DE2247369A1 - Mikrobicide verbindung - Google Patents
Mikrobicide verbindungInfo
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Description
Th. Goldschmidt AG, Essen
Mikrobicide Verbindung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung der
Verbindung oder des Verbindungsgemisches der allgemeinen Formel
CH- CH,
,3 , 3
,3 , 3
RHN-CH2-C-CH2-CH-CH2-Ch2-NHR
worin ein R ein Wasserstoffrest und das andere R ein Dodecylrest oder ein Gemisch von Alkylresten ist, dessen mittlere
Zusammensetzung einem C13H25-ReSt entspricht, und deren Verwendung
als mikrobicider Wirkstoff.
Unter Mikrobicidie im Sinne vorliegender Erfindung wird die
Abtötung von grampositiven wie gramnegativen Bakterien, Pilzen und Hefen verstanden. Hierbei handelt es sich um die
Hauptwirksamkeiten, jedoch entfalten die Verbindungen auch
eine gewisse Wirksamkeit gegenüber Viren und Algen.
Bei der Anwendung von mikrobicid wirksamen Verbindungen ist
es wünschenswert, eine breite Palette verschiedenartiger chemischer Verbindungen zur Verfügung zu haben, um zu vermeiden,
daß sich bei den abzutötenden Bakterien und dergleiche resistente Stämme bilden bzw. daß bereits resistent
gewordene Stämme wieder mit Erfolg bekämpft werden können.
Die Bereitstellung einer neuen Klasse von mikrobicid wirksamen Verbindungen bereichert somit von vornherein den Stand
der Technik.
Die vorliegende Erfindung betrifft nun die Herstellung und Verwendung eines neuen Wirkstoffes, der gegenüber bekannten
Wirkstoffen u.a. den besonderen Vorteil aufweist, daß er insbesondere gegen eine Reihe von Bakterien, Pilzen und
Hefen wirksam ist, welche verhältnismäßig schwierig zu bekämpfen sind und sehr häufig für den sogenannten Hospitalismus
verantwortlich gemacht werden. Hierunter versteht man die Ausbreitung von pathogenen Keimen, insbesondere in
Krankenhäusern, wobei sich diese Keime durch hohe Resistenz gegenüber mikrobleiden Verbindungen auszeichnen. Beispiele
solcher Keime sind S. aureus, P. aeruginosa und K. pneumoniae.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung des N-Dodecyl-2,2,4-trimethyl-hexandiamin-l,6,
wobei der Dodecylrest an einem der beiden Stickstoffatome gebunden ist, oder eines
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— ■} —
Gemisches der beiden möglichen Verbindungen ist dadurch
gekennzeichnet, daß man 2,2,4-Trimethyl-hexandiamin-l/6
mit Dodecylhalogenid, vorzugsweise Dodecylbromid, bzw. Alkylhalogenid, vorzugsweise Alkylbromid, dessen Alkylrest
der mittleren Zusammensetzung einem C12H35-ReSt entspricht,
im molaren Mengenverhältnis von 1 : 1 bis 5:1, vorzugsweise 3 : 1, in Gegenwart von Alkalihydroxid, vorzugsweise
Natriumhydroxid, umsetzt, nach Beendigung der exothermen Reaktion noch mindestens eine Stunde auf Temperaturen von
100 bis 150°C erhitzt, vom Rückstand befreit und die gewünschte Verbindung oder das gewünschte Verbindungsgemisch
aus dem Reaktionsgemisch, vorzugsweise durch fraktionierte Destillation, abtrennt»
Wie vorstehend ausgeführt, ist bei der Umsetzung die Verwendung von Dodecylhalogenid in einem Molverhältnis
> 1 bevorzugt. Hierdurch verhindert man, daß sich größere Mengen an di-, tri-' oder höheralkylierter Verbindung bilden. Es
verbleibt nichtumgesetztes Diamin, das in einfacher Weise, z.B. durch Destillation, entfernt werden kann.
Das erfindungsgemäß hergestellte N-Dodecyl-2,2,4-trimethylhexandiamin-1,6
ist nicht wasserlöslich. Da die Anwendung der erfindungsgemäß hergestellten Verbindung jedoch vorzugsweise
aus wäßrigen oder wäßrig-alkoholischen Lösungen erfolgt, ist es deshalb erforderlich, daß bei der Herstellung
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der diese Verbindung enthaltenden Zubereitung ein Lösungsvermittler
verwendet wird. Beispiele geeigneter Lösungsvermittler sind z.B. die Anlagerungsprodukte des Äthylenoxids
an höhere Alkohole, wie z.B. Tridecylalkohol, oder kationaktive Verbindungen, wie z.B. Dodecyldimethylbenzylammoniumchlorid.
Man verwendet diese Solubilisierungsmittel, bezogen auf Wirksubstanz, etwa in gleichen Mengen.
Die erfindungsgemäß hergestellte Verbindung kann in üblicher
Weise konfektioniert werden, d.h. die gelöste bzw. solubilisierte Verbindung kann zusammen mit anderen mikrobiciden Verbindungen
und mit weiteren Zusätzen wie Geruchsstoffe oder Farbstoffe versehen werden. Die Verbindung kann auch in
fluorierten Chlorkohlenwasserstoffen gelöst werden und in Aerosolform zur Anwendung gelangen. Durch den Zusatz der
Solubilisierungsmittel bei Verwendung einer wäßrigen Lösung wird gleichzeitig die Reinigungskraft der Lösungen verstärkt,
und zwar insbesondere dann, wenn als Solubilisierungsmittel nichtlonogene Tenside verwendet werden.
In dem folgenden Beispiel wird zunächst das erfindungsgemäße
Verfahren erläutert. Anschließend wird in tabellarischer Form die Wirksamkeit der erfindungsgemäß hergestellten Verbindung
gezeigt. Die Prüfung auf Mikrobicidie erfolgte nach
den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie e.V., Gustav Fischer Verlag, Stuttgart, 1959.
Dabei bedeutet in den Tabellen 4- Keimwachstum, - kein Keimwachstum. 409817/1073
Zu 3 Mol ^^^-Trimethyl-hexandiamin-l^, 1,6 Mol NaOH und
5 ml H3O in einem 2 1-Dreihalskolben, ausgestattet mit Rührer,
Rückflußkühler und Thermometer, gibt man in kleinen Portionen 1 Mol Dodecylbromid und erhitzt anschließend eine Stunde -g
auf 150°C. Danach dekantiert man noch heiß vom anorganischen Rückstand und unterwirft die dekantierte Flüssigkeit einer
fraktionierten Destillation. Nach einem Vorlauf von 2,2,4-Trimethyl-hexandiamin-l,6 gehen bei 155 bis 16O°C und
0,2 Torr 255 g reines N-Dodecyl-2,2,4-trimethyl-hexandiamin-l,
6 über.
Elementaranalyse für C31H46N3 (Molgewicht 319):
berechnet gefunden
C 77,2 Gew.-% C 76,4 Gew.-%
H 14,2 Gew.-% H 14,2 Gew.-%
N 8,6 Gew.-% N 8,7 Gew.-%
Zur Prüfung der mikrobiciden Wirksamkeit wurden folgende Zubereitungen hergestellt:
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Zubereitung 1
10 Gewichtsteile N-Dodecyl-^^^-trimethyl-hexandiamin-l,6,
10 Gewichtsteile eines Anlagerungsproduktes von 12 Mol Äthylenoxid an 1 Mol Isotridecylalkohol, 20 Gewichtsteile Äthylglykol,
10 Gewichtsteile Essigsäure und 50 Gewichtsteile Wasser werden unter Rühren bei 40 C homogenisiert. Man erhält
so eine klare mit H2O verdünnbare Lösung.
Zubereitung 2
10 Gewichtsteile N-Dodecyl-2,2,4-trimethyl-hexandiamin--lf6,
10 Gewichtsteile einer Lösung, die 80 Gew.-%
Cl
und 2O Gew.-% Äthanol enthält, sowie 10 Gewichteteile Essigsäure
und 70 Gewichtsteile Wasser werden unter Rühren bei etwa 400C homogenisiert.
409817/1073
■— 7 —
Der pH-wert der 0,1 Gew.-% Wirksubstanz enthaltenden wäßrigen Lösung wurde mit Essigsäure auf 7,6 eingestellt.
Teststamm Konzentration Einwirkungszeit in Min.
in % 1 2 5 10 20
S. aureus 0,1
0,05 0,01 0,005 0,001
P. aeruginosa r 0,1
0,05 0,01 0,005 0,001
K. pneumoniae 0,1
0(05 0,01 0,005 0,001
C. albicans 0,1
0,05 0,01 0,005 0,001
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— β —
Der pH-Wert der 0,1 Gew.-% Wirksubstanz enthaltenden wäßrigen
Lösung wurde mit Essigsäure auf 7,6 eingestellt.
Teststamm Konzentration Einwirkungszeit in Min,
in % 1 2 5 10 20 30
S. aureus 0,1 - _ _ - - ■■ -
o,oo5 + - - -:-■'-
ο,οοι + + + +
0,005 + - - -
0,001 + + + '■+ + +
T. mentagrophytes 0,1 -----
0f001 + - - - - -
H. anomala 0,1 ------
0f05 - - - - - -
0,01 - - - -
_ 409817/l073 ; τ* ^
Als Vergleichssubstanz wurde eine Mischung aus gleichen Gewichts
teilen Hexachlorophen und einem Umsetzungsprodukt von 12 Mol Äthylenoxid mit Tridecylalkohol verwendet. Die angegebenen
Konzentrationen beziehen sich auf den Gehalt an Hexachlorophen. Der pH-Wert der wäßrigen Lösung beträgt 7,7.
Teststamm
Kon zentration in %.
Einwirkungszeit in Min. 1 2 5 10 20 30
S. aureus
0,1 0,05 0,01 0,005
E. coli
1/0 0,5
P. aeruginosa
2,0
0,5
C. albicans
5,0 2,5
P. expansum
5,0 2,5 1,0
Ein Vergleich der Tabellen zeigt die Überlegenheit der erfindungsgemäßen
Verbindung in bezug auf ihre mikrobicide Wirksamkeit.
409817/1073
Claims (2)
- - ίο - .Patentansprüche,1. Verfahren zur Herstellung der Verbindung oder des Verbindungsgemisches der allgemeinen FormelCH. CH,
I 3 ,3RHN-CH2-C-CH2-CH-CH2-Ch2-NHRworin ein R ein Wasserstoffrest und das andere R ein Dodecylrest oder ein Gemisch von Alky!resten ist, dessen mittlere Zusammensetzung einem C13H25-ReSt entspricht, dadurch gekennzeichnet, daß man 2,2,4-Trimethyl-hexandiarain-1,6 mit Dodecylhalogenid, vorzugsweise Dodecylbromid, bzw. Alkylhalogenid, vorzugsweise Alkylbromid, dessen AlkyIrest der mittleren Zusammensetzung einem C12H25-ReSt entspricht, im molaren Mengenverhältnis von 1 : 2 v -s 5:1, vorzugsweise 3:1« in Gegenwart von Alkalihydroxid, vorzugsweise Natriumhydroxid, umsetzt, nach Beendigung der exothermen Reaktion noch mindestens eine Stunde auf Temperaturen von 100 bis 150 C erhitzt, vom Rückstand befreit und die gewünschte Verbindung oder das gewünschte Verbindungsgemisch aus dem Reaktionsgemisch, vorzugsweise durch fraktionierte Destillation, abtrennt. A09817/1073 - 2. Verwendung der Verbindung des Anspruchs 1 als mikrobicider Wirkstoff. ■ '409817/1073
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0017611A1 (de) * | 1979-02-09 | 1980-10-15 | Ciba-Geigy Ag | Verfahren zum Bekämpfen von Schadorganismen und Mittel für diese Bekämpfung |
US4462820A (en) * | 1981-11-06 | 1984-07-31 | Ciba-Geigy Corporation | Method of controlling harmful organisms using mono- and dibromodicyanomethane and compositions containing these compounds for the control of such organisms |
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-
1973
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EP0017611A1 (de) * | 1979-02-09 | 1980-10-15 | Ciba-Geigy Ag | Verfahren zum Bekämpfen von Schadorganismen und Mittel für diese Bekämpfung |
US4462820A (en) * | 1981-11-06 | 1984-07-31 | Ciba-Geigy Corporation | Method of controlling harmful organisms using mono- and dibromodicyanomethane and compositions containing these compounds for the control of such organisms |
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NL169872B (nl) | 1982-04-01 |
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GB1419339A (en) | 1975-12-31 |
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