DE2303024B2 - Verfahren zum kombinierten, lückenlosen Spitzen-, Ballen- und Gelenkzwicken von aufgeleistetem Schuhwerk - Google Patents
Verfahren zum kombinierten, lückenlosen Spitzen-, Ballen- und Gelenkzwicken von aufgeleistetem SchuhwerkInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum
kombinierten, lückenlosen Spitzen-, Ballen- und Gelenkzwicken von aufgeleistetem Schuhwerk, bei dem
nach dem Auliragen eines vom Spitzenbereich bis in den Gelenkbereich reichender, durchgehenden K.lebstoffstreifens
der Gelenk , Ballen- und Spitzenbereich gezwickt werden.
Solche kombinierten Zwickvorgänge hat man bisher mit einer für das Spitzenzwicken vorgesehenen
Zwickschere und für das Ballen- und Gelenkzwickerj mit vorgesehen, nebeneinander angeordneten Andrückfingern
bewerkstelligt. Hierbei ergibt sich vor allem im Gelenkbereich die Schwierigkeit einer Anpassung der
Andrückfinger an die Sprengung des Schuhes, für deren Berücksichtigung die Andrückfinger jeweils entsprechende
Höhenlagen einnehmen müssen. Außerdem führt das Zwicken mittels solcher nebeneinanderliegender
Andrückfinger leicht zu Lücken in der Klebezone zwischen Zwickrand und Brandsohle. Schließlich können
die Andrückfinger auch Abdrücke auf dem Schaft hinterlassen, die auch nach aufgebrachter Laufsohle
sichtbar bleiben.
Aus der DE-OS 16 85 424 ist eine Vorrichtung zum kombinierten, lückenlosen Spitzen-, Ballen- und Gelenkzwicken
von aufgeleistetem Schuhwerk bekannt, bei dem zunächst der Gelenkbereich, dann der
Spitzenbereich und schließlich der Ballenbereich gezwickt wird. Die Zwickvorgänge erfolgen dabei jeweils
mittels Überschiebern.
Für das Ballen- und Gelenkzwicken hat man auch schon rotierende Walzen verwendet, die eine Schnecke
tragen, wobei durch einen entsprechenden Drehsinn der Walze dafür gesorgt wird, daß bei ihrer Drehung der
Zwickrand in Richtung auf die Mitte des Schuhes zu gezogen wird. Mit der Walzenoberfläche wird dabei der
Zwickrand gegen die Brandsohle gedrückt, wobei ein vorher aufgebrachter Klebstreifen für die Befestigung
des Zwickrandes an der Brandsohle sorgt.
Es ist auch schon aus der FR-PS 4 77 189 bekannt, mittels eines Überschiebers den Zwickrand vor einem
Nagelwerkzeug entsprechend umzulegen, wobei aber das Befestigen erst durch das Annageln des Zwickrandes
an die Brandsohle erfolgt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den eingangs erwähnten kombinierten, lückenlosen Zwickvorgang
so zu gestalten, daß sich ein sicherer Übergang vom Bereich des Spitzenzwickens zum Bereich des
Ballen- und Gelenkzwickens ergibt, ohne daß dabei im
ίο Gelenkbereich Probleme mit der Sprengung des
Schuhes auftreten können.
Erfindungsgemäß geschieht dies dadurch, daß zunächst der Zwickrand im Innen- und Außenballenbereich
an der Übergangsstelle des Spitzen- und Gelenkbereiches angeheftet wird, daß nach diesem
Anheften der Ballen- und Gelenkzwickvorgang von der Anheftstelle ausgehend, durch Einrollen des Zwickrandes
vorgenommen wird und daß noch während dieses Vorgangs — jedoch nach Beendigung des Anheftens —
das Spitzenzwicken den durch Einrollen gezwickten Bereich übergreifend, erfolgt.
Bei diesem Verfahren werden die an sich bekannten Verfahrensschritte des Spitzenzwickens mittels einer
Zwickschere und des Ballen- und Gelenkzwickens mittels einer rotierenden Walze dadurch sinnvoll
miteinder kombiniert, daß das für das Spitzenzwicken erforderliche Auftragen eines Klebstoffstreifens bis in
den Ballenbereich ausgedehnt wird, wo dann durch das kurzzeitige Ausfahren jeweils eines Überschiebers zu
jo beiden Seiten des aufgeleisteten Schuhes der Zwickrand
angeheftet werden kann. Die das Ballen- und Gelenkzwicken bewerkstelligenden rotierenden Walzen können
somit von einer angehefieten Stelle des Zwickrandes ausgehen, womit sie für diesen Vorgang definierte
Verhältnisse vorfinden, so daß in der Folge der Zwickrand sich ohne Schwierigkeiten dem Zug und
Druck der Walzen fügt. Dabei ergibt sich auch die notwendige Vorbereitung für den Vorgang des Spitzenzwickens,
nämlich durch das Auftragen des Kleb-Stoffstreifens im Spitzenberuich. so daß das Spitzenzwicken
bereits dann durchgeführt werden kann, wenn die Walzen den Ballenbereich verlassen haben. Dabei
reicht der Spitzenzwickvorgang so weit, daß er bis in den Bereich des Zwickcns mittels der Walzen
hineinreicht, so daß mit Sicherheil ein lückenloses Zwicken und Kleben des Zwickrandes erreicht wird.
Um den Vorgang des Anheftens mittels der Überschieber zusätzlich zu sichern, erfolgt zweckmäßig
das Einrollen des Zwickrandes unmittelbar neben dür
so der Spitze abgevvandten Seite der Anheftstelle, bevor die den Zwickrand anheftenden Teile aus ihrer
Wirkstellung gebracht werden.
Für das Auftragen des Klebstoffstreifens im Spit/.en- und Ballenbereich verwendet man zweckmäßig zwei
von einer Schablone geführte Klebstoffdüsen, die jeweils den Innen- und Außenballenbereich überstreichen
und sich an der Spitze des Schuhes treffen. Die Überschieber können aus gegenüber der Brandsohle
abgeflachten Stiften bestehen, die an seitlich neben dem aufgeleisteten Schuh sitzenden Antriebsmittcln hängen.
Um dem durch die Walzen bewerkstelligten Zwickvorgang den nötigen Klebstoff zu geben, ordnet man
zweckmäßig den Walzen Klebstoffdüsen vor.
Ein Ausfuhrungsbeispiel der Erfindung ist nachstehend anhand der Figuren erläutert. Es zeigt
Ein Ausfuhrungsbeispiel der Erfindung ist nachstehend anhand der Figuren erläutert. Es zeigt
Fig. I in prinzipieller Darstellung eine Draufsicht auf
die Brandsohle eines aufgeleisteten Schuhes mit davor sitzender Zwickschere und einer Klebstoffdüse für den
Auftrag eines Klebstoffstreifens im Spitzen- und Ballenbereich,
Fig.2 die ausgefahrenen Überschieber, die den Zwickrand anheften,
Fig.3 die Anordnung gemäß Fig.2 in einer s
Seitenansicht,
Fig.4 den Beginn des sich über den Ballen- und Gelenkbereich erstreckenden Zwickvorganges mittels
rotierender Walzen,
Fig.5 eine Schnittansicht mit den Waben zum Ballen- und Gelenkzwicken.
In der Fig. 1 ist das Vorderteil eines aufgeleisteten
Schuhes gezeigt, von dem die Brandsohle 1 und der senkrecht aus der Zeichenebene herausstehende Zwickrand
2 dargestellt sind Vor der Spitze des Schuhes ist is eine Zwickschere mit den beiden Scherenteilen 3 und 4
angeordnet, die sich um den Drehpunkt 5 beim Einlaufen drehen. Die beiden Scherenteile 3 und 4 haben
den Rand der Brandsohle 1 gerade überschritten, womit der Zwickrand 2 im Bereich der Zwickschere 3,4 gegen
die Brandsohle 1 gedrückt wird. In dieser Lage der Schere 3, 4 wird mittels der Kbbestoffdüse 7 ein
Klebstoffstreifen 8 auf die Brandsohle 1 gekgt, der sich
über den Bereich der Spitze des Schuhes und den Ballenbereich erstreckt. Die Klebstoffdüse 7 bewegt
sich dabei in Richtung des eingezeichneten Pfeiles. Der Klebstoffdüse 7 ist ein Heizkörper 9 vorgeordnet, der
dafür sorgt, daß der Klebstoff mit ausreichend hoher Temperatur aus der Klebstoffdüse 7 austritt. Die
Klebstoffdüse 7 wird dabei in bekannter Weise mittels einer Schablone geführt, so daß sich ein Klebstoffstreifen
8 ergibt, der im Bereich von Spitze und Ballen dicht neben dem Rand 6 der Brandsohle 1 liegt. Es ist dabei
auch möglich, jeweils für den Innen- und Außenballenbereich
eine eigene Klebsloffdüse vorzusehen, die sich dann an der Spitze des Schuhes treffen. Bei der in der
Fig. 1 gewählten Darstellung wandert die Klebsloffdüse 7 jedoch um die ganze Spitze des Schuhes herum und
überstreicht dabei auch den Innen- und Außenballenbcreich.
Seitlich ^eben dem aufgeleisteten Schuh, etwa in der
Ebene der Brandsohle 1, sind zwei Überschieber 10 und 11 vorgesehen, die an den Vorschubmitteln 12 und 13
hängen. Die Wirkungsweise dieser Überschieber 10 und
11 wird nachstehend anhand der F i g. 2 und 3 erläutert.
Nach dem Auftragen des Klebstoffstreifens 8 werden
die Überschieber 10 und 11 kurz.'.cilig vorgeschoben.
Um dies zu ermöglichen, enthalten die Vorschubmitte!
12 und 13 Kolben 14 und 15, die in Zylindern 16 und 17
gleiten und durch ein Druckmedium verschoben werden. Die Vorschubmittel 12 und 13 sind über Stützen
18 und 19 am Gestell der betreffenden Maschine befestigt Durch das Ausfahren der Überschieber 10 und
Il wird der Zwickrand 2 im Bereich der Überschieber umgelegt und mittels des Klebstoffstreifens 8 an der
Brandsohle angeheftet, so daß sich hier nunmehr eine günstige Lage für den späteren Beginn der Arbeit der
Walzen für den Vorgang des Ballen- und Gelenkzwikkens ergibt.
In der Fig. 3 ist die Anordnung gemäß Fig. 2 in
Seitensicht dargestellt. Wie ersichtlich, haben die Überschieber 10 und Il den Zwickrand 8 gegen die
Brandsohle 1 gedrückt, so daß an dieser Stelle die Anheftung von Zwickrand 8 und Brandsohle 1 besteht.
Nach dem Anheften des Zwickrandes 2 durch die Überschieber )0 und Il beginnt der Vorgang des
Ballen- und Gelenkzwickens. Dies sei anhand der F i g. 4
erläutert. Für diesen Vorgang sind die beiden mit einer Schnecke versehenen Walzen 18 und 19 vorgesehen, die
auf den Achsen 20 und 21 sitzen und über die Riemenscheiben 22,23 in hier nicht dargestellter Weise
angetrieben werden. Dieser Antrieb erfolgt so, daß unter der Wirkung der Schnecke der jeweilige
Zwickrand 2 zur Mitte der Brandsohle 1 hin gezogen wird, wobei gleichzeitig die Walzen 18 und 19 einen
Druck von oben auf den Zwickrand ausüben und dieser damit gegen den Klebstoffstreifen 8 pressen. Dieser
Klebstoffstreifen 8 reicht so weit, daß einerseits das anhand der Fig.2 und 3 beschriebene Anheften des
Zwickrandes 2 mittels der Überschieber 10 und 11 erfolgen kann, andererseits beim ersten Wirksamwerden
der Walzen 18 und 19 diese den Zwickrand 2 ebenfalls gegen den Klebstoffstreifen 8 drücken können.
Der Klebstoffstreifen 8 ist darüber hinaus noch etwas weiter in den Gelenkbereich gezogen, so daß bei dem
nun folgenden Wandern der Walzen 18 und 19 in Richtung auf das Gelenk und über dieses hinaus in
Richtung auf die Ferse der dabei angedrückte Zwickratid 2 auf Klebstoff des Klebstoffstreifens 8 trifft.
Dies ist darum erforderlich, w.-.i gemäß der hier
vorgesehenen Ausführungsform vor di.ii Walzen 18 und
19 in Richtung auf die Ferse zu Klebstoffdüsen 24 und 25 angeordnet sind, die beim Verschieben der Walzen 18
und 19 Klebstoff austreten lassen, so daß das Verkleben des Z^ickrandes 2 mit der Brandsohle 1 kontinuierlich
vonstatten geht, wobei auch wegen der vorstehend erwähnten Länge des Klebstoffstreifens 8 in Richtung
auf den Gelenkbereich ein lückenloser Übergang der Verklebung von dem Klebstoffstreifjn 8 zu der
Verklebung herbeigeführt wird, die durch Austritt von Klebstoff aus den Klebstoffdüsen 24 und 25 enisteht.
Die Klebstoffdüsen 24 und 25 sitzen an den Enden von Zuführungsrohren 26 und 27, die jeweils /1; einem Block
28 und 29 geführt sind, der auch das Lager für die Achsen 20 und 21 bildet.
Die Wirkung der Walzen 18 und 19 gehl auch noch aus der F i g. 5 hervor, die die betreffende Anordnung im
Schnitt zeigt. Die Walzen drücken hier von unten gegen den Zwickrand 2, wobei dieser Druck durch Backen 30
und 31 aufgefangen wird, die seitlich auf dem Leis'en 32 aufliegen. Die Backen 30 und 31 werden durch
Betätigungsmittel 33 von der Seite her angefahren.
Sobald die Walzen 18 und 19 sich so weit in Richtung auf die Ferse des Schuhes bewegt haben, daß die
Scherenteile 3 und 4 sich ungehindert durch die Walzen 18 und 19 bewegen können, scheren die Scherenteile 3
und 4 ein und zwicken damit im Bereich der Spitze, wobei sie auch noch für ein kurzes Stück denjenigen
Bereich überstreichen, der vorher von den Walzen 18 und 19 zu Begir.n von deren Bearbeitung gezwickt
worden war.
Die Walzen 18 und 19 führen dann ihren Zwickvorgang
weiter in Richtung auf die Ferse zu durch, wobei sie den gesamten Bereich von Ballen und Gelenk
zwicken.
Diese vorstehend beschriebenen Vorgänge gehen in ihrer Aufeinanderfolge so schnell vor sich, daß sich ein
kontinuierlicher Übergang ergibt und vor allem der Klebstoffauftrag 8 im Bereich der Spitze noch seine
volle Klebefähigkeit behält, bis die Scherentsile 2 und 4 einscheren. Hierbei ist zu brücksichtigen, daß es sich bei
dem verwendeten Klebstoff für den Klebstoffauftrag 8 und für das Zwicken mit den Walzen 18 und 19 um einen
Heißkleber hande't, der relativ schnell erstarrt. Die schnelle Aufeinanderfolge der beim erfindungsgemäßen
Verfahren angewendeten Verfahrensschritte erlaubt es
jedoch, nach dein Auftragen des Klebstoffstrcifcns 8 das
Anheften des Zwickrandes 2 mitteis der Überschieber 10 und Il und darauf folgend den Beginn der
Bearbeitung durch die Walzen 18 und 19 so schnell erfolgen zu lassen, daß die Schcrenteile 3 und 4 noch
einscheren können, bevor der Klebstoff des Klebstoff-Streifens
8 erstarrt.
Damit die Überschieber 10 und Il einen sicheren Andruck bewirken und dabei einen Zug in Richtung auf
die Spitze des Schuhes bewirken, sind sie auf der der Brandsohle I zugekehrten Seite abgeflacht (in der
l'iguren nicht dargestellt) und können leicht schräg ii
Richtung auf die Schuhspitze zu ausfahren. Der Zug au den Zwickrand 2 in Richtung auf die Spitze zu ist damn
crwiinscfit. weil der aufrechtstehende Zwickrdiul sowieso
die Tendenz hat nach unten zu zu fallen, was durcl die erwähnte leichte Schrägslellung der Überschiebci
10 und Il kompensiert werden kann. Auch dies< Schrägstellung ist in den l'iguren nicht dargestellt. si(
kann jedoch ohne weiteres vorgesehen werden.
Hierzu 5 Hhitt Z.cicliminccn
Claims (2)
1. Verfahren zum kombinieren, lückenlosen Spitzen-, Ballen- und Gelenkzwicken von aufgeieistetem
Schuhwerk, bei dem nach dem Auftragen eines vom Spitzenbereich bis in den Gelenkbereich
reichenden durchgehenden Klebstoffstreifens der Gelenk-, Ballen- und Spitzenbereich gezwickt
werden, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst der Zwickrand im Innen- und Außenballenbereich
an der Obergangsstelle des Spitzen- und Gelenkbereiches angeheftet wird, daß nach diesem
Anheften der Ballen- und Gelenkzwickvorgang von der Anheftstelle ausgehend, durch Einrollen des
Zwickrandes vorgenommen wird und daß noch während dieses Vorgangs — jedoch nach Beendigung
des Anheftens — das Spitzenzwicken den
durch Einrollen gezwickten Bereich übergreifen, erfolgt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Einrollen des Zwickrarides unmittelbar neben der der Spitze abgewandten Seite
der Anheftstelle erfolgt, bevor die den Zwickrand anheftenden Teile aus ihrer Wirkstellung gebracht
werden.
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