DE2260184C3 - Verfahren zur Herstellung einer trägerfixierten makromolekularen Verbindung - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer trägerfixierten makromolekularen VerbindungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von makromolekularen Verbindungen mit biologischer
Wirksamkeit, die an einem unlöslichen Träger oberflächenfixiert sind.
Trägerfixierte makromolekulare Verbindungen sind bekannt. Sie befinden sich entweder auf der Oberfläche
eines Trägermaterials, an welches sie entweder adsorbiert oder, gewöhnlich nach Aktivierung des
Trägermaterials, kovalent gebunden wurden. Derartige oberflächlich trägerfixierte makromolekulare Verbindungen
wie z. B. Enzyme, weisen noch erhebliche Nachteile auf. Insbesondere ist die Oberflächenkonzentration
gering, soweit es sich um biologisch aktive makromolekulare Verbindungen handelt, ist die Aktivität
nur noch partiell vorhanden und bei der Fixierung an der Oberfläche sind die Ausbeuten zumeist gering.
Bokinnt sich auch schon makromolekulare und
niedermolekulare Verbindungen mit biologischer oder Arzneimittelwirksamkeit, die in feste Träger physikalisch
oder chemisch eingeschlossen vorliegen. Sie weisen den Nachteil auf, daß sie für Reaktionspartner
nur schlecht oder gar nicht zugänglich sind, so daß im letzteren Falle nur die an die Oberfläche gebundenen
Substanzen chemisch wirksam werden können. Die reaktiven Oberflächen derartiger »Biokatalysatoren«,
können zur Erhöhung der spezifischen Aktivität auch nicht beliebig durch Zerkleinerung des Polymerisats
erhöht werden, da kleine Teilchen mechanisch instabil werden und vielfach nicht mehr ausreichend eingesetzt
werden können.
ionogenen Gruppen versehene Träger werden nicht alle
reaktiven Gruppen von der makromolekularen Substanz erreicht, so daß der Träger noch geladene
Gruppen enthält und andererseits die Bindungsdichte der makromolekularen Verbindung nie die nach der
Zahl der bindungsfähigen Stellen zu erwartende Größe erreicht. Durch Adsorption am Träger gebundene
makromolekulare Verbindungen sind nicht universell einsetzbar, da sie leicht wieder eluiert werden können,
ίο Der Erfindung Hegt daher die Aufgabe zugrunde, die
Nachteile der bekannten trägerfixierten makromolekularen Verbindungen und der Verfahren zu ihrer
Herstellung zu beseitigen und ein Verfahren zu schaffen, welches bessere Ausbeuten liefert, weniger Inaktivierung
der makromolekularen Verbindung und höhere Konzentration der makromolekularen Verbindung an
der Oberfläche des Trägers als dies bisher möglich war.
Die erfindungsgemäße Lösung diesgr Aufgabe
besteht darin, daß eine biologisch aktive makromolekulare Verbindung zuerst mit einer monomeren oder
niedermolekularen Verbindung gekuppelt und die niedermolekulare Komponente des Kuppiungsproduktes
in ein Molekularsiebmaterial eingesaugt und darin zur Polymerisation gebracht wird, wobei die makromolekulare
Verbindung, die in das Molekularsieb nicht eindringen kann, an dessen Oberfläche fixiert wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung einer an die Oberfläche eines Trägers kovalent
gebunden biologisch aktiven makromolekularen Verbindung besteht daher darin, daß eine biologisch aktive
makromolekulare Verbindung A zuerst mit einer Verbindung B umgesetzt wird, die wenigstens eine zur
Kupplung mit der biologisch aktiven makromolekularen Verbindung A befähigte Funktion und wenigstens eine
weitere zur Polymerisation befähigte Funktion aufweist, dann ein Molekularsiebmaterial eines die makromolekulare
Verbindung A ausschließenden Vernetzungsgrades in entquollenem Zustand zugesetzt und die
polymerisationsfähige Gruppe des Kupplungsproduktes AB allein oder in Gegenwart weiterer copolymerisierbarer
oder/und polymerisationsfördernder Verbindungen im Molekularsiebmaterial polymerisiert wird.
Man erhält so erfindungsgemäß eine trägerfixierte makromolekulare Verbindung, die dadurch gekennzeichnet
ist, daß sie kovalent an die Oberfläche eines Polymerisatkörpers gebunden ist, welcher einen Molekularsiebmaterialkörper
durchdringt
Biologisch aktive makromolekulare Verbindungen im Sinne der Erfindung sind Proteine, insbesondere
so biologisch aktive Proteine, wie Enzyjr.8, Hormone und
Antikörper, Nucleinsäuren und Peptide. Wesentlich ist, daß das Makromolekül so groß ist, daß es praktisch
nicht in die Maschen des jeweils verwendeten Molekularsiebes eindringen kann. Die Mindestgröße
der für die Erfindung in Betracht kommenden Makromoleküle ist daher abhängig von der »Maschenweite« des verwendeten Molekularsiebmaterials. Be*
sonders bevorzugte Makromoleküle im Rahmen der Erfindung sind die biologisch aktiven Proteine, insbesondere
die enzymatisch aktiven Proteine.
Als Verbindung B, die beim erfindungsgemäßen Verfahren mit der makromolekularen Verbindung A
gekuppelt wird und die wenigstens eine zur Kupplung mit letzterer befähigte Funktion und wenigstens eine
weitere zur Polymerisation befähigte Funktion aufweist, eignet sich eine große Vielzahl von Verbindungen in
Abhängigkeit von den zur Kupplung an der makromolekularen Verbindung A zur Verfügung stehenden
Funktionen sowie der Art des herzustellenden Polymers
oder Copolymers, Enthält das Makromolekül A beispielsweise Aminosäuren, handelt es sich also um ein
Protein, Peptid oder eine solche enthaltende Verbindung, so kann die kupplungsfähige Funktion beispielsweise
eine Oxirangruppe, Athylenimingruppe, Halogenidgruppe, Säurehalogenid-, Säureazid- und Säureanhydridgruppe
sein. Weitere Beispiele sind die bisher zur Acylierung oder Alkylierung von Aminogruppen in der
Peptid- und Proteinchemie verwendeten Gruppen, wie z.B. Aldehyde, Hydrazine, Oxazolone, gemischte
Chlorameisensäureester, Ester von Carbonsäuren mit sekundären Phosphorsäureestern, sekundären Arsensäureestern,
Hydroxyessigsäurenitril, N-Hydroxysuccinimid, p-Nitrophenol, Polyhalogenphenole, Dicyclohexylcarbodiimid
und Phenyltriazin. Ferner gemischte Anhydride von Carbonsäuren mit Schwefelsäure,
Leuch'sches Anhydrid, Leuch'sches Thioanhydrid, Carbonsäureimidazolide,
CarbonsäuretoIylsulfonyl-N-methylamid,
Säureamid einer Carbonsäure mit Phenyltriazin-N-oxid.
Bei anderen makromoiekuairen Verbindungen werden entsprechend ihren zur Kupplung geeigneten
funktionellen Gruppen die hierfür bekannten und geeigneten Alkylierungs- und Acylierungsmittel eingesetzt
Bei Nucleinsäuren lassen sich im wesentlichen die gleichen Kupplungsgruppen wie bei Proteinen und
Peptiden anwenden. Besonders geeignet sind hier Säureamide, wie normales Carbonsäureamid, Alkylamide,
Morpholide u. dgl. jo
Die mehrfunktionelle Verbindung B kann eine oder mehrere zur Kupplung mit der makromolekularen
Verbindung A geeignete Gruppen aufweisen. Bevorzugt weist sie nur eine derartige Gruppe auf.
Außer der Kupplungsfunktion weist die Verbindung B mindestens eine weitere Funktion aul, welche an einer
Polymerisationsreaktion teilhaben kann. Hierbei kann es sich sowohl um eine zur Additionspolymerisation als
auch zur Kondensationspolymerisation geeignete Gruppe handeln. Additionspolymerisierbare Gruppen
sind vor allem Kohlenstoff-Kohlenstoffdoppelbindungen, vorzugsweise in üblicher Weise aktivierte Doppelbindungen,
welche in Homo- und Copolymerisationsreaktionen eintreten können, sowie Kohlenstoff-Sauerstoff-Doppelbindungen
wie Carbonylgruppen u.dgl. Neben im eigentlichen Sinne polymerisierbaren Gruppen
eignen sich auch die zur Polyaddition befähigten Gruppen wie OH-Gruppen, Isocyanatgruppen und
Caprolactamgruppen sowie die zur Polykondensation befähigten Gruppen.
Bevorzugt werden zur Polymerisation und Copolymerisation im engeren Sinne geeignete Gruppen.
Beispiele für im Rahmen der Erfindung geeignete Verbindungen B sind
Buten-23-oxyd,
l-Allyloxy-3-(N-äthyleniminpropanol-2)1
1 (AIIyloxy)-23-epoxybutan u. dgl.
Diese und weitere geeignete Verbindungen sind beispielsweise in der deutschen Patentschrift 21 28 743
60
65 beschrieben,
Im Rahmen der Erfindung verwendbare Molekularsiebmaterialien
sind solche, deren Maschenweite zwar die makromolekulare Verbindung A ausschließt, die
mehrfunktionelle Kupplungsverbindung B jedoch durchtreten läßt. Bevorzugt werden die gelartigen
Molekularsiebe auf Basis vernetzter Polymerer wie Polyacrylamidgel, vernetzter Kohlehydrate wie vernetztes
Dextran, Agar u.dgl. Besonders geeignete Molekularsiebmaterialien sind zusammengestellt in L.
Fischer »An Introduktion to Gel Chromatography«, 1969, S, 182,188,194. Geeignete Molekularsiebmaterialien
lassen sich daneben auch gewissermaßen nach Maß für die jeweils in Betracht gezogene molekulare
Verbindung A und Kupplungsverbindung B herstellen, indem geeignete polymerisationsfähige Monomere wie
beispielsweise Acrylamid, Methacrylamid, Acryl- und Methacrylsäureester, Styrol u.dgl. mit einer entsprechenden
Menge an Vernetzersubstanz wie z. B. Ν,Ν'-MethyIen-bis-acrylamid, Tetraäthylenglycoldimethacrylat
oder Äthylendiacrylat, Divinylbenzol u. dgl. polymerisiert werden. Die »Siebweite« wird durch die
Vernetzermenge reguliert, wobei mit steigender Vernetzermenge die Porenweite des Siebs abnimmt.
Bevorzugt werden erfindungsgemäß Molekularsiebmaterialien auf Basis vernetzter Dextrane und Acryl-
bzw. Methacrylsäurederivate, insbesondere Amide und Ester.
Das Molekularsiebmaterial muß beim Verfahren der Erfindung in ganz oder teilweise entquollenem Zustand
vorliegen. Dies ist erforderlich, da die Polymerisation oder Copolymerisation der polymerisationsfähigen
Funktion der Kupplungsverbindung B innerhalb des Molekularsiebes ablaufen soll und daher die Quellung
des Molekularsiebmaterials derart vorgenommen wird, daß das Polymerisationssystem durch das quellende
Molekularsiebmaterial aufgesaugt wird und sich im wesentlichen im Inneren des Molekularsiebmaterials
befindet. Beim Quellen des Molekularsiebes wird hierbei die Lösung, in der die Kupplung der makromolekularen
Verbindung A mit der Verbindung B erfolgt ist, aufgesogen, so daß im Prinzip nur der makromolekulare
Anteil des Kupplungsproduktes AB auf der Oberfläche des Molekularsiebkörpers zurückbleibt Vorzugsweise
wird das Volumen der Reaktionslösung so gewählt, daß es nicht zum vollständigen Ausquellen des Molekularsiebes
ausreicht, da dann sichergestellt ist, daß die anschließende Polymerisation ausschließlich innerhalb
des Molekularsiebkörpers erfolgt
Durch geeignete Abstimmung des Molekularsiebmaterials auf die Kupplungsverbindung B und das übrige
polymerisationsfähige System sowie gegebenenfalls das Lösungsmittel, falls ein solches verwendet wird, kann je
nach Wunsch eine vollständige Füllung und Durchdringung des Molekularsiebkörpers mit dem Polymerisat
oder eine mehr oberflächliche Durchdringung unter Aufrechterhaltung eines gewissen Hohlraumvolumens
innerhalb der Molekularsiebkörper bewirkt werden.
Das polymerisationsfähige System kann je nach den insbesondere im Hinblick auf die Aufrechterhaltung der
an der makromolekularen Verbindung A erwünschten Eigenschaften, beispielsweise der enzymatischen Aktivität,
zulässigen Polymerisationsbedingungen insbesondere hinsichtlich der Polymerisationstemperatur und den
Polymerisationseigenschaften der polymerisationsfähigen Funktion der Verbindung B gewählt werden.
Handelt es sich bei der makromoiekuairen Verbindung A um eine relativ temperaturstabile Nucleinsäure, so
kann eine unter Erhitzen zur Polykondensation befähigte Verbindung ß als einziger Bestandteil des
Polymerisationssystems ausreichen. Ist die makromolekulare Verbindung A ein temperaturempfindliches
Enzym, so arbeitet man zweckmäßig unter Copolymer!- sationsbedingungen unter Verwendung eines geeigneten
Comonomeren wie z, B, Acrylamid in Gegenwart von Tieftemperaturpolymerisationskatalysatoren, beispielsweise
Peroxyden und gegebenenfalls Beschleunigern und Vernetzungsmitteln. Als Initiatoren sind die
üblicherweise in der Polymerchemie gebräuchlichen Initiatoren und Katalysatoren verwendbar, soweit sie
die Aktivität der makromolekularen Verbindung A nicht nachteilig beeinflussen. Als Initiatoren bzw.
Katalysatoren kommen bei Verwendung von olefinisch ungesättigten Monomeren oder Comonomeren z. B.
anorganische oder organische Peroxyd, Azoverbindungen u. dgl. in Betracht Zusätzlich können Reaktionsbeschleuniger
wie Amine u.dgl. verwendet werden. Bei der Verwendung von Acrylsäure- oder Methacrylsäurederivaten
als Comonomere bzw. als polymerisationsfähige Funktion der Verbindung B hat sich die
Verwendung einer Initiatorkombinatiorr aus einem Peroxydisulfat und einem Amin wie Dimethylaminopropionitril
besonders bewährt
Die Verwendung von vernetzungsfähigen Monomeren im Polymerisationssystem ist grundsätzlich nicht
notwendig, da durch die Polymerisation innerhalb des Molekularsiebnetzes stets die Eigenschaften eines
vernetzten Polymers erhalten werden. Es kann jedoch zur Modifikation der physikalischen Eigenschaften
trotzdem zweckmäßig sein, einen Vernetzer, d. h. eine mehr als eine polymerisationsfähige Gruppe tragende
Verbindung, wie sie beispielsweise oben aufgeführt wurde, zu verwenden.
Die Erfindung gestattet es, auch besonders empfindliche Makromoleküle auf schonendste Weise an unlöslich
Träger unter maximaler Aktivitätsausbeute zu fixieren. Ein besonderer Vorzug der Erfindung ist hierbei darin
zu sehen, daß die Fixierung hierbei in einem gelösten System erfolgt mit dementsprechend fast quantitativer
Kupplung der makromolekularen Verbindung A mit der Kupplungsverbindung B während des Kupplungs- oder
Vorinkubationsschrittes. Zugleich aber nützt die Erfindung in vollem Umfange die Vorteile einer reinen
Oberflächenfixierung der makromolekularen Verbindung A aus, da diese selektiv an der Oberfläche der
Polymerisationskörper, die mit der Oberfläche des Molekularsiebkörpers zusammenfällt, angereichert und
fixiert wird. Hierbei gelingt es, die Besetzung der Polymerkörperoberfiäche mit den Molekülen der
makromolekularen Verbindung A weit dicher zu erhaltc/i, als bei bekannten Fixierungsmethoden. Dementsprechend
weisen erfindungsgemäße trägerfixierte makromolekulare Verbindungen eine überlegene Oberflächenaktivität
auf.
Die folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung.
B e i s ρ i e 1 1
Ausgangsmaterial
vernetzten! Dextran
Acrylamid
N.N'-Methylen-bis-acrylamid
Acrylsäurechle/id
Acrylsäurechle/id
Methode
100 mg Glucoseoxydase werden in 5 ml 0,5 M
Triäthanolamin-Puffer, pH=8,0, gelöst und auf 10° C in
Stickstoffatmosphäre vorgekühlt Zu diesem Reaktions ansatz werden 0,03 ml Acrylsäurechlorid in 2 ml
Methylenchlorid zugegeben und 30 min gerührt In dieser mit Acrylsäurechlorid vorinkubierten Proteinlösung
werden 0,8 g Acrylamid und 0,05 g N,N'-Methylenbis-acrylamid
gelöst Dann wird mit 0,05 ml 5%iger N-Dimethylamino-Propionitril-Lösung sowie 0,05 ml
5%iger Ammonium-Peroxydisulfat-Lösung die Polymerisation gestartet Sofort nach dieser Zugabe werden 5 g
Molekularsieb (Sephadex G-25, medium) dem Reaktionsansatz zugesetzt und in Stickstoffatmosphäre
gerührt
Das Volumen der Reaktionslösung ist so berechnet, daß es nicht zum vollständigen Ausquellen des
Molekularsiebes ausreicht, so daß kein einheitlicher Polymerisationsblock gebildet wird, sondern die Polymerisation
ausschließlich in den Molekularsiebkugeln erfolgt Die erhaltenen Partikel werden in 500 ml dest
H2O suspendiert mit einem Rührer kräftig aufgeschlämmt abgenutscht und lyophilisiert
Ausbeute: ca. 5 g (bezogen auf Lyophilisat); spezifische
Aktivität 160 U/g Lyophilisat
Vergleichsbeispiel
Ausgangsmaterial
Ausgangsmaterial
Sephadex G-25, medium
Glucoseoxydase (220 U/mg)
Bromcyan
Glucoseoxydase (220 U/mg)
Bromcyan
Methode
5 g Sephadex G-25, medium, wurde mit tS ml H2O
vorgequollen und mit 100 ml einer 2,5%igen Bromcyan-Lösung
versetzt Der pH-Wert wurde sofort auf 11 eingestellt und 6 min durch Zudosieren von 2 N
Natronlauge bei diesem Wert konstant gehalten. Anschließend wurde mit 0,1 M NatriumJiydrogencarbonatlösung
gewaschen. Das Bromcyan-aktivierte Sephadex wurde mit 200 mg Glucoseoxydase, gelost in 10 ml
0,5 M Triäthanolamin-Puffer, pH=8,0, versetzt Der Reaktionsansatz wurde 18 Std. bei 4° C belassen.
Anschließend wird mit 0,2 M Phosphat-Puffer, pH = 7,5,
gewaschen. Die spezifische Aktivität des so erhaltenen trägergebundenen Enzyms beträgt 38 U/g.
Die Fixierungsreaktion von Proteinen durch Bromcyanaktivierung
vernetzter Polysaccaride wird als die Methode höchster Aktivitätsausbeute angesehen. Der
Vergleich der Beispiele 1 und 2 zeigt daß trotz doppelt so hohem Einsatz an Enzym, bezoger, auf den Träger,
nach dem bekannten Verfahren ein Produkt mit einer Aktivität erhalten wird, die unter 25% der erfindungsgemäß
erzielten Aktivität liegt Bezogen auf eingesetztes Enzym ist dl-a Aktivitätsausbeute bei der Erfindung
8fach höher.
Beispiel 2
Ausgangsmaterial
Ausgangsmaterial
vernetztem Polyacrylamid
Glucose-Oxydase (220 U/mg)
Glucose-Oxydase (220 U/mg)
Acrylamid
N.N'-Methylen-bis-acrylamid
Acrylsäurechlorid
Methylenchlorid
Ammoniumperoxidisulfat
N-Dimethylamino-Propionitril
Methode
Die Vorinkubation der Enzymlösung erfolgt wie in Beispiel 1 beschrieben.
Sofort nach Zugabe der Initiatorlösungen werden 5 g Molekularsieb (Biogel P6 50-100 mesh) dem Reaktionszusatz zugesetzt und in Stickstoff-Atmosphäre gerührt.
Die Quellung des Molekualrsiebs erfolgi. erst nach
einigen Sekunden, so daß eine gute Durchmischung erreicht wird.
Das Volumen der Reaktionslösung ist so berechnet, daß es nicht zum vollständigen Ausquellen des
Molekularsiebs ausreicht, so daß kein einheitlicher Polymerisationsblock gebildet wird, sondern die Polymerisation
ausschließlich in den Molekularsiebkugeln erfolgt. Die erhaltenen Partikel werden in 500 ml dest.
Wasser suspendiert, mit einem Rührer kräftig aufgeschlämmt,
und anschließend durch zwei Normsiebe von 0,4 und 0,2 mm Maschenweite fraktioniert. Die Partikel
mit der Körnung 0,2-0,4 mm werden in eine Säule mit einem Durchmesser von 20 mm eingefüllt und mit 4 I
0,2 M Phosphatpuffer pH = 7,5 eluiert.
Ausbeute: Ca. 5 g (bezogen auf Trockenmasse) — spezifische Aktivität 160 U/g (bezogen auf Trockenmasse).
Fixierung von Polyadenylsäure (Poly A)
Ausgangsmaterial
Ausgangsmaterial
■; Poly A
Triäthanolaminpuffer(0,5M,pH=8,0)
Acryloylchlorid
Äther
Acrylamid
ίο Ν,Ν'-bis-Acrylamid
ίο Ν,Ν'-bis-Acrylamid
Dimethylaminopropionitril (5%)
Ammoniumperoxydisulfat (5%)
Sephadex G-25, medium
Methode
27,4 mg Poly A werden in 2 ml Triäthanolaminpuffer gelöst und auf IO°C abgekühlt. Dieser Reaktionslösung
werden in Stickstoffatmosphäre 0,01 ml Acryloylchlorid, gelöst in I ml Äther, zugegeben und 30 Minuten gerührt.
2n Anschließend wird mit 0,3 g Acrylamid und U1^! g
Ν,Ν'-Methylen-bis-acrylamid sowie 2 g Sephadex G-25
versetzt und die Polymerisation der Suspension mit 0,02 ml Dimethylaminopropionitril und 0,02 ml Ammoniumperoxydisulfat
gestartet. Das erhaltene körnige
>=, Produkt wird nach etwa 8 Stunden in eine Säule
überführt und mit 2,5 I 0,5 M Kochsalzlösung gewaschen.
Zum Nachweis der Oberflächenfixierung des an Sephadex gebundenen Poly A wird in 0,3 N Kalilauge
in suspendiert und über Nacht bei 370C hydrolysiert.
Die nach Hydrolyse erhaltene Nucleinsäurekonzentration beträgt, berechnet auf das eingesetzte Poly A,
etwa 10%.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung einer an die Oberfläche eines Trägers kovalent gebundenen
biologisch aktiven, makromolekularen Verbindung, dadurch gekennzeichnet, daß eine biologisch
aktive, makromolekulare Verbindung A zuerst mit einer Verbindung B umgesetzt wird, die
wenigstens eine zur Kupplung mit der makromolekularen Verbindung A befähigte Funktion und
wenigstens eine weitere, zur Polymerisation befähigte Funktion aufweist, dann ein Molekularsiebmaterial
eines die biologisch aktive makromolekulare Verbindung A ausschließenden Vernetzungsgrades
in entquollenem Zustand zugesetzt und die polymerisationsfähige Gruppe des Kupplungsprodukts AB
allein oder in Gegenwart weiterer copolymerisierbarer oder/und polymerisationsfördernder Verbindungen
im Molekularsiebmaterial polymerisiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Verbindung B verwendet wird, welche als kupplungsfähige Funktion eine Alkylierungs-
oder Acylierungsgruppe und als polymerisationsfähige Funktion eine CC- oder CO-Doppelbindung
trägt.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das entquollene
Molekularsiebmaterial in einer Menge zugesetzt wird, die durch die polymerisationsfähige
Lösung des Kupplungsproduktes AB nicht vollständig gequollen werden kann.
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