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Schaltungsanordnung zum richtungsabhängigen Empfang von Signalfrequenzen
und zur Sperrung ausgangsseitig eintreffender Störfrequenzen Die Erfindung betrifft
eine Schaltungsanordnung zum richtungsabhängigen Empfang von Signaifrequenzen und
zur Sperrung ausgangsseitig eintreffender Störfrequenzen in Fernmelde- insbesondere
Fernsprechanlagen.
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In Fernsprechanlagen werden aufgebaute Verbindungen häufig mit Hilfe
eines niederfrequenten Wechselstromsignales ausgelöst.
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Hierzu dienen an eine Zweidrahtleitung angeschaltete Schaltungsanordnungen,
die die Aufgabe haben, richtungsabhängig eine ankommende Signalfrequenz zu erkennen,
auszuwerten und ausgangsseitig stark zu bedämpfen.
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Es ist eine Schaltungsanordnung bekannt, bei der parallel zu den Eingangsklemmen
ein Reihenresonanzkreis geschaltet ist, dessen Induktivität Teil eines übertragers
ist, Die Auswertung der Signalspannung wird dabei mit Hilfe der Sekundärwicklung
des Ubertragers vorgenommen. Nach der Gleichrichtung der Signalspannung wird ein
Relais zum Ansprechen gebracht. In die Längszweige der Ausgangsseite sind Parallelresonanzkreise
eingeschaltet , die die Signalfrequenz bedämpfen, so daß nur das Reis erregt wird,
aber nachfolgende Schaltungen in der Vermittelungsanlage nicht beeinflußt werden.
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Bei dieser bekannten, relativ aufwendigen Schaltungsanordnung
ist
der Erregerstrom für das Empfangerelais vom Eingangs signalpegel und von der ausgangsseitigen
Belastung durch die verschiedenen Belastungswiderstände abhängig. Diese Belastungswiderstände
können äe nach den verschiedenen Betriebszuständen als reelle und komplexe Widerstände
in der Größenordnung zwischen 300 # bis # auftreten.
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Durch diese verschiedenen Belastungsfulle wird in jedem Fall der Erregerstrom
für das Empfangsrelais verringert und ein Ansprechen des Relais in Frage gestellt.
Der ungünstigste Fall tritt bei einer kapazitiven Last auf, bei der die Induktivitäten
der ParallelresonanzkreiLse mit dem kapazitiven Belastungswiderstand in Resonanz
sind.
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Bei längeren Leitungen erhöht sich der Einflui der Belastungswiderstände
noch.
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Bei einer anderen bekannten Schaltungsanordnung kommt es infolge Fehlens
entsprechender Schaltungselemente in den Längszweigen zu ungewollten Auslösungen,
sobald am Ausgang Störspannungen eintreffen, deren Frequenz größenordnungsgemäß
der Signalfrequenz entspricht.
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Eine Richtungsabhängigkeit ist somit nicht gewährleistet. Ebenso ist
die geforderte Dämpfung des Signalpegeis zur Empfangsseite hin nicht gewährleistet0
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schaltungsanordnung zum richtungsabhängigen
Empfang von Signalfrequenzen und zur Sperrun ausgangsseitig eintreffender Störfrequenzen
zu schaffen, die die genannten Nachteile vermeidet und bei der mit
optimalen
Aufwand für alle vorkommenden Belastungsfälle eine Erhöhung des Erregerstromes für
das Empfangsrelais erzielt wird, so daß unabhängig von der Belastung das Empfangsrelais
stets anspricht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der im Querzweig
des Iiei$tungszweiges liegende Übertrager neben der Primär-4erregervicklung für
das Empfangsrelais zusätzlich zwei Primärwicklungen aufweist, die derart in den
Längsweig des Leitungszweiges geschaltet sind, daß sie, zueinander in Reihe liegend,
zu der Primär-Erregerwicklung parallel geschaltet sind. Anhand eines in der zugehörigen
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles wird die Erfindung näher erläutert.
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Die in der Zeichnung dargestellte Schaltung zeigt ein Teilstück der
Sprechadern einer Gesprächsverbindung, in dem die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung
angeordnet ist. Der Eingang ist mit a/b und der Ausgang mi a l/b 1 bezeichnete Die
Schaltungsanordnung stellt einen Vierpol dar und besteht aus einem Übertrager mit
drei Primärwicklungen P 1 bis P 3 und einer Sekundärwicklung S. An die Sekundärwicklung
S ist eine Graetzschaltung G angeschaltet, in deren Nullzweig das Empfangsrelais
E liegt Die erste Primärwicklung P 1 liegt im Querzweig und bildet praktisch die
Erregerwicklung des Empfangsrelais E. Zusammen mit einem Kondensator C 1 bildet
die erste Primärwicklung P 1 einen Reihenresonanzkreis für die eintreffende Signalfrequenz,
z.B. 50 Hz.
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Die beiden anderen Primärwicklungen P 2, P 3 liegen im Längszweig
und
bilden zusammen mit je einem Kondensator C 2; C 3 je einen Parallelresonanzkreis.
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Die Parallelresonanzkreise sind so dimensioniert, daß sie die Signalfrequenz
stark bedämpfen, die Sprachfrequenzen jedoch hierdurch nicht beeinflußt werden.
Der Anfang A 1 der ersten Primärwicklung P 1 ist mit dem Anfang A 2 der zweiten
Primärwicklung P 2 verbunden, während das Ende E 1 der ersten Primärwicklung P 1
mit dem Ende E 3 der dritten Primärwicklung P 3 verbunden ist. Die im Längsweig
liegenden Primärwicklungen P 2; P 3 werden somit doppelt ausgenutzt, Piir die Signalfrequenz
liegen die im Längszweig eingeschalteten Primärwicklungen P 2; P 3 in Reihe. Beide
zusammen liegen parallel zur ersten Primärwicklung P 1. Die Wicklungen P 1 bis P
3; S des Übertragers sind so dimensioniert, daß bei minimalem Eingangspegel der
benötigte Erregerstrom für das Empfangsrelais E garantiert ist.
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Die am Ausgang a l/b 1 auftretende Belastung kann verschieden sein.
Trifft eine Signalspannung ein, so fließt durch die Wicklunge P 2; P 3 im Längszweig
ein Strom, der den durch die erste Primärwicklung P 1 hervorgerufenen magnetischen
Fluß unterstützt bzw. verstärkt, Hierdurch erhöht sich auch der in der Sekundärwicklung
S fließende Erregerstrom für das Empfangsre lais E.
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Diese Wirkung tritt auch bei einem Kurzschluß des Ausganganges a lib
1 ein, Das Empfangsrelais E spricht an und betätigt seine nicht dargestellten Kontakte,
die weitere Schaltvorgänge,
z.B. Auslösen einer Verbindung, einleiten.
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Ist der Ausgang a l/b 1 ohne Last, das heißt, der Belastungswiderstand
ist praktisch #, so erregt eine eintreffende Signalspannung ebenfalls das Empfangsrelais
E, jedoch in diesem Falle nur über die erste Primärwicklung P 1 und die Sekundärwicklung
S.
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Die Parallelresonanzkreise sorgen für eine Bedämpfung der Signalspannung,
so daß diese auf nachfolgende Schaltungen nichteinwirken kann.
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Nur am Eingang aXb auftretende Signalspannungen können das Empfangsrelais
E zum Ansprechen bringen. Treffen am Ausgang a l/b 1 von rückwärts einstreuende
Wechselspannungen einderen Frequenz im Extremfall die Signalfrequenz sein kann,
so sind die von den Primärwicklungen P 2; P 3 der Längszweige hervorgerufenen magnetischen
Flüsse dem magnetischen Fluß der er sten Primärwicklung P 1 entgegengesetzt gerichtet,
wodurch in der Sekundärwicklung S ein nach Null gehender, unterhalb des Ansprechstromes
des Empfangsrelais E liegender Strom hervorgerufen wird, der das Empfangsrelais
E nicht ansprechen läßt.
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Damit ist die gewünschte Richtungsabhängigkeit erreicht.
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Aufstellung der Bezugszeichen a/b = Eingang a l/b 1 = Ausgang P 1
bis P 3 = Primärwicklungen S = Sekundärwicklung A 1 bis A 3 = Wicklungsanfänge E
1 bis E 3 = Wicklungsenden C 1 bis C 3 = Kondensatoren E = Empfangsrelais G = Graetzschaltung