DE2259582C3

DE2259582C3 - Gerät zur Entnahme von Zell- und Gewebeproben

Info

Publication number: DE2259582C3
Application number: DE2259582A
Authority: DE
Inventors: Max Moses London Levene
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1971-12-09
Filing date: 1972-12-06
Publication date: 1982-01-21
Also published as: GB1408140A; DE2259582A1; JPS4865792A; DE2259582B2; JPS5731905B2; US3881464A

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Gerät zur Entnahme von Proben für diagnostische Zwecke.

Aus der US-PS 28 47 990 ist ein Probenahmegerät bekannt, bei dem eine mindestens teilweise konischen Umriß aufweisende Bürste aus einer Schutzhülse ausgefahren werden kann, nachdem die letztere, an einem Manipulierschlauch befestigt, in einen lebenden Körper eingeführt worden ist.

Aus dieser Druckschrift sind demgemäß im wesentlichen die im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Merkmale bekannt.

Die US-PS 28 39 049 offenbart ferner ein Probenahmegerät zur Entnahme zytologischer Proben aus einem lebenden Körper, welches Gerät ebenfalls eine Bürste umfaßt; bei dieser sind die Enden einer verdrillten Schlauche, welche die Borsten der Bürste hält, durch eine Kunststoff-Schutzkappe abgedeckt.

Die vorliegende Erfindung geht von den nachstehenden Überlegungen aus:

Zwar sind bisher nur geringe Fortschritte bei der Behandlung verschiedener Formen von Krebs gemacht worden, soweit pharmazeutische Behandlungen ins Auge gefaßt werden, doch hat man einigen Fortschritt bei der chirurgischen Therapie gemacht, welche in weitem Maße der frühen Diagnose bedürfen, um erfolgreich sein zu können. Ein Beispiel ist der Gebärmutterhalskrebs, bei dem man Fortschritte erzielt hat, indem man Reihenuntersuchungen bezüglich der meist gefährdeten Bevölkerungsgruppen vorgenommen hat. Es besteht die Hoffnung, daß in Zukunft alle Frauen in regelmäßigen Abständen untersucht werden, damit das Vorhandensein abnormer Zellen möglichst früh festgestellt werden kann.

Gegenwärtig scheinen zwischen 3 und 5% der ". Frauen, bei denen eine erste zytologische Untersuchung vorgenommen wurde, abnormale Zellen zu haben und müssen einer Nachuntersuchung durch histologische Methoden zugeführt werden, bevor eine zutreffende Diagnose gestellt werden kann. Das Vermeiden einer ι» solchen Nachuntersuchung ist wünschenswert nicht nur wegen des entstehenden Kosten- und Arbeitsaufwandes, sondern vor allem auch wegen der psychologischen Schädigung der zur Nachuntersuchung bestellten Patientinnen. Die gegenwärtig benutzten Verfahren, um ι ϊ Proben zu erhalten, entnehmen unter Umständen nicht oder nicht genug Gewebe aus dem Gebärmutterhals, daß eine histologische Prüfung der ersten Originalprobe durchgeführt werden kann. Darüber hinaus erstreckt sich der Bereich des Gebärmutterhalses, aus dem die

2u Probe entnommen wird, gewöhnlich nicht weit genug, um sicherzustellen, daß, wenn überhaupt, abnormales Material vorliegt, dieses tatsächlich auch entnommen wird.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Gerät

■'■"> zur Entnahme von Zeil- und zugleich Gewebeproben zu schaffen, mit welchem so viel Material auf einmal entnommen werden kann, daß sowohl zytologische als auch histologische Untersuchungen durchgeführt werden können, falls dies erforderlich ist.

in Zur Lösung dieser Aufgabe werden die im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 genannten Merkmale vorgeschlagen.

Die genaue Größe und Form der Bürste hängt natürlich von dem Grad des Eindringens und des

i^e. Kontaktes ab, der in jedem Einzelfall erforderlich ist. Bei Verwendung einer konischen Bürste mit einer Länge von 2,5... 4 cm und einem Durchmesser von 2... 3 cm an der Basis kann in den gewünschten Bereichen eine große Oberfläche kontaktiert werden.

Es versteht sich, daß die Borsten normalerweise aus einem Material bestehen sollten, das mit den allgemein üblichen Verfahren sterilisierbar ist, und das gleiche gilt für eine Abstützung der Borsten. Es versteht sich ebenso, daß die Bürste aus einem Material bestehen sollte, das für die untersuchte Person keine Schädigung mit sich bringt, und ebenso wenig für die entnommenen Proben selbst.

Geeignete Materialien sind solche auf Zellulosebasis, beispielsweise Zellulosespinnfasern. Eine solche Bürste

5« ist von weicher, dcch stabiler Textur und vollständig löslich in Azeton.

Die Bürste wird vorzugsweise an einem sterilisierbaren Griff angebracht, von welchem sie leicht löslich ist. Der Griff kann bequemerweise eine gerade Stange oder ein Schaft von etwa 12 ... 18 cm Länge sein, an dessen einem Ende die Bürste mittels eines Greifermechanismus befestigt ist, der die Bürste lösbar festhält. An diesem Ende ist vorzugsweise außerdem ein im allgemeinen scheibenförmiger Abstützteil von etwa dem gleichen Durchmesser wie der Basis der Bürste angebracht, der etwa konkav in Richtung der Bürste ausgebildet ist.

Als Greifermechanismus kann beispielsweise ein federvorgespanntes Spannfutter verwendet werden.

h^r' Dies kann vom anderen Ende des Griffs aus betätigbar sein, so daß Kontamination verhindert wird. Alternativ kann die Bürste auch im Preßsitz in oder auf dem Griff angebracht werden.

Weitere bevorzugte Merkmale des Anmeldungsgegenstandes ergeben sich aus den Unteransprüchen. Ein Ausführungsbeispiel soll unter Bezugnahme auf die Zeichnung nachfolgend näher erläutert werden.

Der aus zwei miteinander verdrillten Strängen bestehende Metalldraht 1 dient als Abstützung für die Borsten 2; der Aufbau erinnert etwas an eine Flaschenbürste. Die Borsten 2 umfassen einen Bereich 3 mit etwa konstantem Durchmesser, der sich von einem Ende des Drahtes 1 bis zu einem Punkt erstreckt, der etwa ein Drittel der Drahtlänge umfaßt; der zweite Bereich von Borsten 4 erstreckt sich von diesem Punkt bis zum anderen Ende und erweitert sich nach außen bis zu einem Durchmesser, der etwa das Fünffache des Durchmessers beträgt, den die Borsten in dem Bereich 3 haben. An dem Ende des Drahtes, wo die Borsten am längsten sind, befindet sich eine Stange 5, die als Griff dient. An dem Befestigungsende weist die Stange 5 einen Greifer 6 in Form eines Spannfutters auf, das mittels eines Schiebers 7 vom anderen Ende der Stange aus betätigbar ist. Eine untertassenförmige Stütze 8 ist an dem Befestigungsende der Stange 5 angeordnet und mit der konkaven Seite den Borsten zugekehrt.

Für die Verwendung wird die gesamte Vorrichtung mit der Bürste und dem Griff sterilisiert, der Schieber 7 wird niedergedrückt, so daß der Greifer 6 über dem Draht 1 geöffnet wird und der Schieber 7 wird dann losgelassen. Die Bürste wird dann in den Gebärmutterhals eingeführt und verdreht, um die Probe zu entnehmen.

Die Bürste wird dann aus dem Greifer in eine stabilisierende Lösung gebracht Die stabilisierende Lösung wird geschüttelt, damit sich genug Zellen von den Borsten, an denen sie anhängen, lösen, so daß ein zytologisches Präparat vorbereitet werden kann, um eine zytoiogische Diagnose vorzunehmen. Falls erforderlich oder erwünscht, können die verbleibenden Zellen von der Bürste entfernt werden durch Lösen in einem geeigneten Lösungsmittel, so daß Proben für eine histologische Diagnose vorbereitet werden können.

Brauchbare Abmessungen für die verschiedenen Teile sind die folgenden:

Draht 1 -	3 cm	Länge
Borstenbereich 3 —	1 cm	Länge und 0,5 cm Durch
		messer
Borstenbereich 4 --	2 cm	Länge, zunehmend im
		Durchmesser von 0,5
		2.5 cm
Stütze 8 -	2.5 cm
Stange 5 —	15 cm	Länge.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Gerät zur Entnahme von Zeil- und Gewebeproben, das eine mindestens teilweise konischen Umriß aufweisende Bürste umfaßt, an deren Ende mit größerem Durchmesser ein Griff (5) befestigbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Borsten (2) der Bürste in einer bezüglich der entnommenen Zeil- und Gewebesubstanzen morphologisch neutralen Flüssigkeit lösbar sind.

2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Borsten (2) in Azeton löslich sind.

3. Gerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Borsten (2) aus Zellulosespinnfasern bestehen.

4. Gerät nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Bürste eine etwa stumpfkonische Kontur aufweist mit einem, dem stumpfen Ende folgenden Abschnitt (3) konstanten Durchmessers gleich dem des stumpfen Konusendes.

5. Gerät nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die gesamte Bürstenlänge 2,5 ... 4 cm und ihr Durchmesser 2 ... 3cm im Borstenbereich 4 beträgt.

6. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Griff (5) koaxial zur Bürste verläuft.

7. Gerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Bürste mittels eines Greifermechanismus (6) lösbar am Griff (5) befestigt ist.

8. Gerät nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Bürste am Griff (5) kraftschlüssig gehalten ist.