DE229677C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01G—COMPOUNDS CONTAINING METALS NOT COVERED BY SUBCLASSES C01D OR C01F
- C01G3/00—Compounds of copper
- C01G3/14—Complexes with ammonia
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Inorganic Chemistry (AREA)
- Chemical Treatment Of Metals (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 229677 ■-KLASSE 12 ^. GRUPPE
Bekanntlich wird Kupferoxydammoniak hergestellt, indem man Kupferspäne in eine Ammoniakflüssigkeit
von 18 bis 24 ° Be. einbringt, ■das ganze in einem Kessel oder einer Kolonne
während 12 bis 18 Stunden mit Luft umspült, um eine Oxydation zu bewirken, und die durch
chemische Reaktion erzeugte Wärme durch Kühlen des Kupferoxydammoniakbehälters auf
höchstens + 40C. zu beschränken.
ίο Die vorliegende Erfindung besteht hingegen
in einem Verfahren, bei dem eine Außenkühlung des Reaktionsbehälters wegfällt und das Kupfer
nicht mehr in eine gegen Wärmeerzeugung zu schützende Ammoniakflüssigkeit eintaucht.
Zur praktischen Ausführung dient die folgende Einrichtung..
Die zur Erzielung von Kupferoxydammoniak nötige Ammoniakfl.ussigke.it wird aus einem Behälter
α durch einen oder mehrere mit Luft 1 gespeiste
Injektoren A angesaugt und ihr Strahl B
auf ein von Kupferspänen b reichlich bedecktes, in einem geschlossenen Raum D sich befindendes
Sieb gerichtet. Hierdurch bildet sich Kupferoxydammoniak, das über die Kupferspäne hinwegrieselt
und in den Behälter α zurückfließt. Das während der Kupferoxydammoniakbildung
frei gewordene Ammoniakgas zieht durch Rohr 2 ab und wird zum Teil im Behälter F
von reinem Wasser aufgenommen, der Rest durch den Regulierhahn 3 ins Freie gelassen
oder in einem Schwefelsäurebad aufgefangen, größtenteils aber mit der frisch eintretenden
Luft ι durch den Regulierhahn 4 wieder angesaugt und in den Apparat D zurückgeführt, so..
daß sich die Kupferspäne in einem mit Ammoniakgas möglichst gesättigten Medium befinden.
Es wird nun so stetig weitergearbeitet, bis die Kupferoxydammoniaklösung ein spezifisches
Gewicht von etwa 1,004/1,005 (bei + 200C. gemessen) zeigt. Dann wird das im
Behälter F aufgefangene Ammoniak dem im Behälter α befindlichen Kupferoxydammoniak
beigefügt. Es entsteht hierdurch ein zum Lösen der Cellulose nachteiliges Verdünnen des Kupferoxydammoniaksj
so.daß vor dem Auflösen das noch fehlende Kupfer beigegeben werden muß.
Die stetige Herstellung von. Kupferoxydammoniak ist aus der Literatur bekannt, doch
ist dort immer das Verfahren so beschrieben, daß Kupferspäne in eine Ammoniakflüssigkeit
eingebracht werden. Wird aber Kupfer in
Ammoniakflüssigkeit eingetaucht und Luft zu-. geführt, so entwickelt sich durch die hervorgerufene
Oxydation Wärme. Dieser Wärmeerzeugung muß durch Kühlen entgegengearbeitet werden, sonst ist ein späteres Lösen von Cellulose
unmöglich. Es ist auch schon bekannt, daß man, um die Reaktion zu beschleunigen, die
Kupferoxydammoniakflüssigkeit durch Injektoren im Kreislauf bewegt und in diesem Kreislauf
Luft, Ammoniak und Kupferoxydammoniakflüssigkeit unten in die Reaktionskolonne einführt. Bei dem vorliegenden Verfahren
fällt der mit Kühlleitung versehene Kessel 0. dgl. weg, und das Kupfer taucht nicht
mehr in eine gegen Wärme zu schützende Ammoniakflüssigkeit ein. Es ist gerade Hauptzweck
des vorliegenden Verfahrens, diese Kupferoxydzylinder und Kälteerzeugungsapparate
zu umgehen. Der Reaktionsapparat ist so gebaut, daß die Reaktion auf einer großen, mit
Kupferspänen bedeckten Fläche vor sich geht,
die anzureichernde Kupferoxydammoniakflüssigkeit aber vom festen Metall getrennt
ist und der Reaktionsbehälter nicht gekühlt wird. Es steht fest, daß die Kühlung ganz weggelassen
werden kann, wenn die Apparate in einem kühlen Raum, z. B. einem Keller, stehen,
woselbst ein Temperaturwechsel für so geringe Massen nicht stattfinden kann; denn für ein
gleiches Quantum, in gleicher Zeit und bei
ίο gleicher Konzentration findet nach vorliegender
Erfindung lange nicht eine so hohe Wärmeentwicklung statt, als dies bei einer metallenthaltenden
Flüssigkeit der Fall ist. Diese Wärmeentwicklung ist sogar so gering, daß sie gar nicht mehr in Betracht kommt und auch
ohne Kühlung ein Zersetzen der Lösung nicht eintritt. Es ist dies wohl dem Umstand zuzuschreiben,
daß ein und dasselbe Ammoniakmolekül kaum eine Sekunde mit ein und demselben Kupfermolekül in Berührung kommt,
und weil die Oxydation in einem mit Ammoniakgas möglichst gesättigten Medium stattfindet.
Weiter "wird durch dieses Verfahren bewirkt, daß, obschon in einem mit Ammoniakgas gesättigten
Medium gearbeitet wird, die fertige Kupferoxydammoniakflüssigkeit auf ein gegebenes Quantum weniger Ammoniak enthält,
als dies bei den bekannten Verfahren der Fall ist. Es ist dies aus dem Grunde wichtig, weil
gefunden wurde, daß überschüssiges Ammoniak ein graues, minderwertiges Produkt ergibt, weshalb
die Kupferoxydammoniaklösung nachträglich durch Anreichern mit Kupfersulfat unter
Mitverwendung von Alkalilauge auf die nötige Konzentration gebracht wird. Ein Merkmal
vorliegender Erfindung ist aber noch, daß im Reaktionsraum D von oben nach unten gearbeitet
werden kann, was bei den bekannten Reaktionskolonnen, wo Kupfer in Ammoniakflüssigkeit
eintaucht und Luft unten zugeführt wird, nicht der Fall ist. Aus der Zeichnung ist
ersichtlich, daß der Reaktionsapparat D beim Inbetriebsetzen weniger mit Ammoniakgas gesättigt
ist als dies der Fall ist, nachdem einige Zeit gearbeitet worden ist, und im Behälter -F
weniger Ammoniak zurückbleibt. Es kann dieser Ammoniakgehalt im Apparat D durch Einstellen
der Regulierhähne 3 und 4 entsprechend geregelt werden, da ja die Temperaturzunahme
erst merklich eintritt, wenn einige Zeit gearbeitet worden ist, also erst dann ein mit Ammoniakgas
möglichst gesättigtes Medium unbedingt nötig wird, um eine Zersetzung zu
verhüten.
Der Arbeitsvorgang und die Ergebnisse im Betrieb ohne jede künstliche Kühlung sind die
folgenden:
Der Behälter α enthält z. B. 501 Ammoniak
von 20° Be. Im geschlossenen Reaktionsapparat D sind etwa 100 kg Kupferspäne, die das
Sieb E reichlich bedecken und dem Strahl B sowie der durchrieselnden Flüssigkeit eine möglichst
große Fläche- darbieten. Die Anfangstemperatur im Arbeitsraum, im Luftkessel, in
den Apparaten und Flüssigkeiten ist -f- i8° C.
Bei Anwendung nur eines Reaktionsapparates ist die Zeitdauerzur Gewinnung von 50 1 Kupferoxydammoniak
annähernd 18 Stunden. Nachdem der Reaktionsapparat D etwa 1 Stunde in
Tätigkeit ist, steigt die Temperatur im Behälter α um 40C, auch die in 2 austretende, mit
Ammoniak geschwängerte Luft hat dann eine Temperatur von + 19 bis 20° C. Eine weitere
Temperaturzunahme findet nicht statt. Gegen Ende des Prozesses, wenn die erhaltene Kupferoxydammoniaklösung
ein spez. Gewicht von etwa 1,004/1,005 (bei 20° C. festgestellt) erreicht, geht die Temperatur nach und nach
wieder auf + .i8° C. zurück. Ein Zersetzen der
Lösung findet jedoch bei diesem Temperaturwechsel nicht statt, was dem Umstand zuzuschreiben
ist, daß die Reaktion in einem mit Ammoniakgas möglichst gesättigten Medium stattfindet.
Claims (1)
- 85 Patent-Anspruch :Verfahren zur stetigen Herstellung von Kupferoxydammoniak, dadurch gekennzeichnet, daß zum Zwecke der Vermeidung einer äußeren Kühlung des. Reaktionsgefäßes und der Erzielung einer möglichst ammoniakarmen Lösung das Kupfer in einer mit Ammoniakgas gesättigten Atmosphäre in großer Fläche von Ammoniakflüssigkeit von oben durchrieselt wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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