DE2300634A1 - Zuckererzeugung - Google Patents

Zuckererzeugung

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DE2300634A1 DE19732300634 DE2300634A DE2300634A1 DE 2300634 A1 DE2300634 A1 DE 2300634A1 DE 19732300634 DE19732300634 DE 19732300634 DE 2300634 A DE2300634 A DE 2300634A DE 2300634 A1 DE2300634 A1 DE 2300634A1
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    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01NPRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
    • A01N47/00Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic compounds containing a carbon atom not being member of a ring and having no bond to a carbon or hydrogen atom, e.g. derivatives of carbonic acid
    • A01N47/08Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic compounds containing a carbon atom not being member of a ring and having no bond to a carbon or hydrogen atom, e.g. derivatives of carbonic acid the carbon atom having one or more single bonds to nitrogen atoms
    • A01N47/28Ureas or thioureas containing the groups >N—CO—N< or >N—CS—N<
    • A01N47/34Ureas or thioureas containing the groups >N—CO—N< or >N—CS—N< containing the groups, e.g. biuret; Thio analogues thereof; Urea-aldehyde condensation products

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Description

UEXKÜLL & STOLBERG
2 HAMBURG 52
BESELERSTRASSE 4
PATENTANWÄLTE
DR. J.-D. FRHR. von UEXKÜLL DR. ULRICH GRAF STOLBERG DlPU-ING. JÜRGEN SUCHANTKE
Nipak, Inc.
301 South Harwood
Dallas, Texas / V.St.A.
Prio 27. Juli 1972 US 275 863 (9993) 29. Dezember 1972
Zuckererzeugung
Die Erfindung betrifft Verfahren und Mittel zur Zuckererzeugung, und zwar durch Erhöhung des Zuckergehaltes in Nutzpflanzen.
Saccharose wird im industriellen Maßstab ausschliesslich durch Extraktion aus natürlichen Pflanzenprodukten erhalten. Zuckerrüben und Zuckerrohr werden überwiegend nur zum Zweck
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der Gewinnung von kristallinem Zucker angebaut, der hauptsächlich aus Saccharose besteht. Andere Nutzpflanzen werden im Wert gesteigert, wenn ihr Zuckergehalt erhöht wird wie beispielsweise Orangen, Ananas, Karotten, Äpfel, Wassermelonen und ähnliche Pflanzen. Aber sogar Kartoffeln sind beispielsweise für die Herstellung von Kartoffelchips wertvoller, wenn die Zuckerkonzentration in der rohen Kartoffel eingestellt werden kann. Im allgemeinen sind beispielsweise auch Gertiüsearten schmackhafter, wenn die Konzentration in dem als Nahrung dienenden Teil möglichst hoch ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Verfahren und Mittel zur Erhöhung des Zuckergehalts in Nutzpflanzen, und zwar insbesondere zur Erhöhung der-Ausbeute an kristallinem Zucker, also Saccharose, in speziell zur Herstellung von Kristallzucker angebauten Pflanzen zu entwickeln.
Zur Lösung der Aufgabe wird ein Verfahren zur Erhöhung des Zuckergehaltes dn Nutzpflanzen vorgeschlagen, das dadurch gekennzeichnet ist, dass die Nutzpflanzen mit einer zur Erhöhung des natürlicherweise enthaltenen Zuckergehaltes ausreichenden Menge Biuret behandelt werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform' der Erfindung wird eine den Zuckergehalt erhöhende Menge Biuret auf im Wachstum befindliche Nutzpflanzen aufgebracht, die zur Gewinnung von Kristallzucker angebaut werden wie Zuckerrüben oder Zucker-
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rohr, so dass eine Erhöhung des gewinnbaren Kristallzuckers aus diesen Nutzpflanzen und eine entsprechende Verminderung anderer Komponenten wie Natrium, Kalium, Aminostickstoff, Raffinose und Kestose, deren Anwesenheit die Gewinnung von Kristallzucker aus den Pflanzen erschwert, erreicht wird.
Biuret ist ein an sich bekanntes Kondensationsprodukt aus Harnstoff mit der allgemeinen Formel
H2N-C-N-C-NH2.
Biuret wurde bisher allgemein als Verunreinigung in zur Blattdüngung geeigneten Harnstoffdüngemitteln angesehen, da höhere Konzentrationen an Biuret negative Wirkungen auf das Blattwerk von Pflanzen haben sollen. Es sind daher bereits zahlreiche Verfahren wie beispielsweise in den US-PS 3 I85 731 und 3 251 879 zur Entfernung grösserer Konzentrationen an Biuret aus Harnstoffdüngern angegeben worden.
Die durch das erfindungsgemässe Verfahren bewirkte erhöhte Zuckerkonzentration in wachsenden Pflanzen ist völlig überraschend, insbesondere im Hinblick auf die Tatsache, dass Biuret phytotoxische Wirkungen auf Pflanzen hat. Zwar ist der exakte Wirkungsmechanismus, durch den Biuret die Zuckerkonzentration in einer Pflanze erhöht, nicht klar; es wird
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-H-
allerdings angenommen, dass Biuret zu einer Verlangsamung des Abbaus von Saccharose und weniger zu einer Stimulierung der Saccharosebildung führt. Saccharose wird in Pflanzen durch Fotosynthese in Gegenwart von CQ2 ziemlich schnell gebildet; es ist beispielsweise nachgewiesen worden, dass Saccharose in Weizenkeimlingen durch Reaktion von Uridindiphosphatglucose (UDP) unter der Einwirkung des Enzyms Saccharosephosphat-UDP-transglucosylase entsteht. Allerdings sind auch andere Enzyme befähigt, die Bildung von Saccharose einzuleiten. Die Bildung von Saccharose ist daher in Pflanzen ein natürlich eintretender Vorgang, wobei allerdings in dem biologischen System der Pflanzen Saccharose im Gleichgewicht mit cC-Glucose-1-phosphat vorliegt. Diese Verbindung ist eine wichtige Stoffwechselverzweigungsstelle zur Bildung von PoIysaccharidketten und schliesslich Stärke. Es wird angenommen, dass durch die Absorption von Biuret in der Pflanze ein beträchtlicher Anstieg der Saccharosekonzentration in der Pflanzensubstanz durch Inhibierung der Bildung von PoIysaccharidketten stattfindet. Die fotosynthetische Bildung von Saccharose bleibt deutlich unbeeinflusst, während die zur Bildung von Polysacchariden und Stärke führenden Reaktionen inhibiert werden.
Erfindungsgemäss kann Biuret zur Erhöhung des Endzuckergehaltes in allen Pflanzen eingesetzt werden, in denen Zucker natürlicherweise gebildet wird. Unter Pflanzen werden in der
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vorliegenden Beschreibung Pflanzen und Pflanzenteile verstanden. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird das Verfahren zur Erhöhung der normalen Bildung von Kristallzucker, Saccharose, in Nutzpflanzen eingesetzt, die speziell zur Gewinnung von Kristallzucker angebaut werden wie beispielsweise Zuckerrüben oder Zuckerrohr. In einer anderen Ausführungsform der Erfindung kann eine Erhöhung des Zuckergehaltes bei Pflanzen wie beispielsweise Kartoffeln, Orangen, Ananas, Karotten, Äpfeln, Melonen wie beispielsweise Wassermelonen und ähnlichen Pflanzen erzielt werden. Eine bedeutende Erhöhung der Zuckerkonzentration tritt bei Behandlung mit etwa 0,454 g bis 13,6 g Biuret je 454 g normalerweise in der betreffenden Pflanzensorte gebildeter Saccharose ein. Gegebenenfalls können aber auch Biuretmengen unterhalb oder oberhalb der angegebenen Spanne Verwendung finden. Bei der Behandlung von Pflanzen, die nicht besonders zur Erzeugung von Kristallzucker angebaut werden, werden im allgemeinen geringere Biuretmengen verwendet im Vergleich zu zuckererzeugenden Pflanzen wie Zuckerrüben, die speziell zur Gewinnung von Kristallzucker gezogen werden.
Durch eine geeignete Behandlung der Pflanze mit Biuret nimmt die wachsende Pflanze das Biuret auf, so dass der Zuckergehalt in der wachsenden Pflanze erhöht wird.,Diese Erhöhung des Zuckergehaltes und die erfindungsgemässe Behandlung der Pflanzen mit Biuret können vor oder nach dem Auflaufen der
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Sämlinge durchgeführt werden. So kann" beispielsweise das Biuret vor oder nach dem Pflanzen der Saat in die Erde eingebracht oder nach dem Auflaufen der Sämlinge auf die Pflanzen oder auf die Erde aufgebracht werden. Der zur Erzielung eirfi? optimalen Wirkung günstigste Zeitpunkt wird von einer Anzahl Variabler bestimmt wie der Art der Aufbringung, der Art und Familie der Pflanze, der Art des Bodens, dem Vorherrschen von Regen oder künstlicher Bewässerung und der Umgebungstemperatur. Das Biuret kann auf die Pflanzen als Feststoff aufgebracht werden, vorausgesetzt, dass der Regen die Chemikalie in geeigneter Weise zu der Pflanze hinträgt; gegebenenfalls können die Pflanzen aber auch mit einer Biuretlösung in Wasser besprüht werden. Beim Aussprühen des Biurets kann das benötigte Flüssigkeitsvolumen auf ein Mindestmass reduziert werden, wenn das Biuret als Suspension in Wasser eingesetzt wird. Für viele Nutzpflanzen einschliesslich Rüben ist die geeignetste Art der Behandlung mit landwirtschaftlichen Chemikalien die·Besprühung vom Flugzeug aus, die jederzeit nach Proliferationswachstum vorgenommen werden kann. Bei Pflanzen mit starker Beblätterung kann im allgemeinen nur vom Flugzeug aus eine Behandlung der Felder ohne mechanische Beschädigung der Pflanzen erfolgen. Da in diesen Fällen das Gesamtgewicht der möglichen Nutzlast begrenzender Faktor ist, wird das Biuret bei derartigen Nutzpflanzen vorzugsweise als konzentrierte Suspension eingesetzt, um die vom Flugzeug sonst mitzubefördernde Wassermenge möglichst gering zu halten.
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Die optimale Konzentration bei einer bestimmten Anwendungsform und einer bestimmten Pflanzenart wird meist durch empirische Methoden bestimmt. Die verwendete Biuretmenge sollte so gross sein, dass sie die Zuckererzeugung in den Pflanzen wirksam fördert, aber andererseits geringer als die Menge ist, die bereits phytotoxische Wirkungen an den Pflanzen auslösen könnte. Im allgemeinen wird das Biuret zur Erhöhung der Zuckererzeugung in den Pflanzen in Mengen von etwa 0,454 g bis 13,6 g Biuret je 454 g des normalerweise in der jeweiligen Pflanzenart erzeugten Zuckers eingesetzt. Je nach beabsichtigter Anwendung und Form des Auftrags kann daher die Konzentration des Biurets in entsprechenden Pflanzenbehandlungsmitteln variieren. In Peststoffmischungen zur Behandlung von Pflanzenteilen wie beispielsweise Blättern können höhere Konzentrationen eingesetzt werden, während niedrigere Konzentrationen beispielsweise dann gebraucht werden, wenn das Biuret durch Wässern in den Erdboden eingebracht wird. Vorzugsweise wird das Biuret zur Pflanzenbehandlung als Bestandteil einer Mischung eingesetzt, die einen grösseren Anteil an einem Träger wie beispielsweise einem pulverförmigen Träger oder Wasser bei einer wässrigen Lösung oder Wasser und ein Netzmittelpulver und eine geringere Menge des Biurets enthält. Allerdings kann das Biuret in bestimmten pulverförmigen Mischungen gegebenenfalls auch den grösseren Anteil der Gesamtmischung ausmachen.
Die nach dem erfindungsgemässen Verfahren aufzubringenden
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biurethaltigen Mittel können in an sich bekannter Weise durch Zugabe von Substanzen die die gleichmässige Verteilung, die Hafteigenschaften, die Regenfestigkeit und ähnliches fördern, verstärkt werden. Geeignete Hilfsstoffe sind beispielsweise Fettsäuren, Harze, Alkylzellulosen und andere Hilfsmittel wie Netzmittel, Kleber, Kasein, Alginate oder für Pflanzenschutzmittel geeignete gereinigte paraffinische Kohlenwasserstofföle. Zusätzlich kann die biologische Aktivität der Pflanzen durch Zugabe von bakterizid oder fungizid wirksamen Verbindungen oder Pflanzenwuchsstoffen verbessert werden, indem beispielsweise bei zur Aufbringung auf den Boden bestimmte Mischungen Dünger zugesetzt werden.
Pulverförmige Mischungen können durch Vermischen oder Vermählen von Biuret mit einem festen Träger hergestellt werden, wobei als geeignete feste Träger alle diejenigen eingesetzt werden können, die pflanzenunschädlich sind. Geeignete feste Träger sind beispielsweise ,Talkum, Diatomeenerde, Kaolin, Bentonit, Calciumkarbonat, Attapulgus-Ton und.kieselerdehaltige Verbindungen sowie gepulvertes Holz, gepulverter Kork, Holzkohle und andere Materialien pflanzlichen Ursprungs.
Vorzugsweise wird das Biuret auf die im Wachstum befindlichen Pflanzen in einer wässrigen Emulsion oder Suspension aufgetragen. In diesen Fällen wird das Biuret vorzugsweise als benetzbares Pulver mit einer wirksamen Menge eines Suspendier-
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hilfsmittels, eines Netzmittels oder einer oberflächenaktiven Verbindung verarbeitet, so dass diese Mischung dann später in einen flüssigen Träger eingebracht werden kann.
Biuret zeigt eine Wasserlöslichkeit von 0,5, 2,0, 25 bzw. 91 g je 100 g Wasser bei einer Temperatur von 0, 25, 75 bzw. 100 C. Bei bestimmten Dosierungen kann es daher aufgrund der zur Herstellung der Lösungen benötigten grossen Wassermengen ungünstig sein, das Biuret in wässriger Lösung einzusetzen. Vorzugsweise wird daher das Biuret als Peststoff oder wässrige Suspension eines benetzbaren Pulvers angewendet, indem das Biuret zu einem feinen Pulver vermählen und dieses in beispielsweise der Lösung eines Netzmittels in Wasser dispergiert wird. Um eine gute Stabilität dieser wässrigen Mischungen zu gewährleisten, sollte das Biuret in diesen Fällen zu einer Teilchengrösse von unter etwa 0,071I mm zermahlen sein.
Ein benetzbares Pulver kann beispielsweise durch feines Vermählen einer Mischung aus Biuret, Kieselgel als Vermahlungshilfsstoff, Ton als Suspendierhilfsmittel und einem Netzmittel hergestellt werden.
Wenn das Biuret in Form eines benetzbaren Pulvers, das später mit Wasser vermischt wird, eingesetzt werden soll,
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wird vorzugsweise ein oberflächenaktives Mittel oder Netzmittel zugegeben, das die Haftfestigkeit der wässrigen Sprühlösung am Blattwerk oder anderen Pflanzenteilen verbessert. Zu diesem Zweck können alle pflanzenunschädlichen oberflächenaktiven Mittel eingesetzt werden wie beispielsweise Ligninsulfonate, Methyl-oleyl-taurate, Polyoxyäthylene, Polyoxyäthylensorbitane wie Polyoxyäthylensorbitan-monolaurat Polyoxyäthylensorbitan-monooleat, Polyäthylenoxid, Polyäthylendiamin, deren Mischungen oder ähnliche Verbindungen. Die Teilchengrösse in diesen benetzbaren Pulvermischungen ist nicht kritisch, solange die Teilchen zur Herstellung einer Suspension fein genug sind. Im allgemeinen hängt die Teilchengrösse von den zur Auftragung der wässrigen Mischung eingesetzten Sprühausrüstungen ab. Die Teilchen sollten eine Grosse von unter 0,297 mm, meist von weniger als 0,071J mm und vorzugsweise von weniger als 0,044 mm aufweisen, da im allgemeinen die Versprühbarkeit und Dispergierbarkeit der Miscchungen mit abnehmender Teilchengrösse der Bestandteile ansteigt. Geeignete Suspendierhilfsmittel sind Tone wie beispielsweise Bentonit, Bardenit oder Attapulgus-Ton. Im trockenen Zustand stabilisieren diese Tone die benetzbare Pulvermischung, und nach dem Mischen mit V/asser wirken sie als Suspendierhilfsmittel in den wässrigen Mischungen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Beispiele näher erläutert.
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Beispiel 1
In diesem Beispiel wurde die Wirksamkeit des Biurets auf die Zuckererzeugung von Minnesota-Zuckerrüben untersucht. Das Biuret wurde auf die Zuckerrüben in Form einer wässrigen Suspension aufgetragen, die aus einer erst hergestellten benetzbaren Pulvermischung erzeugt wurde. Die Pulvermischung wurde durch feines Vermählen auf eine Teilchengrösse von unter 0,149 mm einer Mischung aus Biuret, einem Tonsuspendierhilfsmittel, einem Kieselgel als Vermahlungshilfsstoff und einem Natriumligninsulfonat als Netzmittel (Handelsmarke "Reax-^A") erzeugt. Die Zusammensetzung der benetzbaren Pulvermischung ist in der folgenden Tabelle I angegeben:
Tabelle I
Bestandteile Menge in kg
Biuret-hydrat (10 % H2O) 40,8
Kieselmehl k,5k
Barden-Ton (Attapulgit) 2,27
Natrium-ligninsulfonat 2,27
(Handelsmarke "Reax-45A")
Dieses benetzbare Pulver wurde dann in verschiedenen Konzentrationen in Wasser suspendiert und 6 Wochen vor der Ernte auf das Blattwerk von Zuckerrüben aufgesprüht. Nach dem Auftragen trocknete die Sprühlösung ein und erschien noch längere Zeit als weisser Rückstand auf den Blättern
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der Zuckerrüben. Eine Beeinträchtigung im Wachstum, in der Farbe oder Form der Blätter wurde nicht festgestellt. Aus der folgenden Tabelle II ergibt sich, dass die Zuckerkonzentrationen in den Rüben zur Zeit der Ernte direkt mit der auf das Blattwerk aufgebrachten Biuretmenge verknüpft ist:
Tabelle II
BIURETBEHANDLUNG VON ZUCKERRÜBEN ANALYSE DER RÜBEN
Biuret Na in K in Aminostick- Zucker Raffinose Kestose Verunrein in kg/p ppm ppm stoff ppm in in in gungsinde 1000 m Gew.% Gew.% Gew.%
- 1, 4 350 4380 402 12.0 0.57 0.10 I349
2, 8 350 458O 371 11.4 0.87 0.13 1437
5, 6 350 4950 331 12.2 O.54 O.O9 1386
11, 2 290 4820 371 I3.O 0.6I 0.11 129O
220 382O 348 14.1 O.56 0.10 978
Die in den Pflanzen stattfindende Reaktion führte nicht nur zu einer Bildung von mehr Saccharose, also kristallinem Zucker, sondern verringerte proportional die Konzentration anderer Komponenten wie Na, K, Aminostickstoff, Raffinose und Kestose, deren Gegenwart die Gewinnung von Kristallzucker aus den Pflanzen erschwert. Die in der Tabelle II angegebenen Resultate wurden mit Standardverfahren erhalten, indem eine Probe der Zuckerrüben zerstampft, die entstehenden Melassen mit Bleisulfat geklärt und anschliessend der Zuckergehalt in 26 g Melasse mit einem Polarimeter bestimmt wurde. Der in Tabelle II
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angegebene Verunreinigungsindex ist der Standardverunreinigungsindex des United States Department of Agriculture, nach dem die Zuckerreinheit bewertet wird. Die Berechnung des Verunreinigungsindex erfolgt durch Einsetzen der ppm an noch vorhandenem Natrium, Kalium und Aminostickstoff und den in der oben angegebenen Analyse bestimmten Gewichtsprozenten Zucker in die folgende empirische Formel:·
Verunreinigungsindex = 3,5 Na + 2,5K + 9,5 Aminostickstoff
Gew.? Zucker
Der Verunreinigungsindex ist ein empirisch gefundener Ausdruck für den nicht aus dem Sirup zu gewinnenden Gehalt an Saccharose, und die Mengen Natrium, Kalium, Aminostickstoff sowie die nichtkristallisierenden ZuckerRaffinose und Kestose zeigen die Mengen der Komponenten an, deren Gegenwart die Gewinnung von Kristallzucker erschwert. Die zur Gewinnung von Kristallzucker am besten geeigneten Rüben zeigen daher den niedrigsten Verunreinigungsindex. Wie sich aus diesen Versuchen ergibt, führt die Anwendung von etwa 2,2 kg Biuret je 1.000 m Anbauungsfläche zu einer wesentlichen Steigerung des Kristallzuckers in den Pflanzen, wäh-
2 rend noch grössere Mengen bis zu einschliesslich 11,2 kg/1000 m weitere Steigerungen im Zuckergehalt, und zwar insbesondere im Gehalt an gewinnbarem Kristallzucker in den Pflanzen bewirken.
Beispiel 2
Durch feines Vermählen bis zu einer Teilchengrösse von weniger als 0,07*1 mm einer Mischung, aus Biuret, Attapulgit-Ton als
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230063A
Suspendierhilfsmittel, Kieselmehl als Vermahlungshilfsmittel und zwei oberflächenaktiven Verbindungen, nämlich einem Ligninsulfonat (Handelsmarke "Marasperse N") und Methyl-oleyltaurat (Handelsmarke "Igepon T-77") wurde eine benetzbare Pulvermischung hergestellt. Die Mischung hatte die in Tabelle III angegebene Zusammensetzung:
Tabelle III
Bestandteile Mengen in kg
Biuret-hydrat 90
Kieselmehl 10
Attapulgit-Ton 5
Methyl-oleyl-taurat (Handelsmarke
"Igepon T-77") 3
Ligninsulfonat (Handelsmarke"Marasperse N") 2
Die in Wasser suspendierte Pulvermischung wurde in Konzentrationen von 1,4 und 2,8 kg/1.000 m auf Minnesota-Zuckerrüben aufgebracht, und zwar unmittelbar nachdem die Setzlinge ausgepflanzt und bevor die Pflanzen ausgewachsen waren. Die Testflächen wurden 6 Wochen lang während des Wachstums auf Anzeichen von Pflanzentoxizität beobachtet; dabei konnten keine toxischen Symptome festgestellt werden. Im Herbst wurden Einzelpflanzen geerntet und in der in Beispiel I beschriebenen Weise zur Peststellung der Ausbeute, des Zuckergehalts und des Gehalts an Verunreinigungen verarbeitet. In der Tabelle IV sind die Vierte dem prozentualen Zuckergehalt und die Verunreinigungen angegeben. Bei diesem
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Versuch wurden die Proben einer sorgfätig verteilten statistischen Behandlung unterzogen, so dass die Ziffern in der Tabelle IV jeweils den Durchschnitt von 15 Einzelproben repräsentieren.
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Tabelle IV Zucker-
2 konz.
in %
ZUCKERRÜBEN Ro.hzucker-
P ausbeute in
d kg/1000 irr
Verunreinigungen
in ppm
N K Amino-N
2424
2122
1922
396
342
301
Verun
reinigungs-
index
Zucker
verlust ρ
in kg/1000 m
Tatsächliche
14,7
15,1
15,3
Rübenmenge
in kg/1000 m
1250
1305
1398
577
5-40
556
806
692 ·
628
151
135
131
Zuckererzeugung
(extrahierbare
Zuckermenge)ρ
in kg/1000 m
BIURETBEHANDLUNG VON 43,9
46,4
IO98
1168 V
1265
Biuretmenge
in kp;/1000 m
CO
° O
CO
oo 1,4
S 2,8
OJ) O O
Aus der Tabelle IV ergibt sich, dass bei steigender Dosierung des Biurets die Konzentration des Zucker in den Rüben und die
Ausbeute von Rüben je IQOO m ebenfalls ansteigen, während gleichzeitig die Mengen an Verunreinigungen in den Rüben absinken. Jede dieser Wirkungsweisen trägt zu der Erhöhung an gewinnbarem Zucker, wie in Tabelle IV angegeben, bei.
Aus den Resultaten lässt sich entnehmen, dass die mit 2,8 kg/
1000 m behandelten Testflächen nicht nur die höchste durchschnittliche Zuckerkonzentration aufwiesen, sondern dass
2 hier auch die grösste Menge Rüben je 1000 m gewonnen werden konnte. Dies ist besonders überraschend, und zwar im Hinblick auf die Tatsache, dass Stickstoffverbindungen im allgemeinen keine guten Zuckerbildner sind, da übliche Stickstoffdünger zwar zu einer Vergrösserung der Rübenmenge eingesetzt werden können, gleichzeitig.aber zu einer höheren Verunreinigung und einer Abnahme der Zuckerkonzentration führen.
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Claims (18)

PATENTANSPRÜCHE
1. Verfahren zur Erhöhung der Zuckererzeugung in Pflanzen, dadurch gekennzeichnet, dass die.Pflanzen mit einer zur Erhöhung des Zuckergehaltes über den natürlicherweise in den Pflanzen vorkommenden Zuckergehalt ausreichenden Menge Biuret behandelt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Behandlung an zur Erzeugung von Kristallzucker angebauten Pflanzen durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass Zuckerrüben behandelt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass Zuckerrohr behandelt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Ananas, Orangen, Kartoffeln, Karotten oder Was serine Ionen ■ behandelt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Biuret auf den zu bebauenden Erdboden aufgetragen wird.
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7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Biuret auf das Blattwerk der wachsenden Pflanzen aufgetragen wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7» dadurch gekennzeichnet, dass das Biuret auf das Blattwerk in wässriger Suspension oder wässriger Lösung aufgetragen wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7» dadurch gekennzeichnet, dass das Biuret als Peststoff auf das Blattwerk aufgetragen wird.
10. Verfahren zur Erhöhung der Zuckerbildung in zur Gewinnung von Kristallzucker angebauten Pflanzen nach Anspruch 2 bis M, dadurch gekennzeichnet, dass die wachsenden Pflanzen mit einer zur Erhöhung des Zuckergehalts in den Pflanzen und zur Erhöhung des Gesaratgewichtes der geernteten Pflanzenteile geeigneten Menge Biuret behandelt werden.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Behandlung ohne wesentliche Erhöhung des Gehaltes an Natrium, Kalium, Aminostickstoff, Raffinose und Kestose in den Pflanzen durchgeführt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass Zuckerrüben oder Zuckerrohr behandelt werden.
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13. Verfahren nach Anspruch 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Biuret in Mengen von etwa 0,^5^ bis 13S6 g je A-5** g der natürlicherweise in den Pflanzen gebildeten Saccharose auf das Blattwerk der wachsenden Pflanzen in Form einer wässrigen Lösung, wässrigen Suspension oder in Form eines Feststoffes aufgebracht werden.
14. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Biuret auf den Erdboden, in dem die Pflanzen wachsen, aufgebracht wird.
15. Mittel zur Erhöhung der Zuckererzeugung in Pflanzen, gekennzeichnet durch einen zur Erhöhung des Zuckergehaltes ausreichenden Anteil an Biuret in einem Träger.
16. Mittel nach Anspruch 15S dadurch gekennzeichnet, dass der Träger Wasser ist.
17. Mittel nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger ein benetzbares Pulver ist.
18. Mittel nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass das benetzbare Pulver einen grösseren Anteil an einem Suspendierhilfsmittel für Biuret in Wasser und einen kleineren Anteil eines Netzmittels enthält.
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