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Betreff: Herfahren und Vorrichtung zum Aufstapeln von langgestreckten
Gütern, wie Profilstäben, Bohlen oder dgl.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufstapeln von langgestreclten
Gütern, wie Profilstäben, Bohlen oder dgl. durch Ansammeln einer Güterlage auf einem
Ablagetisch, Abnahme der gebildeten Güterlage und anschließende Ablage auf einem
Stapelboden bzw. auf den Stapelleisten, die auf einer zuvor abgelegten Güterlage
angeordnet worden sind.
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Beim Stapeln von langgestreckten Gütern, insbesondere von Holzbohlen
oder Schnittholz, ist es üblich, zwischen den einzelnen lagen Stapelleisten anzuordnen.
Diese Stapelleisten machen einerseits den fertigen Stapel stabiler, da sie quer
zu den gestapelten Gütern verlaufen und diese damit zusammenhalten, andererseits
schaffen sie zwischen den einzelnen Lagen Zwischenräume, die z.B.
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erforderlich sind, wenn der Stapel einem Trocknungsvorgang unverzogen
werden soll. Durch die geschaffenen Zwischenräume wird
auch das
Abstapeln erleichtert.
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Ubticherweise werden die Stapelleisten von Hand auf einer Güterlage
verteilt, nachdem diese Güterlage auf dem Stapelboden bzw. auf den Stapelleisten
der vorherigen Güterlage abgelegt worden ist. Das von Hand Verteilen der Stapelleisten
ist teuer, da es insbesondere bei längeren Gütern und bei einem raschen Arbeitsrhytmus
den vollen Einsatz von ein bis zwei Arbeitskräften erfordert. Wegen des relativ
hohen Bauaufwandes vermied man es bisher das Auflegen der Stapelleisten auf die
Güterlage zu automatisieren.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Aufstapeln
von langgestreckten Gütern zu schaffen, das sich insbesondere mit Bezug auf das
Stapelleistenauslegen zur Automatisation eignet, ohne daß ein größerer Bauaufwand
hierfür notwendig wäre.
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Dies Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei einem Verfahren
der eingangs genannten Art die Stapelleisten während des Transports der Güterlage
vom Ablagetischzum Stapelboden auf die Güterlage aufgelegt und die Güterlage zusammen
mit den auf ihr aufgelegten Stapelleisten auf den Stapelboden bzw. auf die Stapelleisten
der zuvor abgelegten Güterlage abgesetzt wird.
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Die Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung zum Abstapeln von
langgestreckten Gütern, wie Profilstäben, Bohlen oder dgl., mit einem Längsförderer
zum Antransport der Güter, einem Abweiser zum Querverlagern der Güter auf einen
Ablagetisch, einem zwischen dem Ablagetisch und einem Stapelboden verfahrbaren über
gabewagen mit Einrichtungen zum Abheben einer Güterlage von dem Ablagetisch und
zum Ablegen der Güterlage auf dem Stapelboden.
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Um mit einer solchen Vorrichtung ohne größeren zusätzlichen Bauaufwand
die zwischen den einzelnen Güterlagen anzuordnenden Stapelleisten automatisch auslegen
zu können, ist die Vorrichtung erfindungsgemäß gekennzeichnet durch Stapelleistenmagazine,
die am Vbergabewagen angeordnet sind und mit Einrichtungen zum Ausschieben einer
Stapelleiste auf eine Güterlage versehen sind.
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Zweckmäßig sind die Stapelleistenmagazine an Schlitten angeordnet,
welche Antriebe zum Verfahren auf dem Ubergabewagen in Längsrichtung der Güter besitzen
und Greifeinrichtungen zum stirnseitigen Aufnehmen einer Güterlage tragen.
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Durch die Anordnung der Stapelleistenmagazine an den Schlitten, welche
auch die Greifeinrichtungen zum Aufnehmen einer Güterlage tragen, ist gewährleistet,
daß die Stapelleisten immer an der richtigen Stelle der jeweiligen Güterlage abgelegt
werden, ohne daß mit den Stapelleistenmagazinen in Anpassung an die jeweilige Gutlänge
od-er an die jeweilige Stapelhöhe eine zusätzliche Einstellbewegung durchgeführt
werden müßte. Damit ist eine Automatisation des Stapelleistenauslegens mit einfachsten
Mitteln geschaffen, da neben den Stapelleistenmegazinen selbst und den zugehörigen
Schiebern sowie Steuerungsorganen zum Ausschieben der einzelnen Stapelleisten keine
weitern Einrichtungen erforderlich sind.
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Das Ausschieben der Stapelleisten aus den Magazinen erfolgt zweckmäßig
während des Transports der Güterlage vom Ablagetisch zum Stapelboden, da hierdurch
Nebenzeiten vermieden werden. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ließe sich auch so
verwenden, daß die Stapelleisten erst auf die Güterlage ausgeschoben werden, nach
dem diese abgesetzt worden ist. Ein solcher Verfahrensablauf wäre dann zu erwägen,
wenn die Gefahr bestünde, daß die auf der Güterlage angeordneten Stapelleisten durch
den beim Absetzen der Güterlage erfolgenden Stoß durcheinanderpurzeln könnten.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsb ei spiel einer erfindungsgemäßen
Aufstapelvorrichtung anhand beigefügter Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 eine Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung ohne Längsförderer
nach der Linie I - I in Fig. 4; Fig. 2 eine Einzelheit der Vorrichtung von Fig.
1 in vergrõßertem Maßstab; Fig. 3 einen Schnitt entlag der Linie III -III der Fig.
2; und Fig. 4 eine Draufsicht der Vorrichtung nach der Linie IV - IV in Fig. 1.
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Die in den Zeichnungen dargestellte Aufstapelvorrichtung 1 ist insbesondere
zum Aufstapeln von Schnittholz 2 bestimmt. Die einzelnen Schnitthölzer werden gemäß
Fig. 4 in ihrer Längsrichtung auf einem Längsförderer, der im dargestellten Ausführungsbeispiel
ein Bandförderer 3 ist, bis zu einem Stirnanschlag 4 antransportiert. Der Bandförderer
3 ist von üblichem Aufbau, so daß auf dessen nähere Beschreibung verzichtet wird.
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Dem Bandförderer 3 sind zwei als Abweiser fungierende Pneumatikzylinder
5 zugeordnet, die mit ihren Kolbenstangen 6 an der Längsseite eines vor dem Stirnanschlag
4 liegenden Schnittholzes 2 angreifen, um dieses quer auf einen Ablagetisch 7 zu
schieben. Die Kolbenstangen 6 werden zurückgefahren, um nach Antransport eines weiteren
Schnittholzes 2 dieses in gleicher Weise auf den Ablagetisch 7 zu schieben, wobei
das bereits auf dem Ablagetisch liegende Schnittholz durch das nachfolgende Schnittholz
in Pfeilrichtung Q weitergeschoben wird. Das Spiel wiederholt sich, bis das vorderste
Schnittholz Endschalter 8 erreicht, die, in Pfeilrichtung Q gesehen, am hinteren
Ende des Ablagetisches 7 angeordnet sind.
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Nunmehr tritt ein Ubergabewagen 10 in Aktion, der zwischenzeitlich
auf einem Stützgestell 11 laufend über die auf dem Ablagetisch 7 angesammelte Schnittholzlage
verfahren worden ist. Der Ubergabewagen 10 besitzt einen Rechteckrahmen 12, der
mit Seilzügen 13 am Fahrgestell 14 des Ubergabewagens aufgehängt ist.
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Die Seil züge 13 sind durch Motorwinden 15, die am Fahrgestell 14
befestigt sind, auf- und abspulbar, wodurch der Rechteckrahmen 12 angehoben und
abgesenkt werden kann. Von dem Fahrgestell 14 nach unten abstehende Säulen 16 dienen
zur Führung des Rechteckrahmens 12, indem sich dieser über Rollen 17 an den Säulen
16 ab stützt.
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Auf die sich in Längsrichtung der Schnitthölzer 2 erstreckenden Längsstege
18 des Rechteckrahmens 12 sind Kettenbahnen 19 befestigt. In diese Kettenbahnen
19 greifen Kettenräder 20, die in Schlitten 21 gelagert sind, die sich zwischen
den Längsstegen 18 erstrecken. Die Kettenräder 20 sitzen auf den Enden einer gemeinsamen
Welle 22, die über einen Motor 23 antreibbar ist.
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Die Schlitten 21, die in Fig. 1 in ihrer Ausgangsstellung beidseitig
der Schnittholzlage dargestellt sind, sind damit durch Betätigung der Motoren 23
in Längsrichtung der Schnitthölzer 2 verfahrbar.
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Feder Schlitten 21 trägt eine Greifeinrichtung 24 zum stirnseitigen
aufnehmen einer angesammelten Schnittholzlage sowie ein Stapelleistenmagazin 25.
Die Greifeinrichtung 24, deren Aufbau den Fig. 2 und 3 zu entnehmen ist, umfaßt
eine L-Schiene 26, die zur Anpassung an die jeweilige Schnittholzstärke s höhenverstellbar
am Schlitten 21 befestigt ist. Zur Höhenverstellbarkeit ist beispielsweise der vertikale
L-Schenkel 27 gleitend in einer Führung 28 am Schlitten aufgenommen. Zur Festlegung
der L-Schiene in der gewünschten Höhenlage dienen in die Führung 28 eingeschraubte
Schraubbolzen 29, welche den L-Schenkel 27 gegen die gegenüberliegende Führungswand
klemmen.
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Der horizontale, zur Vorrichtungsmitte weisende L-Schenkel 30 bildet
eine Fläche zur Auflagerung der stirnseitigen Enden einer Schnittholzlage, wie aus
der späteren Beschreibung des Arbeitsablaufes ersichtlich. Auf dem L-Schenkel 30
ist eine Klemmleiste 31 angeordnet, die ebenso wie die L-Schiene 26 im wesentlichen
über die gesamte Breite des Schlittens 21 verläuft, um eine ganze Schnittholzlage
stvirnseitig aufnehmen zu können. Die glemmleiste31 stützt sich über Federn 32 am
vertikalen L-Schenkel 27 ab. An die L-Schiene 26 sind hinter der Klemmleiste 31
Endschalter 33 montiert, die bei Zuruckbewegen der Klemmleiste entgegen der Federkraft
um einen bestimmten Weg ansprechen, um den Verfahrantrieb des betreffenden Schlittens
zu stoppen.
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In Fig. 2 und 3 ist die Greifeinrichtung des in Big. 1 linken Schlittens
dargestellt. Die Greifeinrichtung des in Fig. 1 rechten Schlittens besitzt gleichen
Aufbau, wobei zweckmäßig der Endschalter 34 zum Stoppen des Verfahrantriebs an vorbestimmte,
einstellbarer Stelle am Rechteckrahmen 12 befestigt ist. Die Federn 32 eisen bei
diesem Schlitten eine geringere Federstärke auf oder sie können zusammen mit der
Klemmleiste 31 ganz entfallen.
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Das Stapelleistenmagazin 25 besteht aus einem sich im wesentlichen
über die gesamte Breite des Schlittens 21 erstreckenden Schacht 35, der sich nach
oben zur bequemen Eingabe der Stapelleisten 36 erweitert und zur Vorrichtungsmitte
hin versetzt um etwas mehr als eine Lagenstärke s oberhalb der L-Schiene 26 endet.
Der Schacht 35 ist an seinem unteren Ende geschlossen bis auf eine Austrittsöffnung
37 auf der Seite zur Vorrichtungsmitte hin zum Ausschieben der Jeweils untersten
Stapelleiste und bis auf eine Durchtrittsöffnung 38 auf der gegenüberliegenden Seite
zum Durchtritt eines Schiebers 39. Der Schieber 39 wird vom Ende der Kolbenstange
40 eines Pneumatikzylinders 41 gebildet,
der an den Schlitten 21
befestigt ist.
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Nachdem der Ubergabewagen 10 oberhalb einer auf dem Ablagetisch 7
angesammelten Schnittholzlage in Stellung gegangen ist, wird:: der Rechteckrahmen
12 durch Inbetriebsetzen der Motorwinden 15 abgesenkt, bis die horizontalen L-Schenkel
30 der Greifeinrichtungen 24 an den Schlitten 21 unterhalb der Unterseite der Schnitthölzer
2 zu liegen kommen. Sodann werden die Schlitten 21 durch Inbetriebsetzen der Mptoren
23 auf die Schnittholzlage zubewegt, bis durch Betätigung der Endschalter 34 und
33 die Motoren 23 angehalten werden. Die horizontalen L-Schenkel 30 untergreifen
nunmehr die stirnseitigen Enden. der Schnittholzlage, wohei die Klemmleiste 31 des
in Fig. 1 linken Schlittens durch die Kraft der Federn 32 die Schnitthölzer 2 gegen
die Klemmleiste bzw. den vertikalen L-Schenkel.des gegenüberliegenden Schlittens
drückt. Die Elemmleiste 31 richtet die Schnittholzlage stirnseitig einwandfrei aus
und der Endschalter 33 stellt sicher, daß die Schlitten genau um das richtige Maß
zusammengefahren werden.
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Durch Inbetriebsetzen der Notorwinden 15 in umgekehrter Richtung wird
der Rechteckrahmen 12 mitsamt der aufgegriffenen Schnittholzlage angehoben, wonach
der Ubergabewagen 10 in Richtung Stapelboden, der gemäß Fig. 4 ein Bandförderer
42 ist, verfahren wird.
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Während des Transports der Schnittholzlage vom Ablagetisch 7 zum-Banaförderer
42 treten die Pneumatikzylinder 41 in Aktion, um aus den Stapelleistenmagazinen
25 ae eine Stapelleiste 36 auf die transportierte Schnittholzlage auszuschieben.
Wird insbesondere bei längeren zu stapelnden Gütern gewünscht, zur Mitte hin noch
weitere Stapelleisten auszulegen, so kann an dem Rechteckrahmen 12 zwischen den
Schlitten 21 ein weiterer Schlitten mit einem Stapelleistenmagazin, jedoch ohne
Greifeinrichtungen angeordnet werden. Dieser mittige Schlitten, der in den Zeichnungen
nicht
dargestellt ist, besäße einen eigenen Verfahrantrieb, um Stapelleisten an den gewünschten
Stellen auslegen zu können.
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Über dem Bandförderer 42 angekommen, wird der Rechteckrahmen 12 durch
eine Lichtschranke gesteuert so weit abgesenkt, bis die transportierte Schnittholzlage
auf dem Bandförderer 42 bzw. auf den Stapelleisten einer vorherigen Schnittholzlage
aufliegt.
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Die Greifeinrichtungen 24 werden mit den Schlitten 21 zuruckgezogen
und mit dem Rechteckrahmen 12 wieder angehoben. Ein neuer Arbeitszyklus beginnt.