DE2412452A1 - Verfahren zum entfernen von oelen, loesungsmitteln und lackstoffen aus abwasser - Google Patents
Verfahren zum entfernen von oelen, loesungsmitteln und lackstoffen aus abwasserInfo
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Description
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Fernschreiber 04 63061
Drahtanschrift BEKA Ladenburg
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27. Februar 1974
PA/Dr.Ri/Bi
- BK 138 -
- BK 138 -
Verfahren zum Entfernen von ölen, Lösungsmitteln und
Lackstoffen aus Abwasser
Lackstoffen aus Abwasser
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren
zum Entfernen von Ölen, Lösungsmitteln und Lackstoffen
aus Abwasser unter Verwendung von löslichen oder dispergierbaren Trägerstoffen und Flockungsmitteln.
zum Entfernen von Ölen, Lösungsmitteln und Lackstoffen
aus Abwasser unter Verwendung von löslichen oder dispergierbaren Trägerstoffen und Flockungsmitteln.
Die Behandlung solcher Abwässer ist im Hinblick auf den
Gewässerschutz dringend erforderlich, da bereits geringe Mengen dieser biologisch schwer abbaubaren Stoffe die
biologische Tätigkeit im Vorfluter und in den biologischen Reinigungsanlagen stören.
Gewässerschutz dringend erforderlich, da bereits geringe Mengen dieser biologisch schwer abbaubaren Stoffe die
biologische Tätigkeit im Vorfluter und in den biologischen Reinigungsanlagen stören.
Gelangen diese Stoffe direkt in den Vorfluter, schädigen sie den Fischbestand der Gewässer und führen zu Geruchsbelästigungen. Versickern sie im Boden, tritt eine Schädigung
des Grundwassers ein, was wiederum gefährlich für die Trinkwasserversorgung sein kann.
Ölhaltige Abwässer fallen allgemein bei der Förderung
von Erdöl, z.B. den Sekundärgewinnungsverfahren, an. In
den Raffinerien und in den Aufbereitungsbetrieben fallen öl- und lösungsmittelhaltige Abwässer an.
von Erdöl, z.B. den Sekundärgewinnungsverfahren, an. In
den Raffinerien und in den Aufbereitungsbetrieben fallen öl- und lösungsmittelhaltige Abwässer an.
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Unkontrolliert verläuft sehr oft der Ablauf von Altölen oder Lösungsmittelresten beim Ablassen der in den Lagertanks
sich abscheidenden, wäßrigen Bodenschlämme.
Praktisch fällen in fast allen Industriezweigen Öle und
Lösungsmittel in mehr oder minder hohen Kengen an.
Die Abwässer vieler Kleinbetriebe, wie Autoreparaturwerkstätten
und Betriebe, die mittels DampfStrahlern Metalle entölen, entfetten und entrosten, gelangen oft über die
Kanalisation direkt in den Vorfluter.
Das gleiche gilt für die Brauch- und Abwässer der Lacke
erzeugenden oder verbrauchenden Industrie. Das Wasser wird hier durch ölhaltige, lösungsmittelhaltige Harze und
Pigmente enthaltende Farbkörperschlämme verunreinigt.
In allen diesen Fällen verwendet man in der Praxis zur Abtrennung von ölen, Lösungsmitteln und Lackstoffen aus
Wasser primär mechanische Trennanlagen, wie ölabscheider, Sammler und Absitzbecken. Diese Trennanlagen sind bei
stark wechselnden Arbeitsbedingungen und wechselndem Wasseranfall, wie er z.B. bei Niederschlägen auftreten
kann, nicht immer sicher wirksam.
Die chemischen Methoden zur Entfernung der beschriebenen Abwasserinhaltsstoffe folgen in einer zweiten Stufe, nach
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den mechanischen Abscheidern. Dabei wird in besonderen Flockungsbehältern und - Cyclatoren unter Zusatz von
Metallsalzen, wie Eisen und Aluminiumsulfate bzw. -chloride
gearbeitet. Die so entstehenden Schlämme sollen öle und Lösungsmittel sowie Lackstoffe abscheiden und binden.
Durch Flotation erreicht man, daß die abgeschiedenen 81-
und/oder lösungsmittelhaltigen Flocken auf die Wasseroberfläche steigen und besser abgetrennt werden können.
In einer dritten Stufe werden die geflockten Abwässer nach
dem Abscheiden der Schlämme unter Zuführen von Luft einer biologischen Nachbehandlung zur Entfernung der restlichen
organischen Stoffe unterworfen. Schwierig zu behandeln sind dabei solche Abwässer, die emulsionsartige Gemische mit
Wasser bilden. Man kann solche Emulsionen oft durch eine direkte Hitzebehandlung zerstören. Diese Verfahren haben
jedoch den Nachteil, daß sie anlagemäßig recht aufwendig
sind.
Nach neueren Verfahren benutzt man hochdisperse, hydrophobe Kieselsäure zur Abscheidung und sum Absorbieren von Öl und
auch Lösungsmitteln.
Beim Spritzlackieren in den Spritzkabinen wird gegen eine Wasserwand gespritzt, damit sich die gesundheitsschädlichen
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Lacknebel niederschlagen. Der lösungsmittelhaltige Lackkörper
wird in Bodenwannen aufgefangen oder mit dem Abwasser in die Absetzbecken ausgetragen.
Lackkörper bilden zähe, klebrige Häute; der Aufwand zu
ihrer Entfernung ist recht groß, da dies meist manuell erfolgen muß. Besonders wichtig ist eine weitgehende Entfernung
der Lackreste aus dem Wasser, wenn dieses im Kreislauf verwendet werden soll, oder wenn keine ausreichende
Abwassernachbehandlung erfolgt. Pumpen und Sprühdüsen sowie die Belüftungsdüsen müssen von mitgezogenen Lackstoffen
freigehalten werden.
Auch beim Ablassen der Wässer in die Kanalisation dürfen keine Lackreste mitgerissen werden.
Das einwandfreie und rasche Entfernen der Lackhäute von der Wasseroberfläche der Absetzbecken ist dann besonders
wichtig, wenn freie Wasserflächen für das Ausdunsten der Lösungsmittel benötigt werden.
Auch bei den lackhaltigen Abwässern versucht man daher,
durch Einsatz von Abscheidern, Sammlern und Absetzbecken sowie durch eine Behandlung mit Flockungschemikalien oder
besonderen Trennmitteln eine Ausfällung der Lackstoffe zu erreichen. Dabei lassen sich aber gerade die lösungsmittelhaltigen,
Filme bildenden Lackkörper, z.B. Lacke der Auto-
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Industrie, die für die elektrostatischen Spritzverfahren
verwendet werden, nur schwer mit Metallsalzen mischen, so daß es zu keiner ausreichenden Verhinderung der Lackhautbildung
und zu keiner guten Farbkörperseparierung durch Flockung kommt.
Ein Nachteil der chemischen Flockung mit Metallsalzen, besonders bei öl- und lösungsmittelhaltigen Wässern, besteht
darin, daß sich die beiadenen Hydroxydflocken größtenteils am Boden absetzen, Bodenschlamm bilden und
die adsorbierten Stoffe bei Durchwirbelung des Schlammes teilweise wieder abgeben. Nur mit Hilfe einer Flotation
kann man die Schlämme in etwa zum Aufschwimmen bringen.
Um eine genügend hohe öl- oder Lösungsmitteladsorption zu erreichen, muß man hohe Mengen an Metallsalzen einsetzen.
Der Schlammanfall ist daher bedeutend. Der hohe Zusatz führt zu einer hohen Versalzung der behandelten Wässer und
zu einer nicht unerheblichen pH-Verschiebung, die eine Nachbehandlung unerläßlich werden läßt. Damit ist der
Korrosionsanfälligkeit aber Vorschub geleistet. Man muß auch, um günstige Flockungsbedingungen zu haben, oftmals
erst den pH-Wert der Abwässer vor der Flockung ändern. Außerdem lassen sich die bei der Fällung mit Metallsalzen
gebildeten Metallhydroxyde schlecht filtrieren, so daß besondere Hilfsmittel zugesetzt werden müssen.
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Die zuletzt beschriebene Arbeitsweise zur Entfernung von Ölen mittels hochdisperser, hydrophober Kieselsäure hat
den Nachteil, daß sie teuer ist und daß es oft schwierig ist, die Kieselsäure rasch und homogen in den jeweils anfallenden Abwässern zu vermischen. Die Wirkung der zugesetzten Kieselsäure reicht oft nicht für einen vollen Verfahrenserfolg aus. Hinzu kommt noch, daß bei zu hohem
Kieselsäureeinsatz Pumpen und Düsen gefährdet sind.
den Nachteil, daß sie teuer ist und daß es oft schwierig ist, die Kieselsäure rasch und homogen in den jeweils anfallenden Abwässern zu vermischen. Die Wirkung der zugesetzten Kieselsäure reicht oft nicht für einen vollen Verfahrenserfolg aus. Hinzu kommt noch, daß bei zu hohem
Kieselsäureeinsatz Pumpen und Düsen gefährdet sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde in verhältnismäßig einfacher Weise die genannten Verunreinigungen aus
dem Abwasser zu entfernen. Die Lösung besteht darin, daß man als Trägerstoffe modifizierte Polysaccharide mit
anionischen oder kationischen Eigenschaften zusammen mit kationischen bzw. anionischen Flockungsmitteln, wie PoIyacrylamiden, Polyacrylaten, Polyminen sowie Polyamidaminen einzeln oder in Mischung einsetzt. Dabei lagern sich die Trägerstoffe adsorptiv an die zu entfernenden organischen Inhaltsstoffe des Abwassers an oder sie umhüllen sie. Durch die genannten Flockungsmittel tritt Koagulation ein, und es bildet sich eine grobfleckige, voluminöse, zusammenhängende Schwimmschicht, die leicht zu entwässern und abscheidbar ist.
anionischen oder kationischen Eigenschaften zusammen mit kationischen bzw. anionischen Flockungsmitteln, wie PoIyacrylamiden, Polyacrylaten, Polyminen sowie Polyamidaminen einzeln oder in Mischung einsetzt. Dabei lagern sich die Trägerstoffe adsorptiv an die zu entfernenden organischen Inhaltsstoffe des Abwassers an oder sie umhüllen sie. Durch die genannten Flockungsmittel tritt Koagulation ein, und es bildet sich eine grobfleckige, voluminöse, zusammenhängende Schwimmschicht, die leicht zu entwässern und abscheidbar ist.
AIg lösliche oder dispergierbare Trägerstoffe auf PoIysaccharidbasis
werden bevorzugt modifizierte Stärken mit
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anionischen oder kationischen Eigenschaften verwendet. Als
anionische Stärken können Mono- oder Distärkephosphate verwendet werden. Besonders vorteilhaft läßt sich aus der
Reihe der Monostärke-Monophosphaten eine niedrigviskose, kaltwasserlösliche Stärke einsetzen, die z.B. durch Veresterung
von handelsüblicher Maisstärke mit Alkalimono- und/oder Polyphosphaten in Gegenwart von nicht oxydierend
wirkenden Anionen starker Säuren bei einem pH-Wert von 4-7 nach Patentanmeldung P 23 08 886.0 gewonnen wird.
Als kationische Stärken eigenen sich Stärkeäther, tertiäre Aminoalkylstärken sowie Stärken mit quaternären Ammoniumgruppen,
z.B. Ammonium- oder Phosphonium-Gruppen tragende Stärken.
Als Trägerstoffe kann außerdem noch zellulosehaltiges Material allein oder bevorzugt in Mischung mit den
anionischen oder kationischen Stärken eingesetzt werden. Es eignen sich hierzu Zelluloseabfälle, Holzschliff, Carboxymethylzellulose,
Altpapier sowie Rückstände aus den Abwässern der Zellulosefabriken und der Altpapier verarbeitenden
Industrie, die bisher keiner praktischen Verwendung zugeführt werden konnten und deponiert werden mußten. Die erforderlichen
ionogenen Eigenschaften können durch entsprechende Zusätze zu den einzelnen Produkten oder bei
deren Verwendung erzeugt werden. Bei den Altpapierrückständen ist das anionische Verhalten dieser Stoffe bereits,
durch die enthaltenen Füllstoffe weitgehendst vorgegeben.
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Zur Koagulation der anionischen Trägerstoffe werden kationische Flockungsmittel, zur Flockung der kationischen
Trägerstoffe anionische Flockungsmittel verwendet.
Die anionischen Eigenschaften der Trägerstoffe können bis
zu einem gewissen MaB lediglich durch den Zusatz von Mono- oder Polyphosphaten erzeugt werden, die kationischen Eigenschaften
durch Zugabe von kationischen Produkten, wie Alkylbenzyldimethylammoniumchlorid
oder andere quaternäre Ammoniumverbindungen.
Soweit man quaternäre Verbindungen einsetzt, erhält man neben den ionogenen Eigenschaften auch noch bakterizide oder
bakteriostatische Effekte, die die feuchten, die Verunreinigungen aus Lacken, Lösungen und ölen enthaltenen Trägerstoffe
beim Filtrieren und Entwässern in statischen Entwässerungsanlagen und Filtern resistent gegen Bakterienbefall
machen. Dies trägt weiter dazu bei, das Verfahren rationell und ohne Störungen durchzuführen.
Es ist auch möglich, anstelle der genannten organischen Flockungsmittel anorganische Flockungsmittel, wie Eisen-
und Aluminium-Sulfate oder -Chloride einzusetzen oder Kombinationen von anorganischen und organischen Flockungsmitteln
zu verwenden.
Obwohl die aufzubereitenden Abwässer in ihrer Zusammensetzung
hinsichtlich Art und Menge der Verunreinigungen
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sehr unterschiedlich sein können, hat sich gezeigt, daß im
großen und ganzen eine Menge von 0,3 - 5 g/l Trägerstoffe und eine Menge von 0,003 - 0,5 g/l Flockungsmittel, berechnet
als 100 %ige Substanz, genügen, um die Verunreinigungen abzuscheiden.
Das Verfahren ist mit einfachen Anlagen praktikabel, da bereits ein Zutropfen der gelösten Trägerstoffe und
Flockungsmittel hintereinander in den Zulauf zu den Absetzanlagen eine ausreichende Durchmischung mit dem Abwasser
und ein gutes Abscheiden der Trägerstoffe auf der Wasseroberfläche erlaubt. Aber auch die Dosierung der
Trägerstoffe, insbesondere der Mono- oder Distärkemonophosphaten in das Kreislaufwasser und die folgende Ausflockung
der Inhaltsstoffe in den Abscheideanlagen ist möglich.
Die auf der Wasseroberfläche abgeschiedenen mit den ölen,
Lösungsmitteln und/oder Lacken beladenen Trägerstoffe können bereits in den ölabscheidern, Sammelbehältern
oder an deren Überläufen chargenweise oder kontinuierlich ait hohem Wirkungsgrad abgeschöpft und durch Abtrennen in Filtervorrichtungen
gleichzeitig entwässert werden.
Auch das Aufbringen auf brennbare, poröse Stoffe zur anschlieBenden Abfallvernichtung ist möglich, wenn keine
Möglichkeit zur Filtration besteht.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist einfach und ohne großen
Aufwand zu handhaben und bietet bei der Entfernung von Öl, Lösungsmitteln und Lackstoffen aus Abwässern viele Vorteile
gegenüber den bisherigen Verfahren. Diese beruhen darauf, daß keine zusätzliche Belastung der Abwässer durch Versalzung
auftritt und kein günstiger pH-Bereich bei der Abwasserbehandlung beachtet werden muß, da man sich durch die
Auswahl der Produktkombination auf die vorliegenden Bedingungen im Abwasser einstellen kann. Außerdem entfällt
eine pH-Korrektur des abfließenden Abwassers, und man kann dieses daher ohne jegliche Behandlung in den .Kreislauf zurückführen.
Weiterhin bildet sich eine zusammenhängende, flockige, die Abwasserinhaltsstoffe adsorbierende kompakte
Schicht auf der Wasseroberfläche, die leicht entfernbar ist und die die adsorbierten Stoffe weder frei gibt noch zu Boden
sinken läßt. Die Verunreinigungen enthaltende Schicht kann leicht durch Filtration über Gewebe, insbesondere mittels
Treviraschlauchfilter von dem Wasser getrennt werden. Ein
weiterer Vorteil liegt noch darin, daß hauptsächlich biologisch abbaubare Stoffe für das Verfahren verwendet werden,
so daß keine zusätzlichen Schwierigkeiten in der folgenden biologischen Anlage zu erwarten sind. Das Angebot an löslichen
Kohlenstoffverbindungen und der vorhandene Phosphatgeh< der Produkte wird sich sogar positiv auf die biologische
Nachbehandlung auswirken.
Besonders hervorzuheben ist noch, daß man die Trägerstoffe in vielen Fällen bereits den Brauchwässern, auch solchen,
die im Kreislauf geführt werden, zusetzen kann und kein
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zusätzliches Vermischen mit den Abwässern mehr erforderlich ist. Auch Korrosionen in den Kreislaufsystemen oder Anlagen
können weitgehend vermieden werden.
Um die Eignung der verschiedenen Trägerstoffe auf ihre Wirksamkeit zu prüfen, wurde für die Öl-Lösungsmittelabscheidung
ein Testgemisch, bestehend aus einer Mischung von 100 g Mineralöl und 400 g Benzin (Siedepunkt
100 - 140 Overwendet. Versuchsansätze bestanden jeweils aus 12,5 g Testgemisch und 500 ml Wasser.
Die Abtrennung von öl und Lösungsmitteln wurde mit einem lösungsmittelhaltigen Ölschlamm aus einem ölabscheider
einer Raffinerie durchgeführt.
Die Lackabscheidung wurde mit einem für die elektrostatische
Spritzlackierung eingesetzten Lack in einem Spritzbunker getestet.
1) 12,5 g Testgemisch in 500 ml Wasser werden mit 3 g der beschriebenen Phosphatstärke, eingesetzt als
7 %iges Sol, verrührt und mit 200 mg kationischem Flockungsmittel auf Polyacrylamidbasis, gelöst in
40 ml Wasser, geflockt.
Die Abtrennung von Öl/Benzin durch den koagulierenden
Trägerstoffkuchen erfolgt spontan unter Aufschwimmen. Das Adsorptionsvermögen der geflockten Phosphatstärke
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für die abzuscheidenden Stoffe ist gut, das Wasser ist
leicht trüb, aber praktisch frei von organischen Verunreinigungen .
2) 12,5 g Testgemisch in 500 ml Wasser werden mit 5 g
der genannten Phosphat!tärke, als 7 Ziges Sol, und
mit 400 ag eines kationischen Flockungsmittels auf Polyacrylamidbasis, gelöst in 80 ml Wasser vermischt
und geflockt.
Die Abtrennung von Öl/Benzin durch den koagulierenden
Trägerstoffkuchen erfolgt spontan unter Aufschwimmen
und Ausbildung einer kompakten, leicht gelatinösen Trennschicht, die das adsorbierte Öl/Benzingemisch,
auch bei mechanischer Belastung, wie leichtes Rühren, festhält und dabei nicht zu Boden sinkt. Die gebildete
Schicht läfit sich über grobmaschiges Filtergewebe abscheiden
und entwässern. Auch das hier zurückbleibende Abwasser ist klar und praktisch frei von den zu entfernenden
Inhaltsstoffen.
3) 12,5 g Testgemisch in 500 ml Wasser werden mit 6 g granuliertem Aluminiumsulfat versetzt, verrührt und
mit Calciumoxyd auf einen pH-Wert von 7 eingestellt. Anschließend wird mit 20 mg, gelöst in 4 ml Wasser
eines anionischen Flockungsmittels auf Basis von Polyacrylamid koaguliert. Es scheidet sich eine leichte,
flockige, teilweise absitzende Schicht im Abwasser ab, die bei mechanischer Beanspruchung, z.B. leichtem Rühren,
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fein zerteilt wird, wobei Öl und Lösungsmittel an das Wasser wieder teilweise abgegeben werden. Die Flocke
ist in dieser Form nicht filtrierbar. Erhöht man die Zugabe an Flockungsmittel über 50 mg, so verbessert sich die
Filtrierbarkeit durch Vergrößerung der Flocke. Die Abgabe von öl und Lösungsmittel aus dem Gemisch wird dadurch jedoch nicht wesentlich verbessert.
Wie dieser Versuch zeigt, sind anorganische Flockungsmittel, allein eingesetzt, in ihrer Wirksamkeit wesentlich
schlechter.
4) 12,5 g Testgemisch werden mit 6 g eines Mischproduktes
aus etwa 85 Z handelsüblicher Stärke und 15 Z Carboxymethyl·
zellulose vermischt und mit 300 mg eines kationischen Flockungsmittels auf Folyacrylamidbasis, gelöst in 60 ml
Wasser, geflockt.
Derselbe Versuch wurde wiederholt, jedoch dem Trägerstoff aus Stärke und Carboxymethylzellulose noch 0,6 g Mononatrium-Monophosphat
zugesetzt.
In beiden Fällen erfolgte das Abtrennen des Öl/Benzingemisches rasch unter Aufschwimmen, die Trägerschicht
ist beständig gegen leichtes Rühren und schließt sich nach Beendigung desselben wieder ohne die adsorbierten
Stoffe abzugeben. Das Abwasser ist klar, praktisch von öl und Lösungsmitteln frei.
5) Es wurde entsprechend Beispiel 4) gearbeitet, jedoch
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anschließend mit 1.000 mg einer Alkyl-Benzyl-Dimethyl-Ammoniumchloridlösung,
die 85 Zig war und mit Wasser auf 1:10 verdünnt worden ist, geflockt.
Die mit dem Öl/Benzin/Gemisch beladene Trägersubstanz scheidet sich als voluminöse Schicht auf dem Wasser ab;
sie hält die adsorbierten Stoffe fest und ist durch Gewebe gut filtrierbar. Die zur Flockung verwendete
quarternäre Ammoniumverbindung verleiht dem geflockten Schlamm eine hohe Resistenz gegen bakteriellen Befall.
Die feuchten Schlämme können daher über mehrere Tage gelagert werden, ohne daß eine Geruchsbelästigung durch
mikrobiellen Abbau festzustellen ist.
6) 12,5 g Testgemisch in 500 ml Wasser werden mit 6 g
kationischer Stärke verrührt und anschließend mit 50 mg verseiftem Polyacrylamid stark anionischen
Charakters, gelöst in 100 ml Wasser, geflockt. Es scheidet sich eine aufschwimmende Trägerschicht ab,
sie ist gegen leichtes Rühren beständig und hat ein gutes Rückhaltevermögen für die adsorbierten Stoffe.
7) Das gleiche Testgemisch wie in den vorhergehenden Beispielen wird mit 2,2 g Zellstoffpulver oder 3,5 g
Altpapierpulver, das aus einer Abwasseraufbereitung entnommen worden war, vermischt und mit 100 mg kationischem
Polyacrylamid, gelöst in 200 ml Wasser, geflockt.
Es scheidet sich jeweils eine flockige öl- und lösunge-15
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mittelhaltige Schwimmschicht ab, die die adsorbierten
Stoffe, auch bei mechanischer Beanspruchung, festhält
und die durch grobe Gewebefilter gut filtrierbar ist.
8) 50 ml eines Raffinerieschaumes, bestehend aus öl, Leichtbenzin,
Kohlenwasserstoffen und einem beträchtlichen Anteil an Sedimenten, werden zusammen mit 500 ml Wasser verrührt
und dann mit 200 - 500 mg der beschriebenen Phosphatetärke,
als 7 %iges Sol, vermischt. Anschließend wird mit 100-200 mg kationischem Polyacrylamid, gelöst in 40 ml Wasser, geflockt.
Die Abtrennung der Öl/Kohlenwasserstoffe/Sedementstoffe
durch Koagulation erfolgt spontan zu einer schwimmenden, leicht gelatinösen Schicht, welche die adsorbierten Stoffe
festhält und welche gut durch grobe Gewebefilter filtrierbar und entwässerbar ist.
9) Praxisversuch
Für diesen Versuch wurde ein Abwasser verwandt, das einen für die elektrostatische Spritzlackierung verwendeten
Lack enthält. Es handelt sich um einen Lack auf Basis Ruß, PVC-Mischpolymerisat, der als Lösungsmittel
Ester, Ketone, Benzol und Kohlenwasserstoffe enthält
und etwa 14 % Feststoffgehalt besitzt. Aus diesem Abwasser kann der Lackkörper durch Vermischen mit 100 g
der genannten Phosphatstärke (7 Ziges Sol pro m Wasser) bei einem Lack-Lösungsmittelgehalt von etwa 90 - 150 g/m ,
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durch Zusatz von 24 g kationischen Polyacrylamid in Form
3
einer 0,5 Zigen Lösung pro m innerhalb kürzester Zeit als flockige, trockene, nicht mehr klebende auf dem Wasser schwimmende Masse geflockt werden.
einer 0,5 Zigen Lösung pro m innerhalb kürzester Zeit als flockige, trockene, nicht mehr klebende auf dem Wasser schwimmende Masse geflockt werden.
Die abgeschiedenen Lackkörper können sogar durch Abziehen von der Oberfläche entfernt werden. Eine Filtration
durch Gewekefilter ist möglich, da kein Verkleben mehr
stattfindet.
Der Trägerstoff kann im vorliegenden Fall ohne weiteres in das Kreislaufwasser der Lackspritzanlage dosiert
werden. Das Flockungsmittel wird dann am Zulauf zur Absitzwanne zugegeben. Auch bei dieser Arbeitsweise ist
ein einwandfreies Abscheiden der Lackkörper möglich.
In den vorstehenden Beispielen können anstelle des Polyacrylamid
des auch andere Flockungsmittel, wie lösliche Polyacrylate, Polymine sowie Polyamidamine mit gleichem Erfolg eingesetzt
werden.
509838/0825
Claims (7)
- BENCKISER-KNAPSACK GViBH · 680? LADfNBURG/NECKARAm Hafen 2 - Postfach λ / λ *\ ι ζ* *\Fernruf ·· (06203) 771 Fernschreiber 04 63061 Drahtanschrift BEKA Ladenburg27. Februar 1974PA/Dr.Ri/kp Λ+ - BK 138 -PatentansprücheUJ Verfahren zum Entfernen von Ölen, Lösungsmitteln und Lackrohstoffen aus Abwasser unter Verwendung von löslichen oder dispergierbaren Trägerstoffen und Flockungsmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß modifizierte Polysaccharide mit anionischen oder kationischen Eigenschaften zusammen mit kationischen bzw. anionischen Flockungsmitteln, wie Polyacrylamide!!, Polyacrylaten, Polyminen sowie Polyamidaminen einzeln oder im Gemisch eingesetzt werden.
- 2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Trägerstoffe modifizierte Stärken mit anionischen und kationischeh Eigenschaften eingesetzt werden.
- 3) Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als anionische Stärke Mono- bzw. Distärkemonophosphate eingesetzt werden.
- 4) Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß als kationische Stärken Stärkeäther, tertiäre Aminoalkylstärken sowie quarternäre Gruppen enthaltende Stärken eingesetzt werden.
- 5) Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß als Trägerstoffe zellulosehaltiges Material allein oder in Mischung mit anionischen oder kationischen Stärken eingesetzt wird.
- 6) Verfahren nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekenn-509838/0825BENCKISER-KNAPSACK 5MBH . 6802 LADENBURG/NECKARAm H-äfen 2 ■ Postfach Q / Ί 0 / C\Fernruf * * (06203) 771 Fernschreiber 04 63061 Drahtanschrift BEKA Ladenburg27. Februar 1974PA/Dr.Ri/kp - BK 138 -zeichnet, daß anorganische Flockungsmittel, wie Eisen- und Aluminiumsulfate oder -Chloride allein oder zusammen mit organischen Flockungsmitteln eingesetzt werden.
- 7) Verfahren nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, dafi 0,3 bis 5 g/l Trägerstoffe und 0,003 - 0,5 g/l Flockungsmittel, berechnet als 100 %ige Substanz, eingesetzt werden.509838/0825
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