DE2249361B2 - Nicht anfärbbare oder differenziert anfärbbare hydrophobe Polyamidfasern und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
Nicht anfärbbare oder differenziert anfärbbare hydrophobe Polyamidfasern und Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft hydrophobe Polyamidfasern, die durch Blockieren der Aminogruppen mit einer
Verbindung der folgenden allgemeinen Formel
Hai
N ,N
Hai
Hai
Hai
N /
Hai
MO1SCII2CII2SO, Y (Λ),,
Hai
HmI
CONH Y (A)1,
HaI-CH = C(HaI)-CONH-Y-(A)n
worin Hal die Gruppen F, Cl oder Br, B die Gruppen H, Cl oder F, Y eine f/?+l)-wertige substituierte oder
unsubstituierte aromatische oder aliphatische Gruppe, A eine anionische Gruppe, η die Zahl O oder eine
positive ganze Zahl, M Wasserstoff, ein Alkalimetall oder Ammonium bedeuten, während Z eine Gruppe der
Formel X-Y-(A)n ist, in der Y, A und η die oben
angegebenen Bedeutungen besitzen und X die Gruppe -O-, -S- oder -NR- darstellt, wobei R
Wasserstoff oder eine niedere Alkylgruppe bedeutet,
für anionische Farbstoffe nicht anfarbbar oder differenziert anfärbbar gemacht sind, sowie Verfahren zu ihrer Herstellung.
für anionische Farbstoffe nicht anfarbbar oder differenziert anfärbbar gemacht sind, sowie Verfahren zu ihrer Herstellung.
Aus »Textilveredelung«, 5 (1970), Nr. 12, S. 912-921,
ist es bereits bekannt, daß Aminogruppen enthaltende Fasern durch Aufbringen und anschließendes Fixieren
von Verbindungen, die irreversibel mit d.n Aminoendgruppen
der Fasern reagieren, in ihren Anfärhbarkei:seigenschaften modifiziert werden können. Die dafür
verwendeten Farbstoffreservierungsmittel werden entweder im Ausziehverfahren oder durch Imprägnieren
aufgebracht. Bei der bekannten Verfahrensweise dringen jedoch die aufgebrachten Farbstoffreservierungsmittel
schnell von der Faseroberfläche in die inneren Faserschichten ein, so daß es damit nicht möglich ist,
aminog. uppenhaltige Fasern gegenüber anionischen Farbstoffen so dicht anfärbbar oder differenziert
anfarbbar zu machen, daß nur die Aminogruppen einer auf der gesamten Oberfläche oder teilweise entlang der
Länge der hydrophoben Fasern ausgebildeten dünnen Schicht von weniger al:; 2 μτη Dicke blockiert werden.
Aus der britischen Patentschrift 12 26 653 ist ein Verfahren zum Reservieren bestimmter Teile von
Textilien aus aminogruppenhaltigen Fasern gegenüber anionischen Farbstoffen bekannt, bei dem die für die
Reservierung vorbestimmten Teile mit den eingangs genannten faserreaktiven Verbindungen imprägniert
werden, worauf eine Fixierung der blockierend wirkenden Verbindungen erfolgt. Bei dem bekannten Verfahren
arbeitet man in der Weise, daß die behandelten Fasern mit einer Imprägnierungsflüssigkeit oder Druckpaste
behandelt werden, die das Farbstoff reservierungsmittel enthält, worauf man sie bei Zimmertemperatur
stehen läßt oder einer Dampfbehandlung bei einer Temperatur unterhalb I3OJC unterzieht. Das heißt, bei
dem bekannten Verfihren läuft die erwünschte Reaktion in einer feuchten oder nassen Atmosphäre ab.
Dabei dringen die aufgebrachten Farbstoffreservierungsmittel schnell in die Fasern ein, so daß es auch mit
diesem bekannten Verfahren nicht möglich ist, nur eine etwa 2 μηι dicke Oberflächenschicht gegenüber anionischen
Farbstoffen inert zu machen. Bei dem bekannten Verfahren wird praktisch der gesamte Querschnitt der
F user inert gegenüber anionischen Farbstoffen gemacht und dafür sind verhältnismäßig große Mengen von
Farbstoffrescrvierungsmitlcl (von beispielsweise 0.7 Gew.-n/n) erforderlich,
Aufgabe der Erfindung war es nun, hydrophobe Polyamidfasern so zu modifizieren, daß nur die
Aminogruppen auf den Oberflächen in Form einer Schicht mit einer Dicke von weniger als 2 μηι durch eine
Verbindung der eingangs genannten Formel als Farbstoffrcscrvicriingfmiliel blockiert werden.
Es wurde nun gefunden, daß diese Aufgabe gelöst werden kann mit hydrophoben Polyamidfasern, die
durch Blockieren der Aminogruppen mit einer Verbindung der folgenden allgemeinen Formel
MO3SCH2CH2SO2-Y-(A)n
Hal
Hal
^pCONH-Y-(A),,
Hai
,(ι oder
HaI-CH = C(HaI)-CONH-Y-(A)n
worin Hai die Gruppen F, Cl oder Br, B die Gruppen H,
Cl oder F, Y eine (n+ l)-wertige substituierte oder unsubstituierte aromatische oder aliphatische Gruppe,
A eine anionische Gruppe, π die Zahl 0 oder eine positive ganze Zahl, M Wasserstoff, ein Alkalmetall
oder Ammonium bedeuten, während Z eine Gruppe der Formel X-Y-(A)n ist, in der Y, Λ und η die oben
angegebenen Bedeutungen besitzen und X die Gruppe -O-, -S- oder -NR- darstellt, wobei R
Wasserstoff oder eine niedere Alkylgruppe bedeutet,
für anionische Farbstoffe nicht anfärbbar oder differenziert anfärbbar gemacht sind, und die dadurch gekennzeichnet sind, daß nur die Aminogruppen auf den Oberflächen blockiert sind, wobei die Dicke der gegenüber den Farbstoffen reservierten Schicht geringer als 2 um ist und diese Schicht auf der gesamten Oberfläche oder intermittierend entlang der Längsrichtung der Fasern ausgebildet ist.
für anionische Farbstoffe nicht anfärbbar oder differenziert anfärbbar gemacht sind, und die dadurch gekennzeichnet sind, daß nur die Aminogruppen auf den Oberflächen blockiert sind, wobei die Dicke der gegenüber den Farbstoffen reservierten Schicht geringer als 2 um ist und diese Schicht auf der gesamten Oberfläche oder intermittierend entlang der Längsrichtung der Fasern ausgebildet ist.
Die erfindungsgemäßen hydrophoben Polyamidfasern 'loben gegenüber den aus der oben genannten
britischen Patentschrift 12 26 653 Dekannten Fasernden
Vorteil, daß nur ei.ic verhältnismäßig dünne Oberflächenschicht
gegenüber anionischen Farbstoffen inert gemacht worden ist. wobei das Innere (der Kern) dieser
Fasern mit einem anionischen Farbstoff mit einer oder drei Sulfonsäuregiuppen gut anfarbbar ist. Um diese
Eigenschaften zu erzielen, ist nur eine geringe Menge
Farbstoffreservierungsmittcl (in der Größenordnung von 0,15 Gcw.-%) erforderlich.
Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren /ur Herstellung der vorstehend beschriebenen nicht
anfärbbarcn oder differenziert nnfärbbarcn hydrophoben
Polyamidfasern, das dadurch gekennzeichnet ist.
daß die oben genannte reservierend wirkende Verbindung
in Form einer wäßrigen Lösung oder Dispersion oder einer Lösung in einem organischen Lösungsmittel
auf die Oberfläche eines Filaments der hydrophoben Fasern aufgebracht wird und das Filament anschließend
mit Hilfe eines turbulenten Stroms eines unter hohem Druck stehenden Gases zu Einzelfäden geöffnet wird,
wobei das die Oberfläche der Fäden bedeckende Behandlungsmittel die Fäden in Form eines Aerosols
verläßt und dann die Oberflächenschicht der Fäden wieder bedeckt, und daß dann die so behandelten Fäden
mittels Wärme getrocknet werden und das Rcsi.Tvicriingsmiticl
fixiert wird.
Gegenstand der Erfindung ist ferner eine Abänderung des vorstehend beschriebenen Verfahrens, die
dadurch gekennzeichnet ist. daß die reservierend wirkende Verbindung nicht vorher aufgetragen wird.
direkt in den turbulenten Gasstrom eingeblasen wird und auf diese Weise in Form eines Aerosols die durch
den turbulenten Gasstrom geöffenten Fäden bedeckt.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung der vorstehend
beschriebenen nicht anfärbbaren oder differenziert anfärbbaren hydrophoben Polyamidfasern, das dadurch
gekennzeichnet ist. daß die weiter oben genannte reservierend wirkende Verbindung als wäßrige Lösung
oder Dispersion oder als Lösung in einem organischen Lösungsmittel auf die Oberfläche der hydrophoben
Polyamidfasern aufgebracht wird, die Polyamidfasern abgequetscht, bei einer Temperatur von nicht mehr als
50" C getrocknet und dann zur Fixierung einer trockenen Wärmebehandlung unterworfen werden.
Gemäß einer weiteren bcforzugten Ausgestaltung betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung der
weiter oben beschriebenen nicht anfärbbaren oder differenziert angefärbbaren hydrophoben Polyamidfasern,
bei dem die oben genannte reservierend wirkende Verbindung in der oben genannten Form auf unverstrecktes
Garn aus hydrophoben Polyamidfasern aufgebracht wird, worauf das Garn bei einer Temperatur
von nicht mehr als 50cC getrocknet und dann mit oder ohne Wärmeeinwirkung verstreckt wird, um die
reservierend wirkende Verbindung auf den Fasern zu fixieren.
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand der Zeichnungen näher erläutert. Darin bedeuten:
F i g. 1 einen schematischen Querschnitt durch eine Faser gemäß einer Ausführungsform der Erfindung und
Fig. 2 einen schematischen Längsschnitt durch eine
Vorrichtung, die zur Herstellung der erfindungsgemäßen
Faser geeignet ist.
Die F i g. 1 zeigt einen schematischen Querschnitt durch eine einzelne erfindungsgemäße Faser. Die
Bezugzahl 1 bezeichnet eine Schicht, die so behandelt worden ist. daß sie Reserveeigenschaften für den
Farbstoff hat und somit die Faser nicht anfärbbar oder differenziert anfärbbar wird, welche nachfolgend der
Einfachheit halber als Farbstoffreservierungsschicht bezeichnet wird. Die Bezugsziffer 2 bezeichnet den
gewöhnlichen Farbstoff aufnehmenden Kernteil der Faser.
Die erfindungsgemäße hydrophobe Polyamidfaser hat eine Dicke der Farbstoffreserveschicht von
durchschnittlich weniger als 2 μηι. Wenn die Dicke der
oberflächlichen Farbstoffreserveschicht 2 μιτι im Durchschnitt
übersteigt, nimmt der Effekt der Erfindung ab.
Das Vorliegen einer solchen Farbstoff reserveschicht 1 ergibt sich daraus, daß dann, wenn die erfindungsgemäßen
Polyamidfasern mit einem anionischen Farbstoff angefärbt werden, insbesondere mil einem Farbstoff mit
mehr als drei Sulfonsäuregruppen. und unter einem Mikroskop betrachtet werden, die Fasern nur von den
abgeschnittenen Enden her angefärbt werden.
Die Farbstoffreserveschicht 1 ist mit anionischen Farbstoffen nicht anfärbbar, weil die Aminogruppen in
dieser Schicht der hydrophoben F'aser durch kovalcnic Bindungen blockiert sind. Während jedoch einige
Farbstoffe unsachlich die Farbsloffrcscrveschicht praktisch
nicht durchdringen können, können andere diese Schicht verhältnismäßig leicht durchdringen, im Gegensat/
/u hydrophoben Fasern, die bis /um Kern der lasern vollständig nicht anfärbbar oder nur gering
anfärbbar gemacht wurden. So können von den anionischen Farbstoffen diejenigen mit einer einzigen
dringen und selbst den Kern der Fasern genügend anfärben. Mit Zunahme der An/ahl der Sulfonsäuregruppen
in dem Farbstoff wird es jedoch für den Farbstoff immer schwieriger, die Farbstoffreserveschicht
zu durchdringen und daher werden die Fasern iet/ilicli nicht angefärbt. Durct. Ausnutzung dieses
Phänomens können die erfindungsgemäßen Fasern unter Erzielung eines Mehrfarbeneffektes angefärbt
werde· Selbstverständlich ist es möglich, auch eine andere Art von Farbstoffen in Kombination damit zu
verwenden, beispielsweise Dispersionsfarbstoffe. Darüber hinaus ergibt die Anfärbung mit anionischen
Farbstoffen gefärbte Erzeugnisse von heller kräftiger Färbung mit einer guten Echtheit gegen Naßbchand-Iting
und Licht.
Es ist auch möglich, komplizierte Mehrfarbeneffekte zu erzielen, wenn die Farbstoffreserveschicht teilweise
entlang der Länge der hydrophoben Fasern ausgebildet wird. Die Anfärbbarkeit kann auch in verschiedener
Weise verändert werden, beispielsweise durch Veränderung der Dicke der Farbstoffreserveschicht, der
Dichtheit der Blockierung der Aminogruppen usw. Sehr attraktive Mehrfarbeneffekte können auch durch
Kombination von Farbstoffen mit verschiedener Anzahl von Sulfonsäuregruppen erzielt werden.
Die Fasern der Erfindung eignen sich für die Herstellung von Garnen oder Tuchen mit Pfeffer- und
-Salz-Effekt durch Kombination mit anderen hydrophoben Fasern, die Aminogruppen unterschiedlicher
Anfärbbarkeit enthalten, oder mit anderen Fasertypen. Insbesondere bei Innendekorationsartikeln. wie Teppichen,
führt die Verwendung von erfindungsge. (äßen Fasern z.u mehrfarbigen Produkten mit reizvollen
Effekten, die mit herkömmlichen Erzeugnissen nicht erzielt werden können.
Im allgemeinen können die erfindungsgemäßen hydrophoben Polyamidfasern in der Weise hergestellt
werden, daß man eine Verbindung der weiter unten angegebenen Formel mit Gruppen, die zur Verknüpfung
mit den Aminogruppen in den Fasern unter Ausbildung kovalenter Bindungen befähigt sind, mit nur
dem Oberflächenteil der Fasern umsetzt:
Ha!
NyN
Hai
Hill
HmI
Ha
Ha
M(),SCH,C!I,S(), Y ΙΛ),,
CONII Y IAl1,
1'lll.T
worin Hill. /.. 15. \'. Λ. M und // die oben angegebenen
Bedeutungen hüben.
Die mit der oben erwähnten Verbindung zu behandelnden hydrophoben Polyamidfasern liegen y<
gewöhnlich in Form von Fasern. Filamenten oder Garnen vor, die Behandlung kann aber auch an Fasern
in Form von gewebten, gewirkten oder gestrickten oder ungewcbten Waren oder an Papier durchgeführt
werden. tu
Fs _;ibt verschiedene Methoden zur Umsetzung des
Oberflächenteils der Fasern mit der Verbindung, die Gruppen aufweist, die zur Verknüpfung mit den
Aminogruppen unter Ausbildung kovalenter Bindungen befähigt sind. r>
F.ine dieser Methoden besteht darin, das Farbstoffreservierungsmittel
in Form eins Aerosols auf die Fasern aufzubringen so wie es in Fig. 2 gezeigt ist.
Darin steht die Bezugsziffer 3 für das Mittel zum Aufbringen eines Farbstoffreservierungsmittels auf die ->"
Faser a. Die Bezugsziffer 4 steht für den Hauptkörper der Behandlungsvorrichtung und die Bezugsziffer 5
bezeichnet ein Zuleitungsrohr für Hochdruckgas. Die zu behandelnden Filamente a werden mittels der Auftragsvorrichtung
3 für das Farbstoffreservierungsmittel bei -n niedriger Temperatur oberflächlich mit dem Farbstoffreservierungsmittel
versehen und dann durch die Zuführungswalzen 6,6' in die Behandlungsvorrichtung 4
eingeführt. Da der Einlaß 7 des Hauptkörpers 4 verengt ist und das aus der Hochdruckgasleitung 5 zugeführte in
Hochdruckgas von den Gasauslässen 8,8' nach unten als Düsenstrom austritt, werden die Filamente a in die
Vorrichtung 4 hineingezogen. Der Filamentdurchgang in der Vorrichtung 4 erfährt im Abschnitt 9 eine kräftige
Erweiterung, so daß der laminare Düsenstrom darin in eine kräftige turbulente Strömung umgewandelt wird.
Dabei werden auch die Filamente a in eine kräftige Schwingung versetzt und geöffnet und das die
Oberflächen der Filamente a teilweise bedeckende Behandlungsmittel verläßt die Filamente und schwimmt
in Form eines Nebels, wodurch die Oberflächenschicht der Filamente wieder damit bedeckt wird. Die an der
Oberfläche das abgeschiedene Reservierungsmittel aufweisenden Filamente werden dann mittels des
Heizkörpers 10 getrocknet, der im unteren Abschnitt der Behandlungsvorrichtung angeordnet ist, wo die
Reaktion auf den Filamentoberflächen zum Abschluß gebracht wird. Die oberflächenbehandelten Filamente
werden mittels Abzugsrollen 11, 11' herausgeführt und
auf eine Spule 12 aufgewickelt. Wenn komprimierte Heißluft als Hochdruckgas verwendet wird, ist der
I leizkörper IO nicht immer erforderlich.
Bei der vorstehend beschriebenen Auftragsmcthode
kann das Farbstoffreservierungsmittel direkt am Finlaß 7 der Behandlungsvorrichtung oder am Frweitcrungsabschnitt
9 zugeführt werden. Gewünschtcnfalls kann das Farbstoffreservierungsmittel im llochdruckgas
enthalten sein. Die Filamente müssen nicht notwendigerweise
ein iingezwirntcs Garn darstellen, sondern
können auch in Form eines schwach gezwirnten Garns mit weniger als 100 Zwirnungen pro Meter vorliegen.
Fine «eitere Auftragsmcthode besteht darin, ein
Produkt, auf welche1· das Farbsioffrcservierungsmiltcl
aufgebracht worden ist. abzuquetschen und bei tiefer Temperatur zu trocknen und dann einer Wärmebehandlung
zu unterwerfen, um das Farbstoffresen icrungsmitiui liiiiiiui /.U fmer en.
Fine weitere Auftragmcthode besteht darin, unverstrecklc
Filamente, auf die das Farbsloffrcservierungsmittel aufgebracht worden ist. zu trocknen und dann zu
verstrecken, um das Farbstoffrcservierungsmittel mittels
der bei der Verstreekung entwickelten Wärme zu fixieren, oder sie unter Wärmezufuhr zu verstrecken, um
das Farbstoffreservierungsmittel darauf zu fixieren.
Bei den vorstehend beschriebenen beiden letztgenannten Methoden sollte das behandelte Produkt vor
dem Trocknen vorzugsweise nicht auf eine Temperatur von mehr als 5O0C gebracht werden. Wenn das Produkt
auf eine höhere Temperatur gebracht wird, kann das Farbstoffreservierungsmittel in den Kern der Faser
eindringen und es ist nicht möglich, die erfindungsgemäße Faser zu erhalten. Wenn die Temperatur nach dem
Trocknen erhöht wird, reagiert das Farbstoffreservierungsmittel mit den Aminogruppen auf den Faseroberflächen
und wird fixiert, so daß es nicht in den Kern der Fasern hineindiffundiert.
Das erfindungsgemäß verwendete Farbstoffreservierungsmittel kann in Form einer wäßrigen Lösung oder
in Form einer Lösung in einem organischen Lösungsmittel aufgebracht werden. Vorzugsweise wird es
jedoch in Form einer wäßrigen Dispersion unter geeigneter Einstellung der Konzentration und der
Naßaufnahme in einer solchen Menge verwendet, daß die Fasern 0.01 bis 0.5 Gew.-°/o des Farbstoffreservierungsmittels,
bezogen auf das Fasergewicht, aufnehmen können.
Wenn das Farbstoffreservierungsmittel in Form einer wäßrigen Lösung aufgebracht wird, können die
reaktionsfähigen Gruppen in dem Farbstoffreservierungsmittel mit Wasser reagieren und hydrolysieren, so
daß die Reaktionsfähigkeit mit Aminogruppen allmählich abnimmt. Daher wird in solchen Fällen die
Wasserlöslichkeit des Farbstoffreservierungsmittels vorzugsweise herabgesetzt beispielsweise dadurch, daß
man die BehandlungsflQssigkeit bei tiefer Temperatur hält, oder dadurch, daß man die Sulfonsäuregruppen
modifiziert, indem man sie in Salze oder freie Säuren mit einer geringeren Wasserlöslichkeit überführt, oder
indem man ein Mineralsalz, wie z. B. Natriumsulfat, Natriumchlorid und dgl, zugibt, so daß nur von den
Oberflächen der dispergierten Teilchen aus eine Hydrolyse erfolgt und daher das Farbstoffreservierungsmittel stabil bleibt
Die Ausbildung einer intermittierenden Farbstoffreservieningsoberflächenschicht entlang der Längsrichtung der Fasern kann nach drei Methoden erfolgen:
1. Durch intermittierendes Aufbringen des Farbstoff
resei vierungsmittels entlang der Längsrichtung der Fasern,
2. durch Aufbringen des Farbstoffreservierungsmittels auf die gesamte Oberfläche der Fasern und
Fixierung desselben an einigen Teilen der Oberfläche,
wonach es von den nicht-fixierten Teilen der Oberfläche wieder entfern! wird, und
3. durch Aufbringen des Farbstoffreservierungsmittels
auf die gesamte Oberfläche der Fasern und Fixierung, wonach einige Teile der Oberflächenschicht
iibgc/ogcn werden.
[line Ausl'ührungsform der Methode 1 besieht darin,
laufende dame intermittierend mit einer Zufiihrungswal/.e
für Farbstoffreservierungsmittel in Kontakt zu bringen. Fine Aiisführungsform für die Methode 2
besieht darin, nach dem Aufbringen und Trocknen des f-'arbstoffrcscrvierungsmiltels einige Teile des Mittels
auf den Garnen oder dem Produkt zu fixieren, die Garne oder das Produkt dann zu waschen, um das Mittel von
den restlichen Teilen zu entfernen. Bei einer bevorzugten Aiisführungsform dieser Methode werden nach dem
Aufbringen des Farbstoffreservieriingsmiltcls auf iinverstreckte
Filamente und nach dem Trocknen derselben die Filamente in einigen Teilen verstreckt, wobei
das Farbstoffreservierungsinittel durch die bei der Verstreckung auftretende Wärmeentwicklung auf den
Filamenten fixiert wird. Da in einigen Fällen aus solchen Filamenten »dicke und dünne Garne« hergestellt
werden, wird der Konirast der unterschiedlichen Färbung weiter verstärkt, was interessante Effekte
ergibt. Eine Ai'sführungsform für die Methode 3 ist das Pressen der Fasern mit einem Zahnradpaar. das
Abkratzen einiger Teile der Faseroberfläche an einer Kante, das Pressen eines Teils der Fasern mit einer
heißen Walze, das Hindurchleiten der Fasern durch Sand oder Glaspulver und das starke Pressen einiger
Teile der Fasern mit profilierten heißen Walzen, das starke Pressen von Fasern, die auf einem groben Tuch in
Form einer Litze oder in Form von grobem Papier liegen, mit heißen Walzen
Die dabei erhaltenen Fasern werden mit anionischen Farbstoffen, beispielsweise üblichen sauren Farbstoffen,
metallisierten Farbstoffen, Direktfarbstoffen oder Reaktivfarbstoffen gefärbt und jeder dieser Farbstoffe
kann in zufriedenstellender Weise verwendet werden. Wie oben erwähnt, hängt die Anfärbbarkeit der Fasern
von der Anzahl der Sulfonsäuregruppen in dem jeweils verwendeten Farbstoff ab. Beispiele für Farbstoffe, die
nur eine einzige Sulfonsäuregruppe aufweisen, sind:
Acid Yellow
Acid Yellow
Acid Yellow
Acid Yellow
Acid Yellow
Acid Yellow
Acid Orange
Acid Orange
Acid Orange
Acid Red
Acid Red
Acid Red
Acid Red
Acid Violet
Acid Violet
Acid Yellow
Acid Yellow
Acid Yellow
Acid Yellow
Acid Yellow
Acid Orange
Acid Orange
Acid Orange
Acid Red
Acid Red
Acid Red
Acid Red
Acid Violet
Acid Violet
88
41
43
41
43
(C
(C
(C
(C
(C
(C
(C
(C
(C
(C
(C
(C
(C
(C
(C
.18835)
. 18900)
.14170)
.18965)
.19130)
.13065)
.15575)
.14690)
.16015)
.17065)
.14710)
.14680)
.15620)
.u2020)
.60730) Acid Blue
Acid Blue
Acid Blue
Acid Blue
Acid Blue
Acid Blue
Acid Blue
Acid Brown
Acid Brown
. 18900)
.14170)
.18965)
.19130)
.13065)
.15575)
.14690)
.16015)
.17065)
.14710)
.14680)
.15620)
.u2020)
.60730) Acid Blue
Acid Blue
Acid Blue
Acid Blue
Acid Blue
Acid Blue
Acid Blue
Acid Brown
Acid Brown
(C. (C (C. (C (C. (C (C.
. 62055) .61530) .62125)
.62130) . 62085) .62045) .62105) . I 7605)
.14805)
Beispiele für Farbsloffe. die zwei Sulfonsäuregruppen
aufweisen, sind folgende:
Acid Yellow
Acid Yellow
Acid Yellow
Acid Yellow
Acid Orange
Acid Orange
Acid Red
Acid Red
Acid Red
Acid Red
Acid Red
Acid Red
Acid Red
Acid Violei
Acid Violei
Acid Blue
Acid Blue
Acid Blue
Acid Blue
Acid Green
Acid Green
Acid Yellow
Acid Yellow
Acid Yellow
Acid Orange
Acid Orange
Acid Red
Acid Red
Acid Red
Acid Red
Acid Red
Acid Red
Acid Red
Acid Violei
Acid Violei
Acid Blue
Acid Blue
Acid Blue
Acid Blue
Acid Green
Acid Green
17
38
42
44
33
10
37
154
158
157
85
73
35
34
7
38
42
44
33
10
37
154
158
157
85
73
35
34
7
80
23
23
(<■'
(C (C-
(C-(C-(C (C
(C. (C (C (C (C (C
(C (C
(C (C. (C (C (C (C
. 18465) .25135)
.22910)
. 2 3400) .24780) . 162 30) .17045)
.24800) .20530) .17990) .22245)
.27290) . 18065) .61710)
. 18055) .61585) .61125)
.20460)
45 (C. I.6 3OIO)
27 (C. I. 61580)
41 (C. I. 62560)
Beispiele für Farbstoffe, die drei oder mehr Sulfonsäuregruppen aufweisen, sind folgende:
Acid Red 145 (C. 1.23905)
Direct Red 84 (C. 1.35760)
Reactive Yellow 2 (C. I. 18972)
Reactive Orange 2 (C. I. 17865)
Reactive Red 3 (C. I. 18159)
Reactive Red 4 (C. I. 18105)
Reactive Red 9 (Cl. 17910)
Reactive Red 12 (C. 1.18156)
Reactive Red 17 (C. I. 18155)
Reactive Blue 2 (C. 1.61211)
Reactive Blue 5 (C. 1.61210)
Als Färbebedingungen können solche angewendet werden, wie sie üblicherweise für das Anfärben mit
anionischen Farbstoffen angewendet werden. Bevorzugte Bedingungen sind ein pH-Wert von 4 bis 7, eine
Temperatur von etwa 100° C und eine Färbedauer von bis 60 Minuten. Bei einem niedrigeren pH-Wert ist
der Effekt der Nicht-Anfärbbarkeit geschwächt und es kann eine Fleckenbildung bei Verwendung von
Farbstoffen mit einer größeren Anzahl von Sulfonsäuregruppen auftreten.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert.
Ein Garn aus Polyamid-Fiiamenten (1100 den/68
Filamente) wurde mit der Oberfläche emer sich
drehenden Rolle in Kontakt gebracht, die in ein Bad der
folgenden Zusammensetzung eintauchte:
Verbindung der Formel
Cl N P
N -N r NH <f |
'■>—. | SO1Na | 5 | (iew | -I | e | ile | HI | Cl | \ | I N |
N |
Dinalriumhvdr | ogenph | osphat | : | (iew | -I | e | ile | . N | ||||
Wasser | Ή | (iew | -I | L' | ile | I \ | NI! |
so daß das Garn 3 Gcw.-% der Farblösiing, bezogen auf
das Fasergewicht, aufnehmen konnte. Das Garn wurde dann in eine Behandlungsvorrichtung eingeführt, wie sie
in F i g. 2 dargestellt ist, während ein Düsenstrahl aus hochkompri^ierter Heißluft von 190 C lüiter einem
Druck von 4 Bar eingeblasen wurde, so i!al.i das Garn zu
Einzelfäden geöffnet und gleichzeitig gekräuselt wurde.
Zu diesem Zeitpunkt wurde die Lösung ties Farbstoffreservieningsmittcls,
welche die Oberfläche der Fasern mehr oder weniger ungleichmäßig bedeckte, abgetrieben
und durch den lloehgescrn» ndigkeits-Düsenstrahl
in feine Ncbcltröpfchen überhihrt, wobei der dabei entstehende Nebel dann die Fäden wieder gleichmäßig
bedeckte, und das Farbsioffreservierungsmitiel wurde
durch Umsetzung mit den Aminogruppen an der Oberfläche daran fixiert.
Das auf diese Weise behandelte Garn sowie ein Garn, das in der gleichen Weise geschrumpft, jedoch nicht mit
dem Farbstoffreservierungsmittel behandelt worden war. wurden zu einem gezwirnten Garn verarbeitet. Aus
diesem gezwirnten Garn wurde ein Teppich hergestellt und in einem Bad der nachfolgend angegebenen
Zusammensetzung eingefärbt:
Direct Red
84
Ein Garn aus Polyamidfilamenten (1100 den/68
Filamente) wurde intermittierend mit der Oberfläche einer sich drehenden Rolle in Kontakt gebracht, die in
ein Bad der folgenden Zusammensetzung eintauchte:
Verbindung der Formel
Cl
Cl
SO1Na 2 Ciew.-Teile
Dmatriimihydroi'.enphosphat 2 (lew.-1 eile
Wasser 1Ki (iew.-1 eile
Dann wurde es sofort in eine Behandlungsvorrichtung «maß F i g. 2 eingeführt, in der es wie in Beispiel 1
oehandelt wurde. Dabei erhielt man ein Filamcntgarn, das auf der Oberfläche der Einzelfäden eine gleichmäßige,
intermittierende dünne Farbstoffreserveschicht einer Dicke von I μπι aufwies.
Das Garn wurde dann zu einem Teppich verarbeitet, der in einem Bad der folgenden Zusammensetzung
gefärbt wurde:
(C. I. 35760) 1 Gew.-"/o, bezogen auf das Fasergewicht
pH-Wert-Einstellungsmittel 0.2 g/l
(Polyphosphorsäure)
unter Anwendung eines Flottenverhältnisses von I : 50 und einer Temperatur von 1000C für eine Zeitdauer von
60 Minuten. Als Ergebnis wurde gefunden, daß das mit dem Farbstoffreservierungsmittel behandelte Garn
überhaupt nicht gefärbt wurde, während das nicht behandelte Garn tief scharlachrot angefärbt wurde.
Es wurden ungefärbte Stücke der vorstehend beschriebenen Garne (behandelt und unbehandeh)
hergestellt und mit Hern oben genannten Farbstoff angefärbt. Der Querschnitt jedes der Garne wurde
mikroskopisch untersucht. Beide wurden in der gleichen Farbtiefe angefärbt. Unter dem Mikroskop war jedoch
zu erkennen, daß die Oberflächenschicht des mit dem Farbstoffreservierungsmittel behandelten Garn· nicht
gefärbt war. Die Dicke der Farbstoffreserveschicht des behandelten Garns betrug 1 μπι.
Der Gehalt an Aminogruppen betrug insgesamt 55 Milliäquivalente/kg Fasern bei dem unbehandelten
Garn bzw. 53 Milliäquivalente/kg Fasern bei dem mit dem Farbstoffreservierungsmittel behandelten Garn. Es
bestand somit kein wesentlicher Unterschied zwischen beiden Garnen, da die Oberflächenschicht, in der die
Aminogruppen blockiert waren, sehr dünn war.
Acid Brown | 2 | (C. !. | 17605) | UGew.-'Vo. |
bezogen auf | ||||
das Fallgewicht | ||||
Acid Red | 57 | (C. I. | 170b 5) | 0.2 Gew.-% |
Acid Blue | 27 | (C. I. | 62055) | 0,35 Gew.-'Vn |
Essigsäure | 2Gew.-% | |||
Wasser | Rest |
unter Anwendung eines Flottenverhältnisses um 1 : 50
bei einer Temperatur von l00nC für einen Zeitraum von 45 Minuten.
Dabei ergab sich, daß die mit dem Farbstofflaser ierungsmittel
bedeckten Teile mittelbraun gefärbt waren, während die mit dem Farbstoffreservierungsmittel nicht
bedeckten Teile tiefbraun gefärbt waren, so -.aß ein
Zweitoneffekt erzielt wurde. Der Zustand der mit dem Farbstoffreservierungsmiltel bedeckten Teile und derjenige
der damit nicht bedeckten Teile war der gleiche wie in Beispiel i.
Fäden aus Polyamidfilamenten (1100 den/68 Filamente),
die parallel zueinander in Abständen von 2 mm angeordnet waren, wurden mit der Oberfläche einer
sich drehenden Rolle in Kontakt gebracht, die in ein Bad der folgenden Zusammensetzung eintauchte:
Verbindung | N | der | Formel |
CI \ |
\ | ||
\ /, C t |
\ C ι |
\ C |
-NH |
I N ^ |
I CI |
N / / |
|
SO1Na
2 Gew.-Teile
Natriumacetat
Wasser
wobei die Fäden die Losung aufnahmen. Die Fäden wurden dann mit einer Metallwalze bis zu einer
Flüssigkeitsaufnahme von 20 Gew.-% abgequetscht und bei 50° C langsam getrocknet Anfänglich verdampfte
bei dieser verhältnismäßig tiefen Temperatur nur Wasser und es entstand ein Flüssigkeitsfilm mit einer
hohen Konzentration an Farbstoffreservierungsmittel auf der Faseroberfläche. Nach der Erhöhung der
Temperatur auf 1500C reagierte das Farbstoffreservierungsmittel
mit den Aminogruppen in den Fasern und es entstand eine Farbsioffreserveschicht
Die auf diese Weise behandelten Fäden wurden mit einem Filamentgarn verzwirnt, das nicht behandelt
worden war. Das verzwirnte Gam wurde in einem wäßrigen Bad der nachfolgend angegebenen Zusammensetzung
ι r~< λ/.
1 VJCW.--7U
0,2 g/l
Direct Red 84 (C. 1.35760)
pH-Wert-Einstellungsmittel
(wie in Beispiel 1)
(wie in Beispiel 1)
in einem Flottenverhältnis von 1 :50 bei einer Temperatur von 1000C 60 Minuten lang gefärbt.
Während das behandelte Garn überhaupt nicht gefärbt wurde, färbte sich das unbehandelte Garn in
einer tief scharlachroten Farbe an.
Das gleiche gezwirnte Garn wurde in einem Bad der folgenden Zusammensetzung
Acid Yellow | 17 | (Cl | .18965) | 0,5 Gew.-%, |
bezogen auf | ||||
das Fasergewicht | ||||
Acid Blue | 25 | (Cl | .62055) | 1 Gew.-% |
Essigsäure | 03 Gew.-% |
bei einer Temperatur von 1000C 60 Minuten lang
gefärbt. Während das unbehandelte Garn grün gefärbt wurde, färbte sich das behandelte Garn blau. Der
Querschnitt der behandelten Filamente zeigte, daß die Dicke der Farbstoffreserveschicht weniger als 2 μτη
betrug.
Schnitzel aus einem Polyamid mit einer relativen Viskosität von 2,5 wurden zum Schmelzen gebracht und
bei einer Temperatur von 260° C und einer Aufwickelgeschwindigkeit von 800 m/Min, zu einem Filamentgarn
versponnen. Das Filamentgar.i wurde mit einer Behandlungsflüssigkeit der nachfolgend angegebenen
Zusammensetzung bis zu einer Flüssigkeitsaufnahme von 6Gew.-%, bezogen auf das Fasergewicht, mittels
einer Befeuchtungswalze befeuchtet und aufgewickelt:
Verbindung der Formel
2 Gew.-Teile Zur Herstellung des Bades wurde Natriumsulfat ir
Wasser aufgelöst und die Lösung wurde auf 20° C 96 Gew.-Teile abgekühlt Die Verbindung (a) wurde dann der Lösung
zugesetzt und durch Rühren mit einem Hoehgeschwin· 5 digkeitsrührer darin dispergiert. Diese Dispersion
wurde mit dem Spinnöl gemischt das dann emulgieri wurde. Das Garn wurde anschließend auf das Vierfache
seiner Anfangslänge verstreckt
Eine weitere Probe des gleichen Filamentgarns wurde
ίο in der gleichen Weise behandelt, wobei diesmal jedoch
das Behandlungsbad die Verbindung (a) nicht enthielt Die beiden Garne wurden miteinander gemischt. Da:
erhaltene Mischgarn wurde mit Acid Red 145 (C. 1.23905) angefärbt so daß man ein tiefrot-weiC
gemustertes Garn erhielt Beim Anfärben mit Acic Yellow 65 (CI. 14170) wurde das Mischgarn gelb
jedoch mit etwas unterschiedlicher Farbtiefe angefärbt Beim Anfärben mit einem Gemisch aus Acid Red 145
(C I. 23905) und Acid Yellow 65 (C. I. 14170) wies das Garn ein Orange-Gelb-Muster auf.
Das vorstehend beschriebene Bad wurde kontinuierlich verwendet und das nach 5 Tagen gesponnene Garn
wurde auf seine Farbtönung nach dem Anfärben hin untersucht. Dabei wurde festgestellt, daß die Farbtö-
>5 nung praktisch die gleiche war wie am ersten Tag.
Zu Vergleichszwecken wurde Natriumsulfat, das zut Heiabfetzung der Löslichkeit der Verbindung (a]
verwendet wurde, aus dem Bad weggelassen und das Bad wurde auf 300C erwärmt, um die Verbindung (a]
jo vollständig zu lösen. Das Spinnen wurde kontinuierlich
einige Tage lang fortgesetzt wobei während dieser Zeil das Behandlungsbad verwendet wurde. Nach 3 Tager
hatte sich die Farbtönung des gefärbten Garns deutlich verändert.
Ein Filamentgarn aus einem Polyamid wurde mil einer sich drehenden Rolle in Kontakt gebracht, die ir
ein Bad der nachfolgend angegebenen Zusammenset-ίο
zung eintauchte:
Verbindung der Formel
NH
Cl
Dinatriumhydrogenphosphat
SO.,Na
5 Gew.-% 0.5 Gcw.-%
NyN
Cl
Spinnöl
Natriumsulfat
Wasser
N(CH,)-<
SOjNa
(a) 3 Gew.-%
15 Gew.-% 5 Gcw.-%
Rest und dann mit einem Düsenstrahl aus heißer Druckluft von 180°C und einem Druck von 4 Bar gekräuselt. Beim
Anfärben des Garns mit Reactive Red 17 (C. I. 18155] färbten sich nur die Schnittflächen der Filamente. Dieses
Garn wurde mit einem Garn kombiniert, das in gleicher Weise gekräuselt, jedoch nicht mit dem Farbstoffreservierungsmittel
behandelt worden war, und die Mischung wurde dann mit einem Bad der nachfolgend angegebenen
Zusammensetzung
Acid Red 35 (C. I. 18065) 0,5Gew.-%.
bezogen auf das Fasergewicht
Acid Blue 40 (C 1.62125) l.2Gew.-"/o
bei einem Flottenverhältnis von 1 :50 und bei einer Temperatur von 1000C 40 Minuten lang gefärbt. Das
modifizierte Garn und das Garn mit der normalen
Anfärbbarkeil wurden blau bzw. violett gefärbt.
Zu Vergleichszwccken wurden zwei Polyamidgarne,
die tief anfärbbar bzw. normal anfärbbar waren, miteinander kombiniert und in der gleichen Weise wie
oben gefärbt, der dabei erzielte Viclfarbeneffckt war jedoch unzureichend, da nur eine bläulichviolctt/rötlichviolett-Musterung
auftrat.
Schnitzel aus einem Polyamid mit einer relativen Viskosität von 2.5 wurden aufgeschmolzen und bei einer
Spinntemperatur von 260' C und einer Aufwickelgeschwindigkeit von 800 m/Min, zu einem filamentgarn
versponnen. Das Garn wurde mit einer ßehandliings flüssigkeit der nachfolgend angegebenen Zusammensetzung
Verbindung der formel
I
I
. N
ΐ I
1
ι
Spinnöl
Wasser
Wasser
NII Λ
(Ί
SO1Na
Rest
in einer Menge von 6 Gcw.-%. bezogen auf das
fascrgcwichl. unter Verwendung einer sich drehenden
Rr»!k behandelt und aufgewickelt. Das iinvcrstrecktc
Garn wurde auf das Vierfache seiner Anfangslänge verstreckt. Reim Anfärben des vorstreckten Garns mit
Reactive Red 17 (C. I. 1 ίί 155) wurden nur die
Schnittflächen der filamente gefärbt. Dieses Garn wurde mil einem Garn kombiniert. d;is in einem
Bchandlungsbad der vorstehend angegebenen Zusammensetzung,
das jedoch die Verbindung (b) nicht enthielt, behandelt worden war. Wenn das dabei
erhaltene Mischgarn mit einem Bad der nachfolgend angegebenen Zusammensetzung
Reactive Blue
Acid Yellow
2 (C. 1.61211)
65 (C.I. 14170)
LOGcw.-0/».
bezogen auf
das Fasergewicht 0.5 Gew. %
bezogen auf
das Fasergewicht 0.5 Gew. %
bei einem pH-Wert von 5.5 «ic in Beispiel 1 gefärbt wurde, ergab sich eine 'ief-gclbc Ivw. tief-blaue
färbung.
B e i s ρ i c I 7
Fin Polyamid filamentgarn (1100 den'M filamente)
wurde mit einer Bchandlungslösiing I der nachfolgend
angegebenen Zusammensetzung
Verbindung der formel
SO1Na
NII
Dinalriumu}drogenphosphal 0.5 Gc\v.-%
Wasser Rest
sowie einer anderen Behandlungslösung 2 der nachfolgend
angegebenen Zusammensetzung
Verbindung der formel
CI
SO1Na
N
Y ,V-NH
Y ,V-NH
NyN
Cl
Dinalriumhydrogcnphosphal
Jn Wasser
Jn Wasser
0.5 (iew.-% Rest
jeweils unabhängig und intermittierend nur über die Länge des Garnes behandelt. Danach wurde unter
Verwendung von heißen Druckluftstnimcn von 180"C
und 4 Bar eine Kräuselung durchgeführt.
Wenn das dabei erhaltene Garn mil Acid Blue 80 (C. I.
61585) in üblicher Weise angefärbt wurde, wurden die Teile des Garns, die keine der Behandlungslüsungen 1
und 2 aufgenommen hatten, tiefblau gefärbt, die Teile,
die nur die Bchandlungslösung 2 aufgenommen hatten, wurden hell- bis mittclblau gefärbt und die Teile, die nur
die Bchandlungslösung 1 aufgenommen halten, wurden hellblau gefärbt. Die Teile, an denen sich die
Bchandlungslösungcn I und 2 überlappten,blieben weiß.
Beim Anfärben des Garns mit Acid Yellow 65 (C. I. 14170) ergab sich nur eine sehr geringe unterschiedliche
Farbtönung. Beim Anfärben des Garnes mit einem Gemisch der beiden oben genannten farbstoffe
wurden die oben genannten Teile blaugrün. grün, gclbgrün bzw. gelb gefärbt, was einen komplizierten
Farbeffekt ergab.
Wenn das Garn mil einer Mischung aus
Acid Yellow
Acid Red
Reactive Blue
Acid Red
Reactive Blue
25 (C. I. 18835) 0.8Gcw.-%
158 (C. 1.20530) 0.5 Gcw.-%
5 (C. 1.61210) 0.3Gcw.-%
angefärbt wurde, wurden die Teile, die mit der
flüssigkeil I. der flüssigkeit 2. beiden flüssigkeiten
oder überhaupt keiner flüssigkeit behandelt worden -,(ι waren, rötlich-gelb, orange, gelb bzw. ticforaun gefärbt.
fs wurden die nachfolgend angegebenen beiden Hchaiidliingsflüssigkcilcn. die Farbsioflrcscrvicnings
mittel enthielten, intermittierend auf Polyamid filamerilgarnc
entlang der länge des Garns aufgebracht und w ic in Beispiel I beschrieben fixiert:
N N
I Ii
N N
N N
Nl(H1)
(I
Cl
Dinatriumhydrogenphosphut
Wasser
Behundliingsflüssigkeit 2
Behundliingsflüssigkeit 2
0,5 | 22 Gew.-"/« |
49 | 361 18 Dinutriumhydrogenphnsphut |
0,5 Gew.-Teilc |
Rest | Spinnül | 20 Gevv.-Teile | ||
"l | Wasser | Rest |
4 ιΓΝΗ
s/ V
SO3Na
CI
I Gew.-%
OH
Y '
ΝγΙ
Cl
Wasser
-N-
C-N=N
/ V
SO3Na
Das unverstreckte Garn wurde nach 2tägigem Stehenlassen in einem Raum bei einer Temperatur von
200C und einer relativen Feuchtigkeit von 65°/ unter Verwendung eines Streckzwirners vers'.reckt. Das
Verstreckungsverhältnis wurde absichtlich intermittierend variiert, um ein dickes-dünnes Garn zu erzeugen
(Verstreckungsverhältnis im dicken Abschnitt= 1,1 fach, im dünnen Abschnitt=4fcch). Nach dem Waschen mit
Wasser wurde das Garn mit Acid Yellow 29 (C. 1.18900)
angefärbt. Dabei erhielt man ein Garn mit sehr kontrastreichen Farben, wobei die dicken Abschnitte
tief und die dünnen Abschnitte hell gefärbt waren.
CH3
2 Gew.-% Rest
beim Anfärben des Garns mit Acid Blue 80(C. 1.61585)
wurde es tiefblau, hellblau, grün und gelb gefärbt.
Aus dem wie vorstehend beschrieben behandelten Garn wurde ein Tuftingteppich hergestellt und mit Acid
Blue 80 (C. 1.61585) unter Verwendung nur eines Färbebades angefärbt. Der Teppich wies den gleichen
Farbeffekt auf und hatte außerdem noch eine größere Bauschigkeit als tin Teppich, der aus dem gefärbten
Garn hergestellt worden w.~r.
Es wurden Polyamidfilamente schmelzgesponnen und das daraus hergestellte Garn wurde vor dem Aufwikkeln
bis zu einer Flüssigkeitsaufnahme von 6 Gew.-% mit einer Behandlungsflüssigkeit der nachfolgend
angegebenen Zusammensetzung behandelt:
Verbindung der Formel
Cl
Cl
NH
SO3Na
Beispiel iO
Ein tief anfärbbares Polyamidgarn, das pro kg 72 milliäquivalente Aminogruppen enthielt, wurde einer
oberflächlichen Farbstoffreservierungsbehandlung nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren unterworfen.
Dieses Filamentgarn wurde mit einem gekräuselten, hell anfärbbaren Polyamidgarn mit einem Aminogruppengehalt
von 37 Milliäquivalenten pro kg kombiniert. Das kombinierte Garn wcirde in einer wäßrigen Lösung, die
1 Gew.-% Acid Yellow 29 (C. I. 18900) enthielt, 45 Minuten lang bei 1000C gefärbt. Das mit dem
Farbstoffreservierungsmittel behandelte Garn wurde tiefer gefärbt als das bsll anfärbbare Garn. Beim
Anfärben mit Acid Blue 80 (C. I. 61585) auf die gleiche Weise wie oben wurde das mit dem Farbstoffreservierungsmittel
behandelte Garn heller gefärbt als das hell anfärbbare Garn. Beim Anfärben mit Reactive Red 3
(Cl. I. 18159) oder Reactive Biue 5 ((J. 1.61210) auf die
gleiche Weise wie oben wurde das mit dem Farbstoffreservierungsmittel behandelte Garn praktisch gar
nicht gefärbt.
Wenn das kombinierte Garn mit einer Kombination der oben genannten Farbstoffe (jeweils 0,5 Gew.-°/o,
bezogen auf das Fasergewicht) gefärbt wurde, wurde eine Färbung in den nachfolgend angegebenen verschiedenen
Farbtönen erzielt:
5 Gew.-Teile
Mit FarbstofTreservierungsmittel
behandeltes Garn
behandeltes Garn
Hell anfärbbares
Garn
Garn
Acid Yellow
+ Acid Blue
Acid Yellow
+ Reactive Red
+ Acid Blue
Acid Yellow
+ Reactive Red
Acid Yellow
+ Reactive Red
+ Reactive Blue
+ Reactive Red
+ Reactive Blue
29 (C.I. 18 900)
80 (CI. 61 585)
29 (C.I. 18 900)
3 (CI. 18 159)
29 (C.I. 18 900)
3 (CI. 18 159)
5 (Cl. 61210)
grünlich gelb
gelb
gelb
bläulich grün
scharlachrot
tiefbraun
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Hydrophobe Polyamidfasern, die durch Blockieren der Aminogruppen mit einer Verbindung der
folgenden allgemeinen Formel
in
Hai
MO3SCH2CFi2SO2-V-(A)n
Hal N
Hai
CONH-Y-(A)n
HaI-CH = C(HaI)-CONH-Y-(A)n
worin Hai die Gruppen F, Cl oder Br, B die Gruppen
H, Cl oder F, Y eine (n ■<- l)-wertige substituierte
oder unsubstituierte aromatische oder aliphatische Gruppe, A eine anionische Gruppe, η die Zahl O oder
eine positive ganze Zahl, M Wasserstoff, ein Alkalimetall oder Ammonium bedeuten, während Z
eine Gruppe der Formel X-Y-(A)n ist, in der Y, A
und π die oben angegebenen Bedeutungen besitzen, und X die Gruppe -O-, -S- oder -NR-darstellt,
wobei R Wasserstoff oder eine niedere Alkylgruppe bedeutet,
für anionische Farbstoffe nicht anfärbbar oder differenziert anfärbbar gemacht sind, dadurch
gekennzeichnet, daß nur die Aminogruppen auf den Oberflächen blockiert sind, wobei die Dicke
der gegenüber den Farbstoffen reservierten Schicht geringer als 2 μιη ist und diese Schicht auf der
gesamten Oberfläche oder intermittierend entlang der Längsrichtung der Fasern ausgebildet ist.
2. Verfahren zur Herstellung der nicht anfärbbaren oder differenziert anfärbbaren hydrophoben
Polyamidfasern nach Anspruch !,dadurch gekennzeichnet,
daß die in Anspruch 1 genannten reservierend wirkende Verbindung in Form einer wäßrigen Lösung oder Dispersion oder einer
Lösung in einem organischen Lösungsmittel auf die Oberfläche eines Filaments der hydrophoben Fasern
aufgebracht wird und das Filament anschließend mit Hilfe eines turbulenten Stroms eines unter hohem
Druck stehenden Gases zu Einzelfäden geöffnet wird, wobei das die Oberfläche der Fäden bedeckende
Behandlungsmittel die Fäden in Form eines Aerosols verläßt und dann die Oberflächenschicht
der Fäden wieder bedeckt, und daß dann die so behamk-lten Fäden mittels Wärme getrocknet
werden und das Reservierungsmittel fixiert wird,
3. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die reservierend
wirkende Verbindung nicht vorher aufgetragen wird, sondern in dem turbulenten Gasstrom
enthalten ist oder direkt in den turbulenten Gasstrom eingeblasen wird und auf diese Weise in
Form eins Aerosols die durch den turbulenten Gasstrom geöffenten Fäden bedeckt.
4. Verfahren zur Herstellung der nicht aiiiärbbaren
oder differenziert anfärbbaren hydrophoben Polyamidfasern nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die in Anspruch 1 genannte reservierend wirkende Verbindung als wäßrige Lösung oder
Dispersion oder als Lösung in einem organischen Lösungsmittel auf die Oberfläche der hydrophoben
Polyamidfasern aufgebracht wird, die Polyamidfasern abgequetscht, bei einer Temperatur von nicht
mehr als 500C getrocknet und dann zur Fixierung einer trockenen Wärmebehandlung unterworfen
werden.
5. Verfahren zur Herstellung der nicht anfärbbaren oder differenziert anfärbbaren hydrophoben
Polyamidfasern nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in Anspruch 1 genannte reservierend
wirkende Verbindung in der in Anspruch 4 angegebenen Form auf unverstrecktes Garn aus
hydrophoben Polyamidfasern aufgebracht wird, worauf das Garn bei einer Temperatur von nicht
mehr als 500C getrocknet und dann mit oder ohne Wärmeeinwirkung verstreckt wird, um die reservierend
wirkende Verbindung auf den Fasern zu fixieren.
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