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Verfahren zur Verminderun#g des Dithiocarbamat-Gehaltes in Abwässern"
Dithiocarbamate werden in beträchtlichem Umfang hergestellt und auf breiter Basis
verwendet, und sie und verwandte Verbindungen kommen daher in manchen industriellen
Abwässern vor.
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Obgleich die Dithiocarbamate nur eine ziemlich geringe oxizität gegenüber
Säugern und Vögeln haben, wurde nunmehr überraschend festgestellt, daß die wasserlöslichen
Dithiocarbamate sowohl eine sehr hohe Toxizität gegenüber Fischen
als
auch eine bedeutende und unerwünschte Inhibierungewir kung auf Nitrifikationsbakterien
haben, deren Wirkung bei der Klärbehandlung wertvoll ist, und es wurde weiterhin
überraschend gefunden, daß wasserlösliches Dithiocarbamat in industriellen Abwasser
sehr wirksam und wirtschaftlich entfernt werden können trotz der sehr großen Flüssigkeitsvolumen,
die bei solchen Abwassern vorliegen.
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Wasserlösliches Dithiocarbamat wird durch die Klärbehandlung biologisch
nicht abgebaut und es wird daher, wenn es in dem zur Behandlung durch ein solches
Verfahren vorgesehene Material vorhanden ist, auch in dem behandelten von der Kläranlage
abgegebenen Abwasser vorhanden sein, wodurch es Fische in dem Wasserlauf vergiften
kann, in den das behandelte Abwasser abgegeben wird, bzw. ist. Wenn, wie dies in
manchen Fällen geschieht, daß das gelöste Dithiocarbamat enthaltende Abwasser unmittelbar
einem Wasserlauf anstelle einer Kläranlage zugeführt wird, wird natürlich in gleicher
Weise das Risiko eintreten, daß Fische in dem Wasserlauf vergiftet werden können,
ohne Rücksicht auf irgendeine nachfolgende Behandlung des Wassers in dem Wasserlauf.
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Die Ernsthaftigkeit der Gefährdung von Fischen wird durch die folgenden
Tatsachen aufgezeigt. Eine Anlage, die Dithiocarbamate herstellt oder handhabt,
kann leicht einen Abwasserstrom abgeben, der 200 p.p.m. gelöstes Dithiocarbamat
(ausgedrückt als Schwefelkohlenstoff) enthält. Es wurde
festgestellt,
daß ein typisches, wasserlösliches Dithiocarbamat, nämlich Natriumdimethyldithiocarbamat,
eine L C50 in Wasser von 0,08 p.p.m. (ausgedrückt als Schwefelkohlenstoff) auf Regenbogenforellen
während 48 Stunden hat. Es wird demgemäß, selbst wenn das I)ithiocarbamat-enthaltende
Abwasser nur 1/2.500 des Gesamtvolumens des durch ein Klärverfahren zu behandelnden
Abwassers ausmacht, die oben angegebene LC50-Zahl in dem abgegebenen behandelten
Abwasser erreicht, und dieses stellt daher eine sehr bedeutende Gefährdung des Fischbestandes
in dem Wasserlauf dar, in den das behandelte Abwasser geleitet wird.
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Die Nitrifikationsbakterien, die für die Klärbehandlung wertvoll sind,
können an das Vorliegen von gelöstem Dithiocarbamat in ziemlich geringeren Höhen
als 200 p.p.m. (ausgedrückt als Schwefelkohlenstoff) in Abwasser akklimatisiert
werden, aber die Akklimatisierung der Bakterien gegegenüber Inhibitoren ist ein
Verfahren, das Zeit in Anspruch nimmt, und es können sich im allgemeinen die Bakterien
nicht zufriedenstellend an Anderungen des Gehalts an gelöstem Dithiocarbamat in
den Abwässern gewöhnen.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verringerung des Dithiocarbamatgehalts
von flüssigen Industrieabwässern, die gelöstes Dithiocarbamat enthalten, wozu man
Dithiocarbamat als Schwermetalldithiocarbamat aus dem Abwasser dadurch ausfällt,
daß man dieses bei einem pH-Wert von 6 bis 8 mit
einem löslichen
Schwermetallsalz mischt, und das niedergeschlagene Dithiocarbamat von dem Abwasser
abtrennt. Die Bezeichnung gelöstes Dithiocarbamat beinhaltet nicht nur gelöste Dithiocarbamate
als solche, sondern ebenso gelöste verwandte Verbindungen, wie Thiuramsulphide und
Polysulphide, Trithiocarbonate und Xanthate und Gemische von gelösten Substanzen,
die sich in Abwassern unter bestimmten pH-Bedingungen unter Bildung gelöster Dithiooarbamate
chemisch vereinigen, bzw. binden können.
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Es wurde als wesentlich erkannt, daß sich der p-Wert des Abstroms
in dem oben erwähnten Bereich befinden sollte, und daß man, wenn der Abstrom anfangs
nicht den geeigneten PH-Wert hat, Stufen einschalten muß, um dieses zu erreichen,
z.B. durch Zugabe von wasserlöslichen basischen oder sauren Verbindungen, wie Natriumhydroxid,
Schwefelsäure und Salzsäure. Wenn sich der pH-Wert unter 6,0 befindet, wird Säurehydrolyse
von irgendwelchen wasserlöslichen Dithiocarbamaten, wie einem Alkalimetalldithiocarbamat,
oder von irgendwelchen unlöslichen Dithiocarbamaten, die in Suspensionen vorhanden
sein können, auftreten, wodurch freier Schwefelkohlenstoff und Ammonium- oder Aminsalze
gebildet werden, und diese können sich erneut vereinigen, wenn sich der behandelte
Abstrom nachfolgend mit einem alkalischen Abwasser mischt, was nicht selten in einem
Industriebereich vorkommt.
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Wenn das zu behandelnde Abwasser sauer ist, kann es gelöstes Dithiocarbamat
in Form von Schwefelkohlenstoff oder in Form eines Ammonium- oder Aminsalzes enthalten.
In diesem Falle ist es erwünscht, anfangs den p##Wert auf einen ziemlich hohen Wert,
z.B. 10 oder höher durch Zugabe einer löslichen Base, wie Natriumhydroxid, zu erhöhen,
um die schnelle und vollständige erneute Verbindung des Schwefelkohlenstoffs und
Ammonium- oder Aminsalzes zu erreichen bevor die Ausfällung bei einem pH-Wert von
6 bis 8 bewirkt wird.
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Wenn der p-Wert während der Ausfällung über 8,0 liegt, wird die alkalische
Hydrolyse von irgendeinem ausgefällten Schwermetalldithiocarbamat stattfinden, wodurch
sich erneut wasserlösliches Dithiocarbamat bildet. Desgleichen wird, wenn der pH-Wert
zu hoch ist, irgendein suspendiertes Schwermetalldithiocarbamat, das anfangs vorhanden
oder in dem Abwasser niedergeschlagen ist, in wasserlösliches Dithiocarbamat umgewandelt,
und es würde dann das Verfahren positiv nachteilig sein.
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In dem Verfahren kann ein Salz von irgendeinem der Schwermetalle,
die unlösliche Dithiocarbamate entstehen lassen, verwendet werden. Beispiele für
Kationen verwendbarer Salze sind Tal1, As111, ZnII, Fe111, NiII CdII PhII CoIII
OuII, AgI und Hg11, und die Wasserlöslichkeit der mit diesen gebildeten Dithiocarbamaten
nimmt in der angegebenen Reihenfolge ab. Die Beschaffenheit des Anions des Salzes
ist
solange ohne Bedeutung als das Salz löslich ist, und solange das Anion nicht selbst
in dem behandelten Abwasser ein unerwünschtes Material ist. Besonders geeignete
Kationen sind solche von Eisen und Kupfer.
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Die bevorzugten Ausfällungsmittel sind Eisen-II-, Eisen-Ill-und Kupfer-II-sulphate,
weil diese wirksam, billig sind und harmlose Anionen aufweisen. Im Handel erhältliches
Eisen-II-sulphat enthält gewöhnlich einen beträchtlichen Anteil Eisen-III-eisen,
und dieser wird durch die atmosphärische Oxidation in dem Behandlungsverfahren erhöht,
wobei dies jedoch voll zufriedenstellend ist. Es können weiterhin Gemische von Salzen
verwendet und verschiedene Salze nacheinander zugegeben werden. Ein bevorzugtes
Verfahren besteht darin, einen Anfangsniederschlag unter Verwendung eines Eisensalzes
und einen Endniederschlag unter Verwendung eines Kupfersalzes zu bilden. Dies hat
den Vorteil, daß man die Billigkeit geeigneter Eisensalze auswertet, und sich die
Tatsache zunutze macht, daß Kupferdithiocarbamate weniger löslich sind als Eisendithiocarbamat.
Auf diese Weise kann eine sehr veirkscpLle Ausfällung, jedoch unter Kostensenkung
erreicht werden, wobei anstelle der alleinigen Verwendung großer eines Kupfersalzes,
das relativ teuer ist, ein Teil des verwendeten Gessmtschwermetallsalzes ein Eisensalz
sein kann, das relativ billig ist.
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Um die schnelle Verteilung des Ausfällungsmittels innerhalb des zur
Behandlung vorgesehenen Abwassers zu erreichen, ist
es zweckmäßig,
das Ausfällungsmittel in Form einer wäßrigen Lösung, z.B. in einer Konzentration
von 10 bis 20 Gew./Vol.
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zuzugeben. Ein gründliches Mischen des Ausfällungsmittels mit dem
Abwasser ist wesentlich, um eine wirksame Ausfällung zu erreichen, und es ist daher
erwünscht, das Verfahren so durchzuführen, daß ein gründliches Mischen eintritt.
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Im Falle eines diskontinuierlichen Verfahrens können das Abwasser
und die Ausfällungslösung in einem großen Behälter gut gemischt und das Gemisch
eine gewisse Zeit dort zurückbehalten werden. In diesem Falle kann ein wirksames
Mischen eintreten, ohne daß spezielle Stufen vorgesehen werden. Bei einem kontinuierlichen
Verfahren sollte das Ausfällmittel entweder so zugegeben werden, daß dadurch ein
wirksames Mischen mit dem Abwasserstrom erfolgt, und/ oder es sollte das Gemisch
von Abwasser und Ausfällungemittel gerührt werden, um ein gründliches Mischen sicherzustellen.
Die erwünschte Ausfällung tritt nicht sofort ein, sondern sowohl bei einem diskontinuierlichen
als auch kontinuierlichen Verfahren kann eine geeignete Verweilzeit, d.h. die Zeit
zwischen der Zugabe des Ausfällungsmittels und der Abtrennung des behandelten Abwassers
von dem Niederschlag leicht in jedem Fall durch einfachen Versuch bestimmt werden.
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Obgleich die Löslichkeit der Schwermetalldithiocarbamate eine solche
ist, daß ein sehr hoher Anteil des wasserlöslichen Dithiocarbamats leicht aus dem
Abwasser ausgefällt
werden kann, ist es wünschenswert, ein Ausflockmittel,
wie ein Polyelektrolyt mit hohem Molekulargewicht, z.B. ein Polyacrylamid, zur Unterstützung
der Abtrennung des niedergeschlagenen Materials zu verwenden. Gewöhnlich wird das
Ausflockungsmittel in einer Menge von 1 bis 2 p.p.m.
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bezogen auf das Volumen des zur Behandlung vorgesehenen Abwassers,
zugegeben werden, und es kann als wäßrige Lösung nach der Ausfällungsstufe zugegeben
werden. Die Abtrennung selbst kann beispielsweise durch Filtrieren oder Zentrifugieren
erreicht werden. Jedoch wird der wesentliche Teil der Abtrennung vorzugsweise dadurch
erreicht, daß man anfangs einen Absitzbehälter verwendet, wobei der Schlamm in Zeitabständen
entfernt und der Niederschlag von dem flüssigen Material des Schlamms durch Filtrieren
oder Zentrifugieren abgetrennt wird. Die abgetrennte Flüssigkeit kann dem behandelten
Abwasserstrom wieder zugeführt werden.
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Es ist darauf hinzuweisen, daß die Abtrennung eine unnUtige Stufe
des Verfahrens ist, weil die unlöslichen Dithiocarbamate gegenüber Fischen und Nitnfikationsbakterien
nicht toxisch sind. Jedoch ist diese Stufe dann von Bedeutung, wenn man das Abwasser,
das unlösliches Dithiocarbamat in Suspension enthält, in einen Wasserlauf leitet,
der alkalisch ist, oder später ein alkalisches Abwasser aufnimmt, da dadurch wasserlösliche
toxische Dithiocarbamate gebildet werden können. Weiterhin ist es w##schenswert,
daß die abgetrennten unlöslichen Dithiocarbamate besser verbrannt
als
deponiert werden sollten, weil im letzteren Falle immer das Risiko besteht, daß
die Dithiocarbamate mit alkalischen Materialien in Kontakt kommen und dadurch löslich
gemacht und nachfolgend über Regenwasser in Wasserläufe gewaschen werden.
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Die Ausfällung kann diskontinuierlich durchgeführt werden, wobei aber
eine kontinuierliche Arbeitsweise bevorzugt wird.
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Eine periodische Entfernung des abgetrennten unlöslichen Dithiocarbamats
ist ausreichend. Da der Dithiocarbamatgehalt des zur Behandlung vorgesehenen Abwassers
sehr gering ist, im Vergleich zu dem Volumen des zur Behandlung vorgesehenen Abwassers
(das gesamt gelöste Dithiocarbamat, ausgedrückt als Schwefelkohlenstoff, wird meist
nicht 2.000 p.p.m. des Abwassers übersteigen), ist eine solche Entfernung nur in
nicht häufigen Zeitabständen, z0B0 7 Tage, bei einer Bearbeitung von 1350 hl Abwasser
pro Tag mit einem Durchschnittsgehalt an gelöstem Dithiocarbamat, ausgedrückt als
Schwefelkohlenstoff,von 500 bis 700 p.p.m. notwendig.
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Der pH-Wert des zur Behandlung vorgesehenen Abwassers muß während
der Ausfällung in dem bereits angegebenen Bereich liegen, und das macht erforderlich,
daß er gemessen und soweit nötig, eingestellt wird. Bei einem diskontinuierlichen
Verfahren wird eine einzige pE-Messung pro Ansatz, und sofern notwendig, eine einzige
px-Einstellung genügen, während bei einem kontinuierlichen Verfahren der pH-Wert
in Zeitabständen
oder vorzugsweise kontinuierlich gemessen und
entsprechend, soweit erforderlich, eingestellt werden muß. Bei einem kontinuierlichen
Verfahren sind Vorrichtungen für die kontinuierliche pH-Messung wünschenswerterweise
mit Vorrichtungen zur Einstellung des pH-Wertes so verbunden, daß der p##Wert automatisch
immer in dem gewünschten Bereich gehalten wird, Die Menge an gelöstem Dithiocarbamat
in dem zur Behandlung vorgesehenen Abwasser, muß ebenso gemessen und die Menge an
Ausfällungsmittel entsprechend eingestellt werden. Bei einem diskontinuierlichen
Verfahren ermöglicht eine einzige Messung pro Ansatz,die geeignete Menge Ausfällungsmittel
zu errechnen, während bei einem kontinuierlichen Verfahren der Gehalt an gelöstem
Dithiocarbamat in Zeitabständen oder vorzugsweise kontinuierlich gemessen und die
Menge an verwendetem Ausfällungsmittel entsprechend nach Bedarf eingestellt werden
muß. Es sollten daher bei einem kontinuierlichen Verfahren, Vorrichtungen zum kontinuierlichen
Messen des Gehalts an gelöstem Dithiocarbamat mit Vorrichtungen zum Beschicken des
Ausfällmittels so verbunden sein, daß dieses Letztere automatisch in der zweckmäßigen
Menge zugesetzt wird. Es kann aber auch der Gehalt an gelöstem Dithiocarbamat des
behandelten Abwassers in Zeitabständen oder vorzugsweise kontinuierlich bei einem
kontinuierlichen Verfahren gemessen und die mit dem Ausfällungsmittel verbundenen
Ergebnisse so gesteuert werden, daß das Ausfällungsmittel automatisch
in
geeigneter Menge gehalten wird.
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Das Ausfällungsmittel wird normalerweise im Überschuß,z.3.
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in einem Überschuß bis zu 2000 gegenüber der stöchiometrischen Menge
verwendet. Die Verwendung eines Überschusses dient dazu, daß ein nicht vollständiges
Mischen des Abwassers und Ausfällungsmittelskeine unvollständige Ausfällung entstehen
läßt. Eine geeignete Menge kann in jedem Einzelfall leicht durch einfachen Versuch
bestimmt werden, und die Menge als solche wird von der Natur des Ausfällungsmittels,
den physikalischen Bedingungen, z.B. dem Grad an Bewegung, die beim Mischen und
Ausfällen verwendet wird, und natürlich von der Art des zur Behandlung vorgesehenen
Abwassers abhängen. Das Abwasser kann lösliche Sulphide enthalten, und in diesem
Falle ist ein geeigneter Überschuß wünschenswert, da sonst das Sulphid mit dem Dithiocarbamat
hinsichtlich der Schwermetallionen in Konkurrenz treten würde. Unter der Verwendung
des Ausfällungsmittels im Uberschuß, ist zu verstehen, daß das behandelte Abwasser
im allgemeinen gelöste Schwermetallverbindungen enthalten kann.
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Solche Verbindungen sind im allgemeinen in Abwassern unerwünscht,
und sie können mittels herkömmlicher Abwasserbehandlungsverfahren entfernt werden.
Beispielsweise können gelöste Eisensalze dadurch entfernt werden, daß man den pH-Wert
auf 10 bis 12 durch Zugabe von Natrium- oder Kalziumhydroxid erhöht, wodurch das
Eisen als Hydroxid entfernt wird. Eine Einrichtung, die Abwasser liefert, das gelöstes
Dithiocarbamat
enthält, wird oftmals auch ein Abwasser liefern, das unerwünschte Schwermetallverbindungen
enthält, und es ist daher eine zweite Behandlung zur Entfernung solcher Verbindungen,
nicht nur eine Behandlung, die wünschenswert im Hinblick auf die Durchführung des
Verfahrens der vorliegenden Erfindung ist, bei dem man überschüssiges Ausfällungsmittel
verwendet.
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Die Verwendung eines Überschusses an Ausfällungsmittel in dem Verfahren
der Erfindung ist nicht unwirtschaftlich, weil im Hinblick auf die geringen Anteile
des gelösten Dithiocarbamats, die in Abwässern anzutreffen sind, die erforderliche
Menge an Ausfällungsmittel in jedem Fall gering, und im besonderen eine kleine Größe
unter den verschiedenen Erfordernissen des Verfahrens sind.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist anwendbar für alle wasserlöslichen
Dithiocarbamate, weil die Schwermetalldithiocarbamate unveränderlich eine sehr geringe
Löslichkeit aufweisen. Wasserlösliche Dithiocarbamate sind die Alkalimetall-und
Erdalkalimetalldithiocarbamate, wobei der Dithiocarbamatteil eine Vielzahl von Substituenten
aufweisen kann.
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Toxizitätsuntersuchungen wurden bei einer Vielzahl von wasserlöslichen
Dithiocarbamaten durchgeführt, und es wurde festgestellt, daß sie alle für Fische
und Nitrifikationsbakterien wesentlich toxisch sind, und es daher vorteilhaft ist,
daß das Verfahren eine breite Anwendungsmöglichkeit
liefert. Oftmals
kann das zur Behandlung vorgesehene Abwasser mehr als eine Art gelöstes Dithiocarbamat
enthalten.
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Es folgen nunmehr einige spezifische Beispiele des erfindungsgemäßen
Verfahrens. In diesen Beispielen beziehen sich alle Zahlen für den Gehalt an gelöstem
Dithiocarbamat auf die dem Dithiocarbamat äquivalente Menge an Schwefelkohlenstoff.
In jedem Falle wurde nach der Ausfällung 1 - 2 p.p.m.
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Polyacrylamid-Ausflockmittel als wäßrige Lösung zugegeben, um die
Abtrennung des Niederschlags von dem behandelten Abwasser zu unterstützen.
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BeisPiel 1 Eine Probe eines 3170 Ltr. Ansatzes an flüssigem Abwasser
aus einer Herstellungsanlage für Dithiocarbamate wurde analysiert und enthielt 406
p.p.m. gelöstes Dithiocarbamat.
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Der p-Wert des Abwassers betrug 10,0. Der Ansatz des Abwassers wurde
einem Behälter zugeführt; und 36- Ltr. 1obige Gew./Vol. -Lösung von Eisen-II-sulphatheptahydrat
zugegeben.
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Das Mischen wurde mit einem Rührwerk unterstützt. Das Gemisch ließ
man 2 Stunden stehen und die Abtrennung des gebildeten Niederschlags durch Absitzenlassen
bewirkt, Die Analyse des behandelten Abwassers zeigte, daß der Gehalt an gelöstem
Dithiocarbamat 12 p.p.m. betrug. Ein weiterer Ansatz von 3170 Ltr. des gleichen
Abwassers mit dem gleichen Dithiocarbamatgehalt und p11-Wert wurde in ähnlicher
Weise behandelt, jedoch unter Verwendung von 171 Liter einer
20
Gew./Vol.-Lösung von Kupfer-II-sulphatpentahydrat anstelle der EisenXI-sulphatlösung.
Man ließ das Gemisch 2 Stunden stehen. In diesem Falle enthielt das behandelte Abwasser
nur noch einen Gehalt an gelöstem Dithiocarbamat von 1 p.p.m.
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Beispiel 2 Zwei Ansätze zu Je 3170 Ltr. eines Abwassers, ahnlich dem
in Beispiel 1, jedoch mit einem Gehalt an gelöstem Ilthiocarbamat von 570 p.p.m.
und einem pH-Wert von 10,5 wurden in ähnlicher Weise wie in Beispiel 1 beschrieben,
behandelt.
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Im ersteren Falle betrug die verwendete Menge an Eisen suiphatlösung
50,4 Ltr. und im zweiten Falle die Menge an verwendeter Kupfer-Il-sulphatlösung
23,8 Ltr. Die beiden Gemische ließ man jeweils 2 Stunden stehen. Die Eisen-Il-sulphatbehandlung
lieferte einen Endgehalt an gelöstem Dithiocarbamat von 6 p.p.tn., während die Kupfer-lI-sulphatbehandlung
einen Endgehalt an gelöstem Dithiocarbamat von 2 p.p.m.
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lieferte.
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Ein dritter Ansatz (3170 Liter) des gleichen Abwassers wurde einer
Anfangsbehandlung, wie oben beschrieben, mit 35,1 Ltr. Eisen-II-sulphatlösung unterworfen,
wobei man jedoch, nachdem das Gemisch 2 Stunden gestanden hatte, Eupfer-II-sulphatlösung
in einer Menge von 1,8 Ltr. zugegeben und das Gemisch dann vor dem Filtrieren 2
Stunden stehen gelassen wurde. In diesem Falle hatte das behandelte Abwasser einen
Gehalt an gelöstem Dithiocarbamat von 1 p.p.m.
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Beispiel 3 Drei Ansätze, Jeder zu 3170 Liter eines weiteren ähnlichen
Abwassers, wie es in den Beispielen 1 und 2 behandelt wurde, Jedoch mit einem Gehalt
an gelöstem Dithiocarbamat von 1.200 p.p.m. und einem p-Wert von 10,7, wurde in
analoger Weise wie in Beispiel 2 beschrieben, behandelt. Bei der Eisen-II-sulphatbehandlung
wurden 103,5 Liter Eisen-Il-sulphatlösung verwendet, wobei man das Gemisch 1,5 Stunden
stehen ließ und man einen Endgehalt än gelöstem Dithiocarbamat von 9 p.p.m. erhielt.
Bei der Kupfer-II-sulphatbehandlung wurden 50,4 Ltr. Kupfer-II-sulphatlösung verwendet,
wobei man das Gemisch 1,5 Stunden stehen ließ, und der Endgehalt an gelöstem Dithiocarbamat
1 p.p.m. betrug. Bei der kombinierten Eis en-II-sulphat/Kupfer-II-sulphatbehandlung
wurden 74,2 Ltr. Eisen-1I-sulphat- und 3,8 Ltr. Kupfer-Ilsulphatlösung verwendet,
wobei man das Gemisch nach Zugabe des Eisen-II-sulphats 1 Stunde, und nach Zugabe
des Kupfer-II-sulphats ebenfalls 1 Stunde stehen ließ,# und der Endgehalt an gelöstem
Dithiocarbamat geringer als 1 p.p.m. war.
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Beispiel 4 Abwasser mit einem Gehalt an gelöstem Dithiocarbamat von
2.200 p.p.m. und einem p-Wert von 11,0 wurde mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit
von 4050 Ltr./Stunde während 24 Stunden einem Reaktionsgefäß mit Mischen in der
Rohrleitung zugeführt, das ein Aufnahmevolumen von 3170 Ltr. hatte, wobei die Verweilzeit
0,84 Stunden betrug.
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Der p##Wert des Inhalts des Reaktionsgefäßes wurde im Bereich von
7,1 bis 7,3 durch gesteuerte Säure/Basenzugabe gehalten, und es wurde eine 10% Gew./Vol.
wäßrige Lösung von Eisen-II-sulphatheptahydrat dem Resktionsgefäß mit einer Geschwindigkeit
von 262 Ltr./Stunde zugeführt.
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Ein Polyacrylamid-Ausflockmittel wurde als wäßrige Lösung kontinuierlich
in einer Konzentration von 1 bis 2 p.p.m., bezogen auf das Gesamtvolumen, bei dem
Entnahmepunkt des Reaktionsgefäßes zugeführt, wonach das Material einem 270 hl Absitztank
zugeführt wurde.
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Der Gehalt an gelöstem Dithiocarbamat der klaren Flüssigkeit nach
Absitzen, wurde in 2 Stunden Abständen untersucht und lag im Bereich von 5 bis 10
p.p,m, Patentansprüche: