DE2302389B2 - Verfahren zur herstellung profilierter schienen und daraus zusammengefuegter koerper - Google Patents
Verfahren zur herstellung profilierter schienen und daraus zusammengefuegter koerperInfo
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Description
nachfolgenden Profilierungen und für den Stauchvorgang zur Herstellung scharfer Kanten zu schaffen,
dadurch gekennzeichnet, daß am
Metallband eine Leitlinie (11, Fig. 1) bestimmt Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur
wird, die mit einer markanten Längskante der fer- 15 Herstellung von piofilierten Schienen und daraus zutig
profilierten Schiene übereinstimmt, und daß sammengefügten Körpern mittels kontinuierlicher
der von der ersten Außenkante (12) bis zur Leit- Verformung von Metallbändern. Diese Verformung
linie (11) sich erstreckende erste Bereich des Me- erfolgt dabei durch rotierende, verformende RoJlentallbandes
(10) mindestens bei einigen aufein- paare, durch welche die Metallbänder hindurchgeanderfolgenden
Verformungen vorübergehend 20 führt werden. Derartige Rollverformungen sind für
aus der mit seiner Endlage (O) übereinstimmen- die Herstellung profilierter Schienen allgemein beden
Anfangslage (A) in Richtung auf den von der kannt, ebenso wie die Rollformungsmaschinen hierzweiten
Außenkante (13) bis zur Leitlinie (11) für. Dabei erfolgt die Verformung des betreffenden
reichenden zweiten Bereich verdreht wird, wäh- flachen Metallbandes meist in einer großen Zahl aufrend
dieser zweite Bereich bei den Verformun- 35 einandcrfolgender Verformungsschritte in je einem
gen kontinuierlich um die Leitlinie (11) gegen rotierenden Rollenpaar, damit die mechanische Beseine
Endlage (O) hin geschwenkt wird, derart, anspruchung des Materials bei jedem Verformungsdaß
die auf die zweite Außenkante (13) maximal schritt den zulässigen Höchstwert nicht überschreitet,
wirkende Randzugspannung um jenen Betrag also an den Umbiegungen keine zu starke Reckung
vermindert wird, der vorübergehend auf die erste 3° auftritt und eine Schwächung oder das Auftreten von
Außenkante (12) ausgeübt wird. Längsrissen vermieden wird. Eine bekannte Maß-
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- nähme zur Vermeidung einer Überbeanspruchung des
kennzeichnet, daß auf das Metallband beim Materials bei der Verformung ist es, daß das Metall-Durchlauf
durch mindestens einige Rollenpaare band zunächst in einzelnen Bereichen wellenförmig
ein Längszug seitens des }eweils nachfolgenden 35 verformt wird, um die nachfolgende Profilierung an
Rollenpaares ausgeübt wird und hierzu die maß- den betreffenden Stellen durch Bereitstellung einer
geblichen Rollenoberflächen des nachfolgenden genügenden Materialmenge zu erleichtern.
Rollenpaares mit höherer Umfangsgeschwindig- Mit dem bekannten Verfahren der Rollverformung
keit als die entsprechenden Rollenoberflächen des ist es bereits gelungen, auch verhältnismäßig komplivorausgehenden
Rollenpaares angetrieben werden. 40 zierte Profilstrukturen in einem kontinierlich fort-
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, da- bewegten Metallband herzustellen. Hierbei muß aber
durch gekennzeichnet, daß die Umfangsgeschwin- darauf geachtet werden, daß an keiner Stelle bei den
digkeit beim nachfolgenden Rollenpaar um min- aufeinanderfolgenden Profilierungsschritten das Medestens
0.2 °/o höher als beim vorausgehenden tallband an seinen Außenrändern eine der Elastizi-Rollenpaar
gemacht wird. 45 tätsgrenze des Materials überschreitende Zugspan-
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- nung aushalten muß. Nur dann ist bei der bisher
kennzeichnet, daß durch aufeinanderfolgende üblichen Rollverformung die Gewähr gegeben, daß
Verformung aus nur einem Metallband eine eine Rißbildung an den Rändern sicher vermieden
Scharfkantig profilierte Schiene mit einem Quer- wird. Die Einhaltung dieser allgemein anerkannten
Schnitt entsprechend einer Hohlschiene geformt 50 Regel hat natürlich zur Folge, daß die Rollverfor-Wird,
bei welcher der linke und der rechte Außen- mung in einer Vielzahl aufeinanderfolgender kleiner
tand des Metallbandes mit seiner jeweiligen Stirn- Verformungsschritte erfolgen muß, die betreffenden
kante einander zugekehrt, miteinander vereinigt Maschinen also eine entsprechend große Anzahl hin-
und so eine allseitig geschlossene scharfkantig tereinander angeordneter Verformungsstationen
profilierte Hohlschiene mit nur einer Längsnaht 55 aufweisen müssen. Bei komplizierten Profilen ergibt
hergestellt wird. dies Maschinen mit 20 bis 30 Stationen, was hohe
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- Kosten und einen unerwünscht großen Raumbedarf
kennzeichnet, daß gleichzeitig zwei Metallbänder zur Folge hat.
verformt und dabei das zweite der Metallbänder Für die Herstellung von profilierten strangge-
bei den aufeinanderfolgenden Verformungsschrit- 6o preßten Schienen mit den für manche Venvendungsten
von der Anfangslage aus verdreht, profiliert zwecke wie beispielsweise Fenster- und Türrahmen
und relativ zur profilierten ersten Schiene in eine erforderlichen komplizierten Querschnittsformen bevorbestimmte
Lage gebracht und mit ihr zu einem steht der Wunsch, das bisherige Verfahren der Rollprofilierten
Körper unlösbar zusammengefügt verformung so zu verbessern, daß mit einfacheren
wird, wobei die zur Verformung des einen Metall- 6S Maschinen und geringerem Aufwand derartige probandes
zur ersten profilierten Schiene dienenden filierte Schienen erzeugt werden können. Das erfin-Rollenpaare
gemeinsam angetrieben werden, dungsgemäße Verfahren stellt eine Lösung dieser während die zur Verformung des anderen Metall- Aufgabe dar und betrifft die Herstellung von profi-
3 ' 4
ierten Schienen und daraus zusammengefügten Kör- ten Querschnittsverlauf an den Stellen A, B, C... M,
Jern durch kontinuierliche Verformung von Metall- N, O aufweist.
/ändern, die durch rotierende, verformende Rollen- Zunächst wird in der horizontalen Anfangslage A
paare hindurchgeführt und dabei zunächst in einzel- des Metallbandes 10 eine Leitlinie 11 bestimmt, die
ilen Bereichen wellenförmig verformt werden, um dort 5 einer besonders markanten Längskante der fertigen
ein Übermaß an Bandbreite für die nachfolgenden profilierten Schiene entspricht,, im vorliegenden Bei-Profilienvigen
und für den Stauchvorgang zur Her- spiel der Außenkante 11 in Fi g, 2. Der zwischen der
Stellung scharfer Kanten zu schaffen. Gekennzeich- Außenkante 12 des Bandes 10 und der Leitlinie 11
net ist dieses Verfahren dadurch, daß am Metall- sich erstreckende horizontale Bereich 11-12 des Meband
eine Leitlinie bestimmt wird, die mit einer mar- ίο tallbandes 10 soll beim vorliegenden Beispiel weitkanten
Längfkante der fertig profilierten Schiene gehend in der horizontalen Anfangslage verbleiben,
übereinstimmt, und daß der von der ersten Außen- bis auf den Längsrand 14, der im Laufe der Verforkante
bis zur Leitlinie sich erstreckende erste Bereich mung nach oben abgebogen wird (s. Stelle O). Diedes
Metallbandes mindestens bei einigen aufeinander- ser erste Bereich 11-12 umfaßt den Längsrand 14, die
folgenden Verformungen vorübergehend aus der mit 15 Seitenwand 15 und die Umrandung 16 der Längsnut
seiner Endlage übereinstimmenden Anfangslage in 17 samt deren scharfkantigen Umbördelungen. Wie
Richtung auf den von der zweiten Außenkante bis zur aus Fig. 1 an der Stelle O angedeutet, bildet die
Leitlinie reichenden zweiten Bereich verdreht wird, Leitlinie 11 schließlich die eine Längskante der ferwährend
dieser zweite Bereich bei den Verformungen tig profilierten Schiene. In der Anfangslage A ist der
kontinuierlich um die Leitlinie gegen seine Endlage ao erste Bereich 11-12 des Metallbandes 10 wesentlich
hin geschwenkt wird derart, daß die auf die zweite weniger breit als der von der Leitlinie 11 bis zur
Außenkante maximal wirkende Randzugspannung Außenkante 13 reichende zweite Bereich 11-13. Im
um jenen Betrag vermindert wird, der vorübergehend Verlauf der Verformung wird dieser gesamte zweite
auf die erste Außenkante ausgeübt wird. Bereich 11-13 des Metallbandes 10 um die Leitlinie
Nachstehend wird das erfindungsgemäße Verfall- as H »m Uhrzeigersinn verdreht und bildet mit 90°
ren in mehreren Ausführungsbeispielen anhand der gegen die Anfangslage die Oberseite 18 und den dop-
Zeichnung näher erläutert. Hiervon zeigt pelwandigen Steg 19 sowie mit 180° gegen die An-
F i g. 1 eine schematische Darstellung der aufein- fangslage die Seitenwand 20 und den Längsrand 21
anderfolgenden Verformungsschritte eines Metall- der fertig profilierten Schiene.
bandes bei der Herstellung einer komplizierten 30 Bei der Herstellung der scharfkantigen Umbie-
Schiene und die dabei vorgesehene Drehung der gungen etwa bei der Nut 17 der Schiene ergibt sich
Grundebene, die bekannte Schwierigkeit, daß wegen des großen
F i g. 2 einen Querschnitt der durch die Verfor- Unterschieds von Innenradius zu Außenradius an
mungsschriite von Fig. 1 hergestellten fertigen diesen Stellen die Materialbahn eine Reckung erfährt
Schiene, 35 und eine Materialverdünnung auftritt, die eine
Fig. 3 bis 15 je ein Rollenpaar teils in verklei- Schwächung zur Folge hat. Beim vorliegenden Ver-
nertem Maßstab, teils in natürlicher Größe zur fahren werden diese Schwierigkeiten durch genügend
Durchführung von Verformungsschritten bei der starke wellenförmige Verformungen überwunden.
Herstellung der scharfkantig profilierten Schiene nach Während zu Beginn der Verformung die Vorderseite
F i g. 2, 40 der flachen Materialbahn 10 noch eine gerade
Fig. 16 einen mit der Schiene gemäß Fig. 2 her- Linie A bildet, erfolgt zunächst eine gewisse konkave
gestellten profilierten Hohlkörper mit Falzverbin- und/oder konvexe Wölbung der Bahn, die an der
dung, Stelle B angedeutet ist. Eine solche Wölbung als er-
Fig. 17 bis 19 weitere Ausführungsbeispiele für ster Verformungsschritt ist deshalb zweckmäßig, weil
Hohlkörper mit Falzverbindung zwischen je zwei 45 hierdurch die Quersteifigkeit der Materialbahn verSchienen,
mindert und ihr Widerstand gegen die nachfolgende
F i g. 20 bis 26 weitere Ausführungsbeispiele für Verformung beim kontinuierlichen Durchlauf durch
Hohlkörper mit Schweißverbindung zwischen je zwei entsprechende Rollenpaare verringert wird. Die an-
Schienen, schließenden Verformungsschritte bis zu der Stelle C
F i g. 27, 28 zwei Diagramme zur Erläuterung des 50 dienen zur Schaffung von Ein- und Ausbuchtungen
Verfahrens. der Materialbahn an jenen Stellen, an denen an-
Das vorliegende Verfahren wird nachstehend an- schließend die in F i g. 2 mit 17 bezeichnete Nuten
hand der Verformung eines ebenen Metallbandes zu geschaffen werden sollen. Die Ein- und Ausbucheiner
mit Nuten versehenen profilierten Schiene er- tungen bzw. wellenförmigen Verformungen werden
läutert, die in F i g. 2 im Querschnitt wiedergegeben 55 soweit vergrößert, daß jeweils deren Umrandungsist. Es ist offensichtlich, daß eine derartige scharf- linie als die Umrandungslinie der dort vorgesehenen
kantig profilierte, komplizierte Schiene nach dem Profilierung ist. An der Stelle C muß also für die dort
üblichen Verfahren der Rollverformung zur Herstel- mit 22 bezeichnete Ausbuchtung deren Umrandungslung
eine Maschine mit derart vielen hintereinander linie, die sich etwa vom Beginn der Ausbuchtung am
angeordneten Verformungsstationen erfordern würde, 60 Punkt 23 bis zum Ende der Ausbuchtung am Punkt
daß die ganze Anlage kaum mehr bedienbar sein 24 erstreckt, länger sein, als die Umrandungslinie
würde. zwischen den Punkten 25 und 26 der U-förmigen
In erheblich einfacherer Weise ermöglicht das vor- Rinne 27 der Profilierung an der Stelle E. Aus dieser
liegende Verfahren die Herstellung solcher Schie- zunächst U-förmigen Rinne 27 soll dann durch weinen.
Der Werdegang dieser profilierten Schiene nach 65 tere Verformung die in F i g. 2 mit 17 bezeichnete
dem vorliegenden Verfahren ist anhand von F i g. 1 Nut gestaltet werden. Bei einer Nut 17 der vorliegen-
schematisch dargestellt, wobei das betreffende Me- den Gestalt, also mit scharfkantigen Umbiegungen 28
tallband 10 den jeweils strichpunktiert eingezeichne- und 29 ist es vorteilhaft, die Ausbuchtung 22
(Stelle C, Fig. 1) so zu vergrößern, daß die Um- bestimmt, daß bei allen Profilstrukturen und scharfen
randungslinie zwischen den Punkten 23 und 24 um Umbiegungen die Länge der dortigen Mittellinie um
2 bis 5 %> langer ist als die Umrandungslinie zwischen 2 bis 5 % vergrößert und zu diesen Werten die Lan- ,
den Punkten 28 und 29 der Nut 17 (Fig. 2), um bei gen der geraden Strecken der Mittellinie hinzugezählt
der Zusammenstauchung der U-förmigen ■ Rinne 27 5 werden. Damit steht dann für die wellenförmigen Verstelle
E, Fig. 1) keine Verdünnung, sondern eine formungen an den Stellen nachfolgender Profilie-Verdichtung der Wandstärke an den Stellen 28, 29
rungsschritte genügend Breite des Metallbandes zur (F i g. 2) zu erwirken. Verfügung, um die starken Verformungen unter Zu-
Diese Umformung der U-förmigen Rinne 27 zwi- sammenstauchung und Verdichtung des Bandmaschen
der Stelle E und L zu der Nut 17 mit der weit- io terials zu ermöglichen.
gehend endgültigen Form erfolgt wie bei der DT-PS Durch das beschriebene Verfahren lassen sich, wie
15 58 016 durch einen Stauchprozeß. Hierzu werden die Erfahrung gezeigt hat, mechanisch einwandfreie
vorzugsweise entsprechend profilierte, zusammenwir- und scharfkantige Längsprofilierungen mit genau vorkende Rollenpaare verwendet, die gleichzeitig die
geschriebenen Massen in nur wenigen Verformungs- Tiefe der Rinne 27 auf die vorgeschriebene Tiefe 15 schritten herstellen, wobei durch Wahl der Länge der
der Nut 17 verringern und dabei die Zuriickfaltung jeweiligen Ein- und Ausbuchtungen die Möglichkeit
an den Stellen 28, 29 und die Zusammenpressung besteht, an gewünschten Stellen der Profilierungen
derselben bewirken. Bei diesem Stauchprozeß findet eine Materialverdickung und Gefügeverdichtung zu
bei der Verformung zwischen den Stellen C und L erzielen. Der Stauchprozeß wird vorteilhafterweise
keine Veränderung der Breite des Metallbandes ao mit profilierten, ineinandergreifenden Rollenpaaren
links und rechts von den Punkten 23, 24 statt. durchgeführt. Die Fig. 3 bis 15 zeigen in je einem
Bei den Verformungsschritten bis zu den Quer- Ausführungsbeispiel derartige ineinander greifende
schnitten D, E und F des Metallbandes 10 wird Rollenpaare zur Herstellung ener scharfkantig profi-
einerseits im ersten Bereich 11-12 die spätere Längs- lierten Schiene gemäß F i g. 2. '■
nut 17 vorbereitet und andererseits im zweiten Be- 35 Das ebene Metallband 10 wird zunächst, eventuell '.
reich 11-13 die Abkantung für die spätere 180°-Ab- nach einer Vorbehandlung, zwischen rotierenden
biegung des doppelwandigen Steges 19 begonnen. Bei Rollenpaaren mit horizontalen Achsen in der in \
den Verformungsschritten G bis L wird im ersten F i g. 3-5 angegebenen Weise verformt. Dabei dient
Bereich 11-12 nicht nur die endgültige Formung der die mit 30 bezeichnete Ausbuchtung zur Herstellung [
Längsnut 17 durchgeführt und dann gemäß den 30 des späteren Längsrandes 14 der Seitenwand 15 und j
Querschnitten M, N und O der Längsrand 14 senk- die Ausbuchtung 31 zur Vorbereitung der Längsnut
recht gegenüber der Seitenwand 15 abgebogen, es 17. Andererseits dienen die Ausbuchtungen 32 und
wird auch der erste Bereich 11-12 vorübergehend aus 33 zur Vorbereitung des Steges 19 und des späteren \
der mit seiner Endlage O übereinstimmenden An- Längsrandes 21 der Seitenwand 20. Wie oben bereits j
fangslage A in Richtung auf den zweiten Bereich 35 erwähnt, dienen diese Ausbuchtungen dazu, für die
11-13 verdreht. Dagegen erfährt der zweite Bereich anschließende starke Verformung unter gleichzeitiger
11-13 des Metallbandes 10 in den Verformungs- Stauchung genügend breite Abschnitte des Bandes -
schritten G, H, I, K und L eine solche Verformung, bereitzustellen.
daß einerseits die 180°-Umbiegung des doppelwan- In den Rollenpaaren entsprechend Fig. 6, 7 und 8
digen Steges 19 vollendet wird und außerdem die 40 ist die Verformung der Ausbuchtung 31 zu der Nut
schrittweise Umbiegung der Oberseite 18 um die Leit- 17 ersichtlich, wobei durch den Stauchvorgang im ^
linie 11 erfolgt. Gleichzeitig wird die senkrecht zum Walzenpaar nach Fig. 8 die Zusammenstauchung
Steg 19 verlaufende Seitenwand 20 ausgerichtet und an den beiden Kanten 28 und 29 dieser Nut 17 deut-
der Längsrand 21 gegenüber der Seitenwand 20 um lieh erkennbar ist. Ein Ausweichen des Bandes nach ς
90° nach unten abgebogen. Schließlich besitzt an der 45 links ist insbesondere dadurch verhindert, daß dieses
Stelle O die profilierte Schiene den Querschnitt ge- sowohl an der äußeren Kante des Längsrandes 14 C
maß Fig. 2. Hierdurch wird die auf die zweite als auch im Bereich der Seitenwandung IS zwischen fc
um jenen Betrag vermindert, der vorübergehend auf Ferner wird in den Rollenpaaren gemäß F i g. 6, 7
die erste Außenkante 12 ausgeübt wird. Der rech- 50 und 8 die flache Oberseite 18 der Schiene und der >
nerische Nachweis hierfür liefert das Beispiel II am obere Teil des horizontalen Steges 19 vorbereitet, I
henen komplizierten Verformungsschritte wird ge- wird dann zunächst der horizontale, doppelwandige }
maß dem vorliegenden Verfahren in den Verfor- 55 Steg 19 fertiggestellt und anschließend in den RoI- ■
mungsschritten B, C, D zunächst eine ausreichend lenpaaren gemäß Fig. 13-15 die Profilierung der 1I
starke Vorwellung geschaffen, derart, daß die Um- Schiene vollendet Wie aus den genannten Figuren c
randungslinie von der Leitlinie 11 bis zur Außen- ersichtlich ist, findet dabei eine Drehung der Ebene
kante 13 langer ist als die Umrandungslinie von der des vorher praktisch horizontal verlaufenden Metall-
der fertigen Schiene nach Fi g. 2. sende Umbiegung 34 am äußeren Ende des horizon- >
s
nen nach dem vorliegenden Verfahren ist es also er- ersichtlichen abgerundeten Form in eine zunehmend s
forderlich, am Querschnittsbild der gewünschten rechteckige Gestalt beim Durchgang durch die RoI- l
zustellen, zweckmäßigerweise die Länge der Mittel- eine Zusammenstauchung und Materialverdichtung i
linie zwischen Außen- . und Innenwandung der erfolgt, ohne die eine derartige scharfkantige Bie- J
7 8
Durchlauf durch das Rollenpaar nach Fig. 15 er- wenn beim Durchlaufen der aufeinanderfolgenden
hält die profilierte Schiene ihre endgültige Form Rollenpaare das Metallband unter einer mechani-
entsprechend F i g. 2. sehen Zugspannung in Längsrichtung steht. Bei dem
Bei der oben beschriebenen starken Verformung, genannten bekannten Verfahren wird diese Zugspandie
noch dazu unter gleichzeitiger Zusammen- 5 nung dadurch hergestellt, daß unter Vermeidung jestauchung
des Materials zur Schaffung scharfkanti- der Vorschubkraft auf das Metallband dasselbe von
ger Umbiegungen und Profilstrukturen erfolgt, treten seinem verformten Ende aus mittels einer Zugeinbedeulende
Zugspannungen, insbesondere im Bereich richtung durch sämtliche, hintereinander angeordnete
der Außenkante 13 des Metallbandes 10 auf. Um Rollenpaare hindurchgezogen wird. Da beim vorliediese
Zugspannungen zu beherrschen und sowohl io genden Verfahren in vielen der hintereinander angeeine
zu starke Längsreckung als auch ein Aufreißen ordneten Rollenpaare außer der normalen Verfordes
Metallbandes quer zu seiner Laufrichtung zu ver- mung noch eine Stauchwirkung auf das durchlaumeiden,
ist die oben anhand von F i g. 1 erläuterte fende Metallband ausgeübt wird, sind die erforder-Verdrehung
der Bereiche 11-12 und 11-13 gegenein- liehen Zugkräfte zu hoch, um alle addiert und von
ander ein geeignetes Mittel und ermöglicht die Ver- 15 einer einzigen Zugeinrichtung vom verformten Ende
ringerung dieser Rand-Zugspannungen. Durch die her aufgebracht zu werden, da die Gefahr eines AbVerdrehung
wird nämlich der geradlinige Abstand reißens des Bandes bestehen würde. Andererseits
zwischen der Leitlinie 11 und der Außenkante 13 muß vermieden werden, daß auf das durchlaufende
zunehmend verringert, was die Verformung wesent- Metallband eine Schubkraft ausgeübt wird, wie dies
lieh erleichtert. 20 normalerweise bei Rollenpaaren geschieht, die ein-
Anhand der Fig. 11 ist ersichtlich, daß die Seiten- zein oder gemeinsam angetrieben werden. Dieses
wand 15, die in der Anfangslage gemäß F i g. 5 und Problem wurde beim vorliegenden Verfahren da-
auch in der Endlage gemäß Fig. 15 horizontal ver- durch gelöst, daß die aufeinanderfolgenden Rollen-
läuft, gegen die horizontale Lage eine Verdrehung paare zwar einerseits einzeln oder gemeinsam ange-
um die Leitlinie in Richtung auf die Seitenwand 20 »5 trieben werden, aber andererseits der wirksame
aufweist. Beim nächsten Verformungsschriu, den die Durchmesser aufeinanderfolgender Rollenpaare um
Fig. 12 zeigt, ist die Seitenwand 15 noch weiter in einen bestimmten Prozentsatz vergrößert ist, so daß
Richtung auf die Seitenwand 20 verdreht, die ihrer- die maßgebliche Umfangsgeschwindigkeit des jewei-
seits ihre Schwenkbewegung aus der senkrechten ligen nachfolgenden Rollenpaares etwas größer als
Lage in Fig. 11 in die Schräglage gemäß Fig. 12 30 diejenige des vorausgehenden Rollenpaares ist. Da-
ausführt. In Fig. 13 sind die beiden Schwenkbewe- durch steht das durchlaufende Metallband unter
gungen noch größer geworden, bis in Fig. 14 die einem Längszug, der in jedem Rollenpaar neu er-
Seitenwand 20 parallel zur Seitenwand 15 verläuft. zeugt wird und das Entstehen einer Schubkraft auf
Erst dann werden beide Seitenwände 20 und 15 zu- die Bandoberfläche verhindert.
sammen in die horizontale Endlage gemäß Fig. 15 35 Bei geeigneter Bemessung der aufeinanderfolgengeschwenkt.
Die an der Außenkante des Längsran- den Rollenpaare mit steigender Umfangsgeschwindigdes
21 bei der Schwenkbewegung der Seitenwand 20 keit gelingt es, den erwünschten Längszug auf das
auftretende Längs-Zugspannung ist demnach ver- durchlaufende Metallband auszuüben, die unermindert
um jenen Teilbetrag, der als Längs-Zugspan- wünschten Schubkräfte auf die Bandoberfläche zu
nung auf die Außenkante des Längsrandes 14 bei der 40 vermeiden und trotzdem jegliche Benachteiligung der
Verdrehung der Seitenwand 15 wirkt. Bei der in Oberfläche des Bandes durch die Zugkräfte der es
Fig. 11 und 12 wiedergegebenen Anordnung der auf- ziehenden Walzenoberflächen zu vermeiden. Beieinanderfolgenden
Walzenpaare besitzen also die spielsweise wurde festgestellt, daß bei Rollenpaaren
Spalte beidseits der Leitlinie 11 jeweils gegenüber mit einem Durchmesser von im Mittel etwa 220 mm
der Anfangslage des Metallbandes, die im nachfol- 45 der wirksamen Rollenflächen eine Vergrößerung diegenden
Walzenpaar beide größer sind als beim ses Durchmessers um jeweils 0,4 °/o bei den auf einvorausgehenden
Walzenpaar, anderfolgenden Rollenpaaren eine Steigerung der
In dem oben anhand von F i g. 1 bis 11 beschrie- Umfangsgeschwindigkeit ergibt, die eine ausreichende
benen Ausführungsbeispiel der Verformung eines Zugkraft zum Hindurchziehen der Metallbänder
filierung ist angenommen worden, daß die Verdre- fert, auch wenn in einem solchen Rollenpaar ein
hung des Bereiches 11—13 gegenüber der Leitlinie Stauchvorgang bei der Verformung des Metallbandes
11 im Uhrzeigersinn erfolgt. Natürlich könnte auch, erfolgt. Irgendwelche nachteilige Einwirkungen auf
falls erwünscht, eine Verdrehung um die Leitlinie 11 die Oberfläche des Metallbandes sind nicht festzu-
in entgegengesetztem Drehsinn erfolgen, so daß dann 55 stellen, und Rattermarken oder andere Markierungen
die Unterseite des Metallbandes 10 zur Außenseite treten nicht auf. Andererseits wurde festgestellt, daß
der fertigen Profilschiene nach F i g. 2 werden würde. eine Steigerung des Durchmessers der wirksamen
Jedenfalls ist das vorliegende Verfahren für eine ex- Rollenflächen von nur 0,05 0Zo nicht ausreicht, um
treme Rollverformung nicht auf das Ausführungsbei- eine ausreichende Zugkraft zu bewirken,
spiel nach F i g. 1 und 2 beschränkt. 60
schrieben, die Verformung und Stauchung der Me- Zur Herstellung einer scharfkantigen profilierten
tallbänder durch das Zusammenwirken von Rollen- Schiene entsprechend F i g. 2 wurde ein Metallband
paaren, die auf parallelen, horizontalen Wellen gela- aus Aluminium von 1,75 mm Dicke (Toleranz + 0,05
gen sind und beim Durchlaufen des betreffenden 65 bzw. - 0,1 mm) der Legierung AlMg 2,5 (DFN-Nor-
beispielsweise in der deutschen Auslegeschrift wendet, und zwar in der Qualität weich F 18-22 mit
io-*R5fi auseinandergesetzt sind, ist es vorteilhaft, »mill-finish« Oberfläche. Das Metallband besaß eine
9 10
Breite von 232 mm. An einem Querschnitt der ge- kanten an der genannten Stelle entstehen. Dazu is
maß dem vorliegenden Verfahren hergestellten ferti- bei der Verformung der zweiten Schiene ebenfall:
gen Schiene wurde längs der zwischen Außenseite zunächst eine wellenförmige Verformung des Metall
und Innenseite verlaufenden Mittellinie die tatsäch- bandes erforderlich, um bei der scharfkantigen Um·
liehe Länge zu 223,5 mm gemessen. Somit wurde 5 biegung und Zusammenstauchung eine Materialverbeim
Verformungsvorgang eine Stauchung und Ma- dichtung zu ermöglichen. Auch beim zweiten Metallterialverdichtung
bewirkt von 232 —223,5 = 8,5 mm. band ist die erforderliche Breite um zwei bis fün:
Die Stauchung beträgt also ca. 3,5 %> bei dieser Piozent größer als die zwischen Außenseite und InSchiene,
nenseite des Metallbandes gemessene Länge der Um
Natürlich können auch andere als die obengenann- io randungslinie der fertig verformten und mit der erster
ten Qualitäten und Abmessungen von Aluminium- Schiene zusammengefügten zweiten Schiene. Falls erbändern
sowie von Bändern aus anderen Metallen wünscht, kann während der Zusammenfügung dei
für eine Verformung nach dem vorliegenden Verfah- ersten mit der zweiten Schiene zur Schaffung de
ren verwendet werden. Beispielsweise können scharf- scharfkantig profilierten Hohlkörpers gemäß Fig. K
kantig profilierte Schienen aus Edelstahl hergestellt 15 die Falzverbindung zwischen den Längsrändern U
werden, vorzugsweise von Bändern aus dem Werk- und 36 bzw. 21 und 37 in bezug auf Festigkeit um
stoff gemäß Nr. 4301 DIN-Normen 17 006 der Qua- Zusammenhalt durch geeignete Mittel noch verstärk
litätSCrNi 18-9, rost- und säurebeständig, kaltge- werden. Solche Mittel sind beispielsweise eine Aufwalzt
(Verf. III c/d), gebürstet, mit einer Banddicke rauhung der Längsränder 14, 21 sowie der Innenseite
von 0,9 bis 1,1 mm. 20 der Längsränder 36 und 37; ferner können geeignet«
Das vorliegende Verfahren ist oben anhand der Klebemittel vorgesehen oder durch eine Punktschwei
Herstellung einer scharfkantig profilierten Schiene ßung eine zusätzliche Verbindung zwischen der
gemäß Fig. 2 beschrieben. Es können praktisch be- Längsrändern 36 und 14 bzw. 21 und 37 geschaffer
liebig gestaltete, mit scharfkantigen Profilkonturen werden.
versehene Schienen aus einem ebenen Metallband 25 Ein weiteres Ausführungsbeispiel eines aus zwe
mittels Rollverformung nach diesem Verfahren her- Schienen zusammengesetzten, scharfkantig profiliergestellt
werden, wofür nachstehend noch einige Aus- ten Hohlkörpers zeigt Fig. 17. Hier ist die Bodenführungsbeispiele
genannt werden. Darüber hinaus schiene 40 mit einer symmetrischen, hutförmiger ist das vorliegende Verfahren aber besonders für die Schiene 41 durch je eine Falzverbindung der gemein
Herstellung von aus zwei oder mehr derartigen pro- 30 samen Längsränder miteinander verbunden, so dat
filierten Schienen zusammengesetzten Körpern geeig- ein symmetrischer Hohlkörper entsteht. Ein andere;
net und ermöglicht insbesondere die Schaffung Ausführungsbeispiel eines nach dem vorliegender
scharfkantig profilierter Hohlkörper durch gleichzei- Verfahren hergestellten, scharfkantig profilierter
tige und kontinuierliche Rollverformung von zwei Hohlkörpers zeigt die Fig. 18 mit den beiden nich
oder mehr Metallbändern, Hierzu wird jedes der Me- 35 symmetrischen Schienen 42 und 43, die mileinandei
tallbänder gleichzeitig durch je einen Satz verformen- ebenfalls durch je eine Falzverbindung an den bei
der Rollenpaare hindurchgeführt, in aufeinanderfol- den zusammengehörigen Längsrändern vereinigt sind
genden Verformungsschritten von der Anfangslage Das Ausfühiungsbeispiel nach Fig. 19 zeigt einet
aus profiliert und die beiden profilierten Schienen Hohlkörper aus den mit je einer Falzverbindung ver
relativ zueinander in eine vorbestimmte Lage ge- 40 einigten Schienen 44 und 45, wobei außer den scharfbracht
und zu einem einheitlichen Körper unlösbar kantigen Profilstrukturen, die gemftß dem vorliegen
zusammengefügt. den Verfahren hergestellt sind, auch nicht scharf
Beispielsweise kann parallel zu der Herstellung kantige Profilstrukturen bei der Nut 46 dargestell
der scharfkantig profilierten Schiene gemäß Fig. 2 sind, die natürlich ebenfalls bei der Verarbeitung vor
in der oben ausführlich beschriebenen Weise ein 45 Metallbändern nach dem vorliegenden Verfahren ge
zweites Metallband in der gleichen Vorrichtung durch schaffen werden können, wenn es erwünscht ist.
eine entsprechende Anzahl eigener Rollenpaare hin- Bei der Herstellung von scharfkantig profiliertei
durchgeführt und dabei eine zweite profilierte Körpern aus zwei oder mehr nach dem vorliegendei
fertig profilierten ersten Schiene gemäß F i g. 2 einen 50 Schienen kann die Verbindung nicht nur, wie obei
profilierten Hohlkörper gemäß Fig. 16 zu schaffen. anhand der Fig. 16 bis 19 beschrieben, durch eini
um 90c gegenüber dem Boden 35 abgewinkelten bei- einander durch eine Schweißverbindung zu bewirken
den Längsrändern 36 und 37. Nach Fertigstellung 55 Hierbei werden jeweils zwei der profilierten Schiene!
der ersten profilierten Schiene im Rollenpaar gemäß an mindestens je einem ihrer Längsränder stimseitij
gegen die Längsränder 14 bzw. 21 der ersten Schiene schweißt, wobei in ebenfalls bekannter Weise eini
gepreßt und beim Durchlauf durch entsprechend ge- Stauchung dieser Naht stattfinden kann, falls dies er
staltete weitere Rollenpaare dann die Längsränder 36 60 wünscht ist. Die Verschweißung kann mit deich
und 37 der zweiten Schiene um die Längsränder 14 strom, Niederfrequenz- oder Hochfrequenzstrom er
bzw. 21 der ersten Schiene herumgebogen, so daß folgen, falls erforderlich auch in einer Schutzgas
eine falzartige Verbindung der zusammengehörigen Atmosphäre. Die Verschweißung wird kontinuierlicl
oben bei der Herstellung der ersten Schiene erläutert, 65 eine entsprechende Schweißvorrichtung durchgeführt
vorzugsweise eine scharfkantige Profilierung der Derartige Schweißeinrichtungen sind bekannt und be
180° betragenden Umbiegung der Längsränder 36, dürfen keiner weiteren Beschreibung. Falls di
37 geschaffen, so daß scharfkantig profilierte Außen- Schweißnaht beim Schweißvorgang zusammenge
staucht wird, muß das über die Oberfläche der verschweißten
Längsränder vorstehende Material abgetragen und zweckmäßigerweise der so geschaffene,
scharfkantig profilierte Körper nachkalibriert werden.
Die F i g. 20 bis 23 zeigen Ausführungsbeispiele von scharfkantig profilierten Hohlkörpern, die jeweils
aus zwei nach dem vorliegenden Verfahren gleichzeitig durch Rollverformung hergestellten
Schienen bestehen und jeweils an zwei Nahtstellen zusammengeschweißt sind. Die Herstellung der beiden
Schienen erfolgt gleichzeitig in einer Doppelmaschine mit entsprechenden Rollenpaaren in solcher
Weise, daß beim Austritt aus dem jeweils letzten Rollenpaar die beiden profilierten Schienen mit den
zu verschweißenden Stirnseiten der entsprechenden Ränder einander zugekehrt sind und zusammen in
eine entsprechende Schweißeinrichtung zur gleichzeitigen Verschweißung der beiden Stirnkanten einlaufen.
Bei dem Hohlkörper nach F i g. 20 wird die erste Schiene 47 mit der zweiten Schiene 48 an den mit 49
bzw. 50 bezeichneten Stellen zusammengeschweißt. Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 21 erfolgt die
Verschweißung der ersten Schiene 51 mit der zweiten Schiene 52 an den Längsnähten 53 bzw. 54. Der
Hohlkörper gemäß F i g. 23 entsteht durch Zusammenschweißung der ersten Schiene 59 mit der zweiten
Schiene 60 längs der Schweißnähte 61 bzw. 62.
Weitere Ausführungsbeispiele von scharfkantig profilierten Hohlkörpern, die nach dem vorliegenden
Verfahren herstellbar sind, zeigen die Fi g. 24 bis 26. Der Körper nach F i g. 24 entsteht durch Zusammenschweißen
der ersten Schiene 63 mit der zweiten Schiene 64 längs der Schweißnähte 65 und 66. Bei
dem aus den profilierten Schienen 67 und 68 bestehenden Hohlkörper nach F i g. 25 erfolgt die Verbindung
durch die Schweißnähte 69 bzw. 70. Der flache Hohlkörper gemäß F i g. 26 ist aus den beiden
scharfkantig profilierten Schienen 71 längs der Nähte 73 und 74 zusammengeschweißt.
Aus den oben anhand der Fig. 16 bis 26 kurz beschriebenen
Ausführungsbeispielen von Körpern, die durch Zusammenfügung scharfkantig profilierter
Schienen bestehen, ist ersichtlich, daß das vorliegende Verfahren die Schaffung beliebiger, mit komplizierten
Längsprofilen ausgestatteter Körper ermöglicht, und zwar jeweils in nur einem Arbeitsgang und
in kontinuierlicher Fertigung. Natürlich können nicht nur Hohlkörper auf diese Weise geschaffen werden,
sondern auch doppelwandige Schienen hoher mechanischer Festigkeit ohne eingeschlossenen Hohlraum,
wobei durch geeignete Verbindung der aneinanderliegenden Wandungen durch Verklebung oder Punktschweißung die mechanische Festigkeit noch gesteigert werden kann.
Bei der Herstellung von scharfkantig profilierten Körpern nach dem vorliegenden Verfahren werden,
wie oben kurz angedeutet, jeweils zwei flache Metallbänder in einer Doppelmaschine durch Rollverfornvmg zunächst gleichzeitig zu je einer profilierten
Schiene umgeformt, in die notwendige gegenseitige Lage gebracht und dann unlösbar zusammengefügt.
Hierbei hat es sich als zweckmäßig erwiesen, daß die zur Herstellung der komplizierten Schiene dienenden Rollenpaare der Doppelmaschine gemeinsam
angetrieben werden, aber die zur Verformung des anderen Metallbandes zu der weniger stark profilierten
zweiten Schiene erforderlichen Rollenpaare einen getrennten Antrieb besitzen. Natürlich betrifft dieser
getrennte Antrieb nur jene Rollenpaare für das zweite Band, die zu dessen Verformung bis zur Zusammenfügung
der beiden Schienen erforderlich sind. Dieser getrennte Antrieb ist aber derart gestaltet, daß
eine elastisch arbeitende Kupplung zwischen den Rollenpaaren und dem Antrieb vorgesehen ist, damit
sich die Durchlaufgeschwindigkeit des zweiten Bandes bzw. der zweiten Schiene automatisch an die
ίο Durchlaufgeschwindigkeit der ersten Schiene anpassen
kann. Dies ist erforderlich, weil natürlich nach der Zusammenfügung der beiden Schienen die erste
Schiene mit ihrem starren Antrieb die Durcnlaufgeschwindigkeit bestimmen muß und der Antrieb der
X5 zweiten Schiene sich dieser Durchlaufgeschwindigkeit
automatisch anzupassen hat. Geeignete elastische Kupplungen, beispielsweise Hydrostatik-Getriebe
oder VOITH-Turbokupplungen, die sich für den vorliegenden
Zweck eignen, sind allgemein bekannt und
ao bedürfen keiner näheren Erläuterung.
Das vorliegende Verfahren einer scharfkantigen Rollverformung unter Stauchung und Verdichtung
der verformten Metallbänder an den Biegestellen ist, wie oben bereits dargelegt, besonders zur Herstellung
komplizierter Profilstrukturen geeignet. Insbesondere besteht die Möglichkeit, auch besonders breite Metallbänder
mit einer Vielzahl profilierter Längsstrukturen zu versehen, indem zuerst an den einzelnen
Stellen entsprechende Ein- und Ausbuchtungen vorgesehen und die stufenweise Rollverformung dann
unter gleichzeitiger Stauchung des Metallbandes erfolgt. Auf diese Weise gelingt es beispielsweise, die
in Fig. 20 bis 26 angegebenen Ausführungsbeispiele von scharfkantig profilierten Hohlschienen aus nur
einem einzigen entsprechend breiten Metallband herzustellen und nur längs einer einzigen Längsnaht zusammenzufügen.
Eine Hohlschiene mit einem Querschnitt entsprechend F i g. 20 kann also aus nur einem Metallband
entsprechender Breite hergestellt werden, indem zunächst eine Leitlinie gewählt wird, etwa dort, wo
später die linke Kante der Oberseite entstehen soll, und an allen für profilierte Längsstrukturen vorgesehenen
Stellen genügend tiefe Ein- und/oder Ausbuchtungen des Bandes erfolgen. Diese Ein- und
Ausbuchtungen sollen eine Länge ihrer Umrandungslinie aufweisen, die 2 bis 5°,o größer ist als die mittlere Umrandungslinie der herzustellenden Profilstrukturen an den betreffenden Stellen. Dann erfolgt die
stufenweise Rollverformung des Bandes, wobei mindestens dessen eine Außenkante eine Schwenkbewegung um die Leitlinie ausführt und die einzelnen Umbiegungen und Profilierungen unter Zusammenstauchung des Metallbanües erfolgen. Schließlich Steher
sich die beiden Stirnkanten des linken und des rechten Längsrandes des Metallbandes an der in Fig. 2C
mit 49 bezeichneten Stelle gegenüber und werder miteinander vereinigt, beispielsweise durch eine Verschweißung. Auf diese Weise entsteht also ein«
scharfkantig profilierte, allseits geschlossene Hohl
schiene aus nur einem Metallband.
Bei der Herstellung von Hohlschienen entspre
chend den Ausfuhrungsbeispielen der F i g. 20 bis 2( aus nur ernem Metallband wird die erforderliche ein
zige Längsnaht zweckmäßigerweise an einer Stell· vorgesehen, die bei der Anwendung solcher Hohl
schienen nicht sichtbar ist. Beispielsweise ist bei de Anwendung der Hohlschiene gemäß Fig. 20 al
Fenster- oder Türrahmen eine Längsnaht an der Stelle 49 nicht erkennbar, da sie sich am Boden einer
Längsnut befindet, in die eine profilierte Dichtungsleiste aus elastischem gummiartigem Material eingelegt
wird.
Die bei einer RoUverformung eines ebenen Metallbandes
zu einer profilierten Schiene unvermeidbar auftretende Zugspannung am äußeren Rande des
Metallbandes sei zunächst anhand der schematischen Darstellung von Fig. 27 erläutert, die sich auf die
Verformung eines ebenen Metallbandes 75 in eine rechtwinklige Schiene 76 mit gleicher Schenkellänge
bezieht. Bei der Bewegung des Metallbandes 75 in Pfeilrichtung 77 von der Stellet bis zur StelleB
bleibt hier der in Laufrichtung gesehen links von der Leitlinie 78 befindliche Bereich des Metallbandes 75
ungeändert, da sich der obere Schenkel der Winkelschiene 76 in gleicher Lage befindet wie der betreffende
Bereich des Metallbandes 75. Dagegen führt der in Laufrichtung 77 gesehen rechts von der Leitlinie
befindliche Bereich des Metallbandes 75 eine Schwenkbewegung von seiner ursprünglichen waagerechten
Lage in die senkrechte Lage des nach abwärts gerichteten Schenkels der Winkelschiene 76
aus. Hierbei bewegt sich der Punkt 79 am rechten äußeren Rande des Metallbandes 75 längs der Linie c
bis zum Punkt 80 der Winkelschiene 76. Verglichen mit dem Abstand b zwischen den Stellen A und B
besitzt die Linie c eine größere Länge, was aber bedeutet, daß der rechte äußere Rand des Metallbandes
75 sich in Längsrichtung ausdehnen muß und unter der Wirkung einer entsprechenden Zugspannung
steht.
Anhand von F i g. 27 kann der Längenunterschied zwischen der Verbindungslinie c der Punkte 79 und
80 einerseits und dem Abstand b der Stellen A und B
andererseits abgeschätzt werden, da die Linie c die Hypotenuse des rechtwinkligen Dreiecks mit den Katheden
d und e darstellt. Die Kathede e ist ihrerseits die Hypotenuse des angedeuteten rechtwinkligen
Dreiecks mit den beiden Katheden 42 a, wenn mit a die Breite des Metallbandes 75 bezeichnet wird. Beispielsweise
würde sich bei der Verformung eines Metallbandes 75 von a = 10 cm Breite je nach dem Abstand
b zwischen den Stellen A und B ein Längenunterschied zwischen den Linien c und b gemäß der
nachstehenden Tabelle ergeben:
50 cm 4,95 mm oder ca. 1 %>
100 cm 2,49 mm oder ca. 0,25 %
200 cm 1,25 mm oder ca. 0,07 °/o
300 cm 0,84 mm oder ca. 0,03 %>
Es ist offensichtlich, daß beispielsweise ein Aluminiumband von 10 cm Breite auf eine Länge von
50 cm keinesfalls um 5 mm gereckt werden kann, ohne daß Risse oder bleibende Verformungen auftreten.
Also muß bei einer Verformung gemäß F i g. 27 der Abstand b zwischen den Stellen A und B so
lange vergrößert werden, bis die Dehnung dei Außenkante des rechten Bereiches des Metallbande;
75 einen Wert annimmt, der innerhalb des Elastizitätsbereiches des betreffenden Bandmaterials liegt
Beispielsweise dürfte bei einem Abstand der Stellen A und B von 300 cm die dann erforderliche Dehnung
von ungefähr 0,03% bei einem geeigneter Bandmaterial zulässig sein. Dementsprechend müßte
eine Verformungs-Einrichtung 2ur Herstellung dei
ίο Winkelschiene 76 gemäß F i g. 27 eine entsprechende
Länge besitzen und zwischen der Stelle A und B eine entsprechende Anzahl von Verformungs-Stationeu
mit je einem Walzenpaar aufweisen.
Gemäß dem vorliegenden Verfahren kann aber bei
dem in Fig. 27 dargestellten Beispiel die Verformung des Metallbandes 75 in eine Winkelschiene 76
dadurch verbessert werden, daß — wie in Fig. 28
schematich wiedergegeben — bei der Verformung des Metallbandes 75 von der Stelle A zur Stelle B
so um die angenommene Leitlinie 78 sowohl der rechts
von der Leitlinie 78 gelegene Bereich im einen Drehsinn geschwenkt wird, aber auch gleichzeitig der links
von der Leitlinie 78 gelegene Bereich im entgegengesetzten Drehsinn auf den erstgenannten Bereich
as hin bewegt wird. Der Punkt 79 des äußeren Randes
des rechten Bereiches bewegt sich nunmehr längs der Linie/ bis zum Punkt 80, und diese Linie/ weist
einen geringeren Längenunterschied zum Abstand b zwischen den Stellen A und B auf als die in Fig. 27
angegebene Linie c, weil der entsprechende Schenkel des Winkelprofils 76 nicht eine Drehung um 90 ,
sondern nur um 45° beschrieben hat. Die Verminderung des Längenunterschiedes dürfte etwa 50° 0 betragen,
was eine entsprechende Verminderung der
Zugspannungen längs des Außenrandes des rechten Bereiches des Metallbandes 75 ergibt. Natürlich
bleibt nunmehr, im Gegensatz zu der Verformung gemäß F i g. 27, der in Laufrichtung gesehen linke
Bereich des Metallbandes 75 nicht mehr in seiner ursprünglichen Lage liegen, sondern erfährt eine
Schwenkbewegung in entgegengesetztem Drehsinn wie die Schwenkbewegung des rechten Bereiches, so
daß die Außenkante längs der Linie g in F i g. 28 verläuft. Damit erfährt nunmehr auch der äußere
Rand dieses linken Bereiches eine gleichartige Verlängerung wie derjenige des rechten Bereiches, und
es tritt dort eine entsprechende Zugspannung auf.
Durch das vorliegende Verfahren wird also die bei einem bestimmten Verformungsschritt an dem eine
Schwenkbewegung durchführenden Außenrand des betreffenden Bereiches auftretende Zugspannung vermindert,
indem ein Teil der Zugspannung nunmehr am Außenrand des anderen Bereiches des Metallbandes
zur Wirkung gebracht wird, der beim früheren Verfahren gänzlich unbelastet war. Diese Verminderung
der maximal auftretenden Zugspannung durch Aufteilung auf die Außenränder beider Bereiche
des Metallbandes ermöglicht es, wenn ein Metallband aus einem Material bestimmter mechanischer
Eigenschaften vorgegeben ist, den Abstand zwischen den Stellen A und B zu verringern, also die
Zahl der erforderlichen Verformungsschritte zu vermindern.
Hierzu 8 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- ^y bandes zur zweiten profilierten Schiene bis zuPatentansprüche: deren Zusamnsenfügung mit der ersten Schienedienenden Rollenpaare an einem eigenen regel-■ 1. Verfahren zur Herstellung von profilierten baren Antrieb angeschlossen sind und die Durchschienen und daraus zusammengefügten Körpern 5 laufgeschwindigkeit der zweiten Schiene derjenidurch kontinuierliche Verformung von Metall- gen der ersten Schiene angeglichen wird, bändern, die durch rotierende verformende Rollenpaare hindurchgeführt und dabei zunächst in
einzelnen Bereichen wellenförmig verformt werden, um dort ein Übermaß an Bandbreite für die io —
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