DE2255175A1 - Verfahren zur verminderung des dithiocarbamat-gehaltes in abwaessern - Google Patents

Verfahren zur verminderung des dithiocarbamat-gehaltes in abwaessern

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DE2255175A1 DE19722255175 DE2255175A DE2255175A1 DE 2255175 A1 DE2255175 A1 DE 2255175A1 DE 19722255175 DE19722255175 DE 19722255175 DE 2255175 A DE2255175 A DE 2255175A DE 2255175 A1 DE2255175 A1 DE 2255175A1
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    • C02F1/52Treatment of water, waste water, or sewage by flocculation or precipitation of suspended impurities
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Description

  • Verfahren zur Verminderun#g des Dithiocarbamat-Gehaltes in Abwässern" Dithiocarbamate werden in beträchtlichem Umfang hergestellt und auf breiter Basis verwendet, und sie und verwandte Verbindungen kommen daher in manchen industriellen Abwässern vor.
  • Obgleich die Dithiocarbamate nur eine ziemlich geringe oxizität gegenüber Säugern und Vögeln haben, wurde nunmehr überraschend festgestellt, daß die wasserlöslichen Dithiocarbamate sowohl eine sehr hohe Toxizität gegenüber Fischen als auch eine bedeutende und unerwünschte Inhibierungewir kung auf Nitrifikationsbakterien haben, deren Wirkung bei der Klärbehandlung wertvoll ist, und es wurde weiterhin überraschend gefunden, daß wasserlösliches Dithiocarbamat in industriellen Abwasser sehr wirksam und wirtschaftlich entfernt werden können trotz der sehr großen Flüssigkeitsvolumen, die bei solchen Abwassern vorliegen.
  • Wasserlösliches Dithiocarbamat wird durch die Klärbehandlung biologisch nicht abgebaut und es wird daher, wenn es in dem zur Behandlung durch ein solches Verfahren vorgesehene Material vorhanden ist, auch in dem behandelten von der Kläranlage abgegebenen Abwasser vorhanden sein, wodurch es Fische in dem Wasserlauf vergiften kann, in den das behandelte Abwasser abgegeben wird, bzw. ist. Wenn, wie dies in manchen Fällen geschieht, daß das gelöste Dithiocarbamat enthaltende Abwasser unmittelbar einem Wasserlauf anstelle einer Kläranlage zugeführt wird, wird natürlich in gleicher Weise das Risiko eintreten, daß Fische in dem Wasserlauf vergiftet werden können, ohne Rücksicht auf irgendeine nachfolgende Behandlung des Wassers in dem Wasserlauf.
  • Die Ernsthaftigkeit der Gefährdung von Fischen wird durch die folgenden Tatsachen aufgezeigt. Eine Anlage, die Dithiocarbamate herstellt oder handhabt, kann leicht einen Abwasserstrom abgeben, der 200 p.p.m. gelöstes Dithiocarbamat (ausgedrückt als Schwefelkohlenstoff) enthält. Es wurde festgestellt, daß ein typisches, wasserlösliches Dithiocarbamat, nämlich Natriumdimethyldithiocarbamat, eine L C50 in Wasser von 0,08 p.p.m. (ausgedrückt als Schwefelkohlenstoff) auf Regenbogenforellen während 48 Stunden hat. Es wird demgemäß, selbst wenn das I)ithiocarbamat-enthaltende Abwasser nur 1/2.500 des Gesamtvolumens des durch ein Klärverfahren zu behandelnden Abwassers ausmacht, die oben angegebene LC50-Zahl in dem abgegebenen behandelten Abwasser erreicht, und dieses stellt daher eine sehr bedeutende Gefährdung des Fischbestandes in dem Wasserlauf dar, in den das behandelte Abwasser geleitet wird.
  • Die Nitrifikationsbakterien, die für die Klärbehandlung wertvoll sind, können an das Vorliegen von gelöstem Dithiocarbamat in ziemlich geringeren Höhen als 200 p.p.m. (ausgedrückt als Schwefelkohlenstoff) in Abwasser akklimatisiert werden, aber die Akklimatisierung der Bakterien gegegenüber Inhibitoren ist ein Verfahren, das Zeit in Anspruch nimmt, und es können sich im allgemeinen die Bakterien nicht zufriedenstellend an Anderungen des Gehalts an gelöstem Dithiocarbamat in den Abwässern gewöhnen.
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verringerung des Dithiocarbamatgehalts von flüssigen Industrieabwässern, die gelöstes Dithiocarbamat enthalten, wozu man Dithiocarbamat als Schwermetalldithiocarbamat aus dem Abwasser dadurch ausfällt, daß man dieses bei einem pH-Wert von 6 bis 8 mit einem löslichen Schwermetallsalz mischt, und das niedergeschlagene Dithiocarbamat von dem Abwasser abtrennt. Die Bezeichnung gelöstes Dithiocarbamat beinhaltet nicht nur gelöste Dithiocarbamate als solche, sondern ebenso gelöste verwandte Verbindungen, wie Thiuramsulphide und Polysulphide, Trithiocarbonate und Xanthate und Gemische von gelösten Substanzen, die sich in Abwassern unter bestimmten pH-Bedingungen unter Bildung gelöster Dithiooarbamate chemisch vereinigen, bzw. binden können.
  • Es wurde als wesentlich erkannt, daß sich der p-Wert des Abstroms in dem oben erwähnten Bereich befinden sollte, und daß man, wenn der Abstrom anfangs nicht den geeigneten PH-Wert hat, Stufen einschalten muß, um dieses zu erreichen, z.B. durch Zugabe von wasserlöslichen basischen oder sauren Verbindungen, wie Natriumhydroxid, Schwefelsäure und Salzsäure. Wenn sich der pH-Wert unter 6,0 befindet, wird Säurehydrolyse von irgendwelchen wasserlöslichen Dithiocarbamaten, wie einem Alkalimetalldithiocarbamat, oder von irgendwelchen unlöslichen Dithiocarbamaten, die in Suspensionen vorhanden sein können, auftreten, wodurch freier Schwefelkohlenstoff und Ammonium- oder Aminsalze gebildet werden, und diese können sich erneut vereinigen, wenn sich der behandelte Abstrom nachfolgend mit einem alkalischen Abwasser mischt, was nicht selten in einem Industriebereich vorkommt.
  • Wenn das zu behandelnde Abwasser sauer ist, kann es gelöstes Dithiocarbamat in Form von Schwefelkohlenstoff oder in Form eines Ammonium- oder Aminsalzes enthalten. In diesem Falle ist es erwünscht, anfangs den p##Wert auf einen ziemlich hohen Wert, z.B. 10 oder höher durch Zugabe einer löslichen Base, wie Natriumhydroxid, zu erhöhen, um die schnelle und vollständige erneute Verbindung des Schwefelkohlenstoffs und Ammonium- oder Aminsalzes zu erreichen bevor die Ausfällung bei einem pH-Wert von 6 bis 8 bewirkt wird.
  • Wenn der p-Wert während der Ausfällung über 8,0 liegt, wird die alkalische Hydrolyse von irgendeinem ausgefällten Schwermetalldithiocarbamat stattfinden, wodurch sich erneut wasserlösliches Dithiocarbamat bildet. Desgleichen wird, wenn der pH-Wert zu hoch ist, irgendein suspendiertes Schwermetalldithiocarbamat, das anfangs vorhanden oder in dem Abwasser niedergeschlagen ist, in wasserlösliches Dithiocarbamat umgewandelt, und es würde dann das Verfahren positiv nachteilig sein.
  • In dem Verfahren kann ein Salz von irgendeinem der Schwermetalle, die unlösliche Dithiocarbamate entstehen lassen, verwendet werden. Beispiele für Kationen verwendbarer Salze sind Tal1, As111, ZnII, Fe111, NiII CdII PhII CoIII OuII, AgI und Hg11, und die Wasserlöslichkeit der mit diesen gebildeten Dithiocarbamaten nimmt in der angegebenen Reihenfolge ab. Die Beschaffenheit des Anions des Salzes ist solange ohne Bedeutung als das Salz löslich ist, und solange das Anion nicht selbst in dem behandelten Abwasser ein unerwünschtes Material ist. Besonders geeignete Kationen sind solche von Eisen und Kupfer.
  • Die bevorzugten Ausfällungsmittel sind Eisen-II-, Eisen-Ill-und Kupfer-II-sulphate, weil diese wirksam, billig sind und harmlose Anionen aufweisen. Im Handel erhältliches Eisen-II-sulphat enthält gewöhnlich einen beträchtlichen Anteil Eisen-III-eisen, und dieser wird durch die atmosphärische Oxidation in dem Behandlungsverfahren erhöht, wobei dies jedoch voll zufriedenstellend ist. Es können weiterhin Gemische von Salzen verwendet und verschiedene Salze nacheinander zugegeben werden. Ein bevorzugtes Verfahren besteht darin, einen Anfangsniederschlag unter Verwendung eines Eisensalzes und einen Endniederschlag unter Verwendung eines Kupfersalzes zu bilden. Dies hat den Vorteil, daß man die Billigkeit geeigneter Eisensalze auswertet, und sich die Tatsache zunutze macht, daß Kupferdithiocarbamate weniger löslich sind als Eisendithiocarbamat. Auf diese Weise kann eine sehr veirkscpLle Ausfällung, jedoch unter Kostensenkung erreicht werden, wobei anstelle der alleinigen Verwendung großer eines Kupfersalzes, das relativ teuer ist, ein Teil des verwendeten Gessmtschwermetallsalzes ein Eisensalz sein kann, das relativ billig ist.
  • Um die schnelle Verteilung des Ausfällungsmittels innerhalb des zur Behandlung vorgesehenen Abwassers zu erreichen, ist es zweckmäßig, das Ausfällungsmittel in Form einer wäßrigen Lösung, z.B. in einer Konzentration von 10 bis 20 Gew./Vol.
  • zuzugeben. Ein gründliches Mischen des Ausfällungsmittels mit dem Abwasser ist wesentlich, um eine wirksame Ausfällung zu erreichen, und es ist daher erwünscht, das Verfahren so durchzuführen, daß ein gründliches Mischen eintritt.
  • Im Falle eines diskontinuierlichen Verfahrens können das Abwasser und die Ausfällungslösung in einem großen Behälter gut gemischt und das Gemisch eine gewisse Zeit dort zurückbehalten werden. In diesem Falle kann ein wirksames Mischen eintreten, ohne daß spezielle Stufen vorgesehen werden. Bei einem kontinuierlichen Verfahren sollte das Ausfällmittel entweder so zugegeben werden, daß dadurch ein wirksames Mischen mit dem Abwasserstrom erfolgt, und/ oder es sollte das Gemisch von Abwasser und Ausfällungemittel gerührt werden, um ein gründliches Mischen sicherzustellen. Die erwünschte Ausfällung tritt nicht sofort ein, sondern sowohl bei einem diskontinuierlichen als auch kontinuierlichen Verfahren kann eine geeignete Verweilzeit, d.h. die Zeit zwischen der Zugabe des Ausfällungsmittels und der Abtrennung des behandelten Abwassers von dem Niederschlag leicht in jedem Fall durch einfachen Versuch bestimmt werden.
  • Obgleich die Löslichkeit der Schwermetalldithiocarbamate eine solche ist, daß ein sehr hoher Anteil des wasserlöslichen Dithiocarbamats leicht aus dem Abwasser ausgefällt werden kann, ist es wünschenswert, ein Ausflockmittel, wie ein Polyelektrolyt mit hohem Molekulargewicht, z.B. ein Polyacrylamid, zur Unterstützung der Abtrennung des niedergeschlagenen Materials zu verwenden. Gewöhnlich wird das Ausflockungsmittel in einer Menge von 1 bis 2 p.p.m.
  • bezogen auf das Volumen des zur Behandlung vorgesehenen Abwassers, zugegeben werden, und es kann als wäßrige Lösung nach der Ausfällungsstufe zugegeben werden. Die Abtrennung selbst kann beispielsweise durch Filtrieren oder Zentrifugieren erreicht werden. Jedoch wird der wesentliche Teil der Abtrennung vorzugsweise dadurch erreicht, daß man anfangs einen Absitzbehälter verwendet, wobei der Schlamm in Zeitabständen entfernt und der Niederschlag von dem flüssigen Material des Schlamms durch Filtrieren oder Zentrifugieren abgetrennt wird. Die abgetrennte Flüssigkeit kann dem behandelten Abwasserstrom wieder zugeführt werden.
  • Es ist darauf hinzuweisen, daß die Abtrennung eine unnUtige Stufe des Verfahrens ist, weil die unlöslichen Dithiocarbamate gegenüber Fischen und Nitnfikationsbakterien nicht toxisch sind. Jedoch ist diese Stufe dann von Bedeutung, wenn man das Abwasser, das unlösliches Dithiocarbamat in Suspension enthält, in einen Wasserlauf leitet, der alkalisch ist, oder später ein alkalisches Abwasser aufnimmt, da dadurch wasserlösliche toxische Dithiocarbamate gebildet werden können. Weiterhin ist es w##schenswert, daß die abgetrennten unlöslichen Dithiocarbamate besser verbrannt als deponiert werden sollten, weil im letzteren Falle immer das Risiko besteht, daß die Dithiocarbamate mit alkalischen Materialien in Kontakt kommen und dadurch löslich gemacht und nachfolgend über Regenwasser in Wasserläufe gewaschen werden.
  • Die Ausfällung kann diskontinuierlich durchgeführt werden, wobei aber eine kontinuierliche Arbeitsweise bevorzugt wird.
  • Eine periodische Entfernung des abgetrennten unlöslichen Dithiocarbamats ist ausreichend. Da der Dithiocarbamatgehalt des zur Behandlung vorgesehenen Abwassers sehr gering ist, im Vergleich zu dem Volumen des zur Behandlung vorgesehenen Abwassers (das gesamt gelöste Dithiocarbamat, ausgedrückt als Schwefelkohlenstoff, wird meist nicht 2.000 p.p.m. des Abwassers übersteigen), ist eine solche Entfernung nur in nicht häufigen Zeitabständen, z0B0 7 Tage, bei einer Bearbeitung von 1350 hl Abwasser pro Tag mit einem Durchschnittsgehalt an gelöstem Dithiocarbamat, ausgedrückt als Schwefelkohlenstoff,von 500 bis 700 p.p.m. notwendig.
  • Der pH-Wert des zur Behandlung vorgesehenen Abwassers muß während der Ausfällung in dem bereits angegebenen Bereich liegen, und das macht erforderlich, daß er gemessen und soweit nötig, eingestellt wird. Bei einem diskontinuierlichen Verfahren wird eine einzige pE-Messung pro Ansatz, und sofern notwendig, eine einzige px-Einstellung genügen, während bei einem kontinuierlichen Verfahren der pH-Wert in Zeitabständen oder vorzugsweise kontinuierlich gemessen und entsprechend, soweit erforderlich, eingestellt werden muß. Bei einem kontinuierlichen Verfahren sind Vorrichtungen für die kontinuierliche pH-Messung wünschenswerterweise mit Vorrichtungen zur Einstellung des pH-Wertes so verbunden, daß der p##Wert automatisch immer in dem gewünschten Bereich gehalten wird, Die Menge an gelöstem Dithiocarbamat in dem zur Behandlung vorgesehenen Abwasser, muß ebenso gemessen und die Menge an Ausfällungsmittel entsprechend eingestellt werden. Bei einem diskontinuierlichen Verfahren ermöglicht eine einzige Messung pro Ansatz,die geeignete Menge Ausfällungsmittel zu errechnen, während bei einem kontinuierlichen Verfahren der Gehalt an gelöstem Dithiocarbamat in Zeitabständen oder vorzugsweise kontinuierlich gemessen und die Menge an verwendetem Ausfällungsmittel entsprechend nach Bedarf eingestellt werden muß. Es sollten daher bei einem kontinuierlichen Verfahren, Vorrichtungen zum kontinuierlichen Messen des Gehalts an gelöstem Dithiocarbamat mit Vorrichtungen zum Beschicken des Ausfällmittels so verbunden sein, daß dieses Letztere automatisch in der zweckmäßigen Menge zugesetzt wird. Es kann aber auch der Gehalt an gelöstem Dithiocarbamat des behandelten Abwassers in Zeitabständen oder vorzugsweise kontinuierlich bei einem kontinuierlichen Verfahren gemessen und die mit dem Ausfällungsmittel verbundenen Ergebnisse so gesteuert werden, daß das Ausfällungsmittel automatisch in geeigneter Menge gehalten wird.
  • Das Ausfällungsmittel wird normalerweise im Überschuß,z.3.
  • in einem Überschuß bis zu 2000 gegenüber der stöchiometrischen Menge verwendet. Die Verwendung eines Überschusses dient dazu, daß ein nicht vollständiges Mischen des Abwassers und Ausfällungsmittelskeine unvollständige Ausfällung entstehen läßt. Eine geeignete Menge kann in jedem Einzelfall leicht durch einfachen Versuch bestimmt werden, und die Menge als solche wird von der Natur des Ausfällungsmittels, den physikalischen Bedingungen, z.B. dem Grad an Bewegung, die beim Mischen und Ausfällen verwendet wird, und natürlich von der Art des zur Behandlung vorgesehenen Abwassers abhängen. Das Abwasser kann lösliche Sulphide enthalten, und in diesem Falle ist ein geeigneter Überschuß wünschenswert, da sonst das Sulphid mit dem Dithiocarbamat hinsichtlich der Schwermetallionen in Konkurrenz treten würde. Unter der Verwendung des Ausfällungsmittels im Uberschuß, ist zu verstehen, daß das behandelte Abwasser im allgemeinen gelöste Schwermetallverbindungen enthalten kann.
  • Solche Verbindungen sind im allgemeinen in Abwassern unerwünscht, und sie können mittels herkömmlicher Abwasserbehandlungsverfahren entfernt werden. Beispielsweise können gelöste Eisensalze dadurch entfernt werden, daß man den pH-Wert auf 10 bis 12 durch Zugabe von Natrium- oder Kalziumhydroxid erhöht, wodurch das Eisen als Hydroxid entfernt wird. Eine Einrichtung, die Abwasser liefert, das gelöstes Dithiocarbamat enthält, wird oftmals auch ein Abwasser liefern, das unerwünschte Schwermetallverbindungen enthält, und es ist daher eine zweite Behandlung zur Entfernung solcher Verbindungen, nicht nur eine Behandlung, die wünschenswert im Hinblick auf die Durchführung des Verfahrens der vorliegenden Erfindung ist, bei dem man überschüssiges Ausfällungsmittel verwendet.
  • Die Verwendung eines Überschusses an Ausfällungsmittel in dem Verfahren der Erfindung ist nicht unwirtschaftlich, weil im Hinblick auf die geringen Anteile des gelösten Dithiocarbamats, die in Abwässern anzutreffen sind, die erforderliche Menge an Ausfällungsmittel in jedem Fall gering, und im besonderen eine kleine Größe unter den verschiedenen Erfordernissen des Verfahrens sind.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ist anwendbar für alle wasserlöslichen Dithiocarbamate, weil die Schwermetalldithiocarbamate unveränderlich eine sehr geringe Löslichkeit aufweisen. Wasserlösliche Dithiocarbamate sind die Alkalimetall-und Erdalkalimetalldithiocarbamate, wobei der Dithiocarbamatteil eine Vielzahl von Substituenten aufweisen kann.
  • Toxizitätsuntersuchungen wurden bei einer Vielzahl von wasserlöslichen Dithiocarbamaten durchgeführt, und es wurde festgestellt, daß sie alle für Fische und Nitrifikationsbakterien wesentlich toxisch sind, und es daher vorteilhaft ist, daß das Verfahren eine breite Anwendungsmöglichkeit liefert. Oftmals kann das zur Behandlung vorgesehene Abwasser mehr als eine Art gelöstes Dithiocarbamat enthalten.
  • Es folgen nunmehr einige spezifische Beispiele des erfindungsgemäßen Verfahrens. In diesen Beispielen beziehen sich alle Zahlen für den Gehalt an gelöstem Dithiocarbamat auf die dem Dithiocarbamat äquivalente Menge an Schwefelkohlenstoff. In jedem Falle wurde nach der Ausfällung 1 - 2 p.p.m.
  • Polyacrylamid-Ausflockmittel als wäßrige Lösung zugegeben, um die Abtrennung des Niederschlags von dem behandelten Abwasser zu unterstützen.
  • BeisPiel 1 Eine Probe eines 3170 Ltr. Ansatzes an flüssigem Abwasser aus einer Herstellungsanlage für Dithiocarbamate wurde analysiert und enthielt 406 p.p.m. gelöstes Dithiocarbamat.
  • Der p-Wert des Abwassers betrug 10,0. Der Ansatz des Abwassers wurde einem Behälter zugeführt; und 36- Ltr. 1obige Gew./Vol. -Lösung von Eisen-II-sulphatheptahydrat zugegeben.
  • Das Mischen wurde mit einem Rührwerk unterstützt. Das Gemisch ließ man 2 Stunden stehen und die Abtrennung des gebildeten Niederschlags durch Absitzenlassen bewirkt, Die Analyse des behandelten Abwassers zeigte, daß der Gehalt an gelöstem Dithiocarbamat 12 p.p.m. betrug. Ein weiterer Ansatz von 3170 Ltr. des gleichen Abwassers mit dem gleichen Dithiocarbamatgehalt und p11-Wert wurde in ähnlicher Weise behandelt, jedoch unter Verwendung von 171 Liter einer 20 Gew./Vol.-Lösung von Kupfer-II-sulphatpentahydrat anstelle der EisenXI-sulphatlösung. Man ließ das Gemisch 2 Stunden stehen. In diesem Falle enthielt das behandelte Abwasser nur noch einen Gehalt an gelöstem Dithiocarbamat von 1 p.p.m.
  • Beispiel 2 Zwei Ansätze zu Je 3170 Ltr. eines Abwassers, ahnlich dem in Beispiel 1, jedoch mit einem Gehalt an gelöstem Ilthiocarbamat von 570 p.p.m. und einem pH-Wert von 10,5 wurden in ähnlicher Weise wie in Beispiel 1 beschrieben, behandelt.
  • Im ersteren Falle betrug die verwendete Menge an Eisen suiphatlösung 50,4 Ltr. und im zweiten Falle die Menge an verwendeter Kupfer-Il-sulphatlösung 23,8 Ltr. Die beiden Gemische ließ man jeweils 2 Stunden stehen. Die Eisen-Il-sulphatbehandlung lieferte einen Endgehalt an gelöstem Dithiocarbamat von 6 p.p.tn., während die Kupfer-lI-sulphatbehandlung einen Endgehalt an gelöstem Dithiocarbamat von 2 p.p.m.
  • lieferte.
  • Ein dritter Ansatz (3170 Liter) des gleichen Abwassers wurde einer Anfangsbehandlung, wie oben beschrieben, mit 35,1 Ltr. Eisen-II-sulphatlösung unterworfen, wobei man jedoch, nachdem das Gemisch 2 Stunden gestanden hatte, Eupfer-II-sulphatlösung in einer Menge von 1,8 Ltr. zugegeben und das Gemisch dann vor dem Filtrieren 2 Stunden stehen gelassen wurde. In diesem Falle hatte das behandelte Abwasser einen Gehalt an gelöstem Dithiocarbamat von 1 p.p.m.
  • Beispiel 3 Drei Ansätze, Jeder zu 3170 Liter eines weiteren ähnlichen Abwassers, wie es in den Beispielen 1 und 2 behandelt wurde, Jedoch mit einem Gehalt an gelöstem Dithiocarbamat von 1.200 p.p.m. und einem p-Wert von 10,7, wurde in analoger Weise wie in Beispiel 2 beschrieben, behandelt. Bei der Eisen-II-sulphatbehandlung wurden 103,5 Liter Eisen-Il-sulphatlösung verwendet, wobei man das Gemisch 1,5 Stunden stehen ließ und man einen Endgehalt än gelöstem Dithiocarbamat von 9 p.p.m. erhielt. Bei der Kupfer-II-sulphatbehandlung wurden 50,4 Ltr. Kupfer-II-sulphatlösung verwendet, wobei man das Gemisch 1,5 Stunden stehen ließ, und der Endgehalt an gelöstem Dithiocarbamat 1 p.p.m. betrug. Bei der kombinierten Eis en-II-sulphat/Kupfer-II-sulphatbehandlung wurden 74,2 Ltr. Eisen-1I-sulphat- und 3,8 Ltr. Kupfer-Ilsulphatlösung verwendet, wobei man das Gemisch nach Zugabe des Eisen-II-sulphats 1 Stunde, und nach Zugabe des Kupfer-II-sulphats ebenfalls 1 Stunde stehen ließ,# und der Endgehalt an gelöstem Dithiocarbamat geringer als 1 p.p.m. war.
  • Beispiel 4 Abwasser mit einem Gehalt an gelöstem Dithiocarbamat von 2.200 p.p.m. und einem p-Wert von 11,0 wurde mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 4050 Ltr./Stunde während 24 Stunden einem Reaktionsgefäß mit Mischen in der Rohrleitung zugeführt, das ein Aufnahmevolumen von 3170 Ltr. hatte, wobei die Verweilzeit 0,84 Stunden betrug.
  • Der p##Wert des Inhalts des Reaktionsgefäßes wurde im Bereich von 7,1 bis 7,3 durch gesteuerte Säure/Basenzugabe gehalten, und es wurde eine 10% Gew./Vol. wäßrige Lösung von Eisen-II-sulphatheptahydrat dem Resktionsgefäß mit einer Geschwindigkeit von 262 Ltr./Stunde zugeführt.
  • Ein Polyacrylamid-Ausflockmittel wurde als wäßrige Lösung kontinuierlich in einer Konzentration von 1 bis 2 p.p.m., bezogen auf das Gesamtvolumen, bei dem Entnahmepunkt des Reaktionsgefäßes zugeführt, wonach das Material einem 270 hl Absitztank zugeführt wurde.
  • Der Gehalt an gelöstem Dithiocarbamat der klaren Flüssigkeit nach Absitzen, wurde in 2 Stunden Abständen untersucht und lag im Bereich von 5 bis 10 p.p,m, Patentansprüche:

Claims (8)

  1. Patentansprüche: g Verfahren zur Verringerung des Dithiocarbamatgehalts von industriellen Abwässern, die gelöstes Dithiocarbamat enthalten, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t daß man das Dithiocarbamat als Schwermetalldithiocarbamat ausfällt, wozu man das Abwasser bei einem p,-Pllert von 6 bis 8 mit einem löslichen Schwermetallsalz mischt und das ausgefällte Dithiocarbamat von dem Abwasser abtrennt.
  2. 2. Verfahren gemäß Anspruch 1 d a d u r-c h g e -k e n n z e i c h n e t , daß man die Ausfällung unter Verwendung eines Eisensalzes bewirkt.
  3. 3. Verfahren gemäß Anspruch 1 d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t , daß man die Ausfällung unter Verwendung eines Kupfersalzes bewirkt.
  4. 4. Verfahren gemäß Anspruch 1 d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t , daß man die Ausfällung unter Verwendung eines Eisensalzes und nachfolgender Verwendung eines Kupfersalzes bewirkt.
  5. 5. Verfahren gemäß einem der vorausgehenden Ansprüche d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß man es kontinuierlich durchführt.
  6. 6. Verfahren gemäß Anspruch 5 d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t , daß man den pH-Wert des zur Behandlung vorgesehenen Abwassers kontinuierlich oder in Zeitabständen mißt und Je nach Bedarf lösliche Base oder Säure zuführt, um den p##Wert innerhalb des angegebenen Bereichs zu halten.
  7. 7. Verfahren gemäß Anspruch 5 oder 6 d a d u r c h g ek e n n z e i c h n e t , daß man den Gehalt an gelöstem Dithiocarbamat des zur Behandlung vorgesehenen Abwassers kontinuierlich oder in Zeitabständen mißt, und den Anteil an verwendetem löslichen Schwermetallsalz nach Bedarf so ändert, daß er im wesentlichen im Verhältnis zu dem Gehalt an gelöstem Dithiocarbamat konstant gehalten wird.
  8. 8. Verfahren gemäß Anspruch 5 oder 6 d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t , daß man den Gehalt an gelöstem Dithiocarbamat in dem behandelten Abwasser kontinuierlich oder in Zeitabständen mißt, und den Anteil an verwendetem löslichen Schwermetallsalz nach Bedarf so ändert, daß man einen behandelten Abstrom mit einem im wesentlichen konstanten Gehalt an gelöstem Dithiocarbamat erhält.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3903775A1 (de) * 1989-02-09 1990-08-23 Chen Li Fei Verfahren zur behandlung von schwermetallen in abwaessern
DE4013974C1 (de) * 1990-04-30 1991-09-19 Guenter Dipl.-Ing. 5100 Aachen De Straten

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