DE36710C - Verfahren und Apparat zur Gewinnung von reinem Kohlenoxyd - Google Patents
Verfahren und Apparat zur Gewinnung von reinem KohlenoxydInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 12: Chemische Apparate und Processe.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 9. December 1885 ab.
Die Fabrikation beruht auf der Eigenschaft der salzsauren Lösung des Kupferchlorürs,
Kohlenoxydgas unter verschiedenen Bedingungen bis zum Zwanzigfachen ihres Volumens
aufzusaugen.
Das . Absorptionsvermögen der genannten Lösung erreicht seine Höhe bei 500C, so
dafs sowohl beim Erhitzen bis auf 70° als auch beim Abkühlen bis auf io° starke Ströme
von Kohlenoxyd erhalten werden.
Die Lösung wird hierbei in keiner Weise verändert und kann immer wieder benutzt
werden..
Wollte man sich auf diese Weise reines Kohlenoxyd herstellen, so hätte man verschiedene
Apparate nöthig, z. B.
ι. einen Apparat zum Imprägniren der Lösung mit Kohlenoxydgas, .
2. einen Apparat zum Entbinden der Lösung von Kohlenoxydgas mittelst Erwärmung oder
3. Abkühlung, wozu wieder eine besondere Einrichtung gehört.
Erfinder hat nun eine Reihe von Versuchen angestellt, wonach die Entwickelung des Kohlenoxyds
aus der Kupferlösung am lebhaftesten bei einer Verminderung des Luftdruckes stattfindet,
und zwar innerhalb eines Quecksilberstandes von 630 bis 550 mm.
Um das Kohlenoxyd ganz rein zu haben, ist es nöthig, die letzten Reste von mitgerissener
Salzsäure durch Waschen mit Wasser oder Lauge zu entfernen.
Aus diesen Voraussetzungen hat sich die nachstehende Form des Apparates entwickelt,
wie ihn die beiliegende Zeichnung darstellt.
A ist der Gasentwickler, welcher auf Druck eingerichtet ist und aus bekannten Materialien
Kohlenoxyd entwickelt. Das Gas ist nicht rein, sondern enthält Kohlensäure, Stickstoff und
Wasserstoff oder kann diese Stoffe enthalten.
B ist eine Colonne, in welcher das Kohlenoxyd durch einströmendes zerstäubtes Wasser
gekühlt wird.
Ist der nächste Apparat einige Meter von A entfernt, so kann B ganz ausfallen. C C ist
ein Kasten aus Blei oder Steingut, welcher das Rohr D trägt. Dieses ragt fast bis auf den
Boden, und wirkt diese Verbindung bei den angewendeten Druckveränderungen nach Art
des Barometers. Dieser Kasten nimmt die Kupferlösung auf. In C ist ein doppeltes
Röhrensystem angebracht, von dem das eine seine Röhren α α senkrecht entsendet und aus
den unteren Oeffnungen sowie zahlreichen Durchbohrungen das Kohlenoxydgas in die
Aufnahmeflüssigkeit leitet.
Die anderen Röhren b b stehen waagerecht, sind ebenfalls vielfach durchbohrt und gehen
von einem Hauptrohr aus, welches mit der Pumpe c in Verbindung steht.
Aufserdem hat der Kasten C oben am Deckel noch ein Rohr 71, welches dazu bestimmt ist,
von Zeit zu Zeit die nicht absorbirbaren Gase abzulassen. Da es sich um Wasserstoff und
Kohlenoxyd handelt, so könnten diese Gase vortheilhaft zum Erhitzen des Generators verwendet
werden.
Das Steigrohr D steht mit einem Aspirator und einer Pumpe d in Verbindung.
Der Aspirator saugt die Flüssigkeit im Rohre ziemlich zur vollen Höhe an, etwa 1 m hoch;
das Kohlenoxydgas, welches sich später constant in diesem Rohre entwickelt, wird in geeigneter
Weise gewaschen und dann in einen Gasometer gepumpt.
Die Pumpe c ist von höchster Wichtigkeit, denn indem sie aus der Höhe des Steigrohres,
wie aus der Zeichnung ersichtlich, die von Kohlenoxyd ziemlich freie Kupferlösung zurückführt
in den Kasten C, wo die freie Vertheilung Neusä'ttigung bewirkt, stellt sie so die nöthige
Circulation her.
Es gelangen auf diese Weise immer wieder die neu mit Kohlenoxyd geschwängerten Flüssigkeiten
zur Abgabe ihres Gases in die Höhe des Steigrohres.
Der Verlauf der Operation gestaltet sich nun folgendermafsen:
Nachdem der Kasten C C mit Kupferlösung entsprechend gefüllt ist, wird die Flüssigkeit
mittelst Aspirators in das Steigrohr gezogen und nun der Gasgenerator in Betrieb gesetzt.
Mit Hülfe der Thätigkeit der Pumpe c nimmt nun in unbeschränktem Verlauf die Kupferlösung
Kohlenoxyd auf und giebt es wieder ab. Die Lösung kann unbeschränkt weiter gebraucht werden, da das zuströmende unreine
Kohlenoxyd keinen Sauerstoff enthält, also auch nicht zersetzend wirken kann.
Nur im Falle der Apparat ruht, ist die Flüssigkeit vor dem Luftzutritt zu schützen.
Uebrigens kann man aufser der reinen Kupferlösung auch eine solche anwenden, welche
noch andere Chlorsalze enthält, um das specifische Gewicht zu heben und damit die Flüssigkeitssäule
in D zu verringern.
Man bedarf dann aber einer geräumigen Pumpe, da die Kupferlösung nun weniger
Kohlenoxyd aufnimmt, also häufiger circuliren mufs. ..
Claims (2)
- PatEnt-Ansprüche:ι . Die Entbindung einer Kupferoxydul-Kohlenoxyd-Lösung von ihrem Gasgehalt mittelst verminderten Luftdruckes.
- 2. Zur Erreichung des in i. beanspruchten Zweckes die Anwendung eines Apparates, bestehend aus dem mit dem Kasten C verbundenen Gasentwickler A, dem Steigrohr D, dem Röhrensystem α α und b b, dem Ablafsrohr T und endlich der Pumpe c sowie event, dem Kühlcylinder B.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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DE (1) | DE36710C (de) |
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