DE2257128B2 - Umschaltbares Direkt- und Anwahl-Steuersystem - Google Patents
Umschaltbares Direkt- und Anwahl-SteuersystemInfo
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- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
- H02B—BOARDS, SUBSTATIONS OR SWITCHING ARRANGEMENTS FOR THE SUPPLY OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
- H02B15/00—Supervisory desks or panels for centralised control or display
- H02B15/02—Supervisory desks or panels for centralised control or display with mimic diagrams
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- Power Engineering (AREA)
- Selective Calling Equipment (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein umschaltbares Direkt- und Anwahl-Steuersystem für Nah- und Fernsteueranlagen
mit einem Steuerpult, einer zentralen, einen Prozeßrechner umfassenden Anwahleinrichtung und
einem Mosaikschaltbüd.
Direktsteuerungen für Nah- und Fernsteueranlagen sind bekannt. Sie bestehen aus Steuer-Tafeln,
-Pulten und Steuermosaikbildern mit einer symbolischen Darstellung der zu steuernden und zu
überwachenden Anlagen und Versorgungsnetze. In den Steuerbildern sind die. Bedienungs- und Anzeigeelemente
für die Steuerungen und Meldungen angeordnet, vornehmlich Steuerqu^-ierschalter und
ausleuchtbare Drucktasten.
Zum Steuervorgang muß die Bedienungsperson an das Netzbild herantreten (daher ist die Direkt-Steuerung
auch als Bildsteuerung bekannt) und das dem betreffenden Schaltorgan (z. B. einem Hochspannungsschalter)
im Netzbild zugeordnete Bedienungselement direkt betätigen. Bei Netzbildern mit
Steuerquittierschaltern muß z. B. der Steuerknebel des Stcuerquittierschalters zunächst in die gewollte
Schaltstellung gedreht werden (Zustand Vorquittierung, bei dem die im Steuerquittierschalter untergebrachte
Lampe blinkt; sodann ist der Steuerknebel zu drücken, wodurch die Steuerbefehlsgabe ausgelöst
wird. Ist das Schaltorgan in der gesteuerten Anlage dem Steuerbefehl gefolgt und hat es seine neue
Schaltstellung erreicht, so wird über die eintreffende Rückmeldung die im Steuerquittierschalter befindliche
Lampe zum Erlöschen gebracht.
Bei Steuerbildern mit Leuchtdrucktaste sind zur Steuerbefehlsgabe beispielsweise gleichzeitig die dem
zu steuernden Schaltorgan zugeordnete Leuchtdrucktaste und eine allen bzw. mehreren Schaltorganen gemeinsam
zugeordnete »Ein«- oder »Aus«-Taste zu drücken (Sicherheits-Zweihand-Betätigung). Die
durch das Erreichen der neuen Schaltstellung ausgelöste Rückmeldung vom Schaltorgan aus der gesteuerten
Anlage bewirkt dann eine dieser neu eingenommenen Schaltstellung entsprechende optische Signalisierung
in der im Steuerbild befindlichen Leuchtdrucktaste.
Vorteilhaft bei der Direktsteuerung sind ein geringer technischer Aufwand, einfache Schaltungstechnik,
wenig Stör- und Fehlerquellen und leichte Bedienbarkeit.
Nachteilig sind besonders in größeren Schaltwarten mit umfangreichen Netzbildern zeitraubende Laufwege
für das Bedienungspersonal, und keine Gesamtübersicht mehr durch das erzwungene Herantreten an
das Steuerbild.
Neben den Direktsteuerungen sind auch Anwahlsteuerungen, vornehmlich in größeren Schaltwarten,
bekannt.
Sie bestehen im allgemeinen aus einer zentralen Anwahl-Einrichtung, mit deren Hilfe von einem Pult
aus alle Steuervorgänge eingeleitet werden, und einem Rückmeldenetzbild, aus dem der Schaltzustand des
gesamten zu steuernden Versorgungsnetzes ersichtlich ist.
Die Anwahleinrichtungen setzen sich aus einem oder mehreren Bedienungsfeldern und ziemlich umfangreichen
Relaiskombinationen oder Elektronikschaltungen zusammen.
Die Bedienungsfelder sind in einem Pult untergebrachte Mutter- oder Zentralfelder mit Steuerquittierschaitern
oder Tastenkombinationen, über die Relais- oder Elektronikschaltungen werden einerseits
die z. B. in Ausgabespeichern von Fernwirkgeräten vorliegenden Netzschaltzustände auf das Bedienungsfeld durchgeschaltet und andererseits die über das
zentrale Bedienungsfeld erteilten Steuerbefehle beispielsweise
auf die Befehlseingabeschaltungen von Fernsteuergeräten verteilt. Da das im Anwahlpult
vorhandene Bedienungsfeld jeweils nur einen kleinen Ausschnitt aus dem gesamten zu steuernden Netz abbilden
kann, ist für die Kenntlichmachung des Schaltzustandes des Gesamtnetzes, was für die Betriebsführung
unbedingt notwendig ist, ein Rückmeldenetzbild erforderlich, aus dem die Schaltzustände aller eingesetzten
Schaltorgane ersichtlich sein müssen. Vornehmlich werden in den Rückmeldenetzbildem ein-
oder zweifarbig ausleuchtbare Lampenbausteine eingesetzt.
Neuerdings werden auch Prozeßrechner für Anwahlsteuerungsaufgaben
herangezogen. In größeren zentralen Schaltwarten sind oft Prozeßrechner bereits zur Datenerfassung und Datenprotokollierung eingesetzt;
der Schaltzustand des gesamten Netzes ist hierbei in einem (Extern-) Speicher bereits enthalten. Es
bereitet dann keine Schwierigkeiten, den Prozeßrechner auch noch für die Anwahlsteuerung mitzubenutzen.
Der Anwahlvorgang läuft dann z. B. folgendermaßen: In einem kleinen Bedienungsfeld sind - beispielsweise
für ein größeres Fernwirknetz - Stationstasten (für jede ferngesteuerte Anlage eine Taste) und
2 brw. 3 Tastenreihen mit den Ziffern 0 bis 9 vorhanden. Zur Einleitung eines Anwahlvorganges wird zunächst
die betreffende Stationstaste gedrückt. Daraufhin erscheint auf einem Sichtgerät das Abbild
dieser gesteuerten Schaltanlage mit den symbolisch eingetragenen Schaltzuständen der Schaltorgane;
außerdem sind in dieses Anlagenbild auf dem Sichtgerät die aus 2 oder 3 Ziffern bestehenden Kennummern
der Schaltglieder eingetragen. Der Bedienende tastet nunmehr die Kennummer des zu steuernden Schaltgliedes
in die Anwahltastatur ein; diese eingetastete Nummer wird sodann zur Kontrolle zusätzlich im
Sichtgerät ausgeschrieben bzw. anderweitig kenntlich gemacht. Durch Drücken einer »Ein«- oder »Aus«-
Taste wird dann der Befehl freigegeben. Der Prozeßrechner verarbeitet die über die Anwahltastatur eingegebene
numerische Information und setzt sie in die
für die Ansteuerung der betreffenden Befehlseingabe im Fernwirkgerät erforderlichen codierten Signale
um.
Die aus der gesteuerten Anlage kommende Rückmeldung wird dann aus dem Fernwirkgerät über eine
Datenschnittstelle vom Prozeßrechner übernommen und bewirkt die Änderung des auf dem Sichtgerät dargestellten
Schaltzustandes (Fig. 2). Gleichzeitig wird über die Meldungsausgabe des Fernwirkgerätes der
neue Schaltzustand im Rückmeldenetzbild optisch signalisiert.
Es ist bei derartigen Anwahlsteuerungen auch bekannt
(Siemens-Zeitschrift 11/1965, S. 1232-1238), eine Taste vorzusehen, mittels der die Anwahlsteuerung
umgeschaltet und wahlweise mit dem Prozeßrechner - hier ein Programmschaltgerät - oder in
Handsteuerung als Mutterfeldsteuerung betrieben werden kann. Sie bleibt dabei aber stets eine Anwahlsteuerung,
wird einmal nur automatisch und zum andern nur per Hand gesteuert. Die Taste ist somit eine
Taste zum Umschalten der Betriebsweise von Anwahlsteuerungen von Automatik auf Hand dzw. umgekehrt.
Vorteilhaft bei der Anwahlsteuerung sind die schnelle, zeitsparende Durchführung von Steuervorgängen
von einer zentralen Stelle aus und daß keine Laufwege für das Bedienungspersonal notwendig
sind. Nachteilig ist, daß aus Sicherheitsgründen die Anwahlapparaturen (Bedienungsfelder, Relaisapparaturen,
Rechner mit Sichtgerät etc.) doppelt ausgeführt werden müssen, da ansonsten beim Auftreten
eines Fehlers keine Steuermöglichkeit für das gesamte
Netz mehr besteht. Es liegt daher ein erheblicher Mehraufwand gegenüber der Direktsteuerung vor;
außerdem besteht eine zu erwartende größere Ausfallquote, da mehr Geräte und Elemente eingesetzt
werden müssen.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Steuersystem zu schaffen, das sowohl als Direkt-Steuersystem
als auch als Anwahl-Steuersystem benutzt werden kann und das von einer Art auf die andere
umschaltbar ist. Die Aufgabe wird, ausgehend von einem Steuersystem der eingangs genannten Art, nach
der Erfindung dadurch gelöst, daß das Mosaikschaltbild mit mindestens zweifarbig ausleuchtbaren
Drucktasten ausgerüstet ist, an welche über einen Schalter das Steuerpotential gelegt werden kann, derart,
daß das Mosaikschaltbild durch die Umschaltung des Schalters wahlweise, als Rückmeldenetzbild bei
Anwahlsteuerung oder als Steuerbild bei Direktsteuerung verwendbar ist.
Bei dem System nach der Erfindung wird somit ein Blindschaltbild, das normalerweise nur als Rückmeldenetzbild
in einer Anwahlsteuerung arbeitet, mit Betätigungselementen, nämlich Drucktasten, ausgerüstet,
damit es auch als Steuerbild in einer Direktsteuerung verwendbar ist.
Durch die seit einiger Zeit verfügbaren zweifarbig ausleuchtbaren Drucktasten für das 15 mm-Mosaikraster
ist nun auch bei größeren Mosaikbildern, die ja ihres Umfanges wegen in einem möglichst kleinen
Mosaikrastersystem erstellt werden müssen, die Verwendung ein und desselben Mosaikschaltbildes als
Steuer- und als reines Rückmeldenetzbild möglich geworden.
Im Fall der Erfindung ist somit der Schalter ein solcher zum Umschalten von zwei verschiedenen Steuerungsarten
(Direkt oder Anwahl) im Gegensatz zum
bekannten Umschalter zwischen Hand/Automatik innerhalb
einer Steuerungsart (Anwahl),
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
Die Durchführung einer Steuerung erfolgt über eine Anwahltastatur 1 in einem Steuerpuit 2, einen
Prozeßrechners und ein Sichtgerät4. Die Befehle
werden vom Prozeßrechner 3 über einen Verkehrsverteiler 5 bereits codiert Steuergeräten - im Beispiel
den Befehlseingabespeichern 6 und sodann den Befehlssendern 8 von Fernwirkgeräten 7 - übermittelt.
Die aus der gesteuerten Anlage kommenden Rückmeldungen werden über Meldeempfänger 9 an der
'■> Datenschnittstelle 11 über den Verkehrsverteiler S
von dem Prozeßrechner 3 übernommen, hier in einem Extern-Speicher 12 abgelegt, bei Bedarf auf dem
Sichtgerät 4 kenntlich gemacht und/oder auf einem Drucker Vl ausgegeben. Gleichzeitig gelangen die neu
-" eintreffenden Meldungen in die .^ieldungsausgabespeicher
10 der Fernwirkgeräte und ver jnlassen hierüber entsprechende Änderungen der farblichen Ausleuchtung
in den den einzelnen Schaltgeräten zugeordneten Leuchtdrucktasten 14 in dem Mosaik-
-'"' schaltbvd, welches in Fig. 2 dargestellt ist. In dem
Mosaikschaltbild werden beispielsweise folgende Erscheinungsformen verwendet:
a) Schalter »Aus«
b) Schalter »Ein«
c) Stellungsänderung =
ti von »Aus« nach
ti von »Aus« nach
»Ein«
d) Stellungsänderung von »Ein« nach »Aus«
e) Schaltgerät in =
■"» Störstellung
■"» Störstellung
rote Lampe in Leuchtdrucktaste leuchtet
grüne Lampe in
Leuchtdrucktaste
leuchtet
grüne Lampe in
Leuchtdrucktaste
blinkt
grüne Lampe in
Leuchtdrucktaste
leuchtet
grüne Lampe in
Leuchtdrucktaste
blinkt
rote Lampe in Leuchtdrucktaste blinkt
unquittierbares Blinklicht in Leuchtdrucktaste
unquittierbares Blinklicht in Leuchtdrucktaste
Das unter c) und d) erwähnte Blinklicht kann von einer gemeinsamen, im Pult angeordneten Quittiertaste
in Dauerlicht übergeführt werden.
Der gesamte Schaltzustand des überwachten Netzes ist damit jederzeit sowohl im Extern-Speicher 12 des
Prozeßrechners 3 greifbar als auch aus dem als Rückmeldenetzbild dienenden Mosaikschaltbild ersichtlich.
Bei Ausfall eines der zur zentralen Anwahlapparatur gehörenden Gerätes kann sofort zur Direkt-StP.ue:u:ig
vom als Steuerbild dienenden Mosaikschaltbild aus übergegangen werden, indem über
einen Schalter 15 dus bei der Anwahlsteuerung abgeschaltete
Steuerpotential an die Kontakte der zweifarbig ausleuchtbarcn Drucktasten 14 gelegt wird.
Die Kombination von Direkt- und Anwahlsteuerung nach der Erfindung gewährleistet die volle Aufrechterhaltung
des Betriebes auch bei einem Ausfall von zentralen Teilen der Anwahlapparatur. Eir.e doppelte
Ausführung der Anwahlapparatur ist hierbei nicht mehr erforderlich, d. h., der Aufwand für die
- in größeren Schaltwarten immer anzustrebende Anwahlsteuerung sinkt erheblich. Mehrkosten entstehen
nur in geringem Umfang dadurch, daß das Mosaikschaltbild nunmehr anstelle der üblichen Lampenbausteine
mit dem neuerdings verfügbaren zwei-
farbig ausleuchtbaren Drucktasten bestückt werden muß.
Hin Vorteil der Erfindung liegt ferner darin, daß beim Neuaufbau einer zentralen Warte aus Kostengründen
zunächst nur eine Direktsteuerung mit zweifarbig ausleuchtbaren Tasten installiert werden kann
und daß dann später - ohne jeden Eingriff in die bestehende Gerätetechnik, also auch ohne jede Unterbrechung
des Betriebes - die Nachrüstung der Anwahlapparatur mit Prozeßrechner erfolgen kann.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Umschaltbares Direkt- und Anwahl-Steuersystern für Nah- und Fernsteueranlagen mit einem Steuerpult, einer zentralen, einen Prozeßrechner umfassenden Anwärmeinrichtung und einem Mosaikschaltbild, dadurch gekennzeichnet, daß' das Mosaikschaltbild mit mindestens zweifarbig ausleuchtbaren Drucktasten ausgerüstet ist, an: welche über einen Schalter das Steuerpotential gelegt werden kann, derart, daß das Mosaikschaltbild durch die Umschaltung des Schalters wahlweise als Rückmeldenetzbild bei Anwahlsteuerung oder als Steuerbild bei Direktsteuerung verwendbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722257128 DE2257128C3 (de) | 1972-11-18 | 1972-11-18 | Umschaltbares Direkt- und Anwahl-Steuersystem |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722257128 DE2257128C3 (de) | 1972-11-18 | 1972-11-18 | Umschaltbares Direkt- und Anwahl-Steuersystem |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2257128A1 DE2257128A1 (de) | 1974-05-22 |
DE2257128B2 true DE2257128B2 (de) | 1979-07-05 |
DE2257128C3 DE2257128C3 (de) | 1980-03-13 |
Family
ID=5862374
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19722257128 Expired DE2257128C3 (de) | 1972-11-18 | 1972-11-18 | Umschaltbares Direkt- und Anwahl-Steuersystem |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2257128C3 (de) |
-
1972
- 1972-11-18 DE DE19722257128 patent/DE2257128C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2257128A1 (de) | 1974-05-22 |
DE2257128C3 (de) | 1980-03-13 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |