DE2300634A1 - Zuckererzeugung - Google Patents
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Description
2 HAMBURG 52
BESELERSTRASSE 4
PATENTANWÄLTE
DR. J.-D. FRHR. von UEXKÜLL DR. ULRICH GRAF STOLBERG
DlPU-ING. JÜRGEN SUCHANTKE
Nipak, Inc.
301 South Harwood
Dallas, Texas / V.St.A.
Prio 27. Juli 1972 US 275 863 (9993) 29. Dezember 1972
Zuckererzeugung
Die Erfindung betrifft Verfahren und Mittel zur Zuckererzeugung, und zwar durch Erhöhung des Zuckergehaltes in
Nutzpflanzen.
Saccharose wird im industriellen Maßstab ausschliesslich durch Extraktion aus natürlichen Pflanzenprodukten erhalten.
Zuckerrüben und Zuckerrohr werden überwiegend nur zum Zweck
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der Gewinnung von kristallinem Zucker angebaut, der hauptsächlich aus Saccharose besteht. Andere Nutzpflanzen werden
im Wert gesteigert, wenn ihr Zuckergehalt erhöht wird wie beispielsweise Orangen, Ananas, Karotten, Äpfel, Wassermelonen
und ähnliche Pflanzen. Aber sogar Kartoffeln sind beispielsweise für die Herstellung von Kartoffelchips wertvoller,
wenn die Zuckerkonzentration in der rohen Kartoffel eingestellt werden kann. Im allgemeinen sind beispielsweise
auch Gertiüsearten schmackhafter, wenn die Konzentration in dem
als Nahrung dienenden Teil möglichst hoch ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Verfahren und Mittel zur Erhöhung des Zuckergehalts in Nutzpflanzen, und
zwar insbesondere zur Erhöhung der-Ausbeute an kristallinem
Zucker, also Saccharose, in speziell zur Herstellung von Kristallzucker angebauten Pflanzen zu entwickeln.
Zur Lösung der Aufgabe wird ein Verfahren zur Erhöhung des
Zuckergehaltes dn Nutzpflanzen vorgeschlagen, das dadurch
gekennzeichnet ist, dass die Nutzpflanzen mit einer zur Erhöhung des natürlicherweise enthaltenen Zuckergehaltes
ausreichenden Menge Biuret behandelt werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform' der Erfindung wird eine
den Zuckergehalt erhöhende Menge Biuret auf im Wachstum befindliche
Nutzpflanzen aufgebracht, die zur Gewinnung von Kristallzucker angebaut werden wie Zuckerrüben oder Zucker-
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rohr, so dass eine Erhöhung des gewinnbaren Kristallzuckers
aus diesen Nutzpflanzen und eine entsprechende Verminderung anderer Komponenten wie Natrium, Kalium, Aminostickstoff,
Raffinose und Kestose, deren Anwesenheit die Gewinnung von
Kristallzucker aus den Pflanzen erschwert, erreicht wird.
Biuret ist ein an sich bekanntes Kondensationsprodukt aus Harnstoff mit der allgemeinen Formel
H2N-C-N-C-NH2.
Biuret wurde bisher allgemein als Verunreinigung in zur Blattdüngung geeigneten Harnstoffdüngemitteln angesehen,
da höhere Konzentrationen an Biuret negative Wirkungen auf das Blattwerk von Pflanzen haben sollen. Es sind daher bereits
zahlreiche Verfahren wie beispielsweise in den US-PS 3 I85 731 und 3 251 879 zur Entfernung grösserer Konzentrationen
an Biuret aus Harnstoffdüngern angegeben worden.
Die durch das erfindungsgemässe Verfahren bewirkte erhöhte
Zuckerkonzentration in wachsenden Pflanzen ist völlig überraschend,
insbesondere im Hinblick auf die Tatsache, dass Biuret phytotoxische Wirkungen auf Pflanzen hat. Zwar ist
der exakte Wirkungsmechanismus, durch den Biuret die Zuckerkonzentration in einer Pflanze erhöht, nicht klar; es wird
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-H-
allerdings angenommen, dass Biuret zu einer Verlangsamung des Abbaus von Saccharose und weniger zu einer Stimulierung
der Saccharosebildung führt. Saccharose wird in Pflanzen durch Fotosynthese in Gegenwart von CQ2 ziemlich schnell gebildet;
es ist beispielsweise nachgewiesen worden, dass Saccharose in Weizenkeimlingen durch Reaktion von Uridindiphosphatglucose
(UDP) unter der Einwirkung des Enzyms Saccharosephosphat-UDP-transglucosylase entsteht. Allerdings
sind auch andere Enzyme befähigt, die Bildung von Saccharose einzuleiten. Die Bildung von Saccharose ist daher in Pflanzen
ein natürlich eintretender Vorgang, wobei allerdings in dem biologischen System der Pflanzen Saccharose im Gleichgewicht
mit cC-Glucose-1-phosphat vorliegt. Diese Verbindung ist eine
wichtige Stoffwechselverzweigungsstelle zur Bildung von PoIysaccharidketten
und schliesslich Stärke. Es wird angenommen, dass durch die Absorption von Biuret in der Pflanze ein beträchtlicher
Anstieg der Saccharosekonzentration in der Pflanzensubstanz durch Inhibierung der Bildung von PoIysaccharidketten
stattfindet. Die fotosynthetische Bildung von Saccharose bleibt deutlich unbeeinflusst, während die zur
Bildung von Polysacchariden und Stärke führenden Reaktionen inhibiert werden.
Erfindungsgemäss kann Biuret zur Erhöhung des Endzuckergehaltes
in allen Pflanzen eingesetzt werden, in denen Zucker natürlicherweise gebildet wird. Unter Pflanzen werden in der
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vorliegenden Beschreibung Pflanzen und Pflanzenteile verstanden. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
wird das Verfahren zur Erhöhung der normalen Bildung von Kristallzucker, Saccharose, in Nutzpflanzen eingesetzt, die
speziell zur Gewinnung von Kristallzucker angebaut werden wie beispielsweise Zuckerrüben oder Zuckerrohr. In einer anderen
Ausführungsform der Erfindung kann eine Erhöhung des Zuckergehaltes bei Pflanzen wie beispielsweise Kartoffeln,
Orangen, Ananas, Karotten, Äpfeln, Melonen wie beispielsweise Wassermelonen und ähnlichen Pflanzen erzielt werden. Eine bedeutende
Erhöhung der Zuckerkonzentration tritt bei Behandlung mit etwa 0,454 g bis 13,6 g Biuret je 454 g normalerweise in
der betreffenden Pflanzensorte gebildeter Saccharose ein. Gegebenenfalls können aber auch Biuretmengen unterhalb oder
oberhalb der angegebenen Spanne Verwendung finden. Bei der Behandlung von Pflanzen, die nicht besonders zur Erzeugung
von Kristallzucker angebaut werden, werden im allgemeinen geringere Biuretmengen verwendet im Vergleich zu zuckererzeugenden
Pflanzen wie Zuckerrüben, die speziell zur Gewinnung von Kristallzucker gezogen werden.
Durch eine geeignete Behandlung der Pflanze mit Biuret nimmt die wachsende Pflanze das Biuret auf, so dass der Zuckergehalt
in der wachsenden Pflanze erhöht wird.,Diese Erhöhung des Zuckergehaltes und die erfindungsgemässe Behandlung der
Pflanzen mit Biuret können vor oder nach dem Auflaufen der
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Sämlinge durchgeführt werden. So kann" beispielsweise das Biuret vor oder nach dem Pflanzen der Saat in die Erde
eingebracht oder nach dem Auflaufen der Sämlinge auf die Pflanzen oder auf die Erde aufgebracht werden. Der zur Erzielung
eirfi? optimalen Wirkung günstigste Zeitpunkt wird von einer Anzahl Variabler bestimmt wie der Art der Aufbringung,
der Art und Familie der Pflanze, der Art des Bodens, dem Vorherrschen von Regen oder künstlicher Bewässerung und der Umgebungstemperatur.
Das Biuret kann auf die Pflanzen als Feststoff aufgebracht werden, vorausgesetzt, dass der Regen die
Chemikalie in geeigneter Weise zu der Pflanze hinträgt; gegebenenfalls können die Pflanzen aber auch mit einer Biuretlösung
in Wasser besprüht werden. Beim Aussprühen des Biurets kann das benötigte Flüssigkeitsvolumen auf ein Mindestmass
reduziert werden, wenn das Biuret als Suspension in Wasser eingesetzt wird. Für viele Nutzpflanzen einschliesslich Rüben
ist die geeignetste Art der Behandlung mit landwirtschaftlichen Chemikalien die·Besprühung vom Flugzeug aus, die jederzeit nach
Proliferationswachstum vorgenommen werden kann. Bei Pflanzen mit starker Beblätterung kann im allgemeinen nur vom Flugzeug
aus eine Behandlung der Felder ohne mechanische Beschädigung der Pflanzen erfolgen. Da in diesen Fällen das Gesamtgewicht
der möglichen Nutzlast begrenzender Faktor ist, wird das Biuret bei derartigen Nutzpflanzen vorzugsweise als konzentrierte
Suspension eingesetzt, um die vom Flugzeug sonst mitzubefördernde Wassermenge möglichst gering zu halten.
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Die optimale Konzentration bei einer bestimmten Anwendungsform und einer bestimmten Pflanzenart wird meist durch empirische
Methoden bestimmt. Die verwendete Biuretmenge sollte so gross sein, dass sie die Zuckererzeugung in den Pflanzen
wirksam fördert, aber andererseits geringer als die Menge ist, die bereits phytotoxische Wirkungen an den Pflanzen auslösen
könnte. Im allgemeinen wird das Biuret zur Erhöhung der Zuckererzeugung in den Pflanzen in Mengen von etwa 0,454 g bis 13,6 g
Biuret je 454 g des normalerweise in der jeweiligen Pflanzenart erzeugten Zuckers eingesetzt. Je nach beabsichtigter Anwendung
und Form des Auftrags kann daher die Konzentration des Biurets in entsprechenden Pflanzenbehandlungsmitteln variieren.
In Peststoffmischungen zur Behandlung von Pflanzenteilen wie beispielsweise Blättern können höhere Konzentrationen eingesetzt
werden, während niedrigere Konzentrationen beispielsweise dann gebraucht werden, wenn das Biuret durch Wässern in
den Erdboden eingebracht wird. Vorzugsweise wird das Biuret zur Pflanzenbehandlung als Bestandteil einer Mischung eingesetzt,
die einen grösseren Anteil an einem Träger wie beispielsweise einem pulverförmigen Träger oder Wasser bei einer
wässrigen Lösung oder Wasser und ein Netzmittelpulver und eine geringere Menge des Biurets enthält. Allerdings kann das Biuret
in bestimmten pulverförmigen Mischungen gegebenenfalls auch den grösseren Anteil der Gesamtmischung ausmachen.
Die nach dem erfindungsgemässen Verfahren aufzubringenden
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biurethaltigen Mittel können in an sich bekannter Weise durch Zugabe von Substanzen die die gleichmässige Verteilung,
die Hafteigenschaften, die Regenfestigkeit und ähnliches fördern, verstärkt werden. Geeignete Hilfsstoffe sind beispielsweise
Fettsäuren, Harze, Alkylzellulosen und andere Hilfsmittel wie Netzmittel, Kleber, Kasein, Alginate oder für
Pflanzenschutzmittel geeignete gereinigte paraffinische Kohlenwasserstofföle. Zusätzlich kann die biologische Aktivität
der Pflanzen durch Zugabe von bakterizid oder fungizid wirksamen Verbindungen oder Pflanzenwuchsstoffen verbessert werden,
indem beispielsweise bei zur Aufbringung auf den Boden bestimmte Mischungen Dünger zugesetzt werden.
Pulverförmige Mischungen können durch Vermischen oder Vermählen
von Biuret mit einem festen Träger hergestellt werden, wobei als geeignete feste Träger alle diejenigen eingesetzt werden können,
die pflanzenunschädlich sind. Geeignete feste Träger sind beispielsweise ,Talkum, Diatomeenerde, Kaolin, Bentonit, Calciumkarbonat,
Attapulgus-Ton und.kieselerdehaltige Verbindungen sowie gepulvertes Holz, gepulverter Kork, Holzkohle und andere
Materialien pflanzlichen Ursprungs.
Vorzugsweise wird das Biuret auf die im Wachstum befindlichen Pflanzen in einer wässrigen Emulsion oder Suspension aufgetragen.
In diesen Fällen wird das Biuret vorzugsweise als benetzbares Pulver mit einer wirksamen Menge eines Suspendier-
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hilfsmittels, eines Netzmittels oder einer oberflächenaktiven
Verbindung verarbeitet, so dass diese Mischung dann später in einen flüssigen Träger eingebracht werden
kann.
Biuret zeigt eine Wasserlöslichkeit von 0,5, 2,0, 25 bzw. 91 g je 100 g Wasser bei einer Temperatur von 0, 25, 75
bzw. 100 C. Bei bestimmten Dosierungen kann es daher aufgrund der zur Herstellung der Lösungen benötigten grossen
Wassermengen ungünstig sein, das Biuret in wässriger Lösung einzusetzen. Vorzugsweise wird daher das Biuret als Peststoff
oder wässrige Suspension eines benetzbaren Pulvers angewendet, indem das Biuret zu einem feinen Pulver vermählen
und dieses in beispielsweise der Lösung eines Netzmittels in Wasser dispergiert wird. Um eine gute Stabilität
dieser wässrigen Mischungen zu gewährleisten, sollte das Biuret in diesen Fällen zu einer Teilchengrösse von unter
etwa 0,071I mm zermahlen sein.
Ein benetzbares Pulver kann beispielsweise durch feines
Vermählen einer Mischung aus Biuret, Kieselgel als Vermahlungshilfsstoff,
Ton als Suspendierhilfsmittel und einem Netzmittel hergestellt werden.
Wenn das Biuret in Form eines benetzbaren Pulvers, das später mit Wasser vermischt wird, eingesetzt werden soll,
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wird vorzugsweise ein oberflächenaktives Mittel oder Netzmittel
zugegeben, das die Haftfestigkeit der wässrigen Sprühlösung am Blattwerk oder anderen Pflanzenteilen verbessert.
Zu diesem Zweck können alle pflanzenunschädlichen oberflächenaktiven Mittel eingesetzt werden wie beispielsweise
Ligninsulfonate, Methyl-oleyl-taurate, Polyoxyäthylene,
Polyoxyäthylensorbitane wie Polyoxyäthylensorbitan-monolaurat Polyoxyäthylensorbitan-monooleat, Polyäthylenoxid, Polyäthylendiamin,
deren Mischungen oder ähnliche Verbindungen. Die Teilchengrösse in diesen benetzbaren Pulvermischungen ist nicht
kritisch, solange die Teilchen zur Herstellung einer Suspension fein genug sind. Im allgemeinen hängt die Teilchengrösse
von den zur Auftragung der wässrigen Mischung eingesetzten Sprühausrüstungen ab. Die Teilchen sollten eine Grosse
von unter 0,297 mm, meist von weniger als 0,071J mm und vorzugsweise
von weniger als 0,044 mm aufweisen, da im allgemeinen die Versprühbarkeit und Dispergierbarkeit der Miscchungen
mit abnehmender Teilchengrösse der Bestandteile ansteigt. Geeignete Suspendierhilfsmittel sind Tone wie beispielsweise
Bentonit, Bardenit oder Attapulgus-Ton. Im trockenen Zustand stabilisieren diese Tone die benetzbare Pulvermischung, und
nach dem Mischen mit V/asser wirken sie als Suspendierhilfsmittel in den wässrigen Mischungen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Beispiele näher erläutert.
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In diesem Beispiel wurde die Wirksamkeit des Biurets auf die Zuckererzeugung von Minnesota-Zuckerrüben untersucht.
Das Biuret wurde auf die Zuckerrüben in Form einer wässrigen Suspension aufgetragen, die aus einer erst hergestellten
benetzbaren Pulvermischung erzeugt wurde. Die Pulvermischung wurde durch feines Vermählen auf eine
Teilchengrösse von unter 0,149 mm einer Mischung aus
Biuret, einem Tonsuspendierhilfsmittel, einem Kieselgel als Vermahlungshilfsstoff und einem Natriumligninsulfonat
als Netzmittel (Handelsmarke "Reax-^A") erzeugt. Die Zusammensetzung
der benetzbaren Pulvermischung ist in der folgenden Tabelle I angegeben:
Bestandteile Menge in kg
Biuret-hydrat (10 % H2O) 40,8
Kieselmehl k,5k
Barden-Ton (Attapulgit) 2,27
Natrium-ligninsulfonat 2,27
(Handelsmarke "Reax-45A")
Dieses benetzbare Pulver wurde dann in verschiedenen Konzentrationen
in Wasser suspendiert und 6 Wochen vor der Ernte auf das Blattwerk von Zuckerrüben aufgesprüht. Nach
dem Auftragen trocknete die Sprühlösung ein und erschien noch längere Zeit als weisser Rückstand auf den Blättern
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der Zuckerrüben. Eine Beeinträchtigung im Wachstum, in der Farbe oder Form der Blätter wurde nicht festgestellt. Aus
der folgenden Tabelle II ergibt sich, dass die Zuckerkonzentrationen in den Rüben zur Zeit der Ernte direkt mit der auf
das Blattwerk aufgebrachten Biuretmenge verknüpft ist:
BIURETBEHANDLUNG VON ZUCKERRÜBEN ANALYSE DER RÜBEN
Biuret Na in K in Aminostick- Zucker Raffinose Kestose Verunrein in kg/p ppm ppm stoff ppm in in in gungsinde
1000 m Gew.% Gew.% Gew.%
- | 1, | 4 | 350 | 4380 | 402 | 12.0 | 0.57 | 0.10 | I349 |
2, | 8 | 350 | 458O | 371 | 11.4 | 0.87 | 0.13 | 1437 | |
5, | 6 | 350 | 4950 | 331 | 12.2 | O.54 | O.O9 | 1386 | |
11, | 2 | 290 | 4820 | 371 | I3.O | 0.6I | 0.11 | 129O | |
220 | 382O | 348 | 14.1 | O.56 | 0.10 | 978 |
Die in den Pflanzen stattfindende Reaktion führte nicht nur
zu einer Bildung von mehr Saccharose, also kristallinem Zucker, sondern verringerte proportional die Konzentration anderer
Komponenten wie Na, K, Aminostickstoff, Raffinose und Kestose,
deren Gegenwart die Gewinnung von Kristallzucker aus den Pflanzen erschwert. Die in der Tabelle II angegebenen Resultate
wurden mit Standardverfahren erhalten, indem eine Probe der Zuckerrüben zerstampft, die entstehenden Melassen mit
Bleisulfat geklärt und anschliessend der Zuckergehalt in 26 g Melasse mit einem Polarimeter bestimmt wurde. Der in Tabelle II
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angegebene Verunreinigungsindex ist der Standardverunreinigungsindex
des United States Department of Agriculture, nach dem die Zuckerreinheit bewertet wird. Die Berechnung des Verunreinigungsindex
erfolgt durch Einsetzen der ppm an noch vorhandenem Natrium, Kalium und Aminostickstoff und den in der oben
angegebenen Analyse bestimmten Gewichtsprozenten Zucker in die folgende empirische Formel:·
Verunreinigungsindex = 3,5 Na + 2,5K + 9,5 Aminostickstoff
Gew.? Zucker
Der Verunreinigungsindex ist ein empirisch gefundener Ausdruck für den nicht aus dem Sirup zu gewinnenden Gehalt an Saccharose,
und die Mengen Natrium, Kalium, Aminostickstoff sowie die nichtkristallisierenden
ZuckerRaffinose und Kestose zeigen die Mengen der Komponenten an, deren Gegenwart die Gewinnung von Kristallzucker
erschwert. Die zur Gewinnung von Kristallzucker am besten geeigneten Rüben zeigen daher den niedrigsten Verunreinigungsindex. Wie sich aus diesen Versuchen ergibt, führt die Anwendung
von etwa 2,2 kg Biuret je 1.000 m Anbauungsfläche zu einer wesentlichen Steigerung des Kristallzuckers in den Pflanzen, wäh-
2 rend noch grössere Mengen bis zu einschliesslich 11,2 kg/1000 m
weitere Steigerungen im Zuckergehalt, und zwar insbesondere im Gehalt an gewinnbarem Kristallzucker in den Pflanzen bewirken.
Durch feines Vermählen bis zu einer Teilchengrösse von weniger
als 0,07*1 mm einer Mischung, aus Biuret, Attapulgit-Ton als
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230063A
Suspendierhilfsmittel, Kieselmehl als Vermahlungshilfsmittel und zwei oberflächenaktiven Verbindungen, nämlich einem Ligninsulfonat
(Handelsmarke "Marasperse N") und Methyl-oleyltaurat
(Handelsmarke "Igepon T-77") wurde eine benetzbare Pulvermischung hergestellt. Die Mischung hatte die in Tabelle
III angegebene Zusammensetzung:
Bestandteile Mengen in kg
Biuret-hydrat 90
Kieselmehl 10
Attapulgit-Ton 5
Methyl-oleyl-taurat (Handelsmarke
"Igepon T-77") 3
Ligninsulfonat (Handelsmarke"Marasperse N") 2
Die in Wasser suspendierte Pulvermischung wurde in Konzentrationen
von 1,4 und 2,8 kg/1.000 m auf Minnesota-Zuckerrüben aufgebracht, und zwar unmittelbar nachdem die Setzlinge ausgepflanzt
und bevor die Pflanzen ausgewachsen waren. Die Testflächen wurden 6 Wochen lang während des Wachstums auf Anzeichen
von Pflanzentoxizität beobachtet; dabei konnten keine toxischen Symptome festgestellt werden. Im Herbst
wurden Einzelpflanzen geerntet und in der in Beispiel I beschriebenen Weise zur Peststellung der Ausbeute, des
Zuckergehalts und des Gehalts an Verunreinigungen verarbeitet. In der Tabelle IV sind die Vierte dem prozentualen
Zuckergehalt und die Verunreinigungen angegeben. Bei diesem
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Versuch wurden die Proben einer sorgfätig verteilten statistischen
Behandlung unterzogen, so dass die Ziffern in der Tabelle IV jeweils den Durchschnitt von 15 Einzelproben
repräsentieren.
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Tabelle IV | Zucker- 2 konz. in % |
ZUCKERRÜBEN | Ro.hzucker- P ausbeute in d kg/1000 irr |
Verunreinigungen in ppm N K Amino-N |
2424 2122 1922 |
396 342 301 |
Verun reinigungs- index |
Zucker verlust ρ in kg/1000 m |
Tatsächliche |
14,7 15,1 15,3 |
Rübenmenge in kg/1000 m |
1250 1305 1398 |
577 5-40 556 |
806 692 · 628 |
151 135 131 |
Zuckererzeugung (extrahierbare Zuckermenge)ρ in kg/1000 m |
|||
BIURETBEHANDLUNG VON | 43,9 46,4 |
IO98 1168 V 1265 |
|||||||
Biuretmenge in kp;/1000 m |
|||||||||
CO ° O CO oo 1,4 S 2,8 |
|||||||||
OJ) O O
Aus der Tabelle IV ergibt sich, dass bei steigender Dosierung des Biurets die Konzentration des Zucker in den Rüben und die
Ausbeute von Rüben je IQOO m ebenfalls ansteigen, während
gleichzeitig die Mengen an Verunreinigungen in den Rüben absinken. Jede dieser Wirkungsweisen trägt zu der Erhöhung an
gewinnbarem Zucker, wie in Tabelle IV angegeben, bei.
Aus den Resultaten lässt sich entnehmen, dass die mit 2,8 kg/
1000 m behandelten Testflächen nicht nur die höchste durchschnittliche
Zuckerkonzentration aufwiesen, sondern dass
2 hier auch die grösste Menge Rüben je 1000 m gewonnen werden
konnte. Dies ist besonders überraschend, und zwar im Hinblick auf die Tatsache, dass Stickstoffverbindungen im allgemeinen
keine guten Zuckerbildner sind, da übliche Stickstoffdünger zwar zu einer Vergrösserung der Rübenmenge eingesetzt werden
können, gleichzeitig.aber zu einer höheren Verunreinigung und einer Abnahme der Zuckerkonzentration führen.
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Claims (18)
1. Verfahren zur Erhöhung der Zuckererzeugung in Pflanzen, dadurch gekennzeichnet, dass die.Pflanzen mit einer zur
Erhöhung des Zuckergehaltes über den natürlicherweise in den Pflanzen vorkommenden Zuckergehalt ausreichenden
Menge Biuret behandelt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Behandlung an zur Erzeugung von Kristallzucker angebauten
Pflanzen durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
Zuckerrüben behandelt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass Zuckerrohr behandelt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Ananas, Orangen, Kartoffeln, Karotten oder Was serine Ionen ■
behandelt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Biuret auf den zu bebauenden Erdboden aufgetragen
wird.
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7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Biuret auf das Blattwerk der wachsenden Pflanzen
aufgetragen wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7» dadurch gekennzeichnet, dass
das Biuret auf das Blattwerk in wässriger Suspension oder wässriger Lösung aufgetragen wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7» dadurch gekennzeichnet, dass
das Biuret als Peststoff auf das Blattwerk aufgetragen wird.
10. Verfahren zur Erhöhung der Zuckerbildung in zur Gewinnung
von Kristallzucker angebauten Pflanzen nach Anspruch 2 bis M, dadurch gekennzeichnet, dass die wachsenden Pflanzen
mit einer zur Erhöhung des Zuckergehalts in den Pflanzen und zur Erhöhung des Gesaratgewichtes der geernteten
Pflanzenteile geeigneten Menge Biuret behandelt werden.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Behandlung ohne wesentliche Erhöhung des Gehaltes an
Natrium, Kalium, Aminostickstoff, Raffinose und Kestose
in den Pflanzen durchgeführt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass Zuckerrüben oder Zuckerrohr behandelt werden.
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13. Verfahren nach Anspruch 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Biuret in Mengen von etwa 0,^5^ bis 13S6 g je
A-5** g der natürlicherweise in den Pflanzen gebildeten
Saccharose auf das Blattwerk der wachsenden Pflanzen in Form einer wässrigen Lösung, wässrigen Suspension oder in
Form eines Feststoffes aufgebracht werden.
14. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass
das Biuret auf den Erdboden, in dem die Pflanzen wachsen, aufgebracht wird.
15. Mittel zur Erhöhung der Zuckererzeugung in Pflanzen, gekennzeichnet
durch einen zur Erhöhung des Zuckergehaltes ausreichenden Anteil an Biuret in einem Träger.
16. Mittel nach Anspruch 15S dadurch gekennzeichnet, dass der
Träger Wasser ist.
17. Mittel nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass der
Träger ein benetzbares Pulver ist.
18. Mittel nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass das benetzbare Pulver einen grösseren Anteil an einem Suspendierhilfsmittel
für Biuret in Wasser und einen kleineren Anteil eines Netzmittels enthält.
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