DE10026800C2 - Verwendung von Dünnsäure als Mittel zur Spaltung von Emulsionen - Google Patents

Verwendung von Dünnsäure als Mittel zur Spaltung von Emulsionen

Info

Publication number
DE10026800C2
DE10026800C2 DE2000126800 DE10026800A DE10026800C2 DE 10026800 C2 DE10026800 C2 DE 10026800C2 DE 2000126800 DE2000126800 DE 2000126800 DE 10026800 A DE10026800 A DE 10026800A DE 10026800 C2 DE10026800 C2 DE 10026800C2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
emulsions
acid
thin
thin acid
agent
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Fee Related
Application number
DE2000126800
Other languages
English (en)
Other versions
DE10026800A1 (de
Inventor
Bodo Gosch
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Venator Germany GmbH
Original Assignee
Sachtleben Chemie GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Sachtleben Chemie GmbH filed Critical Sachtleben Chemie GmbH
Priority to DE2000126800 priority Critical patent/DE10026800C2/de
Publication of DE10026800A1 publication Critical patent/DE10026800A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE10026800C2 publication Critical patent/DE10026800C2/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Fee Related legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D17/00Separation of liquids, not provided for elsewhere, e.g. by thermal diffusion
    • B01D17/02Separation of non-miscible liquids
    • B01D17/04Breaking emulsions
    • B01D17/047Breaking emulsions with separation aids

Landscapes

  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Thermal Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Separation Of Suspended Particles By Flocculating Agents (AREA)
  • Treatment Of Sludge (AREA)
  • Colloid Chemistry (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Spaltung (Deemulgierung) von Emul­ sionen (Emulsionen und Gemische von Mineralölprodukten, Bohr- und Schleif­ emulsionen, Wachsemulsionen, Bitumenemulsionen, Kunststoffemulsionen, Gummiemulsionen, Latexemulsionen) in chemisch-physikalischen Behandlungs­ anlagen mit Säure.
Die in chemisch-physikalischen Behandlungsanlagen (CPB-Anlagen) behandel­ ten Emulsionen (Öl-Wassergemische, die u. a. Tenside enthalten können, oder Gemische aus Wasser und Lösungsmitteln, Lack- oder Farbabfällen) werden in einen Rührbehälter gegeben. Anschließend wird mit einer Säure unter Rühren ein pH-Wert von ca. 1 bis 3 eingestellt. Bei der Säure handelt es sich oftmals um Abfallsäure aus der Galvanikindustrie, die neben der eigentlichen Säure, wie Schwefelsäure, Salzsäure oder Salpetersäure, unerwünschte Schwermetalle und/oder Komplexbildner, bzw. Chelatkomplexe je nach Herkunft in unterschied­ lichen Konzentrationen enthält. Die Emulsionen werden durch die Säure gespal­ ten, d. h. es bilden sich eine wässrige und eine organische Phase.
Nach einer kurzen Verweilzeit wird die organische Phase abgetrennt und die wässrige Phase mittels Kalkmilch bis zu einem pH-Wert von ca. 8 bis 10 neutrali­ siert. Die in der wässrigen Phase enthaltenen Schwermetalle werden dabei als Metallhydroxide gefällt, und das Gemisch wird anschließend über eine Kammerfil­ terpresse in deponierbare Feststoffe und in Abwasser getrennt.
Von Nachteil bei diesem Verfahren ist, daß die Abfallsäuren in wechselnden Mengen anfallen, in ihrer Zusammensetzung äußerst inhomogen sind und der Spaltprozeß in der CPB-Anlage ständig den jeweiligen Rahmenbedingungen an­ gepaßt werden muß. Weiterhin wirken sich die möglicherweise in den Abfallsäu­ ren vorkommenden Komplexbildner (Chelatbildner, EDTA) störend auf den Pro­ zeß aus.
Die DE 33 37 656 A1 beschreibt ein Verfahren, bei dem schwermetallhaltige Emulsionen unter Verwendung von thermisch-chemischen und elektro­ chemischen Verfahrensschritten aufbereitet werden. Das Verfahren enthält eine Vielzahl von Verfahrensschritten (u. a. 2 bis 5-maliges Aufkochen, Elektrolyse).
Aufgabe der Erfindung ist es, die Nachteile des Standes der Technik zu überwinden und insbesondere eine Möglichkeit zu schaffen, das Verfahren zur Behandlung von organischen Abfällen und Abwässern in CPB-Anlagen, so durchzuführen, daß die Prozeßführung nicht einer sich ständig verändernden Säurezusammensetzung angepaßt werden muß, daß keine störenden Komplexbildner vorhanden sind und daß das Verfahren immer noch wirtschaftlich ist, d. h. daß es weiterhin nicht mit einer neu hergestellten Säure arbeitet. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist, die Fällung der Schwermetallhydroxide zu verbessern, ohne daß dafür aufwendige Flockungsmittel eingesetzt werden.
Gelöst wird die Aufgabe dadurch, daß als Säure Dünnsäure, wie sie z. B. bei der Herstellung von Titandioxid anfällt, eingesetzt wird. Diese Säure enthält Fe3+- Ionen und Al3+-Ionen. Bevorzugt enthält die Dünnsäure 10 bis 30% H2SO4.
Im Gegensatz zu bisher in CPB-Anlagen eingesetzten Altsäuren zeichnet sich die erfindungsgemäß eingesetzte Dünnsäure durch eine einheitliche, gleichbleibende Produktbeschaffenheit aus, sie ist jederzeit in ausreichender Menge verfügbar und frei von störenden Komplexbildnern. Da Dünnsäure mit einer H2SO4- Konzentration bis hinunter zu 10% eingesetzt werden kann, ist auch der Einsatz von sogenanntem Splitt (das ist die noch saure, wässrige Phase nach Aus­ waschen des Titandioxidfilterkuchens) möglich, was das erfindungsgemäße Verfahren zusätzlich besonders wirtschaftlich macht. Von besonderem Vorteil des erfindungsgemäßen Einsatzes von Dünnsäure ist, daß sie bereits Fe3+ und Al3+ Ionen enthält, die ihrerseits als Flockungsmittel bei der Fällung der Schwermetalle dienen. Ein Zusatz von Flockungsmitteln ist demnach nicht notwendig. Der bei der Neutralisation entstehende Schlamm läßt sich sehr gut von der wässrigen Phase abtrennen.
Der Gegenstand der Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele näher erläu­ tert:
Vergleichsbeispiel A Spaltung einer Emulsion mit konz. Schwefelsäure
1 l einer Emulsion, bestehend aus 95 Gew.-% Wasser und 5 Gew.-% Altöl, wurde mit 6 ml konz. H2SO4 bis zu einem pH-Wert von ca. 2 versetzt. Es wurde 30 Minu­ ten gerührt. Anschließend wurde mit 10 ml Kalkmilch (enthielt 80 g Ca(OH)2/l) bis zu einem pH-Wert von ca. 7,5 neutralisiert. Es wurde weitere 30 Minuten gerührt. Die Temperatur stieg von ursprünglich Raumtemperatur auf ca. 55°C.
Die Ausbildung der Schlammflocken wurde mit ausreichend beurteilt, wobei sich die Beurteilungsskala von "sehr gut" über "gut", "weniger gut" und "ausreichend" bis zu "keine Flockung" erstreckte. Die Flockengröße betrug ca. 1 mm und die Sedimentationszeit 70 Minuten.
Beispiel 2 Spaltung einer Emulsion mit Dünnsäure
1 l einer Emulsion, bestehend aus 95 Gew.-% Wasser und 5 Gew.-% Altöl, wurde mit 40 ml 25%-iger Dünnsäure bis zu einem pH-Wert von ca. 2 versetzt. Es wur­ de 30 Minuten gerührt. Anschließend wurde mit 10 ml Kalkmilch (enthielt 80 g Ca(OH)2/l) bis zu einem pH-Wert von ca. 7,5 neutralisiert. Es wurde weitere 30 Minuten gerührt. Die Temperatur stieg von ursprünglich Raumtemperatur auf ca. 55°C.
Die Ausbildung der Schlammflocken wurde mit gut beurteilt. Die Flockengröße betrug ca. 2 bis 3 mm und die Sedimentationszeit 30 Minuten. Der Chromgehalt des erhaltenen Abwassers wurde mit maximal 0,5 mg/l (entspricht der Nachweis­ grenze des Analyseverfahrens) bestimmt.
Beispiel 3 Spaltung einer Emulsion mit Splitt
1 l einer Emulsion, bestehend aus 95 Gew.-% Wasser und 5 Gew.-% Altöl, wurde mit 70 ml 15%-igem Splitt bis zu einem pH-Wert von ca. 2 versetzt. Es wurde 30 Minuten gerührt. Anschließend wurde mit 10 ml Kalkmilch (enthielt 80 g Ca(OH)2/l) bis zu einem pH-Wert von ca. 7,5 neutralisiert. Es wurde weitere 30 Minuten gerührt. Die Temperatur stieg von ursprünglich Raumtemperatur auf ca. 45°C.
Die Ausbildung der Schlammflocken wurde mit gut beurteilt. Die Flockengröße betrug ca. 2 bis 3 mm und die Sedimentationszeit 45 Minuten. Der Chromgehalt des erhaltenen Abwassers wurde mit maximal 0,5 mg/l (entspricht der Nachweis­ grenze des Analyseverfahrens) bestimmt.

Claims (4)

1. Verfahren zur Spaltung von Emulsionen (Öl-Wasser-Gemische, Emulsionen und Gemische von Mineralölprodukten, Bohr- und Schleifemulsionen, Wachsemulsionen, Bitumenemulsionen, Kunststoffemulsionen, Gummi­ emulsionen, Latexemulsionen) in chemisch-physikalischen Behandlungs­ anlagen mit Säure, dadurch gekennzeichnet, daß als Säure Dünnsäure ein­ gesetzt wird, welche Fe3+-Ionen und Al3+-Ionen enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dünnsäure 10 bis 30% H2SO4 enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Dünn­ säure die bei der Herstellung von Titandioxid anfallende Abfallsäure ver­ wendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Dünnsäure sogenannter Splitt mit 10 bis 20% H2SO4 eingesetzt wird.
DE2000126800 2000-05-31 2000-05-31 Verwendung von Dünnsäure als Mittel zur Spaltung von Emulsionen Expired - Fee Related DE10026800C2 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE2000126800 DE10026800C2 (de) 2000-05-31 2000-05-31 Verwendung von Dünnsäure als Mittel zur Spaltung von Emulsionen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE2000126800 DE10026800C2 (de) 2000-05-31 2000-05-31 Verwendung von Dünnsäure als Mittel zur Spaltung von Emulsionen

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE10026800A1 DE10026800A1 (de) 2001-12-20
DE10026800C2 true DE10026800C2 (de) 2003-06-12

Family

ID=7644105

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE2000126800 Expired - Fee Related DE10026800C2 (de) 2000-05-31 2000-05-31 Verwendung von Dünnsäure als Mittel zur Spaltung von Emulsionen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE10026800C2 (de)

Families Citing this family (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CN109603753A (zh) * 2019-01-16 2019-04-12 青岛大学 一种提高胶乳废水提取物吸附容量的方法
CN109603754A (zh) * 2019-01-16 2019-04-12 青岛大学 一种提高胶乳废水胶乳粒子提取物对染料吸附能力的方法

Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3337656A1 (de) * 1983-10-17 1985-04-25 Anlagen- Und Filterbau Gmbh & Co Kg, 6342 Haiger Verfahren und vorrichtung zum aufbereiten von schwermetallhaltigen emulsionen
US5310530A (en) * 1991-11-16 1994-05-10 Chemie Ag Bitterfeld-Wolfen Method for decreasing the sulfur content of phosphorous

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3337656A1 (de) * 1983-10-17 1985-04-25 Anlagen- Und Filterbau Gmbh & Co Kg, 6342 Haiger Verfahren und vorrichtung zum aufbereiten von schwermetallhaltigen emulsionen
US5310530A (en) * 1991-11-16 1994-05-10 Chemie Ag Bitterfeld-Wolfen Method for decreasing the sulfur content of phosphorous

Also Published As

Publication number Publication date
DE10026800A1 (de) 2001-12-20

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0527148B1 (de) Zusammensetzung zum behandeln von mit metallionen verunreinigtem wasser, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung
DE4132679A1 (de) Entfernung von schwermetallen aus abwaessern der titandioxidindustrie
DE2645549A1 (de) Verfahren zur fest-fluessig-trennung bei der behandlung von organischen abwaesserschlaemmen
DE2319244C3 (de) Verfahren zur Wiedergewinnung von Chrom(VI) in Form einer konzentrierten Natriumbtchromatlösung
DE3917412C2 (de) Verfahren zur Herstellung einer Zusammensetzung zum Behandeln von verunreinigtem Wasser
DE10026800C2 (de) Verwendung von Dünnsäure als Mittel zur Spaltung von Emulsionen
DE3301120A1 (de) Verfahren zur entgiftenden behandlung von abwasserschlaemmen der lederindustrie
DE4416130C2 (de) Verfahren zur Behandlung schwermetallhaltiger Abwässer aus der Lederherstellung und ähnlich beschaffener Abwässer
DE2808012A1 (de) Verfahren zur neutralisation von saeurehaltigen fluessigkeiten
DE4018628A1 (de) Koagulationsmittel auf der basis von doppelschichthydroxid-verbindungen
CH630664A5 (en) Process for working up nonferrous metal hydroxide sludge wastes
DE19639716A1 (de) Verfahren zur Behandlung von Schlämmen bei der biologischen Abwasserreinigung
DE102017125702A1 (de) Verwendung amphiphiler Stärkederivate
DE3011588C2 (de)
DE2027798A1 (en) Sewage treatment with bentonite and lime - to coagulate oils
DE102012108399B4 (de) Verfahren zum Verringern der Konzentration wenigstens eines gelösten Schwermetalls in einer wässrigen Lösung
EP0799160B1 (de) Verfahren zur kontinuierlichen behandlung von gelöste metalle enthaltendem abwasser
DE3344722C2 (de)
DE4036116A1 (de) Verfahren zur abwasserreinigung oder wasseraufbereitung und schlammentwaesserung
DE3622597A1 (de) Verfahren zur faellung und abtrennung von cadmiumsulfid aus den raffinaten der phosphorsaeurereinigung
DE9007301U1 (de) Zusammensetzung zum Behandeln von mit Metallionen verunreinigtem Wasser
AT392634B (de) Verfahren zur abscheidung der festen phase aus abwaessern
DE4306652A1 (de) Wäßrige Calciumhydroxidsuspension und ihre Verwendung
DE19701636C1 (de) Aufbereitung ölbelasteter Reinigerlösungen durch Ultrafiltration
DE2255175A1 (de) Verfahren zur verminderung des dithiocarbamat-gehaltes in abwaessern

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
8304 Grant after examination procedure
8364 No opposition during term of opposition
R119 Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee

Effective date: 20121201