameren Antrieb der Leitwalzen ist
nicht möglich, weil durch die Einschaltung des Ablegetroges nur die Verweildauer
der Gewebebahn in der Bearbeitungsanlage erhöht werden soll.
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Ausgehend von diesen Erkenntnissen war es Aufgabe der Erfindung,
einen Warenspeicher zu schaffen, in dem auf relativ kleinen Raum große Warenmengen
ohne Faltenbildung gespeichert werden kann und bei dem die Warenbahn straff geführt
wird. Außerdem sollte der Speicher eine stufenlose Variationsmöglichkeit hinsichtlich
der Speicherkapazität haben und relativ einfach ii konstruktiven Aufbau sein.
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Die Lösung der gestellten Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch erreicht,
daß die verstellbare Walzengruppe gegenüber der ortsfesten Walzengruppe um eine
zu den Walzenachsen parallel Achse so verschwenkbar ist, daß die Walzen der verstellbaren
Gruppe zwischen den Walzen der ortsfesten Gruppe hindurchtauchend verschwenkbar
sind. In der weiteren Ausbildung sieht dieErfindung vor, daß die Walzen der ortsfesten
Gruppe auf zur Schwenkachse konzentrischen Ringen angeordnet sind und ihnen auf
diesen
Ringen verteilt Speicherwalzen zugeordnet sind und daß die
Walzen der verschwenkbaren Gruppe ebenfalls auf zur Schwenkachse konzentrischen
Ringen angeordnet und ihnen auf diesen Ringen verteilt Speicherwalzenzugeordnet
sind, wobei in radialer Richtung abwechselnd ein feststehender und ein schwenkbarer
Ring angeordnet ist. Vorteilhafterweise ist die Verstellung der Drehbar gelagerten
Ringe stufenlos steuerbar, wobe die Endstellung der drehbar gelagerten Ringe durch
Endabschalter gesichert ist.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile beziehen sich insbesondere
auf den relativ geringen Platzbedarf und die betriebssichere, straffe und damit
falten lose Warenbahnführung innerhalb des Warenspeichers. Die straffe FUhrung der
Warenbahn wird durch eine feststehende und eine schwenkbare Reihe von konzentrisch
ineinander angeordneten Ringen erzielt, auf denen die Speicher-, Umlenk- und Eintauchwalzen
gelagert sind. Dabei tauschon während der Speicherung der Warenbahn die auf den
drehbaren Ringen angeordneten Eintauchwalzen zwischen den feststehenden Ringen bzw.
Umlenkwalzen hindurch bzw. werden dazwischen geschobon. Die Warenbahn selbst lagert
dabei in Form eines Vieleckes auf den Speicher-, Umlenk- und Eintauchwalzen. Während
die Warenbahn die in den konzentrisch angeordneten Ringen einander um den Eintauchabstand
versetzt gegenüberstehenden Ul nk- und Elntzuchwalzen um ca. 1800 umschlingt, liegt
sie an den Speicherwalzen nur mit relativ kleinem Umschlingungswinkel an. Das für
die Speicherung erforderliche Spannen der Warenbahn um und an den
Walzen
wird von einem in der Achsmitte der Ringe drenbar gelagerten und angetriebenen Arm
bewirkt, wobei dieser Arm, je nach der zu speichernden Länge der Warenbahn, die
mit ihn verbundenen drehbaren Ringe mit den darauf angeordneten Eintauch- und Speicherwalzen
verstellt. Dabei ist die Verstellung der Ringe stufenlos und zeitlich steuerbar,
wodurch beliebig große Sektoren des kreisförmigen Warenspeichers gefüllt und während
des Betriebes dem Durchlauf der Warenbahn angepaßt werden kann. Zur Sicherung der
jeweiligen Endstellung der drehbaren Ringe sind Endabschalter vorgesehen, die eine
unkontrollierte Speicherung verhindert. Um Warenbahnen verschiedenen Materials und
Stärke ohne Umstellungaufwand am Speicher speichern und verarmbeiten zu können,
ist der Abstand der Ualenk- und Eintauchwalzen variiertbar, wobei der Durchmesser
von letzteren größer gehalten ist, als der Durchmesser der ersteren.
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Ein Ausführungsbeispiel ist im folgenden beschrieben und an Hand
von Skizzen erläutert: Fig. 1 zeigt das Prinzip eines Warenspeichers, Fig. 2 zeigt
den schematischen Gesamtaufbau eines Warenspeichers.
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In Fig. 1 ist das Funktionsprinzip des in Fig. 2 näher beschriebenen
Ausführungsbeispieles eines Warenspeichers 1 dargestellt. Ein abgewinkelter Doppelarm
2 wird von den Stützen 3, 3' ortsfest getragen. In Achsmitte 4 ist ein zweiter abgewinkel
ter Doppelarm 5 verstellbar angeordnet. An dein Doppelarn 2 sind zu beiden Seiten
der Armhälften je ein Paar ortsfest, drehbar gelagert und im Abstand x parallel
zueinander liegende Umlenkwalzen 6, 6', 6", 6''' und eine Führungswalze 6a angeordnet
über
die eine Warenbahn 7 geführt wird. An dem um die Achse 4 schwnkbaren
Doppelarn 5 ist an jedem Armende je eine zu einander parallel liegende drehbar gelagerte
Eintauchwalze 8, 8' angeordnet, die in der Figur strichliert dargestellten Null-Stellung
zwischen den beiden auf dem Doppelarm 2 angeordneten Umlenkwalzen 6, 6' bzw. 6",
6"' stehen. In den Achsen 21, 21' der Eintauchwalzen 8, 8' bzw. an den Enden des
Doppelarmes 5 sind federnde oder ringsektorenartige Halterungen 9, 9' angeordnet,
an deren Enden drehbar gelagerte Speicherwalzen 10, 10' sitzen, deren Durchmesser
relativ zu den Durchmessern der an den Armen 2 und 5 angeordneten Umlenk- bzw. Eintauchwalzen
6, 6', 6", 6"' bzw. 8, 8' klein gehalten sind. Während der Speicher- schwenkt der
Doppelarm 5 um die Achse 4. Dabei wird die über die Umlenkwalzen 6, 6', 6",6"' geführte
Warenbahn 7 durch die über ihr in Mitte der Abstünde x liegenden SpeicherEintauchwalzen
8, 8' zwia,shen den beiden Walzenpaaren 6, 6' und 6", 6''' hindurchgeführt. Zugleich
legen sich die Speicherwalzen 1, 10' an die Innenseite der gespeicherten äußeren
Warenbahn 7, wodurch eine straffe und faltenlose Führung derselben erzielt wird.
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Die Anordnung von mehreren zueinander parallelen Walzengruppen auf
den Doppelarmen 2 und 5 sowie das Ausschwenken bzw.
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Verstellen des Armes 5 ist zugleich ein Maß für die Speicherkapazität.
Siehe auch Fig. 2 und ihre Beschreibung.
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Aus Fig. 2 ist der Gesamtaufbau eines nach Fig. 1 prinzipiell arbeitenden
und beschriebenen Warenspeichers 1 ersichtlich, der von einen abgewinkelten Doppelarn
2 getragen wird und auf
den Stützen 3, 3' lagert. Der Arm 2 ist
zugleich Träger iner rsten Reihe von konzentrisch und im Abstand voneinander fest
darauf angeordneten Ringen 11, auf denen parallel zueinander anggeordnete Unlenk-
und Speicherwalzen 12, 12', 13 drehbar gelagert sind. Ein zweiter, in der Achsmitte
14 der Ringe 11 drehbar angeordneter abgewinkelter Doppelarm 15 ist Träger einer
zweiten Reihe von ebenfalls konzentrisch und zun Abstand der Ringe 11 korrespondierenden
Abstand voneinander f.s t darauf angeordneten Ringen 16, orui denen Elntauch- und
Speicherwalzen 17, 17', 18 gleichfalls zueinander parallel und drehbar gelagert
sind.
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Wird der Warenspeicher 1 mit iner warenbahn 7 beschickt, so wird sie
von der Einlaufwalze 19 aus tangierend auf die in Ausgangstellung stehenden Eintauchwalzen
17" bzw. auf die Umlenkwalzen 12 geführt, von wo sie über die Walze 6a auf die gegenüber
angeordnete Walzengruppe 12', 17''' gelangt und über die Auslaufwalze 20 der in
der Figur nicht dargestellten Verarbeitungsanlage zuläuft.
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Soll nun die Warenbahn 7 der Bearbeitungsanlage langsamer zugeführt
oder der Auslauf der Bahn 7 für kurze Zeit unterbrochen werden, so wird sie auf
bzw. über die innerhalb des Speichers 1 angeordneten Walzen 12, 12', 13, 17, 17',
17", 18 geführt. Dabei wird, proportional der Geschwindigkeit mit der die Warenbahn
7 in den Speicher 1 einläuft, der in der Achse 6a drehbar gelagerte Ar 15 mit den
daran angeordneten Ringen 16 und Eintauchwalzen 17, 17' in die durch Pfeil gekennzeichnete
Richtung verdreht.
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Dadurch verstellen sich die zu einer Walzengruppe zusammengefaßten
Eintauchwalzen 17, 17'gegenüber der ebenfalls zu einer
Walzengruppe
zusammengefaßten Umlenkwalzen 12, 12' um die zu den Walzenachsen 21, 21', 21", 21"'
parallel. Achse 14. Die Zintauchwalzen 17, 17' drücken dabei die Warenbahn 7 zwischen
die Abstände der Umlenkwalzen 12, 12' bzw. der feststehenden Ringe 11 hindurch,
wo sie über die Speicherwalzen 13, 18 geführt werden. Die Verstellung des Armes
15 bzw. der von seiner Ausgangsstellung erzeugte Winkel oC ist dabei ein llG für
die jeweilig gespeicherte Warenbahnlänge. Die in dem kreisförmigen Warenspeicher
1 zwischen den Ringen 11, 16 gespeicherte Warenbahn 7 nimmt dabei durch das sich
Anlegen an den Speicherwalzen 13, 18 die Gestalt eines, je nach Speichermenge variablen,
in Sektoren geteilten Vieleckes an. Un ein Überdrehen des Speichers 1 zu verhindern,
ist an den Enden der Arme 2 und 15 ein Endabschalter 22, 22' angeordnet, der ein
Verstellen des Armes 15 nach Erroischon der maximalen Speicherkapazität bzw. über
die Maximalstellung von ca. 1800 ausschließt.