-
"Teleskopierbarer Kranausleger mit Hubverdopplung" Zusatz zu Patent
. ........ (Patentanmeldung P 21 06 983aO) Gegenstand des Patentes . .oc (Patentanmeldung
P 21 06 98300) ist ein teleskopierbarer Kranauslegerr dessen Längsachse während
des Teleskopierens zumindest annähernd senkrecht verläuft und d.essen Teleskopschüsse
nach dem Teleskopieren durch an ihren Enden angeordnete Verriegelungsvorrichtungen
miteinander verriegelbar sind.
-
Bei diesem älteren Vorschlag der Anmelderin werden zunächst sämtliche
ineinandergeschobenen Teleskopschüsse bei gegenseitiger Abstützung im ineinandergeschobenen
Zustand durch einen einfach wirkenden Kraftzylinder angehoben, dessen Kolbenstange
mit dem unteren Ende im Auslegerge häuse gelagert ist. Das zumindest die doppelte
Länge wie die Teleskopschüsse aufweisende Kranauslegergehäuse ist an seinem oberen
Ende mit einer die ausgezogenen Teleskopschüsse an einer Rückwärtsbewegung hindernden
lösbaren Sperre versehen. Auf diese Weise kann das Eigengewicht der Teleskopschüsse
zu deren Teleskopieren ausgenützt werden, indem nach Anheben der gesamten Teleskopschüsse
die Sperre den jeweils auszuziehenden Teleskopschuß ergreift, während die anderen
Teleskopschüsse nach beendeter Beaufschlagung des Kraftzylinders infolge ihres Eigengewichts
in die Ausgangslage absinken0 In der ausgezogenen
Lage werden die
Teleskopschüsse dann verriegelt.
-
Da bei der vorgeschlagenen Konstruktion das untere Ende des Kraftzylinders
mit dem untersten Teleskopschuß verbunden ist, ist eine gute Längenausnutzung des
Kranauslegergehäuses nur mit einem verhältnismäßig langen Kraftzylinder möglich;
sofern nämlich der letzte untere Auslegerschuß über die etwas oberhalb der Gehäusemitte
liegende Verriegelungsstellung der einzelnen Teleskopschüsse hinaus weiter nach
oben verschoben werden soll, um eine vergleichsweise große Auslegerlänge zu erhalten,
muß die Länge des Kraftzylinders über die zum Teleskopieren der einzelnen Auslegerschüsse
an sich erforderliche Länge hinaus wesentlich größer sein, Der Erfindung liegt daher
die Aufgabe zugrunde, eine gute Längenausnutzung des Kranauslegergehäuses auch ohne
Verlängerung des Kraftzylinders zu ermöglichen.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen an seinem unterhalb
des untersten Teleskopschusses liegenden Ende in einem Kranauslegergehäuseunterteil
vertikal geführten Kraftzylinder erreicht. Der Kraftzylinder ist also erfindungsgemäß
unabhängig von den einzelnen Ausleger schüssen an seinem unteren Ende im Kranauslegergehäuseunterteil
zusätzlich abgestützt bzw. vertikal geführt.
-
Eine solche zusätzliche Führung des Kraftzylinders macht es möglich,
daß nach dem Ausfahren und Verriegeln des letzten unteren Auslegerschusses etwa
in der Mitte des Kranauslegergehäuses zunächst der Kraftzylinder entlastet und damit
durch sein Eigengewicht in seine untere Stellung absinken kann. Diese vertikale
Bewegung des Kraftzylinders wird dadurch begünstigt, daß am unteren Ende des Kraftzylinders
ein als Führung im Kranauslegergehäuseunterteil dienender Abstützträger angeordnet
ist. Wird
die Auslegerlänge zum Transport durch ein teleskopartig
ineinanderschiebbares Ausle-gergehäuse verkürzt, dessen Oberteil durch die am oberen
Ende des Auslegergehäuses angeordnete Verriegelungsvorrichtung mit dem zum Teleskopieren
der Auslegerschüsse vorgesehenen Kraftzylinder verbunden ist, so wird in besonders
vorteilhafter Weise der Abstützträger über Rollen im Kranauslegergehäuseun terteil
auf Flächen gleitbeweglich geführt, Eine solche Anordnung der Rollen an dem Abstützträger
bringt den außerordentlichen Vorteil mit sich, daß die sonst notwendige durchgehende
Lauffläche im Auslegergehäuse für die Rollen des untersten Teleskopschusses entfallen
kann, Von der tiefsten Lage bis zur höchsten Verriegelungsstellung verliert der
unterste Teleskopschuß nicht seine Führung am unteren Ende, obwohl die lichte Weite
im Unterteil des Auslegergehäuses größer ist als im teleskopartig einschiebbaren
Oberteil, Wird nun in weiterer Ausgestaltung der Erfindung das obere Ende des Kraftzylinders
mit dem unteren Ende des untersten Teleskopschusses über eine lösbare Verriegelung
verbunden, kann nach Lösen der Verriegelung des untersten Teleskopschusses am Kranauslegergehäuse
über die bestehende Verriegelung des Kraftzylinders mit diesem Teleskop schuß letzterer
im Kranauslegergehäuse entspreckend über dessen Mitte weiter-nach oben angehoben
werden. Dadurch ergibt sich eine wesentlich günstigere Ausnutzung des Kranauslegergehäuses,
ohne daß dazu eine besonders große Länge des Kraftzylinders erforderlich ist.
-
In zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung kann zur lösbaren Verriegelung
des Kraftzylinders mit dem untersten Teleskopschuß ein quer zur Teleskoprichtung
verschiebbarer Sperrbolzen vorgesehen sein0 Dieser Sperrbolzen kann in durch einen
pneumatischen Kraftkolben
druckbeaufschlagbaren Rohren beweglich
gelagert sein.
-
Da der Kraftzylinder nicht nur über die am Abstützträger befindlichen
Rollen im Kranauslegergehäuse, sondern an seinem oberen Ende auch über die am untersten
Teleskopschuß befindlichen Rollen im Kranauslegergehäuse verschiebbar gelagert bzwç
abgestützt ist, ergibt sich eine erhebliche Verringerung der Knicklänge für den
Kraftzylinder-Kolbenantrieb. Da nach dem Anheben des letzten Auslegerschusses dieser
in seiner obersten Stellung ebenfalls mit dem Gehäuse verriegelt wird, ist für die
Wahl der Uberlappung zwischen dem Kranauslegergehäuse und dem letzten Teleskopschuß
nur noch die aus dem Eigengewicht resultierende Biegekraft maßgebend, die beim senkrechten
Teleskopieren natürlich sehr klein gehalten werden kann Zu einer weiteren zweckmäßigen
Ausgestaltung der Erfindung kommt man dann, wenn der Abstützträger zugleich als
Tragelement für eine oder mehrere Hubtrommeln und gegebenenfalls deren Antriebselemente
ausgebildet ist.
-
Dadurch kann beim Anbau des Teleskopauslegers am Kran das sonst notwendige
umständliche Ab- und Auflegen der Beseilung für das Hub- und Wippwerk des Krans
entfallen.
-
Außerdem ergibt sich ähnlich wie bei Mobilkranen mit vollständigem
Teleskopausleger auch für Mobilkrane mit teleskopierbarem Rohrausleger ein sehr
einfacher Oberwagen, da nunmehr die Hubtrommeln nicht mehr auf diesem untergebracht
zu werden brauchen.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung istin der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 einen erfindungsgemäß
teleskopierbaren Kranausleger, in einem schematischen Längs schnitt, in
dem
Auslegerkopf, der Fuß des Kranauslegergehäuses sowie die Hubtrommel um 450 versetzt
gezeichnet sind; Figç 2 bis 7 den Kranausleger nach Fig 1 in verschiededen Betriebsstellungen;
Figo 8 einen erfindungsgemäßen, abgebauten Kranausleger eines Mobilkrans, und Fig.
9 einen zugehörigen Mobilkran mit Oberwagen.
-
Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemäß teleskopierbaren Kranausleger mit
einem- teleskopartig ineinanderschiebbaren Kranauslegergehäuseoberteil 1 und Kranausigergehäuseunterteil
2 mit drei Teleskopschüssen 3, 4 und 5 die dem Kranauslegergehäuseoberteil 1 angepaßt
einen quadratischen Querschnitt aufweisen und aus einer Rohrfachwerkkonstruktion
bestehen. Unterhalb des untersten Teleskopschusses 3 befindet sich ein Abstützträger
6, dessen unterste Stellung im unteren Bereich des Auslegergehäuseunterteils 2 durch
Anschläge 7 begrenzt ist. Die Teleskopschüsse 3, 4 und 5 und der Abstützträger 6
werden gemeinsam von einem einfach wirkenden Zylinder-Kolben-Antrieb bewegt, der
aus einer am Boden des Kranauslegergehäuseunterteils 2 befestigten Kolbenstange
8 und einem am Abstützträger 6 biegesteif befestigten Kraftzylinder 9 besteht. Der
Teleskopschuß 3 läuft über Rollen 10 O im Kranauslegergehäuseoberteil 1 auf Flächen
11.
-
Der Abstützträger 6 läuft über Rollen 12 im Kranauslegergehäuseunterteil
2 auf Flächen 13. Bei einer Aufwärtsbewegung des Abstützträgers 6 infolge des Kraftangriffs
des Kraftzylinders 9 an der Bodenseite 14 des Abstützträgers 6 werden die Teleskopschüsse
3, 4 und 5 angehoben, sofern sich deren Bodenseiten 15, 16 und 17
aufeinander
abstützen0 Die Teleskopschüsse 3, 4 und 5 besitzen im wesentlichen die gleiche Länge,
die weniger als halb so lang ist, wie das Kranauslegergehäuseoberteil 1 und das
Kranauslegergehäuseunterteil 2 zusammen, wenn sie im ausgefahrenen Zustand durch
eine Verriegelungsvorrichtung 18 miteinander verbunden sind. Bei entsprechendem
Hub des Kraftzylinders 9 erfolgt das Teleskopieren des Kranauslegers in senkrechter
Lage, und zwar durch mehrmaliges Betätigen des Kraftzylinders 9 und noch zu beschreibendes
Verriegeln der einzelnen Teleskopschüsse 3, 4 und 5.
-
Zum Teleskopieren wird der Kranausleger durch einen Kraftzylinder
19 in eine senkrechte Stellung gebracht und arretiert. Oberhalb eines Podestes 20
erfolgt bei voller Ausnutzung der Länge der einzelnen Teleskopschüsse 3, 4 und 5
die unten näher beschriebene Verriegelung und Entriegelung der Teleskopschüsse 3,
4 und 5. Etwa in Höhe des Podestes 20 sind nicht näher dargestellte Verriegelungsvorrichtungen
angeordnet. Am oberen Ende des Kranauslegergehäuseoberteils 1 sind Verriegelungsvorrichtungen
21 vorgesehen, mit denen jeweils am oberen Ende der Teleskopschüsse 3, 4 und 5 angeordnete
Abstützungen 22 zusammenwirken können, Nach dem Aufrichten des Kranauslegers in
seine senkrechte Stellung nach Fig. 1 werden bei entlüftetem Kraftzylinder 9 zunächst
die Teleskopschüsse 3, 4 und der Abstützträger 6 in ihre unterste Stellung abgesenkt.
Obwohl die unteren Rollen 10 im Teleskopschuß 3 bei der Abwärtsbewegung ihre Führung
auf den Flächen 11 im Kranauslegergehäuseoberteil 1 verlieren, ist der Teleskopschuß
3, der mit dem Abstützträger 6 durch den Zylinder 9 verbunden ist, am unteren Ende
durch die Rollen 12 am Abstützträger 6 auf den Flächen 13 des Kranauslegergehäuseunterteils
2
abgestützt0 Die Teleskopschüsse 4 und 5 werden miteinander verriegelt. Diese Lage
der einzelnen Teleskopschüsse und des Abstützträgers ist in der Fig. 2 dargestellt.
-
Danach wird der Kraftzylinder 9 durch Beaufschlagen mit einem Druckmedium,
vorzugsweise Hydraulikflüssigkeit betätigt. Der Kraftzylinder 9 hebt über den Abstützträger
6 die ineinandergeschobenen Teleskopschüsse 3, 4 und den mit dem Teleskopschuß 4
verriegelten Teleskopschuß 5 soweit an, bis der innerste bzwç im ausgefahrenen Zustand
oberste Teleskopschuß 4 sich mit seinen Abstützungen 22 nach Fig. 3 oberhalb der
Verriegelungsvorrichtung 21 befindet, wobei die Rollen 12 des Abstützträgers 6 genügend
weit nach geben bewegt werden können. Wird dann der Kraftzylinder 9 entlüftet, so
wird durch die Verriegelungsvorrichtung 21 und die Abstützungen 22 der innere Teleskopschuß
4 an einem Absinken gehindert, d.h. er wird in der in Fig. 4 dargestellten Lage
oben festgehalten und aus dem Teleskopschuß 3 herausgezogen, der einschließlich
des Abstützträgers 6 unter seinem Eigengewicht wieder in die untere Lage absinkt2
so wie das beA reits in Fig. 2 dargestellt ist, In dieser Stellung wird dann der
Teleskopschuß 3 an seinem oberen Ende mit den unteren Ende des bereits ausgefahrenen
Teleskopschusses 4 verriegelt.
-
Sodann werden durch den Kraft zylinder 9 über den Abstützträger 6
die Teleskopschüsse 3, 4 und 5 wieder angehoben, bis schließ;ich der Teleskopschuß
3 in seine obere Verriegelungsstellung gelangt ist (vgl. Fig. 5). In dieser Lage
erfolgt das Verriegeln des Teleskopschusses 3 mit dem Auslegergehäuseoberteil 1.
Hierauf erfolgt ein erneutes Entlüften des Kraftzylinders 9, so daß dann nur
noch
der Abstützträger 6 in seine unterste Stellung gelangt, so wie das in Fig. 5 dargestellt
ist.
-
In dieser Stellung des Abstützträgers 6 und des Kraftzylinders 9 liegt
oberhalb einer Führungsbohrung 23 im untersten Teleskopschuß 3 ein Sperrbolzen 24,
der in Führungsrohren 25 durch einen nicht dargestellten pneumatischen Kraftkolben
verstellbar, ist, zwei Langlöchern 26 gegenüber, die oberhalb der beiden den Kraftzylinder
9 abschließenden Zylinderdeckel 27 angeordnet sind. Wird nun nach dem Einschieben
des Sperrbolzens 24 in die Langlöcher 26 und dem Lösen der Verriegelung des Teleskopschusses
3 mit dem Kranauslegergehäuseoberteil 1 der Kraftzylinder 9 erneut mit Druck beaufschlagt,
so wird über dessen oberes Ende und den Sperrbolzen 24 der Teleskopschuß 3 angehoben.
In hier nicht beschriebener Weise wird erst beim Anheben die Verriegelungshülse
der Verriegelungsvorrichtung zurückgezogen und der Teleskopschuß 3 kann über die
in Höhe des Podestes 20 liegende Verriegelungsstellung des Kranauslegergehäusecberteils
1 hinaus weiter nach oben angehoben werden, und zwar bis etwa in den Bereich eines
Rahmens 28. Die Rollen 12 des Abstützträgers 6 können sich auf den Flächen 13 so
weit nach oben bewegen, bis sich der Teleskopschuß 3 in seiner höchsten Verriegelungsstellung
befindet. Der Teleskopschuß wird dabei wieder durch seine unteren Führungsrollen
10 im Oberteil 1 des Kranauslegergehäuses geführt. In dieser in Fig. 7 dargestellten
Lage wird dann der Auslegerschuß 3 mit dem KranausLegergehäuseoberteil 1 erneut
verriegelt. Damit ist die größte Ausfahrmöglichkeit des Krans gegeben. Die noch
geringfügig bestehende Uberlappung zwischen dem Teleskopschuß 3 und dem Kranauslegergehäuseoberteil
1 ist ausreichend um noch etwa bestehende Biegemomente wirksam auffangen zu können.
-
Wie aus Fig. 8 hervorgeht, in welcher der abgebaute Krans ausleger
auf einem Fahrzeug 29 angeordnet ist, ist der Abstützträger 6 gleichzeitig als Tragelement
für eine oder mehrere Hubtrommeln 30 sowie deren Antriebselemente ausgebildet0 Diese
Anordnung der Hubtrommeln und deren Antriebselemente am Abstützträger 6 erbringt
den Vorteil, daß bei abgebautem Teleskopausleger und dem anschließenden Anbau am
Einsatzort das sonst umständliche Ab- und Auflegen der Beseilung für das Hubwerk
des Krans entfallen kann, da diese Beseilung für das Hubwerk auch bei abgebautem
Ausleger nicht abgenommen zu werden braucht.
-
Die Anordnung der Hubtrommeln am Abstützträger 6 hat ferner auch den
Vorteil, daß - wie aus Fig. 9 hervorgeht - der Oberwagen 31 des Mobilkrans wesentlich
einfacher ausgebildet sein kann, da - im Gegensatz zu bisherigen Ausführungen -
die Hubtrommeln nicht mehr auf dem Oberwagen 31 untergebracht zu werden brauchen,
Es versteht sich, daß die Erfindung nicht nur auf die in der Zeichnung dargestellte
und zuvor beschriebene Anzahl der Teleskopschüsse beschränkt ist, sondern im Rahmen
der Ansprüche auch Abänderungen hinsichtlich der Ausbildung und Anzahl der Teleskopschüsse
erlaubt, So sind ohne weiteres außer den Teleskopschüssen 3, 4 und 5 auch Spitzenausleger
in der gleichen Weise teleskopierbar.