DE2412452C3 - Verfahren zum Entfernen von ölen, Lösungsmitteln und Lackstoffen aus Abwasser - Google Patents
Verfahren zum Entfernen von ölen, Lösungsmitteln und Lackstoffen aus AbwasserInfo
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Description
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Entfernen von Ölen, Lösungsmitteln
und Lackstoffen aus Abwasser unter Verwendung von löslichen oder dispergierbaren Trägerstoffen und
Flockungsmitteln.
Die Behandlung solcher Abwasser ist im Hinblick auf den Gewässerschutz dringend erforderlich, da bereits
geringe Mengen dieser biologisch schwer abbaubaren Stoffe die biologische Tätigkeit im Vorfluter
und in den biologischen Reinigungsanlagen stören.
Gelangen diese Stoffe direkt in den Vorfluter, schädigen sie den Fischbestand der Gewässer und führen
zu Geruchsbelästigungen. Versickern sie im Boden, tritt eine Schädigung des Grundwassers ein, was wiederum
gefährlich für die Trinkwasserversorgung sein kann.
ölhaltige Abwässer fallen allgemein bei der Förderung
von Erdöl, z. B. den Sekundärgewinnungs 'erfahren, an. In den Raffinerien und in den Aufbereitungsbetrieben
fallen öl- und lösungsmittelhaltige Abwasser an.
Unkontrolliert verluft sehr oft der Ablauf von Altölen oder Lösungsmittelresten beim Ablassen der
in den Lagertanks sich abscheidenden, wäßrigen Bodenschlämme.
Praktisch fallen in fast allen Industriezweigen öle
und Lösungsmittel in mehr oder minder hohen Mengen an.
Die Abwasser vieler Kleinbetriebe, wie Autoreparaturwerkstätten und Betriebe, die mittels Dampfstrahkrn
Metalle entölen, entfetten und entrosten, gelangen oft über die Kanalisation direkt in den Vorfluter.
Das gleiche gilt für die Brauch- und Abwässer der
Lacke erzeugenden oder verbrauchenden Industrie. Das Wasser wird hier durch ölhaltige, lösungsmittelhaltige
Harze und und Pigmente enthaltende Farbkorperschlämme
verunreinigt.
In allen diesen Fällen verwendet mail in der Praxis
zur Abtrennung von Ölen, Lösungsmitteln und Lackstoffen
aus Wasser primär mechanische Trennanlagen, wie Ölabscheider, Sammler und Absitzbecken,
Diese Trennanlagen sind bei stark Wechselnden Arbeitsbedingungen Und wechselndem Wässefärifall, wie
Ct z. B. bei Niederschlagen auftreten kätifi, nicht immer
sicher wirksam.
Die chemischen Methoden zur Entfernung der beschriebenen
Abwasserinhaltsstoffe folgen in einer zweiten Stufe, nach den mechanischen Abscheidern.
Dabei wird in besonderen Rockungsbehältern und -Cyclatoreu unter Zusatz von Metallsalzen, wie Eisen-
und Aluminiumsulfaten bzw. -chJoriden gearbeitet. Die so entstehenden Schlämme sollen Öle und Lösungsmittel
sowie Lackstoffe abscheiden und binden.
Durch Flotation erreicht man, daß die abgeschiedenen öl- und/oder lösungsmittelhaltigen Rocken auf
die Wasseroberfläche steigen und besser abgetrennt werden können.
In einer dritten Stufe werden die g^flockten Abwässer
nach dem Abscheiden der Schlämme unter Zuführen von Luft einer biologischen Nachbehandlung
zur Entfernung der restlichen organischen Stoffe unterworfen. Schwerig zu behandeln shid dabei solche
Abwasser, die emulsionsartige Gemische mit Wasser bilden. Man kann solche Emulsionen oft durch
eine direkte Hitzebehandlung zerstören. Die^e Verfahren
haben jedoch den Nachteil, daß sie anlagemäßig recht aufwendig sind.
Nach neueren Verfahren benjtzt man hochdisperse, hydrophobe Kieselsäure zur Abscheidung und
zum Absorbieren von Öl und auch Lösungsmitteln,
Beim Spritzlackieren in den Spritzkabinen wird gegen eine Wasserwand gespritzt, damit sich die gesundheitsschädlichen
Lacknebel niederschlagen. Der lösungsmittelhaltige Lackkörper wird in Bodenwannen
jo aufgefangen oder mit dem Abwasser in die Absetzbecken
ausgetragen.
Lackkörper bilden zähe, klebrige Häute; der Aufwand zu ihrer Entfernung ist recht groß, da dies meist
manuell erfolgen muß. Besonders wichtig ist eine j5 weitgehende Entfernung der Lackreste aus dem Wasser,
wenn dieses im Kreislauf verwendet werden soll, oder wenn keine ausreichende Abwassernachbehandlung
erfolgt. Pumpen und Sprühdüsen sowie die Belüftungsdüsen müssen von mitgezogenen Lackstoffen
•in freigehalten werden.
Auch beim Ablassen der Wasser in die Kanalisation dürfen keine Lackreste mitgerissen werden.
Das einwandfreie und rasche Entfernen der Lackhäute von der Wasseroberfläche der Absetzbecken ist
dann besonders wichtig, wenn freie Wasserflächen für das Ausdunsten der Lösungsmittel benötigt werden
Auch bei den lackhaltigen Abwässern versucht man
daher, durch Einsatz von Abscheidern, Sammlern und Absetzbecken sowie durch eine Behandlung mit Flok-
>n kungschemikalien oder besonderen Trennmitteln eine
Ausfällung der Lackstoffe zu erreichen. Dabei lassen sich aber gerade die lösungsmittelhaltigen. Filme bildenden
Lackkörper, z. B Lacke der Autoindustrie, die für die elektrostatischen Spritzverfahren verwen-M
det werden, nur schwer mit Metallsalzen mischen, so daß es zu keiner ausreichenden Verhinderung der
Lackhautbildung und zu keiner guten Farbkorperse parierung durch Flockung kommt.
Ein Nachteil der chemischen Hockung mit Metallbo
salzen, besonders bei öl- und losungsmittelhaltigen
Wassern, besteht darin, daß sich die belädenen Hydroxydflocken größtenteils am Boden absetzen, Bodenschlamm
bilden und die adsorbierten Stoffe bei Durchwirbelurig des Schlammes teilweise wieder abgeben.
Nur mit Hilfe einer Flotation kaiiri man diö
Schlämme in etwa zum Aufschwimmen bringen,
Um eine genügend höhe öl- Und Lösungsfflitteladsorption
zu erreichen, muß man höhe Mengen art Me*
tallsalzen einsetzen. Der Schlammanfall ist daher unbedeutend.
Der hohe Zusatz führt zu einer hohen Versalzung der behandelten Wässer und zu einer nicht
unerheblichen pH-Verschiebung, die eine Nachbehandlung unerläßlich werden läßt. Damit ist der Korrosionsanfälligkeit
aber Vorschub geleistet. Man muß auch, um günstige Flockungsbedingungen zu haben,
oftmals erst den pH-Wert der Abwässer vor der Flokkung ändern. Außerdem lassen sich die bei der Fällung
mit Metallsalzen gebildeten Metallhydroxyde schlecht filtrieren, so daß besondere Hilfsmittel zugesetzt werden
müssen.
Die zuletzt beschriebene Arbeitsweise zur Entfernung von ölen mittels hochdisperser, hydrophober
Kieselsäure hat den Nachteil, daß sie teuer ist und daß es oft schwierig ist, die Kieselsäure rasch und homogen
in den jeweils anfallenden Abwässern zu vermischen. Die Wirkung der zugesetzten Kieselsäure
reicht oft nicht /U1 einen vollen Verfahrenserfolg aus.
Hinzu kommt noch, daß bei zu hohem Kieselsäureeinsatz
Pumpen und Düsen gefährdet sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, in verhältnismäßig einfacher Weise die genannten Verunreinigungen
aus dem Abwasser zu entfernen. Die Lösung besteht darin, daß man als Trägerstoffe
modifizierte Polysaccharide mit anionischen oder kationischen Eigenschaft zusammen mit kationischen
bzw. anionischen Flockungsmitteln, wie Polyacrylamiden, Polyarcylaten, Polyaminen sowie Polyamindaminen
einzeln o.^er in Mischung einsetzt. Dabei lagern sich die Trägerstoffe adsorptiv an die zu entfernenden
organischen Inhaltsstoffe des Abwassers an oder sie umhüllen sie. Durch die genannten Flokkungsmittel
tritt Koagulation ein, u.id es bildet sich eine grobflockige, voluminöse, zusammenhängende
Schwimmschicht, die leicht zu entwässern und abscheidbar ist.
Als lösliche und dispergierbare Trägerstoffe auf Polysaccharidbasis werden bevorzugt modifizierte
Stärken mit anionischer, oder kationischen Eigenschaften verwendet. Als anionische Stärken werden
Mono- oder Distärkephosphate verwendet. Besonders vorteilhaft läßt sich aus der Reihe der Monostärke-Monophosphaten
eine niedrigviskose, kaltwasserlösliche Stärke einsetzen, die z. B. durch Veresterung
von handelsüblicher Maisstärke mit Alkalimono- und/oder Polyphosphaten in Gegenwart von
nicht oxidierend wirkenden Anionen starker Säuren bei einem pH-Wert von 4 bis 7 nach Patentanmeldung
P 2 308886.0 gewonnen wird.
Als kationische Stärken eignen sich Stärkeäther, tertiäre Aminoalkylstärken sowie Stärken mit quaternären
Ammoniumgruppen, z. B Ammonium- oder Phosphonium-Gruppen tragende Stärken.
Soweit in bisher bekannten Verfahren Trägerstoffe zum Einsatz gelangten, wurde diese in fester Form
den zu behandelnden Medien zugegeben. Erfindungsgemäß hingegen werden entweder wasserlösliche hydrophile
oder dispergierbare hydrophile Phosphatstärken bzw. Stärkeäther zugesetzt, die überraschen*
derweise erst nach Zugabe des Flockungsmittels mit den öl- Und Ladkbestandteilen koagulieren und erst
so zum Trägerstoff werden. Der sich daraus ergebende Vorteil liegt in der guten Löslichkeit bzw. Dispergierbarkeit
in den wäßrigen Medien, wodurch auch die im Wasser gelösten Anteile der zu entfernenden Stoffe
erfaßt werden.
Zur Koagulation der anionischen Trägerstoffe Werden kationische Flockungsmittel, zur Flockung der
kationischen Trägerstoffe anionische Flockungsmittel verwendet.
Die anionischen Eigenschaften der Trägerstoffe können bis zu einem gewissen Maß lediglich durch
den Zusatz von Mono- oder Polyphosphaten erzeugt werden, die kationischen Eigenschaften durch Zugabe
von kationischen Produkten, wie Alkylbenzyldimethylammoniumchlorid
oder andere quaternäre Ammoniumverbindungen.
Soweit man quaternäre Verbindungen einsetzt, erhält man neben den ionogenen Eigenschaften auch
noch bakterizide oder bakteriostatische Effekte, die di-j feuchten, die Verunreinigungen aus Lacken, Lö-
sungen und Ölen enthaltenen Trägerstoffe beim Filtrieren
und Entwässern in statischen Entwässerungsanlagen und Filtern resistent gegen Bakterienbefall
machen. Dies trägt weiter dazu bei, das Verfahren rationell und ohne Störungen durchzuführen.
Es ·λΙ auch möglich, anstelle der genannten organischen
Flockungsmittel anorganische Flockungsmittel, wie Eisen- und Aluminiumsulfate oder -Chloride einzusetzen
oder Kombinationen von anorganischen und organischen Flockungsmitteln zu verwenden.
Obwohl die aufzubereitenden Abwässer in ihrer
Zusammensetzung hinsichtlich Art und Menge der Verunreinigungen sehr unterschiedlich sein können,
hat sich gezeigt, daß im großen und ganzen eine Menge von 0,3 bis 5 g/1 Trägerstoffe und eine Menge von
0,003 bis 0,5 g/l Flockungsmittel, berechnet als 100%ige Substanz, genügen, um die Verunreinigungen
abzuscheiden.
Das Verfahren ist mit einfachen Anlagen praktikabel, da bereits ein Zutropfen der gelösten Trägerstoffe
und Flockungsmittel hintereinander in den Zulauf zu den Absetzanlagen eine ausreichende Durchmischung
mit dem Abwasser und ein gutes Abscheiden der Trägerstoffe auf der Wasseroberfleche ei.jubt. Aber auch
die Dosierung der Trägerstoffe, insbesondere der Mono- oder Distärkemonophosphate in das Kreislaufwasser
und die folgende Ausflockung der Inhaltsstoffe in den Abscheideanlagen ist möglich.
Die auf der Wasseroberfläche abgeschiedenen mit den ölen. Lösung·, iitteln und/oder Lacken beladenen
Trägerstoffe können bereits in den Ölabscheidern, Sammelbehältern oder an deren Überläufen
chargenweise oder kontinuierlich mit hohem Wirkungsgrad abgeschöpft und durch Abtrennen in Filtervorrichtungen
gleichzeitig entwässert werden.
Auch das Aufbringen auf brennbare, poröse Stoffe
zur anschließenden Abfallvernichtung ist möglich, wenn keine Möglichkeit zur Filtration besteht.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist einfach und ohne großen Aufwand zu handhaben und bietet hei
der Entfernung von Öl, Lösungsmitteln und Lackstoffen aus Abwässern viele Vorteile, gegenüber den bis
herigen Verfahren. Diese beruhen darauf, daß keine zusätzliche Belastung der Abwässer durch Versalzung
auftritt und kein günstiger pH-Bereich bei der Ab-Wasserbehandlung beachtet werden muß, da man sich
durch die Auswahl der Produktkombination auf die vorliegenden Bedingungen im Abwasser einstellen
kann. Außerdem entfällt eine pH-Körrektiif des abfließenden
Abv/assers, und man kann dieses daher ohne jegliche Behandlung in den Kreislauf zurückführen, Weiterhin bildet sich eine zusammenhängende,
flockige, die Abwasserinhaltsstoffe adsorbierende kompakte Schicht auf der Wasseroberfläche, die leicht
entfernbar ist und die die adsorbierten Stoffe weder freigibt noch zu Boden sinken läßt. Die Verunreinigungen
enthaltende Schicht kann leicht durch Filtration über Gewebe, insbesondere mittels Treviraschlauchfilter
von dem Wasser getrennt werden. Ein weiterer Vorteil liegt noch darin, daß hauptsächlich
biologisch abbaubare Stoffe für das Verfahren verwendet werfen, so daß keine zusätzlichen Schwierigkeiten
in der folgenden biologischen Anlage zu erwarten sind. Das Angebot an löslichen Kohlenstoffverbinüungen
und der vorhandene Phosphatgehalt der Produkte wird sich sogar positiv auf die biologische
Nachbehandlung auswirken.
Besonders hervorzuheben ist noch, daß man die Trägerstoffe in vielen Fällen bereits den Brauchw ässern,
auch solchen, die im Kreislauf geführt werden, zusetzen kann und kein zusätzliches Vermischen mit
den Abwässern mehr erforderlich ist. Auch Korrosionen in den Kreislaufsystemen oder Anlagen können
weitgehend Vcfrnicucn Werden.
Um die Eignung der verschiedenen Trägerstqff e auf ihre Wirksamkeit zu prüfen, wurde für die Öl-Lösungsmittelabscheidung
ein Testgemisch, bestehend r> aus einer Mischung von 100 g Mineralöl und 400 g
Benzin (Siedepunkt 100 bis 140° C) verwendet. Versuchsansätze
bestanden jeweils aus 12,5 g Testgemisch und 500 ml Wasser.
Die Abtrennung von Öl und Lösungsmitteln wurde ic
mit einem lösungsmittelhaltigen Ölschlamm aus einem Ölabscheider einer Raffinerie durchgeführt.
Die Lackabscheidung wurde mit einem für die elektrostatische Spritzlackierung eingesetzten Lack in
einem Spritzbunker getestet. r,
1. 12,5 gTestgemisch in 500 ml Wasser werden mit 3 g der beschriebenen Phosphatstärke, eingesetzt
als 7%iges Sol, verrührt und mit 200 mg katic lischem Flockungsmittel auf Polyacrylbasis.
gelöst in 40 ml Wasser, geflockt. Die Abtrennung von Öl/Benzin durch den koagulierenden
Trägerstoffkuchen erfolgt spontan unter Aufschwimmen. Das Adsorptionsvermögen der geflockten Phosphatstärke für die abzuscheidenden
Stoffe ist gut. uas Wasser ist leicht
trüb, aber praktisch frei von organischen Verun · reinigungen.
2. 12.5 gTestgemisch in 500 ml Wasser werden mit
5 g der genanntem Phosphatstärke, als 7%iges
Sol, und mit 400 mg eines kationischen Flokkun^smittels
auf rOIyacrylamidbasis, gelöst in f0 ml Wasser vermischt und geflockt.
Die Abtrennung von Öl/Benzin durch den koagulierenden
Trägerstoffkuchen erfolgt spontan unter Aufschwimmen und Ausbildung einer kompakten, leicht gelatinösen Trennschicht, die
das adsorbierte Öl/Benzingemisch, auch bei mechanischer Belastung, wie leichtes Rühren, festhält
und dabei nicht zu Boden sinkt. Die gebildete Schicht laßt sich über grobmaschiges eo
Filtergewebe abscheiden und entwässern. Auch das hier zurückbleibende Abwasser ist klar und
praktisch frei von den zu entfernenden Inhaltsstoffen.
3. 12,5 gTestgemisch in 500 ml Wasser werden mit
6 g granuliertem Aluminiumsulfat versetzt, verführt
und mit Caleiumoxyd auf einen pHUWert von 7 eingestellt. Anschließend wird mit 20 mg,
ge'öst in 4 ml Wasser eines anionischen Flokkungsmittels
auf Basis von Polyacrylamid koaguliert. Es scheidet sich eine leichte, flockige,
teilweise absitzende Schicht im Abwasser ab, die bei mechanischer Beanspruchung, z. B. leichtem
Rühren, fein zerteilt wird, wobei öl und Lösungsmittel an das Wasser wieder teilweise abgegebenwerden.
Die Flocke ist in dieser Form nicht fiitrierbar. Erhöht man die Zugabe an Flokkungsmittel
über 50 mg, so verbessert sich die Filtrierbarkeit durch Vergrößerung der Flocke.
Die Abgabe von Öl und Lösungsmittel aus dem Gemisch wird dadurch jedoch nicht wesentlich
verbessert.
Wie dieser Versuch zeigt, sind anorganische Flockungsmittel, allein eingesetzt, in ihrer Wirksamkeit
wesentlich schlechter.
12.5 g Testgemisch werden mit 6 g eines Mischproduktes aus etwa 85% hc .jelsüblicher Stärke mit 15 Vc CarbüÄyiiieihylzeiiulor: vermischt und mit 300 mg eines kationischen Flockungsmittels auf Polyacrylamidbasis. gelöst in 60 ml Wasser, geflockt.
12.5 g Testgemisch werden mit 6 g eines Mischproduktes aus etwa 85% hc .jelsüblicher Stärke mit 15 Vc CarbüÄyiiieihylzeiiulor: vermischt und mit 300 mg eines kationischen Flockungsmittels auf Polyacrylamidbasis. gelöst in 60 ml Wasser, geflockt.
Derselbe Versuch wurde wiederholt, jedoch dem Trägerstoff aus Stärke und Carboxymethylzellulose
noch 0.6 g Mononatrium-Monophosphat zugesetzt.
In beiden Fällen erfolgte das Abtrennen des Öl/ Benzingemisches rasch unter Aufschwimmen,
die Trägerschicht ist beständig gegen leichtes Rühren und schließt sich nach Beendigung desselben
wieder ohne die adsorbierten Stoffe abzugeben Das Abwasser ist klar, praktisch von öl
und Lösungsmitteln frei.
Es wurde entsprechend Beispiel 4 gearbeitet, jedoch anschließend mit 1000 mg einer Alkyl-Benzyl-Dimethyl-Ammoniumchlc.-idlös ;ng, die 85 ^ig war und mit Wasser auf 1:10 verdünnt worden ist, geflockt.
Es wurde entsprechend Beispiel 4 gearbeitet, jedoch anschließend mit 1000 mg einer Alkyl-Benzyl-Dimethyl-Ammoniumchlc.-idlös ;ng, die 85 ^ig war und mit Wasser auf 1:10 verdünnt worden ist, geflockt.
Die mit dem öl/ Benzin. Gemisch beladene Tragersubstanz
scheidet sich als voluminöse Schicht auf dem Wasser ab; sie hält die adsorbierten
Stoffe fest und ist durch Gewebe gut filtrieibar. Die zur Flockung verwendete quaternare Ammoniumverbindung
verleiht dem geflockten Schlamm eine hohe Resistenz gegen bakteriellen Befall. Die feuchten Schlämme können daher
über mehrere I dge gelagert werden, ohne daß
eine Geruchsbelastigung durch mikrobiellen Abbau festzustellen ist.
12,5g Testgemisch in 500 ml werden mit f>
g kationischer Stärke verrührt und anschließend mit 50 mg verseiftem Polyacrylamid stark anionischen
Charakters, gelöst in 100 ml Wasser, gefloikt.
Es scheidet sich eine aufschwimmende Trägerschicht ab, sie ist gegen leichtes Rühren
beständig und hat ein gutes Rückhaltevermöger, für die ad jrbierten Stoffe.
Das gleiche Testgemisch wie in den vorhergehenden Beispielen wird mit 2,2 g Zellstoffpulver oder 3,5 g Altpapierpulver, das aus einer Abwasseraufbereitung entnommen worden war, vermischt und mit 100 mg kationischem Polyacrylamid, gelöst in 200 ml Wasser, geflockt.
Es scheidet sich jeweils eine flockige öl- und lösungsmittelhaltige Schwimmschicht ab, die die adsorbierten Stoffe, auch bei mechanischer Beanspruchung, festhält und die durch grobe Ge-
Das gleiche Testgemisch wie in den vorhergehenden Beispielen wird mit 2,2 g Zellstoffpulver oder 3,5 g Altpapierpulver, das aus einer Abwasseraufbereitung entnommen worden war, vermischt und mit 100 mg kationischem Polyacrylamid, gelöst in 200 ml Wasser, geflockt.
Es scheidet sich jeweils eine flockige öl- und lösungsmittelhaltige Schwimmschicht ab, die die adsorbierten Stoffe, auch bei mechanischer Beanspruchung, festhält und die durch grobe Ge-
webefilter gut filtrierbar ist.
50 ml eines Raffinerieschaümes, bestehend aus Öl, Leichtbenzin, Kohlenwasserstoffen und einem beträchtlichen Anteil an Sedimenten, werden zusammen mit 500 ml Wasser verrührt und dann mit 200 bis 500 mg der beschriebenen Phosphatstärke, als 7%iges Sol, vermischt. Anschließend wird mit 100 bis 200 mg kationischem Polyacrylamid, gelöst in 40 ml Wasser, geflockt. Die Abtrennung der Öl/Kohlenwasserstoffe/Se- ι ο dimentstoffe durch Koagulation erfolgt spontan zu einer schwimmenden, leicht gelatinösen Schicht, welche die adsorbierten Stoffe festhält und weiche gut durch grobe Gewebefilter filtrierbar und entwässerbar ist. Praxisversuch
50 ml eines Raffinerieschaümes, bestehend aus Öl, Leichtbenzin, Kohlenwasserstoffen und einem beträchtlichen Anteil an Sedimenten, werden zusammen mit 500 ml Wasser verrührt und dann mit 200 bis 500 mg der beschriebenen Phosphatstärke, als 7%iges Sol, vermischt. Anschließend wird mit 100 bis 200 mg kationischem Polyacrylamid, gelöst in 40 ml Wasser, geflockt. Die Abtrennung der Öl/Kohlenwasserstoffe/Se- ι ο dimentstoffe durch Koagulation erfolgt spontan zu einer schwimmenden, leicht gelatinösen Schicht, welche die adsorbierten Stoffe festhält und weiche gut durch grobe Gewebefilter filtrierbar und entwässerbar ist. Praxisversuch
Für diesen Versuch wurde ein Abwasser verwandt, das einen für die elektrostatische Spritzlackierung
verwendeten Lack enthält. Es handelt sich um einen Lack auf Basis Ruß, PVC-Mischpolymerisat,
der als Lösungsmittel Ester, Ketone, Benzol und Kohlenwasserstoffe enthält
und etwa 14% Feststoffgehalt besitzt. Aus diesem Abwasser kann der Lackköfpef durch Vermischen
mit 100 gdef genannten Phosphatstärke (7 %iges Sol pro m3 Wasser) bei einem Lack^Lö^
siingsmittelgehalt Von etwa 90 bis 150 g/m3, durch Zusatz von 24 g kationischen Polyacrylamid
in Form einer 0*5 %igen Lösung pro m3 innerhalb
kürzester Zeit als flockige, trockene nicht mehr klebende auf dem Wasser schwimmende
Masse geflockt werden.
Die abgeschiedenen Lackkörper können sogar durch Abziehen von der Oberfläche entfernt werden. Eine Filtration durch Gewebefilter ist möglich, da kein Verkleben mehr stattfindet.
Der Trägestoff kann im Vorliegenden Fall ohne weiteres in das Kreislauf wasser der Lackspritzanlage dosiert werden. Das Flockungsmittel wird dann am Zulauf zur Absitzwanne zugegeben. Auch bei dieser Arbeitsweise ist ein einwandfreies Abscheiden der Lackkörper möglich.
In den vorstehenden Beispielen können anstelle des Polyacrylamides auch andere Flockungsmittel, wie lösliche Polyacrylate, Polyamine sowie Polyamidämine mit gleichem Erfolg eingesetzt werden.
Die abgeschiedenen Lackkörper können sogar durch Abziehen von der Oberfläche entfernt werden. Eine Filtration durch Gewebefilter ist möglich, da kein Verkleben mehr stattfindet.
Der Trägestoff kann im Vorliegenden Fall ohne weiteres in das Kreislauf wasser der Lackspritzanlage dosiert werden. Das Flockungsmittel wird dann am Zulauf zur Absitzwanne zugegeben. Auch bei dieser Arbeitsweise ist ein einwandfreies Abscheiden der Lackkörper möglich.
In den vorstehenden Beispielen können anstelle des Polyacrylamides auch andere Flockungsmittel, wie lösliche Polyacrylate, Polyamine sowie Polyamidämine mit gleichem Erfolg eingesetzt werden.
Claims (2)
1. Verfahren zum Entfernen von Ölen, Lösungsmitteln und Lackstoffen aus Abwasser, unter
Verwendung von löslichen oder dispergierbaren Trägerstoffen und Flockungsmitteln, dadurch
gekennzeichnet, daß als anionische Trägerstoffe Mono- bzw. Distärkemonophosphate zusammen
mit kationischen Flockungsmitteln eingesetzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als kationische Trägerstoffe
Stärkeäther, tertiäre Aminoalkylstärken sowie quaternäre Gruppen enthaltende Stärken zusammen
mit anionischen Flockungsmitteln eingesetzt werden.
Priority Applications (8)
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---|---|---|---|
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DE2412452B2 DE2412452B2 (de) | 1980-04-30 |
DE2412452C3 true DE2412452C3 (de) | 1981-01-08 |
Family
ID=5910158
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE2412452A Expired DE2412452C3 (de) | 1974-03-15 | 1974-03-15 | Verfahren zum Entfernen von ölen, Lösungsmitteln und Lackstoffen aus Abwasser |
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BE (1) | BE826707A (de) |
CH (1) | CH598141A5 (de) |
DE (1) | DE2412452C3 (de) |
FR (1) | FR2263982B1 (de) |
GB (1) | GB1509042A (de) |
IT (1) | IT1031062B (de) |
NL (1) | NL7503090A (de) |
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