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Pflanzverfahren und Pflanzgut hierfür
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Die Erfindung betrifft ein Pflanzverfahren für Flächenbepflanzung.
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Im Gartenbau und in der landwirtschaft ist es bekannt, Flächen mit
bewurzelten Jungpflanzen zu bepflanzen, wenn der Anbau der gewünschten Pflanzen
durch Säen nicht möglich ist oder nicht erwünscht ist, beispielsweise weil die Entwicklung
der Pflanzen dann zu lange dauern würde oder die Ausbeute zu gering wäre. Das Setzen
der bewurzelten Pflanzen ist eine sehr aufwendige Arbeit.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs
genannten Art zu schaffen, da, einfacher durchführbar ist.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß kurze Pflanzenabschnitte
oberirdischer Pflanzenteile, die mindestens ein Auge, vorzugsweise zwei bis vier
Augen, enthalten, auf eine Schicht eines Pflanzsubstrats aufgestreut werden und
leicht mit Pflanzsubstrat oder Sand bedeckt werden.
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Das Aufbringen der Pflanzenabschnitte auf dem Boden kann bei Flächen,
die nicht allzu groß sind, ohne weiteres von Hand vorgenommen werden. Unter "kurzen"
Pflanzenabschnitte sollen solche verstanden werden, die sich durch Ausstreuen leicht
ausbringen lassen, die obere Grenze der Länge dürfte dabei normalerweise ungefähr
bei 6cm liegend Die kürzeste Länge von Pflanzenabschnitten, die ebenfalls wie die
soeben genannte größte lange von der jeweiligen Pflanzensorte oder Pflanzenart abhängt,
dürfte im allgemeinen nicht kleiner als 2 cm sein. Der Vorteil der Erfindung liegt
iarin9 daß die vom Pflanzsubstrat teilweise bedeckten Pflanzenteile, wenn ausreichend
Wärme und Feuchtigkeit vorhanden ist, an den Augen Triebe und Wurzeln entwickeln
und sich somit schnell zu vollständigen Pflanzen entwickeln, die in dem Substrat
weiterwachsen können0 Es versteht sich, daß es hierbei Pflanzen gibt, die lür dieses
Verfahren mehr oder weniger gut geeignet sind. Die Größe der einzelnen Pflanzenabschnitte
sollte nicht zu klein sein, damit der Pflanzenabschnitt ausreichend pflanzeneigene
Stoffe enthält, um
Triebe und Wurzeln entwickeln zu können. Wenn
mehrere Augen, vorzugsweise zwei bis vier Augen, vorgesehen sind, ist hierdurch
die Sicherheit erhöht, daß der Pflanzenabschnitt im Substrat anwächst. Es gibt Pflanze-,-
bei denen das Bedecken mit Sand anstatt mit Substrat (z.B. Erde) möglich ist und
bei Verwendung von Sand auch bessere Ergebnisse bringen kann.
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In den meisten Fällen ist es notwendig, das Substrat bis zum Reaktionsbeginn,
d. h. bis zum Beginn des Austreibens der Wurzeln, feuchter zu halten, als zum Weiterwachsen
nach dem Bewurzeln nötig ist. Dieses Feuchthalten bis zum Reaktionsbeginn kann durch
Beregnen oder auf geeignete andere Weise erfolgen.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung wird nach dem Bedecken der
Pflanzenabschnitte so lange beregnet, bis die Pflanzenabschnitte teilweise freiliegen.
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Dies ermögicht es, beim Bedecken der Pflanzen mit Pflanzsubstrat bzw.
Sand gegebenenfalls eine etwas dickere Schicht aufzubringen, um ein sicheres Bedecken
der Pflanzenabechnitte zu erhalten; durch das nachfolgende Beregnen wird das auf
die Pflanzen aufgestreute Pflanzsubebrat in Bereichen der Pflanzenabschnitte entfernt,
so daß diese Bereiche dem Licht ausgesetzt sind und daher durch die Photosynthese
das Anwachsen der Pflanzen begünstigt wird. Durch das Beregnen kommen die Pflanzenabschnitte
in guten Kontakt mit dem Substrat.
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Bei günstigen Voraussetzungen hinsichtlich Temperatur, Feuchtigkeit
und Art der anzubauenden Pflanzen ist das erfindungsgemäße Pflanzverfahren für einen
Anbau in der natürlichen Landschaft, beispielsweise auf landwirtschaftlichen Feldern,
geeignet; es dürfte etwas sicherer auf Anbauflächen mit künstlichem Klima, beispielsweise
in Gewachshäusern, anwendbar sein.
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Bevorzugt wird das erfindungsgemäße Verfahren jedoch bei einem Bodenaufbau
angewendet, der unterhalb eines Pflanzsubstrats eine Dränageschicht und Bewässerungsschicht
aufweist. Der Vorteil liegt hierbei darin, daß für eine gleichmäßige Versorgung
der frisch ausgestreuten Pflanzenabschnitte mit Feuchtigkeit, ohne daß eine Durchnässung
des Bodens erfolgt, auf einfache Weise gesorgt werden kann, weil überschüssiges
Wasser, beispielsweise nach einem Regenfall, schnell abfließt, und das Pflanzsubstrat
von unten her einfach mit Feuchtigkeit versorgt werden kann.
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In der Bewässerungsschicht gespeichertes Wasser hält seine Temperatur
beim raschen Absinken der Umgebungstemperatur und kann daher das Pflanzenwachstum
besonders fördern.
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Gemäß einer Ausführungsforn wird das erfindungsgemäße Verfahren bevorzugt
zur Dachbegrünung verwendet. Es kommen hierbei Flachdächer und auch schräge Dächer
in Frage, solange sie nicht zu steil sind. Unter Dächern sollen hier sowohl die
Dächer von ein- oder mehrstöckigen Gebäuden verstanden werden, als auch solche Dächer,
die ein Bauwerk nach oben abschließen, das sich vollständig unterhalb der Erdoberfläche
befindet; ein solches Dach ist beispielsweise die Decke einer TiefgarageO Ein bevorzugtes
Anwendungsgebiet sind aber auch Terrassen, selbst wenn sich unter diesen kein Bauwerk
befindet. Flachdächer oder flach geneigte Dächer von Bauwerken, insbesondere Wohngebäuden,
werden häufig als Warmdach ausgebildet, wobei häufig eine Wärmeisolierung aus besonders
ausgebildeten 8chaums4ooffplatten auf einet Feuchtigkeitsisolierung liegt Auf die
Schaumstoffplatten ist dann in der im Ausführungsbeispiel noch näher erläuterten
Weise ein Pflanzdubstrat aufgebracht, das sich zur Bepf@@nzung eignet. Ein derartiger
bekannter Aufbau enthält dabei bereits die oben
erwähnte Möglichkeit
der Dränage und Bewtisserung, so d9ß bei einem derartigen Aufbau das erfindungsgemäße
Verfahren besonders wirksam und erfolgreich angewendet werden kann.
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Dabei ergeben sich gegenüber dem Setzen von bewurzelten Einzelpflanzen
wegen der Zeitersparnis bei der Arbeit Kosteneinsparungen.
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Pflanzenarten und -sorten, die sich besonders gut für das erfindungsgemäße
Pflanzverfahren eignen, u.a. deswegen, weil sie leicht trieb bilden und sich bewurzeln,
sind nachfolgend angegeben und gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird das
Verfahren mit mindestens einer dieser Pflanzen durchgeführt. Die Pflanzen, die jeweils
zu einer Gruppe zusammengefaßt sind, sind so aufeinander abgestimmt, daß sie bei
gemeinsamer gemischter Bepflanzung ein optisch ansprechendes Bild ergeben und auch
hinsichtlich des Standorts keine allzu unterschiedlichen Anforderungen stellen;
die in der Gruppe 2 angegebenen Pflanzen eignen sich auch für einen feuchten und
schattigen Standort. Die in der Gruppe 1 und Gruppe 2 angegebenen Pflanzen kann
man als Wildflora bezeichnen, die in Gruppe 3 angegebenen Pflanzen als Gebirgsflora.
In der nachfolgenden Liste ist auch jeweils die Blütenfarbe und die Wuchshöhe der
einzelnen Pflanzen in Zentimetern angegeben. Die angegebenen Gruppen oder Pflanzengesellschaften
können teilweise die gleichen Sorten enthalten, vgl. die letzte Sorte der Gruppen
1 und 3.
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Gruppe 1: Acaena buchanii (Stachennüßchen) blau 10 Acaena microphylla
(Stachelnüßchen) braun Aster dum.Prof.
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Kippenberg (Zwergherbstaster) blau 30 Lysimachia punctata (Goldfelberich)
gelb 40 Carex pendula (Riesenegge) braun 40 Physalis franchetti (Lampionblume) rot
15 Phlox subulata Atropurpurea (Polsterphlox) rosa-rot 15 Phlox subulata Meischnee
(Polsterphlox) weiß 15 Liatri s spicata (Prachtscharte) lila/ rosa 35 Waldsteinia
ternata (Ungarwurz) gelb 10 Germanium ib.platyp.
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Kauk. (Storchenschnabel) blau/ violett 40 Asterdum Schneekissen (Zwergherbstaster)
weiß Hutchinsia alpina (Gemskresse) Cotula squalida (Fliedermoos) gelb 5 Gruppe
2: Astilbe chinensis Pumila (Prachtspiere) rosa 20 Bergenia cordifolia (Bergenie)
rosa 20 Glyceria aquatica (Schwadengras) 35 Lamium florentium (Silbernessel) gelb
Lysimachia nummularia (Pfennigkraut) gelb 5 Omphalodes verna (Stauden Vergißmein-
blau nicht) Pachysandra terminalis (Ysander) wei1S 20 Vinca minor Alba (Immergrün)
weiß 15 Vinca minor (Immergrün): blau 15 Alepecurus pratensis (Wiesenfuchsschwanz)
Saxifraga cuneifolia (@@einbrech) weiß Viola papilionacea Immaculata (Pfingstveilchen)
weiß Hydrangea petiolaris (Rankhortensie) weiß
Gruppe 3: Robust
zum Sedum cautic (Fetthenne) rot; 20 Sedum ewersii (Fetthenne) rosa 15 Sedum flor.
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Weihenst.Gold (Fetthenne) gelb 10 Sedum spurium Album Superbum (Fetthenne)
weiß 5 Sedum tel.Herbstfreude (Fetthenne) braun 25 Sedum spurium Purpurteppich (Fetthenne)
rot 10 Sedum spurium Schorbuser Blut (Fetthenne) rot 10 Sedum hybr.
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Immergrunchen (Fetthenne) gelb Sedum spurium (Fetthenne) Silberlaub
(Fetthenne) rosa Sempervivum text.
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Giganteum (Steinrose) rosa 10 Sempervivum Jovibarba sobolifera (Steinrose)
gelb 5 Arrhenatherum bulbosum (buntes Knollen- weiß/ bandgras) grün 20 Cotula squalida
(Fliedermoos) gelb
Die Erfindung betrifft auch ein Pflanzgut zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, dieses Polanzgut weist erfindungsgemäß
Pflanzenabschnitte von mindestens einer Pflanzenart oder Pflanzensorte der in den
obengenannten Gruppen enthaltenen Pflanzen auf. Vorzugsweise weist das beispielsweise
in Säcken transportierbare Pflanzgut jeweils mehrere Pflanzen auf, wiederum vorzugsweise
sind diese Pflanzen aus einer der obengenannten Gruppen, wobei bevorzugt alle oder
zahlreiche der Pflanzen einer Gruppe zu dem auf einer Fläche auszustreuenden Pflanzgut
gehören.
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Das Pflanzgut kann in Säcken aus Kunststoffolie oder anderem Material,
die vorzugsweise Perforationen aufweisen, transportiert und mehrere Tage lang aufbewahrt
werden; dabei ist es zweckmäßig, dem Pflanzgut feuchtigkeitshaltendes Material beizumischen,
beispielsweise geeignete Kunststoffflocken oder Torf.
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Das P£lanzgut läßt sich leicht in den erforderlichen Mengen in einer
Gärtnerei dadurch gewinnen, daß die gewünschten Pflanzen zunächst in üblicher Weise
angebaut werden, und dann, wenn sie eine ausreichende Größe erreicht haben,-vorzugsweise
ihre maximale Größe erreicht haben, in einer Schicht von je nach Pflanzenart 2 bis
5 cm, je nach der Länge der gewünschten Pflanzenabschnitte, abgemäht werden; hierzu
kann eine auf die gemischte Höhe eingestellte Mähmaschine verwendet werden; ist
auf diese Weise die oberste Schicht abgemäht, so wird die Mähmaschine einige cm
tiefer eingestellt und es wird das die Pflanzen enthaltende Beet abermals abgemäht,
und so fort0 Die abgemähten Pflanzen abschnitte werden gesammel.-L @ vorzugsweise
gleich in einer Sammelvorrichtung der Mähmaschine.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung der Erfindung anhand der Zeichnung, in der die Erfindung anhand von
unterschiedlichen bei Flachdächern verwendeten Dachaufbauten, die eine Bepflanzung
zulassen, erläutert wird, und aus den Ansprüchen. Die einzelnen Merkmale können
äe einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination bei einer Ausführungsform
der Erfindung verwirklicht sein.
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Es zeigen: Fig. 1 eine schematische Darstellung eines für das erfindungsgemäße
Verfahren verwendeten Pflanzenabschnitts, Fig. 2 die Erläuterung des Pflanzverfahrens
anhand eines für eine Begrünung vorgesehen Dachaufbaus eines Warmdachs, Fig. 3 einen
anderen Aufbau eines für eine Begrünung und die Durchführung des Verfahrens geeigneten
Warmdachs und Fig. 4 wiederum einen anderen Aufbau eines Warmdachs.
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Ein in Fig. 1 schematisch dargestellter Pflanzenabschnitt 1 weist
einen Stengel 2 mit vier Blättern 3 auf. In den Blattachseln sitzt jeweils ein Auge
(Knospe) 4, die im Vergleich zum Pflanzenabschnitt häufig jedoch sehr viel kleiner
sind als in der Zeichnung dargestellt. Der Stengel 2 ist an seinen beiden Enden
5 und 6 abgeschnitten.
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In dem Querschnitt der Fig 2 ist eine Schicht von Pflanzsubstrat 10
zum Bepflanzen in der erfindungsgemäßen Weise vorgesehen Auf die Oberfläche des
Substrats 10 werden Pflanzenabschnitte 1 von Hand in möglichst gleichmäßiger Verteilung
aufgestreut In Fig 2 ist lediglich ein einziger derartiger Pflanzenabechnitt 1,
der auf der Oberfläche des Substrats 10 liegt, dargestellt. Anschließend werden
die Pflanzenabschnitte 1 mit einer weiteren Schicht 11 von Pflanzsubstrat bedeckt,
ein derartiger bedeckter Pflanzenabschnitt ist mit dem Bezugszeichen 1' bezeichnet
Die Pflanzenabschnitte 1' müssen nicht unbedingt vollständig von der Schicht 11
des Substrate zugedeckt sein, sondern die Höhe der Sicht 11 wird in Abhängigkeit
von dem Material, aus dem das Substrat besteht, insbesondere auch in Abhängigkeit
davon, wie stark es sich beim anschließenden Befeuchten setzt, geeignet gewählt
Dieses Befeuchten erfolgt durch Beregnen oder Sprengen, wobei während einer solchen
Zeitdauer beregnet wird, daß die Pflanzenabschnitte teilweise wieder aus der Schicht
11 herausragen; ein derartiger durch Beregnen teilweise wieder freigelegter Pflanzenabschnitt
ist mit dem Bezugszeichen 1't versehen Durch das Beregnen wird gleichzeitig ein
enger Kontakt zwischen den noch bedeckten Teilen des Pflanzenabschnitts 1 und dem
umgebenden Substrat erreicht, so daß durch das Substrat, wenn es nur ausreichend
feucht gehalten wird, z.BQ durch weiteres Beregnen in geeigneten Zeitabständen,
eine ausreichende Feuchtigkeitszufuhr zum Pflanzenabechnitt möglich ist und sich
bildende Wurzeln sofort in das umgebende Substrat eindringen können. Bei geeigneten
Voraussetzung können sich Wurzç'n auch aus anderen
Teilen des Pflanzenabschnitts
1 als den Augen 4 bilden, beispielsweise aus dem unteren Ende 5 des Stengels 2 und
aus der Rinde.
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Damit bei Regen aus dem Pflanzsubstrat 10 und 11 überschüssiges Wasser
rasch entfernt werden kann, und bei Trockenheit für eine ausreichende Feuchtigkeit
des Substrats gesorgt werden kann, ist der in Fig. 2 dargestellte Aufbau vorgesehen.
Auf eine Betondecke 20 des Flachdach eines Wohngebäudes ist in bekannter Weise eine
Dampfsperre 21 aufgebracht, auf die eine Ausgleichsschicht 22 aufgebracht ist, die
auch wärmedämmende Eigenschaften hat. Hierauf folgt eine Feuchtigkeitsisolierung
23, die für flüssiges Wasser undurchlässig ist, Dampf jedoch durchläßt. Auf die
Feuchtigkeitsisolierunz 23 ist ein nicht dargestellter Wurzelschutz aufgebracht
und auf diesen sind Schaumstoffplatten 24 aufgelegt, die an ihrer Oberseite topfartige
Vertiefungen 27 und an ihrer Unterseite sich rechtwinklig überschneidene rillenförmige
Kanäle 28 aufweisen, von denen in Fig. 2 nur die senkrecht zur Zeichenebene, in
der Natur jedoch waagrecht verlaufenden Kanäle sichtbar sind. Die Unterseite der
topfartigen Vertiefungen 27 steht über Feuchtigkeitsdurchlässe mit der Unterseite
der Schaumstoffplatte in Verbindung, wobei in Fig. 2 zwei unterschiedliche Ausführungsformen
dieser Feuchtigkeitsdurchlässe dargestellt sind, und zwar kann dieser Feuchtigkeitsdurchlaß
durch einen Docht 30 aus feuchtigkeitssaugendem Material, das in die Schaumstoffplatte
eingesetzt ist, oder dieser Feuchtigkeitsdurchlaß kann duch zahlreiche Bohrungen
36 gebildet sein, die einen Durchmesser von etwa 2 mm bis 6 mm haben können. Durch
nicht dargestellte Mittel ist dafür gesorgt, daß in den Kanälen 28
ständig
Nasser steht, der Wasserspiegel ist mit dem Bezugszeichen 38 bezeichnet. Die Feuchtigkeitsdurchlässe
30 und 36 enden an ihrer Unterseite unterhalb der Ebene des Wasserspiegels 38 in
einem Teil der Schaumstoffplatte, der zwischen den Kanälen 28 liegt. Damit zu den
Feuchtig keitsdurchlässen das Wasser gelangen kann, sind an der Unterseite dieser
auf der Feuchtigkeitsisolierung 23 aufsitzenden Abschnitte 40 nicht näher dargestellte
dünnen rillenförmige Kanäle vorgesehen. Die topfartigen Vertiezungen 27 sind mit
Blähton aufgefüllt, und über diese und die Oberseite 43 der Schaumstoffplatte ist
eine Filtermatte 44 gelegt, auf die die Substratschicht 10 aufgebracht ist Die Oberseite
der Kanäle 28 steht über senkrechte Bohrungen 42 mit der Oberseite 43 der Schaumstoffplatte
in Verbindung, außerdem sind noch Kanäle 45 vorgesehen, die vom oberen Bereich der
Kanäle 28 zum unteren Bereich der topfförmigen Vertiefungen 27 führen. Durch die
Kanäle 42 und 45 kann dann, wenn bei starken Regenfällen der Wasser stand in den
Kanälen 28 vorübergehend stark ansteigt, dafür gesorgt werden, daß die Luft oberhalb
des Wasserspiegels 38 rasch entweichen kann, damit einem Aufschwimmen der Schaumstoffplatten
vorgebeugt wird Die durch die --Kanäle 45 entweichende Luft bewirkt dabei gleichzeitig
eine Belüt'tung des Substrats überschüssiges Regenwasser fließt sowohl durch die
Feuchtigkeitsdurchlässe 3ü und 36 als auch durch die Kanäle 42 und 45 nach unten
in die Kanäle 28 und wird von dort über einen nicht dargestellten Überlauf, der
sich beispielsweise am Rande des Flachdachs befinde@ kann, abgeführt. Während Trockenperioden
wird Wasser durch den Docht 30 nach oben gesaug-t, außerdem verdunstet Wasser aus
de@ Kanälen 28 und gelangt in Dampfform durch die Kanäle 42 und 43 sowie die Bohrungen
36 nah ben in den Bereich des Substrats 10, wo es sich kondensiert und das Substrat
bef@chtet.
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Die Schaumstoffplatten bestehen beim Ausführungsbeispiel aus begehbarem
Hartschaum, z.B. PS 30 Se (Polystyrol, schwer entflammbar), mit einem spezifischen
Gewicht von 30 kg/m3. Die Platten haben im Ausführungsbeispiel Abmessungen von 100
x 100 cm Kantenlänge, der kürzeste Abstand zwischen den Rillen der Unterseite und
den topfförmigen Vertiefungen 27 beträgt 6 cm, die Gesamtdicke der Platte von der
Unterseite bis zur Oberseite gemessen beträgt 18 cm. Der Abstand der einzelnen Kanäle
28 von Mitte zu Nitte beträgt etwa 20 cm.
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In Fig. 3 ist ein anderer Dachaufbau gezeigt, der sich ebenfalls zur
Anwendung des erfindungsgemäBen Verfahrens gut eignet. Auf die Trqkonstruktion 50
eines flach oder mäßig steil (bis zu 250 geneigt) verlaufenden Dachs, die wiederum
aus Beton oder auch beispielsweise aus Stahlblech gebildet sein kann, ist eine Dampfsperre
51 aufgebracht, und diese trägt eine wärmedämmende Schicht 52, die aus ebenen Schaumstoffplatten
gebildet sein kann.
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Oberhalb der Schicht 52 befindet sich die für Dampf durchlässige,
für flüssiges Wasser aber undurchlässige Feuchtigkeitsisolierung 53, die der Feuchtigkeitsisolierung
23 der Ausführungsform nach Fig. 2 entspricht. Auf der Schicht 53 ist ein Wurzel-
und Isolierschutz 54 aufgebracht, und auf diesem eine Eewässerungsschicht 55, die
aus Platten aus Verbundschaumteilen (hygroskopische Schaumstoffteile) besteht.
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Oberhalb der Bewässerungsschicht ist eine Belüftungs und Böschungsmatte
56 aus nicht verrottendem Fasermaterial aufgelegt, oberhalb dieser befindet sich
eine Filtermatte 57 zum Verhindern des Ausschwimmens des ganz oben aufgeschütteten
Substrats 58, das dem Substrat 10 der Anordnung nach Fig. 2 entspricht.
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Die Belüftungs- und Böschungsmatte 56 verhindert, daß durch das in
der Bewässerungsschicht 55 gespeicherte Wasser das Substrat 58 durchnäßt werden
kann, außerdem gestattet es die Schicht 56, daß sich in ihr Pflanzen mit ihren Wurzeln
verankern. Da die Bewässerungsschicht 55 wasserspeichernd wirkt, gestattet sie es
zusammen mit der Belüftungs- und Böchungsmatte 56, daß auch auf einer schrägen Unterlage
eine Dachbegrünnung durch lebende Pflanzen vorgenommen werden kann.
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Der Aufbau nach Fig. 4 ist wiederum lediglich für ein Flachdach bestimmt,
er unterscheidet sich von dem Aufbau nach Fig. 3 lediglich dadurch, daß statt der
Bewässerungsschicht 55 und der Belüftungs- und Böschungsmatte 56 eine Dränschicht
60 aus Blähton aufgeschüttet ist, wobei ähnlich wie bei der Anordnung nach Fig.
2 dafür gesorgt ist, daß ein bestimmter Wasserstand 38 beibehalten wird, der jedoch
nicht bis zur Filtermatte 57 reicht. Der oberhalb des Wasserspiegels 98 liegen de
Teil der Dränschicht 60 verhindert somit eine Durchnässung des Substrats 58 und
bewirkt eine Belüftung des Substrats, und der untere Teil dient dazu, Wasser zuzuführen
und abzuführen.