DE2265298B2 - Wasserspeichernder bodenschichtaufbau fuer vegetationsflaechen - Google Patents

Wasserspeichernder bodenschichtaufbau fuer vegetationsflaechen

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Description

Die Erfindung betrifft einen wasserspeichernden Bodenschichtaufbau für Vegetationsflächen bestehend aus einer kapillar wirkenden Drainageschicht, einer darüber angeordneten ebenfalls kapillar wirkenden, wasserdurchlässigen Zwischenschicht und einer darauf liegenden Substratschicht.
Nach dem DT-Gbm 19 84 369 ist ein unterirdisch zu verlegendes niattenförmiges Hilfsmittel zur Regulierung der Bodenfeuchtigkeit bekannt. Dieses besteht aus einer schwammartigen Matte, welche allseits von einer Hülle aus Kunststoffolie eingeschlossen ist. Die Matte kann aus Mineralfasern oder Schwammkunststoff bestehen. Die Hülle soll zumindest an ihren beiden Hauptflächen zahlreiche runde oder schlitzförmige Löcher in der Größenordnung von einem oder mehreren Quadratmillimetern aufweisen, wobei die Lochungsfläche, d. h. die Gesamtfläche aller Löcher je Oberflächeneinheit der Matte, den speziellen Verhältnissen des zu beeinflussenden Erdbodens angepaßt wird. Wenn die Matte beispielsweise überwiegend eine Entwässerungsfunktion ausüben soll, wird die Lochungsfläche groß gewählt. Soll die Matte überwiegend eine Bewässerungsfunktion ausüben, so wird die Lochungsfläche in der unten liegenden Kunststoffolie klein gehalten. Die Matte kann auf eine Kiesfilterschicht oder beispielsweise direkt auf eine wasserabgedichtete Betondecke einer Tiefgarage aufgelegt werden. Die Matte dient dann als Drainageschicht für eine darüber liegende Subtratschicht aus Humus. Zur Unterstützung der Drainagewirkung kann unter der Matte noch eine zusätzliche Drainageschicht in Form eines Kiesbettes oder in Form von nach unten offenen gelochten Profilteilen vorgesehen werden. Die Matte übernimmt dann die Funktion einer als Vorfilter wirkenden Zwischenschicht, welche verhindert, daß Humusteilchen aus der Subtratschicht in die zusätzliche Drainageschicht gelangen und diese zustopfen.
Ein unter Verwendung des zuvor beschriebenen mattenförmigen Hilfsmittels erstellter wasserspeichernder Bodenschichtaufbau hat den Nachteil, daß seine aus Mineralfasern oder Schwammkunststoff bestehende Drainageschicht durch die darüberliegende Subtratschicht aus Humus zusammendrückbar ist. Dadurch wird das Speichervolumen der Drainageschicht erheblich verringert. Diesem Nachteil kann zwar durch die Verwendung der zusätzlichen Drainageschicht entgegengewirkt werden. Gelochte Profilteile haben jedoch keine und ein Kiesbett nur eine geringe Kapillarwirkung. Das bedeutet, daß — wenn der Wasserspiegel unter die Matte sinkt und praktisch im Kiesbett verläuft — eine Förderung von Wasser aus dem Kiesbett durch die Matte in die Substratschicht nicht mehr erfolgt. Obwohl also noch Wasser vorhanden ist, wird dieses nicht mehr zur Bewässerung ausgenutzt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen
dauerhaften Bodenschichtaufbau zu schaffen, der ein von der Last der Substratschicht unabhängiges Speichervolumen hat und bei dem gewährleistet ist, daß in Trockenperioden ausreichend Wasser aus der Drainageschicht in die Substratschicht gefördert wird und in Regenperioden das überschüssige Wasser rasch abfließen kann.
Die Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die Drainageschicht aus Blähton oder Gasbeton besteht und daß in der Drainageschicht innerhalb bestimmter Grenzen ein Wasserspiegel aufrechterhalten ist.
Durch die Verwendung von Blähton oder Gasbeton ist gewährleistet, daß die Drainageschicht nicht kompromierbar ist und dementsprechend unabhängig von der Last der Substratschicht und der Pflanzen ihr Volumen beibehält. Ihre Dicke kann entsprechend dem gewünschten Wasserspeichervolumen gewählt werden.
Die Aufrechterhaltung eines Wasserspiegels innerhalb bestimmter Grenzen gewährleistet, daß die Drainageschicht ihre Be- und Entwässerungsfunktion unabhängig von den Witterungsverhältnissen stets optimal erfüllen kann.
Die Filtermatte kann aus Kunstschaumstoff, vorzugsweise aus offenporigem Polyurethanschaumstoff bestehen.
Es hat sich herausgestellt, daß ein Blähton für die 6u Verwendung als Drainageschicht besonders geeignet ist, wenn er je nach der gewünschten Wasserspeicherkapazität Korngrößen von 3 bis 20 Millimeter aufweist.
Wenn Gasbeton als Drainageschicht verwendet wird, so ist es zweckmäßig, diesen in Gestalt von Formplatten h> zu benutzen.
Um bei einem nicht wasserdichten Untergrund ein Abfließen von Wasser zu verhindern, sollte unter der Drainageschicht eine wasserdichte und wurzelabwei-
sende Trennschicht vorgesehen werden.
Zur Begrenzung des Wasserspiegels kann eine Überlaufeinrichtung vorgesehen sein, die in der Drainageschicht angeordnet oder mit dieser verbunden ist.
Zur Aufrechterhaltung des vorgegebenen Wasserspiegels in der Drainageschicht in Trockenperioden kann eine Vorrichtung zur geregelten Ergänzung des Wasserstandes vorgesehen werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 einen Teilschnitt durch einen Dachgarten mit dem wasserspeichernden Bodenschichtaufbau,
Fig. 2 eine Ansicht von oben auf den in Fig. 1 dargestellten Teil des Dachgartens.
In den Figuren bezeichnet 1 die Betondecke eines Flachdaches, die mit einer Isolierschicht 2 und einem Dachbelag 3 versehen ist (der Dachbelag kann ζ. Β auch mit einer Schutzmörtelschicht überdeckt sein). Mit 4 sind umgekehrt U-förmige Randelemente bezeichnet, die ein Beet 5 einfassen. Das Beet 5 besteht aus dem wasserspeichernden Bodenschichtaufbau.
Um einerseits einen unerwünschten Wasserverlust der Gartenanlage zu vermeiden und andererseits den Dachbelag 3 und die Isolierschicht 2 vor Durchwurzelung und dadurch vor der Zerstörung zu schützen, ist eine Trennschicht 11 vorgesehen, die über die ganze Beetfläche ausgelegt und an dem innenliegenden Schenkel der Randelemente 4 so weit hochgeführt ist, daß ihr oberes Ende sicher über dem maximal einstellbaren Wasserspiegel 12 liegt. Die Trennschicht 11 ist zweckmäßig eine Dichtungsfolie aus einem unverrottbaren, wurzelabweisenden Material, z. B. eine Kunststoffolie von angemessener Dicke, um auch das Durchstoßen durch kleine spitze Steine o. dgl. zu vermeiden.
Auf der Trennschicht 11 befindet sich eine Drainageschicht 13, die gleichzeitig wasserspeichernde Wirkung hat. Die Drainagoichicht 13 besteht aus Blähton, der je nach der gewünschten Speicherkapazität in Korngrößen von 3 bis 20 Millimeter verwendet wird. Als Drainageschicht eignet sich auch offenporiger Gasbeton, der in Form von Einzelplatten (Formplatten) von 6 bis 20 Zentimeter Dicke den Beetbereich vollständig deckt. Durch die in den Poren auftretende Kapillarwirkung wird das stehende Wasser, das wie in Fig. 1 gezeigt, bis auf etwa die halbe Höhe der Drainageschicht reicht, in die darüberliegenden Schichten gefördert.
Auf der Drainageschicht 13 liegt eine Filtermatte 24 auf, welche die Drainageschicht von der die Bepflanzung aufnehmenden Erde bzw. vom Substrat trennt und das Verstopfen der Drainageschicht verhindert. Die Filtermatte 24 besteht vorzugsweise aus Polyirethanschaumstoff in einer elastischen, praktisch unverrottbaren Qualität mit offenen Poren, u;n eine Kapillarwirkung auf das aus der darunterliegenden Drainageschicht 13 aufsteigende Wasser auszuüben und dieses an die Erde bzw. die Substratschicht 15 weiterzuleiten. Die Höhe der Filtermatte 24 dient aber auch dazu, überflüssiges Wasser aus dem Substrat an die Drainaschicht 13 im gereinigten Zustand abzuführen. Für den Fall der Verwendung von Polyurethanschaumstoff hat sich eine Schichtdicke von etwa 10 Millimeter als geeignet erwiesen.
Wie bereits erwähnt befindet sich auf der Filtermatte 24 die für die Bepflanzung notwendige Erde oder Substratschicht 15. Um das Gewicht des Beetes möglichst gering zu halten, wird darauf geachtet, daß die Substratschicht nicht höher als unbedingt notwenig ist. Die für kleine Schichthöhen brauchbare Erde muß sich daher durch eine hohe Wasser-, Nährstoff- und Luftkapazität auszeichnen. Nährstoff- und Wasserhaltevermögen können durch Verwendung von gut durchgefrorenem Fasertorfmull und Tonpartikeln (Löß) erreicht werden.
Zur Erhaltung einer dauernden Luftkapazität bei hoher Trittbeanspruchung, z. B. wenn der Bodenschichtaufbau für einen Sportplatz, Spielplatz usw. verwendet wird, wird dem Substrat zweckmäßigerweise bis zu 25% Blähton beigemischt. Das gleiche gilt bei einer Bepflanzung mit Xerophyten (Pflanzen aus Trockengebieten). Für Moorbeetpflanzen wird Moorbeetsubstrat verwendet.
Die Drainageschicht 13 ist vorzugsweise mit einer allgemein mit 14 bezeichneten Einrichtung verbunden, die von einem ungefähr auf die Höhe der Substratschicht 15 reichendes, durch einen Deckel 16 verschlossenes Mantelrohr 17 umgeben ist und im Innern ein in der Höhe verstellbares Standrohr 18 enthält, das am oberen Ende einer Kanalisationsleitung 19 verschiebbar und dichtend eingesetzt ist. Die Höhenlage des oberen Endes des Standrohres legt das oberste Niveau von stehendem Wasser in dem Beet 5 fest.
Innerhalb des Mantelrohres 17 ist eine Vorrichtung 21 zur geregelten Ergänzung eines vorgegebenen Wasserstandes angeordnet. Diese besteht aus einem schwimmergesteuerten Ventil am Ende einer Frischwasser-Zuleitung 22. Um eine möglichst gleichmäßige Verteilung des stehenden Wassers in der Drainageschicht 13 sicherzustellen, ist diese mit einer Anzahl Wassersammei- und Verteilerleitungen 23 versehen, welche alle im Inneren der Einrichtung 14 verbunden sind. Der Querschnitt dieser Sammel- und Verteilerleitungen ist annähernd halbkreisförmig.
Der beschriebene Bodenschichtaufbau ist nicht nur in Verbindung mit einer halb- oder vollautomatischen Bewässerungseinrichtung verwendbar, sondern auch bei normaler Oberflächenbewässerung.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (7)

Patentansprüche:
1. Wasserspeicherrider Bodenschichtaufbau für Vegetationsflächen bestehend aus einer kapillar wirkenden Drainageschicht, einer darüber angeordneten kapillar wirkenden, wasserdurchlässigen Zwischenschicht und einer daraufliegenden Subtratschicht, dadurch gekennzeichnet, daß die Drainageschicht (13) aus Blähton oder Gasbeton besteht und daß in der Drainageschicht (13) innerhalb bestimmter Grenzen ein Wasserspiegel
(12) aufrechterhalten ist.
2. Wasserspeichernder Bodenschichtaufbau nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenschicht eine Filtermatte (24) aus Kunstschaumstoff ist, die vorzugsweise aus of.renporigem Polyurethanschaumstoff besteht.
3. Wasser speichernder Bodenschichtaufbau nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Blähton der Drainageschicht (13) je nach der gewünschten Wasserspeicherungskapazität von 3 bis 20 Millimeter aufweist.
4. Wasserspeichernder Bodenschichtaufbau nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Gasbeton der Drainageschicht (13) aus Formplatten aufgebaut ist.
5. Wasserspeichernder Bodenschichtaufbau nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich unter der Drainageschicht
(13) eine wasserdichte und wurzelabweisende Trennschicht (11) befindet.
6. Wasserspeichernder Bodenschichtaufbau nach einer der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Überlaufeinrichtung (14) zum Begrenzen des Wasserspiegels (12) in der Drainageschicht und Ableiten des überflüssigen Wassers enthält.
7. Wasserspeichernder Bodenschichtaufbau nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine Vorrichtung (21) zur geregelten Ergänzung eines vorgegebenen Wasserspiegels (12) in der Drainageschicht (13) vorgesehen ist.
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