DE3521250C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine wasserabweisende
Sprühmittelzusammensetzung in einer Sprühdose.
Aus der DE-AS 12 71 865 ist ein Schutzüberzug gegen
Eisbildung bekannt, welcher Polysiloxane enthält. Die
Polysiloxane sind jedoch wesentlich kürzer als die der
Erfindung und besitzen nur eine α-OH-Gruppe, das andere
Molekülende ist substituiert. Aus der DE-OS 29 43 521 ist
ein Aerosol zur Türschloßenteisung bekannt, welches jedoch
eine chemisch völlig andere Zusammensetzung hat als die
vorliegende Erfindung, es besteht hauptsächlich aus
Alkoholen und Paraffinöl. Ferner ist aus der DE-OS
27 57 535 eine Flüssigkeit zur Gefrierpunktserniedrigung
bekannt, welche bei Zusatz von Treibgas auch in Sprühdosen
angewendet werden kann. Sie besteht aus einer
Alkoholmischung, welcher Tausalze zugesetzt werden.
Die Sprühdosen mit wasserabweisenden
Oberflächenbehandlungsmitteln, welche überwiegend
beispielsweise aus Siliconölen aufgebaut sind, sollen für
die übliche Anwendung über einen längeren Zeitraum
brauchbar sein, wobei es wünschenswert ist, den Gasdruck so
niedrig wie möglich zu halten (z. B. nicht höher als 12 kp/cm²
bei 50°C). Bedauerlicherweise besteht dabei das
Problem, daß der Gasdruck im Innern der Dose über das
tolerierbare Niveau hinaus ansteigt, wenn sie längere Zeit
in einer Umgebungstemperatur von beispielsweise 80°C steht.
Durch die Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, ein
wasserabweisendes Oberflächenbehandlungsmittel zu schaffen,
welches in einer Sprühdose über einen längeren Zeitraum
brauchbar bleibt, ohne daß der Gasdruck im Innern der
Sprühdose über ein tolerierbares Niveau hinaus ansteigt,
wenn die Sprühdose höheren Temperaturen beispielsweise im
Bereich von 80 bis 100°C ausgesetzt ist.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die
kennzeichnenden Merkmale von Anspruch 1 gelöst.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist in
Anspruch 2 wiedergegeben.
Es soll nun eine bevorzugte Ausführungsform dieser
Erfindung im einzelnen beschrieben werden.
Zuerst sollen dabei typische Formulierungen des
wasserabweisenden Oberflächenbehandlungsmittels betrachtet
werden.
Verwendet wird ein wasserabweisendes Oberflächenbehandlungsmittel
bestehend aus den folgenden Bestandteilen,
wobei die verwendeten Mengen in Gewichtsteilen
angegeben sind:
Polyorganosiloxan mit α,ω-endständigen (je eine an
den gegenüberliegenden Enden) OH-Gruppen
HO[(CH₃)₂SiO]₁₃₅₀₀H | ||
100 | ||
HO[(CH₃)₂SiO]₂₉₀H | 50 | |
Frostschutzmittel @ | Silikonöl (100 000 mm²/s) | 20 |
Silanvernetzungsmittel @ | γ-Aminopropyltriethoxysilan | 100 |
Katalysator @ | Dibutylzinndilaurat | 5 |
In einem Mischlösungsmittel bestehend aus 20,8 Teilen
1,1,1-Trichlorethan und 78 Teilen 1,1,1-Trichlorethylen
werden 5,2 g der oben beschriebenen Zusammensetzung
aufgelöst (Silikongehalt 5,0%). Die resultierende
Lösung und zusätzlich 310 Teile Freon R-12, ein
Lösungsmittel, das bei Raumtemperatur unter atmosphärischem
Druck gasförmig ist, werden in eine leere
Spraydose gefüllt.
Die Menge an obengenanntem Katalysator wird so gewählt,
daß sie ungefähr in den Bereich von 0,6 bis
20 Teilen berechnet als Metall in den Katalysator
fällt. Sofern diese Menge weniger als 0,6 Teile beträgt,
erfolgt keine Härtung. Sofern die Menge 20 Teile
übersteigt, geht die Reaktion zu schnell vor sich
und das Haftvermögen des aufgebrachten Sprays ist eher
verschlechtert als verbessert. Neben dem schon erwähnten
Dibutylzinndilaurat sind Zinkoctanoat, Eisenoctanoat,
Ethyltitanat und Butyltitanat
weitere verwendbare Katalysatoren genannt.
Von dem erwähnten Lösungsmittel wird gefordert, daß
es in der Lage ist, die genannte Zusammensetzung aufzulösen.
Wünschenswert ist dabei, daß der Feststoff
in einer Konzentration von ungefähr 1 bis 10%, vorzugsweise
2 bis 5%, und besonders bevorzugt 2,5 bis
3,5% enthalten ist. Wenn die Konzentration an Feststoff
10% übersteigt, ist es unmöglich, den Inhalt
der Spraydose während des Sprühens zu dispergieren.
Wenn die Konzentration weniger als 1% beträgt, wird
nur eine unzureichende Wasserabweisung erzielt.
Verwendbare Lösungsmittel sind
n-Hexan, n-Heptan, Benzin, Benzol, Toluol, Isopropylalkohol,
Butylalkohol, Methylethylketon, 1,1,1-Trichlorethan,
Trichlorethylen, Dimethyläther und Methylenchlorid.
Beispiele für Lösungsmittel, welche bei Raumtemperatur
unter atmosphärischem Druck gasförmig sind,
sind fluorenthaltende Kohlenwasserstoffe der Freonserie.
Neben dem schon aufgeführten Freon R-12 seien
Freon R-11, Freon R-13, Freon F-14, Freon R-21,
Freon R-22, Freon R-112, Freon R-114 und Freon F-115
genannt.
Beispiele für die vorteilhaft verwendbaren Silanvernetzungsmittel
sind Epoxygruppen enthaltende Polyorganosiloxane,
wie zum Beispiel
und
und Aminogruppen-enthaltende Silane bzw. Siloxane,
wie z. B. γ-Aminopropyltriethoxysilan, γ-(N-β-Aminoethyl)-
Aminopropyltriethoxysilan
und N-Methyl-γ-
Aminopropyltriethoxysilan.
Die wie oben beschriebene gefüllte Spraydose wurde
auf Änderung des Gasdruckes überprüft. Das Ergebnis
zeigt, daß der Gasdruck 12 kp/cm² erreicht, wenn die
Umgebungstemperatur auf 100°C erhöht wird. Dieser
Wert zeigt, im Vergleich zu dem Gasdruck von 12 kp/cm²,
erzeugt schon bei 50°C in herkömmlichen mit wasserabweisenden
Oberflächenbehandlungsmittel gefüllten
Spraydosen, daß die vorliegende Spraydose den
Gasdruck im Vergleich zu den herkömmlichen Spraydosen
auf einem viel niedrigeren Niveau hält.
Als Vergleich soll nachfolgend eine typische Formulierung
eines wasserabweisenden Oberflächenbehandlungsmittels
in einer obenerwähnten herkömmlichen
Spraydose gezeigt werden, wobei die genannten Mengen
der Bestandteile in Gewichtsteilen angegeben sind.
Silikonöl F-451 (10 mm²/s) | |
100 | |
1,1,1-Trichlorethan (8%ige Lösung) | 100 |
Eine leere Spraydose wird mit der obenbeschriebenen
Zusammensetzung und zusätzlich 306 Teilen Freon R-12
und 202 g Dimethyläther gefüllt.
Die Erfindung wird
auch durch die unten aufgeführten
beispielhaften Formulierungen verwirklicht.
Polyorganosiloxan mit α,ω-endständigen OH-Gruppen
HO[(CH₃)₂SiO]₁₀₀₀H | ||
100 | ||
Frostschutzmittel @ | Silikonöl (80 000 mm²/s) | 30 |
Silanvernetzungsmittel @ | γ-Aminopropyltriethoxysilan | 100 |
Katalysator @ | Dibutylzinndilaurat | 5 |
In einem Mischlösungsmittel bestehend aus 17,6 Teilen
1,1,1-Trichlorethan und 155 Teilen 1,1,1-Trichlorethylen
(Feststoffgehalt 2,5%) werden 4,4 g der obengenannten
Zusammensetzung gelöst. Eine leere Spraydose
wird mit der resultierenden Lösung und zusätzlich
221 Teilen Freon R-12 gefüllt.
Polyorganosiloxane mit α,ω-endständigen OH-Gruppen
In einem Mischlösungsmittel bestehend aus 20 Teilen
1,1,1-Trichlorethan und 47,5 Teilen 1,1,1-Trichlorethylen
werden 0,5 g der obengenannten Zusammensetzung
gelöst. Eine leere Spraydose wird mit der resultierenden Lösung
und zusätzlich 152 Teilen Freon R-12
gefüllt.
Polydimethylsiloxan mit α,ω-endständigen OH-Gruppen
In einem Mischlösungsmittel bestehend aus 16 Teilen
1,1,1-Trichlorethan, 30 Teilen 1,1,1-Trichlorethylen (Feststoffgehalt)
und 101 Teilen Dimethyläther werden 4,0 g der obengenannten
Zusammensetzung gelöst.
Eine leere Spraydose wird mit der resultierenden Lösung
und zusätzlich 152 Teilen Freon R-12 gefüllt.
Die Zusammensetzung der Formulierung 4 wird kombiniert
mit 30 Teilen Dimethylsilikonöl als Frostschutzmittel.
Ein wasserabweisendes Oberflächenbehandlungsmittel
wird entsprechend der Formulierung 4 hergestellt,
wobei aber anstelle der dort genannten
Zusammensetzung 4,0 g der hier beschriebenen Zusammensetzung
verwendet werden.
In kalten, nördlichen Gegenden, wie Hokkaido, Nordamerika
und Nordeuropa verklebt Wasser während der Winterzeit
die verschiedensten Autoteile. Sobald die
Außentemperatur unter minus 5°C abfällt, gefriert
das anhaftende Wasser zwischen den Kontaktstellen der
Tür und den Dichtungsstreifen, den Kontaktflächen vom
Kofferraum und den Dichtungsstreifen, an den Kotflügeln
und in den Schlüssellöchern. Große Kräfte sind deshalb
dann aufzuwenden, um die Tür oder den Kofferraum
gegen die Kohäsionskräfte des Eises zu öffnen. Manchmal
bewirken die großen Kräfte eine Zerstörung der
Dichtungsstreifen. Wenn aber die genannten wasserabweisenden
Oberflächenbehandlungsmittel auf die genannten
Kontaktflächen sprühend aufgebracht werden,
sind die folgenden Effekte erzielbar.
- (1) Wenn sich Eis an den Kontaktflächen zwischen der Tür und den Dichtungsstreifen gebildet hat, so versetzt das angewandte Mittel uns in die Lage, die Tür sanft unter leichtem Zug zu öffnen.
- (2) Wenn sich Eis an den Kontaktflächen zwischen Kofferraum und Dichtungsstreifen gebildet hat, so versetzt das angewandte Mittel uns in die Lage, den Kofferraumdeckel in ähnlicher Weise zu öffnen.
- (3) Wenn das Oberflächenbehandlungsmittel in das Schlüsselloch gesprüht wird, so kann das anhaftende Wasser nicht gefrieren. Das Schlüsselloch ist somit bereit für die Aufnahme des Schlüssels.
Die vorgenannten Teile des Autos sind nicht die alleinigen
Gegenstände, die bei Anwendung der wasserabweisenden
Oberflächenbehandlungsmittel
gegen die Kohäsionskräfte des Eises geschützt werden. So werden die
gleichen Effekte wie beschrieben erhalten, wenn diese
Mittel an Fensterbrettern und Türrahmen von Häusern
in kalten, nördlichen Gegenden angewandt werden.
Um den Effekt der wasserabweisenden Oberflächenbehandlungsmittel
zu demonstrieren,
wird folgende Prüfung durchgeführt.
Das obengenannte Oberflächenbehandlungsmittel wird
durch Sprühen auf die Kontaktflächen zwischen Tür und
Dichtungsstreifen eines Autos aufgebracht. Das Auto
wird dann in einen Gefrierraum bei minus 20°C
fünf Stunden stehengelassen. Nach Ablauf dieser Zeit wird
die Tür geöffnet und die für das Öffnen benötigte Kraft
gemessen.
Die Ergebnisse dieser Prüfung sind in der Tabelle 1
gezeigt.
Verwendetes Mittel | |
Erforderliche Kraft (kp) | |
Formulierung 1 | 7 |
Formulierung 2 | 10 |
Formulierung 3 | 15 |
Formulierung 4 | 11,5 |
Formulierung 5 | 11,5 |
Kein Mittel | 25 |
Es wird aus der Tabelle 1 klar, daß die mit dem wasserabweisenden
Oberflächenbehandlungsmittel dieser Erfindung
behandelten Türen mit weniger als der halben Kraft
als die nicht behandelte Tür zu öffnen sind.
Wie im einzelnen oben beschrieben, versetzt und das
Sprühmittel der vorliegenden Erfindung in die Lage, den
Gasdruck innerhalb der Dose selbst dann, wenn die Dose
an Plätzen mit einer Umgebungstemperatur im Bereich von
80-100°C steht, auf niedrigem Niveau zu halten. Auf
diese Weise wird es dem offiziellen Standard gerecht
und ist in einem weiten Sicherheitsbereich funktionsfähig.
Claims (2)
1. Wasserabweisende Sprühmittelzusammensetzung in einer
Sprühdose,
gekennzeichnet durch
folgende Bestandteile:
- a) 100 Teile eines Polydimethylsiloxans als wasserabweisendes Oberflächenbehandlungsmittel der allgemeinen Formel HO[(CH₃)₂SiO] n H, in welcher n eine ganze Zahl von 5000 bis 100 000 bedeutet, und welches an den gegenüberliegenden Enden jeweils mit einer OH-Gruppe versehen ist,
- b) 5 bis 35 Teile eines Frostschutzmittels, welches aus wenigstens einem der nachfolgend genannten Verbindungsgruppen besteht, nämlich Methylsiliconöl, Dimethylsiliconöl und eine Mischung aus Silikon mit Dimethylsilikonöl,
- c) 50 bis 100 Teile eines Silanvernetzungsmittels, welches wenigstens eines der nachfolgend genannten funktionellen Gruppen enthält, nämlich Epoxygruppen enthaltende Polyorganosiloxane und Aminogruppen enthaltende Silane bzw. Siloxane,
- d) 0,6 bis 20 Teile eines Katalysators, welcher wenigstens aus einem der nachfolgend genannten Verbindungen besteht, nämlich Dibutylzinndilaurat, Zinkoctanoat, Eisenoctanoat, Ethyltitanat und Butyltitanat,
- e) ein Lösungsmittel zum Lösen der vorstehend genannten Bestandteile a) bis d), wobei eine 1-10%ige Lösung hergestellt wird, und wobei das Lösungsmittel mindestens einen der nachfolgend genannten Bestandteile enthält, welcher aus einer Gruppe ausgewählt wurde, bestehend aus n-Hexan, n-Heptan, Benzin, Benzol, Toluol, Isopropylalkohol, Butylalkohol, Methylethylketon, 1,1,1-Trichlorethan, 1,1,1-Trichlorethylen, Dimethylether, Methylenchlorid, ein Lösungsmittelgemisch aus 1,1,1-Trichlorethan und 1,1,1-Trichlorethylen, und ein Lösungsmittelgemisch aus 1,1,1-Trichlorethan, 1,1,1-Trichlorethylen und Dimethylether, und
- f) Freon als ein Lösungsmittel, das bei Raumtemperatur unter atmosphärischem Druck gasförmig wird.
2. Wasserabweisende Sprühmittelzusammensetzung
nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Frostschutzmittel ein Silikonöl, das
Silanvernetzungsmittel γ-Aminopropyltriethoxysilan, der
Katalysator Dibutylzinndilaurat, das Lösungsmittel zum
Lösen der vorstehend genannten Bestandteile a) bis d), eine
Lösungsmittelmischung aus 1,1,1-Trichlorethan, 1,1,1-Trichlorethylen und
Freon-R-12 ist.
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