DE3220029C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von
Rohren aus Metallflachband gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Beim Profilwalzen vor dem elektrischen Widerstandsschweißen
wird üblicherweise einem Metallflachband fortschreitend eine run
de Form gegeben, wobei verschiedene Walzen, beispielsweise
Vorwalzen, Schwertwalzen und Preßwalzen, entsprechend den
jeweiligen Verformungsschritten verwendet werden.
Bei der üblichen Rohrherstellung werden die benachbarten
Abschnitte der Metallbandkanten am Anfang des Vorwalzens
einer Biegeverformung unterworfen, und bei jedem Biege
schritt wird die Krümmung allmählich so erhöht, daß der
Querschnitt des Metallbandes senkrecht zur Rohrachse eine
runde Form annimmt.
Bei der Herstellung von Rohren mit großer Wandstärke (nach
stehend als "dickwandige Rohre" bezeichnet) hat jedoch das
vorstehende Walzverfahren den folgenden Nachteil: Wenn die
Bandkanten durch die Vorwalze zwangsweise gebogen werden,
nimmt die Wandstärke des Bandes stark ab, und daher erhält
man keine ausreichend gute Schweißstoßkante, wie beispielsweise
eine I-Nut, obwohl die Wandstärke des Rohrs dadurch erhöht
wird, daß man das hergestellte Rohr dem anschließenden
Feinstichwalzen mittels einer Schwertwalze unterwirft. Bei der Herstel
lung eines Rohrs mit geringer Wandstärke (nachstehend als
"dünnwandiges Rohr" bezeichnet) wird bei dem vorstehend
genannten bekannten Verfahren die Umgebung der Bandkante
in Längsrichtung verlängert, so daß sich ein Verformen oder
Verziehen der Kante ergibt.
Wenn ferner der Querschnitt des Rohrs durch allmähliches Er
höhen der Krümmung eine runde Form annimmt, so kann ein Zu
rückfedern auftreten, d. h. daß der Stoß der beiden Kanten
keine I-Nut bildet; vielmehr erhält man meist eine V-förmige
Nut, was zu einem unvollständigen Stumpfschweißen führt. Wenn
ferner in der Schweißnaht ein Verziehen der Kante verbleibt,
so wird der Stoß versetzt, und dies führt ebenfalls zu
Schweißfehlern.
Aus der DE-OS 25 36 125 ist ein Verfahren zum Einformen
von Bandmaterial für die Herstellung von Schlitzprofilen bekannt,
dem die Aufgabe zugrundeliegt, ein Verfahren zu schaffen,
mit dem unterschiedliche Abmessungen von Schlitzrohren
kontinuierlich nacheinander geformt werden können. Dabei
wird zunächst ein Rohr mit polygonalem Querschnitt hergestellt,
beispielsweise ein Fünfkantprofil. Das polygonale Profil
wird entlang der Naht geschweißt, und erst nach dem Ver
schweißen des polygonalen Profiles wird ein Rundprofil
geformt. Gemäß DE-OS 25 36 125 wird somit während des
Einformens eines polygonalen Querschnitts eine lineare
Naht offengelassen, ohne daß für das Schweißen dieser
Naht besondere Bedingungen vorgesehen sind.
Die US-PS 32 63 053 beschreibt eine Vorrichtung, mit der
Rohre verschiedener Größen durch einen einzigen Satz Walzen
aus Blechen herstellbar sind.
Hierfür wird ein elliptisches Formverfahren vorgeschlagen,
wobei die Walzen seitlich entlang ihrer Achsen verschiebbar
und einstellbar sind. Hierdurch lassen sich mit denselben
Walzen Rohre verschiedener Durchmesser herstellen. Mit den
verschiebbaren Walzen werden auch die Kantenbereiche der
Bleche gewalzt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren zum Herstellen von Rohren aus Metallflachband
bereitzustellen, bei dem die Schlitzrohre vor dem Verschweißen eine ausgezeichnete
Schweißstoßkante über die gesamte Schweißstrecke aufweisen
und die fertigen Rohre eine sehr gute Rohrform haben.
Diese Aufgabe wird durch das Verfahren gemäß
den Patentansprüchen 1 und 2 gelöst.
Beim erfindungsge
mäßen Verfahren wird das Metallband in seinen beiden Kantenbereichen mit bestimmter Brei
te während des Biegevorgangs vor dem Schweißen zu keinem Zeitpunkt einem Biegeschritt unterworfen,
und die Kantenbereiche weisen vom ersten Verformungsschritt bis zum Schweißen keine Krümmung auf.
Die Erfindung wird nachstehend mit Bezug auf die Figuren
näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine grafische Darstellung der Wandstärke der Band
kanten, die beim bekannten Verformen je Durchlauf reduziert
wird,
Fig. 2a und 2b Querschnittsansichten von zwei bekannten Stoßkanten und
Fig. 2c den Querschnitt einer idealen I-förmigen Stoßkante,
Fig. 3a und 3b schematische Darstellungen des bekannten Vorwalzens
und des äquivalenten Modells,
Fig. 4a bis 4c grafische Darstellungen der Beanspruchung
in Längsrichtung bzw. der erhaltenen Verformung in
Längsrichtung,
Fig. 5 eine unvollständige Stoßkante aufgrund einer Rück
federung,
Fig. 6 eine Ansicht einer unvollständigen Stoßkante auf
grund einer Kantenverformung,
Fig. 7a und 7b Ansichten von Verfahrensschritten bei einem
bekannten bzw. bei dem erfindungsgemäßen Verfahren,
Fig. 8a und 8b Ansichten von Verfahrensschritten eines be
kannten zum Krümmen verwendeten Profilwalzverfahrens im Vergleich
zum erfindungsgemäßen Profilwalzen,
Fig. 9a und 9b Darstellungen zum erfindungsgemäßen Biege
vorgang der Kanten,
Fig. 10 eine grafische Darstellung der Krümmungsänderung beim
Verformen des Bandes,
Fig. 11 schematische Darstellungen der Formschritte beim er
findungsgemäßen Herstellen eines dünnwandigen Rohrs,
Fig. 12 eine Darstellung zur Erläuterung eines Modells der
Kantenverformung,
Fig. 13a bis 13c grafische Darstellungen der Dehnungsbe
anspruchung in Längsrichtung und die Verteilung
der resultierenden Verformung bei einer anderen
erfindungsgemäßen Ausführungsform,
Fig. 14a und 14b schematische Darstellungen der Beziehung
zwischen dem Biegeradius und der Rückfederung,
Fig. 15 eine grafische Darstellung der Änderung der Wand
stärke des Bandes gemäß einer erfindungsgemäßen Aus
führungsform und
Fig. 16 eine grafische Darstellung der Änderung der Deh
nungsbeanspruchung der Bandkanten gemäß einer wei
teren erfindungsgemäßen Ausführungsform.
Zur Erläuterung wird zunächst ein bekanntes Verfahren zum
Herstellen von durch elektri
sches Widerstandsschweißen hergestellten Metallrohren be
schrieben.
Im allgemeinen kann das Profilwalzen von durch Widerstands
schweißen herzustellenden Rohren in verschiedene Walz
schritte unterteilt werden und zwar das Vorwalzen, das Formen in
einer Schwertwalze und das Druckwalzen. Bei diesem bekannten
Rohrwalzen erfolgt im Bereich der Bandkanten (nachstehend
auch als "Blechkanten" bezeichnet) am Anfang des Vorwalzens
ein Biegen, das mit zunehmender Erhöhung der Krümmung fort
gesetzt wird.
Wie vorstehend ausgeführt, hat jedoch dieses Verfahren Nach
teile insbesondere bei der Herstellung von dickwandigen Rohren.
Die Fig. 1 zeigt, wie bei dem bekannten Verfahren zum Her
stellen eines dickwandigen Rohrs die Wandstärke der Band
kante bei jedem Stich reduziert wird. Die Abnahme der
Wandstärke beginnt am Anfang des Vorwalzens, und die Ab
nahme der Wandstärke setzt sich so lange fort, bis die
Wandstärke durch das Ziehen beim Formen in der Schwertwalze (Feinstichwalzen) erhöht
wird. In Fig. 1 bedeuten BD = Vorwalzen und FP = Feinstich
walzen.
Die Fig. 2a und 2b zeigen die Formen der beim vorstehenden Verfah
ren erhaltenen Schweißstoßkanten. Wenn der Zug
vorgang beim Feinstichwalzen eine bestimmte Größe erreicht
hat, erscheint an der Außenseite der Kanten ein zungenarti
ger Vorsprung P (vgl. Fig. 2a), und zwar trotz der Zunahme
der Wandstärke, während andererseits sich bei geringem Zug
eine extreme T-förmige Nut ergibt (vgl. Fig. 2b). Daher kann
bei den vorstehend erläuterten Verfahrensschritten nicht die
ideale I-förmige Nut gemäß Fig. 2c erhalten werden.
Die Fig. 3a und 3b zeigen die Abschätzung der Verformungs
grenze einer Bandkante. Die Fig. 3a zeigt die Verformung
durch Vorwalzen, wobei die schraffierten Teile C des Ban
des D durch eine obere Walze A und eine untere Walze B stark
belastet werden. Daher wird das Band D durch die obere Walze
A entlang der unteren Walze B gebogen. Diese Erscheinung
wird anhand eines Modells gemäß Fig. 3b erläutert, wobei
man den Bereich l folgendermaßen erhält, in dem der Kantenbereich
ohne jegliche Änderung der Banddicke t gebogen wird:
l < √ t
Daher ist es außerordentlich schwierig, die Innenseite des
Bandes nach einwärts zu biegen, ohne dabei die Dicke t zu
vermindern. In Fig. 3b sind eine Last P sowie die imaginäre
Krümmung E des Bandes eingezeichnet.
Ferner hat das vorstehende Verfahren bei der Herstellung
von dünnwandigen Rohren den folgenden Nachteil: Im allge
meinen erstreckt sich beim Profilwalzen der der Bandkante
benachbarte Bereich immer in Längsrichtung, und eine Deh
nungsbeanspruchung würde zu einer Verformung der Kante füh
ren. Diese Tendenz zeigt sich besonders deutlich bei der
Kantenbiegung gemäß Fig. 4a, wo der der Bandkante benach
barte Bereich in Längsrichtung gedehnt wird, wie
aus Fig. 4b hervorgeht, die die Dehnungsbeanspruchung der Bandkante in Längsrich
tung zeigt. Die Spannungsverteilung des Bandes ist in Fig.
4c dargestellt, und man erhält einen Gleichgewichtszustand.
Dies bedeutet, daß in der Nähe der Bandkante (schraffierter
Bereich in Fig. 4c) eine Druckspannung auftritt, während
sich in der Mitte des Bandes eine Zugspannung ergibt. Das
Verziehen tritt daher vorzugsweise am Rand auf.
Danach erfolgt bei dem bekannten Verfahren eine Bearbei
tung, so daß sich der Querschnitt des Bandes mit allmählich zu
nehmender Krümmung an eine runde Form annähert. Wegen der
Rückfederung bildet die Stoßform an der aufgewickelten
Schweißnaht nicht eine I-förmige Nut, sondern eine V-förmi
ge Nut (vgl. Fig. 5), was relativ leicht zu Schweißfehlern
führt.
Wenn ferner die Kantenverformung beim Schweißen verbleibt,
so werden die beiden Kanten beim Schweißstoß entsprechend um Δ t versetzt (vgl.
Fig. 6), was ebenfalls zu Schweißfehlern führt.
Das erfindungsgemäße Verfahren vermeidet die vorstehenden
Nachteile des bekannten Verfahrens durch eine ideale Form
des Schweißnahtstoßes an den Bandkanten, indem beim Herstellen von dickwandigen Rohren die Abnahme
der Wandstärke in der Nähe der Kanten durch das Biegen
verhindert wird; bei
der Herstellung von dünnwandigen Rohren verhindert man mit dem er
findungsgemäßen Verfahren das Auftreten von Kantenverwerfungen beim
Biegen der Kante; außerdem wird eine durch das Rückfedern
hervorgerufene Verschlechterung der Form des Schweißnaht
stoßes vermieden.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann man dickwandige
Rohre durch Profilwalzen und elektrisches Widerstandsschwei
ßen in besonders einfacher Weise herstellen, wobei das
elektrische Widerstandsschweißen an der Schweißnaht
des so vorgeformten Rundprofil-Schlitzrohres leicht ausgeführt werden
kann.
Das erfindungsgemäße Profilwalzen eines dickwandigen Rohrs
(t/D ≧ 0,10; wobei t = Dicke des Bandes und D = Außendurch
messer des fertigen Rohrs) zeichnet sich unter anderem dadurch
aus,
daß ein Flachband aus Metall in eine etwa elliptische Form profilgewalzt wird,
wobei in bestimmten Kantenbereichen, die sich von den beiden
Kanten aus bis zu einer bestimmten Breite l (0,5 t < l <
2,0 t) erstrecken, praktisch keinerlei Verbiegen erfolgt.
Bei dem in Fig. 7a dargestellten bekannten Profilwalzverfahren er
folgt eine allmähliche Zunahme der Krümmung an den Band
kanten E -1 bis E -6 bei den dort dargestellten Verfahrensschritten;
bei dem in Fig. 7b dargestellten erfindungsgemäßen Verfahren
werden die Kanten F -1 bis F -6 während des Walzens nicht gebogen, sondern
die Krümmung bleibt praktisch Null bis zur letzten Verformungsstufe.
Gemäß dem in Fig. 8b erläuterten erfindungsgemäßen Verfah
ren sind die Kanten am Anfang des Vorwalzens nicht in Kon
takt mit der Profilwalze, um ein Beschädigen der Kanten
zu verhindern. Fig. 8a zeigt dagegen ent
sprechende Verfahrensstufen beim bekannten Verfahren. Bei
Fig. 8b wird durch die Bezugszeichen 1
und 2 gezeigt, daß die obere Walze bzw. die untere Walze
nicht in Berührung mit den Kanten ist.
Beim Profilwalzen in der Nähe der Kanten, wo die Krümmung
an der Kante Null sein sollte, erfolgt das Walzen beispiels
weise mit Hilfe eines Paars kegelstumpfförmiger Walzen 10, 11
(Fig. 9a) oder eines Paars schräggestellter Walzen 10, 11
(vgl. Fig. 9b).
Zur näheren Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird nachstehend mit Bezug auf Fig. 10 die Veränderung
der Krümmung beim Profilwalzen des Bandes beschrieben.
Ein wesentliches Merkmal der Erfindung besteht darin, eine
bestimmten Breite des Kantenbereichs, die sich von den Kanten über eine
Strecke l erstreckt, vom Anfang bis zum Ende praktisch ohne Krüm
mung profilzuwalzen. Beim Formen in der Schwertwalze (Feinstichwalzen) wird dabei
das Band nicht einem positiven Profilwalzschritt mit ge
ringerem Ziehverhältnis als beim bekannten Verfahren un
terworfen, es kann sich jedoch beim Feinstichwalzen wegen
dessen Charakteristika eine geringe Krümmung ergeben. In
Fig. 10 beziehen sich die Zahlen auf die jeweilige Stich
nummer.
Die Abnahme der Dicke in der Nähe der Bandkante sowie die
Ausbildung eines zungenartigen Vorsprungs an den Kanten
werden so mit dem erfindungsgemäßen Verfahren vollstän
dig ausgeschaltet, so daß man eine ideale Form der Schweiß
stoßkante erhält.
Die Ausbildung von U- oder O-för
migen Querschnitten bei bekannten Verfahren mit Hilfe großer Pressen unterscheidet sich gegenüber der
Erfindung, bei der ein Profilwalzen erfolgt in
folgender Hinsicht:
- a) Das Profilwalzen ist ein kontinuierlicher Prozeß. Daher ist das Profilwalzen zwischen zwei aufeinanderfolgenden Walzgerüsten durch das Verformverhältnis zwischen dem vorderen und dem hinteren Walzgerüst, dem Abstand zwi schen den Walzgerüsten und der Höhe der Profilwalzstrec ke begrenzt.
- b) Die Profilwalzkraft zwischen verschiedenen Walzgerüsten kann durch die Auswahl der Walzenumdrehungszahl variiert werden, um die Verformung zu steuern.
- c) Das Verhältnis t/D beim U- oder O-Formen ist bei weitem geringer als bei der Erfindung.
Ein besonderer Vorteil der Erfindung liegt bei der Herstel
lung von dickwandigen Rohren, bei denen die Abnahme der Wandstärke
bei der Rohrformung erheblich ist. Bei der Herstellung von
Rohren mit t/D ≧ 0,10 kann die festzulegende Breite l
der beiden Kantenbereiche des Bandes in geeigneter Weise im Bereich
von 0,5 t bis 2,0 t entsprechend der Qualität, insbesondere
der Härte des Rohmaterials ausgewählt werden. Falls l den
Wert 2,0 t übersteigt, wird es sehr schwierig, das Stahlband
schließlich zu einem runden Rohr zu verformen.
Im folgenden wird das Profilwalzen eines dünnwandigen Rohrs
beschrieben, das anschließend durch elektrisches Wider
standsschweißen verschweißt werden soll. Ein dünnwandiges
Rohr soll hier den Wert t/D < 0,10 aufweisen.
Beim
Profilwalzen eines dünnwandigen Rohrs zeichnet
sich die Erfindung ebenfalls dadurch aus, daß ein bestimm
ter Bereich mit der Breite l jeweils von den Bandkanten in
Breitenrichtung des Bandes gemessen nicht verformt wird, d. h. die diesem
Bereich erteilte Verformung hat im wesentlichen keine Krüm
mung; die Breite l erfüllt die folgende Beziehung:
2 t < l < 10 t.
Die Fig. 11 zeigt aufeinanderfolgende Verfahrensschritte
zur Herstellung des dünnwandigen Rohrs.
Fig. 11 zeigt, daß der Kantenbereich des Bandes mit der an
gegebenen Breite l nicht gebogen wird, d. h. die Krümmung
Null bleibt bis zum Ende des Profilwalzens erhalten.
Beim Feinstichwalzen wird das Band nicht einem posi
tiven Biegeschritt mit geringerem Ziehverhältnis als beim
bekannten Verfahren unterworfen, beim Feinstichwal
zen kann sich jedoch im Hinblick auf dessen Charakterstika eine gewisse
Krümmung ergeben.
In Fig. 11 sind zwei Verfahrensschrittreihen a und b des
Formvorgangs vor dem Feinstichwalzen dargestellt. Bei der
Schrittfolge b erfolgt das Biegen nahezu gleich dem beim
U- und O-Formen, jedoch ist dieses nahezu ein
zweidimensionales Biegen, was sich wesentlich unterscheidet
vom Profilwalzen, bei dem die Rohrherstellung durch das Fest
halten durch die vorderen und hinteren Profilwalzgerüsten be
einflußt, wird.
Gemäß Fig. 11 wird die Bandkante daran gehindert, die Walze
zu berühren, um eine Beschädigung am Anfang des Vorwalzens
zu verhindern. In Fig. 11 ist bei 1 die obere Walze nicht in
Kontakt mit den Bandkanten, bei 2 ist die untere Walze nicht
in Kontakt mit den Kanten, und durch 3-1 und 4-1 wird der Bereich ange
deutet, in dem praktisch keine Krümmung vorliegt.
Das Formen in dem Bereich in der Nähe der Kanten in dem praktisch keine Krümmung
vorliegen soll, erfolgt gemäß Fig. 9.
So ergibt sich beispielsweise beim üblichen Profilwalzen eine Kanten
verformung R gemäß Fig. 12 vorzugsweise aufgrund der Kanten
biegung am Anfang des Vorwalzens. Gemäß Fig. 13 kann erfin
dungsgemäß das Auftreten einer derartigen Kantenverformung
verhindert werden, indem man nicht nur den Kantenbereich,
sondern auch den Mittelbereich dehnt; dadurch wird sowohl
dem Kantenbereich als auch dem Mittelbereich eine Druck
spannung erteilt (vgl. den schraffierten Teil in Fig. 13),
um die Druckspannung an der Kante zu verringern.
Gemäß Fig. 11b wird das Metall zu einem einer U-Form ähnlichen
Querschnitt verformt, und es genügt, wenn der Schulterab
schnitt entlang dem Kaliber einer Feinstichwalze gebogen
wird. Beim Biegen des Bandes gemäß Fig. 10 verlängert sich
daher der Kantenbereich geringfügig.
Nachstehend wird erläutert, warum man erfindungsgemäß eine
bessere Form des Schweißnahtstoßes erhält als beim bekann
ten Verfahren. Die Fig. 14 zeigt die Beziehung zwischen
dem Biegeradius und dem Rückfedern im Modell. Wenn gemäß
Fig. 14a der Biegeradius groß ist, ergibt sich kaum eine
plastische Verformung, und wenn die Belastung wieder weg
genommen wird, nimmt das Material wieder seinen ursprüng
lichen Zustand ein. Wenn dagegen gemäß Fig. 14b eine plasti
sche Verformung in Richtung der Banddicke erfolgt und der
Biegeradius gering ist, wird sich das Bandmaterial kaum
selbsttätig erholen, wenn die Belastung weggenommen wird.
In Fig. 14 ist die Beziehung r 1 < r 2 realisiert. Wenn daher
der Biegeradius gering ist, ist das Rückfedern ebenfalls
gering, d. h. die Rückfederung ist bei der Erfindung eben
falls gering. Daher erhält man eine ideale I-förmige Nut in
einfacher Weise mit dem erfindungsgemäßen Verfahren.
Bei dem dünnwandigen Rohr, bei dem eine Kantenverwerfung
auftreten kann, haben die erfindungsgemäßen Maßnahmen eine
besonders deutliche vorteilhafte Wirkung; dabei hängt die
von den Kanten aus gemessene Breite l von t/D ab: Bei t/D =
0,10 ist l ≈ 2 t bevorzugt und bei t/D = 0,01 ist l ≈ 10 t be
vorzugt. Wenn die Breite l größer als 10 t ist, ist
das Nachwalzen nach dem Schweißen schwierig, um schließlich
das fertige Rohr rund auszubilden.
Die Fig. 15 zeigt ein Beispiel mit t/D = 0,18 und l = 1,0 t;
besonders zu beachten ist die Änderung der Banddicke.
Beim Feinstichwalzen erfolgt fast kein Ziehen,
jedoch ein Drücken der Oberseite, um eine Ellipse auszubil
den; dadurch erreicht man, daß sich die Banddicke
kaum ändert. Der Schweißnahtstoß hat nahezu die Form
der gewünschten idealen I-förmigen Nut. In Fig. 15 bezeich
net BD das Vorwalzen und FP das Feinstichwalzen.
Bei dem in Fig. 16 erläuterten Beispiel sind t/D = 0,02
und l = 7,0 t; ferner ist die Dehnungsbeanspruchung des
Kantenbereichs in Längsrichtung angegeben. Beim Walzgerüst 1 der Vorwalzstufe
wird der Kantenbereich nicht gedehnt, sondern komprimiert, so
daß eine Kantenverwerfung nicht auftreten kann. Man erhält so
mit eine annähernd I-förmige ideale Nut.
Claims (3)
1. Verfahren zum Herstellen von Rohren aus Metallflach
band, wobei t/D0,10 mit t = Dicke des Metallbandes
und D = Außendurchmesser des fertigen Rohrs, durch
- a) Vorwalzen von Metallflachband,
b) Formen in einer Schwertwalze und
c) Druckwalzen,
d) wobei das Band während des Walzens in Längsrichtung transportiert und zu einem Rundprofil-Schlitzrohr ausgebildet wird, und
e) anschließendes Stumpfschweißen entlang der Naht durch Widerstandsschweißen,
dadurch gekennzeichnet,
- f) daß das Band beim Vorwalzen in seinen Kantenbereichen,
deren Breite gemessen von den jeweiligen Bandkanten l
beträgt, keine Krümmung aufweist, wobei die Bedingung
0,5 t < l < 2,0 t erfüllt ist,
g) daß die Kantenbereiche anschließend durch ein Walzen paar geformt werden, ohne daß diese Bereiche bis zum Schweißen eine Krümmung aufweisen,
h) daß beim Schweißen an der Stoßkante eine ideale I-Nut ausgebildet wird, und
i) daß durch Nachwalzen der Kantenbereiche nach dem Schweißen das fertige Rohr gerundet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch modifiziert, daß
t/D < 0,10 und daß die Breite l der Kantenbereiche die
Bedingung 2 t < l < 10 t erfüllt.
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