DE226234C

DE226234C -

Info

Publication number: DE226234C
Application number: DENDAT226234D
Authority: DE
Priority date: 1909-10-06
Also published as: FR407711A; GB190922825A

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JV* 226234 KLASSE 15 d. GRUPPE

Die Erfindung betrifft ein Verfahren, mittels dessen Karten, Briefbogen sowie andere Drucksachen gleichzeitig geprägt und gedruckt werden können, so daß der Druck erhaben erscheint. Zu diesem Zweck werden die innerhalb von • Messingschienen angebrachten Drucktypen unter die Typenhöhe gesenkt. Auf einer Druckunterlage wird dann ein Streifen befestigt, der dem Raum innerhalb der Messingschienen entspricht.

ίο Durch diesen Streifen wird die zu bedruckende Stelle der Karte o. dgl. in den Raum zwischen den Messingschienen hineingepreßt und an die innerhalb der Messingschienen befindlichen, mit Druckfarbe versehenen Drucktypen angedrückt, so daß die durch Prägung hervorgehobene Stelle der Karten o. dgl. gleichzeitig bedruckt wird. Dabei ist eine Vorrichtung getroffen, wodurch die Karte gegen Berührung mit den die Drucktypen einschließenden Messingschienen geschützt wird.

Auf der Zeichnung ist Fig. 1 eine Vorderansicht der bei dem neuen Verfahren benutzten Typenform. Fig. 2 bis 7 zeigen in Vorderansicht und im Schnitt die bei den neuen Verfahren verwendeten Hilfsmittel. Fig. 8 zeigt ■den Schutzbogen, wodurch die Karte o. dgl. gegen Berührung mit den Messingschienen geschützt wird. Fig. 9 ist ein Schnitt dazu nach der Linie 9-9 in Fig. 8. Fig. 10 zeigt die Stellung der Drucktypen innerhalb der Messingschienen. Fig. 11 ist eine schematische Darstellung eines Teiles der bei dem neuen Verfahren verwendeten Druckpresse. Fig. 12 zeigt eine geprägte und gedruckte Karte in Vorderansicht.

Fig. 13 ist ein Schnitt dazu nach der Linie 13-13 in Fig. 12. .

Bei dem gewählten Ausführungsbeispiel handelt es sich um das Drucken einer Visitenkarte. Die Drucktypen 1 werden, wie in Fig. 1 gezeigt, in bekannter Weise in einem Druckrahmen angeordnet. Dabei werden die Drucktypen jedoch an der Stelle, wo die zu bedruckende Karte durch Prägung erhaben gemacht werden soll, mit Messingschienen 2 umgeben, die in der Druckform in Typenhöhe eingeschlossen werden. Die Druckform wird dann in die Druckpresse gelegt und auf eine genügend starke Karte A (Fig. 2) ein Abdruck gemacht. Ferner wird ein Abdruck auf eine Druckunterlage B (Fig. 4) und auf einen Bogen C (Fig. 8) gemacht. Durch die von den Messingschienen 2 auf die Karte A, den Druckbogen B und den Bogen C gedruckte Randlinie 3 wird die Stelle angezeigt, in welcher der Druck erscheinen soll. Der Teil der Karte A innerhalb der Randlinie 3 wird dann ausgeschnitten, so daß eine Öffnung 4 entsteht. Der ausgeschnittene Streifen a oder ein der Öffnung 4 entsprechender Streifen wird innerhalb der Randlinie 3 auf den Druckbogen B aufgeklebt, wie in Fig. 4 und 5 gezeigt ist. Nachdem die Druckform aus der Druckpresse herausgenommen ist, wird sie so auf die Karte A aufgelegt, daß die Drucktypen innerhalb der Messingschienen 2 genau der Öffnung 4 in der Karte A gegenüber kommen (Fig. 10). Die Drucktypen werden dann gelöst und durch die Öffnung 4 in der Karte A gegen die Unterlage // angedrückt, so daß die Drucktypen

unter die von den Messingschienen 2 festgelegte Typenhöhe kommen. Die Drucktypen werden dann von neuem in der Druckform eingeschlossen und mit der Karte A in der eben beschriebenen Stellung in der Druckpresse so befestigt, daß die Drucktypen innerhalb der Messingschienen sich dem Streifen α auf der Druckunterlage B gegenüber befinden. Nach Belieben kann über den Streifen α auf der Druckunterlage B, wie Fig. 6 und 7 zeigen, ein Stück dünnes Papier d geklebt werden.

Wie bereits bemerkt wurde, wird der Bogen C (Fig. 8) innerhalb der Randlinie 3 ebenfalls ausgeschnitten, wodurch eine Öffnung c entsteht, die dem Raum innerhalb der Messingschienen 2 entspricht; dabei wird jedoch zwischen den Kanten der Öffnung c und der Randliriie 3 ein schmaler Streifen c² gelassen. Wie Fig. 8 und 9 zeigen, wird der Bogen C auch noch an der Stelle c¹ ausgeschnitten, die sich den bei 5 in Fig. ι gezeigten Drucktypen gegenüber befindet. Der Bogen C wird dann an den Greiferfingern G (Fig. 11) der Druckpresse in solcher Stellung befestigt, daß die Öffnungen c und c¹ des Bogens C beim Abdruck den Drucktypen der Druckform gegenüber kommen. Die Öffnung c in der Mitte des Bogens C befindet sich gegenüber den Drucktypen innerhalb der Messingschienen 2 und ebenfalls gegenüber dem Streifen α auf der Druckunterlage B. Nachdem die verschiedenen Hilfsmittel so in der Druckpresse befestigt worden sind, wird die zu bedruckende Karte / in bekannter Weise auf die Druckplatte H² aufgelegt, und zwar über dem Streifen α derart, daß, wenn die Karte / mit der Druckplatte H* gegen die innerhalb der Messingschienen 2 angeordneten Drucktypen bewegt wird, der Streifen a die Karte durch die Öffnung c - des Bogens C in den Raum zwischen den Messingschienen 2 hineinpreßt und an die Drucktypen innerhalb der Messingschienen andrückt. Durch den Streifen α und die Messingschienen wird der dem Streifen a gegenüberliegende Teil der Karte aus der Ebene der Karte herausgebogen, so daß dieser Teil, wie bei / in Fig. 12 und 13 gezeigt ist, gleichzeitig erhaben gemacht und bedruckt wird. Durch den Bogen C wird die Karte beim Abdrucken vor Berührung mit den Messingschienen 2 geschützt, indem der Bogen C bzw. der die Öffnung c desselben umgebende Streifen c² den Druck der Messingschienen aufnimmt. Während der durch den Streifen α herausgehobene Teil der Karte bedruckt wird, wird durch die Öffnung c¹ des Bogens C von den bei 5 in Fig. ι erscheinenden Drucktypen ein Abdruck auf der Karte / gemacht.

Um den Bogen C gegen Abnutzung zu schützen, kann der Bogen mit gummiertem Tuch beklebt werden, wobei das Tuch, ähnlich wie der Bogen selbst, an den durch c und c¹ bezeichneten Stellen ausgeschnitten wird.

Mit Hilfe des vorstehend beschriebenen Verfahrens kann also eine Karte o. dgl. gleichzeitig geprägt und gedruckt werden, ohne daß besondere Platten zum vorhergehenden Prägen der Karten erforderlich sind.

Claims

Patent-Anspruch :

Verfahren zum gleichzeitigen Prägen und Drucken von Karten, Briefbogen u. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß die Drucktypen innerhalb von in Typenhöhe in einer Druckform eingeschlossenen Messingschienen unter die Typenhöhe gesenkt werden, während auf einer Druckunterlage ein dem Raum innerhalb der Messingschienen ent- '* sprechender Streifen befestigt wird, durch den die zu bedruckende Stelle der Karte 0. dgl. in den von den Messingschienen eingeschlossenen Raum hineingepreßt und an die innerhalb der Messingschienen befindlichen, mit Druckfarbe versehenen Drucktypen angedrückt wird, so daß der dem Raum innerhalb der Messingschienen gegenüber befindliche Teil der Karte durch Prägung gleichzeitig herausgehoben und bedruckt wird, wobei die Karte gegen Berührung mit den Messingschienen selbst geschützt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.