DE10026800C2 - Verwendung von Dünnsäure als Mittel zur Spaltung von Emulsionen - Google Patents
Verwendung von Dünnsäure als Mittel zur Spaltung von EmulsionenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Spaltung (Deemulgierung) von Emul
sionen (Emulsionen und Gemische von Mineralölprodukten, Bohr- und Schleif
emulsionen, Wachsemulsionen, Bitumenemulsionen, Kunststoffemulsionen,
Gummiemulsionen, Latexemulsionen) in chemisch-physikalischen Behandlungs
anlagen mit Säure.
Die in chemisch-physikalischen Behandlungsanlagen (CPB-Anlagen) behandel
ten Emulsionen (Öl-Wassergemische, die u. a. Tenside enthalten können, oder
Gemische aus Wasser und Lösungsmitteln, Lack- oder Farbabfällen) werden in
einen Rührbehälter gegeben. Anschließend wird mit einer Säure unter Rühren ein
pH-Wert von ca. 1 bis 3 eingestellt. Bei der Säure handelt es sich oftmals um
Abfallsäure aus der Galvanikindustrie, die neben der eigentlichen Säure, wie
Schwefelsäure, Salzsäure oder Salpetersäure, unerwünschte Schwermetalle
und/oder Komplexbildner, bzw. Chelatkomplexe je nach Herkunft in unterschied
lichen Konzentrationen enthält. Die Emulsionen werden durch die Säure gespal
ten, d. h. es bilden sich eine wässrige und eine organische Phase.
Nach einer kurzen Verweilzeit wird die organische Phase abgetrennt und die
wässrige Phase mittels Kalkmilch bis zu einem pH-Wert von ca. 8 bis 10 neutrali
siert. Die in der wässrigen Phase enthaltenen Schwermetalle werden dabei als
Metallhydroxide gefällt, und das Gemisch wird anschließend über eine Kammerfil
terpresse in deponierbare Feststoffe und in Abwasser getrennt.
Von Nachteil bei diesem Verfahren ist, daß die Abfallsäuren in wechselnden
Mengen anfallen, in ihrer Zusammensetzung äußerst inhomogen sind und der
Spaltprozeß in der CPB-Anlage ständig den jeweiligen Rahmenbedingungen an
gepaßt werden muß. Weiterhin wirken sich die möglicherweise in den Abfallsäu
ren vorkommenden Komplexbildner (Chelatbildner, EDTA) störend auf den Pro
zeß aus.
Die DE 33 37 656 A1 beschreibt ein Verfahren, bei dem schwermetallhaltige
Emulsionen unter Verwendung von thermisch-chemischen und elektro
chemischen Verfahrensschritten aufbereitet werden. Das Verfahren enthält eine
Vielzahl von Verfahrensschritten (u. a. 2 bis 5-maliges Aufkochen, Elektrolyse).
Aufgabe der Erfindung ist es, die Nachteile des Standes der Technik zu
überwinden und insbesondere eine Möglichkeit zu schaffen, das Verfahren zur
Behandlung von organischen Abfällen und Abwässern in CPB-Anlagen, so
durchzuführen, daß die Prozeßführung nicht einer sich ständig verändernden
Säurezusammensetzung angepaßt werden muß, daß keine störenden
Komplexbildner vorhanden sind und daß das Verfahren immer noch wirtschaftlich
ist, d. h. daß es weiterhin nicht mit einer neu hergestellten Säure arbeitet. Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist, die Fällung der Schwermetallhydroxide zu
verbessern, ohne daß dafür aufwendige Flockungsmittel eingesetzt werden.
Gelöst wird die Aufgabe dadurch, daß als Säure Dünnsäure, wie sie z. B. bei der
Herstellung von Titandioxid anfällt, eingesetzt wird. Diese Säure enthält Fe3+-
Ionen und Al3+-Ionen. Bevorzugt enthält die Dünnsäure 10 bis 30% H2SO4.
Im Gegensatz zu bisher in CPB-Anlagen eingesetzten Altsäuren zeichnet sich die
erfindungsgemäß eingesetzte Dünnsäure durch eine einheitliche, gleichbleibende
Produktbeschaffenheit aus, sie ist jederzeit in ausreichender Menge verfügbar
und frei von störenden Komplexbildnern. Da Dünnsäure mit einer H2SO4-
Konzentration bis hinunter zu 10% eingesetzt werden kann, ist auch der Einsatz
von sogenanntem Splitt (das ist die noch saure, wässrige Phase nach Aus
waschen des Titandioxidfilterkuchens) möglich, was das erfindungsgemäße
Verfahren zusätzlich besonders wirtschaftlich macht. Von besonderem Vorteil des
erfindungsgemäßen Einsatzes von Dünnsäure ist, daß sie bereits Fe3+ und Al3+
Ionen enthält, die ihrerseits als Flockungsmittel bei der Fällung der Schwermetalle
dienen. Ein Zusatz von Flockungsmitteln ist demnach nicht notwendig. Der bei
der Neutralisation entstehende Schlamm läßt sich sehr gut von der wässrigen
Phase abtrennen.
Der Gegenstand der Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele näher erläu
tert:
1 l einer Emulsion, bestehend aus 95 Gew.-% Wasser und 5 Gew.-% Altöl, wurde
mit 6 ml konz. H2SO4 bis zu einem pH-Wert von ca. 2 versetzt. Es wurde 30 Minu
ten gerührt. Anschließend wurde mit 10 ml Kalkmilch (enthielt 80 g Ca(OH)2/l) bis
zu einem pH-Wert von ca. 7,5 neutralisiert. Es wurde weitere 30 Minuten gerührt.
Die Temperatur stieg von ursprünglich Raumtemperatur auf ca. 55°C.
Die Ausbildung der Schlammflocken wurde mit ausreichend beurteilt, wobei sich
die Beurteilungsskala von "sehr gut" über "gut", "weniger gut" und "ausreichend"
bis zu "keine Flockung" erstreckte. Die Flockengröße betrug ca. 1 mm und die
Sedimentationszeit 70 Minuten.
1 l einer Emulsion, bestehend aus 95 Gew.-% Wasser und 5 Gew.-% Altöl, wurde
mit 40 ml 25%-iger Dünnsäure bis zu einem pH-Wert von ca. 2 versetzt. Es wur
de 30 Minuten gerührt. Anschließend wurde mit 10 ml Kalkmilch (enthielt 80 g
Ca(OH)2/l) bis zu einem pH-Wert von ca. 7,5 neutralisiert. Es wurde weitere 30
Minuten gerührt. Die Temperatur stieg von ursprünglich Raumtemperatur auf ca.
55°C.
Die Ausbildung der Schlammflocken wurde mit gut beurteilt. Die Flockengröße
betrug ca. 2 bis 3 mm und die Sedimentationszeit 30 Minuten. Der Chromgehalt
des erhaltenen Abwassers wurde mit maximal 0,5 mg/l (entspricht der Nachweis
grenze des Analyseverfahrens) bestimmt.
1 l einer Emulsion, bestehend aus 95 Gew.-% Wasser und 5 Gew.-% Altöl, wurde
mit 70 ml 15%-igem Splitt bis zu einem pH-Wert von ca. 2 versetzt. Es wurde 30
Minuten gerührt. Anschließend wurde mit 10 ml Kalkmilch (enthielt 80 g
Ca(OH)2/l) bis zu einem pH-Wert von ca. 7,5 neutralisiert. Es wurde weitere 30
Minuten gerührt. Die Temperatur stieg von ursprünglich Raumtemperatur auf ca.
45°C.
Die Ausbildung der Schlammflocken wurde mit gut beurteilt. Die Flockengröße
betrug ca. 2 bis 3 mm und die Sedimentationszeit 45 Minuten. Der Chromgehalt
des erhaltenen Abwassers wurde mit maximal 0,5 mg/l (entspricht der Nachweis
grenze des Analyseverfahrens) bestimmt.
Claims (4)
1. Verfahren zur Spaltung von Emulsionen (Öl-Wasser-Gemische, Emulsionen
und Gemische von Mineralölprodukten, Bohr- und Schleifemulsionen,
Wachsemulsionen, Bitumenemulsionen, Kunststoffemulsionen, Gummi
emulsionen, Latexemulsionen) in chemisch-physikalischen Behandlungs
anlagen mit Säure, dadurch gekennzeichnet, daß als Säure Dünnsäure ein
gesetzt wird, welche Fe3+-Ionen und Al3+-Ionen enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dünnsäure 10
bis 30% H2SO4 enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Dünn
säure die bei der Herstellung von Titandioxid anfallende Abfallsäure ver
wendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Dünnsäure
sogenannter Splitt mit 10 bis 20% H2SO4 eingesetzt wird.
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DE2000126800 DE10026800C2 (de) | 2000-05-31 | 2000-05-31 | Verwendung von Dünnsäure als Mittel zur Spaltung von Emulsionen |
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DE2000126800 DE10026800C2 (de) | 2000-05-31 | 2000-05-31 | Verwendung von Dünnsäure als Mittel zur Spaltung von Emulsionen |
Publications (2)
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DE10026800A1 DE10026800A1 (de) | 2001-12-20 |
DE10026800C2 true DE10026800C2 (de) | 2003-06-12 |
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ID=7644105
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DE2000126800 Expired - Fee Related DE10026800C2 (de) | 2000-05-31 | 2000-05-31 | Verwendung von Dünnsäure als Mittel zur Spaltung von Emulsionen |
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Country | Link |
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DE (1) | DE10026800C2 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN109603753A (zh) * | 2019-01-16 | 2019-04-12 | 青岛大学 | 一种提高胶乳废水提取物吸附容量的方法 |
CN109603754A (zh) * | 2019-01-16 | 2019-04-12 | 青岛大学 | 一种提高胶乳废水胶乳粒子提取物对染料吸附能力的方法 |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3337656A1 (de) * | 1983-10-17 | 1985-04-25 | Anlagen- Und Filterbau Gmbh & Co Kg, 6342 Haiger | Verfahren und vorrichtung zum aufbereiten von schwermetallhaltigen emulsionen |
US5310530A (en) * | 1991-11-16 | 1994-05-10 | Chemie Ag Bitterfeld-Wolfen | Method for decreasing the sulfur content of phosphorous |
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2000
- 2000-05-31 DE DE2000126800 patent/DE10026800C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
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