DE4018628A1 - Koagulationsmittel auf der basis von doppelschichthydroxid-verbindungen - Google Patents
Koagulationsmittel auf der basis von doppelschichthydroxid-verbindungenInfo
- Publication number
- DE4018628A1 DE4018628A1 DE4018628A DE4018628A DE4018628A1 DE 4018628 A1 DE4018628 A1 DE 4018628A1 DE 4018628 A DE4018628 A DE 4018628A DE 4018628 A DE4018628 A DE 4018628A DE 4018628 A1 DE4018628 A1 DE 4018628A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- coagulant
- coagulant according
- waxes
- formula
- paint
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F1/00—Treatment of water, waste water, or sewage
- C02F1/52—Treatment of water, waste water, or sewage by flocculation or precipitation of suspended impurities
- C02F1/5236—Treatment of water, waste water, or sewage by flocculation or precipitation of suspended impurities using inorganic agents
- C02F1/5245—Treatment of water, waste water, or sewage by flocculation or precipitation of suspended impurities using inorganic agents using basic salts, e.g. of aluminium and iron
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01F—COMPOUNDS OF THE METALS BERYLLIUM, MAGNESIUM, ALUMINIUM, CALCIUM, STRONTIUM, BARIUM, RADIUM, THORIUM, OR OF THE RARE-EARTH METALS
- C01F7/00—Compounds of aluminium
- C01F7/78—Compounds containing aluminium and two or more other elements, with the exception of oxygen and hydrogen
- C01F7/784—Layered double hydroxide, e.g. comprising nitrate, sulfate or carbonate ions as intercalating anions
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01F—COMPOUNDS OF THE METALS BERYLLIUM, MAGNESIUM, ALUMINIUM, CALCIUM, STRONTIUM, BARIUM, RADIUM, THORIUM, OR OF THE RARE-EARTH METALS
- C01F7/00—Compounds of aluminium
- C01F7/78—Compounds containing aluminium and two or more other elements, with the exception of oxygen and hydrogen
- C01F7/784—Layered double hydroxide, e.g. comprising nitrate, sulfate or carbonate ions as intercalating anions
- C01F7/785—Hydrotalcite
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F1/00—Treatment of water, waste water, or sewage
- C02F1/52—Treatment of water, waste water, or sewage by flocculation or precipitation of suspended impurities
- C02F1/54—Treatment of water, waste water, or sewage by flocculation or precipitation of suspended impurities using organic material
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C09—DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- C09D—COATING COMPOSITIONS, e.g. PAINTS, VARNISHES OR LACQUERS; FILLING PASTES; CHEMICAL PAINT OR INK REMOVERS; INKS; CORRECTING FLUIDS; WOODSTAINS; PASTES OR SOLIDS FOR COLOURING OR PRINTING; USE OF MATERIALS THEREFOR
- C09D7/00—Features of coating compositions, not provided for in group C09D5/00; Processes for incorporating ingredients in coating compositions
- C09D7/71—Paint detackifiers or coagulants, e.g. for the treatment of oversprays in paint spraying installations
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01P—INDEXING SCHEME RELATING TO STRUCTURAL AND PHYSICAL ASPECTS OF SOLID INORGANIC COMPOUNDS
- C01P2002/00—Crystal-structural characteristics
- C01P2002/20—Two-dimensional structures
- C01P2002/22—Two-dimensional structures layered hydroxide-type, e.g. of the hydrotalcite-type
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Inorganic Chemistry (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Geology (AREA)
- Hydrology & Water Resources (AREA)
- Environmental & Geological Engineering (AREA)
- Water Supply & Treatment (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Wood Science & Technology (AREA)
- Separation Of Suspended Particles By Flocculating Agents (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft Koagulationsmittel für Lacke, Wachse
und/oder Beschichtungsmittel, enthaltend Doppelschichthydroxid-
Verbindungen, wäßrige Aufschlämmungen, enthaltend die Koagulationsmittel,
ein Verfahren zur Herstellung der Koagulationsmittel
sowie die Verwendung der Koagulationsmittel und/oder der wäßrigen
Aufschlämmung.
Bei der Aufbringung von Lacken, Wachsen oder ähnlichen, nicht
wasserlösliche organische Substanzen enthaltenden Beschichtungsmaterialien
auf metallische Oberflächen oder Kunststoffoberflächen,
z. B. in der Automobilindustrie, gelingt es nicht, die Lacke bzw.
Beschichtungsmaterialien restlos auf die zu beschichtenden Teile
aufzubringen. Speziell bei der Lackierung von Kraftfahrzeug-Karosserien
fällt in den Lackspritzkabinen sogenanntes "Overspray" an,
das mittels Wasser aus den Lackspritzkabinen entfernt und in ein
sogenanntes "Beruhigungsbecken" gespült wird. Um einerseits die
Funktion der wasserführenden Leitungs-, Düsen- und Berieselungssysteme
durch klebende Lackpartikel nicht zu stören und andererseits
das umlaufende Wasser von den aufgenommenen Inhaltsstoffen zu
entsorgen, müssen zur Koagulierung der genannten Stoffe dem Wasser
Chemikalien zugegeben werden. Die Chemikalienzugabe sollte in einem
Arbeitsgang die Entklebung der verspritzten und vom Wasser aufgenommenen
Lackpartikel und deren Agglomeration zu einem
austragungsfähigen Koagulat bewirken.
Zur Koagulierung herkömmlicher, vor allem in der Automobilindustrie
verwendeter Lacke steht eine Reihe von neutralen und alkalischen
Produkten zur Verfügung. Um eine Koagulierung, d. h. Entklebung der
Lackpartikel und deren Agglomeration zu einem austragungsfähigen
Koagulat, zu erreichen, wurden dem in den Lackspritzkabinen und
angeschlossenen Leitungen und Aggregaten umlaufenden Wasser bisher
pulverförmige oder flüssige alkalische sowie neutrale Produkte zugesetzt.
Die bis dahin bekannten Mittel wiesen bei ihrer Verwendung zur Koagulation
herkömmlicher Lacke eine Reihe von Nachteilen auf: So
benötigten sie eine relativ lange Zeit, um die Lackpartikelchen zu
koagulieren und das zur Austragung überschüssiger Lacknebel verwendete
Wasser befriedigend zu entsorgen. In ungünstigen Fällen
führte eine mangelhafte Entklebung zur Ablagerung miteinander verklebender
Lackteilchen im gesamten Anlagenbereich. Viele der bis
dahin bekannten Koagulationsmittel enthielten Substanzen (beispielsweise
anorganische Anionen wie Chlorid oder Sulfat), die sich
im Umlaufwasser anreicherten und korrosiv gegenüber den Anlagenteilen
wirkten. Die dadurch erzwungenen häufigen Badwechsel wurden
zunehmend als nachteilig angesehen. Da aus wassertechnischen
Gründen eine Verlängerung der Standzeit der Entsorgungsbäder anzustreben
ist, ist eine Mitverwendung solcher Substanzen unerwünscht,
die sich schnell in den Entsorgungsbädern anreichern und damit die
Funktionsfähigkeit der Anlage aus verschiedenen Gründen beeinträchtigen.
In den bisher aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren zur
Koagulation von Lacken und Beschichtungsmitteln hing es weitgehend
von den vorhandenen technischen Anlagen ab, ob entweder ein
Lackkoagulierungsmittel verwendet wurde, das das Koagulat im Beruhigungsbecken
flotierte, d. h. zum Aufschwimmen brachte, oder ob ein
Koagulationsmittel verwendet werden mußte, durch das das Koagulat
sedimentierte. Im ersteren Fall war ein Abschöpfen des Koagulats
von der Wasseroberfläche möglich, während im letzteren Fall die
sedimentierten Koagulate mittels eines Kratzbandes vom Beckenboden
abgeräumt wurden. Zunehmend kamen jedoch Lackentsorgungslinien in
Gebrauch, in denen es erforderlich war, die entklebten und koagulierten
Lackpartikel in einer gleichmäßigen Dispersion zu halten.
Je nach Lackqualität und Lackart war es somit erforderlich, das
spezifische Verhalten der Lackpartikel im Einzelfall dadurch zu
beeinflussen, daß man zur Flotierung neigende Lacke stärker sedimentierte,
so daß eine gleichmäßige Dispersion erhalten werden
konnte, oder zur Sedimentation neigende Lacke dazu veranlassen
konnte, stärker aufzuschwimmen und damit ebenfalls in Dispersion zu
belassen
(J. Geke in Oberfläche+JOT, 11, 1986, S. 43 bis 46).
Häufig verwendete Mittel, die bisher zu befriedigender Lackkoagulation
in derartigen Anlagen beitrugen, enthielten Schichtsilikate,
die in die Zuführleitungen zu den Spritzkabinen eingebracht wurden.
Aus EP-A 01 93 668 ist die Verwendung von Hectoriten in Verbindung
mit Entschäumern zur Entklebung und Klärung von Overspray enthaltenden
Abwässern bekannt. An der Oberfläche von Bentoniten konnte
beispielsweise eine Lackadsorption bewirkt und damit die Entklebung
der Lackpartikelchen sichergestellt werden.
In der DE-PS 34 21 289 werden Mittel zur Entklebung und Koagulation
von Kunstharzlackanteilen in Naßabscheidern von Spritzlackieranlagen
offenbart, die 5 bis 20 Gew.-% eines Wachses, 10 bis 30 Gew.-%
eines Alkanolamins, 0,5 bis 5 Gew.-% eines Entschäumers und Wasser
enthalten. Diese Mittel stellen zwar einen Fortschritt gegenüber
dem oben beschriebenen Stand der Technik dar, konnten jedoch
schwierig zu entklebende Lacke, wie beispielsweise sogenannte
"High-solid-Lacke" mit hohem Feststoffgehalt oder Polyurethan-
Steinschlag-Schutzgrund-Füllerlacke, nicht in Dispersion bringen
und halten und so einen kontinuierlichen Koagulatabzug ermöglichen.
Zudem enthalten sie Alkanolamine, deren Verwendung aufgrund der
damit verbundenen bekannten Nachteile nicht erwünscht ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, Koagulationsmittel für
Lacke und Beschichtungsmittel zur Verfügung zu stellen, die den
genannten Nachteilen des Standes der Technik abhelfen. Insbesondere
sollten die neuen Koagulationsmittel nicht nur eine gute Entklebung
der Lacke und Beschichtungsmittel unter Agglomeratbildung ermöglichen,
sondern auch einen guten Austrag des gebildeten Agglomerats
dadurch fördern, daß sich die Feststoffe gleichmäßig in der Dispersion
halten. Damit sollte ein kontinuierliches Abziehen der Koagulate
aus dem Umlaufwasser ohne Absetzen in kritischen Anlagenteilen
sowohl in den oben erwähnten Anlagen mit kontinuierlichem Koagulatabzug
als auch in herkömmlichen Flotations- oder Sedimentationsanlagen
sichergestellt werden.
In einer ersten Ausführungsform betrifft die Erfindung Koagulationsmittel
für Lacke, Wachse und/oder Beschichtungsmittel, enthaltend
Doppelschichthydroxid-Verbindungen der allgemeinen Formel (I)
[MII 1-xMIII x(OH)2]Ax · mH2O,
wobei
MII für mindestens ein zweiwertiges Metallkation,
MIII für mindestens ein dreiwertiges Metallkation,
A für das Äquivalent eines Anions einer ein- oder mehrbasigen Säure,
1/6 x 1/2 und
0 m 1 steht.
MII für mindestens ein zweiwertiges Metallkation,
MIII für mindestens ein dreiwertiges Metallkation,
A für das Äquivalent eines Anions einer ein- oder mehrbasigen Säure,
1/6 x 1/2 und
0 m 1 steht.
Diese sogenannten "Doppelschichthydroxide" sind in der Literatur,
beispielsweise aus R. Allmann, Chimia 24 (1977), Seite 99, bekannt.
Chemisch stellen sie gemischte basische Hydroxosalze zwei- und
dreiwertiger Metallkationen dar.
Bedingt durch die unterschiedlichen Zusammensetzungen, auch bezüglich
des Wassergehaltes, sind Linienverbreiterungen und -verschiebungen
im Röntgenbeugungsdiagramm zu erklären. Natürliche und
synthetische Doppelschichthydroxide geben beim Erhitzen bzw.
Calcinieren kontinuierlich Wasser ab. Das Kristallwasser wird
vollständig bei 200°C entfernt, höhere Temperaturen führen zur
Abspaltung von Wasser aus dem Hydroxidgerüst und von Kohlendioxid
aus dem als üblichem Anion enthaltenen Carbonat. Die Strukturen der
Doppelschichthydroxide werden bei diesem Vorgang abgebaut.
In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
sind die Koagulationsmittel dadurch gekennzeichnet, daß das Anion A
der Formel (I) ausgewählt ist aus Carbonat-, Sulfat-, Chlorid-, Nitrat-
und Phosphationen. Aufgrund der außerordentlich großen Verbreitung
von Carbonationen auch bei natürlich vorkommenden
Doppelschichthydroxiden sind Carbonationen besonders bevorzugt.
In der Wahl der zweiwertigen und dreiwertigen Metallkationen bestehen
prinzipiell keine Beschränkungen, jedoch wird bevorzugterweise
das zweiwertige Metallkation der Formel (I) ausgewählt aus
Magnesium, Calcium, Mangan, Zink und Kupfer. Das dreiwertige Metallkation
der Formel (I) wird bevorzugterweise ausgewählt aus Eisen
und Aluminium. Wenn vorstehend - im Zusammenhang mit der Erläuterung
der allgemeinen Formel (I) - von mindestens einem zweiwertigen
und dreiwertigen Metallkation die Rede ist, so bedeutet
dies, daß in derartigen Doppelschichthydroxid-Verbindungen gegebenenfalls
jeweils mehrere zweiwertige beziehungsweise dreiwertige
Metallkationen nebeneinander vorliegen können.
Ein Prototyp bevorzugter kationischer Doppelschichthydroxid-
Verbindungen ist das Mineral Hydrotalcit, das die folgende Idealformel
besitzt:
[Mg₆Al₂(OH)₁₆]CO₃ × 4 H₂O
Hydrotalcit leitet sich strukturell von Brucit [Mg(OH)₂] ab. Brucit
kristallisiert in einer Schichtstruktur mit den Metallionen in Oktaederlücken
zwischen zwei Schichten aus dichtgepackten Hydroxidionen,
wobei jedoch nur jede zweite Schicht der Oktaederlücken besetzt
ist. Im Hydrotalcit erhält das Schichtpaket dadurch eine positive
Ladung, daß einige Magnesiumionen durch Aluminiumionen substituiert
sind. Diese positive Ladung wird durch Anionen kompensiert,
die sich zusammen mit Kristallwasser in den Zwischenschichten
befinden.
Der Schichtaufbau wird aus Röntgenbeugungsdiagrammen deutlich, die
ebenfalls zur Charakterisierung herangezogen werden können
(JCPDS-Kartei: 22-700).
Synthetisch hergestellte Hydrotalcite sind allgemein bekannt, u. a.
werden sie beschrieben in DE-OS 15 92 126, DE-PS 33 06 822, DE-
OS 33 46 943 und EP-A 02 07 811. In der EP-A 02 07 811 wird ein
besonders feinteiliges Produkt beschrieben, das bei einer Conti-
Fällung (flash-Fällung) entsteht, wenn man die Ausgangslösungen
(Metallsalz-Lösung und alkalische Carbonat-Lösung) kontinuierlich
zusammenströmen läßt, anschließend filtriert, wäscht und das Produkt
im feuchten Zustand beläßt.
Weitere Beispiele sind der Pyroaurit mit der Formel:
[Mg₆Fe₂(OH)₁₆]CO₃ × 4.5 H₂O, Magaldrat [Mg₁₀Al₅(OH)₃₁](SO₄)₂ × m H₂O und [Zn₆Al₂(OH)₁₆]CO₃ × m H₂O.
[Mg₆Fe₂(OH)₁₆]CO₃ × 4.5 H₂O, Magaldrat [Mg₁₀Al₅(OH)₃₁](SO₄)₂ × m H₂O und [Zn₆Al₂(OH)₁₆]CO₃ × m H₂O.
Zusätzlich können die erfindungsgemäßen Mittel zur Koagulation von
Lacken, Wachsen und/oder Beschichtungsmitteln gegebenenfalls noch
einen oder mehrere an sich aus dem Stand der Technik bekannte
Wirkstoffe und/oder Hilfsstoffe für die Koagulation und/oder
Konfektionierung, insbesondere Flockungshilfsmittel, Entschäumer,
Korrosionsinhibitoren, Härtebildner, Wachse und/oder Biozide enthalten.
Diese müssen so beschaffen sein, daß sie mit den bisher
genannten Komponenten nicht in einer Weise wechselwirken, die das
Koagulationsergebnis negativ beeinträchtigt. Als solche sind beispielsweise
Cyanamide und/oder Dicyandiamid und/oder
Calciumcyanamid zu nennen. Diese Verbindungen sind für die Verwendung
in der Lackkoagulation aus der DE-OS 34 12 763.1 bekannt.
Weitere Komponenten können Calcium- und/oder Aluminium- und/oder Magnesiumverbindungen
sein. Außerdem können Flockungshilfsmittel wie
Polyethylenimine und/oder Polyacrylamide zugesetzt werden. Deren
Molekularmassen liegen bevorzugt im Bereich von etwa 5 × 10⁴ bis 5
× 10⁷ D. Als weitere, gegebenenfalls zuzusetzende Wirkstoffe kommen
Wachse in Frage, wie sie beispielsweise in der DE-PS 27 58 873
oder DE-PS 34 21 289 beschrieben sind.
Speziellen Anforderungen, wie z. B. der Einstellung eines bestimmten
pH-Wertes oder der antimikrobiellen Ausrüstung der Koagulationsmittel,
kann dadurch Rechnung getragen werden, daß die Mittel
spezielle Zusätze enthalten. So können gegebenenfalls Borsäure,
die antimikrobielle Wirkung besitzt und gegebenenfalls auch zur
pH-Wert-Einstellung beitragen kann, sowie Biozide, z. B. Formaldehyd,
Isothiazoline und deren Derivate sowie Pyridin-N-oxid und
dessen Derivate, zugesetzt werden. Zur pH-Wert-Einstellung dienen
gegebenenfalls auch Phosphorsäure, organische Säuren wie
Citronensäure und andere, nichtkorrosive Säuren bzw. deren saure
Salze. Als weitere mögliche Bestandteile der erfindungsgemäßen Koagulationsmittel
kommen auch Korrosionsinhibitoren und Entschäumer
in Frage. Als Entschäumer hat sich neben den für diesen Zweck aus
dem Stand der Technik bekannten Mitteln das Produkt Dehydran ®F
(Fa. Henkel KGaA) bewährt.
Sollte ein spezieller Typ der Lackentsorgungsanlage die Sedimentation
des Koagulats erfordern, so können den erfindungsgemäßen
Koagulationsmitteln an sich bekannte Sedimentationshilfsmittel zugesetzt
werden.
Von der Erfindung umfaßt werden ebenfalls wäßrige Aufschlämmungen
(Slurries) der genannten Koagulationsmittel. In bevorzugten Ausführungsformen
enthalten diese Slurries 2 bis 30 Gew.-% an Koagulationsmitteln
und gegebenenfalls an den sonstigen, obengenannten
Wirkstoffen und/oder Hilfsstoffen. Der verbleibende Rest besteht
dann aus Wasser. Die Formulierung der Koagulationsmittel gemäß der
Erfindung als wäßrige Slurries hat den Vorteil, daß die Doppelschichthydroxid-
Verbindungen unmittelbar vor der Anwendung in der
Koagulation schon in dispergiertem Zustand vorliegen und gleich
nach dem Zumischen zu den Umlaufwässern und/oder Beruhigungsbecken
ihre entklebende und koagulierende Wirkung entfalten können.
Selbstverständlich ist es jedoch auch möglich, die Koagulationsmittel
in fester Form zum Anwendungsort zu transportieren, diese
dann dort durch einfaches Lösen bzw. Suspendieren in der gewünschten
Menge Wasser in einen Slurry zu überführen und diesen
dann den Umlaufwässern bzw. Beruhigungsbecken zuzumischen. Die Zugabe
erfolgt zweckmäßig an einer Stelle mit kräftiger Turbulenz des
Umlaufwassers bei laufender Pumpe bzw. unter Verwendung eines herkömmlichen
Rührers, um eine schnelle Verteilung zu gewährleisten.
Bevorzugt im Sinne der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung
besonders feinteiliger (flash-gefällter) Produkte. Insbesondere
Hydrotalcit- und Pyroaurit-Produkte werden mit einem schnellen
Rührer bei 10 000 bis 15 000 Umdrehungen/min aufgerührt und in die
Lacksuspension gegeben. Bei beiden Proben beobachtet man in der
Regel grob-disperse, langsam sedimentierende Ausflockungen mit
klaren bis geringfügig getrübten Lösungen. Durch Eintragen von
kleinen Luftbläschen, z. B. durch Verrühren mit dem Ultra-Rührer
resultiert eine schnelle Flotation des gesamten Feststoffanteils.
Die so erhaltenen Lösungen sind dabei meist klar und farblos. Auf
eine Nachbehandlung mit einem der obengenannten Flockungshilfsmittel
kann in der Regel bei der Verwendung von flash-gefällten Produkten
verzichtet werden.
Eine weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist die "in
situ"-Fällung von Doppelschichthydroxid-Verbindungen in Anwesenheit
von Lacken, Wachsen und/oder Beschichtungsmitteln. Hierbei wird ein
wasserlösliches Salz der zweiwertigen Metallkationen mit Hydroxo-
Komplexen dreiwertiger Metallkationen umgesetzt. Damit ein Aufsalzen
der Badflüssigkeit möglichst gering gehalten wird, ist die
Herstellung von Hydrotalcit vorzugsweise durch Reaktion von löslichen
Magnesiumsalzen und Aluminatlauge vorzunehmen.
Nach Zugabe und Auflösung beispielsweise der Magnesiumsalze wie
Magnesiumnitrat kann die eingestellte Aluminatlauge zudosiert werden.
Nach beendeter, stöchiometrischer Zugabe läßt man noch einige
Zeit rühren, worauf man einen mitteldispersen Niederschlag mit einer
klaren und farblosen Lösung erhält. Der pH-Wert der wäßrigen
Phase liegt vorzugsweise im Bereich von 8 bis 9. Bei noch getrübten
Lösungen ist gegebenenfalls eine weitere Behandlung mit einem der
obengenannten Flockungsmittel durchzuführen.
Gleiche Koagulierungsergebnisse können erhalten werden, wenn man zu
einer Suspension der Doppelschichthydroxid-Verbindungen den Lack
zudosiert, wie dies prinzipiell bei der Overspray-Koagulierung
praktiziert wird.
Die erfindungsgemäßen Koagulationsmittel bzw. ihre wäßrigen Aufschlämmungen
(Slurries) werden zur Koagulation von Lacken, Wachsen
und/oder Beschichtungsmitteln in Umlaufwässern und Beruhigungsbecken
von Lackentsorgungsanlagen verwendet. Die erfindungsgemäßen
wäßrigen Aufschlämmungen enthalten die Koagulationsmittel vorzugsweise
in einer Menge von 2 bis 30 Gew.-%. Dabei werden sie den Umlaufwässern
und/oder den Beruhigungsbecken der Anlagen kontinuierlich
mittels bekannter, geeigneter Dosiergeräte zugemischt, wozu
sich die beschriebenen wäßrigen Aufschlämmungen besonders eignen.
Es ist auch möglich, die Mittel diskontinuierlich, beispielsweise
einmal oder mehrmals täglich, zuzugeben. Die Einsatzmengen liegen
in einer bevorzugten Verwendungsweise in einem solchen Bereich, daß
die Menge an Koagulationsmittel im Bereich von 1 bis 100 Gew.-%,
bevorzugt 2 bis 10 Gew.-%, bezogen auf den Lackoverspray, liegt.
Dies kann beispielsweise mit einem Grundansatz von 0,1 bis 0,3%,
bezogen auf die Gesamtmenge des Umlaufwassers erzielt werden.
Die Mittel zur Koagulation von Lacken, Wachsen und Beschichtungsmitteln
entsprechend der obigen Beschreibung zeigen bei der Anwendung
hervorragende Eigenschaften: So werden die anfallenden Lackpartikel
nicht nur vollständig entklebt, sondern mit den Umlaufwässern
auch in Form eines gut austragbaren Koagulats aus den Anlagen
ausgetragen, ohne daß es zu Störungen in den Anlagenteilen
wegen Verklebungen oder Verstopfungen kommt. Die Lackpartikel werden
schwebend in der Dispersion gehalten und können dadurch auch in
kontinuierlich arbeitenden Entsorgungsanlagen problemlos von den
Umlaufwässern abgetrennt werden. Auch in herkömmlich arbeitenden
Anlagen ergeben sich keine Probleme bei der Abtrennung des Koagulats.
Dabei sind sie für die Verwendung in herkömmlichen Anlagen,
die das entklebte Lackkoagulat aufschwimmen oder sedimentieren
lassen, genausogut geeignet wie in den neuerdings eingesetzten,
kontinuierlich arbeitenden Entsorgungsanlagen, die das Koagulat in
der Dispersion halten und es kontinuierlich entsorgen. Insbesondere
mit den bisherigen Methoden und Mitteln nur schwierig zu entsorgende
Lacke, wie High-solid-Decklacke oder PUR-Steinschlag-
Schutzgrund-Füllerlacke, können problemlos entklebt und aus den
Anlagen ausgetragen werden. Zudem zeigen sich anwendungstechnische
Vorteile insofern, als die Mittel in flüssiger Form, also als wäßrige
Aufschlämmungen (Slurries) formulierbar sind und ohne Vormisch-
Anlage automatisch, d. h. mit kontinuierlich zu überwachenden
und zu steuernden Pumpen, den Umlaufwässern und Beruhigungsbecken
zugemischt werden können. Eine Geruchsbelästigung infolge stark
riechender Inhaltsstoffe unterbleibt.
Die Erfindung wird durch die nachfolgenden Beispiele näher erläutert.
Alle Mengenangaben erfolgen, sofern nicht anders angegeben,
in Gew.-%, bezogen auf das anwendungsfertige Koagulationsmittel.
Es wurden zwei verschiedene Verfahren zur Lack-Koagulierung untersucht.
Das erste Verfahren (Beispiele 1.1 bis 6.2) basiert auf einem
Hydro-Basislack. Die Koagulierungsversuche wurden dazu im 1/2-
l-Maßstab durchgeführt. Es wurden möglichst reale Bedingungen simuliert:
Der Lackeintrag an Overspray aus typischen Spritzkabinen der Autoindustrie
beträgt etwa 25 kg/h. Bei einer Arbeitszeit von 16 h im
2-Schichtbetrieb und einem Fassungsvermögen der Arbeitsbecken von
etwa 60 m³ baut sich im Umlaufwasser innerhalb eines Tages eine
Lackkonzentrationen von 6 bis 7 g/l auf. Daher wurde eine Lackkonzentration
von 5 g/l eingestellt und für die folgenden
Koagulierungs- und Ausfällungsversuche verwendet. Im zweiten Verfahren
wurden Versuche mit einer 90-l-Technikumsanlage durchgeführt.
Hierbei kamen unterschiedliche Lösungsmittellacke der Firma
Ford (Decklack rot und weiß, Primer und Klarlack) zum Einsatz.
Nach der ersten Variante wurden 500 ml einer Hydro-Basislacksuspension
mit einer Konzentration von 5 g/l in Wasser mit 1 g
handelsüblichem Hydrotalcit unter Rühren umgesetzt und für 2 min
weitergerührt. Man beobachtete einen feindispersen Niederschlag mit
starkgetrübter, überstehender Lösung.
Als Hydrobasislack wurde ein Polyurethan/Polyester-Lack eingesetzt,
der der Bindemittelart, PU, PE Melamin entspricht. Dieser hat einen
Festkörpergehalt von etwa 24 Gew.-% und einen Bindemittelgehalt von
etwa 19,5 Gew.-%. Dieser Lack weist einen Lösungsmittelgehalt
(Wasser sowie ein- und zweiwertige Alkohole) von etwa 76 Gew.-%
auf.
Entsprechend Beispiel 1.1 wurde mit 1 g calciniertem Hydrotalcit
(hergestellt durch Erhitzen von Hydrotalcit auf 500°C im Verlauf
von 2 Stunden, Massenverlust ca. 40 Gew.-%) umgesetzt. Man beobachtete
einen mitteldispersen Niederschlag mit mäßig getrübter,
überstehender Lösung.
Entsprechend Beispiel 1.1 wurde mit 5 g flash-gefälltem Hydrotalcit
mit 20% Feststoffanteil umgesetzt. Man beobachtete eine grobdisperse
Ausflockung (langsam sedimentierend) mit gering getrübter,
überstehender Lösung; bei Nachbehandlung mit einem Ultrarührer (ca.
15 000 Umdrehungen/min) resultierte eine schnelle Flotation des
Feststoffanteils und eine klare Lösung.
Entsprechend Beispiel 1.1 wurde mit 5 g flash-gefälltem Pyroaurit
mit 25% Feststoffanteil umgesetzt. Die Beobachtungen entsprechen
denen des Beispiels 1.3, jedoch erhielt man eine gering getrübte
Lösung.
Zu 1 l einer Hydrobasislack-Suspension wurden in Wasser gelöst
5,1 g Mg (NO₃)₂ · 6 H₂O gegeben und unter Rühren mit einer zur
Hydrotalcit-Formel äquivalenten Menge einer Aluminatlauge versetzt,
die 11,1% Al₂O₃ und 19,1% Na₂O enthielt.
Man erhielt einen mitteldispersen Niederschlag mit gering getrübter,
überstehender Lösung.
Nach der ersten Verfahrensvariante wurde zu 500 ml der Hydrobasislacksuspension
nach Beispiel 1.1 mit einer Konzentration von 5 g/l,
1 g handelsüblicher Hydrotalcit und 10 ml eines kationischen Flockungshilfsmittels
gegeben. Ca. 1 min nach Zugabe der
Doppelschichthydroxid-Phase gab man das Flockungshilfsmittel als
0,1%ige Lösung zu und rührte noch 2 min weiter. Die überstehende
Lösung war klar und entfärbt.
Als Flockungshilfsmittel wurde ein auf Polyacrylamidbasis hergestelltes
eingesetzt, das als 0,1%ige Lösung im Handel beispielsweise
unter der Bezeichnung P-3-ferrocryl 8767 der Anmelderin erhältlich
ist.
Entsprechend Beispiel 2.1 wurde mit 500 mg calciniertem Hydrotalcit
und 10 ml kationischen Flockungshilfsmittel umgesetzt.
Alternativ dazu wurde mit 1 g calciniertem Hydrotalcit und 5 und
10 ml kationischem Flockungshilfsmittel umgesetzt.
Darüber hinaus wurde umgesetzt mit 2 g calciniertem Hydrotalcit und
5 ml des kationischen Flockungshilfsmittels.
In allen drei Fällen zeigten sich mittel- bis grobflockige Niederschläge,
die überstehenden Lösungen waren klar und entfärbt.
Entsprechend Beispiel 2.1 wurde mit 2,5 g flash-gefälltem
Hydrotalcit (20% Feststoffanteil) und 25 ml kationischem Flockungshilfsmittel
umgesetzt. Alternativ hierzu wurde mit 5 g
flash-gefälltem Hydrotalcit und 10 und 25 ml kationischem Flockungshilfsmittel
umgesetzt.
Darüber hinaus wurde umgesetzt mit 10 g flash-gefälltem Hydrotalcit
und 10 ml kationischem Flockungshilfsmittel.
In allen drei genannten Fällen zeigten sich mittel- bis grobflockige
Niederschläge; die überstehenden Lösungen waren klar und entfärbt.
Entsprechend Beispiel 2.1 wurde mit 5 g flash-gefälltem Pyroaurit
(25% Feststoffanteil) und 10 ml Flockungshilfsmittel umgesetzt.
Es zeigten sich auch hier mittel- bis grobflockige Niederschläge,
die überstehenden Lösungen waren klar und entfärbt.
Entsprechend Beispiel 2.1 wurde zu 1 l einer Lacksuspension in
Wasser gelöst. 5,1 g Mg (NO₃)₂ · 6 H₂O gegeben und unter Rühren mit
einer zur Hydrotalcit-Formel äquivalenten Menge einer Aluminatlauge
versetzt, die 11,1% Al₂O₃ und 19,1% Na₂O enthielt. Anschließend
wurden 40 ml des Flockungshilfsmittels zugegeben. Die Suspension
hatte einen pH-Wert von 8 bis 9.
Es zeigten sich auch hier mittel- bis grobflockige Niederschläge;
die überstehenden Lösungen waren klar und entfärbt.
Eine entsprechende Menge an Hydrotalcit (X) in g gemäß der folgenden
Tabelle 1 wurden in 300 ml Wasser suspendiert und mit einer
bestimmten Menge eines unverdünnten Hydrobasis-Lackes (Y) in g gemäß
der Tabelle 1 unter Rühren versetzt.
Nach ca. 1 min gab man Z ml einer 0,1%igen Lösung des obengenannten
Flockungshilfsmittels zu, ließ noch 2 min nachreagieren und
anschließend sedimentieren.
Man beobachtete mittel- bis grobdisperse Niederschläge und gering
getrübte bis klare Lösungen.
Zu 300 ml einer Suspension aus 1,5 g des obengenannten Hydrobasislacks
wurde 2 g handelsüblicher Hydrotalcit unter intensivem Rühren
eingetragen und anschließend mit 6 ml eines neutralen nichtionogenen
Flockungshilfsmittels versetzt. Nach 2 min Rühren ließ
man die Suspension sedimentieren. Man erhielt grobflockige Niederschläge
und nahezu klare, überstehende Lösungen. Als neutrales
Flockungshilfsmittel wurde ein auf Polyacrylamidbasis hergestelltes
eingesetzt, das als 0,1%ige Lösung im Handel beispielsweise unter
der Bezeichnung P-3-ferrocryl 8740 der Anmelderin erhältlich ist.
Entsprechend Beispiel 3.1 wurde mit 10 ml des neutralen Flockungshilfsmittels
versetzt. Auch hier erhielt man grobflockige Niederschläge
und nahezu klare, überstehende Lösungen.
Entsprechend Beispiel 3.1 wurden 5 g handelsüblichen Hydrotalcits
und 6 ml des neutralen Flockungshilfsmittels eingesetzt. Man beobachtete
hier ebenfalls einen flockigen Niederschlag mit praktisch
klarer Lösung.
Entsprechend Beispiel 1.1 wurde zu 500 ml der Lacksuspension mit
einer Konzentration von 5 g/l 1,25 g Magaldrat unter Rühren zugegeben.
Es wurde noch 5 min weitergerührt, danach beobachtete man
bei der Suspension einen feindispersen Niederschlag mit stark getrübter,
überstehender Lösung.
Entsprechend Beispiel 4.1 wurden 2,5 g Magaldrat eingesetzt. Man
beobachtete bei der Suspension einen feindispersen Niederschlag mit
getrübter überstehender Lösung.
Bei der Verwendung einer Menge an calciniertem Magaldrat entsprechend
Beispiel 4.1 (hergestellt durch Erhitzen von Magaldrat auf
500°C im Verlauf von 2 h, Massenverlust ca. 35 Gew.-%) zu den
Lacksuspensionen konnte ein mitteldisperser Niederschlag mit mäßig
getrübter, überstehender Lösung beobachtet werden, die eine geringe
Opaleszenz aufwies.
Bei der Verwendung von 2,5 g calciniertem Magaldrat entsprechend
Beispiel 5.3 wurde ebenfalls ein mitteldisperser Niederschlag mit
mäßig getrübter, überstehender Lösung beobachtet, die eine geringe
Opaleszenz aufwies.
Entsprechend Beispiel 2.1 wurde unter den obengenannten Verhältnissen
Magaldrat bzw. calciniertes Magaldrat zugegeben. Nach 5 min
Rühren wurden 10 ml der 0,1%igen kationischen Flockungshilfsmittellösung
zugegeben. Bei der Verwendung von 1,25 g Magaldrat erhielt
man mitteldisperse, sedimentierte Koagulate mit klarer überstehender
Lösung. Bei der Verwendung von 2,5 g Magaldrat beobachtete
man eine leichte Trübung der überstehenden Lösung. Bei der
Verwendung von calciniertem Magaldrat erhielt man flockige Niederschläge,
jedoch mit stark getrübten Lösungen.
Entsprechend Beispiel 1.1 wurde zu 500 ml der Lacksuspension mit
einem Gehalt von 5 g/l 3,4 g des flash-gefällten Zn/Al-Produktes
[Zn₆Al₂(OH)₁₆] CO₃ · mH₂O (flash-gefälltes Laborprodukt, Feststoffanteil
36,4%) gegeben und intensiv gerührt. Man erhielt voluminöse,
langsam sedimentierende Niederschläge mit mittelgetrübten,
überstehenden Lösungen. Bei der Nachbehandlung mit einem
Ultrarührer (ca. 15 000 Umdrehungen/min) resultierte eine schnelle
Flotation des Feststoffanteils mit einer mittelgetrübten Lösung.
Bei weiterer Zugabe von Flockungshilfsmitteln bleiben die grobdispersen
Niederschläge bestehen. Die überstehenden Lösungen sind
gering getrübt bzw. klar.
Unter Verwendung von 6,7 g des flash-gefällten Zn-Al-Produktes gemäß
Beispiel 6.1 wurde entsprechend Beispiel 1.1 verfahren. Man
erhielt einen voluminösen, langsam sedimentierenden Niederschlag
mit gering getrübter, überstehender Lösung. Bei der Nachbehandlung
mit einem Ultrarührer resultierte eine schnelle Flotation des
Feststoffanteils mit einer mittelgetrübten Lösung. Bei der weiteren
Zugabe des neutralen Flockungshilfsmittels blieben auch hier die
grobdispersen Niederschläge bestehen. Die überstehende Lösung war
klar.
In der zweiten Variante wurde die Umsetzung mit Lösungsmittellacken
untersucht. In einer Versuchsspritzkabine (90-l-Technikumsanlage)
wurden folgende Lackkoagulierungsversuche durchgeführt. Als Koagulierungsmittel
diente die folgende Zusammensetzung:
30% Hydrotalcit (flash-gefällte Hydrotalcitpaste, 8%ig),
2% Dicyandiamid,
2% neutrales Flockungshilfsmittel,
66% Wasser (voll entsalzt).
2% Dicyandiamid,
2% neutrales Flockungshilfsmittel,
66% Wasser (voll entsalzt).
265 g des Ansatzes wurden für 1 h bei 1000 Umdrehungen/min mit einem
Propellerrührer gerührt.
Mit den geprüften Standardlacken der Firma Ford (Primer Surfacer
mit einem Feststoffanteil von mehr als 55% und einem Lösungsmittelgemisch,
Decklack Solids mit einem Feststoffanteil von mehr als
50% und einem Lösungsmittelgemisch), von denen jeweils 70 g eingesprüht
wurden, erhielt man folgende Ergebnisse:
Der Decklack rot, Decklack weiß, Primer und der Klarlack konnten
jeweils entklebt werden, wobei die Niederschläge in feindisperser
Form anfielen. Die koagulierten Produkte fielen teils sedimentierend
und teils flotierend an.
Claims (11)
1. Koagulationsmittel für Lacke, Wachse und/oder Beschichtungsmittel,
enthaltend Doppelschichthydroxid-Verbindungen der allgemeinen
Formel (I)
[MII 1-xMIII x(OH)2]Ax · mH2O,wobei
MII für mindestens ein zweiwertiges Metallkation,
MIII für mindestens ein dreiwertiges Metallkation,
A für das Äquivalent eines Anions einer ein- oder mehrbasigen Säure,
1/6 x 1/2 und
0 m 1 steht.
MII für mindestens ein zweiwertiges Metallkation,
MIII für mindestens ein dreiwertiges Metallkation,
A für das Äquivalent eines Anions einer ein- oder mehrbasigen Säure,
1/6 x 1/2 und
0 m 1 steht.
2. Koagulationsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Anion A der Formel (I) ausgewählt ist aus Carbonat-, Sulfat-,
Chlorid-, Nitrat- und Phosphationen.
3. Koagulationsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das zweiwertige Metallkation der Formel (I) ausgewählt ist aus Magnesium,
Calcium, Mangan, Zink und Kupfer.
4. Koagulationsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das dreiwertige Metallkation der Formel (I) ausgewählt ist aus Eisen
oder Aluminium.
5. Koagulationsmittel nach Anspruch 1, enthaltend eine oder mehrere
Verbindungen der Formel (I), ausgewählt aus Hydrotalcit
[Mg₆Al₂(OH)₁₆] CO₃ · 4 H₂O, Pyroaurit [Mg₆Fe₂(OH)₁₆]CO₃ · 4,5 H₂O,
Magaldrat [Mg₁₀Al₅(OH)₃₁] (SO₄)₂ · mH₂O und [Zn₆Al₂(OH)₁₆] CO₃ ·
mH₂O.
6. Koagulationsmittel nach Ansprüchen 1 bis 5, enthaltend zusätzlich
einen oder mehrere an sich bekannte Wirkstoffe und/oder
Hilfsstoffe für die Koagulation oder Konfektionierung, insbesondere
Flockungshilfsmittel, Entschäumer, Korrosionsinhibitoren,
Entkleber, Wachse und/oder Biozide.
7. Koagulationsmittel nach Anspruch 6, enthaltend als zugesetzte
Wirkstoffe und/oder Hilfsstoffe Dicyandiamid, Calcium-, Aluminium-
und/oder Magnesiumverbindungen, Polyethylenimine, Polyacrylamide
und/oder Säuren.
8. Wäßrige Aufschlämmung, enthaltend Koagulationsmittel nach den
Ansprüchen 1 bis 7 in einer Menge von 2 bis 30 Gew.-%.
9. Herstellung des Koagulationsmittels nach Anspruch 1 durch in
situ-Ausfällung der Doppelschicht-Hydroxide in Anwesenheit von
Lacken, Wachsen und/oder Beschichtungsmitteln durch Umsetzung von
wasserlöslichen Salzen zweiwertiger Metallkationen mit Hydroxo-
Komplexen dreiwertiger Metallkationen.
10. Verwendung der Koagulationsmittel nach Ansprüchen 1 bis 9 zur
Koagulation von Lacken, Wachsen und/oder Beschichtungsmitteln in
Umlaufwässern und/oder Behandlungsbecken von Lackentsorgungsanlagen.
11. Verwendung nach Anspruch 10, gekennzeichnet durch eine Konzentration
des Koagulationsmittels im Bereich von 1 bis 100 Gew.-%,
vorzugsweise 2 bis 10 Gew.-%, bezogen auf den Lackoverspray.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4018628A DE4018628A1 (de) | 1990-06-11 | 1990-06-11 | Koagulationsmittel auf der basis von doppelschichthydroxid-verbindungen |
JP91509890A JPH05507649A (ja) | 1990-06-11 | 1991-06-03 | 二重層水酸化物配合物をベースとする凝固剤 |
EP19910910614 EP0533728A1 (de) | 1990-06-11 | 1991-06-03 | Verwendung von Doppelschichthydroxid-Verbindungen zur Koagulation |
PCT/EP1991/001024 WO1991019679A1 (de) | 1990-06-11 | 1991-06-03 | Koagulationsmittel auf der basis von doppelschichthydroxid-verbindungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4018628A DE4018628A1 (de) | 1990-06-11 | 1990-06-11 | Koagulationsmittel auf der basis von doppelschichthydroxid-verbindungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4018628A1 true DE4018628A1 (de) | 1991-12-12 |
Family
ID=6408180
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4018628A Withdrawn DE4018628A1 (de) | 1990-06-11 | 1990-06-11 | Koagulationsmittel auf der basis von doppelschichthydroxid-verbindungen |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
EP (1) | EP0533728A1 (de) |
JP (1) | JPH05507649A (de) |
DE (1) | DE4018628A1 (de) |
WO (1) | WO1991019679A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2002038500A2 (en) * | 2000-11-08 | 2002-05-16 | Altana Pharma Ag | Process for the rehydration of magaldrate powder |
Families Citing this family (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5474762A (en) * | 1992-02-21 | 1995-12-12 | Chesebrough-Pond's Usa Co. Division Of Conopco, Inc. | Sunscreen agents |
GB9203806D0 (en) * | 1992-02-21 | 1992-04-08 | Unilever Plc | Sunscreen agents |
GB9316901D0 (en) * | 1993-08-13 | 1993-09-29 | Unilever Plc | Sunscreen agents |
DE19511016A1 (de) | 1995-03-25 | 1996-09-26 | Henkel Kgaa | Kationische Schichtverbindungen, deren Herstellung und deren Verwendung als PVC-Stabilisatoren |
EP1342697A3 (de) * | 1996-08-07 | 2004-05-06 | Tomita Pharmaceutical Co., Ltd. | Methode zur Behandlung von Abwasser |
Family Cites Families (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4504395A (en) * | 1984-02-07 | 1985-03-12 | Betz Laboratories, Inc. | Paint spray booth detackification composition and method |
DE3421270C2 (de) * | 1984-06-07 | 1986-07-10 | Zeller + Gmelin GmbH & Co, 7332 Eislingen | Einkomponentenformulierung zur Ausfällung, Entklebung und Koagulierung von Unterbodenschutz auf Basis von Wachsen, wachsähnlichen Kunststoffen und Kunststoffdispersionen sowie von Kunstharzlacken in Naßabscheidern von Spritzlackieranlagen unter Erzielung eines sedimentierenden Lackschlamms und deren Verwendung |
US4564464A (en) * | 1984-12-27 | 1986-01-14 | Betz Laboratories, Inc. | Hectorite based paint spray booth detackifying slurries and methods of use thereof |
EP0280440A1 (de) * | 1987-02-11 | 1988-08-31 | Betz Europe, Inc. | Verfahren zur Entklebung von Lack in Spritzlackieranlagen |
-
1990
- 1990-06-11 DE DE4018628A patent/DE4018628A1/de not_active Withdrawn
-
1991
- 1991-06-03 WO PCT/EP1991/001024 patent/WO1991019679A1/de not_active Application Discontinuation
- 1991-06-03 EP EP19910910614 patent/EP0533728A1/de not_active Withdrawn
- 1991-06-03 JP JP91509890A patent/JPH05507649A/ja active Pending
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2002038500A2 (en) * | 2000-11-08 | 2002-05-16 | Altana Pharma Ag | Process for the rehydration of magaldrate powder |
WO2002038500A3 (en) * | 2000-11-08 | 2002-12-19 | Byk Gulden Lomberg Chem Fab | Process for the rehydration of magaldrate powder |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
EP0533728A1 (de) | 1993-03-31 |
WO1991019679A1 (de) | 1991-12-26 |
JPH05507649A (ja) | 1993-11-04 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE3817251C2 (de) | ||
EP0158896B1 (de) | Verwendung von Cyanamid und Cyanamid-Derivaten in Mitteln zur Koagulierung von Lacken, Wachsen und Beschichtungsmitteln | |
DE60209202T2 (de) | Behandlung von Metallplättchen mit Phosphonsäurederivat | |
EP0167017B1 (de) | Einkomponentenformulierung zur Ausfällung, Entklebung und Koalgulierung von Unterbodenschutz auf Basis von Wachsen, wachsähnlichen Kunststoffen und Kunststoffdispersionen sowie von Kunstharzlacken in Nassabscheidern von Spritzlackieranlagen unter Erzielung eines sedimentierenden Lackschlamms und deren Verwendung | |
DE3719929A1 (de) | Verwendung eines organophilen tons zum abtrennen der oel-phase aus oel-in-wasser-suspensionen | |
DE2412452C3 (de) | Verfahren zum Entfernen von ölen, Lösungsmitteln und Lackstoffen aus Abwasser | |
EP0584502B1 (de) | Verfahren zur spontanen Fällung von in Wasser gelösten Sulfaten als Calciumaluminiumsulfat und Anwendung dieses Verfahrens zur Herstellung eines chloridarmen, aluminiumoxidhaltigen Gips-Anhydrits | |
EP0641294B1 (de) | Verfahren zur entklebung und koagulation von lacken | |
DE4018628A1 (de) | Koagulationsmittel auf der basis von doppelschichthydroxid-verbindungen | |
WO1992000917A1 (de) | Zusammensetzung und verfahren zum behandeln von metallionen und organische und/oder anorganische verunreinigungen enthaltendem wasser | |
EP0167016A1 (de) | Einkomponentenformulierung zur Entklebung, Ausfällung und Koagulierung von Steinschlag- und Unterbodenschutz auf Basis von Wachsen, wachsähnlichen Kunststoffen und Kunststoffdispersionen sowie von Kunstharzlacken in Nassabscheidern von Spritzlackieranlagen unter Erzielung eines aufschwimmenden Lackschlamms und deren Verwendung | |
EP0543849B1 (de) | Verwendung von molybdänverbindungen zur lack-koagulierung | |
EP0555254B1 (de) | Verfahren zur aufarbeitung von lackkoagulaten und deren verwendung | |
DE19932766A1 (de) | Verfahren zur Behandlung des Umlaufwassers in Lackierkabinen | |
EP0543838B1 (de) | Zweikomponentenmittel zur koagulation von lacken, wachsen und beschichtungsmitteln | |
DE2340326A1 (de) | Verfahren zur chemischen abwasseraufbereitung | |
EP0626984B1 (de) | Polyamidoamine in umlaufwässern von nassabscheidern | |
DE2605340A1 (de) | Verfahren zum dispergieren von anorganischen feststoffteilchen in einem waessrigen medium | |
DE10026800C2 (de) | Verwendung von Dünnsäure als Mittel zur Spaltung von Emulsionen | |
DE3545988C2 (de) | ||
DE4036116A1 (de) | Verfahren zur abwasserreinigung oder wasseraufbereitung und schlammentwaesserung | |
WO2002048045A1 (de) | Verfahren und mittel zur behandlung des umlaufwassers in lackierkabinen | |
DE2527517A1 (de) | Verfahren zur behandlung von abwaessern | |
DE4236530A1 (de) | Verwendung von lagerstabilem Aluminiumtriformiat zur Entklebung und Koagulation von Lacken | |
WO2002016266A1 (de) | Hydrophobe, rheologisch wirksame produkte, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |