DE2259411B2 - Mittel und Verfahren zum Austreiben von Wasser oder einer anderen unerwünschten Flüssigkeit aus inneren Hohlräumen eines Telefonkabels - Google Patents
Mittel und Verfahren zum Austreiben von Wasser oder einer anderen unerwünschten Flüssigkeit aus inneren Hohlräumen eines TelefonkabelsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Mittel zum Austreiben von Wasser oder einer anderen unerwünschten Flüssigkeit
aus inneren Hohlräumen eines Telefonkabels sowie zum nachfolgenden Abdichten des Kabels gegen
weiteren Eintritt von Wasser.
ίο Ein einen Luftkern aufweisendes, mit Plastikmaterial
isoliertes Telefonkabel saugt sich gelegentlich beim Betrieb mit Wasser voll, welches Leckwege zu
Drähten mit beschädigter Isolation erzeugt. Dadurch werden die Ü1 ^rtragungseigenschaften der Aderpaare
mit einem au; Jerartige Weise verringerten Isolationswiderstand und mit hoher relativer Dielektrizitätskonstante
wesentlich verschlechtert. Die Wiederherstellung des Isolationswiderstandes auf die normalen
Betriebswerte ist insbesondere bei mit Plastikmaterial isolierten Erdkabeln sowohl teuer als auch
von zeitlich begrenzter Wirkung und oftmals überhaupt nicht möglich.
Ein allgemein bekanntes Verfahren zur Entfeuchtung von Plastikkabeln liegt in der Anwendung von Azeton.
Dieses Verfahren entfernt das Wasser, verhindert jedoch nicht dessen erneuten Eintritt. Aufgabe der
vorliegenden Erfindung ist demgemäß die Entfernung von Wasser, das bereits in einem mit Plastikmaterial
isolierten vielpaarigen Telefonkabel vorliegt, sowie die
Verhinderung von dessen erneutem Eintritt durch vorliegende Kabelabschirmungsfehler oder solche Fehler,
die zukünftig durch Füllung der Kabelzwischenräume entstehen können.
Zur Schaffung einer wirksamen Kabelentwässerungs- und Füllverbindung müssen jedoch weitere Erfordernisse erfüllt werden. Beispielsweise muß die Verbindung mit der Drahtisolation, mit der Kabelummantelung, mit der typischerweise aus Aluminium bestehenden Abschirmung und mit anderen Stoffen verträglich sein, die in unterirdischen abgeschlossenen Ummantelungen vorliegen.
Zur Schaffung einer wirksamen Kabelentwässerungs- und Füllverbindung müssen jedoch weitere Erfordernisse erfüllt werden. Beispielsweise muß die Verbindung mit der Drahtisolation, mit der Kabelummantelung, mit der typischerweise aus Aluminium bestehenden Abschirmung und mit anderen Stoffen verträglich sein, die in unterirdischen abgeschlossenen Ummantelungen vorliegen.
Die Verbindung muß auch die Trennung der Leitungen sowie die Unversehrtheit der Abschirmung,
des Polyäthylenmantels und der Aluminiumabschirmung gewährleisten.
Die Verbindung darf nicht das Aluminium oder die Kupferleitungen korrodieren, wenn eine Berührung
mit Jenseiben durch die kleinen Löcher erfolgt, die sich normalerweise in deren Plastikisolation finden.
Ferner muß die Verbindung eine hohe Isolation, einen hohen spezifischen Widerstand und eine hohe
Volumenbeständigkeit bei niedriger Dielektrizitätskonstante aufweisen und darf nur zu geringen dielektrischen
Verlusten führen, um den Isolations-Artwiderstand, die Kapazität und die Dielektrizitätsverluste des
Kabels auf annehmbare Werte zu bringen.
Um einen erneuten Eintritt von Wasser in das Kabel zu vermeiden, muß die Verbindung hydrophob und
beständigbleibend sein/
Wichtig ist, daffndiefVerbindung eine anfänglich
geringe Viskosität aufweist; um ein Einpumpen über wesentlicbe^Mhgeiieinheiten des Kabels zu ermöglichen,
vorzugsweise während eines normalen Werktages. "·; ; -ν' ,,·. ._■■■-: .:>·■,- ■ ■■■
\yeitere wichtige Eigenschaften sind ejuie lange
\yeitere wichtige Eigenschaften sind ejuie lange
6S Lagerzeit, ein geringer;·-Pieis un<j-|iandtiabungssicherheit.
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Die Erfindung schafft die Möglichkeit, Telefonkabel
dauer
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h
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h
dauernd von Wasser frei zu machen, das eingedrungen war, und die dielektrischen Eigenschaften wiederum
auf annehmbare Werte zu bringen. In gleicher Weise wird durch die Erfindung der evneute Eintritt von
Wasser in ein PIC-Telefonkabel verhindert. Bevorzugt
weist die erfindungsgemäße Verbindung annehmbar niedrige Anfangsviskositäten auf, bildet sich jedoch zu
einer weichen klebrigen Verbindung um, welche die Drahtisolation benetzt.
Die Erfindung strebt die Anwendung eines hydrophoben Isoliermaterials an, welches das Wasser in
einem mit Wasser voligesaugten Kabel verdrängt, wenn das Material eingepumpt wird, wobei sich das
Material, wenn es sich einmal in seiner Lage befindet, auf hohe Viskosität umwandelt, welche dessen Austritt
durch Lunkerlöcher oder ähnliche Abschirmdefekte verhindert, während gleichzeitig der erneute
Eintritt von Wasser ausgeschlossen wird.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein Lösungsmittel vorgesehen ist, das durch ein
querverbundenes Urethan-Netzwerk gelierbar ist, welches durch Reagierenlassen eines eine Hydroxyl-Funktionalität
aufweisenden ersten Materials mit einem eine Isozyanat-Funktionalität aufweisenden
zweiten Material gebildet ist.
Das Material wird in das Kabel bei sehr niedriger Viskosität eingepumpt und treibt das Wasser aus. Nach
einer Periode, die von der Menge an verwendetem Katalysator al hängt, erfolgt danach in dem Urethan
die Herstellung von Querverbindungen, wobei sich ein dreidimensionales Netzwerk ergibt, welches eine
Gelierung des Öls bewirkt. Dac Ergebnis ist ein gefülltes
Kabel, aus dem das Wasser ausgetrieben ist und das hinfort gegenüber Wasser abgedichtet ist.
Gemäß einem besonderen Ausführungsbeispiei nach der Erfindung wurde ein günstiges Verfahren entwickelt,
um ein reagierendes Material von ausreichend geringer Viskosität zu erhalten, welches alle erfindungsgemäß
zu stellenden Forderungen erfüllt, einschließlich der Einpumpbarkeit der Verbindung und deren
späterer Umsetzung in weiches klebriges Material. Ein besonderes Ausführungsbeispiel hierfür stellt eine
Lösung aus einem mit Hydroxylgruppen abgeschlossenen Polybutadien und einem Rizinusöl auf der
Grundlage eines Isozyanat-Präpolymers in einem aromatischen Öl von geringer Viskosität dar.
Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ergab sich, daß ein »Vorentwässerungsmittel«,
das in hohem Anteil sowohl mit Wasser als auch mit dem Hauptentwässerungsmittel mischbar ist,
zur Entfernung eines ebenso großen Prozentteils des Wassers dient, wie dies durch die Anwendung des
gelierenden Hauptentwässerungsmittels allein geschieht. Beispielsweise entfernt eine Vorentwässerung
mit flüssigem Polypropylenglykol, das vollständig in Wasser mischbar ist und Polyäthylen benetzt, dac·
Wasser. Das Austreiben des Polypropylenglykol mit der letztgenannten Lösung stellt wiederum einen
hohen prozentualen Anteil von schlechten Kabelpaaren auf annehmbare Werte des Isolationswiderstandes
ein. Die Anfangsviskosität der in das Kabel einzupumpenden Lösung zur Entwässerung und nachfolgenden Füllung großer Kabellängen ist kritisch.
Eine empirische Gleichung für die Viskosität einer Lösung zweier Flüssigkeiten, beispielsweise eines Öls;
und eines flüssigen Polymers, ergibt sich durch die folgende Gleichung:
logj?c = (1—Λ?) log>y0 + Av\ogyp. (1)
Hierbei bedeuten ?/c die Viskosität der zusammengesetzten
Lösung, >/„ und ηρ die Viskosität des Öls
bzw. des flüssigen Polymers: Av bedeutet den prozentualen
Gehalt des Polymers in der Lösung.
Aus der obigen Gleichung ergibt sich, daß die Viskosität des Lösungsmittels des Polymers vermindert werden muß. Ferner muß auch der prozentuale Gehalt des Polymers in der Zusammensetzung vermindert werden.
Aus der obigen Gleichung ergibt sich, daß die Viskosität des Lösungsmittels des Polymers vermindert werden muß. Ferner muß auch der prozentuale Gehalt des Polymers in der Zusammensetzung vermindert werden.
ίο Zusätzlich muß das Polymer im Hinblick auf seine
hydrophoben und niedrigviskosen Eigenschaften sowie hinsichtlich seiner Fähigkeit zum Reagieren innerhalb
Temperaturbereichen gewählt werden, wie sie in der Praxis auftreten.
Die Erfindung ist nachstehend an Hand von Beispielen näher erläutert.
Eine bevorzugte Klasse von zu verwendenden Stoffen umfaßt ein Lösungsmittelöl, das durch ein
querverbundenes Urethannetzwerk geliert wird, wel-
ao ches durch Reagierenlassen eines Materials, im wesentlichen
auf der Grundlage 1:1, gebildet wird, wobei das Material eine nicht blockierte (d. h. verfügbare)
Hydroxyl-Funktionalität mit einem Material aufweist, das eine nicht blockierte Isozyanat-Funktionalität aufweist.
Die Erfindung strebt insbesondere Systeme innerhalb dieser bevorzugten Klasse an, die eine
anfängliche Viskosität von weniger als 100 cP (Centipoise) bei allen Temperaturen zwischen 1,5 und 32° C
aufweisen. Systeme gemäß der obigen Erwähnung sind demgemäß vorzuziehen, welche beim völligen Gelieren
eine Dielektrizitätskonstante von nicht mehr als 3,0 und vorzugsweise nicht mehr als 2,5 aufweisen.
Ein besonderes Anwendungsfeld der vorliegenden Erfindung ist ein mit einer Abschirmung versehenes
und mit Plastikmaterial isoliertes Vielpaar-Leiter-Telefonkabel, das mit einem Lösungsmittel gefüllt ist,
welches durch eine querverbunüene Urethan-Polymer-Zusammensetzung,
enthaltend 5 bis 20 Gewichtsprozent Polymer, geliert ist. Das querverbundene Methan-Polymer
wird aus einem Polyol und einem Isozyanat-Präpolymer gebildet, wobei das Polyol in der Art dem
Polyäther, Polyester, Rizinusöl oder Polybutadien entspricht.
Das Kabelentwässerungsmittel nach diesem Beispiel besteht aus einem Teil I und einem Teil IT. da die
Bestandteile bevorzugt in zwei solchen Teilen gelagert werden, und zwar bis unmittelbar vor der Einführung
in das Kabel, wo sie vorzugsweise in gleichen Anteilen des Teils I und II gemischt werden. Alle Zusätze
können zu diesem Zeitpunkt jedoch auch miteinander vereinigt sein.
Der Teil I besteht aus einem Rizinusöl auf der Grundlage von Isozyanat-Präpolymer in einem aromatischen
Lösungsmittelöl, und zwar in Mengen von 50 g Isozyanat-Präpolymer pro Liter Lösung. Das
Präpolymer wird aus Toluen-Diisozyanat und Rizinusöl gebildet und weist eine Hydroxyl-Funktionalität
von 2,8 und ein Äquivalentgewicht von etwa 288 auf. Das Rizinusöl für die vorliegenden Zwecke ist als
Gemisch von etwa 70% reinem Glyzeryl-Tririzinoleat und 30 % Glyzeryl-Dirizinoleat-Monooleat oder Monolinoleat
definiert. Vom Standpunkt der Anwendung von Isozyanat ist das Rizinusöl angenähert zu 70%
tri- und zu 30% difunktionell. Die Triolenstruktur des Rizinusöl erzeugt eine Querverbindung. Das aromatische
Lösungsmittelöl ist also öl mit einem größeren
5 6
Anteil von aromatischen Molekülen definiert, d. h. Dichte 1,02
Molekülen mit zumindest einem aromatischen Ring. Viskosität bei 25°C 11 cP
Der Teil II besteht aus 100 g/l der Lösung (in aroma- Fließpunkt bei —400C
tischem Lösungsmittelöl) des durch Hydroxylgruppen Gemischanalinpunkt bei 15,5° C
abgeschlossenen Polybutadien mit einer Hydroxyl- 5 Flammpunkt bei 1430C
funktionalität zwischen 2,2 und 2,4 sowie einem Hy- Kohlenwasserstoffanalyse (Clay-Gel-Anaiyse)
droxylgehalt zwischen 0,75 und 0,9 Äquivalenten pro in Gewichtsprozent:
kg und 4 g/l Dibutyl-Zinn-Dilaurat als Katalysator. Polarisierte Harze 4
Aromate 95
B e i s ρ i e 1 2 i° Gesättigter Anteil 1
Das Entwässerungsmittel des vorliegenden Beispiels Das verwendete Polyol ist ein durch Hydroxyl-
ist gleich wie beim Beispiel 1 mit der Ausnahme, daß gruppen abgeschlossenes flüssiges Polybutadien, das
das auf Rizinusöl basieren je Isozyanat-Präpoiymer bekannt ist. Dessen Eigenschaften sind wie folgt:
vom Typ Diphenylmethan-Diisozyanat ist. 15
Polybutadien-Isomer-Gehalt:
Beispiel 3 Trans 1, 4 60%
Das Entwässerungsmittel nach diesem Beispiel ent- ^!s . *' 4 Ζλό"
spricht demjenigen des Beispiels 1, mit der Ausnahme, Vinyl 1,2 · · ·ο· ·
Ζητ! ■
daß das Isozyanat-Präpoiymer auf einem durch Hy- ao Viskosität bei 24 C SU Foise
droxylgruppen abgeschlossenen Polybutadien und Fepehtigkeitsgenalt in /o ü,U5
Toluen-Diisozyanat beruht. ' Jodzahl j™ . .
Hydroxyl gehalt 0,85 Aqui-
Beispiel 4 valente/kg
Das Entwässerungsmittel nach diesem Beispiel ent- 25 Das verwendete Isozyanat ist ebenfalls bekannt. Es
spricht demjenigen des Beispiels 1, mit der Ausnahme, handelt sich hier um ein auf Präpolymer basierendes
daß das Isozyanat-Präpoiymer auf durch Hydroxyl- Rizinusöl. Dieses wurde weg<;n seines geringen Dampfgruppen
abgeschlossenem Polybutadien und Diphenyl- druckes (und damit der geringen Giftigkeit beim Einmethan-Diisozyanat
basiert. atmen) und wegen seiner Lösbarkeit in aromatischem
Gemäß dem Beispiel 1 kann der Gewichtsanieil pro 30 Öl gewählt. Einige von dessen Eigenschaften sind
Liter des auf Rizinusöl basierenden Isozyanat-Präpoly- nachfolgend zusammengestellt:
mers innerhalb eines Bereiches von 25 bis 150 verändert werden. Aromatisches Lösungsmittelöl wird Funktionalität 2,8
mers innerhalb eines Bereiches von 25 bis 150 verändert werden. Aromatisches Lösungsmittelöl wird Funktionalität 2,8
gewählt, um das Polybutadien und das Rizinusöl- Gewichtsäquivalent 388
Präpolymer aufzulösen. Das aromatische Öl besteht 35 Dichte 1,007
vorzugsweise aus mehr als 90 Gewichtsprozent aroma- Erstarrungspunkt 1,5° C
tischer Molekülen, wie dies vorangehend festgelegt Viskosität bei 25° C 215 Poise
wurde, wobei eine Messung gemäß den Normen der % NCO 10,8
American Society of Testing Material Standard
Nr. D-2007 erfolgte. 40 Weitere Beispiele von Stoffen, welche die erforder-
Das Gemisch, bestehend aus den Teilen I und II, liehe Hydroxyl-Funktionalität aufweisen, umfassen
wie es in den drei vorangehenden Beispielen festgelegt folgende Stoffe: Naturgumrr.;, in welchen Hydroxyl-
wurde, muß eine Anfangsviskosität unter 100cP bei Funktionalitäten eingeführt wurden; Äthylen-Propy-
allen Temperaturen zwischen 1,5 und 32° C aufweisen. len-Gummi-Kopolymere oder -Terpolymere, in welche
Insbesondere können die obenerwähnten Konzentra- 45 Hydroxyl-Funktionalitäten eingeführt wurden; und
tionen verändert werden, jedoch nicht über diejenige, Styren-Butadien-Gummi (SBR), welcher im Sinne
weiche die Anfargsviskosität von 100 cP übersteigt. eines Gehaltes von Hydroxyl-Funktionalitäten abge-
Die Konzentrationen der erwähnten Zusätze des wandelt wurde.
Teils II können um etwa 20% reduziert werden, wobei Bei den vorgenannten Beispielen war es über-
das aromatische Lösungsmittelöl noch geliert wird. <o raschend, daß die Gelierungskomponente eine Gelie-
Ein Vorentwässerungsmittel gemäß einer Weiter- rung sogar bei eingemischtem Wasser zeigte, trotz des
bildung der Erfindung erwies sich als sehr vorteilhaft. sehr geringen Anteils an UrethdPgliedern. Die Wich-
Allgemein muß das Vorentwässerungsmittel mit tigkeit dieser Beobachtung ist nachfolgend näher dar-
Wasser und mit der Besserungsverbindung mischbar gelegt.
sein. Auch muß Polyäthylen benetzt werden. Bei dem 55 Bei der Herstellung der erfindungsgemäSen Mittel
obigen Beispiel 1 ist die Besserungsverbindung aroma- ist die Verträglichmachung verschiedener einander
tisches Lösungsmittelöl; als Vorentwässerungsmittel entgegenstehender Erfordernisse notwendig:
hierfür wird erfindungsgemäß beispielsweise Polypro- (1) Das Material muß in das Kabel einpumpbar
pylenglycol mit einem Molekulargewicht im Bereich sein; (2) wenn sich das Material einmal in dem Kabel
von 425 bis 150 verwendet. 60 an der richtigen Stelle befindet, muß es in einer Rea!o
Flüssiges Polyäthylenglycol kann auch als Vor- tion gelierrn, welche sogar beim Vorliegen von Restentwässerungsmittel
verwendet werden. Ketone, bei- wasser stattfindet; (3) das Gel muß physikalisch und
spielsweise Metbyläthylketon, kann mit den notwen- chemisch stabil sein, wobei sich demgemäß Lösungsdigen
Sicherheitsvorkehrungen angewendet werden. mittel nicht abspalten oder auslaufen darf und wobei
Das bei den vorangehenden Beispielen verwendete 65 die Gelstruktur gegenüber Hydrolyse stabil sein muß.
aromatische Öl isi. bekannt. Das Erfordernis zu (1) kann erfüllt werden, indem
Die Haupteigenschaften dieser Substanz sind fol- ein Lösungsmittel oder Verdünnungsmittel von nied-
gende: riger Viskosität verwendet wird, wobei der Anteil
des Gelierungszusatzes in der Lösung vermindert wird und wobei ferner die Viskosität des Gelierungsmittels
erniedrigt wird.
Das Erfordernis (2) muß in zwei Teilen betrachtet werden. Der minimale Anteil von erforderlichem
Gelierungsmittel zum Gelieren des Öls muß, was von vornherein nicht bekannt war, gering genug sein, um
zusammen hiermit das Erfordernis (1) zu erfüllen. Es besteht die zusätzliche Bedingung, daß das Verbindungsgel
bei Gegenwart von Wasser (welches die Urethanreaktion stört) die Anwendung zusätzlichen
Gelierungsmittels oberhalb des minimalen Anteils
erfordert, welcher ein trockenes (wasserfreies) öl gelieren würde. Die Verbindung geliert sogar mit darin
eingemischtem Wasser und kapselt das Wasser ein. Das Erfordernis (3) steht auch in einem Gegensatz
zu dem Erfordernis (1). Da das Material infolge Verflüchtigung des Lösungsmittels nicht schrumpfen darf,
kann ein Lösungsmittel, beispielsweise Toluen, von sehr niedriger Viskosität nicht verwendet werden.
Sicherheitsbetrachtungen erfordern auch ein Material ίο mit einem geringen Dampfdruck. Ein gemäß der Erfindung
verwendetes öl erzielte sowohl die notwendige Flüssigkeits- als auch Viskositäts-Kennwerte.
Claims (9)
1. Mittel zum Austreiben von Wasser oder einer anderen unerwünschten Flüssigkeit aus inneren
Hohlräumen eines Telefonkabels sowie zum nachfolgenden Abdichten des Kabels gegen weiteren
Eintritt von Wasser, gekennzeichnet
durch ein Lösungsmittelöl, das durch ein querverbundenes
Urethan-Netzwerk gelierbar ist, weiches durch Reagierenlassen eines eine Hydroxyi-Funktionalität
aufweisenden ersten Materials mit einem eine Isozyanat-Funktionalität aufweisenden
zweiten Material gebildet ist.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das erste und zweite Material in
Gewichtsanteilen von 1:1 vorliegen.
3. Mittel nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das System, welches
das Lösungsmittelöl sowie das erste und zweite Material enthält, eine Anfangsviskosität von weniger
als 100 cP bei allen Temperaturen zwischen 1,5 und 32° C und beim vollen Gelieren eine Dielektrizitätskonstante
von nicht mehr als 3,0 aufweist.
4. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das gelierbare Lösung<;-nittelöl
mehr als 90 Gewichtsprozent aromatische Moleküle und gleiche Gewichtsmengen eines ersten
und zweiten Materials enthält, wobei das erste Ma-.erial aus 25 bis 150 g Isozyanat-Präpolymer
pro Liter Lösung und das zweite Material aus 80 bis 120 g eines durch Hydroxylgruppen abgeschlossenen
Polybutadiens pro Liter Lösung und im wesentlichen 4 g pro Liter Lösung von Dibutyl-Zinn-Dilaurat
besteht.
5. Mittel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Isozyanat-Präpolymer aus Toluen-Diisozyanat
und Rizinusöl gebildet ist und eine Hydroxyl-Funktionalität von im wesentlichen 2,8
und ein Äquivalentgewicht von angenähert 28S aufweist und daß das durch Hydroxylgruppen abgeschlossene
Polybutadien eine Hydroxyl-Funktionalität zwischen 2,2 und 2,4 sowie einen Hydroxylgehalt
zwischen 0,75 und 0,90 Äquivalent pro kg aufweist.
6. Verfahren zum Austreiben von Wasser oder einer anderen unerwünschten Flüssigkeit aus den
Zwischenräumen eines vielpaarigen Telefonkabels nebst Abdichtung desselben gegen weiteren Eintritt
von Wasser unter Anwendung eines Mittels gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch
Einpumpen des Zusatzes mit einer Anfangsviskosität von unter 100 cP und einer Gelierungsfähigkeit
in einem bestimmten Zeitraum in der Größenordnung von 24 Stunden nach dem Eintritt in das
Kabel.
7. Verfahren nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch Einpumpen eines nichtgelierenden Entwässerungsmittels
mit vollständiger Mischbarkeit in Wasser vor dem Einpumpen des gelierenden Mittels
in das Kabel.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das gelierende Mittel mit dem nichtgelierenden
Zusatz voll mischbar ist.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß das nichtgelierende
Mittel aus Polypropylen-Glycol mit einem Molekulargewicht in dem Bereich von 425 bis 150
besteht.
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