DE2249361A1 - Hydrophobe fasern mit gesteuerter anfaerbbarkeit - Google Patents
Hydrophobe fasern mit gesteuerter anfaerbbarkeitInfo
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Description
DR, MÜLLER-BOR£ DIPL.-PHYS. DR. MAMITZ DIPL.-CHEM. PR. DEUFEL
DIPL.-ING. FINSTERWALD DIHu.-IWa. GRÄMXOW ,
PATENTANWÄLTE
22493St
D/bg - T 1204
Toyo Boseki Kabushiki Eaisha
Osaka / JAPAN
Hydrophobe Fasern mit gesteuerter Anfärbbarkeit
Die Erfindung betrifft hydrophobe Fasern, die Amino-Gruppen
enthalten, und bei denen nur die Oberflächenschicht so behandelt ist, dass sie Reserveeigenschaften
hat, um die Fasern nicht anfärbbar oder differenziert anfärbbar
zu machen. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung; dieser Fasern.
Ziel der Erfindung sind daher hydrophobe Fasern, die
Amino-Gruppen enthalten, und mit anionischen Farbstoffen
nicht anfärbbar oder differenziert anfärbbar sind.
Weiteres Ziel der Erfindung sind hydrophobe Fasern mit Amino-Gruppen, die nur bei Verwendung von anionischen
Farbstoffen differenziert anfärbbar sind. Weiterhin ist
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Ziel der Erfindung ein Verfahren zur Erzeugung der
oben erwähnten hydrophoben Pasern mit Aminogruppen, die nicht oder differenziert anfärbbar sind.
Die Erfindung wird im folgenden im einzelnen teilweise an Hnnd der beigefügten Zeichnungen beschrieben.
Darin bedeutet
Fig. 1 einen cchema tischen Querschnitt einer Facer gemäss
einer Ausführungsform der Erfindung, und
Fig. 2 ir. t ein schematischer längs schnitt einer Vorrichtung,
die zur Erzeugung der erfindungsgemäsaen
Fasern geeignet ist.
Fig. 1 zeigt einen schema tischen Querschnitt einer Einzelfaser
gemäsa der Erfindung. Die Bezugszahl 1 bezeichnet eine Schicht, die so behandelt ist, dass sie Reserveeigenschaften
für den Farbstoff hat und somit die Faser nicht anfärbbar oder differenziert anfärbbar wird,
was im nachfolgenden der Einfachheit halber als Farbstoffreaerveochicht
bezeichnet v/ird. Die Bezugszahl 2 bezeichnet den gewöhnlichen Farbstoff aufnehmenden Kernteil
der FaGSr.
Die hydrophobe Faser gemäss der Srfindung hat vorzugsweise
eine Dicke der Farbstoffreserveschicht von durchschnittlich
weniger als 2 Mikron. Wenn die Dicke der oberflächlichen Farbstoffreserveschicht 2 Mikron im Durchschnitt
übersteig L-, wird der Effekt der vorliegenden Srfindung allmählich herabgesetzt.
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Das Vorliegen einer solchen Farbstoffreserveschicht 1
kann aus der Tatsache bestätigt werden, dass, wenn die Pasern der Erfindung mit einem anionischen Farbstoff"
angefärbt werden, insbesondere mit eiiBn Farbstoff mit
mehr als 3 SuIfonsäuregruppen, beispielsweise Brimarene
Brilliantrot X-2B (ein Reaktivfarbstoff, hergeütellt
von Sandoz) und unter einem Mikroskop betrachtet werden, die Fasern nur von den abgeschnittenen Enden her
angefärbt werden.
Die Farbstoffreserveschicht 1 ist mit anionisohen Farbstoffen
nicht anfärbbar, weil die Amino-Gruppen in dieser Schicht der hydrophoben Faser durch kovalente Bindungen
blockiert sind. Während jedoch einige Farbstoffe tatsächlich die Farbstoffreserveschicht praktisch nicht
durchdringen können, können andere durch diese Schicht verhältnismässig leicht durchtreten im G-egensatz zu
hydrophoben Fasern, die bis zum Kern der Fasern vollständig nicht anfärbbar oder gering anfärbbar gemacht
wurden. So können von den anionischen Farbstoffen diejenigen mit einer einzigen SuIfonsäuregruppe durch die
Farbstoffreserveschicht 1 durchtreten und selbst den Kern der Fasern genügend anfärben. Mit Zunahme der Anzahl
der Sulfonsäuregruppen in dem Farbstoff jedoch wird es für den Farbstoff immer schwierigen, durch die Farbstoffreserveschicht
durchzutreten, und daher werden die Fasern letztlich nicht angefärbt. Durch Anwendung,dieses
Phänomens, können die Fasern der Erfindung unter Erzielung eines Mehrfarbeneffektes angefärbt werden. Selbstverständlich
ist es möglich, eine andere Art von Farbstoff in Kombination zu verwenden, beispielsweise Dispersionsfarbstoffe.
Überdies ergibt die Anfärbung mit
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anionischen Farbstoffen gefärbte Erzeugnisse von heller kräftiger Färbung mit guter Echtheit gegen Nassbehandlung
und Licht.
Es ii.it auch möglich, kompliziertere Mehrfarbeneffekte
zu erzielen, wenn die Farbstoffreserveschicht teilweise entlang der Länge 'der hydrophoben Fasern ausgebildet
wird. Die Anfärbbarkeit kann auch in verschiedener Y/eise verändert werden, beispielsweise durch Veränderung
der Dicke der Farbstoffreservebohicht, der Dichtheit
der Blockierung der Amino-Gruppen usw. Sehr attraktive Mehrfarbeneffekte können auch durch Kombination von
Farbstoffen mit verschiedener Anzahl von Sulfonsäuregruppen erzielt werden.
Die Fasern der Erfindung eignen sich zur Erzeugung von Garnen oder Tuchen mit Pfeffer-und-Salz Effekt durch
Kombination mit anderen hydrophoben Fasern, die Amino-Gruppen unterschiedlicher Anfärbbarkeit enthalten, oder
mit anderen Fasertypen. Insbesondere die Verwendung von Fasern gernäss der Erfindung in Innendekorationsartikeln,
wie Teppichen, gibt mehrfarbige Produkte mit reizvollen Effekten, die bei herkömmlichen Erzeugnissen nicht erzielt
werden.
Im allgemeinen können die hydrophoben Fasern der·Erfindung
erzeugt werden, indem eine Verbindung mit" Gruppen, die
zur Verknüpfung mit den Amino-Gruppen in den Fasern unter Ausbildung kovalenter Bindungen befähigt ist, mit
nur dem Oberflächenteil der Faser umgesetzt'wird. Solche
Verbindungen mit Gruppen, die zur Ausbildung von
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kovalenben Bindungen mi i; Amino-Gruppen befähigt /yind, ..
oind vorzugsweise farblose oder weisse Verbindungen mit
hochgradig reaktiven Gruppen,' die zur Umsetzung
•mit Amino-Gruppen befähigt sind, beispielo-weise Halogentriazinyl-,
Halogenpyrimidinyl-, Plalogenehinoxalyl-,,
Halo.g3iiuG.rylan.ido-, Vinylsulfogruppen und dergleichen,
oder beliebige andere Gruppen, die diese Gruppen erzeugen können. 25a können jedoch auch gefärbte· Yerbin-,
düngen fur die Zwecke der Erfindung eingewandt werden.
Ibenfallo geeignet üind Verbindungen mit anioniaohen
Gruppen, beispielsweise BuIfonat-, öarboxylat-, Sulfat-,
Phosphätgruppen und dergleichen,·neben den hochgradig
reaktiven Gruppen, die zur Umsetzung mit Aminogruppen
befähigt -sind. - ■ .
Speziellere Beispiele oolcher Verbindungen sind diejenigen
der folgenden nilgemeinen -Formeln·:
Hal . Hal
oder HaI-OPI=O ( Hal) -00IiH-Y-(A).
3 0 9 Ö 1 5 / 1 H 1
- β—
worin FaI die Gruppen P, Cl oder Br, Z die Gruppe
-X-Y-(A)n, B die Gruppen F, Cl oder P1 X die Gruppen
-0-, -8- oder -1!R-, Y eine (n + 1)-wertige substituierte
oder unsubstituierte aromatische oder aliphatische
Gruppe, Λ eine anionische Gruppe, η die Suhl 0
odsr eine positive ganze Zahl, Li Wasserstoff, ein Alkalimetall
oder Ammonium und R Wasserstoff oder eine niedere
alZylgruope bedeuten.
Zu den aminogruppenhaltigen hydrophoben Fasern gehören Polyamidfasern, wie Nylon-6, Nylon-66; Protein-Acrylnitril-Pfronfcopolymerfasern,
wie Chinon (hergestellt von i'oyobo Co.); Fasern von Polyestern, Polyurethanen,
Polyacrylnitril, Polypropylen und dergleichen, die copolymerisiert,
pfropfcopolymerisiert oder mit einer Verbindung
mit einer Amino-Gruppe, beispielsweise Aminoalkyl·!
eryln t und dergleichen, gemischt sein können. Unter dieoen sind Polyamidfasern am meisten bevorsugt.
Die mic der oben erwähnten Verbindung zu behandelnde
Faser liegt gewöhnlich in Form von Fasern, Filamenten ·
oder Garn vor, jedoch kann manchmal die Behandlung auch an Fasern in Form von gewobener, gewirkter oder gestrickter
oder ungewobener Ware oder an Papier durchgeführt werden.
Ss gibt verachiedene Methoden zur Umsetzung des Oberflächenteils
der Faser mit der Verbindung die Gruppen aufweist, die zur Verknüpfung mit den Amino-Gruppen unter
Bildung kovalenter Bindungen befähigt sind.
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Eine dieser Methoden "besteht darin, das: Farbetoffreservemittel
auf die Fasern in einem nebelähnlichen Zustand (Aerosol) aufzubringen', in einer Weise, wie
sie in Flg. 2 gezeigt ist. Darin bedeutet die Bezugszahl 3 ein Mittel zum Aufbringen eines Farbstoffreservierung
smittelij auf die Faser a. Die Bezugszahl 4 bedeutet den Hauptkörper der Behandlungsvorrichtung, und die
Bezugszahl 5 bezeichnet ein ZuIeitungsrohr für Ho ehdruckgas.
Die zu behandelnden Fäden (Filamente) a v/erden durch die Auftragsvorrichtung 3 für das Farbstoffrecervierungsmittel
bei niederer Temperatur auf den Oberflächen mit dem Farbstoffreservierungsmittel versehen,
und dann durch Zufuhrwalzen 6, 6' in die Behandlungsapparätur
4 eingeführt. Da der iSinlass 7 des Hauptkörpers 4 verengt ist, und das aus der Hochdruckgasleitung
5 zugeführte Hochdruckgas von den Gasauslässen 8, 81
nach unten als Düsenstromauatritt, werden die Fäden a
in die Vorrichtung 4 hineingezogen. Der Fadendurchgang in der Vorrichtung 4 erfährt im ^eIl 9 eine kräftige Erweiterung,"
so dass der laminare Düsenntrom darin in eine kräftige turbulente Strömung umgewandelt wird. Dabei werden
auch die Fäden a in eine kräftige Vibration versetzt und geöffnet, und das die Oberflächen des Fadens a
teilweise bedeckende Behandlungsmittel verlässt die Fäden und schwimmt in Form eines Hebels, was nun zur ¥iederbedeckung
der Oberflächenschicht der Fäden führt. Die an der Oberfläche das abgeschiedene Eeservemituel aufweisenden
Fäden werden dann durch- den Heizkörper 10 getrocknet,
der am unteren Teil der Behandlungsvorrichtung liegt, ν/ο die Reaktion auf den Fadenoberflächen beendet
3 O 9 8 1 5 / 1 H 7
wird. Die oberflächenbehandelten Pasern v/erden durch
Abziehrollen 11, 11· herausgeführt und auf einer Spule
12 aufgev/ickelt. Wenn komprimierte Heißluft als Hochdruckgas verwendet wird, ist der Heizkörper 10
nicht immer erforderlich.
Bei der oben erwähnten Methode kann das Farbstoffreservierung smitt el direkt am Einlass 7 der Behandlungsapparatur oder am Erweiterungsteil 9 zugeführt v/erden«
G-ewünschtenfallo kann das Mittel im Hochdruckgas enthalten
sein. Die Fäden müssen nicht notwendigerweise ungezwirntes Garn sein, sondern können auch in Form von
schwach gezwirntem Garn mit weniger als 100 Zwirnungen pro Meter vorliegen.
Ein weiteres Beispiel der Behandlung besteht darin, dass ein Erzeugnis, auf welches das Farbstoffreoervierungsmittel
aufgebracht wurde, abgequetscht und bei tiefer Temperatur getrocknet und dann zur Fixierung des Mittels
einer Y/ärmebehandlung unterworfen wird.
Ein weiteres Beispiel der Behandlung besteht darin, unverstreckte Fäden, auf welche das Farbstoffreservierungsmittel
aufgebracht wurde, zu trocknen und dann zu verstrecken, um das Mittel durch die bei der Verstreckung
entwickelte Wärme zu fixieren, oder unter Wärme zu verstrecken VM das Mittel zu fixieren.
Bei den oben erwähnten letztgenannten zwei Methoden soll te das behandelte Erzeugnis vorzugsweise nicht auf eine
Temperatur von mehr als 5O0O vor dem Trocknen gebracht
werden. Wenn das Erzeugnis über diese Temperatur ge-
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bracht wird, kann das Farbstoffreservierungsmittel in den Kern der Faser eindringen und daher kann die
Faser der Erfindung nicht erhalten werden. Wenn die Temperatur nach dem Trocknen erhöht wird, reagiert
das Farbstoffreservierungsinittel mit den Amino-Gruppen auf den Faseroberflächen und wird fixiert, so dass
es nicht in den Kern der Fasern diffundiert.
Das Färbstoffreservierungsmittel kann als wässrige Lösung
oder als Lösung in einem organischen Lösungsmittel angewandt v/erden. Vorzugsweise wird es jedoch
als wässrige Dispersion unter geeigneter Einstellung der Konzentration und der (nass)-Aufnahme derart angewandt,
dass die Fasern 0,01 bis 0,5 Gew.-fo des Mittels,
bezogen auf Fasergev/icht, aufnehmen können.
Wenn das Farbstoffreservierungsmittel in Form einer wässrigen Lösung angewandt wird, können die reaktiven
Gruppen im Mittel mit Wasser reagieren und hydrolysieren, so dass die Reaktivität mit Amino-Gruppen allmählich
erniedrigt wird. Daher wird in solchen Fällen die Wasserlösliohkeit
des Mittels vorzugsweise erniedrigt, beispielsweise indem die Behandlungsflüssigkeit bei tiefer
Temperatur gehalten wird, oder indem die 'SuIf onsäuregruppen
modifiziert werden, indem sie in die Form der Salze oder freien Säure mit geringer Wasserlöslichkeit
überführt werden, oder indem ein Mineralsalz, wie Natriumsulfat, natriumchlorid und dergleichen, zugefügt wird,
so dass die Hydrolyse nur -von den Oberflächen der dispergierten
Teilchen aus erfolgt und daher das Mittel stabil gehalten
v/ird.
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Die Ilethoden zur Ausbildung einer intermittierenden
Farbstoffreservierungsoberflächenschicht entlang der
Längsrichtung der Fasern umfassen
1. die Methode zur intermittierenden Aufbringung des
Farbs toff roserveinittels entlang der längsrichtung
der Fasern,
2. ein Verfahren, bei welchem nach Aufbringen des Mittels auf die gesamten Oberflächen der Fasern und Fixierung
an einigen Teilen der Oberflächen das Farbstoffreservemittel a η den anderen Teilen entfernt wird ^ und
3. eine Methode, bei welcher nach Aufbringen des Farbstoffreservemittels
auf die ganzen Oberflächen der Fasern und Fixierung einige "eile der Oberflächenschicht
abgezogen werden.
Ein Beispiel der Methode 1 besteht darin, dass laufende Garne intermittierend mit einer Zufuhr-walze für Farbstoff
renervemittel in Kontakt gebracht werden. Ein Beispiel
der Methode 2 besteht darin, dass nach Aufbringen und Trocknen des Farbstoffreservemittels einige Teile des
Mittels auf den Garnen oder der Ware fixiert werden, und die Garne oder die Ware dann gewaschen werden, um das
Mittel von den anderen Teilen zu entfernen. Sin spezielles Beispiel dieser Methode besteht darin, dass nach
dem Aufbringen des Farbstoffreservemittels auf unverstreckte
Fäden und Trocknen derselben die Fäden in einigen. Teilen verstreckt werden, und somit das Farbstoffreservemittel
durch die Viarmeentwicklung der Verstreckung
auf den Fäden fixiert wird. Da in diesem Falle die Fäden zu "dickem und dünnem" Garn gebildet werden, wird der
Kontrastunterschied der Färbung weiter verstärkt, was interessante Effekte ergibt. Zu Beispielen der Methode 3
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gehört das Pressen der Pasern mit einem Paar Zahnrädern,
das Abkratzen einiger Teile der Faseroberflächen mit
einer Kante, das Pressen eines Teils der Fasern mit einer
Heisswalze, das Durchleiten 'der Fasern durch Sand
oder Glaspulver und dergleichen, das starke Pres.sen einiger Teile der Fasern mit profilierten Heisswalzen,
das starke Pressen von Fasern, die auf grobem Tuch aufliegen, wie als Litze oder grobes Papier,, mit Heisswalzen
und dergleichen.
Die so erhaltenen Fasern werden vor allem mit änionischen Farbstoffen gefärbt, einschliesslich von gewöhnlichen
sauren Farbstoffen, metallisierten Farbstoffen, Direktfarbstoffen,
Reaktivfarbstoffen und dergleichen, und jeder dieser Farbstoffe kann zufriedenstellend verwendet
werden. Wie oben erwähnt, hängt die Anfärbbarkeit der Fasern von der Anzahl der SuIfonsäuregruppen in dem Farbstoff
ab. Beispiele von Farbstoffen, die eine einzige SuIfonsäuregruppe enthalten, sind CI. Säuregelb 25, 29,
49, 64, 65, 110, 135, 159, 168, c.I. Säureorange 116, 127,
0.1. Säurerot 32, 57, 257, 266, 333, 334, Ci. Säureviolett
31,41, CI. Säureblau 25, 27, 40, 41,47, 62, 72, 78, 106, 129, 230, CI. Säuregrün 83, CI. Säurebraun 248 und dergleichen.
Beispiele von Farbstoffen mit zwei Sulfonsäuregruppen sind CI. Säuregelb 17, 38, 42, 44, 79, CI. Säureorange
33, CI. Säurerot 37, 154, 157, 168, CI. Säureviolett 48, CI. Säureblau 80, 112, 182, 203, C.I. Säuregrün 27, 41 und dergleichen. Beispiele von Farbstoffen
mit drei oder mehr SuIfonsäuregruppen sind CI. Säurerot 145, CI. Direktrot 95, CI. Reaktivgelb 2, 12, CI. Reaktivorange
2, CI. Reaktivrot 3, 4, 9, 12, 17, 56, CI. Reaktivblau 2, 5, 10, 52 und dergleichen.
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Die Färbebedingungen können diejenigen sein, wie sie für das gewöhnliche Anfärben mit anionischen Farbstoffen
verwendet werden. Bevorzugte Bedingungen sind ein pH von 4-7, eine Temperatur von etwa 1000O, und
eine Dauer von 30 - 60 Minuten. Bei niedrigerem pH wird der Effekt der Nichtanfarbbarkeit abgeschwächt,
und eine Fleckenbildung oder fleckenweise Anfärbung durch Farbstoffe mit einer gröoseren Anzahl von SuIfonsäuregruppen
kann bemerkba^rwerden.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Fadengarn aus Nylon-6 (1100 den/68 Fäden) wurde im Laufen
in Kontakt mit der Oberfläche einer rotierenden Rolle gebracht, die in ein Bad eintauchte, das aus dem Farbstoff
.Cl
. 30,Na 5 Gew.-Teile
Dinatriumhydrogenphosphat 2 Gew.-Teile
und Tr/asser 93 Gew.-Teilen bestand
so dass das Garn 3 Gew.-^ der Lösung, bezogen auf Fasergewicht,
aufnehmen konnte. Das Garn wurde dann in eine Behandlungsapparatur eingeführt, wie sie in Fig. 2 gezeigt
ist, während ein Düsenstrom von hochkomprimierter Heissluft von 19O0O und 4 kg/cm eingeblasen wurde, so
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dass das Garn zu den Einzelfasern geöffnet und gleichzeitig gekräuselt wurde. Zu diesem Zeitpunkt wurde
die Lösung des Farbstoffreservemittelo, welche die Oberfläche
der Fasern mehr oder weniger ungleich bedeckte, abgeblasen und zu feinen nebelähnlichen Tröpfchen durch
den Düsenstrom hoher Geschwindigkeit ausgebildet, und dieser lebel bedeckte die Fäden wieder gleichmässig
und das Mittel wurde durch Umsetzung mit den Amino-Gruppen an den Oberflächen fixiert.
Das so behandelte Garn und Garn, das ebenso schrumpfbehandelt jedoch nicht mit dem Farbstoffreservemittel
behandelt war, wurden zu gezwirntem Garn verarbeitet.
Bin Teppich wurde aus diesem gezwirnten Garn hergestellt und in einem Bad gefärbt, das
0.1. Direktrot 95 1 Ge?/.-^ bezogen auf
Fasergewicht
und Ultra-N-1 (pH einstellendes
Mittel, hergestellt von
Miteshima Chemical Co.) 0,2 g/liter
enthielt, und zwar bei einem Flüssigkeitsverhältnis von 1:50 und einer Temperatur von 1OO0O für eine Zeitdauer
von 60 Minuten. Das Ergebnis bestand darin, dass das mit dem Farbstoffreservemittel behandelte Garn überhaupt
•nicht gefärbt wurde, während das nichtbehandelte Garn tief scharlachrot angefärbt wurde.
Ungefärbte geschnittene Stücke beider Garne (behandelt und unbehandelt) wurden hergestellt und mit dem oben
erwähnten Farbstoff angefärbt. Der Querschnitt jedes der Garne wurde untersucht. Beide wurden in der gleichen
Farbtiefe angefärbt. Unter dem Mikroskop war jedoch zu
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beobachten, dass die Oberflächenschicht des mit dem Farbstoffreservemittel behandelten Garnes nicht gefärbt
war. Die Dicke der Farbstoffreserveschicht des behandelten Garnes betrug etwa 1 Mikron bei Beobachtung
mittels einer mikroskopischen Fotografie von Querschnitten
der Fasern.
Der Gehalt an Amino-Gruppen insgesamt betrug 55 Fasern beim unbehandelten Garn und 53 mli.quiv./kg Fasern
bei dem mit dem Farbstoffreservemittel behandelten Garn.
Ss bestand also kein/vesentlicher Unterschied zwischen
den beiden Garnen, da die Oberflächenschicht, worin die
Aminogruppen blockiert waren, cehr dünn war.
Beispiel 2 »,
Laufendes Fadengarn aus iiylon-6 (1100 den/68 Fäden) wurde
intermittierend mit der Oberfläche einer rotierenden Walze in Kontakt gebracht, die in folgendes Bad eintauchte:
- 30.,Na 2 'feile
Dinatriumhydrogenphosphat , 2 Teile und Wasser 96 Teile /und
unmittelbar in eine Behandlungsapparatur, wie in Fig. 2 gezeigt, eingeführt, wo es wie in Beispiel 1 behandelt
wurde. Auf diese V/eiae wurde ein Fadengarn erzeugt, das
eine intermittierende dünne Farbstoffreserveschient (von etwa 1 Mikron Dicke) gleichmäs3ig auf der Oberflä-
309 81.571 U7
ehe der Fäden-aufwies.
Das G-arn wurde dann zu einem Teppich verarbeitet} der
in folgendem Bad gefärbt wurde:'.
0.1. Säurebraun 248 1,2 $ bezogen .auf Fasergew.
0.1. Säurerot 57 0,2 $ bezogen auf Fasergew.
Ö.I. Säureblau 72 ' 0,35$ bezogen auf Fasergew.
Essigsäure 2 fo bezogen auf Faoergew.
und \7asser Rest
und zwar bei einem Flüssigkeitoverhältnia von 1:50, bei
einer Tempe:
45 Minuten.
45 Minuten.
einer Temperatur von 1000C für eine Zeitspanne von
Als Ergebnis wurden die mit dem Farbstoffrecervemittel
bedeckten Teile mittelbraun gefärbt, während die mit dem Mittel nicht bedeckten Teile tiefbraun angefärbt wurden,
und somit ein Zwei-Ton Sffekt erziel^Wurde. Der
Zustand der mit dem Farbstoffreservemittel bedeckten Teile und derjenige der damit nicht bedeckten Teile war
der gleiche wie in Beispiel 1.
Fäden aus Nylon Filamenten (1100 den/68 Fäden) die parallel in Abständen von 2 mm angeordnet waren, wurden mit
der Oberfläche einea?rotierenäen V/alze in Kontakt gebracht,
die in folgendes Bad eintauchte:
Ό 0 - HH -
N Έ
N / ■ S0.J!a 2 Teile
C -2
01
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Natriumacetat 2 Teile
und Wasser 96 Teile
so dass die Fäden die Lösung aufnehmen konnten. Die Fäden wurden dann mit einer Metallwalze bis zu einer
Aufnahme von 20 i» abgequetscht und allmählich bei
500O getrocknet. Anfänglich wurde bei äiesei^verhältnismässig
tiefen Temperatur nur V/asser verdampft und es bildete sich ein Flüssigkeitsfilm mit hoher Konzentration
des Farbstoffreservemittels auf den Fäseroberflachen.
Bei Erhöhung der Temperatur auf 150 0 reagierte das Farbstoffreservemittel mit den Amino-Gruppen in
den Fasern und es bildete sich eine Farbstoffreserveschicht.
Die so behandelten Fäden wurden mit Fadengarn verzwirnt, das nicht behandelt war. Das gezwirnte Garn wurde in
einem wässrigen Bad »enthaltend
Cl. Direktrot 95 1 9&
und Ultra N-1 0,2 g/Liter
bei einem Flüssigkeitsverhältnis von 1:50 bei einer Temperatur von 1000O 60 Minuten lang gefärbt.
Während das behandelte Garn überhaupt nicht angefärbt wurde, färbt sich das unbehandelte Garn in einer tief scharlachroten
Farbe an.
Das gleiche gezwirnte Garn wurde in einem Bad, enthaltend
CI. Säuregelb 17 0,5#bezogen auf Fasergewicht
Mylanthrene Brilliantblau 3 BLF (Säurefarb-
ötoff, hergestellt
von Althaus) 1 % bezogen auf Fasergewicht und Essigsäure 0,5 # bezogen auf Fasergewicht
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bei einer Temperatur von 10O0C 60 Hinuten lang angefärbt.
Während das unbehandelte Fadengarn grün gefärbt
wurde, färbte sich das behandelte Garn blau. Der Querschnitt der behandelten Fäden zeigte, dass
die Dicke der Farbstoffreserveschicht weniger als etwa 2 Mikron war.
500 Fäden aus Filamenten vom Typ JSxlan H (mit Säurefarbstoff
anfärbbare Acrylfasern, die Ämino-Gruppen enthalten, und von Japan Bxlan Company, Ltd. hergestellt
werden, 100 den/40 Fäden) wurden durch folgendes Bad geleitet:
Cl 2 Teile
jJatriumacetat ' 1" Teil
IDssigsäüre 0,05 Teile
und Wasser Rest
und abgequetscht. Dann wurde unter gleichen Bedingungen wie in Beispiel 3 eine Farbstoffreserveschicht an den
Oberflächen der Fasern ausgebildet. Das so behandelte Garn undGarn, das nicht durch das Farbstoffreservebad
geleitet war jedoch sonst in gleicher Weise behandelt war, wurden zu einem Gewebe verwoben, in dem die zwei
Garnsorten alternativ verwendet wurden. Das so erhaltene Ge\vebe wurde in einer Flotte, enthaltend
CI. Reaktivblau 10 2 f
und Ultra If-1 1 g/Liter
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bei einem Flüssigkeitsverhältniu von 1:50 bei etiner
Temperatur von 10O0C 60 Minuten lang gefärbt.■Das
behandelte Garn blieb weiss, während das unbenandelte Garn tief marineblau angefärbt wurde, was eirl schachbrettartig
gemustertes Gewebe ergab. Die Querschnittsanfärbung der behandelten Pasern zeigte, dass die Dicke
der Farbctoffreaerveschicht weniger als 2 Mikron im Durchschnitt betrug.
Schnitzel aus Kylon-o mit einer relativen Viskosität
von 2,5 wurden geschmolzen und bei einer Temperatur von 2600C und einer Aufwickelgeschwindigkeit von 800 m/Min.
zu einem Filamentgnrn gesponnen. Dae Filamentgarn wurde
mit folgender Behandlungsflüssigkeit bis zu einer Aufnahme von 6 Gew.-^, bezogen auf Fasergewicht mittels
einer Befeuchtungswalze befeuchtet und aufgewickelt:
Yl
ι— N(CH^) -^ ^v - SO,.Na
(a) 3
Cl
Spinnöl 15
Natriumsulfat 5
und V/a s s er
Zur Herstellung des Bades wurde Natriumsulfat in Wasser gelöst und die Lösung auf 2O0C abgekühlt. Die Verbindung
(a) wurde dann zur Lösung zubegeben und durch Rühren mit einem Rührer hoher Geschwindigkeit dispergiert,
Diese Dispersion wurde mit dem Spinnöl gemischtf das dann emulgiert wurde. Das Garn wurde dann auf das Vierfache
da* Anfangslänge verstreckt.
30981 S/1 U7
Eine weitere Probe des gleichen Fadengarnes wurde in
der gleichen Weise behandelt mit der Ausnahme, dass das Avivierbad die Verbindung (a) nicht enthielt. Die
beiden Garne wurden miteinander gemischt. Das erhaltene Mischgarn wurde mit CI. Direktrot 95 angefärbt, was
ein Garn mit einem Musterungseffekt von tiefrot und '
weiss ergab. Beim Anfärben mit CI..Säuregelb 155
wurde das Mischgarn in gelber Farbe, jedoch mit etwas unterschiedlicher Farbtiefe angefärbt, und beim Anfärben
mit einem Gemisch von CI. Direktrot 95 und CI. Säuregelb 135 zeigte das Garn einen Orange- und
GeIb-Sffekt.
Das oben erwähnte Bad wurde kontinuierlich angewandt,,
und das nach 5 Tagen gesponnene Garn wurde auf die Farbtönung nach dem Färben untersucht. Es wurde festgestellt,
dass die Farbtönungen praktisch die gleichen waren wie diejenigen des ersten Tages.
Zu Vergleichszwecken wurde Eatriumsulfat, das zur Herabsetzung
der Löslichkeit der Verbindung (a) angewandt wurde, vom Bad weggelassen und das Bad auf 30°G erwärmt
um die Verbindung (a) vollständig zu lösen. Das Spinnen wurde kontinuierlich einige Tage fortgesetzt, während
dieses Behandlungsbad verwendet wurde. Nach 3 Tagen hatte sich die Farbtönung des gefärbten Garnes definitiv
verändert.
Filamentgarn aus Nylon-6 wurde im laufenden Zustand in
Kontakt mit einer Walze gebracht, die rotierte und in ein
309815/1U7
Bad eintauchte, das
- SO3Na
5.5S
und Dinatriumhydrogenphosphat 0,5 f»
enthielt und dann mit einem Düsenstrom von heisser Druckluft
von 1800C und 4 kg/cm gekräuselt. V/enn das Garn
mit Drimarene Brilliantrot X-2B (ein Eeaktivfarbstoff von
Sandoz) angefärbt wurde, erfolgte die AnfEirbung nur an
den geschnittenen Enden der Fäden. Dieses Garn wurde mit Garn kombiniert, das ebenso gekräuselt Jedoch nicht mit
dem Farbstoffreservemittel behandelt war, und die Mischung dann mit einem Bad,enthaltend
CI. Säure rot 35 (enthält zwei
Sulfonsäuregruppen) 0,5 $ auf Pasergewicht
und CI. Säureblau 40 (enthält
eine einzige SuIfonsäuregruppe) 1,2 °/o auf Fasergewicht
bei einem FlüjsigkeitsverhUltnis von 1:50 und einer Temperatu3?von
10O0C 40 Minuten lang angefärbt. Das modifizierte Garn und das Garn von gewöhnlicher Anfärbbarkeit wurden
blau bzw. violett angefärbt. Zu Vergleichszwecken wurde ITylon-66 vom Typ 845 (Du Pont, tief anfärbbar) und
Typ 846 (Dia, Pont, regulär) kombiniert und in der gleicim
T/eise wieYSF angefärbt, jedoch war der erzielte
Vielfarbeneffekt unzureichend da nur eine Differenz bläulich violett/rötlich violett auftrat.
Schnitzel aus Nylon-6 mit einer relativen Viskosität von
2,5 wurden geschmolzen und mit einer Spinntemperatur von
309815/1 U7
260 0 und einer Aufwicke!geschwindigkeit von 800 m/Min.
zu einem Filamentgarn gesponnen. Das Garn wurde" mit einer
Behandlungsflüssigkeit aus
(Td) . · 3 f>
Spinnöl 15 $
und Wasser Rest
in einer Menge von 6 $, "bezogen auf Pasergewicht, mit
einer Avivierrolle "behandelt und aufgewickelt. Dieses
unverstreckte Garn wurde auf das Vierfache der Anfangslänge verstreckt. Beim Anfärben des verstreckten Garnes
mit Drimarene Brilliantrot X-2B wurden nur die geschnittenen Endender laden angefärbt. Dieses Garn, wurde mit
Garn kombiniert, das in einem Avivierbad behandelt war, welches die Verbindung (b) nicht enthielt. Wenn das
Mischgarn in einem Bad, enthaltend CI. Reaktivblau 10 (enthält
drei SuIfonsäuregruppen) 1,0 f> auf Fasergew,
und CI. Säuregelb 135 (enthält
nur eine SuIf ons äuregruppe) 0,3 f>
auf Fasergew, bei einem pH von 5,5 wie in Beispiel 1 gefärbt wurde,
ergab sich eine tiefgelbe bzw. tiefblaue Färbung.
Filamentgarn aus Hylon-6 (1100 den/64 Fäden) wurde während
des Laufens mit einer Behandlungslösung 1 versehen, die
bestand aus
309815/1U7
Dinatriumhydrogenphosphat 0,5 fo
und Wasser , Rest
und einer anderen Behandlungslösung 2, bestehend aus
1Y
30, ,Na
N - - ■ 1,5
Dinatriumhydrogenphosphat 0,5 ^ und Wasser Rest
und zwar jeweils unabhängig und intermittierend nur über die Länge des Garnes. Danach wurde durch heisse Druckluft-
Ötröme führt.
Ströme von 180 0 und 4 kg/cm'' eine Kräuselung durohge-
Wenn das erhaltene Garn mit 0.1. Säureblau 80 in üblicher
V/eise angefärbt wurde, wurden die Teile des Garnes, die keine Behandlungslösung 1 und 2 aufgenommen hatten, tiefblau
gefärbt, die Teile welche nur Behandlungslösung 2 enthielten, wurden hell- bis mittelblau gefärbt, und die
Teile, welche nur Behandlungslösung 1 aufgenommen hatten, wurden hellblau gefärbt. Die Teile, wo sich die Behandlungsflüssigkeit
1 und 2 überlappten blieben weiss.
Beim Anfärben des Garnes mit CI. Säuregelb 135 ergab sich
nur eine sehr geringe unterschiedliche Farbtönung. Beim Anfärben des Garnes mit einem Gemisch der zwei Farbstoffe
wurden die oben erwähnten Teile blaugrün, grttn, gelbgrün
bzw. gelb angefärbt, was einen komplizierteren 3ffekt ergab,
309815/1 U7
Wenn das Garn mit einer Mischung von CI. Säuregelb 49 (enthält eine SuIfonsäuregruppe)
0,8 $
CI. Säurerot 158 (enthält zwei SuIfon-
säuregruppen) 0,5 $ und
CI. Reaktivblau 10 (enthält drei SuIfonsäuregruppen)
0,3 $
angefärbt wurde, wurden die Teile, welche mit der Flüssigkeit 1, der Flüssigkeit 2, beiden Flüssigkeiten oder überhaupt
keiner Flüssigkeit behandelt waren, rötlich gelb, orange, gelb bzw. tiefbraun angefärbt.
Die folgenden zwei Arten von Behandlungsflüssigkeit, die Farbstoffreserveinittel enthielten, vrarden auf Fadengarn
aus ]?^ΐοη-6 intermittierend entlang der Länge des Garnes
aufgebracht und nach der in Beispiel 1 gezeigten Methode fixiert
"TI"
-SO7Na
Dinatriuinhydrogenphosphat
und Wasser sowie
- in*
0,5 Rest
309815/1147
- SO7Ka
2 <*
und Wasser Rest
Beim Anfärben dej Garnen mit 0.1. Säureblau 80 wurde es
tiefblau, hellblau, grün und gelb angefärbt.
"Sin Tuftetteppich wurde aus dem oben erwähnten behandelten
Garn erzeugt und mit CI. Säureblau 80 in nur einem Bad angefärbt. Der Teppich wie« den gleichen Farbeffekt
auf und hatte zusätzlich eine grössere Bauschigkeit als
ein Teppich, der auü dem gefärbten Garn "erzeugt war.
KyIl on-6 wurde schmelzgeoponnen und das Garn vor dem Aufwickeln
biö su einer Aufnahme von 6 Gew.-1;« einer"Flüssig-
der
keit/folgenden Zusammensetzung behandelt
keit/folgenden Zusammensetzung behandelt
Cl .T
K // 5 Teile
LinatriumhydrogenphüGphit 0,5 Teile
Spinnöl 20 Teile
und Wauuer Eest
Biij unverntreckte Garn wurde nach zweitägigem Stehen in
einem Raum bei einer Temperatur von 2O0C und einer relativen
Feuchtigkeit von 65 '/<>
durch einen Streckzwirner verr;treckt.
Big Verstreckungaverhältniü wurde absichtlich
309815/1U7
ih"cermittierend variiert um dicke3 und dünnes Garn zu
erzeugen (Verstreckungsverhältnis am dicken Teil =
1,8 fach, am dünnen L'eil = 4fach). Fach './aschön mit Mauser
wurde das Garn mit CI. Säuregelb 29 gefärbt (ant- . ■hält; eiie einzige DuIf onsäuregruppe). Bs wurde Garn mit
sehr kontrastierenden farben erhalten, wobei die dicken 'i'eile tief und die dünnen Teile hell angefärbt wurden.
Beispiel 11 - -
Tief anfärb bares Garn aus Nylon-6 6, das 72 inA'quiv./kg Faser
an Amino-Gruppen enthielt, wurde einer oberflächlichen Farbatoffreservebehandlung gemäss der Methode von
Beispiel 1 unterworfpn. Dieses Fadengarn wurde mit kräuselbehandeltem
hell anf ärbbetrem Hylon-66 mit einem Arnino-Gruppengehalt
von 31 nmquiv./kg Faser kombiniert. Das
kombinierte (gefachte) Garn wurde in einer wässrigen Lösung angefärbt, die 1 Gew.-^ bezogen auf Faser, an Ö.I.
Säuregelb 49 enthielt (enthält eine einzige Sulfonsäuregruppe)
wobei die Färbung bei 1000O für 45 Minuten in üblicher
Weise erfolgt. Als Ergebnis wurde das mit dem Farbstoffreservemittel behandelte Ci-arn tiefer' gefärbt
als das hell farbbare Garn. Beim Färben mit CI. Säureblau 80 jedoch (enthält zwei SuIfonsäuregruppen) in dar
gleichen Weise wie oben wurde das mit Farbstoffreservemittel
behandelte Garn heller gefärbt als das hell färbbare Garn. Beim Anfärben mit CI. Reaktivrot 3 oder CI.
Roaktivblau 10 (beide enthalten drei SuIfonsäuregruppen)
in der gleichen Wei/je wie oben wurde das mit Farbstoffreservemitjel
behundolte Garn praktisch gar nicht angefärbt;.
3090 15/J U7
Venn dan gofnchte G-arn mit einer Kombination der
oben erwähnten Farbstoffe (jeweils ü,;; yi bezogen auf
Fc.uiergsv/iohfc) gefärbt wurde, erfolgte das Anfärben
in verschiedener Färbung wie folgt:
CI. dliurοQeil) 49
+ G.I. Säureblau cX' CI. Säuregolb 49
+0.1. Reakcivrot j
CI. Oäurogelb 49 + CI. Jieaktlvrot ";')
+ 0.1. P.e-.kbivl3lf>u
Uit Parbijtoffreo'erve- hell färbbamittol
behandeltem rea Garn Garn
grünlich gelb
gelb
bläulich grün
schar].-"■■ ch
.'•elb
tiefbraun
;i i) i) η is/I ι /, ν
Claims (7)
1. Hydrophobe, Amino-G-ruppen enthaltende Fasern, "bei
welchen nur die Oberflächenschicht farbstoffreservie-rend
gemacht ict und"die Pasern durch das Blockieren
der Amino-G-ruppen auf den Oberflächen derselben mit einer
Verbindung, welche Gruppen aufweist, die zur Verknüpfung mit den Araino-Gruppen unter Ausbildung kovalenter
Bindungen befähigt sind, nicht anfärbbar oder differenziell anfärbbar gemacht sind.
2. Hydrophobe Fasern nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichne· t , dass die Dicke der Farbstoffreoerveschicht
goringer als etwa 2 Mikron ist.
3. Hydrophobe Fasern nach Anspruch 1 oder 2,'dadurch
gekennzeichnet , dass die Farbstoffreserveschicht intermittierend entlang der Lüngorichtung der
Ficern vorliegt.
4. Verfahren sur Herstellung der Fasern nach Anspruch 1 bi:j ji, dadurch gekennzeichnet-, dass nach
dem Aufbringen des Farbstoffreservemittels auf die Filamente
.die Fasern der hydrophoben Fasern mit Amino-Crruppen/zu 3inaelf öden
mit einem turbulenten Strom von Gas unter hohem Druck geöffnet
werden und gleichzeitig das Farbstoffreservemittel
auf den Fäden in Form einey llobolo gebracht und dann die
Fasern wieder mit dem Kebel bedeckt wenden.
309815/1U7
5. Abänderung dee Verfahr en rc nich Anrpruch 4, dadurch
g ekennsoichne t , d .jj durch einen turbulenten
Strom eines Gases unLer hoheiü Druck, welches/. d:ii?
Farbstoffreservemittel enthält, oder durch direktes Ίΐϊΐη-blaoen
de« Farbstoffreservemittelo in den turbulenten
Strom die Fäden geöffnet und dr:;j durch den turbulenten
Strom zu einen IiBbel gebildete Farlvitüffreserveinittel
die Fäden bedeckt.
6. Verfahren zur Herstellung der Faaern nach Anspruch 1,
daiureh g e k « η η ζ e i c h η e t , dass nach dem
Aufbringen des FarbstoffreyervemitIqIs auf die hydrophoben,
Amino-Gruppeii haltigen Fasern und Trocknen bei
tiefer Temperatur <tae Färbet off re a ervemittel auf den Pc,-8βpn
terch trockenes Brwärmen fixiert wird.
7. Abänderung des Verfah^ens zur Herstellung der
naeh Anspruch 1, dadurcii gekennzeichnet ,
dass nach dem Aufbringen des FärbstoffreservemitteIs
auf angestrecktes Garn der Amino-Gruppen haltigen und
hydrophoben Fasern und Trocknen d-:s SeservemitteJ -un
den Fasern durch die bein Verstrecken erzeugte V/ärme
bei der Verctreckungsstufe ode-" dut-ch Verstrecken in der
Viarme fixiert wi rd.
3,. Verfahren nach Anspruch 4, 5 und 6,, dadiireh ge
kennzeichnet ,»' dass das Färb 8 tofif Reserve mi tte:l
in Form einer wässrigen ,Dispersion verwand$$
••■9. Verfahren sur Anfärbung der Fasern nach „Anepruph 1., dadurch
g e k e η η ζ e i c .h η e t , dass.' die ;Fasern .ait
anderen F:;.sern oder Fasern einer Sorte,! d;ie von :den:jenigan
der Püaern gem!ir;ο Anspruch 1 vor.;-;chieden :ist(i ;Ve:riaischt
werden., und das; υ-eaiüch mit anionicchen FartetQ^fen,t die
eine unter ;.i chi edliche Anzahl von üulf oiisäuregruppeil ent halten, :-ι]ν:ηί':1^\)1 wi^d ..
30981 5/ 1U7
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