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Gerät zur Verarbeitung von Schmelzklebstoffen Die Erfindung betrifft
ein Gerät zur Verarbeitung von Schmelzklebstoffen. Schmelzklebstoffe sind feste
Klebstoffe in Form von Pulver, Granulat oder dergl., die für die Verarbeitung geschmolzen
werden und in warmem Zustand bei Temperaturen in der Größenordnung von etwa 1500
verarbeitet werden müssen.
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Es ist bekannt, für die Verarbeitung von Schmelzklebstoffen das Granulat
oder Pulver in häufig verhältnismäßig großen Behältern oder Kesseln zu schmelzen
und auf der gewünschten Temperatur zu halten. Derartige Kessel sind Teile von Maschiaren,
mit denen der Elebstoff auf die zu verbindenden Flächen aufgebracht wird. Wegen
des hohen Raumbedarfs und der komplivierten Konstruktion solcher Maschinen ist dieses
Verfahren sehr aufwendig und kostspielig.
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Es ist auch möglich, die zu verbindenden Teile mit dem in den Kesseln
erwårmten Klebstoff zu bestreichen, oder die zu verbindenden Oberflächen in die
Kessel einzutauchen. Dieses manuelle Verfahren zum aufbringen des Klebstoffes ist
umständlich und zeitraubend, ohne daß dabei eine saubere Verarbeitung gewährleistet
werden kann.
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Der Erfindung liegt nunmehr die Aufgabe zugrunde, ein wirklich einfach
aufgebautes Gerät zur Verarbeitung von Schmelzklebstoffen zu schaffen, das eine
äußerst einfache und saubere Verarbeitung des von Hand aufgebrachten Klebstoffes
ermöglicht, wie dies insbesondere bei der Herstellung von kleineren Holzgegenstanden
wie z.B. Radiogehäusen, Möbeln, Kästen und dergl. häufig erwünscht und erforderlich
ist.
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Diese Aufgabe wird durch die Erfindung in vorteilhaft einfacher Weise
dadurch gelöst, daß das Gerät einen Vorratsbehält er mit einer von Hand betätigbaren
Fördereinrichtung für den noch festen Klebstoff aufweist, dassan den Yorratsbehälter
eine Heizkammer angeschlossen ist, an deren Iusgangsöffnung eine Düse für den Austritt
des geschmolzenen Klebstoffes sitzt, und daß Fördereinrichtung, Vorratsbehäiter,
Reizkammer und Düse in einer Richtung hintereinander liegen.
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ßei einer zweckma'ßigen jusgestaltung der Erfindung besteht der Vorratsbehälter
aus einem rohrförmigen Zylinder und die Fördereinrichtung im wesentlichen aus einem
inFdem Vorratszylinder bewegbaren Kolben.
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Das errinduagsgemn Re Gerät ist vorzugsweise pistolenförmig ausgebildet
und weist einen Gebäuserahmen mit einem damit starr verbundenen Haltegriff auf und
besitzt einen zum Haltegriff etwa parallel angeordneten Betätigungsgriff, welcher
am Gehäuserahmen in Bezug auf den Haltegriff schwenkbar befestigt ist und über ein
Hebelgestänge an der Kolben stange des Kolbens angreift.
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Das Hebelgestänge besteht bei einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung aus einem radial von der Kolbenstange vorstehenden und auf dieser bei
fehlender Betätigungskraft unter dem Druck einer Feder verschiebbaren Transporthebel
und einer als Verbindungsglied zwischen dem freien Ende des Transporthebels und
dem Ende eines jenseits des Schwenkpunktes des Betätigungsgriffes vorstehenden Hebelarmes
eingekuppelten Zugstange, die etwa parallel zur Bewegungsrichtung des Kolbens verläuft.
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Ferner ist bei einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung ein
mit der Kolbenstange zusammenwirkendes selbsthemmendes Klemmgesperre vorgesehen,
das vorzugsweise aus einem unter Federvorspannung stehenden, quer zur Kolbenstange
und auf dieserkippbar angeordneten Hebel besteht, der in seiner gekippten Normalstellung
eine zur Betätigungsrichtung gegenhäufige Rückwärtsbewegung des Kolbens verhindert.
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Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht in der zweck-' mäßigen
Trennung der Pördereinrichtungvon der Heizzone, die
allein dadurch
erreicht wird, daß Grundbestandteile des Gerätes in zweckmäßiger Weise hintereinander
angeordnet werden.
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Diese günstige Anordnung ermöglicht eine einfache und gedrungene Bauweise,
die das Gerät sehr handlich macht. Diese vorteilhafte Anordnung ermöglicht außerdem
eine einfache Montage und Demontage des Gerätes, wie sie beispielsweise für eine
gründliche Reinigung von Zeit zu Zeit erforderlich wird.
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Die Trennung des Fördermechanismus von der Heizzone durch das noch
im festen Zustand befindliche Klebstoff-Granulat gewährleistet auch eine sehr hohe
Betriebssicherheit des erfindungsgemäßen Gerätes, da hierdurch die sonst bestehende
Gefahr ausgeschaltet wird, daß bereits geschmolzener Klebstoff mit dem Fördermechanismus
in Berührung kommt und dessen Teile verklebt, so daß der Fördermechanismus entweder
völlig unbrauchbar wird oder im günstigsten Falle nur durch eine umständliche und
zeitraubende Reinigung wieder funktionsfähig gemacht werden kann.
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Durch die pistolenförmige Ausbildung ist das Gerät sehr bequem zu
bedienen und ermöglicht eine schnelle, einfache und saubere Verarbeitung des Klebstoffes.
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Weitere Vorzüge und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen
sowie aus der nachfolgenden Beschreibung und der Zeichnung, in denen eine bevorzugte
Ausführungsform der Erfindung beispielsweise dargestellt ist, die im folgenden
näher
erläutert wird. Dabei zeigen: Fig. 1 eine auseinandergezogene Prinzipdarstellung
einer bevorzugten Ausführungsforn des erfindungsgemäßen Gerätes, Fig. 2a Fig. 2b
verschiedene Ausführungsformen einer auswechselbaren Düse, Fig. 3 eine Draufsicht
eines erfindungsgemäßen Ventils und Fig. 4 eine Draufsicht einer Blattfeder für
das Ventil.
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In Fig. 1 ist mit 1 ein teilweise dargestellter Gehäuserahmen bezeichnet,
in dem ein Vorratsbehälter 2 zur Aufnahme des Klebstoffgranulates angeordnet ist,
der vorzugsweise aus einem zylindrischen Rohrstück besteh,t,--das preisgünstig aus
Kunststoff herstellbar ist. An der Stirnseite des Vorratsbehälters ist eine vorzugsweise
trichterförmig ausgebildete Heizkammer 3 befestigt, auf deren Außenwand bei der
gezeigten Ausführungsform Heizkörper 4 angeordnet sind, welche über nicht dargestellte
Anschlußleitungen an die Netzspannung angeschlossen werden können. Die Heizkammer
besteht aus einem gut wärmeleitenden Material, wie z.B. Metall, und für die Heizung
kann anstelle der därgestelltenHeizkörper beispielsweise auch eine in die Wand eingelassene
Heizwicklung vorgesehen werden.
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An,der trichterförmigen Ausgangsöffnung 5 ist über ein zwischengeschlatetes
Ventil 6 eine Düse 7 für den Austritt
des in der Heizkammer geschmolzenen
Klebstoffes auswechselbar befestigt. Die Befestigung erfolgt beispielsweise mittels
eines nicht dargestellten Schraub- oder Bajonettverschlusses, so daß es leicht möglich
ist, für verschiedene Einsatz zwecke die jeweils am besten geeignete Düse aufzusetzen.
Das an der Austrittsöffnung 5 der Heizkammer befestigte Ventil verhindert dabei
ein Austreten des leimes während des Auswechselns.
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Am anderen Ende des den Vorratsbehälter 2 bildenden Zylinderrohres
ist eine Fördereinrichtung vorgesehen, die im wesentlichen aus einem in das Zylinderrohr
eintauchenden Kolben 8 besteht, der am Ende einer im Gehäuserahmen 1 längs verschieblich
gelagerten Kolbenstange 9 sitzt.
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Für die Betätigung weist das erfindungsgemäße Gerät einen handlichen
Pistolengriff auf, der aus einem mit dem Gehäuse 1 starr verbundenen Haltegriff
10 und einem etwa parallel zu diesem angeordneten Betätigungsgriff 11 besteht, der
neben dem Haltegriff 10 am Gehäuserahmen 1 schwenkbar befestigt ist, so daß es in
vorteilhaft einfacher Weise möglich ist, das Gerät mit einer Hand zu halten und
auch zu betätigen. Der Betätigungsgriff 11 weist einen über den Schwenkpnnkt 12.am
Gehäuserahmenhinaus verlängerten Hebelarm 13 auf, der mit einer Zugstange oder einem
Zughebel 14 in Eingriff ist. Der Zughebel 14 steht bei der gezeigten Ausführungsforiaus
einem einfachen Blechstreifen, der in der Nähe seines einen Endes eine Bohrung 15
aufweist, mit der der Hebelarm 13 des Betåtigungsgriffes in Eingriff ist. Das andere
Ende des beim vorlieliegenden
Ausführungsbeispiel im Gehäuserahmen
1 parallel zur Bewegungsrichtung des Kolbens 8 geführte Zughebels weist einen senkrecht
nach oben abgewinkelten Ansatz 16 auf, der auf der dem Kolben 8 abgewandten Seite
eines Transporthebels 17 angreift, der hier beispielsweise aus einem rechteckigen
Metallplättchen besteht, welches eine Bohrung 18 aufweist, durch die die Kolbenstange
9 hindurchtritt. Der Transporthebel wird mittels einer zwischen dem Gehäuserahmen
und dem auf der Kolbenstange verschiebbaren Transporthebel angeordneten Schraubenfeder
19 bei fehlender Betätigungskraft gegen einen gehäusefesten Anschlag 20 gedrückt.
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Bei Betätigung des Gerätes, das durch Zusammendrücken des Betätigungsgriffes
11 und des Haltegriffes 10 erfolgt, wird die in Richtung des Pfeiles 21 erfolgende
Schwenkbewegung des Betätigungsgriffes über den Hebelarm 13 und die Zugstange 14
in eine entgegengerichtete geradlinige Bewegung umgewandelt. Der von der Zugstange
14 aufragende Ansatz 16 versucht dabei den Transporthebel 18 zu kippen und stellt
auf diese Weise eine Elemmverbindung zwischen dem Transporthebel und der Kolbenstange
9 her, so daß die Kolbenstange 9 mit dem daran sitzenden Kolben 8 in Richtung der
Pfeile 22 bewegt wird und somit das Klebstoff-Granulat im Vorratsbehälter 2 in die
Heizkammer 3 drückt.
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Das in die Heizkammer beförderte Granulat wird mit Hilfe der an die
Netzspannung angeschlossenen Heizkörper 4 geschmolzen und tritt durch das Ventil
6 und Düse 7 aus dem
Gerät aus, welches am Pistolengriff gehalten
wird und unter gleichmäßigem Druck auf den Bedienungsgriff 11 bequem auf der zu
bestreichenden Oberfläche entlang gefuhrtwerden kann.
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Beim Loslassen des Griffes versiegt der Austritt des Klebstoffes an
der Düse und das Ventil verhindert ein weitere Austreten des Klebstoffes aus der
Heizkammer, so daß eine sehr saubere Verarbeitung möglich ist.
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Um den Klebstoff auf der richtigen Verarbeitungs temperatur zu halten,
kann bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ein nicht dargestellter
Thermostat vorgesehen werden, der beispielsweise aus einem einfachen eingebauten
Bimetallschalter besteht,und der die Netzspannung beim Erreichen der gewünschten
Verarbeitungstemperatur ausschaltet und bei Unterschreiten einer bestimmten Mindesttemperatur
weder selbstätig einschaltet.
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Bei der dargestellten Ausführungsform ist auf der den Kolben 8 tragenden
Kolbenstange 9 ein Klemmgesperre vorgesehen, das die beschriebene Vorwärtsbewegung
des Kolbens ungehindert zuläßt, eine Rückwärtsbewegung beim Nachlassen des Drucks
auf den Betätigungsgriff 11 und damit auf den Kolben 8 jedoch durch Selbsthemmung
verhindert. Das Klemmgesperre besteht aus einem auf der Kolbenstange kippbar angeordneten
Hebel der durch die Kraft einer sich am Gehäuserahmen abstützenden Feder 24 gegen
einen nur auf einer Seite der Eolbenstange gehäusefest angeordneten Anschlag 25
gedrückt wird und damit in seiner selbsthemmenden Stellung gehalten ist.
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Der Hebel 23 besteht im vorliegenden Ausführungsbeispiel aus einem
abgewinkelten Blech, dessen abgewinkelter Teil 23å eine durch Druck in Richtung
des Pfeiles 26 betätigbare Handhabe zur Freigabe der Rückwärtsbewegung des Kolbens
bildet, der dann mit Hilfe eines Zugknopfes 27 in seine Ausgangslage zurückbewegt
werden kann.
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Durch das Klemmgesperre wird in vorteilhaft einfacherWeise eine unerwünschte
Rückwärtsbewegung des Kolbens verhindert, die dazu führen könnte, daß bereits verflüssigter
Klebstoff aus der Heizkammer wieder in den Vorratsbehälter zurücktritt. Außerdem
kann hierdurch mit einem verhältnismäßig kleinen Schwenkweg des Betätigungsgriffes,
der im Interesse einer bequemen Handhabung erwünscht ist, ein verhältnismäßig großer
Kolbenhub, der im Interesse eines nicht zu kleinen Vorratsbehälters erwünscht ist,
erzielt Werden.
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Der Betätigungsgriff 11 wird dabei jedes Mal, wenn er losgelassen
wird, durch den von der Feder 19 auf der gesperrten Kolbenstange 9 zurückgeschobenen
Transporthebel 17 und die zugstange 14 in seine Ausgangslage zurückbewegt.
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Wenn der Vorrat des Klebstoff-Granulats in dem Vorratsbehalter 2 erschöpft
ist, kann neuer Klebstoff aus einem Nachfüllbehälter 28 in den Vqrratsbehälter 2
eingefüllt werden.
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Der Vorratsbehälter 2 ist hierfür mit einer Nachfüllöffnung 29 versehen,
die mit dem Einfüllstutzen 30 des Nachfüllbehälters 28 in Verbindung gebracht werden
kann. Die NachPüllöffnung 29 ist für das Nachfüllen freigegeben, wenn sich der
Kolben
8 in seiner durch einen Anschlag begrenzten zurückgezogenen Endstellung befindet.
Die Nachfüllöffnung 29 des Vorratsbehälters 2 kann auch mit einem nicht dargestellten
beispielsweise verschwenkbaren oder verschiebbaren Deckel verschlossen werden, falls
dies erwünscht ist.
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In Fig. 2a und 2b sind als Beispiele für mögliche Formen der Düse
7 eine Schlitzdüse und eine Runddüse dargestellt.
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Aus der Seitenansicht der Fig. 2a ist ersichtlich, daß die Düsenspitze
Keil- oder kegelförmig ausgebildet sein kann, was für eine Verarbeitung des Klebstoffes
an schwer zugänglichen Stellen, wie z.B. an Ecken oder Kanten sehr vorteilhaft sein
kann.
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Fig. 3 zeigt eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Ventil 6, welches
vorteilhaft einfach aus einer Membran aus hitzebeständigemKunststoff besteht, die
einen Schlitz 31 aufweist, der den geschmolzenen Klebstoff unter Druck austreten
läßt.
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Fig. 4 zeigt eine Blattfeder 32, die erfindungsgemäß zwischen dem
Ventil 6 und der Düse 7 angeordnet werden kann, und die das Ventil 6 gegen den Arbeitsdruck
stützt, was sich vorteilhaft in einer erhöhten Lebensdauer des Ventiles auswirkt.
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- ANSPRUCHE -